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DIGIMON ADVENTURE 03 – The Light in the Heart

Das Licht im Herzen
von

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Regen der Dunkelheit

Das Meer der Dunkelheit.

Es gab nur sehr wenige Personen die diese Welt jemals gesehen oder gar betreten hatten – ob freiwillig oder ungewollt. Es war ein Ort verlorener Wünsche und nie erfüllter Träume. Eine Welt, die die negativen Gefühle und Emotionen der Menschen verkörperte. Eine dunkle Welt, die zwischen den anderen Welten grenzte.

Hier war die Macht der Dunkelheit besonders stark und gefährlich.

Diese trostlose und beklemmende Welt bestand zum größten Teil aus einem weiten Meer, dessen Wasseroberfläche so schwarz wie die finstere Dunkelheit selbst war. Spiegeln konnte man sich im Wasser kaum und wenn doch, so hatte man das Gefühl bodenlos ins dunkle Nirgendwo zu fallen.

Land gab es nur sehr wenig, hauptsächlich in Form von kleinen, vereinzelten Inseln und Inselgruppen. Steile Felsküsten, scharfkantige Brandungen, kleine Buchten und große Sand- oder Kiesstrände bildeten den Umriss jeder Insel. Landeinwärts vegetieren düstere Wälder und dorniges Gebüsch, das hier und dort wucherte, vor sich hin. Schroffes Gebirge, das dem Himmel hoch ragte, oder trostlose Felsplateaus, die von klaffenden Schluchten durchfurcht waren, dominierte hauptsächlich das Landesinnere der einzelnen Inseln. Wiesen, Felder oder dergleichen gab es hier nicht.

Mit Ausnahme des kalten Windes, der ab und zu aufheulte und den Rauschen der Wellen, die in kurzen regelmäßigen Abständen ans Ufer schwappten oder auf die bizarr geformten Felsformationen, die aus dem dunklen Wasser ragten, immer und immer wieder aufschlugen, war es sonst totenstill.

Der Himmel selbst war von grauen bis schwarzen Wolken komplett verdeckt und ließ kein einziges Licht durch die Wolkendecke hervorbrechen. Ob man den Himmel schon mal wolkenlos gesehen hatte, wusste man nicht. Man wusste nicht einmal ob es Tag oder Nacht war, oder ob es in dieser Welt so etwas überhaupt gab.

Niemand wusste es, außer dass es immer schon so war.

Die Grenze zwischen Meer und Himmel selbst war durch den dichten Nebel, der wahrscheinlich die gesamte Welt mit seinen unheimlichen Schleier verdeckte, kaum zu erkennen. Der kalte Wind ließ den Nebel seine nicht greifbare Form immer wieder gespenstisch verändern. Und genau wie beim Himmel, wusste auch hier niemand, ob es auch mal einen nebellosen Tag gegeben hatte.

Niemand wusste es, außer dass es immer schon so war.

Doch diesmal war etwas anders. Etwas was noch nie zuvor in dieser Welt passiert war. Ein kleiner unbedeutender Wassertropfen fiel oben vom grau bewölktem Himmelsdach in das weite Meer und vereinte sich mit einem leisen Aufprall mit den dunklen Wassermassen. Kurz darauf folgte ein zweiter Tropfen den Ersteren, dann noch einer und ein weiterer, bis schließlich eine unendliche Anzahl von Regentropfen herabgeregnet. Und wahrscheinlich zum aller ersten Mal fing es in dieser Welt an zu regnen. Noch nie hatte es in dieser Welt geregnet – soweit man es wusste.

Das Prasseln des Regens wurde immer lauter und übertönte fast das Meeresrauschen. Der dichte Nebel löste sich durch den zunehmenden Regen langsam auf und wahrscheinlich zum allerersten Mal, konnte man den Horizont, der durch den Nebel immer verdeckt war, erblicken.

Die Wellen jedoch führten, trotz des plötzlichen Regenschauers, ihren ununterbrochenen Rhythmus weiter fort.

Plötzlich brach eine Gestalt aus den Wassermassen hervor, die sich langsam Richtung Ufer zu bewegte. Die von hinten heran rollenden Wellen und des herabfallenden Regens, schienen der Gestalt nicht sonderlich zu kümmern. Wie in Trance hielt sie weiter Richtung Strand zu. Als die Gestalt das Ufer, das aus Kies bestand, erreicht hatte, konnte man mehr von ihr erkennen.

Sie war in einem langen, schwarzen Kapuzenmantel gehüllt, an dem sich Seepocken, Miesmuscheln und anderes Krustengetier verfestigt hatten. Schleimiger Seetang, der bis zum Boden reichte, hang und klebte an der wassergetränkten Kleidung der vermummten Gestalt und wurde einfach mit hinterher gezogen. Die Ärmel so lang, dass man die Hände nicht erblicken konnte, ebenso wie die im Mantel versteckten Füße. Das Gesicht des Vermummten war tief im Schatten der Kapuze verborgen.

