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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Winchester Horror Story

192) Winchester Horror Story
 

„Wir haben noch eine halbe Packung Cornflakes und etwas Milch. Die würde ich sogar mit dir teilen“, versuchte er sie Situation aufzulockern.

„Die Milch?“

„Die Cornflakes und die Milch.“

„Oh mein … seh ich so schlimm aus? Bist du krank oder besessen? Du hast noch nie deine Cornflakes mit mir geteilt“, ging Dean nur zu gerne darauf ein.

„Ein wenig verhungert vielleicht und ziemlich verfroren. Ein Problem kann ich lösen, das andere müssen wir verschieben“, bedauerte Sam gespielt.

„Du bist auch nicht mehr das, was du mal warst.“

„Jetzt bin ich deprimiert! Warum das denn nicht?“

„Früher wärst du alle Probleme sofort angegangen!“

„Tut mir leid, meine magischen Fähigkeiten hab ich gegen Größe eingetauscht.“

„Schlechter Tausch!“, grinste Dean, der so hin und wieder doch etwas neidisch auf die körperliche Größe seines KLEINEN Bruders war.

„Warum? Ich wäre sonst nur einen Meter zwanzig groß geworden“, konterte der Jüngere.

„Okay“ Dean grinste bei dem Versuch sich seinen Bruder in der Größe vorzustellen. „Dann lass uns mal lieber essen, bevor du noch zu schrumpfen anfängst.“

„Keine Angst, das ist auf Dauer so festgeschrieben.“

„Dann kann ich die Cornflakes ja alleine essen.“

„Nix da. Ich teile wohl mit dir, aber ich gebe dir nicht alles!“

„Jetzt enttäuscht du mich aber.“

„Niemand ist perfekt, Dean.“

Leider“, seufzte der Ältere gespielt niedergeschlagen.
 

Nach dem Essen räumten sie die Hütte auf und brachten ihre Sachen zum Impala.

„Baby!“, grüßte Dean seine Schönheit und strich ihr sanft über die A-Säule. Sam lächelte. Solange sein Bruder den Wagen so begrüßte, war die Welt in Ordnung. Er rutschte auf seinen Platz und wartete darauf, dass Dean ebenfalls einstieg und den Wagen anließ, damit sie in ein neues Leben starten konnten, oder war er da zu euphorisch?
 

Das Frühstück langte bis Wofford Heights. Dean sah ein Hinweisschild und lenkte den Impala auf den Parkplatz.

„Passt doch zu dir, oder?“, neckte er Sam und deutete auf den Namen. „Chatterbox“

„Seid wann bin ich eine Klatschbase?“, empörte sich Sam.

„Das nicht, aber manchmal kannst du einen schon tot quatschen. Besonders wenn du etwas wissen willst, dass man dir aus welchem Grund auch immer, nicht erzählen kann oder möchte.“

Der Jüngere verdrehte die Augen. Es war ja schön dass Deans Laune nicht im Keller hing, aber musste das immer auf seine Kosten sein? Oder war das so ein Geschwisterding, dass die älteren die jüngeren immer wieder aufziehen mussten? Ein paar Mal hatte er das auch in den Schulen erlebt, in die sie gegangen waren. Aber sollte das nicht irgendwann vorbei sein? Niedergeschlagen folgte er seinen Bruder in das Cafe.

Sie suchten sich sich einen Platz, der nicht so gut einsehbar war, von dem sie aber alles sehen konnten. Kaum saßen sie, kam auch schon eine nett aussehende Kellnerin mit den Karten.

Sie orderten Kaffee und vertieften sich in das Menü.

„Was ist los?“, fragte Dean plötzlich.

„Nichts, ich ...“

„Ich seh dir an der Nasenspitze an, dass du was hast.“

„Es ist nichts. Ich bin nur … Ich meine, ich freue mich ja, wenn du glücklich bist, aber muss das immer auf meine Kosten sein?“

Dean schaute ihn fragend an.

