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Ezêlhen - ye Varya Nornotaure ya ar Nogoth

Grünauge - Die Hüterin des Eichenwaldes und der Zwerg
von

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gefährliche Unterredung unter vier Augen


 

* Du und ich: Wir sind EINS!

Ich kann dir nicht weh tun, ohne mich selbst zu verletzen*

(Mahatma Gandhi)
 

Nur Sekunden später teilte ich der Türbehang seiner momentanen Behausung, die er zwar nicht Gefängnis nennen wollte, die aber dennoch unzweifelhaft eines für ihn war und jemand trat erneut zu ihm in den Raum aber es war weder Morênna noch Ezêlhen, wie er es insgeheim fast vermutet hatte.
 

Die klare kühle Stimme die ihn ansprach gehörte zweifellos ebenfalls einer Frau aber nicht derer, die er angenommen hatte. Nein es war Albian, die Königin dieses kleinen Volkes, das nahezu nur aus Frauen bestand...er erkannte es an ihrer markanten Silhouette, die ungleich größer als die von Ezêlhen aber kleiner als die ihrer zweiten Tochter Morênna erschien. Kaum hatte sie den kleinen Raum betreten, sprach sie ihn auch schon an...ihre volluminöse Stimme klang gebieterisch und kompromisslos streng.
 

„Höre mich an, Sohn der sieben Väter in ihren Hallen aus Stein. Ich weiß, dass du nicht schläfst…die Tage sind gezählt...ich habe dir etwas mitzuteilen. Beltaine ist nahe. Wenn die Sonne den Horizont drei mal überschritten hat, dann wird das alte Ritual erneut mit einem großen Fest gefeiert.
 

Und du wirst es mit deinem Opfer ehren...von meiner Tochter weiß ich, dass du die Bedeutung dieses Festes kennst. Das was ich von dir verlange, ist kein geringes Opfer, das ist mir durchaus bewusst...du wirst es bringen oder aber sterben.
 

Du hast die Wahl, dich für das Leben oder für den Tod zu entscheiden?“
 

Thorin schluckte hart...ehe er in der Lage war, ihr auf diese unmissverständlichen Worte überhaupt eine Antwort zu geben.
 

„Wenn ich mich für das Leben entscheide, was verlangst du als Gegenleistung dafür Herrin?“
 

Albian lachte leise…
 

„Oh ich nehme an, dass du das weißt.
 

Am heiligen Ritus dürfen nur Frauen teil nehmen, die bereits ihre erste Reife erlangt haben...also um es deutlich auszudrücken, Frauen die Kinder gebären können. Das ist etwas das bei meinem Volk erst sehr spät einsetzt, da wir wie ihr Zwerge auch sehr alt werden können. An diesem Ritus werden wir dir eine unserer Kriegerinnen zuführen...eine unserer besten zweifellos...du weißt, was du dann zu tun hast?!“
 

Albian verstummte abwartend, wobei ihr Blick auf den jungen Zwerg haften blieb, er konnte es am schwachen Glitzern ihrer Augen erkennen, in dem sich das durch das Fenster herein scheinende Mondlicht fing...in drei Tagen würde Vollmond sein...
 

...und dann…
 

Thorin spürte wie ihm ganz mulmig zumute wurde. Er verspürte nicht die geringste Lust sich diesem Ritus zu beugen und für sie den Zuchtbullen zu mimen, der ihre Kühe alle der Reihe nach zu besteigen hatte...aber bleib ihm denn überhaupt eine andere Wahl, wenn er dieses Dilemma überleben wollte?
 

Und so erfolgte seine Antwort an sein Gegenüber dementsprechend entschlossen, wie unüberhörbar trotzig. Denn wenn er es schn tun musste, dann nur mit einer einzigen. Für ihn würde nur eine in Frage kommen, die er nehmen würde...eine die ihm standesgemäß ebenbürtig war.
 

Ezêlhen, sie und nur sie allein!
 

„Oh ich habe euch durchaus verstanden Herrin, nur zu gut habe ich das..aber dennoch verspüre ich nicht den geringsten Drang, irgend einer von euch willkürlich ausgesuchten Frauen ein Kind zu machen, schon gar nicht der, die mich unter Zwang hier her geschafft hat. Schlagt euch das aus dem Kopf!"
 

Konnte sie ihn entsprechend hitzig und aufgebracht in ihre Richtung wettern hören. Er war zurecht wütend, das imponierte der Nymphenkönigin insgeheim sehr. Immerhin, ein Feiglig war dieser junge Mann keiner...er war seines Vaters Sohn, das musste sie ihm wohl oder übel anerkennen.
 

Dennoch blieb sie hart, als sie sich ihm erneut entgegen stellte.
 

„Oh doch, du wirst meiner Mathara* (Kriegerin*) schon das erhoffte Mädchen machen Naugrim, du hast die Wahl, es tun oder sterben!“
 

Indem vernahm sie sein Lachen, das zweifelsfrei zutiefst sarkastisch klang.
 

"Ach ja seid ihr euch da so sicher Herrin?!" Entgegnete er ihr zynisch, nachdem er sich wieder halbwegs gefangen hatte.
 

