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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Der Campell´sche Unterschlupf

@Vanilein - So sind die Waschweiber. Wer lange nicht da ist, über den wird hergezogen. ;-))

Und hey, das Geheimnis wird ja heute gelüftet. Mal sehen, ob es Dir gefällt.
 

LG Kalea
 


 

147) Der Campell´sche Unterschlupf
 

Eigentlich hatte er eher mit einem Container gerechnet, wie sie ihr Vater im ganzen Land verteilt hatte, aber nicht mit einem Gebäude, dass bis auf den Stacheldraht, der den Maschendrahtzaun und das Tor krönte, eigentlich wie ein normales Haus aussah.

Hatte Campell alles an einem Ort gelagert? Hatte seine Mom hier gelebt? War das nur eine Basis? Er stellte den Motor des Impalas ab und stieg aus. Sofort fuhr ihm der Wind unter die Jacke und ließ ihn frösteln. Schnell schloss er den Reißverschluss und schob die Hände tief in die Taschen. Nicht, dass er seiner gerade abklingenden Erkältung neues Futter vorwarf.

Langsam umrundete er das Gelände. Es sah verwildert aus. Überall wucherten kleinere Grasbüschel. Er konnte sogar einige größere Sträucher ausmachen, an denen etwas von dem Schnee hängengeblieben war, den der Wind sonst an den Wänden von Haus und Schuppen angehäuft hatte. Das Tor hing ein wenig schief in den Angeln und quietschte fürchterlich, als er versuchte es aufzudrücken, aber es bewegte sich.
 

Bei seinem Rundgang fand er keine Hinweise auf Besucher. Es gab weder Reifenspuren, noch irgendeinen Trampelpfad, der auf Bewohner schließen ließ. Und offensichtliche Sicherungsmaßnahmen fand er auch keine.

Das hieß zwar nicht, dass es keine gab, aber wenn das wirklich ein Ort war, an dem sich ihr Großvater mit seiner Familie aufhielt, vielleicht sogar wohnte, dann hatte er wohl eher mit Dämonenfallen als mit menschlicher Überwachungstechnik zu rechnen und wenn hier doch jemand wohnte, dann konnte er sich immer noch damit entschuldigen, sich in der Adresse getäuscht zu haben und nach den Campbells fragen.

Energisch schob er das Tor auf, ging zum Wagen zurück und fuhr ihn in den Hof.

Noch einmal schaute er sich die Gebäude genauer an. Die Außenwände bestanden aus Wellblech.

Über Sams Gesicht huschte ein Lächeln. So ganz falsch konnte er wohl nicht sein. Er ging zum Eingang und klopfte ein paar Mal.

Nichts rührte sich.

„Hallo?“, rief Sam laut und klopfte noch einmal.

Bis auf den Wind, der um die Ecken pfiff blieb alles ruhig. Das Haus war verlassen.

Der Winchester holte seinen patentierten Universalschlüssel aus der Tasche und hatte das Schloss binnen Sekunden geknackt.
 

Er schaute sich noch einmal um. Irgendwie war es ihm peinlich einen Jägerunterschlupf so leicht geknackt zu haben.

Vorsichtig schob er die Tür auf und trat ein. Die Luft roch abgestanden, überall hingen Spinnweben und auf dem Boden und den wenigen Möbeln, die er von hier aus sehen konnte, lag eine dicke Staubschicht.

Hier war schon seit einer halben Ewigkeit niemand mehr gewesen. Er schloss die Tür und ging den Flur entlang.

Auf eine schwer zu beschreibende Art war Sam enttäuscht, hatte er doch tief in sich drin gehofft, dass es noch andere Familienmitglieder gab, immerhin war ihre Mom nicht die letzte in dem Stammbaum gewesen, deren Namen mit schwarzer Tinte geschrieben worden war. Was war mit den Anderen passiert? Warum war Dad nie auf die Suche nach ihrer Familie gegangen? Warum hatte er das Buch nicht gelesen? Hatte er es nicht gelesen? Wann hatte er es bekommen?

Nein! Sam war sich sicher, dass John Winchester es nicht gelesen haben konnte, denn sonst wäre er auf die Suche nach diesem Familienzweig gegangen. Bei ihnen hätte er mehr Antworten bekommen, als irgendwo anders. Also was war dann aber mit den verbliebenen Mitgliedern der Familie Campell passiert? Waren sie alle im Kampf gegen die Monster dieser Welt gestorben? Sollte er sich auf die Suche nach ihnen machen? Wollte er das?

