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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Verlustangst

„Koiji? Alter, was hat dich denn in den Arsch gebissen?“
 

Naruto und Sakura sahen ein wenig verwundert zu dem Schwarzhaarigen, der zufälligerweise zur selben Zeit seine rosahaarige, verfluchte Plage von Freundin besuchen wollte. Und den beiden Ninjas war sofort aufgefallen, dass der junge Shinobi alles andere als glücklich wirke.

Das war sogar noch übertrieben.

Kouji war noch nie so wütend auf Kushina wie am heutigen Tag, zum Teufel, er wollte schreien, toben, alles kurz und klein schlagen.

„Du siehst wirklich nicht gut aus, Süßer. Geht es dir nicht gut?“, fragte Sakura, legte ihre Hand an seine Schulter und bekam einen kleinen, gefühlvollen Blick vom Erdbändiger.

„Keine Sorge, Tante Sakura… Mir geht es gut.“, beruhigte er die rosahaarige Jonin, die seiner Freundin wirklich unfassbar ähnlich sah.
 

Heh. Kein Wunder, warum Kouji immer genau sie sehr gern hatte.

Er hatte einfach ein Fabel für rosahaarige Frauen mit starkem Charakter.
 

„Würdet ihr mich, bevor ihr mit eurer Tochter reden wollt, mit ihr allein lassen?“, fragte der Masumi mit gepresster Stimme, versuchte sich seine Wut nicht zu sehr anmerken zu lassen.

„Ich will mit ihr reden. Es ist mir sehr wichtig.“

Naruto und Sakura warfen sich einen verwunderten Blick zu, fragten sich, was wohl so wichtig war, dass Kouji nicht warten konnte.

Dabei…

Sakura konnte sich bereits denken, worum es hierbei ging.
 

„Klar doch. Naruto und ich wollten sowieso noch mit Sasuke und Sera etwas bereden.“, lächelte Sakura ihn zuversichtlich an, wusste, was der Schwarzhaarige vorhatte.

„Hä? Wieso, was ist denn passiert?“, fragte der Uzumaki. „Hab ich was verpasst?“

„Nicht mehr als sonst, Onkel Naruto.“, meinte die kleinere Version von Sasuke Uchiha, der gleich einen bösen, genervten Blick zugeworfen bekam.

„WAS hast du gesagt, du kleine Made?!“, warnte der blonde Ninja ganz und gar provoziert.

„Hn.“

„Komm mir nicht mit ‚hn‘!“, keifte er laut.

„Tche.“
 

Mehr sagte Kouji nicht, bevor er sich umdrehte und das Zimmer seiner Freundin ansteuerte, während Sakura ihren tobenden Mann mit einer Hand zurückhielt.

„Beruhige dich Naruto, Kouji ist sowieso nicht in bester Stimmung.“

„Wieso? Sind dem kleinen Emo die Rasierklingen ausgegangen?!“

Kouji rollte nur mit den Augen und hörte schon, wie seine Lieblingstante ihn wegzog und bereits die Haustür ansteuerte, sodass er ungestört und ohne zu Klopfen die Hand an die Türklinke legte, diese betätigte und endlich das Zimmer der rosahaarigen Uzumaki zu betreten….

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Kushina ging es bereits ein wenig besser und weil ihre Eltern mit ihr Zeit verbringen und ihr einige Dinge beibringen wollten, wollte sie sich umziehen und fertig machen.

Die Genin hatte ihr Haar von ihrem gewohnten Zopf gelöst und war zu ihrem Schrank gelaufen, um sich ihr Spiegelbild anzuschauen.

