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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Ohne Reue

„Kushina, Sayaka, Rin, Inoya. Kommt mal bitte mit.“

Sasuke und Naruto liefen mit den vier Kunoichis zum Wohnzimmer im Hause der Uzumakis und schienen etwas ernstes bereden zu wollen, wobei sogar der blonde Uzumaki etwas ernster wirkte, was bei ihm wirklich sehr selten vorkam.

Sehr, sehr selten.
 

Alle vier Mädchen setzten sich hin, sahen den beiden Jonins an, dass das folgende Gespräch eine Herausforderung für sie sein würde und sie fragten sich, was wohl für diese schwere Stimmung gesorgt hatte.

„Ist etwas passiert?“, fragte die maskierte Kunoichi direkt, hielt zur Abwechslung mal nicht ihr geliebtes Buch in der Hand.

„Nein. Nein, keine Sorge, es geht nur darum, dass wir ab übermorgen nicht mehr hier sein werden, echt jetzt.“, versicherte der Fuchsninja schnell.

„Wir wollen euch vieren nur klarmachen, dass unser aller Leben nicht mehr ganz so rosig aussieht. Ihr werdet alle gemerkt haben, dass es gefährlicher wird.“
 

Narutos Blick lag dabei für einige Momente auf seiner Tochter, spürte die Bitternis bei der Erinnerung an ihren kalten, toten Körper, den er mit einem Ausnahme-jutsu wiederbeleben durfte. Allein der Gedanke…

Allein der verdammte Gedanke, dass seine eigene Tochter einen so grausamen Tod stirbt-

Fuck nein, er wollte es sich gar nicht erst ausmalen, echt jetzt.

Diesen schrecklichen Moment wollte er einfach vergessen, denn das schlimmste, was einem Menschen passieren konnte, war es seine Kinder, Geschwister und in seinem Fall Patenkinder zu verlieren. So gehörte es sich einfach nicht.

Die Älteren haben zuerst zu sterben, nicht die Jüngeren.
 

„Das wissen wir, Onkel Naruto.“, versicherte die Silberhaarige dem Jonin ernst, ihre dunklen Augen wirkten hart und fast schon zu erwachsen.

Der Kampf gegen die Bändiger hatte Rin verändert, hatten sie fast schon ein wenig paranoid gemacht, was vor allem Sasuke in letzter Zeit aufgefallen war.

„Ihr seid jetzt alle keine Kinder mehr.“, sprach dieser daraufhin, wehrte sich dabei gegen die Wehmut in seiner Stimme.

„Und ihr müsst verstehen, dass es unter einigen Shinobis und Bändigern auch… richtigen Abschaum gibt.“

„Was meinst du genau damit, Onkel Sasuke?“, fragte Kushina etwas verwirrt.

„Ich meine, wir wissen, dass die Leute ekelhaft sein können. Es ist ja-“

„Nein, Kushina. Ich meine richtigen, widerlichen Abschaum.“, unterbrach ihr Sensei sie und hoffte, dass sie es verstehen würde…

Doch die Rosahaarige war noch viel zu unschuldig, um solche Anspielungen zu verstehen.
 

„Wir wissen schon, dass einige dieser Menschen abartig sind. Macht euch keine Sorgen, wir werden nichts tun, um Gefahren anzulocken. Und im schlimmsten Fall kämpfen wir.“

Sasuke und Naruto schauten sich wortlos an, denn scheinbar verstand auch Sayaka nicht, worauf die beiden hinauswollten. Beide hassten dieses Thema aus tiefstem Herzen.

„Sayaka hat Recht. Hinata Sensei hat uns in unserer Zeit in der Akademie alles beigebracht über jede Art von Ninja, der uns angreifen könnte.“, stimmte Inoya selbstsicher zu.

„Leute… Hört mal, es gibt Männer auf dieser Welt, die euch… auf andere Weise verletzen wollen, echt jetzt.“, begann der Fuchsninja schließlich, das schlimme Thema anzusprechen.

„Zwar ist diese Tatsache beschissen, aber als Frau schwebt man teilweise in anderer Gefahr als es bei Kerlen der Fall ist. Und auf dieser Welt gibt es Männer, die ihre… dreckigen Gelüste… nicht zügeln können- Nein, nicht zügeln wollen.“

Rin war jetzt die erste, die wusste, worauf die beiden Jonins hinauswollten.

„Onkel Naruto, Onkel Sasuke, ihr müsst uns wirklich nicht-“

„Doch, das müssen wir, Rin.“, kam der Uchiha ihr zuvor.

„Denn ja, es kann tatsächlich so weit kommen.“

„Was kann wie weit kommen?“, fragte Kushina, die offensichtlich nicht ganz folgen konnte.

„Dass jemand euch auf eine Weise anfasst, die ihr niemals wollen würdet. Auf sehr dreckige und für euch schockierende Weise.“
 

Rin, Sayaka, Inoya und sogar Kushina begriffen nun, was gemeint war und wollten alle am liebsten aus dem Zimmer rennen.

Denn… sie wollten alle nicht über sexuellen Missbrauch sprechen.

Noch weniger mit den beiden Jonins.
 

„Papa, macht euch bitte keine Sorgen um solche Themen, echt jetzt..!“, stammelte die Rosahaarige, war mehr als unangenehm berührt.

„Wir sind Kunoichis, da wird sich ein Kerl zehn Mal überlegen, bevor er-“

„Shina, dieses Thema betrifft jedes Mädchen und jede Frau, egal ob Kunoichi oder Zivilistin.“, meinte Naruto mit bitteren Ausdruck in den Augen, als er an Sera und Sakura dachte.

Sakura war gerade noch davongekommen, wobei seine beste Freundin leider nicht solches Glück gehabt hatte…
 

„Es gibt auch Ninjas, die so dreckige Gedanken hegen, echt jetzt.“

„Wir sind stark und schaffen es, uns zu verteidigen-“

„Sei nicht so überheblich, Sayaka.“, sprach Sasuke dazwischen im warnenden Ton.

„Man weiß nie, wie stark ein Gegner sein kann. Und euch könnte… ein solch abstoßendes, widerliches Verhalten aus der Fassung bringen und so ungern wir solche Dinge besprechen, müsst ihr euch darüber im Klaren sein, dass ihr inzwischen als Frauen wahrgenommen werdet. Und aus dem Grund wollen wir, dass ihr versteht, dass es… leider auch dazu kommen könnte, dass jemand euch auf solche Weise… unschädlich machen will.“
 

Rins Inneres zog sich eigenartig zusammen.

