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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Reise durch die Zeit (5)

„Ich glaube es nicht! Er… er verlässt sie!“
 

Zuko war einfach fassungslos, bekam kurz darauf eine Hand gegen den Mund gedrückt, während er zusah, wie sein junger Vater seine Mutter gerade doch allen Ernstes K.O gehauen hatte!

Gut, er wusste, dass sein Papa der Genin mit dem K.O das Leben gerettet hatte, wusste, dass sie im schlimmsten Fall hätte sterben können, aber trotzdem… hätte er doch nicht so gemein zu ihr sein müssen!

Die Bändigerin war so verzweifelt gewesen, sie hatte alles versucht, um ihn aufzuhalten, doch leider gab es nichts anderes, das sie hätte versuchen können.

Sie hatte gehofft, vielleicht irgendwie doch genug für sie zu sein, doch der Uchiha hatte ihr schmerzhaft klargemacht, dass es eben nicht genug für ihn war.

Rache war ihm leider sehr viel wichtiger gewesen.

„Sie… Sie sagt ihm, dass sie ihn liebt und er nennt sie ‚nervig‘?! Alter, Kouji und Saya sind beide wandelnde SONNENBLUMEN im Gegensatz zu ihm, ich könnte ihn..!-“
 

„Pschhhht, wir wollen doch nicht, dass Onkel Sasuke uns bemerkt“, flüsterte Kouichi seinem jüngeren Cousin zu, schaute weiter zu dem traurigen Bild, das sich ihm bot.

Der 16 Jährige Genin hatte die Bändigerin sofort aufgefangen, spürte ihren Rücken gegen seinen Körper, während er sie schweigend festhielt und sie vor dem Sturz bewahrte. Zuko wollte am liebsten zu ihm und ihm einen Schlag auf dem Kopf verpassen, konnte es einfach nicht fassen, wie er ihr… Liebesgeständnis einfach abgelehnt hat. Verdammt, die schöne Genin war der Traum eines jeden Jungen, sie hat wirklich ihr Herz für ihn geöffnet und der EMO hat sie einfach zurück gelassen!
 

„Sieh doch hin...“
 

Es fiel auf, dass Sasuke sie doch noch etwas länger festhielt, sein Arm war direkt unter ihrer Brust geschlungen, um sie aufrecht gegen sich zu halten. Seine Augen waren nicht mehr kalt, nicht mehr distanziert, sondern… wehmütig.

Ja, er wirkte vollkommen wehmütig und… sehnsuchtsvoll.

Zu Zukos Schock, vergrub er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, seine Augen waren geschlossen, als er wortlos ihren Duft einatmete.
 

„Wieso musstest du auch kommen...“, flüsterte er nur, bevor er sie wieder richtete und ihren bewusstlosen Körper auf die Bank legte, dabei so vorsichtig, so… zärtlich mit ihr umging, wie man es von einem 16 Jährigen nie erwarten würde.

„Fang ein neues Leben mit deinem Augenlicht an… Und… vergiss mich.“

Er kniete neben ihr, seine linke Hand lag mit einer unaussprechlichen Zärtlichkeit auf ihrer Wange und als er diesen Satz ausgesprochen hatte, klang er mit einem Mal so verbittert, so verzweifelt und deutlich älter als er mit seinen jungen 16 Jahren war.

„Du musst neu anfangen, Sera.“
 

Zwar schien der junge Genin es wirklich ernst zu meinen, allerdings klang er so… als würde er leiden, als würde es ihm richtig wehtun, diese Dinge auszusprechen.

Zuko konnte nicht glauben, dass die Kälte nun vollkommen aus Stimme und auch Gesicht des Genins verschwunden war, sah ihm an, wie unglaublich traurig er war.

Sasuke dachte daran, dass Sera morgen aufwachen und sehen können würde, dachte daran, dass sie quasi wiedergeboren werden wird.

Sicher, sie würde weinen und trauern, ihn mit großer Wahrscheinlichkeit für lange Zeit trauern, obwohl er heute sehr gemein zu ihr sein musste, aber…

Irgendwann würde sie weiter machen.

Irgendwann würde sie über ihn hinwegkommen.

Irgendwann würde sie ihn vergessen.

Und irgendwann würde sie sich in einen anderen verlieben.
 

Er sah es schon vor sich.

