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Ezêlhen - ye Varya Nornotaure ya ar Nogoth

Grünauge - Die Hüterin des Eichenwaldes und der Zwerg
von

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ein Versprechen das von Herzen kommt

Es war zwischenzeitlich kurz nach Mitternacht, Morênna hatte für Ezêlhen getan was sie konnte um die jüngere Schwester noch einmal im Umgang mit den in denen für das morgige Duell in Frage kommenden Waffen zu schulen und ihr die besten Finten zu zeigen, die sie selbst beherrschte...doch es war Morênna nicht wohl, als sie ihre vor Müdigkeit strauchelnde jüngere Schwester zum letzten Mal für heute zu Übungszwecken attackierte.
 

Die Jüngere war geschickt..aber nicht geschickt genug für Dornâ, das wusste sie und es machte ihr furchtbare Angst.
 

Dennoch ließ sie es sich nicht anmerken, obwohl es sie innerlich schmerzte, sie so bis ans Ende ihrer Kräfte kämpfen zu sehen, nur in der vagen Hoffnung am morgigen Tag gegen ihre weitaus bessere und geübtere Gegnerin zu bestehen. Ein frommer Wunsch, das wusste die hellhaarige Nymphe so gut wie die andere auch, aber dennoch gab sie nicht auf, obwohl sie inzwischen vor Erschöpfung kaum noch stehen konnte.
 

„Mach Schluss für heute, es genügt Onôre...oder du wirst morgen auf jeden Fall gegen sie verlieren! Bitte hör auf mich es genügt für heute. Du musst deine Kräfte schonen, sonst verlierst du in jedem Fall gegen Dornâ...alleine weil dir die Kraft fehlt, die dir ausreichend Schlaf schenken könnte. Du brauchst ihn...also geh ins Bett und schlaf...du hast große Fortschritte gemacht…..du hast gute Chancen sie zu schlagen, also tu was ich dir sage!“
 

Konnte Ezêlhen ihre ältere Schwester leise vor sich hin schimpfen hören, als sie noch immer keine Anstalten machte aufzuhören. Doch plötzlich hielt sie unvermittelt inne..
 

„Morênna?“
 

Die Ältere wirkte verblüfft als sie den Gesichtsausdruck der Jüngeren auffing mit dem diese sie ansah.
 

"Hmm ja...was? Was willst du Ezelhen ich sehe es dir an..du willst etwas von mir?!“
 

Entgegnete sie ihr entsprechend verwirrt und überrascht, woraufhin die rothaarige Nymphe rasch nickte.
 

„Stimmt...du kennst mich einfach zu gut, als dass ich dir etwas vormachen könnte Onôre. Ähhh..meinst du..meinst du ich kann ihn wenigstens kurz sehen?“ Konnte Morênna die jüngere Schwester leise fragen hören.
 

"Was jetzt?"
 

Sprudelte es aus der Älteren die sich völlig überrumpelt fühlte demnach erwartungsgemäß harsch heraus. Doch die ausdrucksstarken dunkelgrünen Augen ihrer kleinen Schwester hingen flehend an ihr, als diese ihr antwortete.
 

„Ja..bitte..ich..ich muss ihn einfach sehen...ich habe Angst vor morgen. Angst zu verlieren.
 

"Was würde das nützen? Glaubst du etwa, die Tatsache, dass du ihn siehst oder mit ihm sprechen könntest, würde daran etwas ändern?!"
 

War die mehr als verblüffte Nachfrage der Älteren, die darauf folgte...da sie nicht fassen konnte, was die Jüngere von ihr wollte. Doch diese war nicht geneigt schon so schnell aufzugeben. Ezêlhen wolte Thorin noch einmal sehen, ganz gleich um welchen Preis. Der Zwang danach mit ihm zusammen sein zu dürfen, ihn zu sehen und zu spüren war so übermächtig in ihr erwachsen, dass sie es sich selbst nicht erklären konnte.
 

Dieses unsichtbare aber unendlich starke Band, dass sich unfreiwillig zwischen ihnen beiden geknüpft hatte, als sie ihn von seinen Verwundungen heilte, war ihrer beider Schicksal und sie wusste es.
 

Entsprechend entschlossen klang sie auch, als sie ihrer älteren Schwester einen Moment später antwortete.
 

„Es würde mir Mut verleihen...die Zuversicht es schaffen zu können...für..für IHN.“
 

„Ach und für dich selbst etwa nicht?“
 

Hakte Morênna derweil unerbittlich streng nach.
 

