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Don´t fuck the Company

von

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Überraschungsgast


 

Excuse me for a while

While I'm wide eyed

And I'm so damn caught in the middle

London Grammar ~ Strong
 

Kopfschüttelnd wandte Sasuke sich von der geschlossenen Tür ab. Er hatte keine Ahnung, wer dieses Mädchen war, oder wie sie hier hochgekommen war. Vermutlich war sie das Kind irgendeines Hotelgastes. Seine eigene Tochter war bei ihrer Mutter in der nächsten Großstadt, und sie trug keine Brille. Er hatte heute jedenfalls keinen Nerv für solche Spielchen.

Genervt ging er zurück zu seinem Schlafzimmer, wo er Naruto, inzwischen ganz nackt, in seinem Bett vorfand. Sein Blick glitt über den attraktiven Körper, aber ihm war die Lust vergangen. Vielleicht später.

„Wer war das?“

„Niemand… Ich gehe duschen“, verkündete er und ignorierte den Protest des Blonden.

Das Wasser auf seiner Haut tat unglaublich gut, wusch die Müdigkeit ab und gab ihm einen klareren Kopf. Und einen klaren Kopf wünschte Sasuke Uchiha sich an diesem Morgen wie nie zuvor.

Seit er aufgewacht war, versuchte er, den letzten Abend zu rekonstruieren – ohne Erfolg. Er wusste, dass er ins Otogakure gegangen war, und an den hübschen Jungen, der ihn von der Bar weggeholt hatte, konnte er sich auch erinnern. Aber danach herrschte Chaos in seinem Kopf. Waren sie tanzen gegangen? Hatten sie den Club verlassen? Sasuke wusste es nicht, und dieser Kontrollverlust machte ihn nervös. Außerdem tat sein Hintern weh, und er konnte sich einfach kein Szenario vorstellen, in dem er einem Teenager erlauben würde, ihn zu toppen, egal, wie attraktiv besagter Teenager war. Zu allem Überfluss meinte er, irgendwo gehört zu haben, dass der Junge erst 16 war – wodurch Sasuke sich strafbar gemacht hatte, wenn er tatsächlich mit Menma geschlafen haben sollte. Gott, was war nur los mit ihm gewesen letzte Nacht?

Sasuke hatte erst ein Mal so viel getrunken, dass er die Geschehnisse nicht mehr unter Kontrolle hatte. Damals war er 16, hatte den Ausweis seines Bruders gestohlen und war alleine ausgegangen. An den Verlauf des Abends konnte er sich nicht erinnern, aber am nächsten Morgen war er im Bett eines attraktiven Mannes mit stacheligem, silbergrauem Haar aufgewacht. Sasuke hatte den noch Schlafenden gemustert, nicht mal überrascht von der Erkenntnis, sein erstes Mal mit einem wesentlich älteren, völlig fremden Mann gehabt zu haben. Dass er sich überhaupt nicht daran erinnerte, war ein wenig unschön, aber nicht weiter tragisch. Immerhin erklärte das einige Dinge über ihn selbst. Beispielsweise hatte Sasuke nie darüber nachgedacht, wieso er kein Interesse an all den Mädchen hatte, die für ihn schwärmten – er hatte andere Prioritäten gehabt. Doch als er die Decke zurückschlug und Kakashis nackten Körper sah (den Namen hatte er später erst rausgefunden), war ihm klar gewesen, wie sein Interesse gelagert war.

Von der Kälte war Kakashi wach geworden, und Sasuke überprüfte seine Theorie, indem er sich auf den Schoß des Älteren schwang und ihn küsste.

Ein paar Stunden später wusste er, dass er schwul war, und dass es nicht in Frage kam, diese Präferenz auszuleben. Nach einem sehr zurückgezogenen Wochenende trat Sasuke am Morgen auf eine seiner Klassenkameradinnen zu und erklärte ihr, dass sie zusammen zu Mittag essen würden. Eine Woche später gab es kein anderes Thema mehr in der Schule, als dass Sasuke Uchiha und Sakura Haruno jetzt ein Paar waren.

In ihrem letzten High-School-Jahr verlobten sie sich, um noch vor ihrem ersten Unisemester zu heiraten. Kaum zehn Monate später wurde Sarada geboren. Sakura hatte ihr Medizinstudium abgebrochen, und die junge Familie war irgendwie über die Runden gekommen. Schon damals hatte Sasuke neben seinen Seminaren extrem viel gearbeitet, weil er keine Hilfe von seinen Eltern annehmen wollte. Nach seinem Abschluss hatte sich das nur wenig geändert.

Sasuke dachte gerade, dass das alles unmöglich schon 13 Jahre her sein konnte, als es erneut an der Tür klingelte.

Um was für eine Katastrophe es auch gehen mochte, er beschloss, dass seine Angestellten sich selbst darum kümmern würden. Dennoch schaltete Sasuke die Dusche aus, da er sich daran erinnerte, dass er einen Gast hatte.

Er überlegte gerade, was er so alles mit ihm anstellen wollte, als es erneut an der Tür klingelte. Wie zuvor hätte er es ignoriert – wenn nicht das Geräusch der sich öffnenden Tür gefolgt wäre.