Er sah, wie Sera in einem schneeweißen Kleid vor dem Altar neben einem gesichtslosen Mann stand, ihre strahlend blauen Augen zu ihrem Ehemann hochschauten und über ihr ganzes Gesicht leuchteten. Er sah, wie sie ein atemberaubend schönes Lächeln auf den vollen Lippen trug, wie sie voller Glück und Freude strotzte und ihm dabei mitten in die Augen sehen konnte.

Ja, sie konnte sehen.

Und er würde nicht dabei sein, um diesen Moment miterleben zu können.
 

‚Und wenn du nicht bleiben kannst, dann nimm mich mit!‘, hatte sie ihm gesagt.

‚Bitte, bleib wenigstens diese eine Stunde… Bitte. Ich liebe dich, Sasuke, und ich will dich wenigstens ein einziges Mal gesehen haben..!‘

Er war so kurz davor…

Er war so kurz davor, sie zu packen und ihr Angebot anzunehmen, war so kurz davor gewesen, sie mit sich zu ziehen und aus Konoha zu reißen…
 

Aber dann dachte er an Naruto, Sakura und Kakashi.

Es wäre einfach selbstsüchtig von ihm und vor allem Naruto konnte er es nicht antun. Sera liebte den blonden Fuchsninja über alles, ebenso wie Kakashi und Sakura. Was wäre er für ein Kamerad, wenn er ihre Liebe und Sorge um ihn ausnutzen und sie einfach mitnehmen würde?

Und Naruto würde wahrscheinlich zusammenbrechen, wenn er erfahren würde, dass nicht nur er, sondern auch Sera Konoha verlassen hätte.
 

Und außerdem war er nunmal ein Rächer und würde sich sehr stark verändern.

Sasuke musste kalt und gnadenlos werden, um Itachi zu töten, würde dadurch die Kräfte des Fluchmals benutzen und irgendwann herzlos werden.

Sich selbst könnte und würde er es antun… aber nicht ihr.

Nicht Sera.

Niemals dieser nervigen Bändigerin.
 

Der Uchiha strich noch ein Mal über ihre Wange, blickte ihr ins schlafende Gesicht und bemerkte nicht, wie Zuko und Kouichi dabei beobachteten.

Nein, der Uchiha malte sich aus, wie es wäre, wenn es wirklich dazu käme.

Wie wäre es wohl, wenn Sera mit ihm käme und sich wie er in die Dunkelheit stürzte?

Wie wäre es, wenn sie durch das harte Training Tag für Tag den Glanz in ihrer Ausstrahlung verlor?

Wie wäre es, wenn ihre leuchtenden, eisblauen Augen an Glanz verlieren würden, bevor sie matt und leblos wie seine wären?

Wie wäre es, wenn er einer emotionslosen, verbitterten, herzlosen Sera in die Augen schauen würde..?
 

Er wollte es gar nicht wissen.

Nein, Sera sollte niemals kalt und verbittert werden, sie sollte einfach sie selbst bleibe, denn genau so… mochte er sie.

Genau so liebte er sie.
 

„Ich komme zurück“, sprach er dann, sah nicht, wie Zuko und auch Kouichi beide die Augen weiteten, hatten nach seiner kalten Abfuhr damit nicht gerechnet.

„Es wird wahrscheinlich sehr lange dauern, aber irgendwann komme ich zu euch zurück, auch wenn ihr mich bis dahin nicht mehr haben wollt. Ich werde eines Tages zurückkehren.“

Es war ein aufrichtiges und irgendwo auch verzweifeltes Versprechen und Zuko konnte aus seinen Worten hören, dass seine Stimme ein wenig… zitterte.

Ja, seine Stimme zitterte tatsächlich.
 

„Wenn du bis dahin wirklich einen Kerl haben solltest, werde ich ihn wahrscheinlich töten müssen.“

Zuko wusste gerade nicht, ob das sein trockener Humor war, hätte auch fast darüber gelacht.

„Aber leb bis dahin dein Leben, Sera. Und irgendwann werde ich dir gegenübertreten und dir dann in die Augen sehen“, versprach er mit tiefer Stimme.

„Das schwöre ich.“
 

Und mit diesen Worten beugte er sich zu ihr runter und versiegelte ihre leicht geöffneten Mund mit seinem, sah dabei nicht den mehr als überraschten Blick seiner schwarzhaarigen Zuschauer. Darauf konnte er auch gar nicht achten.

