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Something just like this ...

Sasuke x Naruto
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So Leude, das wars mit dieser FF!
Wie fandet ihr das Ende? Eigentlich wollte ich das Kapitel schon um 17 Uhr rum hochladen, aber mein Laptop sagte "Nö" und musste aktualisiert werden :(

Die nächste FF steht schon bevor - irgendwann wird sie erscheinen, aber dieses Mal werde ich sie zuerst auf dem Laptop beenden, bevor ich sie hochlade, also kann es sehr lange dauern (vielleicht kommt erst in nem halben Jahr wieder was von mir)

Noch dazu möchte ich sagen, dass mir das Schreiben sehr viel Spaß gemacht hat und mir all die lieben Kommentare das Herz geöffnet haben, I am in love …
Zudem wurde meine Freundin heute 27 Jahre alt geworden, deswegen auch ein Danke an all meine Freunde, die ich mir in der Zwischenzeit gemacht habe <3

Noch einmal: Danke für all den Support von euch, ihr seid meine Motivation und ich liebe jeden einzelnen von euch~

Also haut rein
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no.15 › Something just like this


 

Something just like this …

no.15 › Something just like this

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【 Sasuke x Naruto 】

› „ The Buddhists say […] when you meet your 'soul mate' you'll feel calm “ ‹

·


 

Er wollte doch nur seine Ruhe.

Mit bemühter Konzentration starrte Sasuke auf die einzelnen Buchstaben und versuchte die Worte in seinem Kopf zu rekonstruieren, aber es gelang ihm nicht. Die Geräuschquelle war nicht weit von ihm entfernt, die ihm den Spaß an seinem Buch kostete. Mit seinen rabenschwarzen Augen schaute er auf und entdeckte die Idioten, die seine Gehirnmasse zum Schmelzen brachten. Seine Augen fixierten die drei Störenfriede und er versuchte sie mit seinem intensiven Blick zu vergraulen.

Keine Chance. Sie beachteten ihn nicht einmal, und doch gab er nicht auf.
 

Der Uchiha befand sich derzeit im Zug. Er wusste, er würde seine Entscheidung am Ende bereuen und obwohl er sich fest versprochen hatte, dass er sich bei einer Begegnung zusammenreißen würde, schnürte ihm die Angst nun die Luftröhre zu. Er hatte Angst vor der Zukunft, die sich Naruto mittlerweile aufgebaut hatte – eine Zukunft, an der er keine Teilnahme hatte. Natürlich nicht, er hatte einen schrecklichen Fehler gemacht und diese Teilnahmslosigkeit war der Preis, den er bezahlen musste. All die Jahre hatte er sich selbst für diese Entscheidung gehasst, die er getroffen hat, bis ihm letztlich bewusst wurde, wie sehr er diesen Trottel doch eigentlich liebte und vermisste. Auch wenn dieser Betrug und diese hässlichen Worte Narutos noch immer fest in seinem Gehirn verankert waren, hatte er nie in Betracht gezogen, dass dieser Idiot alles eingefädelt haben könnte – zumindest wäre dies eine Möglichkeit, die er sechs Jahre zu spät bemerkt hatte.
 

Aber besser zu spät als nie, oder?
 

Als er aus dem Zug ausstieg, atmete er die frische Luft der Kleinstadt und lief durch die Gegend. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob Naruto überhaupt noch in dieser Stadt wohnte und doch hoffte er auf kleine Zeichen, die ihm den Weg wiesen.

Sein erstes Ziel war der Blumenladen.

Alles in ihm zog sich plötzlich zusammen. Er war wirklich hier, das realisierte er nun erst jetzt. Er war so aufgeregt, sein Schweißausbruch störte ihn nicht einmal, vielmehr war es sein unruhiges Selbst, das er nun nicht mehr unter Kontrolle hatte. Jeder Schritt hallte in seinen Ohren, jeder Atemzug drang immer mehr in sein Bewusstsein.
 

