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Digimon Prophecy

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie übernimmt diese Seite nicht mehr das Kursiv-geschriebene vom Word... ich hoffe dass ich nichts vergessen habe... falls ihr denkt, dass Tatsu seiner Mutter Sachen sagt, die zu der Digiwelt gehören, ist das wohl ein dezenter Hinweis darauf, dass ich vergessen habe die Wörtliche Rede kursiv zu setzten (als Anzeichen darauf, dass er das eigl nur denkt...) Komplett anzeigen

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Sorgen und Probleme

„Mein Name ist Dracomon. Ich war einst ein Deva, wie Lopmon. Lopmon und Aiko haben mich geschickt, um euch das hier zu überreichen.“ Das Drachen-Digimon hielt uns seine geschlossene Tatze entgegen. In ihr hielt es Schnüre, an denen Anhänger hingen. „Lopmon… und was ist das?“, wollte Tatsu wissen. „Das sind Amulette, in denen ihr eure Wappen aufbewahren könnt.“

„Hey cool! Das ist doch genau das, worüber wir beiden neulich geredet haben, Lunamon!“, meinte ich belustigt und nahm eines der Anhänger entgegen. „Ja, du hast Recht!“

„Warte!“, rief Yusaku. „Verzeih mir mein Misstrauen, aber woher wissen wir, dass du auch wirklich auf unsere Seite stehst?“

„Das hast du nicht mitbekommen, aber Dracomon ist das erste Mal mit Dennis in die Digiwelt gekommen. Ich denke es hat ihn in alles eingewiesen.“, meldete sich Sophie zu Wort. „Stimmt doch, oder?“ „Huh? Äh… ja genau! Dracomon hat mir gezeigt, wie ich in die Digiwelt komme.“, antwortete Dennis hastig.

„Oh… ich verstehe. Tut mir wirklich leid, dass ich dir misstraut habe, aber in dieser Welt ist uns schon so viel passiert…“, entschuldigte sich Yusaku erneut.

„Nein, ich verstehe schon! Ich bin froh, dass ihr so wachsam seid.“ Ich lächelte kurz und Yusaku nahm ihm dankend eines der Amulette ab. Auch die anderen bedienten sich daran und hingen sie sich um den Hals.

„Ist alles in Ordnung Dennis?“, wollte Sophie plötzlich wissen.

„Ja klar! Was soll denn sein?“, grinste Dennis, doch es schien mir so, als wäre sein Lächeln nicht echt.

„Das ist das erste Mal, dass du von etwas nicht hellauf begeistert bist…“, stellte Sophie fest.

„Hä? Was? Ich bin doch begeistert! Hey, die Anhänger sind voll cool! Wenn ich mein Wappen hab, kommt das sofort da rein!“, sagte er belustigt, doch auch dieses Lachen war nicht echt.

„Und dann digitiere ich für dich!“, fügte Penguinmon schwach in seinen Armen hinzu.

„Ist bei dir alles in Ordnung, Penguinmon? Die Attacke scheint dich schwer getroffen zu haben…“

„Ja, keine Sorge! Das wird wieder.“, lächelte das Digimon.

Dennis biss sich auf die Unterlippe, stimmte seinem Partner zu und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ist wirklich alles in Ordnung, Dennis?“, fragte Mizuki nach dieser Erinnerung in die Stille hinein. Sie lag auf ihrem Bett und betrachtete nachdenklich die Decke ihres Zimmers.

„Machst du dir Sorgen um ihn?“, wollte Moonmon wissen.

„Ja… allerdings… Ich glaube, dass es ihn sehr mitgenommen hat, dass sein Partner wegen seinem vorschnellen Handeln verletzt wurde. Wenn ich daran denke, dass du wegen mir hättest verletzt werden können, wird mir ganz übel… ich glaube ich könnte nie wieder in einen Spiegel schauen!“, erklärte das Mädchen und sah ihren Partner an. „Ich will ihm so gerne helfen, das durchzustehen, aber ich weiß einfach nicht wie!“

„Hmm… Im Moment sind uns wohl die Hände gebunden… Er wohnt schließlich in Deutschland und wir hatten ausgemacht, für eine Zeit nicht in die Digiwelt zu gehen…“

„Das weiß ich doch!“, seufzte Mizuki und drehte sich wieder auf ihren Rücken.