Sie trug eine schwarze, etwas lockere Hose, die bis zu ihren Knien reichte und dort eng anlag. Darüber trug die ein lilafarbenes, schlichtes, dieses Mal engeres Top, das sich gerade allerdings zu eng anfühlte. Ihr Bauch fühlte sich nach wie vor zu schwer an, als würde er kurz vorm Brechen stehen, was sie dazu brachte, ein wenig energisch das Oberteil von ihrem Körper zu reißen, sodass sie nur noch das schwarze, enge Top um ihre Brust trug,
 

Im Spiegel sah sie nun ihren Bauch und die schwarzen, spiralförmigen Male, wie ihr Vater sie an selber Stelle trug. Das Zeichen dafür, dass sie nun eine Jinchuuriki war.

Die Trägerin des Kyuubi. Die neunte Jinjukraft…

Kushina wollte ihren Bauch berühren, die Male mit eigenen Fingern spüren und fühlen, ihre Hand bereits angehoben und direkt vor ihrer Haut positioniert…

Doch sie konnte es nicht.

Zwar verstand sie es selbst nicht wirklich, doch die Rosahaarige konnte die Male nicht berühren, sie sträubte sich dagegen, sie so einfach anzufassen.
 

Sie schluckte schwer, konnte immer noch nicht glauben, was mit ihr geschehen war.

Wie sollte sie damit umgehen? Wie lernte man so etwas?

Sie war erst 16 und hatte plötzlich ein Biju zu hüten, ohne je etwas damit zu tun gehabt zu haben. Papa hatte gesagt, dass sich vieles ändern würde, ja auch ihr Charakter würde sich verändern, da sie sehr lange kämpfen müsste, nicht die Kontrolle zu verlieren.
 

Kouji…

Wie würde er damit klarkommen?

Würde… er sie so überhaupt noch als Freundin-

Dabei, lieben tat er sie doch gar nicht auf diese Weise.

Sie hatten immerhin darüber gesprochen und Kushina hatte ihn gefragt, ob es wirklich nur das Gefühl der Sicherheit war, das Kouji mit ihr verbinden konnte.

Natürlich galt das nicht für sie, denn… sie hatte sehr starke, merkwürdige Gefühle für den Uchiha uns jetzt, wo sie eine Jinchuuriki war, schienen diese Gefühle irgendwie zu… brodeln.

Als wäre sie ein Biest.
 

„Kushina.“

„Oh Gott!“
 

Völlig erschrocken drehte sie sich um und machte große Augen, als die den schwarzhaarigen Bändiger sah, der wortlos ihr Zimmer betreten hatte. Sie hatte ihn wirklich nicht gehört, auch kein Klopfen war zu hören gewesen, das sie hätte warnen können.

Und dann, als der Schreck sich etwas gelegt hatte, machte sich der wahre Schock bei ihr breit, da der Uzumaki eine Kleinigkeit klar wurde…

Sie trug nur ihr Brusttop über ihre Hose!

„AAAAAAH!“

Mädchenhafte Scham ließ sie wieder umdrehen, sodass sie wieder ihrem Spiegel gegenüber stand, dabei ihre Arme vor ihren Oberkörper ausbreitete, um sich zu bedecken.

Ah, ihr Rücken war noch frei!
 

„Du blöder Freak, kannst du nicht anklopfen?!“, kreischte sie hochrot, überspielte ihre enorme Scham mit ihrem Temperament, das sie von ihrer Mutter vererbt bekommen hatte.

„Ich bin nicht richtig angezogen, falls du‘s nicht gecheckt hast, also RAUS, ECHT JETZT!“

Abgesehen von ihrer Scham, Kushinas Mal auf ihrem Bauch war offen für fremde Blicke und die Kunoichi wollte auf keinen Fall, dass ausgerechnet Kouji es sehen würde…

„Kouji, das ist nicht lustig! Geh weg, SOFORT-“

„RUHE!“, verlor der Uchiha letztendlich die Geduld, packte die Rosahaarige am Oberarm, wirbelte sie umher und tat etwas, womit sie nicht gerechnet hätte.
 

Kouji küsste sie.

Kushina spürte Lippen, die warm und hart gegen ihre krachten, ihren Mund mit einer ungewohnten Verzweiflung und Wut versiegelten, ohne, dass sie sich dagegen wehren konnte.