Der Vermummte setzte seinen Weg weiter fort, in Richtung der steilen Klippen. Der Kies unter seinem verhüllten Füßen knirschte bei jedem Schritt. Als er an der Felswand angekommen war, ging dieser an ihr entlang. Nach einer Weile fand der Vermummte was er suchte. Eine in Stein gehauene Treppe, die hinauf zu den Klippen führte. Der Vermummte ging die, durch den Regen durchnässten, Steinstufen hinauf. Man konnte die Verwitterung, die wohl schon mehrere Jahre, wenn nicht sogar Jahrhunderte oder Jahrtausende zurück lagen, deutlich erkennen. Einige Stufen waren schon leicht gerissen oder halb abgebröckelt. Der Vermummte schritt aber ohne irgendeine Notiz davon zu nehmen weiter. Oben am Ende des Treppenaufgangs angekommen, ging er weiter bis zum Rand einer Klippe, die spitz Richtung Meer zulief. Dort angekommen blickte der Vermummte auf das offene Meer. Unter sich hörte man die Wellen gegen die Felsklippen preschen, die die Gischt nach oben spritzen ließ. Der Wind ließ sein Heulen ertönen, als klagte er über den herab fallenden Regen.

Der Vermummte blickte aber weiter auf die offene See. Dann breitete er seine Arme weit von seinem Körper aus und rief mit dunkler Stimme: "Broku dra Vlakar!"

Und kaum waren die fremdklingenden Worte ausgesprochen, fing vor den Vermummten an sich ein Portal zu bilden, welches aussah, als wäre es von schwarzen rauchähnlichen Schleiern umhüllt. Zufrieden ließ dieser die Arme wieder sinken und ein böses Lächeln bildete sich im Schatten seiner Kapuze.

"Es kann beginnen … Endlich.", murmelte dieser mit unheilvoller Stimme.

Dann schritt er durch das Portal, welches sich sofort nach dessen betreten wieder auflöste.

Der Regen, der während der Zeit über ununterbrochen niederging, wurde plötzlich nach und nach immer weniger, bis er gar ganz endete. Nebel zog langsam wieder auf und eroberte sein beklemmendes Reich wieder zurück. Als der Nebel wieder so dicht wie vorher war schien es so als ob es den plötzlichen Regenschauer überhaupt nie gegeben hätte.

Plötzlich erhob sich weit draußen im Ozean ein gewaltiges, Schrecken aussehendes Wesen. Es hatte einen bizarr humanoiden Körperbau, zwei drachenartige Schwingen und ein Paar rotglühende Augen. Es ließ einen gefährlich dröhnenden Laut von sich, wandte sich dann der offenen See zu und verschwand langsamen in der dichten Nebelwand.

Und dann herrschte wieder die wohlbekannte, gespenstische Stille, die nur das Rauschen der Wellen und das Wehen des Windes duldete.

So wie es schon immer in dieser Welt war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
~ Die Sprache der Dunkelheit ~
Hier ist eine kleine Übersetzung dieser seltsamen Worte, die der Vermummte benutzt und was diese beim Aussprechen bewirken.

"Broku dra Vlakar!" = "Portal der Dunkelheit!"
Mit diesen Worten erscheint ein Portal, das aus dunklen, rauchartigen Schleiern besteht und es einem ermöglicht, in verschiedene Welten zu reisen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  PenAmour
2011-07-04T16:57:28+00:00 04.07.2011 18:57
Oh, das gefällt mir.
Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt, ich mag deine Beschreibungen. Sie sind sehr bildhaft und klangvoll.

Ich würde an deiner Stelle nur die Charakterprofile kürzer fassen, das verrät schon recht viel und ist ein ganzer Batzen Worte, die einen erschlagen.
So und nun warte ich einfach mal ab,
bis zum nächsten Kapitel
PenAmour
Antwort von:  Blue_StormShad0w
08.03.2016 06:14
Dankeschön, für die Kommi.
Ja, ich weis, die Charakterprofile von Davis und Kari sind etwas lang geraden. Viel Info … (^_^)°
Würde mich auch bei dir freuen, wenn du die Lust hier nicht verlierst.
Von:  Kacon
2011-06-19T17:22:38+00:00 19.06.2011 19:22
Hört sich gut an. Also der Anfang ist echt vielversprechend! Bin gespannt wies weitergeht und freu mich aufs nächste Kapitel! :)
LG Kacon
Antwort von:  Blue_StormShad0w
08.03.2016 06:11
Danke, danke.
Das nächste Kapitel ist … naja, halb fertig. Ich weis, beschement. (-_-)°
Ich schreibe seit kurzem auch an einer anderen FF.
Würde mich freuen, wenn du die Lust an der Story hier nicht verlierst.
Von:  Principessa
2011-04-03T09:51:31+00:00 03.04.2011 11:51
ja ich ebenfalls. du hast einen wunderschönen stil und ich bin ebenfalls schon sehr neugierig wies weitergeht. großes lob^^
Antwort von:  Blue_StormShad0w
08.03.2016 06:08
Dir auch danke.
Freut mich, dass sie dir gefählt.
Von:  _Mika_
2011-01-29T20:18:36+00:00 29.01.2011 21:18
Klingt wirklich sehr sehr sehr interessant und ist wirklich sehr gut geschrieben. Ich bin sehr neugierig wies weiter geht^^
Antwort von:  Blue_StormShad0w
08.03.2016 06:07
Ich weis, dass dieser Kommentar schon sehr lange hier steht. Daher ist es mir etwas unangenehm, dass ich mich noch nicht bedannkt habe.
Also, danke für deine erste Kommi.
Und ich hoffe, du hast das Interresse an der Geschichte noch nicht verloren.
Werde hier auch bald weiter machen.
Danke nochmals.


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