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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Auch ein Fall macht ein Museum nicht unbedingt interessanter

Ich wünsche euch ein gesundes neues Jahr und dass eure guten Vorsätze in Erfüllung gehen.
 

LG Kalea
 

112) Auch ein Fall macht ein Museum nicht unbedingt interessanter
 

Dean hatte mit Bobby gesprochen. Der alte Freund wurde für ihn immer mehr zu einem mentalen Rettungsanker, obwohl er sein Problem mit Sam nicht mal angesprochen hatte, und er war sich sicher, dass Bobby gemerkt hatte, dass ihn eigentlich mehr bedrückte. Aber auch Bobby war nicht sonderlich gut gelaunt. Dass Jody ihn mehr oder weniger verlassen hatte, ging ihm wohl mehr an die Nieren als er zugab. Trotzdem hatte ihn das Gespräch wieder aufgebaut und ihm Halt gegeben.

„Dean“, freute sich Sam, überrascht seinen Bruder schon wieder zu sehen.

„Bobby lässt grüßen. Ich hab ihm gesagt, dass wir Weihnachten da sind. Er braucht etwas Unterstützung, glaube ich.“

Sam lächelte. Dean war weder weggelaufen noch hatte er sich wieder für länger in sein Schneckenhaus verkrochen. Auch wenn er sich jetzt mit der Reinigung ihrer Waffen beruhigen musste. Er würde nie verstehen, warum das für Dean regelrecht meditativ war.

„Okay“, begann er seine Recherchen zusammenzufassen. „Das Elm Place wurde 1965 fertiggestellt und gehört der Lazarus Property Company. Es hat 52 Etagen und war lange Zeit Sitz der First National Bank Dallas. Inzwischen ist es aber bis auf sechs Etagen, die in den nächsten Wochen auch aufgegeben werden sollen, leer. Das Gebäude steht also vor der kompletten Schließung. Es bringt nicht mehr genug Geld und ist mehr als marode. Die untersten drei Etagen der Tiefgarage sind vollkommen mit Wasser vollgelaufen.

Die Mieter, die noch in dem Gebäude sind, sind eine renommierte Kanzlei, die in der 15. Etage sitzt, genauso wie ein Architekturbüro.

In der 12. Etage gibt es ein Steuerbüro und ein paar städtische Büros sind in der 13. und 14. Etage. Außerdem wohnt in der 50. und 51. eine alte Dame, die schon seit 1971 da lebt und die 47. Etage ist vermietet, scheint aber nicht mehr genutzt zu werden, genauso wie die Aussichtsterrasse im 50. Außerdem gibt es Übergangsbüros in der 4. und 5. Etage. Ich hab aber noch nicht rausbekommen, wer die gemietet hat.“

„Das Haus hat die höchste Rolltreppe der Welt, vom 49. in den 50. Stock“, fügte Nick hinzu.

„Und das hilft uns inwieweit weiter?“, wollte Dean wissen.

„Gar nicht, vermute ich. Aber es ist ein interessanter Fakt.“

„Okay?“

„Du hast gesagt, dass es 15 Tote gab. Ich habe in und um das Gebäude 23 gefunden“, wunderte sich Sam.

„Ja, es gab 15 Tote und 8 Selbstmorde. Die haben sich von der Aussichtsplattform, dem Dach und 2 aus ungesicherten Fenstern in den Etagen 47 und 39. gestürzt.“

„Die sollten wir also auch mit einbeziehen. Hast du die Akten der Opfer?“, fragte Sam.

„Bis auf die Selbstmorde, ja. In meinem Zimmer.“

„Wir sollten auch mit der alten Dame reden. Wenn die schon so lange da wohnt, weiß sie vielleicht einiges“, mischte sich Dean in die Unterhaltung ein.

„Was habt ihr über sie?“, wollte Sam an Nick gewandt wissen.

„Nichts. Sie war und ist eine unbescholtene Bürgerin. Ihr Mann war Kurator im Naturkundemuseum. Sie haben einen Sohn.“

„Okay“, sagte Dean mit einem Unterton in der Stimme, der die unbescholtene Bürgerin infrage stellte. Doch Nick ging nicht darauf ein.