Oder wollte.

Der Uchiha küsste sie energisch, umschlang ihre noch schmaler wirkende Mitte und drückte sie fest an sich, neigte seinen Kopf, um sie intensiver fühlen zu können.
 

Sie lebte.

Die Art, wie er ihren Herzschlag gegen seinen Körper spürte, wie ihre erst unsicheren, erschrockenen Lippen sich gegen seine schmiegten, ihre kleinen Finger sein T-Shirt krallten…

Kushina war am Leben, sie war bei ihm, warm und voller Energie.

Kouji konnte die Erleichterung, das absolute Glück in seinem Herzen gar nicht mit Worten beschreiben, denn dafür gab es einfach keine.
 

Der langanhaltende Kuss war jedoch schneller vorbei als sie dachte und Kouji löste sich plötzlich von ihr, schaffte es wieder, die Genin mit seiner Art zu verwirren.

„Jetzt, wo ich deine Aufmerksamkeit habe, können wir reden.“

Kushina, noch immer durch den Kuss benommen, blinzelte verwirrt, bevor ihr Unterarm umfasst wurde und Kouji sie plötzlich zurück zerrte.

„Zum Teufel, was- AH!“

Ohne Umschweife schubste er sie, sodass sie auf ihrem Bett landete, direkt neben das Fußende zu sitzen kam, nur sollte das alles gar nicht alles sein.

„Du redest doch gern so viel. Also machen wir genau das.“, meinte der Schwarzhaarige, als er plötzlich ein Stück Metall aus seiner Tasche bändigte, das sich blitzschnell um ihr Handgelenk schloss, bevor er sie damit an die Lehne des Bettes kettete.
 

Somit war Kushina offiziell in ihrem eigenen Zimmer gefangen.

Schnell griff sie nach eines der lila Kissen und legte es vor ihren Bauch, bevor sie ihm böse Blicke zuwarf.
 

„S-Sag mal, hast du jetzt völlig den Verstand verloren? Was soll das?!“, schrie sie an.

Sicher, viele andere Mädchen wären jetzt höchstwahrscheinlich ein wenig eingeschüchtert, zu schüchtern oder beschämt, um auch nur irgendetwas zu sagen.

Aber zum Teufel, sie war Kushina Uzumaki und kein kleines, süßes Mädchen.

„Seit wann bist du zu einem kleinen Perversling geworden, du kranker Freak!“

„Halt die Klappe!“, rief er laut und deutlich.

„Nach der Scheiße, die du letztens abgezogen hast, solltest du die verdammte Klappe halten, Uzumaki!“

„Scheiße?! Du meinst, deinen eingefrorenen Arsch vor der Chakrabombe zu retten?!“

„DARUM HABE ICH DICH NICHT GEBETEN!“, verlor er nun vollkommen die Ruhe, denn Kushina machte es ihm wirklich nicht leicht, einfach ruhig zu bleiben.

„SCHÖN, TROTZDEM WAR ES WIE EIN REFLEX!“, schrie sie zurück.

„Meinst du etwa, ich wollte, dass du Angst um mich hast?! NEIN! Nein, das wollte ich nicht!“

Sie rüttelte an ihrer Metallfessel und zischte wütend, da sie sie nicht zerbrechen konnte.
 

„Ich habe dieses blöde Ding auf dich zufliegen sehen und habe reagiert! So einfach ist das! Würde ich es nochmal machen, um dein Leben zu retten? Zur Hölle, JA. Ich würde es immer wieder machen, genau wie du es auch tun würdest, echt jetzt! Also geh mir nicht auf die Nerven mit einem ‚Ich bin ein Kerl und brauche deinen Schutz nicht‘-getue und lass stecken, Uchiha!“

„Bist du fucking wahnsinnig?!“, grölte er dann.