Er wusste genau, in welche Richtung er musste. Die Stadt hatte sich in diesen sechs Jahren kaum verändert, sie war immer noch recht klein, aber liebevoll gestaltet. Im Park hatten sie den Spielplatz erneuert, einige Geschäfte existierten nicht mehr oder wurden ersetzt. Er betete, dass der Hyuga-Laden immer noch an Ort und Stelle stand. Sasuke bemerkte nicht einmal, wie sich seine Beine immer schneller bewegten.
 

Aus der Ferne konnte er ihn erkennen. Den Laden und die einzige Person, die er wirklich lieben gelernt hat und die selbst in dieser langen Zeit seine Gedanken nicht verlassen konnte. Er stand draußen und legte neue Sträuße in einen Plastikeimer.
 

Wie sehr er diesen Jungen vermisst hatte. Schon aus dieser Entfernung merkte er, wie all seine begrabenen Emotionen auftauchen. Die Schmetterlinge, das Adrenalin und die Euphorie, aber auch die gleichzeitige Furcht ließen ihn nicht mehr still stehen. Seine Sorgen empfand er als berechtigt, schließlich wusste er nicht einmal, ob Naruto genau dasselbe fühlte – wollte er ihn überhaupt wiedersehen? Sie hatten sich auf so eine lange Zeit nach nicht mehr erlebt, sie waren quasi Fremde, aber trotzdem fühlte er sich so stark zu ihm hingezogen.
 

Es war lächerlich. Er war nun 24 Jahre alt und hatte Erfahrungen gesammelt, aber neben ihm fühlte er sich mit einem Schlag wieder wie der arrogante Arsch, der sich in den Schein der Sonne verliebt hatte.

Je näher er auf ihn zulief, desto mehr konnte er erkennen, wie männlich Naruto doch inzwischen war. Sein kindliches Lächeln klebte zwar genau wie zuvor auf seinen einladenden Lippen, doch seine Züge waren erwachsener, er war auch noch gewachsen und hatte wahrscheinlich auch noch Sasukes Körpergröße überholt. Und dennoch vibrierte die Atmosphäre in diesem tiefen und unverwechselbaren Orange, das er so lange hatte missen müssen. Es interessierte ihn nicht einmal, ob Naruto überhaupt in einer Beziehung war, er wollte nur bei ihm sein – auch der Status als bester Freund würde ihm genügen, er würde sich mit dieser Rolle abfinden, solange Naruto ihn wieder so anlächelte, wie er es früher getan hatte.
 

Der Uchiha ging auf seinen Ex-Freund zu, stockte jedoch. Was sollte er ihm sagen? Er handelte zu schnell und hatte sich gar keine richtigen Worte zurecht gelegt. Natürlich hatte er in diesem Jahr der Vorbereitung eine Menge über seine Wortwahl nachgedacht, aber irgendwie missfiel ihm jedes Szenario und in diesem Moment wiegte sein Herz viel mehr als sein Hirn.
 

Verdattert stand er in der Gegend, mehr als nur unschlüssig, was er nun tun sollte. In seiner Verwirrung merkte er nicht mal, wie dem Uzumaki seine Anwesenheit auffiel. Und mit einem Mal hatte Sasuke diesen ausgeprägten Augenkontakt mit der Person, die sein Leben auf eine bittere Art doch versüßt hatte. All die Erinnerungen spielten sich in seinem Kopf ab, all die Gefühle und Schritte, die sie gemeinsam gegangen sind.
 

Die enzianblauen und schimmernden Seelenspiegel seines Gegenübers lösten ein zartes Prickeln in dem Schwarzhaarigen aus, sodass er für einen Moment die Luft anhalten musste. Der Anblick, der sich ihm bot, raubte ihm buchstäblich den Atem. Es war ein angenehmer Tag im April, ein sanfter Windhauch spielte mit Narutos Haaren, während die Mittagssonne durch eine dünne Wolkendecke gedämpft wurde.

