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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Aufeinandertreffen

„Okay, das muss ihr Haus sein.“
 

Rentaro stand vor dem weißen Haus mitten im Uchiha Distrikt und war erst ein wenig überrascht vor dieser idyllischen Stille und der sauberen Gegend.

Die Haustür bestand aus einem sehr dunklen Holz und der Igarashi musste zugeben, dass er ein wenig… sprachlos war.

Irgendwie hatte er sich das Haus, in dem Sera Masumi und Sasuke Uchiha liebten, nicht so friedlich, hell und freundlich vorgestellt. Dabei…

Was sollte er sonst erwarten?

Etwa eine schwarze Villa mit gruseliger Hintergrundmusik?

Lächerlich.
 

Schnell klopfte er schließlich an, fragte sich nebenbei, wieso Sayaka so sehr darauf bestanden hatte, ihn einzuladen. Sie waren immerhin kein Paar, also gab es theoretisch keinen Grund dazu, ihn zu sich nach Hause einzuladen.

Aber gut, es war nichts daran zu rütteln, die schöne Bändigerin wollte ihn unbedingt bei sich zu Hause haben und um ehrlich zu sein war er schon wirklich gespannt darauf, sie mal in ihren eigenen vier Wänden zu erleben.
 

„Rentaro!“

Die junge Uchiha hatte schneller als erwartet die Tür geöffnet und kaum hatte er ihre plötzlich aufgetauchte Gestalt erkannt… weitete er seine grauen Augen.

Denn Sayakas Haar war aus ihrem gewohnten Dutt gelöst und und lief wie flüssiges, glattes Karamell ihren Rücken hinab. Außerdem trug sie heute nicht ihr langes Oberteil und ihre einfache Hose, die ihr ganz nebenbei bemerkt immer sehr stand, sondern… ein Kleid.

Ein luftiges, knielanges Kleid, das eisblau schimmerte und ihre Augen so unglaublich betonten, dass es eigentlich schon lächerlich sein sollte. Es war, als wäre er dazu gezwungen, ihr ins Gesicht zu starren, das durch diese leuchtenden Augen, diese vollen Lippen und dieser gebräunten Haut… beinahe engelsgleich wirkte.

Ein Engel...

Fuck, sie sah aus, wie ein..!-

Ein verdammter Engel!
 

„Du bist spät dran.“, holte ihre sanfte Stimme ihn aus seinen Gedanken zurück, woraufhin der Schwarzhaarige erst einige Male blinzeln musste, ehe er ihre gesagten Worte realisierte.

„Deine Karte war Schrott.“, erklärte er, versuchte dabei mürrisch und grimmig zu wirken.

Der Feuerbändiger atmete so ruhig wie möglich, versuchte das schnelle Pulsieren seines Herzens zu ignorieren, genauso wie ihr unfassbar schönes Aussehen.

„Wirklich charmant.“, kommentierte die Masumi mit verschränkten Armen.

„Wieso nochmal stehen so viele Mädchen auf dich?“

„Ich weiß nicht.“, meinte er, grinste sie dieses Mal ein wenig süffisant an.

„Sag du es mir, Sayaka.“

„Weißt du was, vergiss es.“
 

Plötzlich spürte er eine sanfte Wärme an seiner Hand und kaum hatte Rentaro das angenehme Kribbeln anerkannt, schon realisierte, dass es Sayaka war, die urplötzlich seine Hand festhielt.

„Na los, komm endlich rein.“, drängte sie ruhig, wirkte allerdings aufgedreht.

„Weißt du eigentlich, wie lange du schon erwartet wirst?“

Sein Inneres pulsierte hart und es kostete ihn all seine Mühe, nicht die Augen zu weiten und nicht Inne zu halten. Erwartet?

Er wurde erwartet?

Wieso? Wer?

Fuck, wussten sie etwa Bescheid..?!
 

Rentaro wurde schließlich von Sayaka ins Haus gezerrt, die ungewohnt hastig und beharrend war, ja es schien, als hätte sie es wirklich eilig. Was zum Teufel war nur los..?
 

„Alles Gute zum Geburtstag!“
 

Ihr Wohnzimmer. Zwei weitere Jungen.