"DOCH...ich denke es würde mir sehr helfen meinen Mut zu finden. Ich kann es schaffen ich weiß es!“
 

Antwortete ihr Ezêlhen daraufhin ebenso entschlossen und nachdrücklich.
 

„Gut dann komm, Akahyâ hält heute bei ihm Wache. Sie schuldet mir noch einen Gefallen, ich werde sie heute Nacht daran erinnern!“
 

Erklärte die ältere der beiden Nymphen sachlich nüchtern, woraufhin sie die andere forschend ansah. Doch diese war längst mit sich selbst und ihren Gedanken beschäftigt so dass lediglich ein leises...“danke Morenna….oh ich schulde dir unendlich viel“...darauf erfolgte.
 

Die Ältere lächelte nachsichtig und entgegnete ihr schließlich liebevoll...“hmm keine Ursache Kleines, ich tue alles um meine geliebte Schwester glücklich zu machen, auch wenn es dabei NUR um etwas so einfaches, wie um einen Mann geht.“
 

Mit diesen Worten verstummte die Ältere milde lächelnd, woraufhin sie der Jüngeren mit einer knappen Handgeste bedeutete den Mund zu schließen und ihr anstatt dessen zu folgen.
 

Die beiden Frauen die es gewohnt waren, ihre Schritte stets zu dämpfen und sich fast unsichtbar im immerwährenden Halbdunkel unter den uralten Bäumen zu machen, schlüpften wie lautlose Schatten durch die Nacht zu dem Ort, an den man Thorin gebracht hatte, um ihn gut im Augen zu behalten, während er ihr Gefangener war.
 

Denn das war er zweifellos noch immer….ihr Gefangener und als solcher wurde er damit auch behandelt. Wenn man ihm dabei aber auch das äußerst seltene Privileg gewährte, dass er sich zumindest im Rahmen einiger ihm zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten frei bewegen durfte, sofern er diese nicht verließ. Der Weg nach draußen in die Freiheit war ihm versperrt und wurde von mindestens fünf der Wächterinnen von Albian mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vereitelt.
 

Was im Umkehrschluss schlicht bedeutete, sobald er seine Nase auch nur im Ansatz aus dem kleinen Häuschen heraus streckte, in das sie ihn vorübergehend eingesperrt hatten, bekam der junge Zwergenmann einen gespannten Bogen seitens der Hüterinnen präsentiert, die ihn schnell daran erinnerten wo seine Grenzen lagen.
 

Also versuchte er es erst gar nicht mehr sich dagegen aufzulehnen, sondern akzeptierte die Warnung, indem er bleib wo er war auch wenn innerlich in ihm alles danach schrie möglichst weit weit fort von hier zu verschwinden, so wusste er doch, dass dies unmöglich war, zumindest so lange wie Albian daran fest hielt ihn als einen Gefangenen zu betrachten. Die Nymphenkönigin war die unangefochtene Herrscherin in diesem Reich, wie also sollte er sich gegen sie stellen oder es ihm auch nur im Ansatz gelingen, gegen sie zu bestehen?
 

Er wusste intuitiv, dass er keine andere Möglichkeit hatte als abzuwarten, was weiter mit ihm geschehen würde.
 

Der junge Zwerg schlief somit längst tief und fest, als sich spät in der Nacht mit einem Mal völlig unverhofft der leichte Türvorhang einen Spalt breit anhob und damit öffnete, während jemand nahezu lautlos zu ihm in den beengten Schlafraum hinein schlüpfte.
 

„T h o r i n?“
 

Ihre klare Stimme klang leise und zögerlich, durch die Finsternis.
 

Sie konnte hören, wie er erschrocken aus dem Schlaf hochfuhr und sich noch im selben Moment impulsartig aufrichtete.
 

„Wer..wer ist da?“
 

Vernahm sie demnach sein erschrockees und noch sichtlich schlaftrunkes Keuchen, das durch die fahle Dunkelheit drang.
 

„Ich..ich bin es Lyriêlhen...oder..besser...Ezêlhen, denn das ist mein Name, mit dem sie mich zumeist rufen. Lyriêlhen benutzt nur meine Mutter und auch nur dann wenn sie sehr böse auf mich ist. Du kannst mich also so ansprechen wie es alle tun, wenn du möchtest. Der andere Name ist mir eher fremd...er erinnert mich stets an meine Vielzahl an Verpflichtungen, als zweitälteste Tochter der Herrin dieses Waldes.
 