Just in dem Moment hatte er sich abermals in diesen chaotischen Mann verliebt, aber nicht nur in dessen jugendliche Version, sondern auch der 24-Jährige ließ sein Herz höher schlagen (klingt komisch, aber diese Tatsache konnte er nun ehrlich nicht bestreiten).
 

Ohne auch nur ein Wort auszuwechseln, schenkte Naruto ihm das wunderschönste Lächeln, das er je erblicken durfte.
 

Die Zerstreutheit wandelte sich mit einem Wimpernschlag zu Ruhe. Jede Faser seines Körpers entspannte sich sofort und wurde gleichzeitig wärmer, sein Puls fühlte sich angenehm an und er konnte seine Iriden nicht von ihm nehmen.
 

* * *
 

Das erste Aufeinandertreffen war peinlich gewesen, aber gleichzeitig recht okay. Sasuke hatte zum größten Teil gestottert, und trotzdem hatten sie sich darauf geeignet, nach Narutos Schicht noch eine Runde Ramen zu essen.

Der Uchiha hatte sich währenddessen in einem Hotel einquartiert. Nach einer wohlverdienten Dusche betrachtete sich der Schwarzhaarigen im Spiegel. Seine Klamotten waren zwar casual, aber er fühlte sich immer noch unsicher. War das Hemd in Ordnung? War die Hose gut oder sollte er doch lieber nach einer anderen greifen? Er verhielt sich wie ein kleines Mädchen. Er war verdammt nervös und wollte dieses Treffen nicht verbocken.
 

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sich auf den Weg machen musste. Es war nun zwanzig Uhr, die Sonne tauchte die Stadt bereits in ein dunkles Orange, als er durch die Gegend schritt. Gott, er war aufgeregt. Er wollte wissen, welche Art von Mensch nun aus dem einst kindlichen Jungen geworden ist. Sein Lächeln war dasselbe, auch seine Redensart war typisch für ihn, aber anhand dieser zwei Beobachtungen konnte er noch lange keinen ganzen Menschen deuten. Würden sie sich nach dieser langen Zeit noch verstehen oder haben sich beide in eine Richtung entwickelt, die eine Kompatibilität unmöglich machte? Sasuke hatte Angst, dass nichts mehr passte, dass sie zu unterschiedlich waren, dass sich alles zu stark verändert hatte.
 

Er brach jeden Gedanken darüber ab, als er merkte, dass er vor dem genannten Treffpunkt stand. Das warme Ambiente lud ihn regelrecht ein, als er über die Türschwelle trat. Den Blondschopf erkannte er sofort. Sein Herz beschleunigte sich immer mehr. In diesen sechs Jahren hatte er sich noch nie so gefühlt, das wurde ihm sofort klar. Diese Person hatte immer diese seltsame Wirkung gehabt – das würde er gerne behaupten, aber in Wahrheit beruhigte Naruto ihn immer.
 

„Jo“, begrüßte der Uzumaki ihn ganz locker. Er erwiderte mit einem leichten Nicken und setzte sich gegenüber hin. Es war ein kleines Lokal, das nicht mal eine handvoll Leute einnehmen könnte – es war jedoch sehr gemütlich und er fühlte sich ein Stückchen wohler.

Nach ihren Bestellungen begann Naruto das Gespräch: „Und? Was führt dich hierher?“

‚Du führst mich hierher‘, hätte er gerne geantwortet, aber beließ es bei einer neutraleren Antwort, „ich habe diesen Ort vermisst, weißt du. Metropolen sind nicht so meins.“ Das war nur die halbe Wahrheit.