Ein gedeckter Tisch. Mehrere Getränkesorten…

Und eine große Torte.

Eine Torte mit 19 brennenden Kerzen.
 

Rentaro war wie erstarrt, ja das war sogar noch untertrieben.

Er brauchte lächerlich lange, um zu realisieren, dass Zuko, Rayo und Sayaka ihm alles Gute zum Geburtstag gewünscht hatten, es war einfach so plötzlich und erst recht so… unerwartet.

„Ge… Geburtstag..?-“

„Heute ist der 13.5., Rentaro. Es ist dein Geburtstag.“

Es war wie ein Schock für ihn und Rentaro wehrte sich nicht gegen seine Kinnlade, die gefühlt beinahe den Boden berührte.

„Hey Alter, jetzt heb doch mal die Kinnlade wieder hoch und setz dich. Saya hing die ganze Nacht an diese Torte!“, grinste der rothaarige Uzumaki und erntete einen bösen, wenn auch panischen Blick von der hellhaarigen Wasserbändigerin.

„Das stimmt doch gar nicht.“, log sie mit leicht geröteten Wangen, was vor allem Zuko wirklich sehr lustig fand, da es gar nicht mal so einfach war, die junge Uchiha in Verlegenheit zu bringen.

„Na komm schon, Rentaro. Setz dich und probier die Torte, die wird dich echt umhauen.“, lächelte Zuko gastfreundlich, der bereits Bekanntschaft mit dem Feuerbändiger gemacht hatte.
 

Rentaro blinzelte, konnte immer noch nicht fassen, dass Sayaka doch allen Ernstes eine Geburtstagsfeier für ihn arrangiert hatte, ganz abgesehen von der riesigen Torte, die sie scheinbar nur für ihn gebacken hat.

Sayaka und Rentaro nahmen gemeinsam Platz und saßen nebeneinander, direkt gegenüber von der Dreiercouch, auf der die beiden männlichen Ninjas saßen.

Es war offensichtlich, dass er immer noch ganz benommen war, die Augen dabei stets auf diese Torte gerichtet.
 

Er hatte, wie schon viel zu oft, alles vergessen. Wirklich alles.

Rentaro hatte schon wieder die Mission vergessen, die er eigentlich zu erfüllen hatte.
 

„Wie läuft eigentlich dein Training, Kumpel? Wurden dir deine Feuerpunkte jetzt gelöst?“

Die jungen Bändiger und Ninjas unterhielten sich über alles mögliche und der Igarashi bemerkte selbst gar nicht, wie sehr ihn die Gespräche interessierten und wie… gern er sich mit den beiden Shinobis unterhielt.

„Wir sind gerade dabei.“, antwortete er also ehrlich und sah den Schock in den Augen von Zuko und Rayo.

„Alter… Ist das nicht scheiße schmerzhaft?“, fragte der Uzumaki mit viel Respekt in der Stimme.

„Inoya hat mir erzählt, was das Lösen der Feuerpunkte alles mit dem Körper anstellt. Ihr Vater hat diesen Shit nämlich schon durchgemacht und...“

Gott, allein wenn Rayo daran dachte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinab und Kushina und er mussten ihr wirklich fast jeden Tag ausdrücklich verbieten, diesen Mist nicht in Betracht zu ziehen.
 

„Wieso hast du mir nichts davon erzählt..?“

Als Rentaro sich zur Seite drehte, zuckten seine Augen kaum merklich, denn Sayakas Blick war…-

Er konnte es nicht beschreiben.

Das Blau wirkte flüssig vor Sorge, ja sie konnte es nicht glauben, dass Rentaro so weit ging und tatsächlich so eine Tortur in Kauf nahm.

„Weil ich wusste, dass du dir unnötig Sorgen machst.“, gab er zu, denn ja, das war wirklich der einzige Grund, denn Rentaro hatte es in den letzten Wochen angesprochen, dass er diese Prozedur durchziehen wollte, um stärker zu werden.

Sie hatte mit allen Mitteln versucht, ihn davon abzuhalten und irgendwie hatte sie auch die richtigen Argumente, die Rentaro wirklich umgestimmt hatten.
 

Allerdings war sein Clan anderer Ansicht und hatte darauf bestanden, seine Feuerpunkte zu lösen.
 