Entschuldige, dass ich dich geweckt habe Thorin. Aber..aber ich musste dich einfach sehen, ich wollte noch einmal ungestört mit dir sprechen. Ich weiß nicht, denn vielleicht ist es das letzte Mal dass wir uns sehen können und ich wollte, das du weißt, das mir dies alles unendlich leid tut, was geschehen ist.
 

Ich wollte nicht, dass sie dich wie einen räudigen Hund gefangen halten. Du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich immer nur das Beste für dich wollte....ich..ich wollte, dass du frei sein und dorthin gehen kannst, wonach dir der Sinn steht.
 

Verstehst du mich?
 

Oh..bitte verzeih mir Thorin....es..es ist alles allein meine Schuld.
 

Ich und nur ich habe Dornâ unwissentlich zu dir geführt.
 

Meinetwegen sitzt du nun hier und..und“…
 

Sie spürte seine sachte Berührung so unvermittelt und plötzlich, dass sie heftig zusammenzuckte, als seine warme Hand ihre behutsam streifte.
 

..“schhh….sprich nicht weiter.
 

Bitte Lyriêlhen...oder besser gesagt Ezêlhen, denn so nennen deine Schwestern dich, wenn ich es recht verstanden habe?!
 

Es ist nicht deine Schuld gewesen. Das darfst du nicht denken. Ich werde hier heraus kommen, ich verspreche es dir..und..und wenn mir das gelingt, dann….dann wirst du mit mir gehen!“
 

Er hörte sie leise lachen, es klang bitter...
 

.....“ach und wer sagt das?“
 

Entgegnete sie ihm im Anschluss daran unüberhörbar sarkastisch.
 

„ICH ich sage das, es sein denn du willst es nicht?!“
 

Thorin klang ebenfalls nachdrücklich und energisch, als er ihr etwa einen knappen Atemzug später die entsprechende Antwort gab.
 

Wieder lachte sie leise...und diesmal klang es wirklich unendlich traurig.
 

“Oh ich würde alles darum geben, wenn ich dies tun könnte, aber du weißt nicht was mir morgen früh bevor steht.“
 

Setzte sie mit einem Mal wenig überraschend an, als sie mit ihm sprach...ihre Stimme nahm dabei einen merkwürdig bedrückten Unterton an, der ihn unvermittelt aufhorchen ließ....es beunruhigte ihn, sie so niedergeschlagen zu erleben.
 

Und plötzlich konnte sie ihn fühlen...so vollkommen spontan, wie überfallartig zog er sie nahe an sich heran und hielt sie dort fest in seinen Armen, die sich so unglaublich gut anfühlten. In ihnen fühlte sie sich beschützt und geborgen...wie sie es noch niemals zuvor erlebt hatte. Da war seine Nähe...diese beruhigende Nähe, die ihr das wunde Herz so leicht machte...
 

...und dann...dann hörte sie ihn sprechen.
 

“WAS?
 

Sag mir, was morgen ist Nymphe?“
 

Vernahm sie seinen tiefen Bariton nur einen Atemzug später, der dabei merklich erschrocken nachhakte.
 

Noch als er das tat, konnte er ihr leises zutiefst von Zweifeln behaftetes Seufzen hören.
 

„Ach Thorin ich werde morgen früh mit Dornâ um das das Recht kämpfen, dich für Beltaine als meinen Ontaro an tya iëll beanspruchen zu dürfen.
 

Es wird mein erstes Mal sein. Wir Nymphen dürften dazu den Mann dem dieses Recht gebührt das erste Mal selbst wählen...dies ist das Privileg der...ähhh..nun ja das der Jungfrau...ohh bitte frag mich jetzt bloß nicht danach, denn das das würde zu weit führen.
 

Aber soviel will ich dir darüber doch verraten. Siehst du, nur dieses eine Mal können wir selbst entscheiden, wen wir für den heiligen Ritus haben wollen, verstehst du? Sonst entscheidet immer der Clan, welche Verbindung als die Erfolgversprechendste und Beste für die Zukunft gilt.
 

Aus diesem Grund sind wie alle so unterschiedlich….weil, ja weil wir alle verschiedene Väter haben. Keine Nymphe darf den selben Mann zweimal haben, das ist verboten.“
 

Hakte Ezêlhen hörbar entschlossen ein, wobei sie Thorin in der fahlen Dunkelheit zu ergründen versuchte.
 