Sie fragte sich, wieso dieses Thema den beiden Ninjas so wichtig war, ja es klang fast so, als--- hätten die beiden gewisse Erfahrungen mit diesem Thema gemacht.

Aber das konnte doch nicht sein.

Dabei… konnte es sein, dass Tante Sakura und Tante Sissi etwas derartig schreckliches-

Nein. Nein, unmöglich.

Die zwei waren einfach übervorsichtig, mehr würde nicht dahinter stecken.

Allerdings…

Rin dachte daran, dass Tante Sissis Blick manchmal ein wenig… weicher, unschuldiger wirkte als es bei anderen Frauen der Fall war. Die schöne Bändigerin wirkte generell ein wenig anders und…-

Nein. Nein, niemals.

Wirklich, sie wurde immer paranoider…
 

„Wir wollen nur, dass ihr, sollte so etwas mal irgendwie geschehen, nicht vor Schock erstarrt.“, bat Naruto die drei Mädchen.

„Falls, und das ist nur reine Theorie, sowas passiert, müsst ihr einen klaren Kopf bewahren. Ein Dreckskerl wird damit rechnen, dass ihr plötzlich zu große Angst bekommt, aber genau das darf nicht passieren. Was auch immer passiert, ihr dürft unter keinen Umständen zu Boden gedrückt werden, echt jetzt...“

Kushina, Inoya und Sayaka sahen sich ein wenig überrumpelt an, sahen nicht, wie Rin und Sasuke einen langen, intensiven Blick austauschten, wobei die Silberhaarige versuchte, ihn zu lesen.

„Sobald derjenige versucht, euch zu berühren, müsst ihr direkt auf Angriffsmodus gehen. Ihr dürft euch unter keinen Umständen einschüchtern lassen oder… sowas wie… Scham verspüren. Denn zum Teufel, das müsst ihr nicht, denn dieser Bastard sollte sich dafür schämen...“
 

Unbändige Wut kochte im blonden Jinchuuriki und dieser wusste, dass, sollte einer dieser drei jungen Mädchen jemals ein solches Schicksal erleiden, niemand mehr vor ihm sicher war.

Keiner.

Dieses Mal würde er Amok laufen.
 

„Hört mir jetzt gut zu.“, begann Sasuke dann, seine dunklen Augen wehrten sich gegen das wütende Sharingan, das sich ihm fast aufzwang.

„Nicht ihr werdet Angst haben, sondern er. Nicht ihr werdet euch schämen, sondern er. Nicht ihr werdet aus der Fassung gebracht, sondern er. Nicht ihr werdet zu Boden gedrückt, sondern er.“

Sasuke könnte ewig so weitermachen, ballte dabei die Fäuste, als er an Zuko zurückdachte…
 

„Sobald ihr fühlt, dass ein Bastard euch auch nur mit falschen Blicken ansieht, dann will ich, dass ihr ihn bekämpft und dann dabei auf ihn einschlägt.“, erklärte er mit einer Stimme, die die drei noch nie zuvor von ihm gehört haben. Der Jonin klang so anders, erweckte den Eindruck, dass gerade ein anderer Mensch vor ihnen stand.

Ein Mensch, der von Mordlust geprägt war…

„Und wenn ihr denjenigen erst einmal zu Boden gedrückt habt, dann werdet ihr auf ihn einschlagen. Ohne Gnade.“
 

Wenn Sera es doch nur geschafft hätte…
 

„Ihr werdet ihn schlagen und schlagen und schlagen, egal wie sehr er um Gnade bettelt. Denn ein Vergewaltiger würde bei euch auch nicht zögern, sobald er erstmal anfängt.“

Er hatte auch nicht gezögert…

„Und am wichtigsten ist… Hört nicht auf, ihn zu schlagen.“

Wenn sie doch nur nicht mit ihm allein gewesen wäre…

„Ihr hört nicht auf, wenn er schreit. Ihr hört nicht auf, wenn er bettelt. Ihr hört nicht auf, wenn euch sein Blut ins Gesicht spritzt.“

Wenn er diesen verdammten Bastard doch nur vorher getötet hätte..!

„Sasuke...“
 

„Ihr schlägt und schlägt so lange weiter, bis er sich nicht mehr bewegt.“, beendete Sasuke schließlich seine kleine Rede, seine schwarzen Augen brodelten und funkelten gefährlich.

Rin, Sayaka, Inoya und Kushina blickten mit großen Augen zu dem Schwarzhaarigen, wussten für einige Momente gar nicht, was sie dazu sagen sollten. Sie beide klangen so ernst und schienen es mehr als ernst zu meinen, weshalb sie diese Ratschläge auch sofort verinnerlichten.
 

„Verspricht es uns.“, meinte Naruto daraufhin hart.

„Auch wenn keiner von uns ungern tötet oder die Kontrolle verliert, ihr müsst uns dieses Versprechen geben, bevor wir abreisen. Was auch immer geschieht, ihr müsst immer an eure Sicherheit denken, egal was passieren mag.“

Rin atmete tief ein, verstand natürlich die Ernsthaftigkeit in ihrer Bitte, weshalb die schöne Kunoichi beiden Jonins zuversichtlich zulächelte.
 

„Wir versprechen es.“, stimmte sie mit fester, ruhiger Stimme zu.

„Ihr könnt mit gutem Gewissen eure Mission antreten. Wir werden in Konoha bleiben und alles dafür tun, uns von Gefahren fernzuhalten. Obito, Zuko und ich werden euch zuliebe auch keine Missionen außerhalb Konoha annehmen, sondern so lange hier bleiben, bis ihr zurückgekehrt seid, okay?“

Naruto lächelte die maskierte Jonin liebevoll an, fand es beruhigend, dass Rin die Reife ihrer Mutter vererbt bekommen hatte, ehrlich.
 

„Danke. Tut uns Leid, dass wir euch damit nerven mussten, aber das mussten wir noch loswerden, bevor wir euch hier allein zurücklassen, echt jetzt...“

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Eine Stunde vor Mitternacht lag Sayaka in ihrem Bett und starrte im Dunkeln wortlos die Decke an, konnte einfach nicht schlafen, obwohl sie es wollte.

Sie dachte an die Worte ihres Vaters, der ungewohnt ehrlich über die Beziehung zwischen ihrer Mutter und ihm gesprochen hatte.
 