Sam warf seinem Bruder einen Blick zu, der seiner Äußerung beipflichtete. Er grinste kurz, drehte seinen Laptop zu sich und begann erneut mit seinen Recherchen.
 

„Und was mache ich?“, fragte Nick, der sich etwas überflüssig vorkam.

„Ich suche nach ungewöhnlichen Phänomenen in und um das Gebäude, vor Allem in der Bauzeit. Du könntest mal prüfen, ob das Haus auf heiligem Boden steht“, erwiderte Sam.

„Heiliger Boden?“

„Ureinwohner, alte Mission, Friedhof?“, warf Dean ein, legte seinen Colt beiseite und griff nach Sams Beretta die er blind auseinandernahm.

„Kann ich machen. Aber es gibt im Naturkundemuseum eine Ausstellung über Dallas im Laufe der Jahrtausende. Dort würden wir auf jeden Fall fündig werden, denke ich.“

„Du willst in ein Museum während hier Menschen sterben?“, fragte Dean entsetzt.

„Das Museum? Wirklich. Da sollten wir hin“, freute sich Sam fast zeitgleich, schaute aber sofort ziemlich bedröppelt. Dean hatte Recht. Menschen starben und sie wollten ein Museum besuchen. Das passte nicht zusammen. Andererseits? Es ersparte ihnen eine aufwendige Recherche und sie könnten sich anderen Aspekten zuwenden.

„Es würde uns einiges an Zeit sparen, die wir auf andere Punkte verwenden könnten“, erklärte Sam.

Der ältere Winchester verdrehte die Augen und stöhnte. „Bitte nicht!“

„Weißt du noch, was du dir heute morgen überlegt hast?“, fragte Sam leise.

Dean schaute ihn an, als hätte er ihn zu einer Zahnwurzelbehandlung ohne Betäubung angemeldet. „Muss es gleich ein Museum sein?“

„Du wolltest dich ändern, damit sich dein Leben ändert.“

Dean seufzte leise, nickte dann aber und wand sich mit einer Leidensmiene wieder seinen Waffen zu.

Ohne wirklich zu verstehen, wovon die Brüder sprachen, schaute Nick von einem zum anderen. Er schüttelte kurz den Kopf und ging dann in sein Zimmer, um seinerseits zu recherchieren. Die ganze Zeit unnütz herumzustehen, während andere arbeiteten, war auch nicht sein Ding.

Sie machten noch eine Weile weiter, bis sie sich in ihre Betten verzogen, um ein paar Stunden Schlaf zu finden.
 

Dean hatte sich gerade aus dem Bett gekämpft, als es klopfe. Er schlurfte zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und ließ Nick, kaum dass er ihn erkannt hatte, wortlos ein.

„Morgen“, grüßte Nick und schob die Tür mit seinem Fuß ins Schloss.

Grußlos räumte Dean den Tisch frei und ging dann zum Schrank.

Sam kam, sich die Haare trockenrubbelnd, aus dem Bad und ließ seinen Bruder hinein.

„Hey, Nick“, grüßte er freundlich.

„Morgen. Dachte schon, ich hätte was verpasst.“

„Warum?“

„Dean? Er hat bisher noch nichts gesagt.“ Nick stellte die Tabletts ab und legte eine Mappe auf die kleine Kommode.

„Nimm´s dir nicht zu Herzen. Der bekommt vor dem ersten, besser noch zweiten Kaffee kein Wort raus. Das ist immer so, es sei denn wir haben einen Notfall, dann ist er von Null auf hundert in einer halben Sekunde. Was hast du da?“ Sams Blick fiel auf die Mappe.

„Die Akten der Selbstmörder und Frühstück.“

„Du bist nicht verpflichtet für unser Wohl zu sorgen“, erklärte Sam und deutete auf das Essen.

„Wenn ich euch schon für mich die Arbeit machen lasse …“

„Trotzdem Nick. Wir können uns auch selbst versorgen!“

„Ich hab euch aus eurem Urlaub geholt!“

„Das konntest du doch nicht wissen!“

„Schon, aber, ich meine ihr …“

In diesem Moment kam Dean ins Zimmer zurück. Er holte eine Tube aus einer der Taschen und begann etwas umständlich damit, sich die geröteten Stellen an Bein, Bauch und Arm einzureiben. Erst dann zog er sich an, holte die Tassen und die Kaffeekanne und ließ sich am Tisch nieder.

