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Mord mit Auftrag

Sesshomaru & Kagome, Inu no Taisho & Sango
von

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Verräterische Bilder und gewisse Polizeiakten

Kapitel 20 - Verräterische Bilder und gewisse Polizeiakten
 

Die Sonne war schon längst aufgegangen, als Kagome im Halbschlaf den Namen ihres Polizisten murmelte, ohne zu ahnen, dass dieser an seinem Schreibtisch saß, die Ermittlungsakte vor sich hatte und an sie dachte. Noch in ihren süßen Träumen gefangen, wurde die Schläferin gleich danach gestört.

"Kagome aufstehen!", erklang die Stimme ihrer Mutter. Dann erschien Iku an der Tür und spähte in das Innere des Zimmers.

Bevor sie ihre Tochter erneut auffordern konnte, sagte diese: "Ich bin schon wach Mama."

Die Ältere erinnerte: "Denkst du an deinen Termin bei der Zeitung!"

Den hatte sie aufgrund der Ereignisse völlig vergessen. Deshalb fuhr Kagome hoch und fragte erschrocken: "Was soll ich nur anziehen?"

Iku schmunzelte etwas, ging zu einem Hocker, denn hier hatte sie am Abend vorher, vorsorglich die Kleidung für ihre Tochter zurechtgelegt, die passend für ein Vorstellungsgespräch waren.

"Danke Mama!", murmelte das Mädchen immer noch halb verschlafen.

Nur wenig später erhob sie sich, kleidete sich an und ging frühstücken. Danach verließ sie das Haus und fuhr zu der Adresse, dorthin, wo sie erwartet wurde.
 

Der Verlag war in einem Hochhaus, in dem weitere Firmen ihren Sitz hatten. Während sich im Erdgeschoss die Büros befanden, hatte man die Druckerei im Keller untergebracht. Kaum hatte sie sich am Empfang vorgestellt, wurde sie sofort zum Inhaber, der auch gleichzeitig der Chefredakteur war, geführt.

Dieser Mann, um die vierzig, mit einem runden Gesicht und freundlichen Augen, bat sie Platz zu nehmen und bot ihr dann noch einen Tee an. Kagome lehnte nicht ab und nutzte die Zeit, um sich ein wenig umzusehen.

Vermutlich hatte das Kriminalmagazin, was der Verlag monatlich herausbrachte, nicht allzu viele Auflagen, denn es gab nur wenige Mitarbeiter. Außer dem Redakteur sah sie nur eine Schreibkraft im benachbarten Büro. Dennoch standen weitere Tische im Raum, mit Computern oder Schreibmaschinen bestückt.

"Willst du eines Tages Journalistin werden?", wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und deswegen wandte sich das Mädchen dem Mann zu. Dieser rieb sich die Augen, da er seit dem letzten Abend gearbeitet hatte.

Kagome schüttelte ihren Kopf und gab dann ehrlich zu. "Bis jetzt habe ich nie daran gedacht. Dass meine Geschichte bei ihnen eingesendet wurde, habe ich nur meinem Großvater zu verdanken."

"Das ist aber schade", äußerte der Redakteur und kramte den Text hervor. "Mir gefiel sie nämlich. Normalerweise besetzen wir nur eine Praktikumsstelle, aber dieses Jahr möchten wir eine Ausnahme machen."
 

Dieser Satz machte die angehende Priesterin hellhörig. Wo war der Haken dabei. Aufmerksam blickte sie den Zeitungsinhaber an und wartete auf seine nächsten Worte. Prompt erklärte dieser: "Vielleicht ist dir bereits bekannt, das wir über aktuelle Kriminalfälle berichten und oft interviewen wir die entsprechenden Ermittler. Die meisten sind sehr aufgeschlossen, bis auf einen. Der weigert sich, auch nur ein Wort mit uns zu reden."

"Sesshomaru", murmelte Kagome aus einer Eingebung heraus und lag richtig. Ihr Einwurf wurde zum Glück nicht vernommen.

"Wie mir bekannt ist, kennen sie Kommissar Asano."