„Bist du deswegen die letzten Tage so merkwürdig drauf?“

Was, sie hatte es gemerkt? Was zum Teufel war sie nur für ein Mädchen?!

„Hey, mach ihn später zur Sau. Hier Rentaro, puste mal die Kerzen aus, sonst fällt Wachs auf das Karamell.“, erinnerte Rayo den Schwarzhaarigen, der dann ein wenig perplex die große Torte beäugte. Er sollte… Er sollte die Kerzen auspusten?

„Und wünsch dir was.“, fügte der ultimative Bändiger hinzu, konnte ihm deutlich ansehen, wie neu das alles für ihn war.

„Eh… Ist gut...“
 

Und schon wieder, Rentaro hatte es vergessen.

Er hatte vergessen, warum er hier war.

Nämlich um Masumi Sayaka aus dem Uchiha Clan zu entführen und diese Familie auszuspionieren.
 

„Wünsche dir wirklich etwas, okay? Sei nicht zu cool dafür, Rentaro.“

Rentaro schaute wieder zur Seite und wurde wieder von diesen eisblauen Augen konfrontiert, die wieder so… durchschauend und ehrlich wirkten, dass es ihn wieder so merkwürdige Dinge fühlen ließ.

„Klar doch.“, versicherte er und holte tief Luft, beäugte die brennenden Kerzen und überlegte sich ihr zuliebe einen Wunsch. Wie kindisch…
 

Ich wünsche mir…

Er dachte an den letzten Tag der Klassenreise, damals, als er kurz davor gewesen ist, sie zu küssen, erinnerte sich daran, wie gut sie geduftet hat und wie schön sie für ihn aussah.
 

„Whoa, alle auf Einmal. Dein Wunsch geht also in Erfüllung.“, grinste der Rothaarige gut gelaunt, bevor Zuko begann, die Torte anzuschneiden.

Ein Wunsch geht also in Erfüllung, ja? War zwar bescheuert, allerdings ein netter Gedanke.

Und wieder, schon zum gefühlt tausendsten Mal schaute er zu Sayaka, die von Zuko den Teller abnahm und eine Gabel auf ihn platzierte, bevor sie ihn dem Feuerbändiger neben sich anbot.

„Bitte.“, lächelte sie ihn an und Rentaro, der befürchtete, dass ausgerechnet er beim Starren erwischt wurde, musste die Wärme auf seinem Gesicht ignorieren.

„Danke...“
 

Rentaro starrte das perfekt aufgestellte Tortenstück an und er fühlte sich bescheuert, aber irgendwie… passte sie zu Sayaka. Ja, sie passte zu ihrem caramellfarbenem Haar und ihre gebräunten Haut, so erbärmlich das jetzt auch klang, aber es war so.

„Ist `ne Karamelltorte.“, meinte Rayo kurz angebunden und überraschte ihn wieder.

„Karamell..?!“

Fassungslos blickte er sie an, konnte es ganz offensichtlich nicht fassen, dass sie doch tatsächlich seine Lieblingssorte zum Backen verwendet hatte!

„Du magst doch Karamell.“, meinte sie nur schlicht, als sie selbst von ihrem riesengroßen Stück probierte und den Blickkontakt zu ihm offensichtlich mied.

Woher?

Woher zum Teufel wusste sie das alles?

Sein Geburtstag, seine Lieblingssorte-

Was zum Teufel war sie nur für ein Mädchen?!
 

„Hey ihr! Gott, jetzt haben wir die Torte verpasst!“

Als die Stimme der ultimativen Bändigerin ertönte, zuckte das Innere von Rentaro zusammen, denn nicht nur, dass das die Stimme seiner Feindin vernahm...-

Sie kam ihm bekannt vor. Diese Stimme kannte er..!

„Hallo! Ich bin Sera, Sayakas Mutter- Oh!“
 

Als Rentaro sich zu der schönen Frau drehte, weitete er voller Schock, voller Unglauben seine gräulich-lilafarbenen Augen, ja nicht einmal im Traum hätte er damit gerechnet, ausgerechnet sie zu sehen.

