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velocity

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zurück & Danke dass ihr noch dabei seid! ♥

Sonst so..es fehlt doch noch ein Strohhut oder? ;) Komplett anzeigen

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Vanitas

Magnolia, Seattle.

Immernoch Freitag.

Kurz vor Mitternacht.
 

Einen Moment nimmt die große Frau sich Zeit, sieht eine Weile aus dem Fenster des gepolsterten Erkers hinaus in die Dunkelheit. Es regnet schon den ganzen Abend in Strömen, beinahe senkrecht prasseln die Tropfen im schnellen Rhythmus gegen die Glasscheibe.

Ein Blitz erhellt flüchtig den dicht bewachsenen Garten. Wie aus Reflex umfast nun auch die zweite Hand ihre warme Kaffetasse, sie weiß wie kalt es draußen geworden ist. Bald würde es anfangen zu schneien, wie üblich Mitte Dezember. Schließlich führt sie die schlichte Tasse zu ihren schmalen Lippen und nippt am pechschwarzen Kaffee. Einen Augenblick später stellt sie die Tasse auf dem Schreibtisch neben dem Fenster ab. Darauf türmen sich Stapel an Büchern, dazwischen viel Papier und ein kleines Notebook.

Sie setzt sich und rückt ihren Stuhl zurecht, streicht sich eine der langen schwarzen Strähnen zurück hinters Ohr während ihre Augen flink die letzten Zeilen des Textes auf dem Bildschirm überfliegen. Dann beginnt sie wieder zu tippen. Vergisst dabei wie so oft die Zeit.
 

Viele Absätze und Seiten später, die Kaffetasse ist längst geleert, sieht sie auf.

Das Halsband ihres Hundes klirrte, weil er seinen Kopf gehoben hatte. Die Ohren aufmerksam gespitzt, ein leises Knurren war zu hören. Die Schwarzhaarige sieht einen Moment vorbei am Bildschirm zu ihrem Mitbewohner.
 

„Nur das Gewitter..“ kommt beruhigend über ihre Lippen denn noch immer blitzt es vereinzelt auf.

Im selben Augenblick indem sie sich wieder der Tastertur widmen will, schnellt ihr Blick zur Haustür. Der Flur in dem diese liegt, befindet sich am anderen Ende des Raumes. Nun bestätigt ein alarmiertes Bellen ihre Vermutung; Es hatte tatsächlich an ihrer Tür geklopft.

Sie blickt prüfend zur Uhr. Halb zwei durch, welcher Killer hatte denn den Anstand vorher noch anzuklopfen? Denkt sich die Schwarzhaarige unbekümmert, ihr Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Sie war von Natur aus unheimlich neugierig, hatte sich nie vor Dingen gefürchtet die anderen den Angstschweiß auf die Stirn trieben.
 

Also schlüpft sie mit ihren Füßen in die Hausschuhe unter dem Schreibtisch und erhebt sich von ihrem Arbeitsplatz, geht durch den großen Wohnraum in den schmalen, bilderbehängten Flur. Die zierliche Frau legt ein paar Finger an das massive Holz und beugt sich nach vorne um einen Blick durch den Türspion zu werfen.

Draußen, unter dem Licht, direkt vor der Tür stand tatsächlich eine Gestalt.

Von der Statur her erkennt sie einen Mann.

Die Kapuze verdeckt sein Gesicht weil er zur Seite blickt, sich wahrscheinlich bereits nach einem Fenster oder dem Weg in den Garten umsieht.

Die Schwarzhaarige geht einen Schritt zur Seite, umfasst den Türgriff und zögert nun doch einen Moment bevor sie diesen dreht um die Haustür genau diesen Spalt zu öffnen, den die Kette der Türfalle zulässt.

Ihre eisblauen Augen blitzen auf, nicht nur weil der Unbekannte sich reflexartig wieder der Tür zuwandte, sie verstand.

Genauso schnell verschließt sie dir Tür allerdings wieder, ein Augenblick vergeht bis sie schmunzeln muss und die Kette der Tür auszuhängen um sie diesmal ganz zu öffnen.
 

„Robin.“

Ein intensiver Blickkontakt um die Fronten zu klären. Dann durchbricht das ernste Knurren der Fellnase den Moment.

- „Schon gut..“ erhebt Robin die Stimme ruhig um ihn zu beruhigen und geht einen Schritt zur Seite, damit der späte Besuch eintreten kann. Sie schließt die Tür hinter ihm, ein Lächeln ziert ihre Lippen weil das Knurren nur Sekundenbruchteile nachdem der alte Bekannte die Wohnung betreten und sich die Kapuze nach hinten geschoben hatte, in aufgeregtes Bellen und freudiges Jaulen gewandelt hatte.
 