‚Ich habe es immer bereut, meine Gefühle bekämpft zu haben. Wenn man eine geliebte Person denn erst verliert, realisiert man, was für ein Narr man gewesen ist.‘
 

Sayaka sah dann das Bild des dunkelhaarigen Feuerbändigers vor sich, wie er sie mit seinem flirtenden Grinsen rumzukriegen versuchte und sich gefühlt nicht gegen seine eigenen Sprüche wehren konnte. Sie erinnerte sich an die letzte Nacht der Klassenreise, wo er ihr zum ersten Mal verdächtig nah gekommen war und wie sicher er gewirkt hat.

In dem Moment hatte sie dennoch ihre Fassung aufrecht gehalten, wie auch bei seinen weiteren Versuchen, sie… zu küssen, denn um ehrlich zu sein…

-hatte sie Angst.

Sayaka verstand selbst den Grund dafür nicht, aber der Gedanke, jemanden so nah an sich ranzulassen, machte ihr irgendwie Angst, zumal Rentaro außerdem ein Weiberheld war.

Dabei…

War er denn noch ein Weiberheld?

Meinte er es überhaupt ernst? Oder hatte sie sich alles nur eingebildet?

Vielleicht war das einfach sein Ding. Schließlich war es kein Geheimnis, dass er gern mit Mädchen flirtete, also vielleicht bildete sie sich zu viel darauf ein?
 

Aber damals, als sie ihm das Hemd zerrissen und ihn geheilt hatte…

Die Art, wie er sie gehalten hatte, wie er ihr das Herz zum Rasen gebracht hatte-

‚Was machst du da, Rentaro..?‘

‚Das, was du genauso von mir willst.‘

Allein de Gedanke…

‚Letzte Chance, Sayaka.‘

Sie hätte ihn dieses Mal nicht aufgehalten, wenn sie nicht plötzlich diesen Schmerz in den Augen verspürt hätte.
 

Ihre Sorge um ihm, als er von Vitani gequält wurde, war überirdisch gewesen.

Sie hatte es, so lächerlich das klang, gespürt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung war und Sayaka wäre Amok gelaufen, wenn sie ihn wirklich getötet hätten.

Und als er seine Flammen auf sie abgeschossen hatte, konnte sie ihn für eine Sekunde sehen und diese Sekunde war mehr als genug, denn alles, was sie erkennen konnte, war sein Schmerz. Sie in dem Moment auf solche Weise zu retten, hatte ihm wahrscheinlich sehr viel mehr wehgetan als ihr und Sayaka wusste in dem Moment, dass es echt war.
 

Er spielte ihr nichts vor, auch wenn er ein Player war.

Seine Sorge um sie war definitiv echt.
 

Der Dummkopf hat sie sogar in seinem schlimmsten Zustand gesucht und hat sie aufs Dach entführt, bloß weil er bei ihr sein wollte…
 

Ein plötzliches Klopfen ließ die Bändigerin zusammenzucken, erschreckte Sayaka richtig, die mit leicht panischen Augen zu ihrem Fenster sah. Mit mehr als verblüfftem Gesichtsausdruck erkannte sie die Gestalt des eben erwähnten Dummkopfes, der sich doch allen Ernstes bis zu ihrem Fenster geschlichen hatte.

Schnell lief die Uchiha zum Fenster und öffnete es, damit der Igarashi eintreten konnte, spürte allerdings augenblickliche PANIK, weil nachts ein KERL in ihrem Zimmer stand!

Wenn das ihre Eltern mitbekämen, müsste sie ihnen echt mal etwas erklären..!
 

„Dobe! Was machst du um diese Uhrzeit hier..?!“, flüsterte sie zischend.

„Wenn mein Vater oder meine Brüder dich sehen, wird Vitani dein kleinstes Problem gewesen sein, ist dir das klar..?!“

Mit erhobenen Augenbrauen beäugte der Igarashi sie, konnte auf ihre gar nicht achten, da er von dem was sie trug ein wenig… abgelenkt war.

Sayaka war trug weiß.

Eine weiße, einfache Hose, die am Gelenk eng anlag und ein einfaches, weißes langärmliges Shirt, das zwar nicht wirklich eng anlag, allerdings dennoch ihre Figur betonte.

Ihre fluffiges Haar war ausnahmsweise nicht hochgebunden, sondern floss wie flüssiges Karamell ihren Rücken hinab, ließ sie damit noch weicher wirken als sie es sowieso tat.
 

Ihre Augen strahlten fast schon überirdisch.

Durch das sanfte Mondlicht konnte er es genau erkennen und Rentaro musste schlucken, da er für viel zu lange Zeit durch das eisige Blau ihrer Seelenspiegel abgelenkt wurde.
 

Ein Engel.

Sayaka sah aus… wie ein Engel.
 

„Ich bin hier, um dich zu entführen.“, sprach er plötzlich leise und sah ihr an, dass sie ihn fragen wollte, ob er jetzt völlig den Verstand verloren hatte.

Ihr hübsches Gesicht wirkte mehr als überrumpelt und Rentaro musste tief einatmen, als er die Narben auf ihrer linken Gesichtshälfte beäugte, was sie Gott sei Dank nicht bemerkte.

Sie war atemberaubend schön.

Wie konnte man so fucking schön sein, machte das Schicksal das etwa absichtlich..?!

„Was du nicht sagst, Romeo. Was denkst du, was wir um diese Uhrzeit machen können?“

Über diese Frage erhob sich sein Mundwinkel und Rentaro lachte tief und leise, schenkte ihr ein dunkles, freches Grinsen, was ihr beinahe die Röte auf die Wangen trieb.

„Da fällt mir schon einiges ein, Sayaka...“, raunte er tief und näherte sich der Bändigerin, die einen Schritt zurücklief und dieses Mal die Röte nicht abschütteln konnte.

„Du bist ein Blödmann. Dabei dachte ich, du würdest erwachsener werden, nachdem wir diese Mission gemeinsam-“

„Was, deswegen darf ich dich nicht wollen?“, fragte er grinsend, war wieder ganz wie immer.

„Sayaka, seitdem kann ich nicht mehr aufhören, an dich zu denken.“

Um ehrlich zu sein, war Rentaro immer gut darin, seine Gefühle offenzulegen, was vielleicht daran lag, dass er sehr gut manipulieren konnte.

Und ja, er wollte sie.

Und solange sie ihn noch mochte, solange sie einen Freund in ihm sah, würde er offen mit seinen Gefühlen umgehen.
 

„Was. Willst. Du?“, fragte sie dann, konnte ihre leichte Scham aber nicht verbergen.

Seit sie mit ihrem Vater über Liebe gesprochen hatte, konnte sie sich nicht dazu durchringen, diese gewisse Distanz zu Rentaro zu halten. Sie konnte keine Ignoranz aufrecht halten.