Die braunhaarige Schönheit mit den eisblauen Augen, mit der er zusammengestoßen und der er Hilfe angeboten hatte. Die Frau, die so fragil, so lieb und ein wenig verpeilt auf ihn gewirkt hatte, sollte ausgerechnet SIE sein? Masumi Sera..?!

Die Frau, die vom Feuerclan gehasst wurde?

Die Frau, die mit ihrem Mann Sasuke Uchiha seinen Vater getötet hatte?!

SIE war Masumi Sera?!
 

„Hey! Dich kenne ich doch!“, erkannte sie ihn sofort wieder und schenkte ihm ein fröhliches, nettes Lächeln, das bis zu ihren großen Augen reichte.

„Moment, du bist Rentaro..? Was für ein lustiger Zufall!“

„...Ja…“, konnte er nur rausbringen, war gerade nicht zu mehr fähig.

„Und du… du- ihr-“

„Ja, wir sind Sayakas Eltern.“, meldete sich auch nun Sasuke zu Wort, der neben der ebenfalls neu eingetroffenen Sakura stand, nun ebenfalls vom Rentaro angestarrt wurde.

„Vielmehr noch, ich bin ihr Vater.“, gab der Uchiha ihm sofort zu verstehen, wollte ihm klarmachen, dass es eine mehr als schlechte Idee sein würde, seine Tochter falsch anzufassen.

„Shannaro, das musst du doch nicht so auffällig betonen.“, meckerte Sakura und stieß ihm warnend gegen die Rippen, weil sie nicht wollte, dass Sasuke Sayaka noch blamierte.
 

Es war nicht zu glauben.

Rentaro stand gerade den Menschen gegenüber, die sein ganzes Leben geprägt haben, aber…
 

„Sasuke, dieser junge Mann hat mir heute noch netterweise beim Einkaufen geholfen, nachdem ich ihn unglücklicherweise umgenietet habe.“, lachte sie entschuldigend.

„Ah, hätte ich nur gewusst, dass du der Freund meiner Tochter bist, dann hätte ich dich direkt mitgenommen, Rentaro. Aber trotzdem, es ist sehr schön, dich endlich mal persönlich und offiziell kennenzulernen.“
 

Diese Frau…

Wie konnte es sein, dass eine kaltblütige, kaltherzige Killerin so viel Wärme, so viel… Liebe und Güte versprühen konnte, das machte doch überhaupt keinen Sinn..!

War es ein Trick? Oder eine Fassade?
 

„Ja… freut mich auch, euch kennenzulernen.“, sagte er zögernd, nahm aber allerdings die ausgestreckte Hand der Bändigerin, um sie zu schütteln.

„Ich habe mich schon gefragt, wie Sayakas Eltern wohl aussehen.“

„Hn. Und ich habe mich schon gefragt, wie wohl der Feuerbändiger ist, für den meine Tochter diese Torte gebacken hat.“

Mist. Dieser Rentaro war ein gutaussehender Kerl und dazu jemand, mit offensichtlich beeindruckenden Fähigkeiten. Sasuke konnte nur hoffen, dass Sayaka die nächsten 30 bis 40 Jahren solo bleiben würde.

„Aber wie auch immer. Nett, dass du aufgetaucht bist, Rentaro Igarashi. Alles Gute zum Geburtstag.“

„Ja! Ich wünsche dir auch alles, alles Liebe.“, lächelte Sera, die es liebte, Geburtstage zu feiern.

„Auch von mir, Hübscher.“, grinste Sakura lässig. „Ich hoffe mal, dass das, was du dir beim Kerzenauspusten gewünscht hast, auch in Erfüllung geht.“

„Ich werde etwas super leckeres vorbereiten und abends können wir uns dann alle zusammen hinsetzen und gemeinsam essen. Bis dahin sind auch Kouji und Kushina sicher wieder da und Sakura, du kannst doch Naruto-“

„Mama, das ist sehr nett von dir und so, aber können wir dieses Essen vielleicht verschieben?“, fragte die hellhaarige Uchiha ihre Mutter im bittenden Ton.

„Eigentlich hatte ich bereits etwas anderes mit Rentaro geplant, weißt du?“

„Was hast du denn geplant?“, fragte Sasuke sofort, klang zwar sehr ruhig, allerdings wusste Sera, wie ernst und wie misstrauisch der schwarzhaarige Vater war.