„Was ist mit deinem Bein?“, fragte Nick auch sofort.

„Ein Andenken an unseren letzten Fall“, erklärte Sam, der sich denken konnte, dass sein Bruder nicht darüber reden wollte.

„Schlimm?“

„Habs überlebt“, grummelte Dean, dem diese Art der Aufmerksamkeit irgendwie peinlich war.

„Habt ihr gestern noch etwas herausbekommen?“, wollte Nick also wissen und wandte so die Aufmerksamkeit wieder auf den Fall.

„Die Lady aus dem 51. Stock heißt Brianna Foster und sitzt im Vorstand des Perot Museum of nature and science hier in Dallas. Ihr Mann war Kurator Alexander Foster, der über Jahre die Ausgrabungen für das Museum leitete und unter mysteriösen Umständen vor drei Jahren verstarb.

Er war viel in Ägypten und in Mexico und hat versucht einen Zusammenhang zwischen den Völkern zu finden. Er vertrat die Meinung, dass es einen geben muss, schließlich bauten beide Pyramiden“, informierte Sam Nick über seine Rechercheergebnisse.

„Ein Zusammenhang konnte nie bewiesen werden“, sagte Nick.

„Aber auch nicht dementiert.“

„Und das heißt, dass ihr jetzt noch dringender in dieses Museum wollt“, resignierte Dean.

„Es spricht“, stellte Sam mit einem Zwinkern in Richtung Nick fest.

Dean warf seinem Bruder einen undefinierbaren Blick zu, und das Funkeln in seinen Augen besagte nichts Gutes.

Fragend blickte der Jüngere zurück, doch Deans Augen waren schon wieder ausdruckslos auf seinen Kaffee gerichtet.

Sam schüttelte den Kopf. Was auch immer sein Bruder ausheckte, er würde es merken und irgendwann würde sich Dean schon wieder einkriegen. Er hatte ja inzwischen verstanden, dass der den Fall nur wegen Nick machte, ihn eigentlich nicht wollte und diesen Tag wohl noch weniger. Aber das Leben war eben kein Ponyhof. Noch nicht einmal das normale Leben.

Sie tranken ihren Kaffee aus und machten sich dann auf den Weg zum Museum.

Dean ließ es sich nicht nehmen, selbst zu fahren. Dann konnte er wenigstens verschwinden, sollte es überhaupt nicht mehr auszuhalten sein.
 

Im Museum hielt er sich immer einen Schritt hinter den Beiden. So konnte er ihnen zuhören wie sie über die Exponate fachsimpelten, ohne dass er in die Gespräche eingebunden wurde. Hin und wieder blieb er mal stehen und schaute sich Etwas genauer an. Fesseln konnte ihn allerdings nichts. Selbst die Abteilung, die ausschließlich dem Wirken des langjährigen Forschungsleiter Alexander Forster gewidmet war, riss ihn nicht wirklich aus seiner Lethargie, auch wenn er zumindest etwas mehr Interesse heuchelte. Hier ging es zum größten Teil um die aztekische Kultur, die Verehrung ihrer Götter, Kultgegenstände und die Opferrituale. Es gab auch einige Hypothesen zu der von ihm entwickelten Theorie einer Verbindung zwischen Ägyptern und Azteken.

In aller Ruhe schaute er sich diese Ausstellung an und las die Texte. Immerhin konnte das ja für den Fall wichtig sein. Und warum sollte er nicht auch mal sinnloses Wissen bunkern, wie Sam es immer tat?
 

Immer wieder versuchten Sam und Nick ihn in ein Gespräch zu verwickeln, doch Dean schaute sie nur mit einem seiner schier unergründlichen Blicke an und wandte sich dann ohne geantwortet zu haben dem nächsten Ausstellungsstück zu.

„Was ist mit ihm?“, wollte Nick nach einer Weile wissen. So ganz kam ihm dessen Verhalten nicht mehr geheuer vor.