Sasuke wäre fast das Handtuch runtergerutscht, das er sich gerade um die Hüfte gebunden hatte, als er Narutos Stimme sagen hörte: „Na, wer bist du denn?“

„Ich bin Sarada Uchiha und möchte meinen Vater sprechen.“

Und so kam es, dass das erste, was seine Tochter seit sechs Jahren von Sasuke sah, war, wie er halbnackt aus seinem Badezimmer stampfte, um einen anderen halbnackten Mann zusammenzustauchen: „Was fällt dir ein, fremde Leute in meine Wohnung zu lassen?“

„Häh? Sie ist doch gar nicht drinnen!“, protestierte Naruto und wies auf die Grenze des Türrahmens, die das Mädchen in der Tat nicht passiert hatte.

„Darum geht es nicht.“

„P-Papa“, unterbrach die Kleine das Gezanke so laut, dass beide Männer gezwungen waren, sie anzusehen.

In dem Moment, als sie aus tränenglänzenden, aber fest entschlosseneren Augen zu Sasuke aufstarrte, hätte sie den Ausweis nicht gebraucht, den sie in der Hand hielt. Es war, als stünde Sakura vor ihm.

„Ich bin es wirklich, Papa.

Und er glaubte ihr. Sie war Sarada Uchiha. Seine Tochter.

Zuletzt hatte er sie vor sechs Jahren bei der Trennung von Sakura gesehen. Seine Exfrau hatte auf das alleinige Sorgerecht bestanden, und er hatte sich nicht mit ihr gestritten. Also hatte er vor dem Vormundschaftsgericht ein letztes Mal ihren Kopf gestreichelt und sich dann von ihren tränenglänzenden, verständnislosen Augen abgewandt, die damals noch brillenlos in die Welt geblickt hatten.

Das siebenjährige Kind hatte noch etwas Babyspeck mit sich herumgeschleppt. Den war sie jetzt los, sodass sie etwas älter als ihre 13 Jahre wirkte. Das war wohl einer der Gründe, aus denen Sasuke sie nicht sofort erkannt hatte.

Doch inzwischen saß sie in seiner Küche und starrte ihn über das Orangensaftglas hinweg an, das Naruto ihr hingestellt hatte. Sie wusste scheinbar genauso wenig, was sie sagen sollte, wie ihr Vater.

Zum Glück fehlten Naruto selten die Worte, sodass er fragte: „Also, Sarada… Solltest du nicht in der Schule sein oder so?“

Das Mädchen errötete ertappt und sah auf ihr Glas. Als sie nicht antwortete, kam Sasuke ein Verdacht, und er stand auf, um sein inzwischen halb geladenes Handy aus dem Schlafzimmer zu holen. Darauf waren zig Anrufe und Nachrichten von Sakura und seinen Eltern und Itachi. „Hab sie“, schrieb er allen von ihnen knapp, dann kehrte er in die Küche zurück. Naruto und Sarada sahen ihn ein wenig verwirrt an, weil er einfach so kommentarlos gegangen war, aber Sasuke legte nur das Handy vor seine Tochter, um ihr zu zeigen, was sie angerichtet hatte.

„Warum hast du das getan?“, fragte er ruhig, doch Sarada funkelte ihn an, als habe er sie tödlich beleidigt. Bevor er noch etwas sagen konnte, klingelte sein Telefon, und Sasuke hob mit einem tonlosen: „Es geht ihr gut“, ab.

„Hast du nicht ein bisschen mehr zu sagen?“, blaffte Sakura, deren verschnupfte Stimme Bände sprach. Sie holte tief Luft und Sasuke hörte, wie sie sich schnäuzte. Dann verlangte sie, mit ihrer Tochter zu sprechen.

Als Sasuke Sarada das Telefon hinhielt, wandte sie das Gesicht ab und verschränkte die Arme. Ihr Vater schloss kurz die Augen, bevor er Sakura erklärte: „Sie will nicht mit dir reden.“ Sakura brach sofort wieder in Tränen aus. Weiber…

Sasuke ließ sie heulen und musterte Sarada. Es wäre ihm recht, wenn Sakura das geregelt hätte. So hatten sie die Erziehungsbelange immer gehandhabt: Er zahlte, was nötig war, und Sakura kümmerte sich um das Kind. So war es in Sasukes Kindheit gewesen. Er kannte keine andere Art von Vaterschaft. Es war nicht so, als wären Sakura oder Sarada ihm gleichgültig, nur war die Arbeit für ihn wichtiger. Nur so konnte er sie schließlich mit dem versorgen, was sie brauchten.

Doch jetzt hatte er keine Wahl, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, also sagte er: „Sag meinen Eltern Bescheid. Ich rufe nachher wieder an“, und legte auf.

Saradas Blick versuchte, ihre Angst unter Ärger zu verbergen, als ihr Vater sich ihr wieder zuwandte. Dieser fragte jedoch lediglich: „Wieso bist du hier?“

„Alter, um dich zu sehen natürlich!“, mischte Naruto sich ein. „Das war auch wirklich Zeit, wenn du dein eigenes Kind nich erkennst, Mann!“

Sasuke hatte nie gewusst, dass schlechtes Gewissen wie Säure schmecken konnte, aber Naruto ließ ihn einen Tropfen davon kosten, und es verbrannte ihm die Zunge.