„Vielleicht ist es aber auch besser, wenn die beiden Partner etwas Zeit für sich haben. Du kannst nicht immer jedem helfen. Ich bin mir sicher, dass sich das noch fügen wird.“

„Ja… vielleicht hast du recht… aber trotzdem… Er wirkte so verändert…“

 

„Was hast du, Dennis?“, wollte Chapmon von seinem Partner wissen, als sie wieder in seinem Zimmer waren. Dennis setzte Chapmon stumm auf seinem Bett ab und sank vor ihm auf die Knie.

„Dennis! Was ist denn los?!“

Er krallte seine Hände in die Bettdecke und sprach leise: „Es tut mir leid…“

„Was?“

„Es tut mir so leid, Chapmon!“, rief er und umarmte seinen Partner.

„Das ist alles meine Schuld! Wenn ich nicht so leichtsinnig gewesen wäre, dann wärst du nicht so schwer verletzt worden… Wenn ich auf Yusaku gehört hätte, dann wäre das alles nicht passiert… Es tut mir leid…“

„Ist schon okay… ich bin dir nicht böse… niemand ist das…“, lächelte Chapmon.

„Aber ich…“, schluchzte Dennis.

„Ich bin nur froh, dass ich dir helfen konnte, dass dir nichts passiert ist!“

„Froh, dass mir nichts passiert ist?! Dir hätte noch viel Schlimmeres zustoßen können! Ich verspreche dir, ich werde mehr aufpassen! Ich werde vorsichtiger sein! Ich werde auch nie wieder die anderen anflehen, mit mir in die Digiwelt zu gehen! Ich werde nur noch das tun, was die anderen sagen!“

„Was redest du denn da?“, fragte Chapmon. „Du bist doch keine Marionette! Du musst doch so handeln, wie du willst!“

„Aber das kann ich nicht… damit bringe ich uns alle nur in Gefahr…“

„Überleg doch mal. Durch deine Aktion ist auch Dorugamon zu Dorugreymon digitiert. Vielleicht wäre das gar nicht passiert, wenn wir dem Kampf aus dem Weg gegangen wären.“

„Aber…“

„Hey, Dennis…“ Das Digimon sah seinem Partner tief in die Augen. Auch die riesigen Augen des Ausbildungs-Digimons füllten sich langsam mit Tränen. „Ich mag es nicht, wenn du traurig bist… Das macht mich traurig. Ich mag dich viel lieber, wenn du lachst! Ich will nicht, dass du dich änderst! Ich will, dass du so bleibst wie du bist! Ich finde es toll, dass du dich für so viel begeistern kannst! Ich will viel lieber die Freude mit dir teilen und die Digiwelt mit dir erkunden und nicht hier in Trauer versinken. Ich will nicht, dass du nur nach der Pfeife anderer tanzt.“

Der Digiritter sah seinen Partner mit großen Augen an. „Meinst du echt, dass das nicht zu gefährlich ist?“

„Wirklich nicht! Ich habe meinen Spaß daran! Und wenn es doch mal gefährlich wird, dann werde ich für dich digitieren und dich beschützen! Mir passiert schon nichts, das verspreche ich dir.“

Nun flossen nahezu schon Wasserfälle an Tränen über Dennis‘ Wangen. „Oh Chapmon! Du bist der beste Partner, den ich kenne!“ Dann knuddelte er seinen Partner.

„Hey… sind das jetzt etwa Freudentränen?!“

„Ist mir egal, was es ist, Hauptsache wir sind zusammen!“

„Du redest doch nur wirres Zeug…“

 

„Yusaku, warte mal!“ Ich drehte mich um und sah Sophie ins Gesicht.