„Hast du eine Ahnung, wie schrecklich das war?! Du warst TOT. TOT!“

Allein der Gedanke…

Allein die Erinnerung an ihren kalten, reglosen Körper in seinen Armen, an sie Stille, als er versucht hatte, sie zu beatmen, immer und immer und immer wieder…
 

„Rayo und ich haben deinen toten Körper gehalten, Kushina! Wie würdest du dich fühlen, wenn du einen von uns leblos auffinden würdest? Wie würdest du dich fühlen, wenn ich in deinen Armen sterben würde?!“

Seine saphirblauen Augen funkelten feucht und Kushinas Blick zuckte, als sie die leisen Tränen erkannte, die Kouji allerdings zurückhalten konnte. Zu ihrer Überraschung kniete er sich vor ihr auf den Boden, wollte mit ihr auf Augenhöhe sein, als er etwas Unerwartetes tat.

Kushinas Hand wurde plötzlich festgehalten und im nächsten Moment lag ihre Handfläche über seine linke Brust, wurde von Kouji an Ort und Stelle gehalten, der ihr nur hart in die Augen schaute.
 

„Was würdest du tun, wenn du es nicht spüren würdest?“, fragte er plötzlich, sah die Uzumaki ein wenig verloren blinzeln, die seine Frage nicht realisiert hatte.

„Mein Herz, Kushina. Spürst du es?“

Ihr Blick zuckte, als sie wieder zu seiner Brust starrte, von der sie sicher war, in den letzten Monaten ein wenig härter geworden zu sein…

„Es schlägt. Und bis vor ein paar Tagen war das das normalste der Welt für jeden von uns.“

Kushina schaute ihm dann in die Augen, sah wies sein saphirblauer Blick vor lauter Emotionen bebte.

„Und jetzt stell dir vor, dass es weg wäre. Stell dir vor, wie es für dich wäre, wenn du mich berührst und keinen Herzschlag mehr spürst. Keine Wärme, kein Herzschlag und kein Leben. Wie würdest du reagieren, wenn ich tot in deinen Armen liegen würde?“

„Hör auf!“, rief sie plötzlich aus, der Horror über diese grausame Vorstellung traf sie schneller und härter als gedacht, weshalb sie ihre großen Augen schloss und zur Seite schautte.

„Es tut mir Leid, okay?! Natürlich wollte ich nicht, dass du leidest, aber ich wollte dich beschützen, genau wie du mich immer beschützen würdest, echt jetzt!“

Kushina kämpfte gegen die Tränen, ja sie hatte wirklich KEINE Lust, jetzt rumzuheulen!
 

„Diejenigen, die die Regeln nicht befolgen, gelten als Abschaum. Aber die, die ihre Freunde im Stich lassen, sind noch niederträchtiger als Abschaum, schon vergessen?“, erinnerte sie ihn an die Regel, mit der sie alle praktisch erzogen worden sind.

„Ich werde von nun an vorsichtig sein, Kouji. Aber ich werde dir nicht versprechen, dass ich es nicht nochmal tun würde. Du kannst mich nicht für etwas verurteilen, dass du nicht anders machen würdest, das ist nämlich Heuchlerei vom Feinsten. Du würdest mich auch beschützen.“
 

Er wollte ihr Argument widerlegen und wollte auch schon zum Sprechen ansetzen, allerdings wussten beide, dass er dafür keine eigenen mehr hatte.

Sie lag im Recht und dessen war er sich bewusst, und wenn es ihn noch so sehr nervte.
 

„Ich bin stark, das weißt du genauso gut wie ich. Also hör auf ständig so zu tun, als würde ich ständig und rund um die Uhr beschützt werden wie so ein… ein...-“

„Mädchen?“, schlug er vor, sah sie entgeistert und völlig genervt an.

„Kushina, wann hörst du endlich auf damit so zu tun, als wäre es etwas schlimmes, ein Mädchen zu sein? Was zum Teufel ist nur mit dir los in letzter Zeit?“

Er verstand sie wirklich nicht. Seine beste Freundin war ein so selbstbewusstes Mädchen, das sich ihrer Fähigkeiten bewusst war und nie Komplexe haben musste…

Also was war mit ihr los?
 