„Das hat ja einen Moment gedauert.. aber du bist groß geworden Chopper!“ stellt der Grünhaarige fest und krault den hellbraunen Pomerian mit beiden Händen den flauschigen Kopf.
 

- „Du doch auch.“ mischt sich die Hausherrin trocken ein und geht zurück in den Wohnbereich.

Der Besucher sieht ihr darauf einen Moment hinter her und zieht eine Braue nach oben. Typisch.
 

„So lange ist das nun auch nicht her.“ Er folgt ihr, selbst gefolgt von Chopper, in die Küche.
 

„Nicht schlecht.“ Die Wohnung scheint ihm zu gefallen, er sieht sich um und tritt an die gegenüberligenden Seite der Kücheninsel. Mit einer dampfenden Tasse dreht sich Robin um, sieht ihn einen Moment an bevor sie ihm dem wärmenden Tee mit einem milden Lächeln reicht.
 

- „Fünf Jahre wird es her sein..“ sagt sie sanft, ein wenig überlegend, dabei wusste sie es genau.

„Wie hast du herausgefunden wo ich wohne?“

Er zuckt nur leicht mit den Schultern – wie früher.

Kurz sieht er auf die Tasse in seinen Händen dann zurück zu ihr. Robins aufmerksamem Blick entging nicht die kleinste Änderung seiner Miene. Sie konnte sich denken, dass ein gewisser Mechatroniker mit eigener Werkstatt, der auf den plumpen Namen Franky hörte, geplappert hatte. Doch darum ging es jetzt nicht, auch nicht darum dass der Besucher für den langen Weg aus New York doch sehr durchnässt war. Wahrscheinlich hatte in der Taxifahrer im falschen Virtel rausgelassen, weil er sich in der Adresse geirrt hatte. So war er wohl den Rest gelaufen.. oder sich verlaufen.

Zorro hatte sich kein bisschen verändert.

Ein wenig größer, etwas breiter, sein Gesicht etwas kantiger, doch das Lächeln war das Selbe.

Nur seine dunklen Augen sprachen Bände, auch die kleinen Verletzungen und Blutergüsse, mehr noch als die Uhrzeit zu der er hier, wie aus dem Nichts aufgetaucht war.

Robin beobachtet noch einen Moment seine müden Augen, dann seine Hände weil diese die Teetasse nachdem er daran genippt hatte, wieder abgestellte.

 

Er greift die dünne Aktentasche unter seinem Arm und legt sie vor sich auf den Thresen der ihn und Robin trennte.

„Ich hab eine Story für dich.. und könnte deine Hilfe gebrauchen.“
 

Sie hatte sich gedacht, dass er nicht um alten Zeiten Willens hergekommen war, trotzdem überraschte sie diese ungewohnte Bitte. Ohne den Blick von seinen dunklen Augen zu nehmen, legt sie eine Hand auf das Leder und zieht es zu sich, streicht sich eine verlorenen Strähne zurück hinters Ohr, öffnet die Tasche schließlich.

Sie schlägt gerade die erste Seite auf, als ihr Gegenüber sie wieder zuklappt.
 

„Lass mich noch was dazu sagen. Allein das Wissen bringt dich in Gefahr. Wenn du dich gegen das hier entscheidest ist das in Ordnung für mich, du musst die Akten dann aber - “

- „Das überlege ich mir wenn es soweit ist.“ Mit einer flinken Bewegung wischt sie seine Hand beiseite und schüttelte mit einem leichten Schmunzeln den Kopf. Als ob sie nun, wenn er einmal in seinem Leben jemanden um Hilfe bat, einen Rückzieher machen würde weil es gefährlich werden konnte. Das Erhöhte ihr Interesse an der Sache nur noch zusätzlich! Sie nimmt die Tasche und deutet auf die Couch.

„Du lässt mir doch nicht nur einen Stapel Papier hier oder? Du siehst aus als hättest du Tage nicht geschlafen.“
 

„Mein Flug geht erst morgen früh um 11.“

- „Nach New York?“

„Zürich.“
 

- „Zürich.“ wiederholte Robin interessiert und legt die Akten auf ihren Schreibtisch bevor sie sich auf dem alten Ledersessel neben der Couch niederlässt. Sie nimmt Chopper auf den Schoß und zieht die Füße an. „Erzähl was los ist – Und was du vor hast.“
 

✖ ✖ ✖
 

Stunden zuvor.