„Ich war gerade ein wenig unterwegs und habe etwas nettes gesehen, das ich dir zeigen will. Es hat mich an dich erinnert, Saya.“, erklärte er mit einem… ungewohnt sanften Lächeln auf den Lippen, womit Rentaro… noch besser aussah als er es ohnehin schon tat.

„Was denn?“, wollte sie dann wissen, sah aber an seinem Ausdruck, dass er es nicht verraten würde.

„Ich würde es dir lieber zeigen, Masumi. Na komm.“

Als er ihr die Hand hinhielt, konnte Sayaka eine gewisse Vorfreude in seinem Lächeln entdecken, das ihr Herz dazu brachte, ein wenig schneller in ihrer Brust zu flattern. Er wirkte jetzt gerade -urgh- wirklich süß, fast schon kindlich auf sie.

„Deine Eltern sind noch bei Itachi-san und Kakashi Sensei und Kouji und Kushina sind wahrscheinlich am Rummachen.“, lachte er.

„Aber Rayo..?“

„Der ist mit Inoya am trainieren.“

„Ni-san-“

„Ist hoffentlich dabei, mit Rin rumzumachen.“

„Sag mal, hast du das heute geplant?“, lachte die Bändigerin belustigt und schüttelte leicht mit dem Kopf, als er leise lachte.

„Ich komme doch nicht ohne Sicherheitsvorkehrungen nachts in dein Zimmer. Dein Vater würde mich umbringen, wenn er mich sehen würde.“

„Wahrscheinlich.“, stimmte die Uchiha zu, nahm seine Hand allerdings dann an.

Immerhin würde sie ja nichts verbotenes mit ihm tun.

Sie würde ihre Eltern ja fragen, aber die waren gerade nicht da.

„Aber nicht länger als eine Stunde, okay?“

„Klar doch.“, stimmte er zu, bevor er kurz innehielt.

„Ah, fast vergessen.“
 

Schnell lief Rentaro zu ihrem Bett und sah zu der Kommode, beugte sich dann zu der silbernen Brille, die er in die Hand nahm. Er drehte sich wieder zu ihr und tat etwas, das sich ungewöhnlich intim anfühlte.

„Deine Brille.“

Mit sanfter Vorsicht setzte er ihr die Brille auf, wusste, dass sie durch sie mit beiden Augen sehen könnte und erkannte auch, dass ihre Wangen von einer zarten Röte eingenommen wurden.

Der Igarashi realisierte dann erst, dass er sich in ihrem Zimmer befand und konnte nicht anders, als sich umzuschauen. Durch das relativ helle Mondlicht erkannte er, dass ihr Zimmer überraschenderweise sehr hell eingerichtet war.

Ganz hinten, direkt gegenüber von ihrem Bett stand ihr schneeweißer Kleiderschrank, der beinahe fast nur aus Spiegeln bestand, wie auch mehrere Kommoden hier und da.

Ihr Schreibtisch neben dem Bett war aus weißem Holz und wirkte sehr aufgeräumt, was Rentaro irgendwie so gar nicht überraschte

Ihre Wände waren cremefarben oder weiß und ihr großes Bett war ebenfalls hellen Farben gehalten, stand präsent und groß direkt in der Mitte ihres Zimmers. Sayakas große Bettdecke schimmerte leicht, war allerdings etwas durcheinandergewürfelt, da sie vorher anscheinend noch drauf gelegen hatte.

Vor ihrem Bett befand sich ein hellblauer, flauschiger Teppich, passend zu den hellblauen Gardinen ihres hellen Zimmers, das auf verrückte Weise doch zu ihr passte.
 

„Okay… Wir sollten besser gehen.“, meinte der Dunkelhaarige, bevor er ihr wieder die Hand hinhielt und dieses Mal nicht lange wartete, bis sie sie annahm.

„Aber wo bringst du mich denn hin- H-Hey!“

Keine Sekunde später spürte sie einen kurzen Ruck und realisierte, dass der Feuerbändiger sie urplötzlich auf seine Arme geschwungen hat und kurz danach mit mehr als guter Laute aus dem Fenster sprang.

„Rentaro..! Was machst du? Lass mich runter-“

„Du verbirgst es vielleicht sehr gut, aber ich weiß, dass du noch nicht ganz fit bist. Also lass mich dir dieses bisschen Hilfe geben.“

Er sah nicht zu ihr, als er diese Worte sprach und doch wusste er, dass sie daran erinnert wurde, dass auch sie ihm geholfen hat.

Dass sie ihn sogar… mit eigenen Händen geheilt hat.
 

Sayaka schluckte, drückte ihre Faust an ihre Brust und versuchte verkrampft, ihr rasendes Herz zu dämpfen. Was war denn nur los mit ihr? Wieso verhielt sie sich plötzlich so… kindisch?

Seit sie mit ihrem Vater dieses Gespräch geführt hat, war sie nicht mehr ganz so gut in der Lage, sich ruhig und bedacht zu verhalten.
 

‚Man bereut sein Verhalten immer dann, wenn man eine geliebte Person verliert. Aber dann ist es oft leider zu spät für Reue, Sayaka.‘
 

Als sie diese Angst um Rentaro hatte, musste sie zugeben, dass auch sie Reue verspürt hatte.

Sie hatte das Gefühl, nicht vollkommen offen gewesen zu sein, ein wenig zu abweisend und selbstgefällig ihm gegenüber gewesen zu sein-

Sie hatte es bereut, ihn nicht ein Mal richtig umarmt zu haben.

Sie hatte es bereut, ihm nie im vollen Ausmaß gezeigt zu haben, wie… wichtig er ihr geworden war, wie sehr sie ihn als Menschen schätzte.

Sayaka hatte sich in dem Moment gehasst, ständig auf ihre Kontrolle und Selbstbeherrschung beharrt zu haben, denn wenn Rentaro wirklich gestorben wäre…

Hätte sie sich das ein Leben lang vorgeworfen.
 

„Hey. Was ist denn?“, hörte sie Rentaro fragen, während dieser mit ihr auf den Armen über die Dächer von Konoha-gakure rannte, ihre allerdings zu ruhige Stimmung bemerkte. Sayaka selbst war gar nicht aufgefallen, wie sie mit wehmütigem Blick ihr Gesicht in seiner Brust verborgen hatte, dabei seinen bereits vertrauten, angenehmen Duft vernahm, während sie den leisen, starken Herzschlag hören konnte.

„Du bist so still.“, bemerkte er.

„Hast du noch Schmerzen?“

Wieder brannten ihre Wangen und sie fühlte sich lächerlich schwach, als sie bloß mit dem Kopf schüttelte.