„Ich will einfach nicht, dass du dich mir gegenüber verpflichtet fühlst! Ja, mir ist klar, dass ich ein Mädchen bin, aber nur deswegen will ich nicht als schwach angesehen werden!“

„Das wirst du nicht! Was ist los mit dir, wieso meinst du, dass dein Geschlecht etwas mit Stärke oder Schwäche zu tun hat?“, rief er fast schon verzweifelt.

„Du weißt doch, wie ich über dich denke! Kushina, du bist eine starke Kunoichi und ich kenne kein Mädchen, dass so ist wie du!“
 

„Heh. Ist das der Grund, weshalb du mich als Sicherheitsfreundin hältst?“, fragte sie plötzlich, ihre lilafarbenen Augen bitter und verletzt, was ihn nun völlig aus der Bahn warf.

Dann erinnerte sich an die Theorie. Ihre lächerliche, absolut bescheuerte Theorie…

„Du siehst mich selbst doch gar nicht als Mädchen, Kouji. Also spar dir deine Tipps und lass mich einfach in Ruhe. Ich weiß, wer oder was ich bin, also lass es einfach, echt jetzt.“

Wie…

Wie konnte sie nur?

Verdammt nochmal, was ging nur in ihrem Kopf vor, dass sie wirklich annahm, er würde sie nur wegen Sicherheit als Freundin haben wollen?

Zum Teufel, er stand kurz vor seinem 17. Geburtstag!

Er war definitiv zu jung, um sich eine ‚Sicherheitsfreundin‘ zu suchen und noch weniger würde er für sowas lächerliches seine beste Freundin missbrauchen!
 

„Ich hab es dir schon tausend Mal gesagt und tue es nochmal. Hör auf damit, Inoyas bescheuerten Weiberhefte zu lesen, die pfuschen mit deinem Hirn, wie du siehst.“, meinte er darauf fast schon beleidigt darüber, dass sie ihn für so einen Trottel hielt.

„Du bist nicht meine Freundin, weil ich Sicherheit brauche.“, stellte er klar.

„Du bist meine Freundin, weil du du bist. Weil ich dich genau so will, wie du bist.“

Kushinas Herz klopfte gegen ihre Brust bei diesen Worten und die Uzumaki schluckte, als er ihr mit seinen dunkelblauen, mysteriösen Augen, die nur sie lesen durfte, einen versichernden Blick zuwarf.

„Ja, ich fühle mich bei dir sicher. Aber das war nicht der Grund, weshalb ich mit dir zusammen bin.“
 

„Du verstehst das nicht. Du verstehst nicht, was ich meine, Kouji. Ich glaube… dass du in mir immer noch das Mädchen von früher siehst. Ich habe das Gefühl, nicht...-“

Ja… was?

Kushina konnte es irgendwie gar nicht erklären, was sie eigentlich meinte, ja sie kam sich selbst albern und bescheuert vor. Aber… vor allem jetzt wollte sie auf Nummer Sicher gehen.

Kouji sollte sich einfach nicht gezwungen fühlen, mit ihr zusammen zu sein.
 

„Du denkst, ich würde dich nicht als Mädchen… so mögen?“

Koujis Worte trafen sie und auch wenn es selten vorkam, so lief die Rosahaarige knallrot an. Nein, das war noch untertrieben, Kushina war rot wie eine Tomate und auch, wenn Kouji, der Tante Seras Sinn für Einfühlsamkeit und Ehrlichkeit vererbt bekommen hatte, mitten ins Schwarze getroffen hatte, fühlte sie sich absolut ertappt und beschämt, denn auch, wenn sie beste Freunde waren, auch, wenn sie zusammen waren…

Über sowas hatte sie nie geredet.