„Quasselstrippe, ich? Ich erinnere mich an Zeiten, das hast du Dad vollgequtascht, wenn wir von einem Motel zum nächsten zogen. Du hast ihm regelrecht Löcher in den Bauch gefragt und Dad war nicht nur einmal genervt.“

„Da hatte ich seine Aufmerksamkeit. Die Jagd, das war das Einzige worüber ich mit John wirklich reden konnte. Das einzige Thema bei dem er mich eher als Partner angesehen hat. Wenn ich über Baseball geredet habe, hat er zugehört aber ich hab immer gemerkt, dass es ihn nicht wirklich interessierte, genauso wie die Schule.“

„Das kenn ich vom Fußball.“

„Und ich konnte mich damit wunderbar von meinen Problemen ablenken. Er hätte nie mit mir über Mom geredet oder über meine Träume, solange ich denn welche hatte. Du warst zu klein. Dich wollte ich damit nicht belasten. Außerdem hattest du eigene Probleme.“

Sam nickte. Die Tage an denen ihr Vater die Nerven für, in seinen Augen, Nebensächliches hatte, waren gezählt. „Trotzdem! Könntest du es lassen, mich damit aufzuziehen?“

„Wenn du es auch mal gut sein lassen kannst, wenn ich dir nicht sofort alles erzähle?“

„Ich kann nichts versprechen, aber ich werd es versuchen.“

„Gleichfalls“, erwiderte Dean.
 

„Hey, hier gibt’s meatloaf“, las Sam kurze Zeit später vor.

„Alive …?“

„Das hoffe ich doch nicht.“

„Oder I’d Do Anything for Love?“

„Ich liebe dich doch auch, Schatz. Aber das müssen wir nicht vor allen Leuten ...“

Dean verdrehte die Augen. Diesmal hatte Sammy ihn erwischt. Er schlug seine Karte zu und erhob sich. „Bestellst du für mich mit?“

Er deutete zur Toilette.

„Mach ich.“

Eine Weile studierte Sam noch die Karte und überlegte was Dean wohl mochte. Er liebte Burger hatte in letzter Zeit aber eher die gesünderen Varianten gewählt. Egal! Er schloss die Karte und wartete auf die Kellnerin.
 

Dean war noch nicht lange wieder zurück, als die Kellnerin einen großen Bacon-Cheeseburger mit Pommes vor ihm abstellte. Sam hatte sich ein Putensandwich und einen großen Salatteller bestellt. Davon konnten sie beide essen.

„Können Sie nochmal nachfüllen?“, fragte Dean und deutete auf seine Tasse.

„Klar“, lächelte sie, holte die Kanne und füllte die Tassen auf.

„Guten Appetit wünsche ich ihnen.“

„Vielen Dank“, lächelte der Ältere zurück. Er schaute ihr hinterher, als sie zurück zur Theke ging. Die Rückansicht war fast so gut die die vordere, stellte er fest. Wenn sie bleiben würden, würde er heute Abend vielleicht noch einmal wiederkommen.

Er nahm seinen Burger in beide Hände, hob ihn zum Mund und erstarrte. Etwas in seinen Händen schien sich zu bewegen! Er versteifte sich. Seine Mine wechselte von irritiert, ratlos zu angewidert.

Sam musterte seinen Bruder fragend, genoss aber das sich ihm bietende Schauspiel. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

Eine riesige Kakerlake schob ihren Kopf zwischen Käse und Brötchen hervor. Die Mundwerkzeuge bewegten sich hin und her. Dean schluckte geräuschvoll.

Sams Grinsen wurde breiter.

Die Schabe kam noch ein Stückchen weiter nach vorn. Ein Fühler löste sich aus dem Käse. Er streifte Deans Hand, als er in seine normale Lage kam. Gleich darauf löste sich auch der zweite Fühler. Der ältere Winchester ließ den Burger fallen.

Der platschte auf den Teller. Das Oberteil klappte zur Seite und die Schabe rutschte über den Käse.

Sam konnte sich nicht mehr halten und prustete los, während Dean so weit wie möglich in die Polster seiner Bank rutschte und versuchte dem Drang, nicht nur das Frühstück auf demselben Weg wieder loszuwerden, auf dem er es zu sich genommen hatte, zu widerstehen. Im Stillen schwor er sich nie wieder einen Burger zu essen!
 

Die Kakerlake versuchte unterdessen ihre Beine von dem Käse zu befreien und Sam liefen die Tränen über die Wangen vor Lachen. Diese Situation war einfach mehr als nur absurd.