„Das geht dich nichts an“, stellte er klar, sobald er die Sprache wiedergefunden hatte. „Misch dich nicht in Dinge ein, die dich nicht betreffen.“

„Ach so, dann soll ich dich nächstes Mal besoffen in der Hotellobby liegen lassen?“

„Wie kannst du es wagen…“

„Hör auf, auf deinem Freund rumzuhacken, nur, weil du dein Leben nicht auf die Reihe kriegst!“, unterbrach Sarada den Streit, woraufhin Naruto fuchsienrot anlief und irgendetwas stammelte, während Sasuke fast an seiner Spucke erstickte.

„Er ist nicht mein Freund“, war alles, was er schließlich darauf erwidern konnte.

Sarada verdrehte die Augen. „Ja, klar. Hier laufen bestimmt ständig irgendwelche Angestellten morgens nur in Unterwäsche rum.“

Also hatte Sasuke diese Fehleinschätzung Naruto zu verdanken. Er warf seinem Liebhaber einen tadelnden Blick zu, den dieser mit hochgerissenen Händen beantwortete. „Hey, tu nich so, als wär das meine Schuld. Du wolltest, dass ich bleib und…“

„Sei einfach still“, seufzte Sasuke, der langsam Kopfschmerzen bekam. Er wollte nur ins Bett, aber selbst wenn seine ungebetenen Gäste weg waren, konnte er sich nicht hinlegen. Nie wieder Alkohol, das schwor er sich.

„Mit dem würde ich gar nich zusammen sein wollen“, erklärte Naruto Sarada, die ihrer Mutter wahnsinnig ähnlich sah, als sie zum ersten Mal lächelte. Der Animateur grinste zurück, dann erhob er sich. „Na ja, ich lass euch mal allein. Ihr habt sicher viel zu besprechen.“

Im Vorbeigehen wuschelte er Sarada durch die Haare und meinte: „Wenn er zu sehr nervt, kannst du ja zu mir kommen.“

Dann waren Vater und Tochter alleine.

Die beiden musterten sich aus Augen, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. Es war seltsam für Sasuke, life und in Farbe vor sich zu sehen, dass das wirklich sein Kind war, sein Fleisch und Blut. Vor allem, da ihm alles außer ihrem Äußeren so völlig fremd erschien.

„Was ist zwischen dir und deiner Mutter passiert?“, fragte er schließlich, als das Mädchen unbehaglich den Blick abwandte.

Sie rollte ihr Saftglas zwischen den Händen herum, ohne ihren Vater anzusehen. „Mama versteht einfach nichts. Sie meckert nur die ganze Zeit wegen allem.“

„Also bist du weggelaufen.“

Das Mädchen zuckte die Schultern und Sasuke rieb sich über die Augen. Die Situation überforderte ihn, und plötzlich wünschte er, Naruto wäre nicht gegangen. Er hätte sicher gewusst, was man einem nörgeligen Teenager sagen konnte, der sich von allen missverstanden fühlte, weil er sich selbst nicht verstand.

„Die ist doch froh, wenn sie mich los ist“, rechtfertige Sarada sich.

„Und deswegen ruft sie mich hundert mal an, nur wegen der kleinen Möglichkeit, dass du hier sein könntest“, erwiderte Sasuke, genervt von ihrem Jammern, das sich sehr nach einer verwöhnten Göre anhörte, die nicht mal wusste, was alles für sie getan wurde.

„So klein war die Möglichkeit nicht“, murrte Sarada und erklärte auf den auffordernden Blick ihres Vaters hin: „Wir haben uns gestritten, weil ich dich sehen wollte. Sie kapiert nicht mal, wieso das so wichtig für mich ist. Sie ist so… Ugh!“

Die Information, dass seine Tochter Kontakt zu ihm wollte, hatte Sasuke in seinem letzten Gespräch mit Sakura erhalten. Allerdings schien das schon länger ein Problem zwischen den beiden zu sein, und die Mutter war offenbar nicht bereit, von ihrer Meinung abzurücken, wonach es besser für das Mädchen wäre, ihren Vater nicht zu sehen. Sasuke konnte nicht sagen, dass er sich über Saradas Eigeninitiative in dieser Sache freute.

„Hier kannst du nicht bleiben. Du hast Schule.“

Sasuke erhob sich, um sich noch einen Kaffee einzuschenken. Aber als er sich Sarada wieder zuwandte, sah sie unglaublich jung und unglaublich verletzlich aus.

„Willst du mich gar nicht kennenlernen, Papa?“, fragte sie leise.

Er hätte sagen können, dass es alleine Sakuras Schuld war, dass er seine eigene Tochter seit sechs Jahren nicht mal auf Fotos gesehen hatte. Sie hatte einen glatten Bruch nach dem Eheleben gewollt, und den hatte Sasuke ihr gewährt.

Die Wahrheit war jedoch, dass diese Entscheidung mehr als bequem für ihn gewesen war. Er hatte nie wirklich gewusst, was er mit dem Kind anfangen sollte. Sie war ihm nicht gleichgültig oder zuwider, er verstand nur nicht, warum alle vor Begeisterung über einen Menschen zerflossen, der nicht mal sprechen konnte, von Nützlichkeit ganz abgesehen. Sasuke hatte immer getan, was als Vater von ihm verlangt wurde: Windeln wechseln, füttern, ins Bett bringen, spielen, vom Kindergarten abholen, Schulaufführungen besuchen… Aber er hatte es mit stoischer Routine getan, nicht aus überschwänglicher Liebe für das sich so rasch verändernde Menschlein.