Doch dieser war nicht gewillt, das Ganze so einfach unkommentiert hin zu nehmen…auch weil er etwas wissen wollte, etwas dass ihn nun schon eine ganze Zeit lang umtrieb.
 

„Und aus welchen Grund willst du mich?“
 

Das war die Frage, die ihm nun schon eine ganze Weile beschäftigte, denn er wusste dass es so war, aber nicht genau weshalb?
 

Indem hörte sie abermals schlucken...hart und rau klang ihre schöne Stimme, als sie ihm schließlich zögernd antwortete.
 

„Das fragst du noch Thorin?“
 

„Ich will es hören…aus deinem Mund Nymphe!“
 

Entgegnete er ihr ruhig, aber er klang unendlich entschlossen.
 

„Ich will dich, weil ich dich liebe...und ich habe unendlich große Angst davor morgen zu versagen. Wenn es ihr gelingt mich zu besiegen, dann wirst du Dornâ zugesprochen...verstehst du? Dann verliere ich das uneingeschränkte Recht darauf, dich für mich zu beanspruchen. Im schlimmsten Fall könnte es mich sogar das Leben kosten, denn es ist nicht ungefährlich, was wir da tun werden.“
 

Sagte sie leise und er konnte den resignierten Tonfall ihrer Stimme sehr wohl heraus hören.
 

„Ganz gleich wie es auch ausgehen mag, ich werde lieber streben, als mich für irgend welche Zuchtzwecke von deiner Königin missbrauchen zu lassen Ezêlhen. Ich nehme mir die Frau die ich haben will..und die wähle ich mir in der Regel selbst.
 

Ich nehme nur die eine Frau, die ich liebe...und...und ich habe bereits gewählt. Diese Eine entspricht sowohl meinem Status, als auch meinen Vorstellungen...an alle dem, was ich mir für mein Weib wünschen würde, das ich von ganzem Herzen lieben könnte!“
 

Vernahm sie ihn heftig und impulsiv...er klang wütend...und unendlich stolz, der junge Naugrim war in seinem männlichen Stolz zutiefst getroffen worden...aber er trug es mit Fassung, das zumindest gab ihr Hoffnung.
 

„Hast du..hast du das getan...Thorin?“
 

Ihre Frage war klar und deutlich an ihn gestellt, als sie mit ihm sprach.
 

„Ja das habe ich...schon eine ganze Weile!“
 

Hörte sie ihn ihr demnach sanft antworten...alles was danach kam war unwichtig.
 

Ezêlhen fühlte, wie er sie abermals in seine Arme schloss...den zärtlichen und zugleich leidenschaftlichen Kuss, den er ihr als Zeichen seiner innigen Zuneigung gab, war wie ein Traum für beide. Sie wussten, dass dies ihre Bindung aneinander nur noch stärker festigte.
 

„Ja ganz gleich was auch kommen wird, ich weiß, dass dies nicht das Ende ist. Ich werde alles geben, um morgen nicht zu unterliegen, das verspreche ich dir!“
 

Ihre warme Stimme klang atemlos aber zugleich unendlich entschlossen durch die Finsternis dringen. Das gab ihm den Mut daran zu glauben, doch mehr sollte beide vorerst nicht mehr an Worten oder anderen Zärtlichkeiten wechseln können, denn mit einem mal stand Morênna unvermittelt in der Türöffnung.
 

„Komm...wir müssen fort...schnell jetzt, Akahyâ hat mich eben gewarnt...es kommt jemand. Offenbar wurden wir entdeckt!“
 

Hastig löste sich Ezêlhen von ihm, doch Thorin hielt sie noch einmal entschlossen zurück, wobei er sie impulsiv und leidenschaftlich küsste.
 

„Versprich mir, dass du auf dich acht gibst...hörst du Ezêlhen?"
 

Hörte sie ihm ihr dabei leise und entsprechend drängend entgegen keuchen.
 

„Ich verspreche es….Liebster..ich verspreche es!“
 

Vernahm er ihre klare Stimme, die ihm in aller Hast antwortete, wobei sie sich rasch von ihm löste und ebenso lautlos in der Dunkelheit verschwand, wie sie gekommen war.
 

Sekunden später war der junge Zwergenfürst allein in der beklemmenden Finsternis dieser Mond losen Nacht...und fragte sich verwirrt und verzweifelt, ob er dies alles eben nicht geträumt hatte, denn es schien ihm zu unwirklich, als dass er ihre Nähe eben ganz real gespürt und die Frau die er liebte wirklich gesehen haben sollte.



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