„SAM“, bellte Dean sauer.

„Es … es tut mir … leid, aber ich … ich ...“ japste Sam und winkte ab. Er konnte sich einfach nicht beruhigen. Erst als sein Bauch schmerzte, schaffte er es wenigstens zeitweise wieder ein ernstes Gesicht zu machen. Trotzdem huschte immer wieder ein breites Grinsen über sein Gesicht.

Inzwischen stakste die Schabe vom Teller, über den Tisch und plumpste, als sie am Rand angekommen war auf den Boden, wo sie irgendwo unter den Bänken verschwand.

„Sie ist weg! Kannst du dich jetzt wieder beruhigen?“, fragte Dean um einen neutralen Gesichtsausdruck bemüht. Er erreichte das Gegenteil und Sam prustete erneut los.

Dean verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust lehnte sich mit ergebenem Schnaufen an die Rückenlehne. So langsam ging es ihm wieder besser. Er würde hier nichts mehr essen, er würde nie wieder einen Fuß in dieses Cafe setzen, aber jetzt wo dieses Vieh weg war, war er nicht mehr kurz davor, sich übergeben zu müssen. Hunger hatte er allerdings auch keinen mehr.

Der jüngere Winchester winkte ab und lachte schon wieder. Er holte tief Luft und mahnte sich selbst zur Ernsthaftigkeit. Das war wirklich eklig gewesen, auch wenn es zu putzig aussah, wie diese Schabe versuchte sich von dem Käse zu befreien und er hätte schwören können, dass sie dabei würdevoll hatte aussehen wollen.

„Ich glaube wir sollten uns ein anderes Restaurant ...“, begann Sam, um seinem Bruder entgegen zu kommen, als sich sein Salat bewegte. Jetzt war es an ihm mit großen Augen auf sein Essen zu starren. Da war doch nicht etwa auch eine …?

Die Gewissheit kam schnell. Ein schwarzer Kopf schob sich unter einem Salatblatt hervor, Fühler schnipsten nach vorn und Sam schluckte trocken. In seinem Essen war ebenfalls eine Schabe.

Immerhin konnte Dean darüber wenigstens etwas grinsen. „Was...?“, begann er, kam jedoch nicht weiter. Aus der Küche ertönte ein spitzer Schrei. Gleichzeitig sprangen einige der Gäste schimpfend und fluchend auf. Andere kreischten. Aber alle hatten eins gemeinsam. Sie liefen nach draußen.

Die Brüder tauschten einen Blick. 'Ist das nicht eher unwahrscheinlich?' 'Fällt das in unser Metier?' 'Sollen wir und darum kümmern?' 'Nein! Wir sind raus, also raus hier!' Gemeinsam standen sie auf und verließen das Cafe ohne die Panik der anderen, aber mit dem gleichen Ekel.

Draußen atmeten sie erst einmal ruhig durch.

„Und jetzt?“, fragte Sam, „fahren wir weiter oder ...“

Sie standen zwischen den anderen Gästen als Dean plötzlich begann sich durch die Menge zu drängeln.

„Nein, nein, nein!“, schimpfte er und rannte auf die Straße.

Ungläubig starrte er dem Heck seines Babys hinterher, das von einem Abschleppwagen entführt wurde.

Sam holte, kaum dass er Deans entsetzten Ausruf gehört hatte, sein Handy hervor und schoss ein Foto des Entführers.

„Das ist meiner!“, brüllte er dem Entführer hilflos hinterher. „Was soll das?“

„Ist das Ihrer?“, fragte ein älterer Herr mit selbstgerechtem Grinsen.

Dean war nur zu einem Nicken fähig.

„Dann hätten Sie eben nicht vor einem Hydranten parken dürfen!“, erklärte der selbsternannte Verkehrsapostel.

„Da war kein Hydrant“, mischte sich Sam ein. Er hatte sie gerade erreicht.

„Natürlich! Ich bin doch nicht blind!“

„Wohl schon. Vor dem Hydranten steht ein silberner Honda!“

„Oh“, machte der Mann mit einem dümmlichen Grinsen.

„Ist das alles? Oh?“, wütete Dean atemlos.