Jetzt saß ein fast ausgewachsenes Mädchen vor ihm, und er wusste noch immer nichts mit ihr anzufangen, vielleicht noch weniger als vor sechs Jahren, denn jetzt gab es keinen Verhaltensrahmen, an den er sich halten konnte.

„Du kannst in den Ferien kommen“, erklärte Sasuke schließlich nach längerem Schweigen, woraufhin sich Saradas Gesicht aufhellte.

„Aber wir machen schon gar nichts mehr im Unterricht. Wir schauen nur Filme. Kann ich nicht doch bleiben? Das Zeugnis können sie mir doch schicken.“

Kurz schob sich das Gesicht ihrer 13-järhigen Mutter vor das Antlitz seiner noch immer argumentierenden Tochter, dann blinzelte er es weg. Erschöpft rieb er sich die Augen, denn er wusste, dass er aus der Sache nicht mehr rauskommen würde, bis Sarada es sich anders überlegte. Und das, wo er dringend wieder ins Bett sollte.

„Nur, wenn Sakura zustimmt“, unterbrach Sasuke die Argumente des Mädchens.

„Mama erlaubt das bestimmt nicht“, murmelte Sarade und stocherte enttäuscht in ihren Cornflakes.

Wahrscheinlich würde sie es erlauben, nur, um Ruhe vor ihrer Tochter zu haben – zumindest wäre es Sasuke so gegangen, wenn er diesem Genörgel dauerhaft ausgesetzt gewesen wäre. „Wenn sie nein sagt, musst du damit leben“, stellte er klar. „Sie hat das Sorgerecht.“

Unter der Brille blitzten ihn schwarze Augen scharf an. „Das hat sie nur, weil du mich nicht wolltest, oder?“

„Wieso möchtest du bleiben, wenn du das glaubst?“

Betreten senkte Sarada den Blick, und Sasuke fragte sich, was ihn geritten hatte, sie hierher einzuladen. Was tat man wochenlang mit einem Teenager? Zumal er nur wenig Zeit hatte. Bevor er jedoch eine Strategie ersinnen konnte, klingelte sein Telefon und er musste sich entschuldigen. Eine seiner Rezeptionistinnen erklärte merklich verunsichert, dass zwei Herren von der Polizei auf ihn warteten, die ihn wegen der Sache von gestern sprechen wollten.

Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Sasuke konnte sich nur vage an die Verhaftung erinnern, versprach aber, in die Lobby zu kommen.

„Ich habe jetzt einen Termin, den ich nicht verschieben kann“, erklärte er Sarada, und fügte, als er ihren enttäuschten Blick bemerkte, hinzu: „Danach gehen wir Mittagessen.“

Lächelnd sah sie ihrer Mutter sogar noch ähnlicher.

Die beiden verließen die Wohnung, nachdem Sasuke sich einigermaßen präsentabel gemacht hatte. Er hatte angeboten, dass sie auf ihn warten konnte, aber das Mädchen hatte sich lieber im Hotel umsehen wollen. Sasuke wies ihr an, zuerst in den Aufzug zu steigen, dann stellte er sich neben sie. Mit einem leisen ‚Pling‘ glitt die Fahrstuhltür vor ihnen zu, und machte zwei Spiegelbilder sichtbar, die beide die Arme vor der Brust verschränkt hatten, die Beine gerade wie Säulen unter ihnen.

„Ruf deine Mutter an, während ich beschäftigt bin“, verlangte Sasuke, wofür er ein trotziges Schnauben kassierte.

Sarada wagte allerdings nicht, noch etwas zu sagen, als der Aufzug im Erdgeschoss hielt. Der Polizist vom letzten Abend und einer seiner Kollegen erhoben sich von den Sesseln im Foyer und kamen herüber, um Sasuke die Hand zu reichen.

„Können wir ungestört reden?“, fragte der Beamte, ohne Sarada zu beachten.

„Gleich.“

Unter den verdutzten Blicken der Polizisten begleitete Sasuke seine Tochter zum Empfang, an dem die Concierge sie begrüßte. Der Hotelier orderte ein lilanes Band für seine Tochter, mit dem sie an den Hotelbars und im Restaurant alles bekommen würde, was sie wollte - abgesehen von Alkohol, natürlich. Seine Angestellte warf dem Mädchen neugierige Blicke zu, beschied sich aber auf höflichen Smalltalk mit ihr, während sie der Aufforderung nachkam.

„Wir treffen uns um halb zwei wieder hier“, erklärte Sasuke nach einem Blick auf seine Uhr. Das gab ihm eine Stunde, um diese Männer abzuservieren und ein wenig Arbeit zu erledigen. „Sei pünktlich.“

Er ließ Sarada am Tresen zurück und bedeutete den Polizisten mit einer Handbewegung, ihm zum Aufzug zu folgen. In seinem Büro bot Sasuke ihnen Sitzplätze und Getränke an, bevor er sie über den Tisch hinweg auffordernd anblickte.