„Was ist?“, wollte ich wissen.

„B-bevor du gehst, muss ich dir noch etwas sagen…“

„Was denn?“

„Da… beim Flaschen drehen… Ich… eigentlich wollte ich dir mehr sagen…“

„Ach ja? Was denn?“

„Ich… ich bewundere dich!“

Einen Moment herrschte peinliche Stimme.

„Wie?“, fragte ich verwirrt in der Annahme, ich hätte sie falsch verstanden.

„Ich… bewundere deinen Mut und deine Gelassenheit, wenn wir kämpfen.“

„Was redest du da? Ich und Mutig? Tatsu ist viel mutiger als ich…“

„Das stimmt nicht! Ich… ich habe gesehen, wie du bei mir zuhause gezittert hast. Du hattest große Angst davor, dass wieder etwas Schlimmes passieren könnte und trotzdem… trotzdem hast du Tatsu zugestimmt. Ich… ich finde das sehr mutig. Du bist über deinen eigenen Schatten gesprungen… das bewundere ich…“

„Meinst du? Ich… glaube das eher weniger…“, murmelte ich und dachte an Kenzo und seine Freunde. Ich schaffe es nicht, über meinen Schatten zu springen… sonst hätte ich ja wohl mehr Freunde.

„Ich hoffe, dass mit deiner Hand wird bald wieder…“

„Klar, mach dir keinen Kopf! Ich glaube, ich muss dir auch was sagen.“

„Ach ja? Und was?“

„Danke!“

„Huh?“

„Die Idee mit der Party war grandios! Ich glaube, wir sind  uns dadurch alle wirklich näher gekommen! So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr! Und danke, dass du mich vorhin vor Okuwamon gerettet hast. Ich denke, du bist auch ganz schön mutig.“

Verlegen sah Sophie weg. Sie schien die richtigen Worte zu suchen, doch sie fand sie nicht. Stattdessen fragte sie mich: „Bist du nicht so oft auf Partys?“

Ich senkte etwas traurig meinen Blick und meinte: „Nein… um ehrlich zu sein… habe ich nicht besonders viele Freunde… deshalb… bin ich froh, dass wir das alles hier durchgezogen haben und dabei auch Gott sei Dank nicht viel passiert ist!“

„Gerngeschehen… Und wegen deinem Wappen… Weißt du denn, welches es sein könnte?“

„Tut mir leid, im Moment fällt mir dazu nichts ein, ich werde mal darüber nachdenken! Danke, dass du es mir gesagt hast!“, beendete ich das Gespräch.

„Hm~“, machte Yusaku und legte seinen Kopf auf die Stuhllehne. Er betrachtete sein Wappen innerhalb des Amuletts zwischen seinen Fingern.

„Denkst du über dein Wappen nach?“

„Mhm…“, antwortete der Junge nachdenklich.

„Ich will nicht glauben, dass Sophie falsch lag, als sie sagte, dass es geleuchtet hätte… allerdings… würde mir keine Charaktereigenschaft einfallen, die gut zu meiner Situation gepasst hätte.“

„Hat Sophie nicht gesagt, dass du mutig bist?“

Yusaku lachte verkrampft. „Das wird es bestimmt nicht sein… Das passt nicht zu mir.“

„Wieso bist du dir da so sicher?“

„Ich… weiß das einfach…“, murmelte er nachdenklich. „Wenn ich wirklich mutig wäre, würde ich mich gegen Kenzo und die anderen stellen… doch stattdessen ertrage ich die Schmerzen und all die anderen Sachen… Nein… Mut ist ganz bestimmt nicht die Eigenschaft, die wir suchen.“

Er warf noch einmal einen Blick auf den Anhänger. Dann lies er ihn um seinen Hals baumeln und richtete sich auf.

„Was ist denn nun schon wieder?!“

„Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas recherchieren wollte.“, antwortete der Junge und setzte sich an seine Tastatur.