Misstrauisch warf Kagome dem Mann einen Blick zu und erklärte vorsichtig: "Ich bin eine Zeugin in einem Mordfall, den er bearbeitet."

"Das weiß ich bereits. Der Maskenmörder", offenbarte der Zeitungsmensch sein Wissen und die Schwarzhaarige begann, sich unwohl zu fühlen. Ihr Name wurde bisher in keiner Zeitung erwähnt und Sesshomaru versprach ihr es auch, ihre Identität geheim zu halten.

"Ich habe meine Quellen bei der Polizei und die Story bringe ich erst, wenn man mir das Okay dafür gibt. Es geht mir um ihre private Beziehung zu dem Ermittler", sagte der Redakteur daraufhin und holte ein Foto aus seinem Schreibtisch, reichte es dem Mädchen und wartete ihre Reaktion ab.

Kagome betrachtete es lange und überlegte, was sie sagen sollte. Auf dem Bild sah der Betrachter nichts, was auf eine enge Bindung hindeuten könnte. Sie beide saßen im Park auf einer Bank. Deswegen verharmloste sie ihr Verhältnis. "Wir haben uns ein oder zweimal getroffen. Das hatte keinerlei Bedeutung."

"Für mich schon. Keiner meiner Leute ist jemals so nah an ihn herangekommen", erklärte der Zeitungsinhaber. Dann wurde er genauer: "Sie bringen mir ein Interview, sie bekommen den Job und ich vergesse, jemals ihren Namen im Zusammenhang mit dem Maskenmörder gehört zu haben. Der Ermordete gehörte zur Mafia und die sind bestimmt an der Aufklärung interessiert. Wenn sie hören, es gibt eine Zeugin ...", den Rest ließ er offen.

Das Mädchen brauchte keine weiteren Worte und verstand die Drohung in dem nicht gesagten. Trotzdem stand ihr Entschluss fest. Kagome warf das Bild dem Mann hin, erhob sich und entschuldigte sich: "Ich spioniere Asano-sama nicht aus. Tut mir leid, dafür bin ich die Falsche."
 

Sie hatte die Tür schon erreichte und wollte sie öffnen, als sie aus einer Eingebung heraus stehen blieb. Plötzlich sah sie Dai vor sich, grübelte über seine Motive nach und welche Folgen alles haben konnte. Wenn sie annahm, erfuhr sie vielleicht mehr über den Ermittler, konnte ihr Monster schützen und sie konnte beeinflussen, was der Redakteur veröffentlichte. Ein anderer Reporter richtete eventuell großen Schaden an, schadete vielleicht sogar ihrer Person.

"Einverstanden", stimmte sie zu und überraschte den Zeitungsinhaber durch ihren plötzlichen Wandel. Dann forderte sie: "Ich habe bei Asano-sama freie Hand und kann gleichzeitig die ganze Geschichte über den Maskenmörder schreiben."

"Du hast einen Monat Zeit", versprach der Redakteur und freute sich innerlich. Danach besprachen sie noch einige Einzelheiten, bevor Kagome ging.
 

Mit gemischten Gefühlen betrat sie später am Tag Sesshomarus Büro, um ihn alles zu berichten. Nachdem sie am Empfang ihr Anliegen vorgebracht hatte, führte sie ein Polizist zum Platz ihres Freundes. Sie sah Sesshomaru nicht an, ob er sich freute, sie zu sehen. Wie sie es von ihm schon kannte, begegnete er ihr kühl.

Leicht nervös rutschte Kagome auf dem Stuhl hin und her, ohne eine bequeme Sitzposition zu finden. Dann gab sie es auf, holte Luft und begann: "Gestern Abend, nachdem mich Miki heimbrachte, besuchte mich dieser Fremde. Er riet mir, die Akte des Opfers zu lesen."

Obwohl Sesshomaru der Ablauf der Begegnung vertraut war, fragte er dennoch: "Hat er dir etwas getan?"

Mit einem Kopfschütteln wollte Kagome die Sache abtun, doch ihr rutschte mehr heraus: "Er hat mich nicht bedroht. Er hat ...", und stockte, wobei sie leicht rot wurde.

