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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Und noch ein Krankenhaus

88) Und noch ein Krankenhaus
 

Sofort setzte sich Sam an sein Bett und griff nach seiner Hand.

„Hey“, begann er leise, als Deans Lider flatterten und für kurze Zeit einen Blick auf die grünen Augen freigaben.

„Hmpf“, schnaufte der Ältere in seine Atemmaske und kniff die Augen fest zusammen, um sie dann endgültig zu öffnen und forschend auf Sams Gesicht zu richten.

„Wir sind im Krankenhaus. Du hast außer den Atemaussetzern noch Verbrennungen am Arm und am Bein und leichtere Verbrennungen am Bauch. Ich bin mit leichten Verbrennungen an Arm und Bein und im Gesicht davon gekommen.“

„Wetherworth“, nuschelte Dean in seine Maske.

„Von dem habe ich nichts gehört. Aber du hast ihn mitten in die Stirn getroffen. Der müsste schon ein Dämon und aus seinem Körper gefahren sein, bevor die Kugel ihn erwischt hat, um das zu überleben. Und ich habe keinen schwarzen Rauch gesehen“, beruhigte Sam seinen Bruder, als der auffahren wollte. Sanft drückte er ihn wieder in die Kissen.
 

Es klopfte und Sam beeilte sich auf sein Bett zu kommen. Hier waren sie maximal Kollegen, da sollten er besser nicht an Deans Bett sitzen. Er schaffte es nicht bis ins Bett, als sich die Tür öffnete und ein Pulk Ärzte und Schwestern betrat den Raum.

„Wie ich sehe, scheint es Ihnen schon besser zu gehen, Mr. Carpender.“

„Ja, ich fühle mich gut“ erwiderte Sam und setzte sich auf sein Bett.

„Sehr schön. Dann nehmen wir Ihnen gleich noch einmal Blut ab und wenn das keine Auffälligkeiten aufweist, können Sie uns verlassen.“ Er wandte sich Dean zu. „Sie sind also auch wieder wach. Wie fühlen Sie sich?“

Dean blickte den Arzt fragend an. Er hatte noch nicht die Zeit für eine Bestandsaufnahme.

„Wann kann ich raus?“, wollte er statt einer Antwort wissen.

„Noch ist die Sauerstoffsättigung ihres Blutes nicht mal annähernd so gut, dass wir in Erwägung ziehen könnten, Sie gehen zu lassen. Also ruhen Sie sich aus“, erklärter der Arzt ernst und betrachtete Deans Krankenblatt.

Nach einigen Worten Fachchinesisch verschwand der ganze Tross wieder. Dean schob die Sauerstoffmaske nach unten und wandte sich an Sam.

„Wie geht’s dir wirklich?“

Wortlos stand Sam auf, ging zu Deans Bett und schob die Sauerstoffmaske wieder an ihren Platz. Sofort stemmte der sich auf die Ellenbogen.

„Ich werde dir erst antworten, wenn du ruhig im Bett liegst und die Maske aufbehälst!“, erklärte er und drückte den Älteren zurück in die Kissen.

Das mürrische Schnaufen, das auf seine Ansage folgte, nahm er mit einem Grinsen. Er ließ sich auf Deans Bettkante nieder und wartete.

Noch einmal schnaufte Dean genervt und versuchte gleich darauf sich sichtlich zu entspannen.

„Geht doch“, kommentierte Sam. Es tat gut mal derjenige zu sein, der dafür sorgte dass es seinem Bruder schnell wieder gut gehen würde. Doch als er sah dass Dean sich schon wieder aufrichten wollte, beeilte er sich zu antworten: „Mir geht es soweit gut. Ist wie ein Sonnenbrand. Die Haut wird sich wohl noch schälen aber sonst ist alles okay. Außerdem hatte er mir ja nur den Mund ...“ Er schüttelte sich bei dem Gedanken daran. Hilflosigkeit und Angst stiegen wieder in ihm auf. Wortlos legte Dean ihm die Hand auf den Arm und eine Welle der Dankbarkeit und Liebe machte sich in ihm breit. Seine Augen strahlten warm, als er ihn wieder anblickte.