Seine Familie war Dean. Und dann kam Bobby. Den Rest der Campell`sche Verwandtschaft kannte er nicht. Es hatte sie nie in seinem Leben gegeben und im Moment wollte er sie auch nicht kennenlernen.

Vielleicht, wenn er Dean nicht wiederfinden konnte … Nein, selbst dann nicht, denn dann würde er sich wohl eher verkriechen, mit Bobby oder als einsamer Rächer weitermachen. Ohne seinen Bruder würde er sich niemandem anschließen, den er nicht schon näher kannte. Und eigentlich stand die Frage gar nicht erst zu Debatte. Er würde Dean zurück bekommen.

Sam holte die Taschenlampe hervor. Auch wenn es draußen verhältnismäßig hell war, durch die dreckigen Fenster drang kaum ein Lichtstrahl in die Räume. Er schaltete die Lampe ein und begann sich genauer umzusehen.

Er versuchte sich so vorsichtig wie möglich zu bewegen, um nicht mehr Staub aufzuwirbeln, als unbedingt notwendig war.

Im Erdgeschoss gab es eine kleine Küche, ein Bad, eine Art Esszimmer mit Tisch und Stühlen, die nicht zueinander passten. Außerdem war da noch sowas wie einen Aufenthaltsraum in dem sich das Möbelchaos fortsetzte. Die Sessel und Sofas passten genau so wenig zusammen, wie die Möbel in dem Esszimmer. Hier standen zusätzlich noch Regale, in denen Bücher lagen, die sich aber bei einem kurzen Blick, den er hineinwarf als normale Literatur entpuppten. Es gab einen Fernseher und ein Radio, die vom Alter her wohl schon wählen gehen konnten. Ob die noch funktionierten? Egal! Er war hier ja nicht zum Fernsehen hergekommen!

Der letzte Raum schien ein Büro gewesen zu sein. Dominiert wurde er von einem wuchtigen Schreibtisch und an den Wänden standen Regale mit Büchern. Hinter dem Schreibtisch konnte Sam noch eine alte Truhe sehen. Ob er sich die als Erstes einmal anschauen sollte?

Das Schloss zu knacken stellte ihn auch hier vor keine Herausforderung.

Er stemmte den Deckel hoch und schob die Decken beiseite, die den Inhalt vor neugierigen Blicken verbargen. Das Waffenarsenal, das sich hier vor seinen Augen auftat, ließ ihn schon eher glauben, dass hier Jäger gelebt hatten. Als Zuhause wollte er den Ort nicht bezeichnen, obwohl? Wenn er an Bobbys Haus dachte, wie es noch vor einigen Monaten gewesen war. Die Möbel waren alt und passten wohl nur zusammen, weil er irgendwann einmal geheiratet und in dem Haus eine Frau gelebt hatte.

Trotzdem! Das hier war kein Zuhause. Zumindest hatte dann nie eine Frau hier gelebt, denn selbst seiner Studentenbude hatte Jess schnell und mit wenigen Handgriffen etwas Gemütlichkeit eingehaucht. Die fehlte hier aber vollkommen.

Also doch nur ein Unterschlupf für Männer.

Er schloss die Truhe wieder. Mit Waffen war er mehr als gut versorgt und soweit er das hatte überblicken können, war hier auch nichts darunter, dass im Kofferraum des Impalas noch fehlte.

Auch hier lagen in den Regalen einige Bücher herum, die sich jedoch ebenfalls als wertlos für ihn herausstellten. Soweit er das beim kurzen Überfliegen der Zeilen herauslas waren es Geschäftsbücher einer Art Antiquitätenhandels, der auch mit ungewöhnlichen Artefakten aufwarten konnte. Wahrscheinlich war das als Tarnung für diesen Ort gedacht, oder sein Großvater und dessen Familie betrieben diesen Handel wirklich? Verkauften sie die Sachen, die sie bei den Monstern fanden? So ganz wollte er sich das nicht vorstellen. Das passte einfach nicht zu dem Bild, dass er sich von dieser Familie gemacht hatte.

Sam nahm sich eines der Bücher und ging zu dem Schreibtisch. Noch wollte er sich nicht geschlagen geben. Noch wollte er die Hoffnung nicht aufgeben, dass hier mehr war als nur ein Unterschlupf. Vielleicht konnte er aus den Angaben darin ja doch etwas Interessantes herauslesen. Er warf seinen Rucksack auf die Tischplatte und legte das Buch daneben. Kritisch musterte er den Stuhl. Ob der ihn tragen würde?