„Als hätten Sie noch nie falsch geparkt!“, sagte der Kerl schnippisch, wandte sich ab und zog sein Handy aus der Tasche, um auch den Honda abschleppen zu lassen. Die Brüder starrten diesem unverschämten Typen nur wortlos hinterher. Sowas war ihnen noch nie untergekommen.
 

Plötzlich fühlte Sam wie sich eine Hand an seinen Arm klammerte. Er drehte sich um.

„Hey, hey, Dean!“ Schnell umfasste er Deans Schultern und richtete ihn auf. Sein Bruder war kurz davor zu hyperventilieren.

„Ganz ruhig atmen. Komm schon. Ein, aus, ein, aus“, versuchte er seinen Bruder zu erreichen.

Nur langsam konnte der sich beruhigen und endlich auch wieder zu einem normalen Atemrhythmus finden.

„Und jetzt“, fragte der Älteren keuchend.

„Jetzt sehen wir zu, dass wir deine Schönheit auslösen. Auch wenn der Idiot sie fälschlicherweise hat abschleppen lassen, werden die sie uns wohl nicht für umsonst rausrücken.“

Dean nickte betrübt. Die hatten sein Baby entführt. Sam zog sein Handy aus der Tasche und suchte nach dem örtlichen Abschleppunternehmen, während sein Bruder noch immer wie paralysiert die Straße entlang starrte. Immer wieder holte er tief Luft. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis er sich mit der Tatsache abfinden konnte, dass sein Baby einfach so abgeschleppt worden war. Wie damals als Bella ihnen ständig in die Quere gekommen war. Bella! Hätte sie sich ihnen eher anvertraut, wäre sie vielleicht noch am Leben.

„Hören Sie, sie haben unseren Wagen fälschlicherweise … Nein das behaupte ich nicht nur! Er war nicht falsch ...“ Sam verdrehte die Augen. Es gab wohl wirklich keine Möglichkeit den Impala so zu bekommen. „Okay und wann können wir ihn abholen?“

„Was? Wann? Geht es nicht ...“

„Ja, okay!“ Dean würde toben oder den nächsten Anfall bekommen, oder beides.

„Können wir wenigstens unsere Taschen …?“

„Nein wir haben nichts ... bitte ...“

„Haben Sie VIELEN DANK!“, knurrte er. Noch nicht mal ihre Reisetaschen bekamen sie! Das war doch eine Frechheit! Und alles nur wegen dieses Idioten, überlegte er wütend.

„Und?“, fragte der Ältere auch schon leise.

„Nicht vor morgen Vormittag. Der Chef, der die Wagen herausgibt, ist auf einer Beerdigung. Und bevor du fragst: Nein wir bekommen unsere Reisetaschen nicht.“

Dean sackte regelrecht in sich zusammen. „Und jetzt?“

„Wir holen uns einen Mietwagen und mieten hier ein Zimmer. Ist doch egal ob wir heute oder morgen nach Vegas fahren.“

Dean pustete die Backen auf und blies die Luft geräuschvoll wieder aus. Er fühlte sich verlassen! Niedergeschlagen nickte er. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig.

„Haben wir noch Kreditkarten?“

„Klar“, grinste Sam. „Wenn die zu blöd sind den richtigen Wagen abzuschleppen, brauchen die auch nicht mit einer Bezahlung rechnen. Na komm. Die Zeit bis du sie wieder in die Arme schließen kannst, wird auch vergehen.“

„Sicher?“

„Klar“ Sam lachte. Sein Bruder war gerade einfach nur niedlich. Als hätte seine Freundin ihn sitzenlassen. Doch das durfte er ihm auf keinen Fall sagen.

Gleich gegenüber des Cafés gab es ein Motel.

„Nehmen wir das?“, wollte er wissen.

„Wenn da keine Kakerlaken wohnen.“ Dean riss sich von seinem Verlust los und versuchte sich auf das Naheliegende zu konzentrieren.

„Die werden wohl auch welche haben, aber nicht so große wie hier“, versicherte Sam und hoffte, dass er Recht hatte. Noch so ein Vieh musste er nicht sehen.

Er schulterte seinen Rucksack und lief zur Rezeption. Lustlos trottete Dean hinter ihm her.



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