Verlegen blickte sie zur Seite und flüsterte kaum vernehmbar: "Er hat mich geküsst."

"Dafür bezahlt er", versprach der Ermittler und war überrascht über ihre Ehrlichkeit. Allerdings ging er nicht weiter darauf ein, sondern schob nur den Ordner mit den Informationen über den Getöteten über den Tisch.

Die angehende Priesterin schlug die Akte auf und las halblaut: "Mord, Zuhälterei, Menschenhandel, Drogendelikte und andere diverse Verbrechen."

Wie Dai geweissagt hatte, konnte die Gesellschaft auf einen Gangster wie den Ermordeten verzichten. Mord beziehungsweise Selbstjustiz war trotzdem ein schweres Vergehen, dennoch hatte es den Richtigen getroffen.

"Ich verstehe", gab sie danach zu und wartete darauf, das Sesshomaru sich dazu äußerte. Doch der Polizist schwieg, beobachtete sie jedoch genau.
 

Da er nicht darauf einging, berichtete Kagome von dem Treffen mit dem Verlagsinhaber und welche Bedingungen sie ausgehandelt hatte. Diesmal, noch während sie sprach, schmälerte der Ermittler seine Augen. Dennoch hörte er bis zum Ende zu.

Im ersten Moment war er nahe dran ihr das Telefon zu reichen, damit sie diesem Redakteur eine Abfuhr erteilte. Allerdings überzeugten ihn ihre Gründe, weshalb sie sich entschlossen hatte, die Geschichte zu schreiben. Besonders mochte er den Teil, dass sie nicht hinter seinem Rücken intrigieren wollte, sondern sich mit ihm absprechen. Allerdings dachte er selbst noch weiter. Welche Lösung sich sein Vater, für das Problem mit den Takemarus, ausdachte, auf diesem Weg konnten sie es der Öffentlichkeit mitteilen. Sie hatten Einfluss auf die Story und konnten sich weiterhin selbst schützen. Sobald Taro zurück war, würde er ihn darüber informieren. An Kagome gewandt sagte er: "Du reichst nur das weiter, was ich abgesegnet habe."

"Natürlich", stimmte sie zu und bat dann darum, mehr über den Maskenmörder und seine Taten zu erfahren.
 

Da es niemals Zeugen gab und in den Akten nichts stand, was auf ihn hindeutete, öffnete Sesshomaru die Schublade und legte die bisherigen bekannten Fälle auf den Tisch. Während er sich um seinen aktuellen Fall, vom Abend vorher, kümmerte, studierte sein Gast die anderen Akten.

So verging der Tag im Nu. Draußen war es inzwischen dunkel, und außer ihnen befand sie kaum noch ein Polizist im Gebäude, als sie beschlossen für heute aufzuhören. Gemeinsam betraten sie den Fahrstuhl und fuhren nach unten. Etwa auf halber Strecke, bewegte sich Sesshomaru, drückte einen Knopf und der Lift hielt an. Gleichzeitig dämmte sich das Licht im Inneren.

Überrascht blickte Kagome ihren Freund an und erschrak über seine düstere Miene.

"Dreh dich um!", befahl er und griff nach ihrer Schulter, damit sie gehorchte. Mit dem Gesicht zum Spiegel erblickte sie ihr eigenes Abbild und kam sich plötzlich wie eine Verbrecherin vor. Denn der Ermittler verlangte, dass sie sich gegen die Wand stützte und ihre Beine versetzte. Kurz flackerte Panik in ihr auf und ihre Gedanken rasten. Was wollte der Polizist plötzlich von ihr?

Dann tastete Sesshomaru ihren Körper ab. Am Anfang ging er normal, wie bei einer Untersuchung, vor. Dann wurde er intimer, glitt mit seinen schlanken Fingern unter den Stoff ihres BHs und streichelte ihre Brüste. Außerdem drückte er sich eng an ihren Körper, sodass sie spürte, welche Erregung von ihm selbst Besitz ergriffen hatte.