Plötzlich polterte es dumpf und eine Art Rollen war zu hören.

Augenblicklich fuhr Sam herum. Seine Hand ging zum Hosenbund und seine Finger schlossen sich um seine Beretta.

Die Waffe im Anschlag schaute er sich um. Er sah niemanden, aber das hieß ja nichts. Ihrer Gegner hatten sich inzwischen in allen Größen und auch unsichtbar präsentiert.

Er suchte den Boden ab, um die Ursache dieses Geräusches zu finden und da sah er sie. Eine Schneekugel. Sie hatte auf dem Schreibtisch gelegen. Sein Rucksack musste sie heruntergestoßen haben. Er hob sie auf und hielt sie in das Licht seiner Taschenlampe. Sie zeigte einen Weihnachtsmann mit Schlitten. Leider war kaum noch Flüssigkeit in der Kugel, so dass die Glitzerflocken lediglich noch um die Füße des Weihnachtsmannes wirbelten, als er sie schüttelte.

Mit einem wehmütigen Lächeln auf den Lippen stellte er die Kugel wieder auf den Schreibtisch und stutzte. Da war doch noch dieses dumpfe Geräusch gewesen! Hätte die Kugel auf dem Betonboden nicht zerspringen müssen!

Er ging auf die Knie und begann den Boden abzuklopfen.

Und so fand er etwas.

Ein Teil des Schreibtisches stand auf einer Holzplatte, wenn er das Geräusch richtig deutete. Außerdem klang es darunter irgendwie hohl!

Schnell stemmte er sich wieder in die Höhe und zerrte das schwere Teil zur Seite.

Ein echter antiker Holzschreibtisch! Sam schüttelte den Kopf. Das einzige Möbelstück in dem ganzen Haus, das wohl einen gewissen Wert hatte. Ob es nur hier stand, um diesen Eingang zu verdecken? Was wohl darunter war?

Kaum hatte er das schwere Ding verschoben, ging er erneut auf die Knie und untersuchte den Untergrund wieder.

Ja, darunter war eindeutig ein Hohlraum. Gleich darauf fand er auch den fast unsichtbar in den Boden eingelassenen Griff. Er zerrte daran, stemmte die Luke auf und ließ sie zur Seite fallen.

Milliarden Staubkörnchen wurden aufgewirbelt und reizten Nase und Rachen. Hustend und niesend flüchtete er aus dem Raum.

„Verdammt!“, schimpfte er, als er sich wieder etwas beruhigt hatte. Er holte seinen Rucksack, um etwas zu trinken und zu warten, bis sich der Staub halbwegs gesetzt hatte.

Lange hielt ihn seine Neugier aber nicht von der Luke fern.

Er schaltete die Taschenlampe ein, kletterte hinunter und schaute sich mit großen Augen staunend um. Das komplette Haus war unterkellert!

Hier unten gab es einen Gang von dem mehrere Türen abgingen!

Irgendwie fühlte er sich an den Keller in diesem Gehöft in der Nähe von Windom erinnert, nur das dieser Gang nicht irgendwo um eine Ecke bog und sämtliche Türen eher zu einem U-Boot oder Bunker zu gehören schienen.

Er versuchte die erste Tür zu öffnen und war erstaunt, wie leicht sich diese riesigen Hebel bewegen ließen. Er zog die Tür auf und betrat den Raum.

Im Schein seiner Taschenlampe schälten sich mehrere Käfige aus der Dunkelheit und wieder konnte Sam die Erinnerungen an die Wechselbälger nicht unterdrücken. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Nie wieder wollte er Dean so zugerichtet sehen. Nie wieder hatte er Dean suchen wollen! Nie wieder hatte er ihn so vermissen wollen.

Wie kurz doch ein „nie wieder“ war.
 

Wütend schnaubend stapfte er aus dem Raum und schlug die Tür zu. Mit aller Kraft rammte er die Hebel wieder in ihre Ausgangsposition und hoffte, diese Tür nie wieder öffnen zu müssen.

Blieben noch vier Türen. Ob dahinter ebenfalls solche Verliese waren? Aber wozu? Wozu brauchten Jäger solche Zellen? Sie suchten die Monster, identifizierten sie und schalteten sie aus. Er hatte noch nie von Jägern gehört, die das Übernatürliche einsperrten, um … was zu tun?