Nein, denn in dem Moment hatte er die Augen geschlossen, während er der schlafenden Masumi einen stillen Kuss stahl, von dem sie nichts wissen würde.

Er genoss das Gefühl ihrer samtweichen, vollen Lippen gegen seine, bewegte seine Lippen sehnsuchtsvoll gegen ihre und atmete ihren süßen Duft rein, inhalierte ihn förmlich. Sein Sharingan war aktiviert, er schaute sie für einen Moment an und speicherte diesen kostbaren Moment ein, genoss jede Sekunde, versuchte so viel von seiner Kameradin mitzunehmen, wie er nur konnte.
 

Er realisierte gar nicht, wie lange er bei ihr blieb, realisierte erst nach viel zu langer Zeit, dass er zu viel Zeit in Anspruch genommen hat.

Ein letzter Blick, eine letzte Berührung, ein letzter Kuss…

Und Sasuke stand auf und drehte sich schweren Herzens um, lief mit seinen roten Augen nun davon und schaute dabei geradeaus, wollte sich kein weiteres Mal umdrehen.
 

Doch Zuko sah seinen Blick.

Er sah, wie absolut verbittert und traurig seine Augen waren, erkannte den tiefen Schmerz und den grenzenlosen Kummer in seinem Blick. Zwar vergoss er keine Tränen, doch Zuko fand, dass es gar nicht nötig war.

Vielmehr noch, sein tränenloser Blick machte das Bild noch trauriger, noch bitterer, noch tragischer und Zuko wollte seinen Vater am liebsten ansprechen, ihm den traurigen Blick nehmen und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde.
 

Zuko begriff, dass der junge Sasuke mit diesem Handeln absolut selbstlos gehandelt hatte. Seine eigenen Bedürfnisse und sein Wunsch, ihr verlockendes Angebot anzunehmen, hat er einfach nicht beachtet, sondern wollte vielmehr, dass Team 7 glücklich werden würde. Er hatte sie schon damals auf seine eigene Art geliebt.

Und gerade weil er sie geliebt hat, wollte er sie weder ausnutzen noch dazu bringen, genauso kalt und gefährlich zu leben, wie er es tun würde.

Das hatte seine schöne Kameradin nicht verdient.
 

Es fiel dem jungen Bändiger so unglaublich schwer, sich so zurückhalten zu müssen, doch er musste sich zusammenreißen, wie er es auch versprochen hatte.

An der Vergangenheit konnte und durfte er nichts verändern und das musste er auch gar nicht, denn immerhin hatten es seine Eltern doch geschafft.

Sie haben einander wiedergefunden und ihre eigene Familie gegründet, sie waren in der Zukunft tolle Eltern und vor allem glückliche Menschen.
 

„Karin hat gelogen...“, meinte Zuko plötzlich, nachdem er seinem jungen Vater dabei zusehen musste, wie er den Weg in die Dunkelheit einschlug.

„Sie hat… einfach gelogen. Mama war immer in Papa verliebt gewesen und dieser Zuko… hat sie verraten. Sie wollte ihn nie heiraten. Er… er wollte sie heiraten...“

Irgendwie… verletzte es Zuko.

Ja, es verletzte ihn, dass die rothaarige Uzumaki ihn eiskalt angelogen hatte, er verstand nicht, wieso sie das tun würde nach all den Jahren. Jetzt, wo sie doch ihren leiblichen Sohn wiedersehen und mit ihm sprechen konnte, brauchte sie ihm gegenüber doch nicht unaufrichtig zu sein, das machte doch überhaupt keinen Sinn.
 

Sicher, Zuko sah Sasuke und Sera als seine Eltern.

Trotzdem wurde er von Karin Uzumaki auf die Welt gebracht und er musste die Verbindung zu ihr anerkennen, zumal sie ihm wirklich sehr leidgetan hatte.

Aber wieso diese Lügen?

Wozu?

Was versprach sie sich davon?
 

„Ich kann dir nicht sagen, wie du denken und was du glauben oder auch nicht glauben sollst, Zuko“, meinte Kouichi daraufhin mit ruhiger Stimme, seine dunklen Augen blickten ernst und doch aufbauend zu ihm.

„Aber du hast es jetzt selbst gesehen, dass deine Eltern bereits als Genin starke Gefühle für einander gehegt haben. Es gab damals nie böses Blut zwischen ihnen, sie beide haben auf ihre eigene Art Liebe für einander empfunden.“
 

Zuko schaute daraufhin nur zu seiner schlafenden Mutter, sein goldener Blick traurig und wehmütig, denn ja, jetzt gerade wurde ihm wieder einmal klar, wie sehr er seine Eltern vermisste, auch wenn er wütend auf sie gewesen war.
 