Ein kleiner urbaner Friedhof, Irgendwo in New York.
 

Zwischen mehreren rechteckigen Urnengräbern, aufgetürmter weißer Sandstein streckt sich in die Luft wie kleine Hochhäuser.

Ein paar Fotos, erloschene Kerzen. Ganz in der Nähe überragt eine Brücke den verwinkelten Friedhof.

Dazwischen legte gerade ein junger Mann einen Strauß weißer Rosen auf eine der Steinstufen.
 

‚Kuina Koshiro‘

Einen kurzen Moment betrachtete er die Inschrift, warf dann einen flüchtigen Blick in den Himmel und deutet eine Verbeugung in Richtung des laternenförmigen Steins an.

Es war das erste Mal seit Langem das er wieder hier war.

Auch im Dojo hatte er sich Monate, nein Jahre nicht mehr blicken lassen. Ein lautloses Seufzen verließ seine Lippen dann schulterte er seine Tasche wieder und wandte sich zum gehen. Es roch bereits nach Schnee, der Himmel war komplett grau und wie so oft in dieser Jahreszeit jagte ein eisiger Wind durch die Blocks der Stadt. Der Sommer war wirklich schnell vorrüber gegangen..
 

„Wohin?“ Diese Stimme riss ihn aus den Gedanken, beinahe war er in die Person die mit verschränkten Armen vor ihm stand hineingelaufen. Damit hätte er rechnen können..
 

- „Law.“ stellte er ruhig fest und ging an ihm vorbei. Nicht nur seine Worte waren ein Ausweichversuch, doch der Arzt ließ sich nicht so einfach abschütteln.
 

„Wo du hinwillst hab ich gefragt?! Seit Tagen bist du nicht zu erreichen, das geht mir ganz schön auf die Nerven wir müssen reden! Die Vögelchen in der Klinik singen seit Oktober von irgendwelchen großen Projekten in den Emiraten aber jetzt ist die Lage wohl angespannt, viel mehr Investoren und riskante Deals – und irgendwas sagt mir, dass du da mit drin hängst. Hast du nicht gesagt dass du dich da raushälst.“
 

- „Da häng ich nicht drin. Nicht direkt. Aber ja hast mich erwischt ich bin auf dem Sprung.. In ein ein paar Stunden geht mein Flug.“
 

„Red Klartext sonst jag ich dir so viel Ketamin in die Blutbahn dass du erst in einer Woche wieder aufstehst. Ich hab keine Lust dich aus einem Leichensack zu kratzen.“ Zorro zog die Brauen zusammen und rollte mit den Augen, blieb unter dem Eingangstor des Friedhofs stehen und sah schließlich zu Law. Dessen Tonlage war geladen, dabei konnte man davon ausgehen dass er jedes Wort absolut ernst meinte. Bevor Zorro sich die richtigen Worte zurecht gelegt hatte, ergriff der Ältere wieder das Wort.
 

„Im Ernst Zorro. Bis auf den Vorfall im Mai, war ich wirklich zuversichtlich dass du dein Leben wieder auf die Reihe bekommst. Vorallem mit Nami-ya.“
 

- „Verflucht Law, mir wird’s zu heiß hier okay?“ gab er stur und beinahe zischend zurück doch der Arzt antwortete nur mit einem abwertenden Schauben. Das klang lächerlich.. Konnte sein dass Vivi und Nami ihm diese Floskel abkauften aber Law?
 

„Aha? Darum geht’s? Kaum wird’s ernst stürzt du dich wieder in irgendeine Scheiße weil du zu feige bist für etwas einzustehen.“
 

-“Bei aller Liebe halt einfach die Schnauze. Es ist besser so.“
 

„Hör zu Freundchen.“ Zorro wurde harsch am Kragen gepackt und war nun beinahe Nase an Nase mit dem Chirurgen. Dieser hasste es wie die Pest Befehle zu bekommen. Die gefrorenen Steinchen unter ihren Füßen knirschten bei der schnellen Bewegung.
 

„Du belügst nicht nur deine Freunde, sondern auch dich selbst.“
 

Zorro entwich ein wütendes Knurren, er riss seinen Kragen frei aber blieb bei der kurzen Distanz.