„Hör auf, mein Patenkind vor diesem gutaussehenden Jungen zu blamieren, Sherlock!“, zischte Sakura flüsternd in Sasukes Ohr, der ihr nur einen selbstgefälligen Blick zuwarf.
 

„Wir gehen nur spazieren, nichts Wildes.“, beschwichtigte Sayaka versprechend.

„Ich meine, wenn das in Ordnung ist, Papa.“

Sayaka blickte ihren Vater bittend und mit so unschuldigen, großen Augen an, versprach ihm still, dass da wirklich nicht mehr laufen würde. Es gab eigentlich keinen Grund für ihn, es ihr zu verbieten, doch Sayaka fragte trotzdem um Erlaubnis, was eigentlich sehr schlau von ihr war.

Gott, manchmal sah sie für ihn exakt so aus wie Sera, denn auch wenn seine Tochter charakterlich eher ihm ähnelte, so hatte sie dieses Unschuldige, dieses Zärtliche definitiv von Sera.
 

„Hn. Seid beide nicht später als 12 Uhr zu Hause.“, mahnte der Uchiha also und sah das fröhliche Funkeln in den Augen seiner Tochter, die eben ihre silberfarbene Brille richtete.

„Danke Papa!“

„Ah, heute wird es aber abends sehr kühl. Saya, nimm bitte seine Jacke mit.“, mahnte Sakura, worauf Sera dann zu Rentaro schaute, der immer noch eher still war.

„Rentaro, du hattest doch gar keine Jacke an, wenn ich mich erinnere.“

Der Dunkelhaarige schaute Sera schneller als nötig an, wusste immer noch nicht, wie er darauf reagieren sollte, von dieser Frau beachtet und angesprochen zu werden.
 

„Nein… Nein, hatte ich nicht.“

Was wollte sie? Wieso wollte sie das wissen?

„Oh nein, das geht so nicht. Es wird heute viel zu kalt und du hast nur so ein einfaches Oberteil an. Steh mal bitte eben auf.“

Verwirrt blinzelnd realisierte er die Worte der hübschen Frau, bevor er es dann begriff und gehorchte, mit einem Mal wieder direkt vor Masumi Sera stand.

Diese legte ihre Handfläche auf seinen Kopf, verwirrte den Feuerbändiger umso mehr, als sie versuchte, seine Körpermaße richtig abzuschätzen.

„Eh… was machen Sie-“

„Ah, ah. Wir wollen doch nicht, dass ich Komplexe wegen meines Alters bekomme.“, erinnerte sie ihn daran, geduzt werden zu wollen, während sie ihn weiter analysierte.

„Oh ja, wusste ich es doch. Du und Zuko, ihr habt beide exakt dieselbe Größe.“, lächelte sie dann, bevor sie zu ihrem Sohn blickte.

„Zuko, würdest du ihm bitte irgendeine Jacke von dir leihen? Er soll sich auf keinen Fall ausgerechnet an seinem Geburtstag erkälten.“
 

„Klar doch.“, lächelte Zuko, bevor er zu Rayo schielte und ihn leicht gegen das Schienbein trat.

„Hey. Du bist jünger als ich, also sei so nett und hol meine Jacke.“

„WAS? Wieso ich, es ist DEIN Mantel, Shannaro!“

„Vorsicht, Zwerg. Beweg dich oder ich erzähle deinen Eltern, dass Inoya und du-“

„IST JA SCHON GUT, ICH GEHE!“, schrie der Rothaarige nur, bevor er sich aufstellte und sofort zum Zimmer rannte.
 

„Okay Zuko, was hat der kleine Freak angestellt?“, wollte Sasuke dann wissen, da es irgendwie ein Ritual geworden war, dass sein Ältester den Rothaarigen immer irgendwie erpressen konnte.

„Bitte sag mir, dass ich mir keine Sorgen machen muss...“, bat Sakura, woraufhin Zuko nur zufrieden die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich zurücklehnte.

„Nope, es ist nichts schlimmes.“, grinste er nur zufrieden.

„Allerdings ist es dennoch effektiv.“

„Ah, das klingt gut. Erpress ihn ruhig öfter, damit Rayo sich etwas besser benimmt.“, grinste Sasuke schadenfroh, wusste auch, dass Sakura das sehr amüsant fand.