‚Tu nicht so als wärst du meine Mutter… Sera.‘
 

„Wir sollten jetzt los, Zuko. Aber jetzt… wird es ernst“, sagte Kouichi dann hart, erntete dabei einen perplexen Blick von seinem Schüler.

„Wie… Wie meinst du das?“

„Ganz einfach. Zwischen Sera Sensei und Onkel Sasuke sind sehr… schlimme Dinge geschehen. Aber das ist nicht alles, Zuko“, warnte er tief.

„Denn auch Karin und Zuko… haben Dinge getan, die dir sehr wehtun werden.“

Dieses Mal klang er richtig hart, sprach es geradewegs aus und wollte seinen Schüler dieses Mal nicht schonen, denn die Geschehnisse waren dafür zu schrecklich.

Er musste wissen, worauf er sich einließ und dementsprechend eine Entscheidung fällen.
 

„Bist du sicher, dass du das alles sehen willst?“, fragte er noch einmal.

„Meinst du, du bist bereit dafür?“

„Das bin ich“, antwortete er vorschnell, wusste, dass er es vielleicht doch bereuen würde.
 

„Bring mich dahin, Onkel Kouichi“, bat er seinen Sensei und Cousin.

„Was hat mein leiblicher Vater getan? Und war hatte das alles mit meiner leiblichen Mutter zu tun gehabt..?“
 

Zuko wusste, dass Kouichi ihm darauf keine Antwort geben würde, zumal der Uchiha selbst nicht alles wusste. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, deswegen aktivierte der Uchiha nur wieder das Sharingan und sprach das passende Jutsu, worauf die Schriftrolle in seiner Hand wieder zu leuchten begann…

Und die beiden Schwarzhaarigen zu einer der schlimmsten Momente im Leben von Masumi Sera zurückbrachte.
 

Ihr erstes Treffen nach sechs Jahren der Trennung.

Ihr erstes Treffen nach seinem ultimativen Verrat.

Ihr erstes Treffen nach dem grauenvollen Massaker.
 

Ihr erstes Treffen mit Zuko Arata…

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„Was glaubst du, wo er gerade ist?“
 

Sera und Sakura packten zusammen ihre Taschen, wussten, dass ihre männlichen Kameraden draußen mit Kakashi Sensei den Plan durchgingen. Team 7 konnte endlich den Feuerclan in seine Schranken weisen, ohne dabei ihren ältesten Sohn zu gefährden, den sie in den letzten Wochen hinterhältig als Druckmittel missbraucht hatten. Und jetzt, wo auch noch Karin im Spiel war, wurde alles umso bedrohlicher.

Sera wollte sich gar nicht erst vorstellen, was für Lügen sie ihrem Sohn erzählt hat…
 

„Meinst du, er… ist schon bei dem Jutsu?“

Allein der Gedanke bereitete der Bändigerin eine Gänsehaut am ganzen Körper, ja es graute sie daran zu denken, dass Zuko dem Rächer Sasuke oder auch ihrer dunklen Version begegnete. Dabei wäre das nicht einmal das schlimmste Szenario…

Denn was wäre, wenn ihr Sohn Zuko begegnete?

Was… wenn er genau den Moment sehen würde, wo sein biologischer Vater ihr Leben zerstört hat..?

Wie würde ihr Sohn damit fertig werden, wie sollte sie dem jungen Chunin danach gegenübertreten? Wie um alles in der Welt sollte der 19 Jährige mit dieser Wahrheit umgehen?
 

„Ich weiß es nicht, Sissi...“, gab die rosahaarige Jonin seufzend zu, ihr Blick voller trauriger Sympathie, da sie wusste, dass es leider keinen Trost in diesem Gespräch geben würde. Fakt war, dass Zuko nunmal die volle Wahrheit erfahren würde, egal ob es nun jetzt in dem Moment oder erst die nächsten Tage geschehen würde.