-“Anders kann ich euch da nicht raushalten. Ob du es glaubst oder nicht ich hab aus der Vergangenheit gelernt. Du kannst nicht verlangen, dass ich ehrlich zu euch bin und in Kauf nehme dass ihr als Druckmittel verwendet werdet oder schlimmer! Lass mich das auf meine Art klären.“ erklärte er widerwillig und so leise das für seine aufgebrachte Stimme möglich war. Kein guter Ort für so ein Gespräch, eindeutig.
 

Vereinzelt war das Krächzen der Krähen zu hören die sich in den wenigen Bäumen hier eingenistet hatten.

Kurz stieß er einen Atemzug Luft aus und setzte nochmal an, etwas ruhiger als eben.

„Du weißt genauso gut wie ich, dass die Cops hier nichts auf die Reihe bekommen und Ruffy mit seinem krankhaften Helfersyndrom alles nur schlimmer machen würde wenn er Bescheid wüsste. Und vorallem Nami.. wenn sie wüsste. Glaub mir Law, wenn mir irgendwas ernst war dann Sie, auch wenn ich viel zu lange gebraucht hab um das zu kapieren.

Allein schon wegen ihr muss ich die Sache aus der Welt schaffen.

Auch wenn der Preis dafür ist, dass sie mich für das größte Arschloch auf dem Planeten hält.. Es ist besser so.“
 

Law hatte reaktionslos zugehört bisher, ließ nun den Kragen von Zorros Jacke los.

Sein Blick lag immernoch Finster in den Augen seines mittlerweile doch sehr guten Freundes. Dieser Nichtsnutz war hm viel zu sehr ans Herz gewachsen, auch wenn er das nicht zugab. Mit einem genervten Seufzen fuhr er sich durch die schwarzen Haare und verschränkte die Arme.
 

- „Mit aus der Welt schaffen meinst du, Doflamingo und seine ganze Truppe unter die Erde bringen oder was? Und Teach?“

„Beide.“

- „Und du willst mir erzählen dass du aus der Nummer wieder heil rauskommst? Wie willst du das anstellen?“
 

„Kann ich dir nicht sagen. Es reicht wenn ihr da heil rauskommt.“ Dann schwiegen beide kurz. Zorro fuhr sich durch die Haare und zuckte mit den Schultern.
 

„Hat Ace dich vorhin angerufen wegen der Nachricht auf dem Anrufbeantworter?“ Da der Arzt nickte fuhr er fort. „Es ist viel verlangt aber sag den Anderen am Besten nicht, dass du mich noch erwischt hast.“ Wieder gingen die beiden ein Stück schweigend nebeneinander her.
 

- „Ich kapier einfach nicht wieso du wieder mit denen Geschäfte machst.“ setzte Law nochmal an, dabei lag durchaus auch etwas Sorge in seiner Stimme.
 

„Glaubst du ich würde es nicht anders machen wenn ich noch die Wahl hätte?“

Zorro zuckte wieder mit den Schultern und blieb am Wagen des Arztes stehen, der vor dem Eingang in der Straße geparkt stand, sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben als er dem Arzt zunickte.

„Hast du noch ne Stunde und fährst mich zum Flughafen?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Seit Kapiteln zieht es sich und kein Wort drüber wie die Sache für alle Beteiligten ausgeht? Ein bisschen spann ich euch noch auf die Folter! Entschuldigt.. Irgendwie hab ich zu viel Gefallen an Darkfics und Drama gefunden.

Die letzten paar Kapitel sind fertig, länger als eine Woche müsst ihr also nicht mehr warten auf das Nächste zumindest.
Mit diesem Kapitel hier bin ich nicht hundert Prozent zufrieden, aber es passt gerade gut zu meiner Stimmung. Es ist schon wieder viel zu spät und es regnet draußen.

Und Danke für die Favos und die tollen Kommentare! Wie immer ist auch Kritik gerne Willkommen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Gear4-
2017-05-15T13:24:19+00:00 15.05.2017 15:24
Hey, meiner Meinung nach ein spitzen Kapitel. Persönlich mag ich wenn es anfängt spannend zu werden und Drama ein bisschen Drama schadet nie. Freue mich darauf wenn es weiter geht. Mach weiter so ;D
Mfg -Gear4-
Von: abgemeldet
2017-05-12T15:22:07+00:00 12.05.2017 17:22
Drama mag ich, das ist kein Problem ;)
So langsam bin ich aber doch sehr aufs Finale gespannt~
Von:  Pfirsichsaft
2017-05-12T13:42:53+00:00 12.05.2017 15:42
Tolles Kapitel, wie immer! Ich bin ziemlich gespannt auf das Ende!


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