„Das da wäre?“

„Bei dem Namen Okuwamon, bin ich darauf gekommen, dass die Digimon-Namen vielleicht in irgendeiner Weise mit unserer Welt zusammenhängen. Oo bedeutet Groß und Kuwagata Hirschkäfer… Wortwörtlich also Großer Hirschkäfer. Ich vermute, dass es mit den Devas ähnlich ist.“

„Soll heißen?“, hakte Sunmon nach, während Yusaku auf seiner Tastatur tippte.

„Dacht ich’s mir!“, rief der Junge aus und gab Sunmon freie Sicht auf seinen Bildschirm.

Neugierig stierte das Digimon darauf und betrachtete einen geöffneten Tab eines Internet-Browsers. Es las die Überschrift: „Die zwölf himmlischen Generäle?“

„Antyla ist ebenso einer der zwölf Generäle und als ich vorhin Dracomon gefragt habe, meinte es, dass es früher einmal Majiramon genannt wurde… Majira steht ebenfalls in dieser Liste…“

„Und was genau soll das jetzt bedeuten?“, wollte das Digimon wissen.

„Möglicherweise können wir so etwas über Makuramon herausfinden… vielleicht finden wir ja eine Schwachstelle… Wenn die Devas von den zwölf Generälen kommen, könnte es sein, dass sie ebenso deren Eigenschaften besitzen…“

„Du meinst, wir könnten einen Plan entwickeln, wie wir Makuramon besiegen können?!“

„Schon möglich… Ich meine… Dorugreymon ist zwar auf demselben Level, aber wenn wir Makuramons Schwachstelle kennen, sind wir auf der sichereren Seite. Wer weiß, wie stark ein Diener einer Gottheit ist…“

„Klasse! Sag mir, wie ich dir helfen kann!“

„Später vielleicht. Ruh dich einfach etwas aus! Der Kampf gegen Okuwamon war nicht ganz ohne…“

„Okay…“, antwortete das Digimon geknickt. „Aber, wenn-“

„Wenn es was gibt, dass du tun kannst, geb‘ ich dir bescheid! Schon klar! Danke dir.“, unterbrach der Junge das Digimon.

 

„Bin ich fertig!“, seufzte Tatsu und lies sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen.

„Hört sich irgendwie nicht so an, als ob ihr nur auf einer Party gewesen wärt!“, drang eine hohe Stimme an Tatsus Ohr. Erschrocken richtete der Junge sich wieder auf und sah seiner kleinen Schwester Miu ins Gesicht.

„Ach du bist’s nur…“, seufzte er erleichtert.

„Was heißt hier nur?!“, meckerte Miu und stemmte ihre Hände auf die Hüfte.

„Wenn Mama mich in dem Aufzug gesehen hätte, würde ich echt Ärger bekommen…“, gab der Junge zu.

„Ach ja? Und wie willst du die Schrammen vor ihr geheim halten? Hast du irgendeine Ausrede?“

„B-bin hingefallen?“, antwortete der ältere und kratzte sich an die Wange.

„Erzähl das meiner Oma… So viele Schrammen bekommt man nicht vom hinfallen!“

„Hast du ne bessere Idee?“

„Nö! Bist selbst schuld!“

„Als ob ich mir das mit den Schrammen ausgesucht hätte… Kannst du vielleicht der Verbandskasten holen?“

„Hol doch selber!“

„Hey, was bist du denn so mies drauf?!“

„Ich bin nicht mies drauf!“

„Und ob du es bist!“

„Wenn du glaubst, dass ich mies drauf bin, dann nehm mich doch das nächste Mal einfach mit in die Digiwelt!“

„Was?! Das geht nicht! Das ist viel zu gefährlich!“

„Ja, aber dir ist das nie zu gefährlich! Immer nur mir!“, murrte das Mädchen und stapfte Richtung Tür.

„Wenn du mich das nächste Mal nicht mitnimmst, petz ich Mama!“

„Das kann nicht dein Ernst sein!“

„Das ist mein voller Ernst!“, rief Miu und schlug die Tür hinter sich zu.