„Aber du darfst dich damit nicht fertig machen, immerhin ist Kouichi doch bei ihm. Du weißt, dass er Zuko im Notfall immer beschützen kann, ihnen wird nichts geschehen, Shannaro.“
 

Sera hoffte so sehr, dass es dazu gar nicht erst kommen würde…

Kouichi sollte unter keinen Umständen den tödlichen Sasuke aus der Vergangenheit bekämpfen. Sicher, er könnte sich vielleicht gegen ihn behaupten, doch der Uchiha war doch trotzdem sein Onkel, den er sehr liebte. Er war ein so netter, freundlicher und sensibler junger Luftbändiger geworden und es würde ihn sehr verletzen, wenn sein eigener Onkel ihn plötzlich angreifen würde.

Und dann gab es auch Karin und Zuko, die eine enorme Gefahr darstellten und Sera hatte entsetzliche Angst davor, dass Kouichi und ihr Sohn in einen Krieg verwickelt werden würden, aus dem es kein Entkommen gab.

Gott, es gab so viele Optionen, wie alles schief laufen könnte, dass Sera inzwischen richtig übel wurde..!
 

„Sera, wir wussten damals, dass dieser Tag kommen würde. Und ganz ehrlich, Zuko ist ein toller junger Mann geworden und er wird in euch immer seine Eltern sehen, da hast du mit Sasuke wirklich gute Arbeit als Elternteile geleistet“, lächelte die rosahaarige, legte dabei ihre Hand auf Seras Schulter und schenkte ihr ein aufbauendes Lächeln. Sie glaubte wirklich daran, dass Zuko wieder zurückkehren würde und wusste, dass der Bändiger mit der Wahrheit umgehen könnte.

„Er ist euer Sohn und noch dazu immer noch in der Pubertät, okay? Er liebt euch und wird uns nicht so einfach verlassen können, der Junge ist außerdem ein Muttersöhnchen“, lachte Sakura noch, wollte sie aufmuntern und ihr ein sicheres Gefühl geben, was ihr allerdings nicht sofort gelingen sollte.

Denn Seras Gesicht wirkte, als würde sie bitteres Leid verspüren.
 

‚Tu nicht so, als wärst du meine Mutter…. Sera.‘
 

„Aber er… er hat gesagt...“

Ihre Stimme zitterte, bebte richtig vor Trauer beim Versuch, nicht zu weinen.

„Er hat gesagt… ich wäre nicht… seine-“

Kaum konnte sie den Satz beenden, schon schloss Sakura sie in eine feste Umarmung und hörte auch schon, wie die braunhaarige Bändigerin ausbrach und bitterlich in ihre Schulter schluchzte. Sera weinte voller Verzweiflung, ihr Körper bebte und zuckte, während sie sich schluchzend an Zukos verletzenden Worte erinnerte.

Es hatte ihr so wehgetan, ja ihr Herz hatte fühlte sich an, als wäre es vom Blitz getroffen worden, als er diese schrecklichen Worte ausgesprochen hatte.
 

Und dann hat sie ihm auch noch diese Ohrfeige verpasst, wofür sie immer noch so ein schrecklich schlechtes Gewissen empfand, ja sie fühlte sich wie eine richtige Rabenmutter, die einfach ihre eigenen Kinder schlagen konnte.

Nie im Leben würde Sera Gewalt bei ihren Kindern anwenden, sie hatte nie ihre Hand gegen ihre Babys erhoben und dann… geschah es so einfach.
 

„E-E-Er ha...hat gesagt, i-ich bin… u-u-und e-er...-“

Kein einziger Satz sollte aus ihrem Mund kommen, viel zu sehr weinte die Brünette. Sie konnte einfach nicht über diesen Vorfall sprechen, ohne wieder in Tränen auszubrechen, allein der Gedanke daran, ein Leben ohne ihren ältesten Sohn führen zu müssen, machte alles in ihrer Welt kaputt.

„Wenn er sieht… W-Wie wir… Und ich… d-dachte, i-ich könn...könnte ihn n-n-nicht lie…. Lieben! Er-“

Wieder brach sie in Tränen aus, denn ja, sie hatte damals, bevor sie ihn zu sich geholt hatte, wirklich befürchtet, ihn nicht lieben zu können.

Was, wenn er genau diese Worte von ihr hören würde?

Was, wenn er sehen würde, wie schlecht sie gewesen ist?
 

„Sera, du bist ein Mensch mit Ängsten, mach dich dafür nicht fertig“, tadelte Sakura sie ernst und sanft zugleich.

„Zuko ist kein Kleinkind und inzwischen erwachsen, noch dazu wird er von Kouichi begleitet. Er ist nicht dumm, okay?“, stellte sie hart und sachlich klat.