„Sie haben gestern die Festnahme eines Gastes gesehen“, begann der ältere Beamte. „In seiner Suite wurden Drogen gefunden – unter anderem Ecstasy und andere Partydrogen. Was können Sie uns diesbezüglich sagen?“

„Nichts.“

„Herr Uchiha, Sie werden sich kooperativer zeigen müssen angesichts der steigenden Zahlen von Drogendelikten in Konoha. Wollen Sie eine Razzia in Ihrem Haus riskieren?“

„Sehen Sie sich um, wenn Sie wollen“, erwiderte Sasuke kalt. „Es gibt hier nichts, das Sie finden könnten.“

Der Alte öffnete den Mund, doch bevor er Sasuke anschnauzen konnte, ging sein junger Kollege dazwischen: „Vielen Dank für das Angebot, auf das wir wenn nötig noch zurückkommen. Für den Moment haben wir den Tatort gesichert, das sollte genügen. Wir müssen aber fragen, ob Ihnen ungewöhnliches Verhalten bei Herrn Kilabee aufgefallen ist. Hat er andere Personen getroffen? Wurde er in seinem Hotelzimmer besucht, oder haben Gäste sich über ihn beschwert?“

„Ich hatte mit dem Gast keinen persönlichen Kontakt. Mit wem er sich getroffen hat, weiß ich nicht, aber ich werde die Frage an das Personal aus den Restaurants und Bars weiterleiten“, sagte Sasuke, während er seinen Laptop hochfuhr und das Programm startete, mit dem die Zimmerbelegung abgewickelt wurde. Dort wurde auch vermerkt, welche Services der Gast in Anspruch genommen hatte – und ob er das Zimmer alleine belegte. „Herr Kirabii hatte keinen Besuch, und es liegen keine Beschwerden vor.“

„Soweit wir informiert sind, unterhalten Sie geschäftliche Beziehungen mit dem Otogakure Nachtclub“, mischte sich der erste Polizist wieder ein. „Ist Ihnen bekannt, ob der Verdächtige Kontakt mit dessen Besitzer hatte oder dort öfter verkehrte?“

„Was wollen Sie damit andeuten?“, fragte Sasuke scharf, doch der Beamte sah ihn nur gleichgültig an.

„Beantworten Sie die Frage, Sir.“

„Ich bin nicht über private Belange meiner Gäste informiert.“

Die Polizisten warfen sich nicht zu deutende Blicke zu, ließen dieses Thema jedoch fallen. Sie stellten Sasuke noch einige Fragen bezüglich Killer Bee – ob er schon mal im Hotel untergekommen war, wie er gezahlt hatte und dergleichen – bevor sie schließlich aufbrachen.

Als er schließlich alleine in seinem Büro war, starrte Sasuke den Computer an, ohne sich zu rühren. Sein Kopf dröhnte, seine Augen schmerzten und wenn er versuchte, sich zu konzentrieren, verwischten seine Gedanken zu einem undeutlichen Nebel.

Irgendwo im Hotel wartete Sarada auf ihn, aber er musste noch ein bisschen arbeiten. Wenn nur nicht ständig verschwommene Gedanken an die letzte Nacht vor sein inneres Auge treten würden. Er konnte sich nur noch an wenig erinnern, aber die spärlichen Erinnerungsfetzen verstärkten das flaue Gefühl in seinem Magen. Beim besten Willen konnte er sich nicht daran erinnern, genug getrunken zu haben, um so einen Kater zu rechtfertigen. Ärgerlich rieb er sich über die Schläfen. Es war nichts passiert. Vielleicht war Orochimaru etwas zudringlich gewesen – aber wann war er das nicht? Und dieser halbnackte Junge, der ihn aus dem Club getragen hatte, war sicherlich nicht erst 16, wie Sasuke gehört zu haben glaubte.

Über einem Haufen unerledigter Arbeit und noch mehr unangenehmen Überlegungen schlief Sasuke schließlich an seinem Schreibtisch ein.
 

Das Hämmern an der Tür ließ ihn auffahren, wobei ein Blatt, das an Sasukes Wange geklebt hatte, sanft auf seinen Schreibtisch hinunterschwebte. Verwirrt strich er einige Haare aus den Augen und versuchte, sich zu erinnern, wo er eigentlich war – als ihm Sarada einfiel.

Leise fluchend kam er auf die Beine und bellte ein ungeduldiges: “Ja!“, als es erneut klopfte.

„Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass er hier ist“, meinte eine triumphierende Stimme und die Tür öffnete sich gerade rechtzeitig, damit Sasuke sehen konnte, wie seine Tochter die Augen verdrehte.

Sie stand mit verschränkten Armen neben Boruto, wandte sich jetzt aber ihrem Vater zu, den sie anblickte, als wäre er ein Wurm zu ihren Füßen. Kein Wunder, denn Sasuke bemerkte mit einem verstohlenen Blick auf seine Uhr, dass es bereits kurz vor drei war.

„'Sei pünktlich', ja?“, fragte Sarada.