„Miu!“, rief der Junge ihr hinterher und riss die Tür auf.

Als er die Treppen hinunterlief, blieb er kurz vor ihrem Ende stehen.

„Nanu? Tatsu? Du bist wieder da? Ich hab dich gar nicht kommen hören…“, meinte seine Mutter am unteren Ende.

„J-ja… bin eben erst gekommen, sorry…“

„Oh! Was ist denn mit deinem Gesicht passiert?! Es ist ja total zerkratzt!“

„Ich… ich bin gefallen und hab mit dem Gesicht gebremst…“, murmelte der Junge. Dabei war das ja nicht einmal gelogen… Nur hatte er ihr verschwiegen, dass er von dem Rücken eines Drachen-artigen Wesens gefallen war.

„Oh Tatsu! Du solltest mehr auf dich Acht geben!“, meinte die Mutter besorgt.

„Ja… tut mir Leid…“, entschuldigte sich der Junge, obwohl er sehr erleichtert war, dass seine Mutter ihm die Ausrede so einfach abgekauft hatte.

Seine Mutter lächelte sanft und meinte: „Komm, ich kümmere mich darum.“

„Ich kann das auch selber…“, murrte Tatsu.

Seine Mutter hob eine Augenbraue.

 

Einen kurzen Moment später fand sich Tatsu in der Küche wieder und lies sich von seiner Mutter verarzten.

„Sag mal… habt ihr euch wieder gestritten? Du und Miu?“, fragte sie ihn, während sie die Wunden in seinem Gesicht versorgte.

Er wich ihrem Blick aus und sagte: „Kann sein…“

„Was ist denn passiert?“

„Nichts…“

„Ich bin eure Mutter! Ich kenne euch gut genug, um zu wissen, dass das für nichts zu viel ist!“

Tatsu antwortete mit einem Grummeln.

„Miu ist zu einer Freundin, also muss doch etwas vorgefallen sein!“

„Ich glaube… Miu ist ganz schön eifersüchtig…“

„Eifersüchtig? Worauf?“

„Kann ich dir nicht sagen…“

Seine Mutter lächelte sanft und strich das Pflaster auf seiner Wange glatt. „Mach dir keine Sorgen! Das wird wieder! Gib ihr einfach ein bisschen Zeit. Wenn du mir sagst, was es ist, dann können wir uns gemeinsam etwas überlegen. Wenn es etwas ist, dass du hast, sie aber nicht, dann kann ich es ihr kaufen, wenn du willst!“

„Das geht nicht… so etwas… kann man nicht kaufen…“, murmelte der Junge bedrückt. „Und es wäre mir viel lieber, wenn sie so etwas nicht hätte…“

„Ich werde auch mal mit ihr reden, okay?“

„N-nicht!“, rief der Junge und sah seiner Mutter ins Gesicht. „Äh…“

„Wieso nicht?“

„N-nicht allzu früh… wollte ich sagen… du… du wolltest ihr doch etwas Zeit geben…“, murmelte Tatsu.

„Ja, ist gut.“

Tatsu stand auf und sagte: „Ich geh wieder in mein Zimmer.“

 

„Ist Miu nicht bei dir?“, wollte Dorimon wissen, als der Junge das Zimmer wieder betrat.

„Nein… sie ist zu einer Freundin…“

„Sie ist weg?“

„Ja… sie ist wohl wirklich sauer auf mich…“

„Aber wieso denn?!“

„Weil… weil ich ein Digiritter geworden bin… und sie nicht…“

„Dafür kannst du doch nichts…“

Der Braunhaarige setzte sich auf seinen Stuhl und bettete seinen Kopf auf seine Arme. „Ändert nichts daran, dass sie mich hassen kann… Aber sie versteht das nicht… Sie ist noch so klein… Ich weiß nicht, was ich tun soll! Am liebsten würde ich ihr beweisen, dass es nicht geht, dass ich sie nicht mitnehmen kann!“

Dorimon drückte sich bedrückt in das Kissen, auf dem es saß. Tatsu sah auf die Bandagen um seine Hände. „Uns ist in der Digiwelt schon so viel passiert… Ich kann nicht verantworten, dass ihr auch etwas passiert… was mach ich nur?“

 

„Tatsu… Tatsu wach auf, du Schlafmütze!“, drang eine weibliche Stimme an sein Ohr. Verschlafen hob der Junge seinen Kopf und sah in die Augen seiner Mutter.