„Jetzt gerade müssen wir uns darauf konzentrieren, die Schlampe Karin wieder in die Hölle zurück zu schicken. Die Bitch hat sicher alles versucht, um seine Gedanken mit Lügen zu vergiften und wenn wir sie loswerden, dann ist das halbe Übel beseitigt. Und das mit Zuko wird sich alles aufklären, das verspreche ich dir.“
 

Sera nickte nur über ihre Worte, wollte Sakuras Worten Glauben schenken und spürte, wie ihre beste Freundin die Tränen von ihrem Gesicht wünschte.
 

„Sera, wir haben schon sehr viel schlimmere Dinge überstanden. Dass du Zuko wieder bei dir hast, ist nur eine Frage der Zeit und keine Frage der Gefühle, okay? Er ist euer Sohn und nur das zählt und das weiß er auch.“

‚Ich werde zurückkommen… Aber erst muss ich die Wahrheit mit eigenen Augen sehen‘, hallten seine Worte in Sakuras Ohr.

„Er hat doch versprochen, dass er zurückkommt. Und ich finde, wir sollten seinen Worten vertrauen, Sera“, sagte sie.
 

„Das sind wir ihm schuldig, Shannaro...“

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„Ah, wen haben wir denn hier?“
 

Kushina, die völlig verschwitzt und erschöpft auf dem grünen Gras des Trainingsplatz 7 kniete, schaute hoch und traf ein vertrautes, limettgrünes Augenpaar, das sie mit einem verschmitzten Funkeln anleuchtete.

„Was geht ab, Tora?“, grüßte die Rosahaarige keuchend, war offensichtlich noch immer völlig erschöpft von ihrem Training. Eigentlich trainierte sie immer mit Kouji, allerdings war dieser heute mit Rayo unterwegs, der einen Patienten heilen wollte, wofür er das Sharingan von Kouji als Hilfestellung benötigte. Rayo und Kouji waren ein erstklassiges Team, was medizinisches Knowhow anging, ehrlich.
 

Tora grinste, fand Gefallen an Kushinas spezielle Art, sich auszudrücken. Die Rosahaarige verhielt sich generell nicht wie das allgemeine Mädchen, das man so kennenlernte und wirkte dabei einfach so natürlich, dass es sie noch anziehender machte. Ja, sie war wirklich unfassbar anziehend.

Heute trug sie eine schwarze Caprihose und ein rotes T-Shirt, das nicht zu eng an ihrem Körper lag und außerdem ziemlich schmutzig geworden war. Ihr rosa Haar war mehr schlecht als recht zu einem Dutt gebunden, sodass ihem hübschen Gesicht noch mehr Ausdruck verliehen wurde. Ihre katzenartigen, lilafarbenen Augen glänzten förmlich, waren gefüllt mit Selbstbewusstsein und Anstrengung, was sie stark, wild und noch anziehender wirken ließ.
 

Ja, sie war ein wirklich sehr hübsches Mädchen, wie Tora fand.
 

„Nicht so viel wie bei dir, wie es scheint“, antwortete er dann auf ihre Frage.

„Darf man fragen, wieso du dich in Grund und Boden verlierst?“

Kushina seufzte, lachte sogar kurz mit ihrer sehr anziehenden Stimme, die sowohl frech und mädchenhaft als auch fraulich und reif klingen konnte.

„Klar doch“, grinste sie, wollte sich aufstellen, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. Nur leider fiel ihr das Aufstehen sehr schwer, da ihre Knie noch zu sehr zitterten und bevor sie auch nur halbwegs stehen konnte, musste sie sich schnell mit den Händen auf dem Boden stützen, lachte auch direkt über ihr kleines Ungeschick.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue, bekam darauf ein kleines amüsiertes Lächeln von der Rosahaarigen.

„Ja klar, ich bin nur ein bisschen ausgepowert. Kuramas Chakra kann echt `ne heftige Bitch sein, echt jetzt.“

Tora lachte über ihre Worte, schüttelte dabei mit dem Kopf und reichte ihr dann die Hand hin. Kushina, die seinen anfänglichen Verrat sehr schnell verzeihen konnte, lächelte fast schon draufgängerisch, als seine Hand auch annahm und sich von dem Bändiger hoch helfen ließ. Die Uzumaki war kein nachtragender Mensch und noch dazu war sie nicht der Typ Mensch, der eine helfende Hand ablehnen würde.
 