Sasuke rieb sich über die brennenden Augen und stand auf. „Es war ein langes Gespräch mit den Beamten. In zehn Minuten bin ich so weit.“

„Du sagtest, du wärst vor eineinhalb Stunden so weit.“

Boruto machte einen Schritt vorwärts, stellte sich zwischen Vater und Tochter. „Herr Uchiha hat eben viel zu tun, das hab ich doch gesagt. Und es hat nichts mit dir zu tun.“

„Ich denke, du hast ebenfalls viel zu tun“, bemerkte Sasuke, woraufhin der Junge sich verlegen am Nacken kratzte. Sein Chef sah zwischen Boruto und Sarada hin und her und fragte sich, wie lange die beiden auf der Suche nach ihm schon gemeinsam durch das Hotel gestromert waren. „Geh wieder an die Arbeit. Heute kannst du mir nicht helfen.“

Boruto schmollte, schob sich aber folgsam an Sarada vorbei aus dem Büro. Sasuke schaltete seinen Computer aus und kam um den Schreibtisch herum. Der Blick seiner Tochter begegnete ihm wie eine Wand, gegen die er rannte.

„Ich habe die Polizisten gehen sehen. Das war vor zwei Stunden. Wenn dir die Arbeit wichtiger ist als ich, lüg mich wenigstens nicht an“, verlangte sie, bevor sie dramatisch auf dem Absatz kehrt machte und den Raum verließ.

‚Teenager‘, dachte Sasuke erschöpft und folgte ihr schweigend.

Als sie am Empfang vorbeigingen, grüßten die Damen sie höflich, aber Sasuke konnte ihre neugierigen Blicke im Nacken spüren. Kein Wunder, musste er doch am letzten Abend völlig betrunken hier vorbeigetorkelt sein, während die Polizei in seinem Haus stand. Und jetzt war ein Mädchen aufgetaucht, das nicht offensichtlicher mit ihm hätte verwandt sein können.

„Was hast du gesagt, damit sie dich nach oben lassen?“, wollte Sasuke wissen, als sie auf der Straße waren.

„Die Wahrheit“, erklärte Sarada schlicht und schob ihre Brille zu Recht. „Als ich ihnen meinen Ausweis gezeigt habe, wollten sie dich rufen, aber du bist nicht ans Telefon gegangen, also haben sie mich hochgebracht.“

Nun, zumindest wusste Sasuke jetzt, wer das penetrante Telefonklingeln ausgelöst hatte.

Nach dieser kurzen Unterhaltung kehrte wieder Schweigen ein. Zuerst hatte Sasuke das Restaurant an der Uferpromenade angestrebt, in dem er des Öfteren mit Orochimaru gegessen hatte. Doch die Bruchstücke von Erinnerungen aus der letzten Nacht trieben ihn anderswohin. Er wusste nicht genau, was am letzten Abend passiert war, aber er wollte das Mädchen nicht mal in der Nähe irgendwelcher Orte, die mit dem alten Mann zu tun hatten.

Er wählte ein anderes Lokal mit Meerblick und ließ sich mit seiner jungen Begleiterin in einem Tisch vor der großen Fensterfront nieder. Der Kellner versuchte, scherzhaft ein wenig mit Sarada zu flirten, worauf diese jedoch kein bisschen einging. Sie wusste, was sie wollte. Das gefiel Sasuke. Er fragte sich, ob sie so auch auf die Jungen aus ihrer Klasse reagierte und ob das überhaupt schon ein Thema war in ihrem Alter. Allerdings war das nichts, das man ein junges Mädchen fragte, welches man kaum kannte. So wählten und bestellten Vater und Tochter weiterhin schweigend ihr spätes Mittag- oder frühes Abendessen.

Sie beobachteten die Leute am Strand für eine Weile, doch als ihre Getränke kamen (Sasuke hatte einen doppelten Espresso und eine große Flasche Wasser beordert), beschloss er, etwas sagen zu müssen.

„Wie läuft die Schule?“, erkundigte er sich in einer Tonlage, mit der er sonst Geschäftstermine abwickelte.

Sarada zuckte zusammen, als hätte er sie angeschrien, und setzte sich aufrecht hin, die Hände im Schoß verkrampft. „Gut“, presste sie nervös hervor.

Sakura war in diesem Alter wesentlich mitteilsamer gewesen, was es Sasuke leicht gemacht hatte. Er brauchte nur zwischendurch eine halbherzige Frage einzuwerfen, dann lief das Gespräch von selbst. Um Sarada würde er sich mehr bemühen müssen.

„Hast du ein Lieblingsfach?“

Sie sah ihn aus ihren intelligenten Augen an, als wäre er eine dieser lästigen Tanten, die auf Familienfeiern unnötige Fragen stellten. Genau so fühlte Sasuke sich, und die Tatsache, dass es nicht seine Schuld war, dass er so gut wie nichts über das Mädchen wusste, machte es nicht besser.

Schließlich entschloss Sarada sich, doch zu antworten: „Ich mag Wirtschaft und Recht und Sozialkunde. Nach der Schule will ich Jura studieren.“

Bei diesen Worten sah sie ihn so eindringlich an, dass Sasuke nicht fragen musste, wie sie in ihrem zarten Alter auf so eine Idee gekommen war. Sie hielt ihn für den allein Schuldigen an der Trennung von Sakura und glaubte, dass er seine Tochter nie hatte sehen wollen. Die Frage war nur, wieso sie ihn hatte kennenlernen wollen, wenn sie ihn für ein verantwortungsloses Monster hielt.