Sexuelle Themen waren immer ein absolutes Tabu, vor allem, wenn es um sie beide ging.
 

„Denkst du das? Dass ich dich nicht… so sehe..?“

„Und wenn schon. Das… das ist nicht wichtig, e-echt jetzt!“

Kushina rüttelte ein wenig heftiger an ihrer Handschelle, ließ nun Chakra über ihre Hände gleiten und riss sich los, um endlich aufzustehen und für Abstand zu sorgen. Das Kissen nahm sie mit, um es weiterhin vor ihrem Bauch zu halten, da ihr das nicht nur unangenehm war, sondern um außerdem ihr Mal zu verstecken.

Okay… Dieses Gespräch hatte gerade beinahe eine unangenehme Wendung genommen.

„Lass uns später darüber reden. Ich würde mich jetzt gerne umziehen, also geh jetzt bitte raus. Die letzten Tage haben mich- AH!“
 

Urplötzlich und wie aus dem Nichts wurde ihre Schulter gepackt und im nächsten Moment spürte Kushina einen scharfen Windstoß, bevor ihr Rücken harten Kontakt mit der Matratze machte. Und während Kouji sie ohne jegliche Umschweife auf das Bett geworfen hatte, hatte sie keine Möglichkeit gehabt, seinen ‚Angriff‘ abzuwehren, da sie ihr Kissen nicht loslassen wollte.

„Was zum..?!“
 

Kushina weitete ihre Augen, als Kouji sich in nächster Sekunde über sie beugte, seine Hand neben ihrem Gesicht auf dem Bett abstützte, während seine Rechte ihre Schulter bewegungslos machte.

Ihre Augen waren geweitet, ihr Mund vor Schock geöffnet und für einen Moment dachte die Uzumaki, sie würde träumen. Denn mit so etwas hatte sie wirklich gar nicht gerechnet.

„K-Kouji!“

Ihre Finger krallten sich vor lauter Nervosität ans Kissen, ihre lilafarbenen Augen schimmerten ihn an, als Kouji fast genauso aufgeregt war, allerdings deutlich ruhiger wirkte.

„Was soll das..?! Geh runter, du Idiot!“, schrie sie ihn vor lauter Adrenalin an und zappelte ungeduldig, machte ihm klar, dass sie diese Nähe gerade nicht tolerierte.

„Was willst du hiermit beweisen, verdammt? Geh runter, echt jetzt!“

„Ich bin fast siebzehn, Kushina.“, meinte er nur, ihre aufgebrachten Ausrufe ignorierend.

„Siebzehn. Wie kannst du denken, dass ich für meine Freundin, für dich, nicht solche Gefühle habe?“
 

Kouji war schon immer ein Ninja, der mit nahestehenden Personen offen über deine Gefühle sprechen konnte, da er es albern fände, solche Offensichtlichkeiten zu verheimlichen.

Man sollte zu seinen Gefühlen stehen, meinte seine Mutter immer und er fand, dass sie dabei Recht hatte. Und gerade Kushina gegenüber konnte er immer ehrlich sein.
 

„Wenn es nach mir ginge, sollte keiner solche Gedanken über dich haben außer mir. Okay? Das geht leider nicht, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht jede Nacht...-“

Okay, ehrlich oder nicht, dafür schämte er sich zu sehr, als dass er es so offen aussprechen könnte…

Und weil er sowas nicht aussprechen konnte, ging er einfach auf Plan B über und zeigte es ihr viel lieber.
 

„Mh..!“

Der Uchiha trennte den Abstand zwischen ihren Gesichtern und versiegelte ihre Lippen zu einem intensiven, langsamen Kuss. Kouji nahm sich Zeit, küsste sie ruhig und zärtlich und zeigte keinerlei Hektik, während er ihren Geschmack genoss und ihr zeigte, wie er sie wollte.

Doch bei ihren Lippen blieb es nicht.