„Nein. Nein, keine Sorge.“, antwortete sie mit ungewohnt kleiner Stimme, ja auf Rentaro wirkte sie in dem Moment noch weicher als sonst, ja fast schon… schüchtern..?

War er jetzt völlig verrückt und bildete sich Dinge ein?
 

„Kalt ist dir nicht, oder?“

Sicher, sie trug keine Jacke, aber heute war das Wetter angenehm warm und er hätte nicht gedacht, ihr eine Jacke mitzubringen-

„Nein. Mir ist überhaupt nicht kalt.“

Vielmehr noch, gerade war ihr ungewohnt warm…

„Okay… Ah, wir sind schon da.“
 

Ein letzter, großer Sprung folgte und Sayaka kniff die Augen zu, da sie nicht gewohnt war, nicht selbst zu laufen, sondern doch allen Ernstes getragen zu werden.

Ein sehr eigenartiges Gefühl, aber bei Rentaro fühlte sie sich gar nicht mal so unwohl.

Nein, es machte sich eher ein sehr angenehmes Gefühl in ihrem Bauch breit…
 

„Da sind wir.“, hörte sie ihn sprechen.

„Ich weiß nicht warum, aber ich musste es dir einfach zeigen.“

Daraufhin öffnete Sayaka langsam ihre Augen, blinzelte einige Male, bevor sie schließlich erkennen konnte, was sich vor ihnen befand.

Sie waren am See von Konoha, direkt auf der kleinen, langen Erhöhung. Sayaka weitete ihre Augen, als Rentaro sie langsam wieder auf eigenen Füßen stehen ließ, ihren rechten Arm dabei hielt, als sie mit großen Augen den großen See vor sich beäugte.
 

Es war bereits fast Mitternacht und dunkel, doch der Mond leuchtete in seiner beinahe vollkommenen Pracht über das Wasser Konoha-gakures. Das Wasser schien förmlich zu glitzern, schimmerte hell, als würden tausende Diamanten auf der Oberfläche schwimmen und eine glänzende, eigene Schickt bilden. Große Wellen bewegten sich ruhig und sanft gegen das Ufer, der Wind wehte den Duft des Sees über den grünen Rasen und bot eine angenehme, kühle Brise für die beiden Bändiger. Sayaka war wie gebannt von dem großen Mond, der von den unzähligen, deutlich sichtbaren Sternen umgeben war.
 

Das Bild, das sich der schönen Bändigerin bot, war atemberaubend und nicht mit Worten beschreibbar. Die Nacht, die dieses Mal nicht dunkel war, sah einfach wunderschön aus.
 

„Ich war zufällig hier und musste an dich denken, Saya.“, brach der Feuerbändiger die angenehme Stille. Denn ja, es erinnerte ihn wirklich an sie.

Der Mond und das funkelnde Wasser, diese geladene, angenehme Stille der Elemente, die Dunkelheit, die allerdings durch die hellen Mondstrahlen zum Licht wurde-

Rentaro wollte wirklich nicht großartig romantisch wirken, aber der Bändiger war so gebannt, so begeistert von diesem Naturphänomen, dass er sie einfach hierher bringen musste.

Ein Blick zu Sayaka war genug für ihn um zu wissen, dass sie vollkommen überwältigt, ja richtig begeistert war, was Rentaro das Gefühl gab, etwas wichtiges geschafft zu haben.
 

Sie war wirklich süß, wenn sie mit ihren großen, eisblauen Augen so begeistert vor sich hin blickte, dabei kein bisschen auf ihre ruhige Ausstrahlung beharrte.

Was er gerade sah, war sie. Einfach Masumi Sayaka aus dem Uchiha Clan.
 

„Es ist wunderschön...“, wisperte sie völlig angetan von dem wunderschönen Bild, wusste nicht, was sie sonst dazu hätte sagen sollen.

„Aus dem Grund musste ich ja an dich denken.“, lächelte er und stieß mit seiner Schulter spielerisch gegen ihre, als sie ihm einen nicht ganz so mürrischen Blick zuwarf.

„Oh? Na, wer wird denn gleich rot..?“, konnte er nicht anders als sie zu necken, mit seinem Finger dabei gegen ihre linke Wange zu tippen. Er konnte die Narbe spüren, was sie bemerkte und sich sofort wegdrehte, da sie es scheinbar immer noch nicht mochte, wenn er ihre Narben aus so kurzer Entfernung sah.

„Wie oft hast du solche Worte bei anderen Mädchen ausgesprochen..?“
 

Rentaro wusste nicht warum, doch sein Inneres stockte komplett.

Denn dieses Mal klang sie nicht einfach unbeeindruckt und genervt wie damals, sondern fast schon irgendwie… vorwurfsvoll… und...-

Enttäuscht..?

Sie schaute ihn nicht an, sondern blickte wieder zum See, wollte nicht, dass er ihre Unsicherheit realisierte.

Inzwischen verletzte es sie richtig daran zu denken, er könne anderen Mädchen dieselben Dinge sagen, ja es machte sie fast schon wütend, daran zu denken.
 

Gut, sie gab es ja zu. Sie mochte Rentaro mehr als sie je aussprechen würde.

Aber dennoch konnte sie nicht vergessen, dass er ein Weiberheld war. Das wussten beide zu Beginn ihrer Freundschaft und er hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er gut mit Mädchen umgehen konnte. Und Sayaka wollte sicher keine von vielen sein.

Sie wollte nicht diejenige sein, die sich zu viel einbildete.
 

„Ich habe dich nachts aus deinem Zimmer entführt, um dir einen See zu zeigen. Glaub mir, Sayaka, so etwas würde ich für niemanden tun.“

Und das war sein voller Ernst.

„Aber wieso?“, fragte sie schließlich. „Wieso ausgerechnet für mich?“

Er blinzelte, verstand nicht, worauf sie hinauswollte.

„Weil ich an dich denken musste.“, antwortete er, hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

„Wieso denkst du überhaupt darüber nach?“, fragte er darauf und verengte sie Augen, als sie sich auf die Unterlippe biss, ihn aber immer noch nicht direkt anschaute.

„Du verhältst dich heute eigenartig, Sayaka. Erzähl schon, wieso denkst du darüber nach, wieso ich-“

„Weil ich wissen will, was mich von deinen anderen weiblichen Kontakten unterscheidet.“, sprach sie zischender als gewollt, blickte ihm dieses Mal direkt in die Augen.
 