„Mama hat mir nie gesagt, dass du schwul bist“, unterbrach Sarada die Stille, indem sie abrupt ein Thema vom Morgen aufgriff. Ihr Vater ließ langsam sein Wasserglas sinken, und sie beobachtete ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue. „War das ein Geheimnis? Ich dachte, wenn halbnackte Männer in deiner Wohnung rumlaufen, wärst du recht offen damit.“

Ah. Ja, das war doch ein recht eindeutiges Indiz. Allerdings hatte Sasuke nicht vor, so leicht zu gestehen, immerhin wollte er nicht, dass Sakura und der Rest seiner Familie davon erfuhren.

„Das war ein Angestellter.“

„Der Morgens ohne Hose deine Küche putzt. Verstehe.“

„Das war Zufall.“

„Mhm.“

Die beiden so ähnlichen Augenpaare begegneten sich, dann stießen ihre Besitzer gleichzeitig ein amüsiertes Schnauben aus. Die ganze Situation war einfach surreal, und ausgerechnet heute hatte Sarada auftauchen müssen. Sie gehorchte wohl Murphys Gesetz.

„Ist das der Grund, aus dem ihr euch getrennt habt?“

„Nein.“

Ihr Essen kam und unterbrach dieses höchst spannende Gespräch. Sasukes Magen rebellierte gegen den Geruch des Fisches, aber er konnte vor seiner Tochter schlecht zeigen, dass er den Kater seines Lebens hatte. Also begann er zu essen, und nach einigen Bissen fühlte er sich tatsächlich besser. Er spülte alles mit Wasser und Kaffee runter, bis er sich wieder halbwegs menschlich fühlte, aber eigentlich wollte er nur ins Bett.

„Und… Das Hotel gehört dir?“, begann Sarada mühsam.

„Ja. Es ist ein Ableger der Hotelkette deines Großvaters.“

„Ah. Und…“ Sarada stocherte auf ihrem Teller herum. „Und wohnen er und Großmutter auch in Konoha?“

„Nein. Aber sie werden sich freuen, dich zu sehen. Sie waren sehr besorgt, als sie hörten, dass du verschwunden warst.“

Beschämt senkte das Mädchen ihren Blick und ihre Gabel. „E-Es tut mir leid…“

„Das wirst du ihnen und deinem Onkel selbst sagen, wenn du sie siehst.“

Sarada sah ihn überrascht an, dann nickte sie lächelnd. „Mein Onkel heißt Itachi, oder? Ist er auch in der Hotelbranche?“

Es versetzte Sasuke einen Stich, dass Sakura offenbar nicht mal über seine Familie hatte sprechen wollen. Seine Eltern und sein Bruder konnten schließlich nichts dafür, dass es zwischen ihnen nicht geklappt hatte. Dieses Urteil verkniff er sich jedoch und beantwortete stattdessen die zahlreichen Fragen des Mädchens. Während des Essens entstand so keine unangenehme Stille. Danach schlug Sarada vor, noch ein wenig am Pier spazieren zu gehen, wo ihr Vater ihr ein Eis kaufte.

Dieses ließ sie aber sinken, als sie bemerkte, wie Sasuke auf seine Uhr blickte. „Du kannst ruhig zu deiner Arbeit gehen, wenn dir das lieber ist.“

Langsam reichte es Sasuke mit ihrem Genörgel, und sie zuckte vor seinem strengen Blick weg. „Ich habe ein Hotel zu leiten. Das bedeutet, ich bin für meine Angestellten verantwortlich, unabhängig davon, was ich lieber machen würde.“

„Wenn du keine Zeit hast, kann ich auch nach Hause fahren“, murmelte Sarada leise. „Ich habe Mama vorhin schon angerufen und ihr gesagt, dass ich bleibe, aber…“

„Ich habe dich eingeladen, also werde ich mir die Zeit für dich nehmen“, unterbrach Sasuke das Mädchen. „Aber ich werde nicht den ganzen Tag Zeit für dich haben. Verstehst du das?“

„Ja…“

„Gut. Ich muss jetzt zurück ins Hotel. Möchtest du noch hier bleiben?“

„Ja.“

„Findest du alleine wieder zurück?“

„Ja.“

„Ich werde mit deiner Mutter sprechen. Du hast ihr wirklich gesagt, dass du hier bleiben willst?“

„Jahaa“, widerholte Sarada trotzig.

Sasuke gab auf, reichte ihr noch 20 Euro und machte sich mit einer schuldbewussten Erleichterung auf den Weg zu seinem Büro. Zuerst musste er sich wohl einem unangenehmen Telefonat widmen.

Ausnahmsweise war es Sasuke, der die Nummer seiner Ex-Frau wählte. Sie hatte ihn sowieso schon wieder einige Male angerufen, während er mit dem Mädchen essen war, und jetzt hob sie sofort ab.

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", war ihre Begrüßung. "Ihr kennt euch doch gar nicht. Wir sollten das alles langsamer angehen lassen."

Der Meinung war er auch, dennoch merkte er an: "Es ist, was sie will."

"Woher willst du wissen, was sie will? Du kennst sie nicht."

Sasuke lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und starrte auf einen Flecken Wand ihm gegenüber. Schweigen legte sich über die Leitung, und dieses eine Mal schien Sakura nicht gewillt, ihrem Exmann nachzugeben.