„Mein Gott, mich macht schon das fertig, wie muss es dir dann ergangen sein?“ der Ältere schaute ihn eine Weile über seine Atemmaske hinweg an und ließ seine Augen dann durch den Raum wandern. Ziellos blieben sie irgendwo im Nirgendwo hängen während er versuchte zu ergründen, was er gefühlt hatte. Aber da war keine Angst, keine Angst um sich jedenfalls. Um Sammy hatte er Angst gehabt. Er hatte ihn da ohne Mund gesehen und die blanke Panik hatte ihn erfasst. Wie sollte sein Kleiner denn so essen? Wie ihn nerven? „Ich hab nur um dich Angst gehabt“, gestand er leise.

„Warum, Dean? Warum hast du nie Angst um dich?“

„Weil dein Leben für mich schon immer wichtiger war als meins. Er hat dich bedroht, da musste ich doch handeln!“, erwiderte der und zuckte hilflos mit den Schultern.

„Hör auf damit, bitte!“, flehte Sam ihm regelrecht an.

„Ich soll aufhören mir um dich Sorgen zu machen?“ Dean war sprachlos.

„Ja! ... Nein!“, Sam schüttelte hilflos den Kopf. „Dean, du bist mein großer Bruder und ich weiß was Dad mit dir gemacht hat. Ich will ja gar nicht, dass du dir keine Sorgen mehr um mich machst. Im Gegenteil! Ich finde es gut. Ich weiß, dass du immer für mich da sein wirst, aber ich möchte, dass du auch an dich denkst. Dass das nicht von heute auf morgen gehen wird, ist mir auch klar, aber bitte Dean, versuch es.“

Dean schloss die Augen. Was sollte er denn auch dazu sagen. Er würde das nicht abstellen können. Es war ja nicht so, dass John ihn darauf gedrillt hatte auf Sammy aufzupassen. Er hatte es selbst gewollt und er wollte es noch immer!

Es klopfte kurz.

Sam blieb noch die Zeit aufzustehen und einen Schritt in Richtung Badezimmer zu machen, bevor die Tür sich öffnete und der Stationsarzt eintrat.
 

„Sie sind ja schon wieder mobil“, stellte auch er fest und musterte Sam. „Das ist gut. Ihre Werte sind in Ordnung. Also wenn Sie möchten, steht einer Entlassung nichts mehr im Weg.“

„Ja, Danke, Doktor. Ich geh mich gleich anziehen.“

„Und was ist mit mir?“, wollte Dean nun wissen. Etwas umständlich setzte er sich auf.

Der Arzt lächelte und deutete auf eine der Anzeigen auf den Monitoren neben Deans Bett. „Solange die noch unter 97 Prozent ist, brauchen Sie gar nicht mehr nachfragen. Sie haben bei dem Brand jede Menge Kohlenmonoxid eingeatmet. Sie bekommen reinen Sauerstoff, damit wir das wieder aus ihrem Blutkreislauf bekommen. Sie sollten sich ausruhen, Mr. Smith. Ich kann Ihnen auch gerne etwas geben, damit Sie schlafen können.“ Fragend blickte er den älteren Winchester an. Dessen Blick huschte kurz zu Sam und als der einmal kurz die Augen schloss, nickte Dean resigniert. Er war so müde und Sam, der ihn wahrscheinlich wach halten könnte, würde auch von hier verschwinden und ihn einsam zurücklassen. In einem Krankenhaus! Da war es wirklich besser, wenn er schlief.

Der Arzt nickte lächelnd. „Ich lasse Ihre Papiere fertig machen“, wandte er sich noch einmal an Sam und verließ das Zimmer.