„Ach, der kriegt sich schon wieder ein. Ich glaube er schmollt noch, wegen meiner Bemerkung von heute morgen.“

„Ist er so nachtragend?“

„Nein, eigentlich nicht, aber sein ganzes Leben wird gerade auf den Kopf gestellt und da spielt es keine Rolle, dass er diese Veränderungen will. Er hat so lange immer nur getan, was Andere von ihm wollten, dass er seinen Weg erst noch finden muss. Lass ihm Zeit, er wird schon wieder ankommen. Ihn zu irgendetwas drängen zu wollen ist so gut wie nie von Erfolg gekrönt und führt meistens nur zu Streit.“

„Es tut mir nur leid, dass er so hinter uns her trottet.“

„Wir steuern gleich die Cafeteria an, dann wird er schon gesprächiger werden“, prophezeite Sam.
 

„Das muss mein Glückstag sein“, strahlte die Kellnerin, als sich die drei Männer an einen ihrer Tische setzten.

„Hallo, ich bin Zoe, ihre Kellnerin“, begrüßte sie sie.

„Hey“, sagte Dean heiser und musterte sie kurz. Sie war keine Schönheit. Mäusezähne, eine dicke Hornbrille und dünne, rotblonde Haare.

„Ich kann das Tagesgericht empfehlen. Putensteak mit Kartoffelecken und Salat. Als Nachtisch haben wir heute Käsekuchen.“

„Das klingt gut. Das nehme ich“, antwortete Sam sofort. „Ohne den Kuchen.“

„Und ich schließe mich an“, sagte Nick, „aber mit Kuchen.“

„Und Sie, Sir?“, wollte sie von Dean wissen, der sich bei der Anrede irgendwie falsch vorkam.

„Ich nehme ein Rip-Eye-Steak. Den Salat können Sie weglassen aber ich nehme sein Stück Käsekuchen dazu“, bestellte er und deutete dabei auf seinen Bruder.

„Danke. Möchten sie Kaffee?“

„Ja bitte und ich zusätzlich ein Glas Wasser“, nickte der FBI-Agent.

„Kommt sofort“, sagte sie, lächelte professionell und ging zur Theke zurück.
 

„Hast du dein Schweigen endlich aufgegeben?“, fragte Sam seinen Bruder. Der schaute ihn fragend an, ließ seinen Blick kurz zu Nick wandern und sah ihm dann wieder in die Augen. ‚Warum? Du hast doch einen Gesprächspartner‘, antwortete er so stumm.

Demonstrativ blickte er dann der Kellnerin entgegen, die Kaffee und Wasser für sie brachte.

Sie stellte die Tassen ab und goss den Kaffee hinein.

Während sie die Tassen verteilte, lächelte Dean sie offen an und die professionelle Maske der Kellnerin zeigte etwas echte Freundlichkeit.

Jetzt war es an Sam fragend zu seinem Bruder zu schauen, doch er erhielt keine Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2015-01-06T23:39:29+00:00 07.01.2015 00:39
Hey ich wünsche dir auch ein wunderschönes neues Jahr mit viel Freude, guten Ideen und Gesundheit :D

Ich konnte dir auf das letze Kapitel leider kein Kommentar setzen weil ich ein paar Tage im Krankenhaus lag und dort nicht wirklich gutes Internet hatte :(
Aber ich hoffe das du die Feiertage gut überstanden hast und das neue Jahr gut für dich angefangen hat :D
Und ich werde dir auch weiterhin die Treue halten und fleißig Kommentare schreiben wenn ich kann ;)

Und nun zu der Geschichte ^^
Die Kapitel waren wie immer super und ich hoffe das Dean sich noch überwinden kann auf zu hören bevor er noch daran zu Grunde geht oder stirbt :(
Er ist zwar der beste Jäger den es gibt aber auch wenn er stirbt wären die andren Jäger ohne einen Winchester und müssten die Fälle übernehmen ich hoffe das sie es an Weihnachten zu Bobby schaffen und mal ein wunderschönes Fest zudammen feiern können :D. Sie hätten es auf jeden Fall verdient :)
Bis zum nächsten Kapitel, ich freu mich schon drauf
Liebe Grüße vanilein


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