„Ehrlich mal, das finde ich echt nicht in Ordnung.“, tadelte Sera, die Mitleid mit Rayo hatte.

„Er ist doch noch ein Kind. Hört auf damit, ihn so zu ärgern.“
 

Wirklich, gerade Naruto und Sasuke waren sehr kindisch.

Der Blonde liebte es, Kouji zu hänseln -obwohl es eigentlich am Ende immer ihr Sohn war, der ihren besten Freund in den Wahnsinn trieb- und ihr Mann genoss es, Rayo zu ärgern.
 

„Okay, ihr solltet dann besser langsam losgehen.“, lächelte Sera wieder Rentaro an.

„Sei du bitte auch nicht so spät zu Hause, okay? Du bist sicher sehr stark und mehr als fähig, auf dich aufzupassen, aber trotzdem ist es nachts nicht sicher und du solltest nach Hause gehen, Rentaro.“, bat die Bändigerin so unglaublich mütterlich und lächerlich fürsorglich, dass es dem Feuerbändiger die Sprache verschlug.
 

So eine liebe, nette Frau mit einem störrischen, beschützerischen Ehemann.

So eine… harmonische, normale Familie…

Niemals hätte Rentaro es sich so vorgestellt.
 

„Hier! Guck mal, die Jacke passt sicher.“

Keine Sekunde später warf Rayo die Jacke in Rentaros Richtung, der nicht schnell genug reagieren konnte, da er von Sera einfach viel zu paralysiert wurde.

„Vorsicht-!“

Bevor die Jacke ihm beinahe ins Gesicht geworfen wurde, hielt Sera sie zwei Zentimeter vor seinem Gesicht fest, sah dabei Rayo ein wenig warnend an, ermahnte ihn, das nächste Mal vorsichtiger zu sein.

„Upps! Sorry, das wäre fast in die Hose gegangen.“, entschuldigte er sich schnippisch.
 

„Da. Trag sie bitte heute Abend, okay?“

Mit großen Augen realisierte er ihre Worte, schaute in diese großen, ehrlichen Augen, die genauso blau strahlten wie die von Sayaka und konnte nicht anders, als stumm zu nicken.

„Ja… Danke.“, stammelte er, bevor er die dunkelrote Jacke annahm und Zuko respektvoll zu nickte.

„Dir auch vielen Dank. Ich bringe sie dir so bald wie möglich wieder.“

„Ach, chill mal. Das hat echt keine Eile, behalte sie von mir aus.“
 

„Na komm, wir sollten los. Wir haben noch einiges vor.“, meinte Sayaka schließlich, bevor sie nun ebenfalls aufstand und begann, die Teller abzuräumen.

„Ach, wir räumen das schon ab. Geht ihr und habt Spaß.“, beharrte Sakura darauf und wurde durch Seras zustimmendes Nicken unterstützt.

„Sakura hat Recht, na los. Geht schon.“, drängte die Brünette mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und führte die beiden Bändiger auch schon zur Haustür.

„Danke. Ich schulde euch was, Mama und Tante Sakura.“

„Tche.“, meinte Sasuke nur, der Rentaro noch unbemerkt ein Mal musterte, dabei sichergehen wollte, auch nichts verdächtiges zu erkennen, bevor er wieder zur Küche lief, um sich etwas zu Trinken zu holen.
 

Natürlich wollte er nicht unnötig streng sein.

Seine Tochter war schon 17 Jahre alt. Sie war eine Chunin, fast erwachsen und mehr als fähig, auf sich selbst aufzupassen. Aber…

Irgendwie war es merkwürdig für Sasuke, zu erkennen, wie erwachsen sie geworden war.

Sayaka… war eine heranwachsende Frau, die wusste, was sie wollte und wie sie sich zu verhalten hatte. Seine Tochter… brauchte ihn so langsam gar nicht mehr...-
 

„Hey Papa?“

Ein wenig erschrocken drehte sich der Uchiha um, war mehr als überrascht von seinen Gedanken gerissen worden und blickte in ein eisblaues, großes Augenpaar.