„Ach, nur diesen Ort?“ Sasuke wusste nicht, wie er auf diese kecke Frage reagieren sollte, also schluckte er kurz, jedoch erklärte sich Naruto selbst. „Sorry für diesen dummen Kommentar, aber hab ne Menge Liebesgeschichten gelesen und deswegen laber ich manchmal so nen Scheiß, nimm‘s nicht persönlich.“
 

Diese Antwort gefiel ihm nicht wirklich, kommentierte im gleichen Augenblick nichts. Irgendwie nervten diese anfänglichen Schritte, Sasuke wollte die Initiative ergreifen und die wichtigen Dinge wissen. Dinge, die sich in den letzten sechs Jahren angestaut haben.

„Du bist offener geworden, bestimmt hattest du die ein oder andere Beziehung.“ Der Philosoph hoffte, dass man seinen bitteren Ton nicht erkennen konnte.

„Na ja, es geht. Ich hatte schon Dates und Beziehungen, aber die kann man nicht ernst nehmen. Irgendwie hat es mir keiner angetan, weswegen ich wohl immer noch single bin“, antwortete er gelassen und schien überhaupt nicht nervös. Vielleicht war es aber eben nur der Schein und Narutos Herz versuchte sich selbst zu kontrollieren, „und bei dir so?“
 

Das Essen wurde serviert.
 

„Ach, ich hatte eine Beziehung, aber wir haben uns am Ende getrennt“, erläuterte Sasuke und griff nach den Essstäbchen. Er wollte ihm nicht zu viele Details geben, schließlich war sein Gegenüber der Grund für das vorzeitige Ende der Beziehung.

„Warum?“ Der Uchiha hätte sich denken können, dass dieser neugierige Typ nachhakte. Jetzt stellte sich nun die Frage: Sollte er eine Lüge erzählen? Es wäre zumindest die vernünftigere Entscheidung, also sollte er sich nicht grämen, eine kleine Lüge auszusprechen, oder? Er hatte sich zwar vorgenommen, keine Details darüber zu geben, aber auf der anderen Seite wollte er es dennoch preisgeben – was wäre, wenn Naruto nichts mehr von ihm wissen wollte? Er sollte lügen, das wäre die bessere Wahl …
 

Nein.
 

„Wegen dir.“ Es waren nur zwei kleine Worte, die jedoch eine fatale Wirkung auf Naruto ausgeübt haben. Die Stäbchen sanken langsam und er schaute auf. Seine blauen Augen funkelten im Licht der Warmlichtlampen. Sasuke konnte weiteren Wissensdurst erkennen, gemischt mit Nostalgie und vielleicht sogar … Sehnsucht und Hoffnung? Wahrscheinlich bildete er sich das nur ein.
 

„Warum?“ Diese Frage war nicht mehr als ein leichtes Wispern. Die Stimmung war angespannt, konnte jeden Moment eskalieren. Der Uchiha konnte diese Begebenheit nicht begreifen; sie schienen beide dasselbe zu empfinden und doch waren da diese sechs Jahre, die sie voneinander trennten. Keiner wollte die Trennung ansprechen.

„Weil ich dich nicht vergessen konnte“, gestand er ehrlich und schämte sich nicht mehr für diese Tatsache. Er konnte es nicht mehr ertragen, andere Leute als einen Ersatz zu nutzen, um Narutos Abwesenheit zu schmücken und mit anderen Gesichtern zu dekorieren.
 

Naruto aß weiter. Nein, er stopfte schon. In wenigen Wimpernschlägen schlürfte der junge Florist die Brühe weg und verlangte nach der Rechnung. Sasuke war schon wieder so verwirrt. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Vielleicht hatte er sich die gegenseitigen Emotionen wirklich nur ausgemalt.
 