Sie mochte den Gedanken, der Auslöser für diese Tat zu sein. Deswegen wehrte sie sich auch nicht, als Sesshomarus mit einer Hand über ihren Po streifte und dann mutiger wurde. Er glitt unter ihren Rock und an der Innenseite ihres Schenkels aufwärts bis unter ihren Slip. Kurz danach spürte sie einen Finger in sich eindringen. Mit diesem streichelte er ihre intime Mitte und erregte sie, während sein Mund ihren Hals liebkoste, hinter ihrem Ohr saugte und sie dort leckte.

Längst hatte sie ihre Augen geschlossen, genoss diese zärtliche Berührung. Wenn sie sich nicht mit beiden Händen an dem Griff im Lift klammern und die Stütze durch den Ermittler erfahren würde, wäre sie sicher zu Boden gesunken, denn ihre Beine gaben nach.

Es war, als ob sie schwebte und überglücklich flüsterte sie, kurz bevor sie ein Orgasmus ereilte: "Das ist wunderschön. Ich will mehr von dir Sesshomaru, ich liebe dich."

Solange das Beben ihres Körpers anhielt, hielt Sesshomaru sie fest und streifte ihr sogar zärtlich über den Rücken. Dann, kurz bevor er sie losließ, raunte er ihr in das Ohr: "Ich wollte nur sichergehen, dass du weder eine Kamera noch ein verstecktes Mikro trägst."
 

Kagome fing sich, und obwohl sie wütend sein sollte, verstand sie seine Motive und erwiderte nur: "Wenn du es immer auf diese Weise tust, kannst du mich gern jeden Tag durchsuchen."

Diesmal warf ihr der getarnte Dämon nur einen undefinierbaren Blick zu. Danach drückte er die Taste des Aufzuges, damit sie ihre Fahrt fortsetzen konnten.

"Das, was wir zwei gerade getan haben ist, doch normal zwischen einem Paar?", begann das Mädchen, weil sie den Ermittler aus der Reserve locken wollte.

Dieser antwortete nicht, denn er ging in sich und dachte über das Geschehen nach. Das Letzte, was er wollte, sich an einem Menschen binden.

Er hatte nur aus einer Eingebung heraus gehandelt, denn er wollte wissen, wen Kagome mehr begehrte, ihn oder Dai. Immerhin reagierte ihr Körper auf seine zwei Identitäten. Doch ihr Geständnis, sie liebte ihn, überraschte ihn. Jetzt hatte er zwei Optionen, entweder er beendete es oder er ging den nächsten Schritt. Dieser würde endgültig sein.

"Wir sind kein Paar", entgegnete er und nahm ihre Enttäuschung zur Kenntnis.

Danach brachte er sie in seinem Wagen nach Hause. Als sie ohne ein Abschiedswort ausstieg und die Tür mit mehr Wucht als notwendig, zuschlug, ging ihm der Begriff: 'Erbärmliche Menschen', durch den Kopf.

Sesshomaru sah ihr nach, in dem Wissen, das seine Aussage sie aufgebracht hatte. Er würde sich nicht erniedrigen und sich bei ihr entschuldigen. So startete er den Wagen, fuhr einen Meter und hielt an.
 

Die angehende Priesterin hatte bereits die Hälfte der Treppe erklommen, als sie ihren Namen hörte. Abwartend blieb sie stehen und als der Ermittler neben ihr auftauchte, drehte sie sich ihm zu. Sie wollte Klarheit haben und war schon im Begriff Sesshomaru darauf anzusprechen. Dieser ließ sie nicht zu Wort kommen. Zwar hatte er nicht vor sich zu rechtfertigen, dennoch musste er etwas wissen. "Was erhoffst du dir von mir?"

Kagome legte ihren Kopf etwas schief, blickte ihn an und zuckte mit ihrer Schulter. Darüber hatte sie sich eigentlich noch keine Gedanken gemacht. Sie genoss den Moment. Deswegen sagte sie: "Nichts", und wurde genauer, "Wie jedes Mädchen träume ich davon, eines Tages zu heiraten und vielleicht Kinder zu haben. Er sollte jedoch der Richtige sein. Vorher möchte ich eine Ausbildung beginnen und Zeit mit dir verbringen. Es wäre schön, wenn mehr daraus wird. Allerdings ...", hier stockte sie und sah den Polizisten wieder an. Sie seufzte kaum hörbar und suchte nach Worten, wie sie ihr Empfinden beschreiben konnte, fand leider keine.
 