„Rentaro, ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass du mehr als genug Erfahrungen mit Mädchen gemacht hast. Ich wusste es seit ich dich das erste Mal gesehen habe.“

Sie wusste, dass sie vielleicht zu direkt war, aber Sayaka mochte es nun mal nicht, um den heißen Brei zu reden, da kam sie einfach zu sehr nach ihrem Vater.

„Ich mochte dich anfangs auch aus dem Grund nicht, wie du dich sicher daran erinnerst.“

Oh und wie er sich daran erinnerte…

„Ich habe eingesehen, dass das dumm von mir war. Jeder sollte sein Leben so leben, wie er es für richtig hält und du hast dich als jemand herausgestellt, den ich… in meinem Leben haben möchte. Aber… ich weiß nicht, was du von mit willst.“

Es fiel der hellhaarigen Bändigerin sehr schwer, so offen über Gefühle zu sprechen, doch ein Mal angefangen konnte sie offenbar nicht so einfach fliehen.

„Ich habe dir mal gesagt, dass du bei mir immer du selbst sein kannst, auch wenn du jemand bist, der gerne flirtet. Aber bitte, hör auf damit, den Eindruck zu machen, als würdest du mich...-“
 

Genau als es für ihn spannend wurde, brach ihre Stimme ab und Sayaka verstummte, wirkte, als hätte man ihr die Stimmbänder blockiert. Rentaro verengte seine gräulichen Augen und musterte sie scharf, drehte sich nun mit ganzem Körper zu ihr und baute sich schon fast vor ihrer kleineren Gestalt auf.
 

„Was..?“, forderte er herausfordernd.

„Als würde ich dich wollen?“

Ihre Augen zuckten hinter ihren Brillengläsern, als er diese Worte aussprach.

„Als würde ich dich richtig wollen? Nur für mich allein?“

„Hör auf, das so auszusprechen-“

„Was, wenn es so wäre?“, unterbrach er sie fast schon etwas energisch und brachte sie dazu, ihn mit geweiteten Augen anzuschauen, als hätte er etwas verbotenes gesagt.

„Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, Sayaka. In der Hinsicht bist du die Sture.“

Er war nicht einmal als Vorwurf gedacht, ja Rentaro nahm es ihr auch gar nicht übel.

„Was, bloß weil ich in der Vergangenheit meine Erfahrungen mit Frauen gemacht habe, kann ich dich nicht für mich haben wollen?“

„Das habe ich nicht gesagt.“, wehrte sie sofort ab.

„Ich weiß, wie ich war, Sayaka. Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mir dessen bewusst bin. Aber das bedeutet nicht, dass ich keine richtige Zuneigung für jemanden haben kann.“

„Rentaro, so meinte ich das nicht!“, kam sie ihm zuvor.

„Ich weiß nur nicht, wie...-“
 

„Wenn es nach mir ginge, würde ich dich jetzt küssen.“
 

Ihr hing der Mund wortwörtlich offen bei diesen mehr als aufrichtigen Worten.
 

„Wäre das mein erstes Mal? Nein. Nein, das wäre es nicht.“, gab er zu.

„Aber Saya, damals kannte ich dich eben noch nicht. Ich habe es Anfangs doch auch nicht verstanden und ja, ich verstehe, dass du dir deswegen unsicher bist. Aber eines kann ich dir sagen und ich überlasse es dir, ob du mir glaubst oder nicht.“

Sie schluckte schwer, schaffte es gerade noch, den Blickkontakt aufrecht zu halten.
 

„Ich kenne keine, die ich so schön finde wie dich.“, begann er und spürte richtig, wie sich ihre Brust anspannte.

„Ich habe noch nie einer anderen so vertraut, wie ich dir vertraue. Mir war noch nie jemand so wichtig, ich habe noch nie für jemanden das empfunden, was ich für dich empfinde.“

„Rentaro...-“

„Sei ruhig und lass mich ausreden.“, zischte er warnend.

„Ich habe noch nie Unsicherheit bei einem Mädchen gespürt, noch nie so eine lange Freundschaft geführt, noch nie- Sayaka, ich habe noch nie jemanden getroffen, bei der ich mir so sicher und gleichzeitig unsicher war wie bei dir.“

Verdammt, nur ihretwegen war er nicht mehr in der Lage, das Leben eines Rächers zu führen!
 

„Und ob du es glaubst oder nicht… Seit ich mir mit dir sicher bin, habe ich keine andere mit falschen Augen angeschaut.“, schwor er ihr wahrheitsgetreu.

„Ich mag zwar vieles sein, Sayaka, aber eines kann ich dir mit Sicherheit sagen. Ich wollte noch nie jemanden so sehr wie dich. Zur Hölle, ich hatte noch nie etwas so nerviges, wie mit dir. Deinetwegen konnte ich seit Monaten keine einfache Affäre mit jemanden anfangen, weil ich ständig und überall dein Gesicht vor Augen sehe.“
 

Mal ehrlich, nicht nur seine Onenightstand hatte er gelassen, Rentaro hatte mit Kurome seit Monaten keinen Sex mehr gehabt. Der Gedanke allein hatte ihn einfach nicht angemacht.

Und es hätte ihm ein sehr schlechtes Gewissen bereitet…
 

„Und nein, mit dir will ich auch keine Affäre.“

Er näherte sich der Uchiha, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Körpern verharrten und zum ersten Mal konnte er ihr einfach in die Augen schauen, ohne dass die versuchte, Distanz zwischen ihnen zu schaffen. Er wusste nicht den Grund, aber heute war Sayaka nicht darauf bedacht, ihre Fassung immerzu aufrecht zu halten.

„Was willst du dann?“, fragte sie wispernd, machte es offensichtlich, dass sie… Angst hatte.

Angst davor, von ihm verletzt zu werden, Angst davor, zu viel zu erwarten.
 

„Ich hätte dich unzählige Male küssen können, Sayaka.“, raunte er mit tiefer, rauer Stimme, beugte sich ein wenig runter, um ihr intensiv in die Augen zu schauen.

„Wir wissen beide, dass du dich nicht gewehrt hättest. Wir wissen beide, dass du meine Zuneigung erwidert hättest.“

Zu seiner Überraschung stritt sie es nicht einmal ab.

„Ich hätte weiter gehen können und dich anfassen können. Und glaub mir, ich weiß, wie ich eine Frau verführe. Ich weiß, dass du eine Schwäche für mich hast und ich hätte es vielleicht sehr spät-, aber dennoch irgendwann geschafft.“

Ihre Augen weiteten sich bei seinen vulgären Worten, ja Sayaka bekam es nicht oft von jemandem zu hören, dass man sie tatsächlich verführen könnte.