Während des Essens sprachen sie nicht sonderlich viel. Gemeinsam schlenderten sie durch die Stadt, waren aber auch da stumm. Die unangenehme Stille kroch langsam in seinem Nacken hinauf. Sasuke fragte sich selbst, ob es wirklich eine gute Idee war, zurück in die Zeit zu wollen. Er hatte sich die ganze Szene anders erträumt, herzergreifender und emotionaler. Neben diesen Zweifel spürte er auch Wut. Er wollte diese ganze Sache endlich ansprechen, ihn anklagen, sich selbst anklagen und sich versöhnen. Er konnte dieses hässliche Gefühle beinahe schon greifen, so präsent kam es ihm vor.
 

Sasuke brachte Naruto nach Hause. An seiner Türschwelle schienen diese ganzen negativen Emotionen zu kochen, quollen über und platzten schlussendlich. Seine Geduld war am Ende, er wollte ganz klar in die Offensive gehen. In den letzten sechs Jahren hatte er kaum gehandelt, sich selbst zerfressen und wollte einfach nur noch Klartext reden.
 

„Es reicht, Naruto. Wir haben genug über nebensächliches geredet“, begann er und konnte seine Zunge kaum zügeln, „du Arsch hast keine Ahnung, wie dreckig es mir ging, weil du mich unbedingt verlassen musstest. Und dann bist du auch noch neugierig, das geht mir echt auf die Nerven. Es ging dir ja in den letzten sechs Jahren scheinbar sehr gut, während ich da Dreck fressen musste. Das ist ganz toll, ehrlich, aber dann bist du so dreist und weichst mir direkt aus. Scheinbar war ich dir doch nie irgendwas wert, aber ich habe da jeden Tag gelitten.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus, er hielt sich nicht mehr zurück, sondern sprach die Dinge aus, die er seit Jahren mit sich schleppte. „Danke, dass du mir sogar meine Beziehungen zerstört hast, ganz toll. Und währenddessen bist ganz glücklich durch die Gegend gelaufen und weichst einfach der Tatsache aus, dass du es bist, der mich jeden scheiß Tag verfolgt hat!“
 

Er keuchte angestrengt und wurde gegen Ende sogar lauter. Die Nachbarn waren im egal, für ihn zählte nun diese Szenerie. Naruto hatte ihn verletzt, er wollte es ihm mitteilen, auch wenn er es falsch angegangen war.

Eben jener stand mit dem Rücken zu ihm. Er konnte ihn nicht lesen, er sah nur, wie sein Rücken leicht zitterte, bis er sich plötzlich umdrehte und ihn am Kragen packte. Mit Leichtigkeit zog er den Philosophen in die kleine Wohnung und drückte ihn auf den kühlen Boden, nur um sich rittlings auf ihn zu setzen.
 

Sasukes Herz setzte aus und er errötete. Diese Position war … anders. Tausende Gedanken flitzten in seinem Kopf, er sah so viele möglichen Enden für diesen Abend.
 

„Du Bastard, du warst nicht der Einzige, der gelitten hat“, Narutos Stimme schlotterte, „du kennst nicht mal die Wahrheit, aber gehst direkt davon aus, dass ich ja so glücklich bin. Jetzt hör mir mal genau zu! Ich wusste von dem Angebot! Ich wusste, wie wichtig das war und dass du nicht gehen würdest! Ich hab mich getrennt, damit du gehen kannst, okay? Ich habe diese Entscheidung all die Jahre bereut, ich hätte zuerst mit dir reden sollen, aber ich hab‘s nicht getan. Ich habe immer zuerst an dich gedacht.“
 

Die Art und Weise, wie Naruto redete, ließ den Angesprochenen schwach werden. Der Uzumaki war so schwach und zerbrechlich, Reue schien den jungen Mann zu zerbersten und Sasuke könnte schwören, dass seine Augen verräterisch glänzten.

All die Jahre ging er davon aus, dass er seinem Freund egal war, aber am Ende des Tages war es genau das Gegenteil: Naruto hatte immer nur ihn in seinen Gedanken. Er hatte sein eigenes Glück aufgegeben, um ihn glücklich zu machen. Es war dennoch falsch, das konnte keiner leugnen, aber er war so jung und hatte im reinen Affekt gehandelt. Er hatte mit der Konsequenz gelebt, gelitten und sich selbst unglücklich gemacht.
 