„Ich bin ich ganz sicher, dass du noch keine Lust verspürst dein Leben zu verlieren, du bist noch so jung Zwerg....und sagen wir, ich gebe dir mein Ehrenwort darauf, dass du dann gehen kannst, wenn du deinen Zweck erfüllt hast....Hanu*. (Mann*)
 

Dann kannst du gehen, wohin deine Schritte dich auch immer leiten mögen....aber keinen Tag vorher, ehe du nicht getan hast, wozu du dienst...ehe du den einzigen sinnvollen Nutzen unter Beweis gestellt hast zu dem deinesgleichen überhaupt zu gebrauchen ist !“
 

Antwortete ihm die Herrin aller Nymphen darauf mit harter Entschlossenheit, fest davon überzeugt durchzusetzen, was sie ihm angedroht hatte, wenn er sich ihr weiterhin verweigern sollte.
 

Der junge Zwerg blieb jedoch uneinsichtig und stur...so wie es seinem Naturell entsprach.
 

„Ich werde ihr gar nichts machen Herrin, nie im Leben...nicht einmal in tausend Jahren werde ich eine von euch gewählte Frau freiwillig anrühren. Ich bin nicht gewillt sie zu besteigen wie...wie ein brünftiger Hirschbulle...das ist ja widerwärtig!
 

Uns Naugrim sagt man im Allgemeinen zwar gerne nach, dass wir es zünftig mögen und das in vielerlei Hinsicht gesehen...aber DIES ist eindeutig wieder die Natur. Ich bin kein Zuchttier über das man nach belieben gebieten und verfügen kann, merkt euch das. Ich suche mir das Weib, das ich mir nehmen will in der Regel selbst aus, das ist mein gutes Recht.
 

Mir ist es gleich, sperrt mich von mir aus weiter ein...oder tötet mich im Zweifelsfall, aber ich werde eine von euch erwählte Kriegerin nicht anrühren…
 

...niemals freiwillig!
 

Es gibt nur eines das mich vielleicht unter Umständen umstimmen könnte....ich will, wenn ich es schon tun muss, eure zweitälteste Tochter oder gar keine!
 

Gebt mir Ezêlhen, wenn ihr wollt dass es neue Nachkommen für euer ach so geliebtes Volk gibt. Ich wäre bereit SIE als den Preis für meinen Vater anzunehmen, den ihr mir genommen hat...um mit ihr das zu zeugen, wonach es euch so sehr gelüstet edle Königin. Wenn schon, dann nehme ich eine mir vom Stand her ebenbürtige Frau.
 

Ich werde es an diesem Ritus auf keinen Fall mit irgendeiner eurer Dienerinnen treiben...denkt nicht einmal im Traum daran. Ich bin der Sohn eines Herrschers und kein Leibeigener, auch wenn ihr mich hier mit aller Gewalt dazu degradieren wollt. Selbst wenn eure Tochter der anderen Kriegerin nicht stand halten sollte, was ich für mich nicht hoffe, so werde ich diese auf keinen Fall anrühren, schlagt euch das ein für allemal aus dem Kopf Herrin.
 

Ich will eure zweitälteste Tochter...keine andere!“
 

Albian sah den jungen Zwerg plötzlich mit einem überraschend amüsierten Lächeln an.
 

"Du weißt was du willst junger Mann, das muss man dir lassen. Ich nehme an, das dir klar ist, dass ich dir dieses Zugeständnis nicht offen geben kann...auch wenn du der bist, der ich vermute?! Thrain war ein guter Mann, er hat mir oft von seinen beiden Söhnen erzählt, auf die er sehr stolz gewesen ist. Vor allem von seinem Ältesten...zweifellos von DIR?!
 

Nicht wahr Thorin...er ist doch dein Vater?!
 

Der junge Zwerg nickte knapp.
 

"Das ist er, so wie er auch Neylas Vater ist...und der meiner jüngsten Schwester Dis. Hat er euch von ihr auch erzählt?"
 

Die Nymphenkönigen lächelte versonnen…
 

„Nein, ich nehme an, für ihn stellten Mädchen wie deine Schwester keine sonderlich große Gewichtung dar...das war auch der Grund weshalb er nicht bleiben konnte. Er war zu eigenwillig und zu stolz. Ich hätte ihn zwingen müssen, als mein Schattengefährte zu leben...dafür habe ich ihn zu sehr geliebt. Also ließ ich ihn schließlich gehen...es war besser so für uns beide.
 

Du wirst ihn hier also nicht mehr finden Thorin.“
 

„Das weiß ich...aber ich habe das auch nicht mehr erwartet. Herrin..bitte...ich..ich liebe Ezêlhen! Versteht ihr das denn nicht?!“
 

„Du bist noch so jung und sprichst von Liebe...weißt du überhaupt was das ist?“
 

Entgegnete ihm Albian im Angesicht dieser Antwort an sie mit einem tiefen und sichtlich resignierten Seufzen.
 

Doch der junge Zwergenkönig blieb stur.
 

„Ich weiß was wahre Liebe ist...auch wenn eure Tochter die erste Frau ist, die dieses Gefühl in mir erweckt hat und ich weiß auch, dass ich sie zu meinem rechtmäßigen Weib haben will...sie und keine andere in diesem Leben!“
 

Die Nymphenkönigin maß ihn daraufhin mit einem langen und überraschend nachsichtigen Blick, ehe sie ihm antwortete.
 

„Nun gut, dann kannst du nur hoffen, dass sie diesen Zweikampf gegen Dornâ morgen besteht und als Siegerin daraus hervor geht.
 

Sollte das nicht der Fall sein...werdet ihr wohl beide euer Leben verlieren...Ezêlhen im Kampf und du spätestens an Beltaine!“



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