„Es ist wirklich besser so“, versuchte Sam seinem Bruder zu erklären. „Du brauchst die Ruhe, denn egal was du die ganze Zeit versucht hast mir vorzumachen. Du bist noch lange nicht wieder in der Verfassung, in der du im Sommer warst!“
 

Dean schnaufte nur. Er wollte hier raus, aber sie ließen ihn nicht und jetzt erklärte Sam ihm auch noch, dass er seine Scharade die ganze Zeit durchschaut hatte. Er schloss die Augen und drehte seinen Kopf weg von Sam.

Der schloss kurz die Augen. War ja klar, dass Dean so reagierte. Er hasste Krankenhäuser und bei den Erfahrungen, die er in einigen gemacht hatte, konnte er es ihm noch nicht einmal übel nehmen. Allerdings hatte Dean ihn in Rocky Ford auch einfach da gelassen, weil die Ärztin es als besser empfohlen hatte. Also würde er hier auch auf den Arzt hören, egal wie sehr sein Bruder schmollte.

Er holte sich seine Kleidung aus dem Schrank und verzog das Gesicht, als der Brandgeruch ihm in die Nase stieg. Im Motel würde er noch mal duschen müssen und dann in den Waschsalon fahren, wenn an ihrer Kleidung überhaupt noch was zu retten war. Sie mussten unbedingt mal wieder einkaufen fahren. Ihre Garderobe war auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Vor Allem Dean hatte kaum noch eine Hose.
 

Wenige Minuten später kam er in seiner normalen Kleidung zurück ins Zimmer und trat an Deans Bett. Der hatte noch immer die Augen geschlossen, doch er konnte erkennen dass er nicht schlief.

„Hey“, versuchte er seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Dean reagierte nicht.

„Ich könnte jetzt sagen wie du mir, so ich dir und das würde sogar stimmen, aber nichtsdestotrotz mache ich mir auch Sorgen um dich und ich will gesund mit dir in ein neues Leben gehen.“

Noch immer bekam er keine Reaktion.

„Okay, ich werde mal so tun, als ob du schläfst“, sagte er leise und zog die Decke etwas höher. „Ich bring dir nachher einen Burger mit“, versprach er noch und wandte sich zur Tür. Dass Dean ihm hinterherblinzelte, nahm er nicht mehr wahr, weil ihn das Klopfen an der Tür noch weiter ablenkte.

„Da kommt dein Cocktail“, frotzelte er.

Die Tür öffnete sich und drei Damen drängten sich ins Zimmer. Mit großen Augen blickte Sam ihnen entgegen.

„Mrs. Bonar, Mrs. Wishaw, Mrs. Mendes! Wie kommen wir denn zu der Ehre ihres Besuches?“ „Fuller hat zum Frühstück eine Ansprache gehalten und uns mitgeteilt, dass Wether-Worthington bei einem Wohnhausbrand ums Leben gekommen ist“, begann Mrs. Mendes, „und das ihr beide euer Leben riskiert habt, um ihn zu retten.“

„So wirklich bedauern konnten wir seinen Tod allerdings nicht, auch wenn wir wissen, dass das eigentlich falsch von uns ist“, erklärte Mrs. Wishaw. „Dass ihr verletzt wurdet, bedauern wir dafür umso mehr.“

Eine Schwester betrat den Raum und blickte sich um. Missbilligend musterte sie die Besucherinnen.

„Wir sind gleich weg“, versuchte Sam zu erklären.

„Davon gehe ich aus“, sagte sie kalt. Sie ging zu Deans Bett.

„Er schläft?“, stellte sie etwas überrascht fest.

„Ja, aber geben Sie es ihm trotzdem. Dann haben Sie ein paar Stunden Ruhe. Er kann ein schrecklicher Patient sein“, erklärte Sam mit einem Blick auf seinen Bruder.