Eigentlich nie.

„Aber ich wollte dir Zeit lassen, eben weil ich nicht bloß eine heiße Nacht von dir will. Ich hätte versuchen können, dich zu verführen, ich hätte mir definitiv einiges einfallen lassen, aber ich wusste, dass du nicht bereit dafür wärst. Sayaka, ich will keine Affäre mit dir.“

Ihr Herz raste, ja Sayaka hatte nie, noch NIE mit irgendeinem männlichen Wesen über… S-Sex und andere Intimitäten gesprochen.
 

„Ich will mehr.“, hauchte er, sorgte mit seiner bloßen Stimme für eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper. Er hob seine Hand und umfasste den Bügel ihrer Brille, um sie ihr langsam abzunehmen, da er ohne Barriere in ihre Augen schauen wollte.

Er wusste, dass sie nur mit einem Auge sehen konnte, allerdings konnte er nicht anders und ließ die Brille fürs erste in seiner Hosentasche verschwinden.

Sie sah so… unschuldig aus. Ihr Blick war so offen, weich und völlig ohne Barrieren, was total der Gegensatz zu ihrer sonstigen Haltung war.

Dieses Mädchen war… überirdisch schön und er konnte es immer wieder sagen-

Sie sah aus wie ein Engel.
 

„Sayaka… Ich will, dass du mich genauso willst, wie ich dich. Und bis dahin werde ich keine andere mit den Augen anschauen, mit denen ich dich anschaue.“

Zugegeben, sein Herz klopfte immer lauter und immer schneller in seiner Brust, die Nähe zu der schönen Uchiha machte es ihm auch nicht unbedingt leichter.

„War das deine Sorge? Dass ich Weiberheld dich nicht ernsthaft wollen würde..?“

Es war eine direkte Frage und Sayaka schaute erst einige Sekunden lang zur Seite, fühlte sich entblößt unter seinem leuchtenden, stechenden Blick.
 

„Als du beinahe gestorben bist, Rentaro, da habe ich mich schrecklich gefühlt.“

Rentaros Blick zuckte bei ihren gewisperten Worten, musste nicht in ihre Augen sehen, um zu vernehmen, wie schmerzhaft diese Erinnerung für sie war.

„Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden ich auf dich gewartet habe, aber ich wusste, dass etwas mit dir nicht stimmt. Versteh mich nicht falsch, ich hätte es nicht zugelassen, dass sie dich töten.“

„Heh. Natürlich nicht.“, grinste er ein wenig wehmütig, ließ sie aber weitersprechen.

„Aber als ich von diesen Mistkerlen erfahren habe, dass sie drauf und dran waren, dich zu töten, da habe ich sehr große Angst gehabt. Und… Ich habe einiges bereut.“

„Ach ja..?“

Es war ungewohnt Sayaka dabei zuzuhören, wie sie über ihre Ängste sprach, da sie sonst immer darauf bedacht war, genau diese Seite von ihr zu verbergen.

„Was hast du bereut?“, fragte er, näherte sich ihr noch ein Stück, sodass er inzwischen ihren frischen Erdbeerduft vernehmen konnte. Ihre Blicke trafen sich wieder und Sayaka vergaß, ihre Narbe mit ihrem Haar zu verdecken, als sie ihm mit ungewohnter Offener in die Augen sah.

„Dass ich vieles nicht mit dir getan habe.“, antwortete sie und fast hätte Rentaro gelacht.

Er selbst hatte es bereut, sie nicht ein einziges Mal geküsst, sie wenigstens gehalten zu haben, zum Teufel, er wäre fast wahnsinnig beim Gedanken gewesen, sie niemals wiedersehen zu können.
 

„Obwohl ich dich eigenhändig verbrennen musste..?-“

„Halt den Mund. Ich würde dir das niemals vorwerfen und das weißt du.“, schnitt sie ihm mit sanfter Warnung das Wort ab, worauf er gehorchte.

„Was genau hast du bereut?“, wollte er jedoch wissen und konnte für einen Moment Zögern in ihren Augen entdecken, als würde sie etwas in Erwägung ziehen.

„Was hast du nicht getan, dass du gern getan hättest, Saya?“

Bei dieser Frage schloss sie kurz ihre Augen, schien mit sich zu ringen, als würde sie einen inneren Kampf führen. Die Bändigerin schien wirklich in einem schweren Zwiespalt zu stecken.
 

Doch dann, als er sie wieder fragen wollte, öffnete sie ihre Augen und er sah Entschlossenheit und Einsicht in ihren eisblauen Augen, die in dem Moment das Licht des Mondes eingefangen hatte.
 

„Das.“
 

Und im nächsten Moment spürte er eine kleine Hand an seinem Hemd, gefolgt von einem Druck auf dem Mund, den er erst nicht ganz realisieren konnte, da er wortwörtlich erstarrt war.

Allerdings sollte die Starre bloße vier Sekunden anhalten, denn natürlich begriff der Bändiger voller Verblüffung, was geschehen war.
 

Sayakas Lippen pressten sich sanft gegen seine, verharrten in ihrer Position, während Rentaro mit geweitetem Blick ihre geschlossenen Augen sah. Ihr frischer Duft benebelte ihn, ihre kleine Hand, die sich an sein Hemd krallte, zitterte leicht und ihr Körper pulsierte förmlich.

Sie küsste ihn.

Sayaka hatte doch allen ernstes diesen Schritt gewagt…
 

Und leider konnte Rentaro nicht anders, als ihre Geste mit fast schon zu enormen Enthusiasmus zu erwidern und zeigte Sayaka Uchiha, wie es sich anfühlte, begehrt zu werden.

Rentaro schloss seine Augen und nahm ihre Zuneigung an, legte seine linke Hand an ihre Wange und strich sanft über ihre Narbe, als er ihren Kopf ein wenig neigte und den Kuss intensivierte. Er erwiderte ihren Kuss, ließ sie erst einmal gewähren, um ihr Zeit zu lassen, das alles zu begreifen und neu zu entdecken, genoss dabei das Gefühl ihrer weichen Lippen.
 

Für Sayaka war dieses Gefühl vollkommen neu.

Rentaros Mund war weicher als sie gedacht hätte, seine Hand lag zärtlich und versichernd auf ihrer Wange, als er mit seinem Daumen gemütliche Kreise auf ihrer Haut strich.

Sein Duft umgab ihn wie ein durchsichtiger Schleier und seine Aura war angenehm warm und Sayakas Herz schlug noch weiter in die Höhe, als Rentaros freie Hand sich verselbstständigte und strich vorsichtig und dennoch voller Adrenalin über ihre Taille. Er spürte ihren Herzschlag, konnte sich nicht gegen die enorme Welle in seiner Brust wehren, als Sayaka zögerlich mit ihren Fingern über seine Wange tastete.
 