Sayaka war noch eben zu ihm geschlichen und überraschte Sasuke, indem sie ihre kleinen Arme um ihn schlang, sich auf Zehenspitzen stellte, ihn ein wenig zu sich runter zog und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, bevor sie ihm ein sanftes, liebevolles Lächeln schenkte.

„Ich liebe dich sehr.“
 

Sein Blick zuckte wieder überrascht und eine Welle der Freude wusch in seiner Brust, als Sayaka sogar noch weiterging und mit Zeige- und Mittelfinger gegen seine Stirn tippte, die liebevolle Geste benutzte, die nur in der Uchiha Familie bekannt war.

„Hn.“

Sasuke schloss erst ein wenig grimmig die Augen, verbarg die brodelnden Emotionen, da er es immer noch nicht gewohnt war, so offen vor anderen Menschen zu sein.

Allerdings war es bei seiner Familie anders.
 

Als er seine Augen wieder öffnete, erkannte Sayaka das Zärtliche in seinem Blick und lächelte breiter, als sie die Hand ihres Vaters an ihrer Wange spürte.

„Ich liebe dich auch, Tenshi.“
 

Und mit diesen Worten verabschiedete sich die schöne Uchiha und winkte ihm zum Abschied zu, hatte ihm aber eine Sache ohne große Worte vor Augen geführt.
 

Sie würde immer sein kleines Mädchen bleiben.

Sayaka würde ihn immer brauchen.

Genau wie er sie für immer brauchen würde…

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……………………………………………………………………………………….
 

„Kurome, du machst mich langsam nervös mit seinem Herumgezapple.“
 

Tora lag gemütlich im Wohnzimmer der gemeinsamen Wohnung von Kurome, Rentaro und ihm und wartete zusammen mit der Luftbändigerin auf den dunkelhaarigen Bändiger.

Es war schon halb elf und ja, auch der limettblonde Bändiger fragte sich, was Rentaro so lange mit der hübschen Wasserbändigerin trieb.

Sicher, die letzten Wochen haben sie wirklich sehr viel Zeit zusammen verbracht, allerdings wurde das langsam fast schon romantisch zwischen den beiden.
 

„Nun hör mal, mein Verlobter ist mit irgend einer Wasserbändidger-Schlampe spätabends noch unterwegs. Ich bin biologisch darauf programmiert, mir da Sorgen zu machen.“

Tora lachte belustigt, fand definitiv, dass die Schwarzhaarige übertrieb.

„Hör mal, Rentaro ist ganz sicher keine Jungfrau in Nöten. Diese Sayaka wird ihm schon nicht seine Unschuld rauben.“, grinste er, fand offensichtlich seinen Witz sehr komisch.

„Das habe ich ja auch nicht so gemeint!“, zickte Kurome weiter und ließ sich auf der grauen Couch gegenüber fallen und seufzte schwer.
 

„Die steht doch total auf ihn. Und wenn die zwei jetzt irgendwas trinken und sie sich an ihn ranschmeißt, dann...-“

„Hey. Das ist seine Mission, schon vergessen? Er muss sie rumkriegen, um sich in ihr Umfeld einzuschleichen. Und mal ganz ehrlich, am Ende muss er sie entführen.“

Ehrlich mal, mieser ging es eigentlich nicht, dessen war sich Tora bewusst, deswegen verstand er nicht, was Kuromes Problem war
 

Es tat ihm fast schon Leid für die Wasserbändigerin, denn nicht nur, dass sie überaus hübsch und offensichtlich stark war, so hatte Tora mitbekommen, wie sie mit diesem Koga gestritten hatte. Nein, vielmehr noch.

Als dieser Ninja so abfällig über seinen besten Freund geredet hatte, war es Masumi Sayaka aus dem Uchiha Clan und ihre scharfe blonde Freundin, die sich für Rentaro eingesetzt hatten.

Es ging erst darum, dass der Ninjafreak sich darüber lustig gemacht hatte, dass Rentaro keine Familie hatte und erst dann hat sich Sayaka eingemischt.

Und das, obwohl dieser Koga und seine Leute für ihre enorme Stärke bekannt waren und auch gefürchtet wurden. Sie hatte also auf jeden Fall Mumm, das gab er gern zu.
 