Sasuke schämte sich für seine vorherigen Worte. Also griff er nach dessen Rücken und zog ihn zu sich runter, um seine Arme um den bibbernden Körper zu schlingen. Es war genau die Berührung, die sie nach all der Zeit gebraucht haben. So lagen die beiden jungen Männer auf dem Laminat, umarmten sich und weinten all den verschwendeten Momenten nach, die sie nicht zusammen erleben konnten.
 

In dieser Nacht redeten die beiden Erwachsenen die ganze Zeit. Sie zeigten ihre ehrlichen Gefühle, versteckten sich nicht hinter freundlichen Worten und waren offen. Sie wussten nun, wie sehr der andere unter dieser Trennung gelitten hatte, wie viel Trauer sie runtergeschluckt hatten, nur um daran zu glauben, dass sie sich eines Tages wiedersehen konnten. Es war eine schöne Nacht, sie berührten sich nicht, sondern zogen sich mit ihren Worten an.

Sasuke wurde wieder bewusst, was für ein wichtiger Bestandteil doch Naruto war. Er war der Teil, der ihn vollkommen machte, eine andere Sichtweise eröffnete und so viele Möglichkeiten zeigte, wie fröhlich doch das Leben sein konnte. Er war ihm auf jeder Ebene dankbar.
 

Eine Beziehung führten sie am Ende nicht.
 

Sie mussten sich erst wieder kennenlernen, mussten voneinander lernen und wissen, wie sich der Gegenpart in dieser Zeitspanne verändert hatte. Sie waren nun erwachsen, aber auf der anderen Seite behielten sie die kindliche Gelassenheit.
 

Sie wollten sich in das neue Selbst verlieben.
 

Vielleicht waren sie an einem falschen Zeitpunkt zusammengekommen. Vielleicht war jetzt die Zeit gekommen, in der sie sich ohne jede Hemmung erneut verlieben konnten. Wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind, dann werden sie auch zusammen sein; das wurde Sasuke nun bewusst.

Aber er wollte gerade nichts anderes mehr. Naruto war alles, was er je gewollt hatte.
 

* * *
 

Als sie nach sechs Monaten gemeinsam einen Film geschaut haben, ruhte Narutos Schopf auf seinem Oberarm. In der eingehüllten Stille griff Sasuke nach der Hand und verschränkte stumm ihre Finger miteinander. Er spürte, dass sie so weit waren und dieses mal würde er den ersten Schritt gehen …



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2019-09-15T13:58:21+00:00 15.09.2019 15:58
Endlich können sie glücklich sein,ja sie haben sich wirklich weiterentwickelt !
Tolles Ende ,gefällt mir !
Von:  Yuna_musume_satan
2019-09-15T12:35:35+00:00 15.09.2019 14:35
Sooo wundervoll die Story ich werde sie vermissen.
Bitte schreib mich an wenn deine neue Story hochgeladen wird.
Antwort von:  Apple_tree
17.01.2021 19:34
Ich schreibe dir auf jeden Fall! Ich habe vor ein paar Tagen mit einer neuen Story angefangen und habe auch einen OS begonnen, also kommt bald mehr content ^__^ Ich bin aber auch aktiver auf Apple-tree <3
Von:  KatanaYuki
2019-09-14T21:34:13+00:00 14.09.2019 23:34
So schön..Danke für diese wunderschöne Geschichte..
Antwort von:  Apple_tree
17.01.2021 19:31
*antwortet knapp 2 Jahre später*
Liebend gerne! Ich arbeite schon an einer neuen Story und an einem OS, kann also hoffentlich nicht mehr so lange dauert, wobei ich eher auf Fanfiktion.de unter Apple-tree aktiver bin <3


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