"Du brauchst mich jetzt nicht mit Stille zu bestrafen, Sasuke", machte Sakura klar, dass sie seine Taktik sehr wohl durchschaute, obwohl sie meistens trotzdem tat, was er wollte. Warum sie sich ausgerechnet heute sperren musste, wo er wirklich nicht die Kraft für einen Streit hatte, war ihm schleierhaft. "Es ist die Wahrheit, und das weißt du. Ich will nur nicht, dass sie enttäuscht wird. Das hat sie nicht verdient."

"Wenn du willst, dass sie nach Hause kommt, hol sie."

"Warum beharrst du so sehr darauf? Du willst sie doch gar nicht haben. Wir haben sie nur bekommen, weil man das eben so macht", warf Sakura ihm vor, und langsam dämmerte es Sasuke, was eigentlich das Problem war.

"Es geht nicht um dich, Sakura", erklärte er sachlich. Sie holte scharf Luft, aber bevor sie protestieren konnte, fuhr er fort: "Lass sie selbst rausfinden, wieso du gegangen bist."

"Genau davor habe ich Angst", gestand Sakura mit schwacher Stimme, in der alles lag, was sie in den letzten sechs Jahren nicht ausgesprochen hatten.

Oder vielleicht schon länger, seit sie zusammengekommen waren. Sie hatte Angst, dass ihr Kind so verletzt wurde wie sie, und Sasuke konnte es ihr nicht verübeln. Er hatte Sakura ausgenutzt, genauso wie ihr Kind, um ein Bild von sich selbst zu zeichnen, das die Öffentlichkeit sehen wollte. Irgendwann war die Farbe der realen Person, seiner Ehefrau, immer dünner, immer schwächer geworden, und sie hatte gehen müssen, um nicht hinter dem zu verschwinden, was sie für ihn sein musste.

Sakura holte tief Luft. "Okay", sagte sie langsam. "Aber wenn sie gehen will, wirst du sie nicht aufhalten."

"Nein."

"Ich kann sie besuchen."

Sasuke zögerte, bevor er nickte. Was sollte schon passieren. "Ja."

"Wenn ich merke, dass du ihr irgendwie wehtust, breche ich dir deine hübsche Nase. Hast du das verstanden?"

Ein wenig überrascht blinzelte Sasuke, bevor ein schmales Lächeln seine Lippen teilte. "Jedes Wort."

Damit waren die Grundlagen der nächsten Wochen abgesteckt, und nachdem sie noch einige Details geklärt hatten, beendeten sie das Gespräch. Endlich konnte Sasuke sich seiner eigentlichen Arbeit zuwenden, aber er war unkonzentriert. Er hoffte wirklich, dass es in den nächsten Tagen leichter würde, wenn er nicht verkatert und übermüdet war und die ganze Sache mit Bee sich eingepegelt hatte. Aber eigentlich glaubte er nicht wirklich daran.
 

And a lion, a lion, roars would you

Not listen If a child, a child, cried

Would you not listen
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Zum Abschluss des Jahres gibt es auf den letzten Drücker noch ein Kapitel. ^^' Ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten und rutscht gut in 2019!

Bleibt mir auch da treu ♥
LG RRH Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  naruhinaxXx
2018-12-31T12:20:05+00:00 31.12.2018 13:20
Wieder super Kapitel
Bin ja gespannt wie die Sache aus dem Club ausgeht und ob da noch irgendwelche Konsequenzen auf sasuke zu kommen
Antwort von:  RedRidingHoodie
31.12.2018 14:21
Vielen dank für deinen Kommentar, ich freue mich sehr, dass es dir gefallen hat.

LG Und guten Rutsch
RRH
Von:  Scorbion1984
2018-12-31T09:35:20+00:00 31.12.2018 10:35
Da hat er bestimmt einige Drogen in seinem Drink bekommen ,sonst hätte er nicht diese Gedächtnis Lücken !
Oro..sollte man nicht den Rücken zu kehren !
Nun muss er erstmal mit seiner Tochter klarkommen und sie mit ihm !
Wünsche Dir einenguten Rutsch ins Neue Jahr !🎆🎇🎉
Antwort von:  RedRidingHoodie
31.12.2018 14:20
Vielen Dank für deinen Kommentar. Die zwei Raufen sich schon zusammen - irgendwie ;)

Lg und bis zum nächsten Mal
RRH
Von:  Yuna_musume_satan
2018-12-31T03:13:11+00:00 31.12.2018 04:13
RedRidingHoodie du hast dich wieder selbst übertroffen.
Ich freue mich schon darauf wie es weiter geht,gerne würde ich die Gesichter sehen wenn rauskommt das sasu schwull ist. Hihi. Aber gleichzeitig hoffe ich das die Sache ausm otogakure noch aufgedeckt werden das die Schlange eine so Richtig auf die Fr...e bekommt.

Auch ich Wünsche dir ein guten Rutsch ins neue Jahr und alles was dazu gehört.
Antwort von:  RedRidingHoodie
31.12.2018 14:19
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar, ich freu mich sehr, dass du Spaß hast <3
Natürlich werden noch viele Sachen aufgedeckt - nächstes Jahr. ;) Ich hoffe, du bleibst dis dahin dran

LG und guten Rutsch


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