„Solltest du nicht ein wenig aufpassen? Ich meine, du trainierst ganz schön oft in letzter Zeit und als Jinchuuriki ist das gar nicht mal so ungefährlich.“

„Ach, es sieht schlimmer aus als es ist. Mir geht es voll gut… whoa..!“

Ihre Knie zitterten wieder zu sehr und Kushinas Beine gaben mit einem Mal nach, sodass sie augenblicklich zu stürzen begann.

„Wow, Vorsicht-“

Tora fing die Uzumaki sofort auf, hielt ihren Oberkörper mit seinem Arm fest und stützte ihren Körper und half ihr dabei, aufrecht zu stehen.

„Hey...“

„Whops, war wohl doch noch nicht ganz auf der Höhe. Danke fürs Auffangen, echt jetzt.“

Kushina lachte wieder über ihr kleines Ungeschick und Tora musste ein weiteres Mal bemerken, wie erfrischend und natürlich ihre gesamte Art an sich war, wie belustigend und… einfach anders es war, Zeit mit ihr zu verbringen.

„Ehrlich, danke fürs Auffangen. Ich glaube, ich hab keinen Bock darauf, dass sich der Boden und mein Gesicht so nah kennenlernen.“
 

„Immer wieder gern, Kushina“, grinste Tora darauf leicht verschmitzt, nutzte es aus, ihr in dem Moment so nah wie nie zuvor zu sein, um ihr richtig in die Augen sehen zu können. Zwar ließ sie es sich nicht Anmerken, aber ihr Blick war vor Erschöpfung und Anstrengung ganz glasig geworden, allerdings wirkte sie dennoch stark und entschlossen und das machte die junge Uzumaki so interessant anzuschauen.

„Es wäre eine Schande, wenn ich zulassen würde, dass du dir dein hübsches Gesicht beim Sturz verunstaltest.“

Die Uzumaki blinzelte ein wenig verdutzt über sein Kompliment, war dieses mal nicht naiv genug, um es herauszuhören und wusste ehrlich gesagt nicht, wie sie damit umgehen sollte.

„Ehm… Danke…?“
 

Tora ließ sie widerwillig los, als das Zittern ihrer Knie abgenommen hatte und sah ihr zu, wie sie sich den inzwischen viel zu lockeren Dutt löste, um ihr fluffiges Haar zu einem Hochzopf zu binden, konnte dabei seine Augen nicht von ihr nehmen.

Er bemerkte, dass ihre linke Hand ziemlich gerötet aussah, so als hätte sie sich an irgendetwas verbrannt und er fragte sich, was es denn nur war, woran sie so verkrampft trainierte.

„Bitte erzähl meinem Bruder nichts davon, okay? Rayo macht sich immer viel zu große Sorgen und das würde ich ihm gerne ersparen, echt jetzt.“
 

„Wofür trainierst du denn so? Und woran arbeitest du?“, fragte Tora, schielte dabei zu ihrer leicht verbrannten Hand, die Kushina schnell mit ihrer freien Hand versteckte.

„Das sieht ziemlich schmerzhaft aus, Shina. Komm, ich bring dich zu einem Heiler, Saya kann dir doch dabei behilflich sein.“

„Ach, das sieht schlimmer aus als es ist. Ich bin außerdem eine Jinchuuriki und es heilt von selbs, das ist wirklich nicht der Rede wert“, winkte sie lächelnd ab, sah dabei nicht den musternden Blick des limettblonden Bändigers.

„Was genau übst du denn so verkrampft? Du verheimlichst doch irgendetwas, in unseren letzten Trainingseinheiten hast du mir nie mehr als dein Tai- und Nin-jutsu gezeigt. Was genau ist es, dass du unbedingt trainieren willst?“
 

Kushina zögerte für einen langen Moment, konnte dem bohrenden Blick des Erdbändigers nicht lange standhalten und wusste, dass Tora sie gut erwischt hatte.

Die Rosahaarige seufzte darauf, grinste sogar leicht, als sie es einsah und darauf mit der Wahrheit herausrückte.

„Ich arbeite an einer Geheimwaffe“, begann sie also.

„Daran arbeite ich jetzt seit einem halben Jahr und das jeden Tag. Die Technik ist sehr riskant und gefährlich, deswegen muss ich aufpassen, aber ich weiß, dass ich es hinbekommen werde, echt jetzt.“

Sie musste.