Für den Bruchteil einer Sekunde verzog der wütend sein Gesicht.

Sam grinste. Hatte er es doch gewusst. Dean schlief nicht! Aber das würde sich ja bald ändern.

Die Schwester injizierte das Beruhigungsmittel in Deans Zugang an der Hand.

„Und jetzt raus hier. Der Patient braucht Ruhe!“, scheuchte sie die Besucher rigoros aus dem Raum.

„Ich will mich nur von ihm verabschieden“, bat Sam und trat an das Bett heran.

Er griff Deans Hand. „Ich bin bald wieder da. Will nur unsere Wäsche waschen und dir den versprochenen Burger holen. Dann komme ich wieder“, versprach er und drückte Deans Hand.
 

„Ihr kommt nicht wieder“, stellte Mrs. Wishaw leise fest, als sie mit dem Fahrstuhl gemeinsam nach unten fuhren.

„Wer sagt denn sowas?“, wollte Sam gespielt verwundert wissen.

„Verkauf uns nicht für dumm, Junge! Ihr ward keine richtigen Pfleger. Dafür ward ihr viel zu lieb und auf unser Wohl bedacht. Ihr ward aus einem bestimmten Grund hier und ich denke, der hat sich erledigt“, fuhr sie fort. „Ich gehe davon aus, dass es mit Wether-Worthington zusammenhängt, aber du wirst uns nicht sagen, oder?“

„Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, stellte Sam sich dumm.

„Könnt ihr nicht …“, begann Mrs. Bonar doch dann öffneten sich die Fahrstuhltüren und sie schwieg.

Es gab ein kurzes Gedränge als einige Besucher und Schwester hineindrängten und Sam mit den Damen in den Flur trat.

„Das heißt jetzt wohl Lebewohl“, wollte Mrs. Mendes leise wissen. Sie hatte sich an die Jungs gewöhnt, auch wenn das in der Kürze der Zeit eigentlich nicht möglich sein sollte, aber sie würden ihr fehlen.

„Noch nicht ganz. Ich möchte ihnen noch etwas mitgeben“, sagte Sam. Doch dann fiel ihm ein, dass der Impala ja immer noch in einer Seitengasse in der Nähe ihres nächtlichen Einsatzortes stand.

„Es ist im Wagen und der steht am Motel“, erklärte er ruhig. Können wir uns heute noch mal treffen? Sagen wir in drei Stunden im Park?“ Er blickte zu Mrs. Bonar, die nickte schweren Herzens.

„Danke“ Sam lächelte kurz und lief gleich darauf zu einem der wartenden Taxis, stieg ein und verschwand.

„Jetzt sind wir genauso schlau wie vorher“, seufzte Mrs. Mendes.
 

Sam parkte den Wagen direkt vor ihrem Zimmer. Er ging hinein, sammelte ihre Wäsche zusammen und wollte gerade zur Tür hinaus, als er sich überlegte, den Laptop mitzunehmen, und während er warten musste, nach einem Zimmer in El Paso zu suchen. Außerdem konnte er auch gleich noch ein Zimmer am Grand Canyon buchen. Dean hasste Verschwendung und so hatten sie einen Grund genau diesen Urlaub auch zu machen. Sein Unbehagen Dean derart zu übergehen, schluckte er herunter. Manchmal musste man seinen Bruder eben zu seinem Glück zwingen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2014-08-27T09:07:30+00:00 27.08.2014 11:07
Nein natürlich tust du ihnen und vorallem Dean nie etwas an ^^
Ist ja nicht so als ob der Arme Dean schon wieder in einem Krankenhaus versauern muss ;)
Ich hoffe das es ihm bald besser geht und sie endlich in ein schönes neues Leben ohne Monster starten können
Ich würde ihm so gönnen endlich zur Ruhe zu kommen und Sam hat es auch verdient
Die zwei sind so süß und ich wünsche ihnen alles Glück der Welt


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