Stattdessen ging sie auf Sesshomaru ein und äußerte ihre Vermutung: "Du warst bereits verheiratet und willst dich sicherlich nicht wieder binden. Wenn ich dich daher bedränge." Sie beendete den Satz nicht.

Der Ermittler fiel ihr ins Wort: "Tust du nicht. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Erwarte mich übermorgen nach zwanzig Uhr!", und ging ohne eine Antwort.

Leicht überrumpelt sah Kagome ihm nach und wurde erst durch ein leises "Keh", aufgeschreckt.

Wie aus dem Nichts stand Inuyasha neben ihr. Der Hanyou musterte sie, schnupperte und murmelte: "Sie riecht wie Kikyou." Dann rümpfte er seine Nase, denn die Erinnerungen an die Vergangenheit wollte er nicht noch einmal aufleben lassen. Während er danach zur Treppe ging, riet er: "Habe Geduld. Er wird sich dir bald offenbaren", und sprang in großen Sprüngen die Stufen hinab.

Bevor sein Bruder den Wagen startete, schlüpfte er auf den Beifahrersitz und ertrug den strengen Blick des Älteren mit stoischer Gelassenheit. Etwas das selten an ihm war.
 

Kagome setzte ihren Weg fort und grübelte über den Tag nach. Sie wurde aus Sesshomaru nicht schlau. Trotzdem fand sie nur eine Möglichkeit, weshalb er so handelte. Er mochte sie, doch er scheute sich vor einer neuen Beziehung, weil er den Verlust seiner Frau noch nicht überwunden hatte. Auf die Idee, dass seine erste Ehe abscheulich war, kam sie gar nicht erst.
 

Im Anwesen der Asanos verbrachte Sango ihren ersten Tag allein. Sie nutzte die Zeit, sich umzusehen. Immerhin hatte Taro es ihr erlaubt. Nur zwei Räume mied sie. Das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer ihres Vormundes. Sie wollte seine Privatsphäre respektieren.

Dann begab sie sich in die Küche, kochte und räumte etwas auf. Die Unordnung schrieb sie nämlich Inuyasha zu. Wenn dieser sich Ramen zubereitete, musste am Ende fast die ganze Küche geputzt werden. Als sie damit fertig war, ging sie in ihr Gästezimmer, öffnete die Schublade zu dem kleinen Schrank, in dem sie am Abend zuvor ihre Medizin gelegt hatte. Jetzt wo es hell war, bemerkte sie erst, dass bereits etwas anderes darin lag. Sie holte den Gegenstand, einen silbernen Bilderrahmen heraus und betrachtete das Foto darin. Es zeigte zwei kleine dämonische Kinder. Vermutlich hatte ein Gast ihn hier vergessen. Doch dann stutzte sie, sah genauer und wunderte sich. Der Junge hatte Ähnlichkeit mit Sesshomaru. Die silberweißen Haare, die magentafarbigen dämonischen Markierungen und der Sichelmond. Die Haare des Mädchens waren eher hellbraun und die Zeichnungen Türkis, so wie deren Augen.

Nachdenklich steckte die Dämonenjägerin das Bildnis ein, griff nach ihren Krücken und humpelte zurück in den Wohnbereich. Weil sie es so bequemer hatte, nahm sie auf einem Hocker platz, der zur Küchentheke die als Raumteiler diente, gehörte. Während sie aß, legte sie den Bilderrahmen neben sich nieder und warf immer wieder einen Blick darauf.

Kurz danach erschienen die Asanobrüder, begrüßten sie höflich und sprachen kurz mit ihr. Heimlich wollte der Hanyou etwas von ihrem Essen entwenden, doch sie schlug ihm auf die Finger, ohne hinzusehen.

Inuyasha beschwerte sich. Dabei fiel sein Blick auf das Foto. Gleich wollte er wissen: "Wo hast du das her?"

Sango berichtete von ihrem Fund und schob es zu den Brüdern, die auf der anderen Seite des Tisches in der Küchenhälfte standen.
 