Kushina musste diese Technik entwickeln, um sie einzusetzen, falls es zu einem Notfall käme, denn damit könnte sie ihre Familie im absoluten Extremfall beschützen.
 

„Was genau meinst du mit ‚riskant‘ und ‚gefährlich‘?“, hakte er misstrauisch nach, spürte augenblicklich unruhige Sorge in seiner Brust.

„Ja, es kann halt… schlecht enden. Das ganze Chakra… könnte meinen Körper im absoluten Ernstfall-“ ,

„Bist du denn verrückt?“, unterbrach er sie, bevor sie überhaupt aussprechen konnte, wusste nämlich, was sie sagen würde.

„Shina, was geht in deinem hübschen Kopf vor? Dass du am Ende dabei draufgehen kannst, ist es doch nicht wert, so eine Technik zu üben..-“

„Du hast doch selbst gesehen, was in letzter Zeit so abgeht, Tora“, unterbrach dieses Mal Kushina den Bändiger.

„Ich will nicht nochmal zusehen, wie man meinen Kameraden wehtut oder wie meine Eltern und Pateneltern leiden. Wir müssen auf alles vorbereitet sein, ich kann nicht einfach dasitzen und nichts tun. Noch weniger als Jinchuuriki, echt jetzt.“

Wenn man schon über solche Kräfte verfügte, dann sollte man sie doch zumindest sinnvoll einsetzen, sonst wäre es ihrer Meinung nach eine komplette Verschwendung für sie, sich eine Jinjukraft nennen zu dürfen.
 

„Hör mal, ich kann dich ja gut verstehen, aber du solltest nicht vergessen, dass deine Kameraden und deine Familie nicht sehen will, wie du dich selbst am Ende verletzt“, sprach Tora dann, klang dabei plötzlich so ernst und… beunruhigt.

Sein Blick schaute sie mit ungewohnter Intensität an und Kushina bemerkte, dass sich wirklich ernsthafte Sorge hinter seinem grünen Blick verbarg.
 

„Ich will nicht, dass am Ende dir wehgetan wird, Kushina...“

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Holaaaaaaa!

Na, wie geht es euch? Ich hoffe doch, Corona hat euch nicht völlig in den Wahnsinn getrieben lol

Okay, ich weiß, dieses Kap war wieder ein bisschen langweilig, aber nächstes Kap wird heftig, versprochen! Und ich setze mich gleich morgen ran, auch versprochen!

Ich will diese FF eigentlich nach etwa 20 Kaps beendet haben…

Und die sollen es alle in sich haben hehe
 

Vielen Dank für eure lieben Kommis, ihr wisst gar nicht, wie happy ihr mich damit macht ^.^
 

liebe grüße

eure Fifi <3
 

PS:

Gibt es irgendwelche Szenen, von denen ihr euch dringend wünschen würdet, dass Zuko sie miterlebt? Wenn ja, dann macht gerne Vorschläge ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2020-05-16T08:41:22+00:00 16.05.2020 10:41
Langweilig finde ich dieses Kapitel nicht !Du verstehst auch bei den einfachsten Szenen Spannung mit rein zu arbeiten !
Dein Stil zu schreiben ist einfach Klasse ,darum versuche ich auch immer mir nichts von Dir entgehen zu lassen !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
24.05.2020 04:08
Vielen Dank! Ich freue mich sehr, dass du noch Interesse an meiner FF zeigst ^.^
Aber ich verspreche dir, der letzte Arc wird heftig!
Von:  Cuddlytoy
2020-05-16T07:21:51+00:00 16.05.2020 09:21
Eine szene, unbedingt.
Die feier wo rauskommt, dass sera nicht unfruchtbar ist und sie sich mit karin anlegt, als diese sasuke küsst.
😆

Und dafür in ich zwar zu spät, aber ich hätte den wettbewerb mit dem saftstand auch lustig gefunden. Eine durchdrehende sera 🤔😂

Antwort von:  Fifi-Uchiha
24.05.2020 04:09
Okay, gebongt! Diese Szene werde ich versuchen, umzusetzen ^.^
Daas wäre echt zu cool, ich freue mich schon darauf haha
Das mit dem Wettbewerb wird vielleicht nicht klappen, weil ich jetzt zu weit in der Zukunft bin, aber das mit Karin wird auf jeden Fall geplant ;D


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