Ein eisiger Schauer rann über seinen Rücken. Was waren das für Jäger? Gehörte sein Großvater auch dazu? Wurden diese Zellen erst später eingebaut? Er hoffte es. Er wollte es hoffen, denn wenn sein Großvater damit zu tun hatte, dann wollte er auf keinen Fall zu dieser Familie gehören! Wusste Mom davon? Dieser Gedanke schnürte ihm die Luft ab. Das konnte, das wollte er nicht glauben. Nicht um ihretwillen und nicht für Dean. Das wollte er seinem Bruder nicht antun, so sehr wie der an ihrer Mom hing.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er daran denken musste, wie Dean ihn angefahren hatte, damals als er ihn von der Uni holte weil er nicht alleine nach Dad suchen wollte.

Oh man! Das war gefühlte Ewigkeiten her. Damals schien die Welt noch fast in Ordnung zu sein.

„Und wenn du hier nicht so lange Maulaffen feilhalten würdest, wäre sie das vielleicht auch schon wieder!“, schimpft Sam vor sich hin.

Er ging zu der nächsten Tür und wappnete sich für den Anblick weiterer Zellen.

Erleichtert atmete er aus. Dieser Raum war mit Liegen und Betten und ein paar Spinden ausgestattet. Ein Schlafraum! Demnach war das hier wohl eher das Roudhouse als ein Haus einer Familie.

Die Untersuchung der Spinde ergab nichts und Sam ging zur nächsten Tür, hinter der sich ein weiterer Schlafraum befand. Auch hier fand er nichts in den Spinden. Der nächste Raum erinnerte ihn stark an Bobbys Panikraum, auch wenn der hier komplett leer war. Die Wände waren aus Eisen und überall gab es Dämonenfallen.

Noch ein Fehlschlag! Blieben noch zwei Türen.

Beide waren mit besonderen Schlössern gesichert. Das eine erinnerte ihn an einen Tresor. Das war noch altmodische Technik. Da half kein Computer. Den Code zu knacken würde eine halbe Ewigkeit dauern. Nur wie? Er hatte kein Stethoskop um es zu versuchen, so wie er es in alten Filmen gesehen hatte. Mal abgesehen davon dass er bezweifelte, das es so überhaupt ging.

Also zuerst die andere Tür.

Das Schloss hier erinnerte ihn an eines dieser alten Schiebespiele. Es waren fünf mal fünf Blöcke, die es in die richtige Position zu bringen galt.

Eine Weile starrte er einfach nur auf die Blöcke. Gerade und verschlungene Linien.

Wahrscheinlich konnte er noch lange auf das Ding starren, ohne dass sich etwas passendes in seinem Kopf bilden wollte. Nein, so würde sich die Tür nie öffnen, also begann er wahllos ein paar Blöcke zu verschieben und plötzlich ergab sich ein Bild.

„Eine Dämonenfalle“, flüsterte er überrascht.

Trotzdem er erkannt hatte, was er hier vor sich hatte, dauerte es eine Weile, bis er das Schiebespiel richtig zusammengeschoben hatte. Sofort griff er nach einem Hebel.

Nichts bewegte sich. Warum nicht? Die Dämonenfalle war richtig!

Wieder und wieder überprüfte er sie, doch er konnte keinen Fehler finden. Ob er vielleicht doch erst die andere Tür öffnen sollte?

„Verdammt“, fluchte er und schlug mit der Hand auf das Schiebespiel.

Etwas knackte leise.

Sam stutzte. Ein paar Blöcke, die die er richtig erwischt hatte, waren etwas tiefer als die anderen. Sollte es das sein? Musste er die einzelnen Blöcke noch nach unten drücken? Einen Versuch war es wert.

Schnell presste er auch noch die anderen Blöcke nach unten. Etwas schien entriegelt zu werden.

Er griff wieder nach einem Hebel und dieses Mal bewegte er sich.

Ohne große Erwartungen stemmte er die Tür auf und erstarrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2015-10-26T11:40:54+00:00 26.10.2015 12:40
Du bist sooo gemein :'(
Jetzt wo es noch so richtig spannend wird hörst du auf *heul*
Ich will wissen was in den Türen ist *buuuhuuuuu*
Aber das mit den Käfigen ist schon interessant, haben sie die etwa untersucht die Monster oder wofür braucht man sowas :/
Hm.....interessant ^^


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