Der Bändiger konnte ihr nicht mehr lange die Führung überlassen und neigte ihren Kopf etwas mehr, intensivierte den Kuss, während er ihren Körper mit seinem Arm fester umschlang und sie dieses Mal an sich zog, seinen Mund fester gegen ihren bewegte.

Sayaka stellte sich auf Zehenspitzen, da das Kribbeln auf ihren Lippen nicht mehr genug war und sie mehr spüren wollte, festigte ihren Griff um Rentaros Hemd und versuchte seinem intensiven, verzehrenden Kuss etwas entgegenzusetzen.
 

Es war, als wäre sie in einer völlig anderen Welt.

Es war, als gäbe es hier und jetzt nur ihn und sie.

Es war… als wäre sie alles für Rentaro.
 

Sayaka hätte wirklich niemals gedacht, dass es so weit kommen würde…
 

„Sayaka...“

Die Uchiha bekam es mit der Luftlosigkeit zu tun und beendete leider den Kuss, sah es allerdings nicht für nötig, sich von seinem besitzergreifendem Griff zu lösen.

Er war so warm und es fühlte sich richtig hier bei ihm an, deswegen konnte sie dieses unglaublich schöne Gefühl doch nicht so einfach loswerden…
 

Einige Minuten lang herrschte Stille, in der bloß der schnelle Atem der beiden Bändiger zu hören war und intensive Blicke ausgetauscht wurden. Ihre Wangen waren so rot wie noch nie zuvor und Sayaka machte große Augen, als sie erkannte, dass auch Rentaros Gesicht an roter Farbe zugewonnen hatte.

Er war… Rentaro konnte also auch erröten.

Ein wenig zu fasziniert strich sie über seine Wangen und hob ihre Augenbrauen, konnte nicht nur glauben, dass sie sich eben geküsst haben, sondern dass Rentaro Igarashi auch mal rot werden konnte!
 

Er war sprachlos.

Noch nie zuvor hatte er ein Mädchen so lange geküsst und dabei so ein fucking Feuerwerk empfunden, ja Rentaro war noch nie, nie so… geladen.

Was er gerade mit Sayaka getan hat, hatte all seine Erwartungen, all seine Vorstellungen und Träume bei Weitem übertroffen.
 

„Ich bin froh, dass du es bereut hast...“, raunte er tief, traf mit seinem Atem ihre noch immer angeheizten Lippen, was ihr weitere Schauer bescherte.

„Lange hätte ich es nämlich nicht mehr ausgehalten.“

Ein gehauchtes Lachen verließ ihren Mund, die Nervosität in ihrem Bauch fühlte sich irgendwie schön an. Ihr Lachen war ansteckend und Rentaro lehnte seine Stirn gegen ihre, ja sie beide lachten zusammen und freuten sich über den Ausgang dieses Abends.

„Ich auch nicht.“, gab sie flüsternd zu und schenkte ihm ein kleines, schuldiges Lächeln, womit sie so unglaublich niedlich aussah, dass Rentaro beinahe über sie hergefallen wäre.
 

„Ich glaube, ich sollte langsam wieder nach Hause. Wenn meine Eltern uns sehen, dann...-“

„-bin ich tot, schon klar.“, grinste Rentaro, der in dem Moment eine Art von Glück empfunden hatte, wie er es noch nie zuvor erleben durfte.

Es war, als würde er schweben, seine Brust, seine Wange, sein Mund- Fast sein gesamter Körper kribbelte, wie man es aus schnulzigen Filmen kannte.

„Ich bring dich wieder zurück.“
 

Rentaro bot ihr wieder die Hand an und dieses Mal nahm sie sie ohne zu Zögern an, lächelte dabei ihr schönstes Lächeln, das ihn beinahe das Herz… explodieren ließ.
 

Als der sie dieses Mal auf die Arme schwang… lachte- nein, kicherte sie.

Sayaka UCHIHA hatte soeben gekichert!

Fuck, dieses Mädchen hatte einfach alles in seinem eintönigen Leben geändert.
 

Und als er mit ihr auf den Armen über den Dächern von Konoha-gakure zu ihr nach Hause eilte, hatte sich noch etwas geändert. Denn dieses Mal lehnte die Bändigerin ihren Kopf an seine Brust und machte kein Geheimnis daraus, die Nähe zu ihm zu genießen.

Sie genoss es, von ihm getragen zu werden.
 

„Heh. Da scheint jemand es zu genießen, in meinen Armen zu liegen, was?“, hörte sie ihn lachen und und schaute gespielt mürrisch zu ihm hoch und haute ihm gegen die Schulter.

„Hn. Rentaro, du bist so...“

Für einige Momente haperte sie mit den Worten, während der Dunkelhaarige mit erwartender Belustigung auf ihre Worte wartete.
 

„Du bist sowas von nervig...“

.

.

.

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AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

I FEEL GOOD!

Okay, ja, ich habe übertrieben mit dem Kuss, aber meine Fresse, meine Charas machen sich selbstständig omg! Und mal ehrlich, haben Rentaro und Sayaka nicht genug gelitten? :,D

Und ja, ich weiß, dass der Beginn des Kapitels sehr ernst war, aber hey, es macht doch nur Sinn, dass Naruto und Sasuke ihre Mädchen vor dem schlimmsten warnen wollen, oder?

Hey Leute, ich bin sooooo aufgeregt über eure Reaktion!

Wie fandet ihr RenSaya?

Okay, kleiner Spoiler:

Genießt es so lange ihr noch könnt…
 

liebe grüße

eure Fifi!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  OkamiZuiiUchiha
2020-02-24T13:05:27+00:00 24.02.2020 14:05
Omg!! Ich liebe deine FF immer noch! Und ich bin so fucking froh, dass es endlich weiter geht. Ja, die beiden, Saya und auch Rentaro haben wahrlich genug gelitten x(

Lass das, zwischen ihnen niemals enden, denn ich würde es nicht ertragen, würde Saya ihm früher oder später nicht verzeihen könnte.... OO


Und dieser Spoiler... den finde ich gar nicht gut......
Antwort von:  Fifi-Uchiha
03.04.2020 02:04
Uhuhuhuhu, ich habe zwischen Rentaro und Saya so viele Dinge geplant...
Ich glaube, du wirst mich hassen ^^

Aber du kennst mich ja inzwischen, I love Drama ^^


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