„Kouji...-“

Sein Mund wanderte über ihre Wange und Kushina seufzte angeregt, als er sich über ihren Nacken hermachte. Die Uzumaki spürte ein intensives, brodelndes Kribbeln am ganzen Körper, als Koujis Lippen ihre zarte Haut erforschten wie noch nie zuvor.

„Kouji, du… was-“

„Weg mit dem Kissen.“, meinte er nur mit sanfter, rauer Stimme und bevor Kushina diese Worte erst realisieren konnte, packte er das störende Teil und schmiss es in irgendeine Ecke, bevor er sich wieder aufrichtete und seine beste Freundin unter sich musterte.
 

Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie… sehr freizügig unter Kouji lag..!

Blaue Augen verengten sich, als die Rosahaarige mit ihren Armen ihren Bauch verdeckte, da sie sich nicht nur mit ihrer mädchenhaften Scham auseinandersetzen musste…

Sie wollte nicht, dass er das Mal auf ihrem Bauch sah, denn Kushina fühlte sich wie… ein Ungeheuer. Sie trug jetzt ein Monster in sich, würde wahrscheinlich nie wieder sie selbst sein und ehrlich gesagt wollte sie nie seine Reaktion auf dieses Siegel sehen.

Doch er handelte unerwartet, umfasste ihre Handgelenke und nahm sie ruhig aber bestimmend von ihrer Mitte, um sie geduldig in die Matratze zu drücken und sie endlich sehen zu können.
 

Seine dunkelblauen Augen wirkten dunkler als sonst, als er nun zum ersten Mal die schwarzen, spiralförmigen Male auf ihrem Bauch sah, die mit kleinen Gravuren umhüllt waren.

Kushina trug ein schwarzes, bauchfreies Top und eine gleichfarbige Hose und zugegeben, mit ihren rosafarbenem Haar und ihren lila Augen sah sie fast schon köstlich für ihn aus.

Ihre Kurven waren beachtlich und gingen weit voraus für eine erst 16 Jährige Kunoichi...

Seine beste Freundin war wirklich unglaublich schön.

Schön und offensichtlich nervös.
 

„Kushina...“

Ihre Augen zuckten, als sie eine Hand auf ihrem Bauch spürte, die langsam und forschend über das Mal strich und ihre Wärme einsog. Ein gehauchter Atem verließ ihre Kehle und Kushina warf den Kopf zurück und spürte eine vibrierende Genugtuung, als Kouji nun mit beiden Händen ihren Körper berührten.

„Hast du wirklich gedacht, ich würde nicht so über dich denken..?“, raunte er tief, schaute mit seinen blitzenden Augen zu ihr und schien sie mit bloßem Blick zu fesseln.

„Ah…! Kouji..-!“
 

Zu ihrem Schock spürte sie seine Lippen direkt auf ihrem Bauch, ächzte atemlos, als er sie direkt über ihrem Bauchnabel zu schmecken begann.

Gerade wollten ihre Arme sich verselbstständigen, allerdings schien er es vorhergesehen zu haben, denn Koujis Hände hielten sie sofort ab und drückten sie weiter ins Bett, während er Zentimeter für Zentimeter einfach jede Stelle ihrer entblößten Haut küsste, Kushina Dinge fühlen ließ, die sie noch nie empfunden hatte.
 

Es war verrückt, fast schon wie ein verführerischer Traum.

Und das unheimliche an dem Traum war, dass Kushina nicht wollte, dass er je aufhörte…
 

„Glaubst du immer noch, dass ich dich nicht so mag?“, fragte er nach einer gefühlten, zu kurzen Ewigkeit, fing ihren lilafarbenen, glasigen Blick mit seinem ein.

„Glaubst du immer noch, dass ich dich nicht als beste Freundin, sondern als Mädchen, nein, als meine feste Freundin sehe?“

Sein Gesicht schwebte keine zehn Zentimeter über ihres, sein warmer Atem traf ihre Lippen, die noch immer von seinem Kuss geschwollen waren.
 