Was Tora noch aufgefallen war, war die Art, wie sie ihn verteidigt hatte.

Sayaka war ruhig geblieben und hatte keinerlei Mitleid oder brodelndes Temperament gezeigt, sondern war ruhig und schneidend gewesen, wenn auch ihr Blick von Zorn geprägt war.

Dieses Mädchen war nicht offensichtlich verknallt oder wie die anderen Weiber hinter Rentaro her, aber er war ihr sehr wichtig.

Und aus dem Grund tat es Tora wirklich fast Leid.

Aber leider war das eben ihre Mission und Dinge wie ein schlechtes Gewissen standen ihm nicht zu.
 

„Kurome, wenn du ihm nicht vertraust, kannst du auch gleich Schluss machen.“, meinte der Erdbändiger lässig.

„Wir werden diesem Mädchen alles nehmen, also gönn ihr die paar schönen Wochen.“

„Tche. Wenn ich raten müsste, würde ich denken, du empfindest Mitleid. Das kenne ich gar nicht von dir, Tora.“

„Heh.“, grinste er eingestehend und seufzte.
 

Nein, es war gar nicht so sehr sein Mitleid…

Es war nur, dass Rentaro sich in den letzten Wochen verändert hatte.

Der Feuerbändiger war öfter gut drauf gewesen. Nein, mehr als das.

Rentaro machte einen aufgeweckteren, lässigeren Eindruck und hatte auch keine Onenightstands, flirtete auch nicht mehr mit so vielen Mädchen rum.

Mit Kurome hatte er sei Wochen auch keinen Sex mehr, das wusste er auch und das, obwohl sie beide verlobt waren und Kurome eine rattenscharfe Granate war.
 

Außerdem sprach Rentaro oft über Sayaka, sei es darüber, wie stark sie war oder wie nervig sie sein konnte. Doch dieses nervige bezog sich nicht auf sie persönlich.

Zum Beispiel fand er es nervig, dass ihre Augen so ‚lächerlich blau‘ waren.

Es nervte ihn, dass sie schwer zu lesen war. Es störte ihn, dass sie ihn nicht anhimmelte.

Rentaro fand es nervig, dass sie so ehrlich war. Er fand es störend, dass ihr Blick so durchbohrend war.
 

Und vor allem hasste er sie.

Zwar hatte er das nie ausgesprochen, aber Tora wusste es ganz genau..

Er hasste sie dafür, dass er die Mission völlig vergaß, wenn er allein mit ihr war.

Woher Taro das wusste? Ganz einfach.

Immer wenn Rentaro über ihre Treffen sprach, erzählte er, wie sie war, wie sie sich verhielt, wie merkwürdig ihr Charakter war, wie sie ihre sanfte Seite auf andere Art zeigte als andere Mädchen. Rentaro erzählte einfach über ihre gemeinsame Zeit, aber…

Er vergaß, darauf zu achten, sie richtig zu analysieren.

Denn seine Aufgabe war es, ihre Person zu erörtern und sein Wissen über sie auszunutzen, um sie am Ende mit Gewalt zu entführen, doch darüber sprach der Igarashi nicht.

Nie.
 

Es schien tatsächlich so, als würde er sie ganz gern haben.
 

„Geh lieber einfach schlafen. Das Lösen seiner Feuerpunkte ist schon hart genug, da kann er auf deinen Weiberkram gut verzichten.“

„Tche. Du bist ein Arsch.“, kommentierte die Schwarzhaarige genervt und hievte sich auch schon hoch, bevor sie das Haar zurückwarf und sich umdrehte.

„Aber gut, der Mist hier geht ja nicht mehr lange. Es dauert ja nur noch ein Paar Wochen, bevor dieses Weib und ihre Familie zum Scheiterhaufen geführt werden.“
 

Mit diesen Worten lief sie schließlich in ihr Zimmer und nahm sich vor, noch ein Bad zu nehmen, bevor sie sich schlafen legen.

Und wer weiß, vielleicht würde sie heute Rentaro noch zu Gesicht kriegen.
 

So langsam fehlte Kurome der Sex, denn immerhin war sie eine erwachsene Frau.

Und Rentaro war so gut darin…
 

Nicht mehr lange und sie hätte ihn ganz für sich allein.

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