Sesshomaru hatte sich aus dem Kühlschrank ein Getränk geholt, goss gerade ein Glas davon voll. Sobald sein Blick auf die Darstellung fiel, wurde nicht nur sein Blick eisig, sondern auch die Temperatur im Raum fiel. Doch er fing sich schnell wieder.

Obwohl sein Vater nicht anwesend war, hörte er in Gedanken seine Stimme. Sie sprach Wörter, die schon oft dessen Lippen verlassen hatten. "Die Kinder verdienen deine Verachtung nicht."

Wie schon so oft wollte er sich abwenden, einfach gehen und das Thema beiseiteschieben. Diesmal tat er es nicht, sondern griff nach dem Foto, betrachtete es und nahm es mit, als er auf die Terrasse hinausging.

"Inuyasha", hauchte Sango den Namen des Hanyou und deutete damit an, eine Erklärung haben zu wollen.

Sobald sein Bruder die Tür nach draußen geschlossen hatte, berichtete er: "Das sind Sesshomarus Zwillinge, von denen er bis jetzt nichts wissen wollte. Unser verehrter Vater hat das Bild sicherlich an dem einzigen Ort versteckt, den mein Bruder niemals betreten würde, ein menschliches Schlafzimmer."

Näher brauchte er nicht darauf einzugehen, denn Sango kannte die Hintergründe.
 

Kapitel 21 - Neue und alte Gefährtinnen
 

Durch Sangos Fund, geraten Dinge in Gang. Zu wessen Vorteil?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chrysanteme
2018-03-11T21:13:00+00:00 11.03.2018 22:13
Meine Liebe...mir gehn langsam aber sicher die Superlativen aus, um dir zu sagen wie faszinierend, spannend und fesselnd deine Story ist.
Dieser Chefredakteur ist mir unsympathisch, doch Kagome hat sich nach anfänglichen Schock nicht unterkriegen lassen. Und klasse fand ich es, dass sie Sess darüber ehrlich informiert hat und ihn nicht hintergeht.
Schmunzeln musste ich, als Kagome ihm von ihrem Kuss mit Dai berichtete.... es hatte fast den
Anschein, dass Sess auf sich selber etwas eifersüchtig war.😁😁😁😁

Und dann...völlig unerwartet....diese heisse...wirklich mega heisse...Fahrstuhlszene....mir kribbelt es jetzt noch am ganzen Körper......Klasse einfach spitze.

Grandios fand ich, dass nun wieder ein weiterer Puzzelstein hinzugefügt wurde...die Ehe von Sess war also allem Anschein nach eher eine Katastrophe und ich vermute mal, dass er seine Gefährtin gar nicht geliebt sondern eher verabscheut hat ..und darum kann er sich seinen Kindern gegenüber nicht wie ein liebender Vater verhalten....das finde ich tieftraurig.

Freu mich schon riesig, wenn Taro wiederkommt...will ja auch wissen wie es mit ihm und Sango weitergeht....schmacht.
Kann dein nächstes Kapi kaum erwarten!!!
Lg Chrysanteme
Antwort von:  CheyennesDream
17.03.2018 11:10
Der Chefredakteur wittert seine Chance. Allerdings ist sein Vorgehen falsch. Kagome hat mitgedacht. Vielleicht hat sie sich auch was davon erhofft. Wenn sie in der Misere steckt und Sess evtl doch mehr von sich preis gibt, erfährt sie endlich mehr über ihn.

Aber das ist Zukunft.
Reine Tarnung. Er kann doch nicht so tun als ob ihn ein Nebenbuhler der als Mörder gesucht wird, gleichgültig ist.

Im kommenden Kapitel wird die sogenannte Ehe von Sess durchleuchtet. Dann erfährt der Leser endlich was es damit auf sich hat. Er ist ein sturer Hund und es fällt ihm schwer über seinen Schatten zu springen, wie man so schön sagt.

Nicht nur Taro wird auftauchen. Das kann ich dir versprechen. Jedoch wählt er den perfekten Zeitpunkt.

Danke für deine Treue.

Chris


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