Kouji notierte sich nebenbei, dass er es mochte, wenn sie so gerötet und geschwollen waren.
 

„Denn das tue ich, Kushina. Mich hat es am Anfang auch sehr verwirrt und mir Angst gemacht, aber trotzdem stehe ich dazu. Ich bin nicht wegen Sicherheit mit dir zusammen, sondern weil ich keine andere so will wie ich dich will. Für immer.“

Ihre großen, mandelförmigen Augen blickten geweitet in seine und Kushina spürte ihr wahnsinnig rasendes Herz in ihrer Brust hämmern und wüten.

Nie hätte sie gedacht, jemals diese Worte von jemandem, noch weniger von Uchiha Kouji zu hören, zumal sie jeden anderen wahrscheinlich dafür verprügelt hätte.

Bei ihm aber war es anders.
 

Denn in Kouji war sie verliebt.

So sehr verliebt, echt jetzt…
 

„Es tut mir Leid...“, wisperte sie schließlich, ihr Blick schuldbewusst und süß.

„Kouji, ich… Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass du-“

„Was. Dass ich nicht auf dich stehe?“, beendete er ihren Satz fast schon genervt und rollte mit den Augen wie der Uchiha, der er nun mal war.

„Wie kann das selbstbewussteste Mädchen, das ich kenne, so wenig Selbstbewusstsein haben?“
 

Beleidigt haute Kushina ihm gegen die Brust, blickte ihn mit bösen Augen ein wenig peinlich berührt an und wirkte wirklich niedlich auf den Schwarzhaarigen. Kouji wurde ganz warm im Bauch und sein Mundwinkel zuckte hoch bei dem unschuldigen Anblick seiner bescheuerten besten Freundin, die außerdem jetzt auch seine beste Freundin war.

Das war doch der Traum eines jeden Jungen, oder?
 

Er hat sich in das Mädchen verliebt, das seine beste Freundin war.

Kushina Uzumaki.
 

„Alles Gute zum Geburtstag nachträglich, Kushina.“, sagte Kouji dann, strich eine lose Strähne von ihrer Wange, verharrte länger als nötig auf ihrem hübschen Gesicht.

„Danke...“

Wirklich, er fand es unglaublich süß, wie rot ihre Wangen waren, so kannte man die schöne Uzumaki gar nicht. Niemand bis auf ihn, natürlich.

„Hn. Ich glaube, wir müssen den anderen langsam sagen, dass wir zusammen sind. Ich glaube, Onkel Naruto und meine Mutter ahnen etwas.“

„Das glaube ich auch.“, meinte sie ein wenig beschämt, konnte sich nur vorstellen, wie die Gruppe reagieren würde.

„Ich wusste gar nicht, dass du das jetzt öffentlich machen willst, Kouji.“

„Heh. Der einzige Grund, wieso ich die Geheimhaltung wollte, warst du. Ich wollte dich so lange wie möglich nur für mich haben.“, gab er zu und ließ ihr Herz schneller schlagen.

„Aber du konntest mich doch immer nur für dich haben.“

„Ja, aber damals waren wir nicht zusammen. Rayo und Sayaka werden nicht aufhören, uns zu nerven. Und über Ni-san und Inoya will ich gar nicht erst nachdenken...“

„Oh… Shit.“, meinte sie nur darauf und lachte belustigt, wissend, dass sie keine einzige ruhige Minute haben würde.
 

„Und außerdem...“, begann er dann, wirkte ein wenig nervös, als er beschämt zur Seite schaute, was die Rosahaarige ein wenig überraschte.

„Außerdem..?“, drängte sie ruhig, sah das Zögern in seinem Gesicht, bevor Kouji ergebend seufzte und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub, die erröteten Wangen vor ihr versteckte.

Wirklich…

Der Uchiha war unglaublich süß, wenn er schüchtern war.
 

„Die ganzen Freaks aus unserem Jahrgang sollen endlich checken, dass du mir gehörst….“

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