„Huh?“, machte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

„Kommst du essen?“

„Essen?“, fragte er und sah auf die Uhr. „Mittag… B-bin ich etwa eingeschlafen?!“

Seine Mutter kicherte und meinte: „Offensichtlich! Eure Party gestern muss wohl wirklich Spaß gemacht haben!“

„Gestern?“, fragte der Junge und überlegte. „Wenn ich so recht darüber nachdenke ist Japan Wales um ein paar Stunden voraus. Wenn hier also morgens ist, ist dort abends… Hab ich dann einen Tag verpasst?!“

„Kommst du?“

„Ah… ja!“, sagte er und stand auf. „Ich hab gar nicht bemerkt, dass ich so müde war… Ob das an der plötzlichen Zeitverschiebung liegt…“

 

„Ist Miu immer noch nicht wieder da?“

„Sie wollte bis Morgen nicht zurückkommen. Mach dir keine Sorgen! Ihre Freundin ist echt nett und die Eltern auch! Die kümmern sich bestimmt gut um Miu! Danach hat sie bestimmt wieder bessere Laune!“, antwortete die Mutter.

„Na hoffentlich hast du recht…“

 

Der Rest des Tages verlief recht ruhig. Neben seinen Hausaufgaben und anderen Dingen, die Tatsu zu erledigen hatte, kam er aber nicht umhin, sich Gedanken über seine Schwester zu machen. Immer wieder seufzte er und gab auf, nach einer Lösung zu suchen.

„Kannst du nicht Yusaku fragen, ob er eine Lösung parat hat? Der findet doch immer zu allem einen Ausweg.“, fragte Dorimon nach einer Weile. Tatsu drehte sich zu seinem Partner um und rief: „Gute Idee! Ich ruf ihn gleich an!“

 

Yusaku gähnte. „Überarbeite dich nicht.“, meinte Sunmon.

„Überarbeiten? Es ist erst Nachmittag. Für gewöhnlich bin ich länger auf.“

„Du siehst aber müde aus.“

„Findest du? Naja… vielleicht können wir über die Digiwelt ja auch ein Jet-Lag bekommen…“, überlegte der Junge und rieb sich ein Auge.

„Jet-Lag?“

„Das kommt vor, wenn man über mehrere Zeitzonen reist. Schlafstörungen sind damit oft verbunden. Wales und Japan haben einen Zeitunterschied von acht Stunden. Deshalb war abends als wir von Sophies Party in die Digiwelt gegangen sind und morgens, als wir wieder hier ankamen.“

„Oh verstehe! Ich hab mich noch gewundert warum so schnell wieder hell geworden ist! Warte… das heißt, dass wir die Nacht übersprungen und schon den nächsten Tag haben?!“

„Hey, du denkst mit! Ich sollte heute vielleicht früher ins Bett…“, meinte der Digiritter und gähnte abermals. Just in dem Moment vibrierte sein Handy.

Yusaku brummte: „Das ist bestimmt wieder Dennis… der Zeitunterschied bei ihm ja nicht so gravierend…“ Er nahm das Gerät in die Hand und staunte nicht schlecht, als es Tatsu und nicht Dennis war, der ihn anrief.

Überrascht nahm er den Anruf entgegen: „Hallo Tatsu, hier Yusaku. Was gibt’s?“

„Hey Yusaku… ähm... stört‘s grad?“

„Nein, alles in Ordnung? Gibt’s irgendein Problem?“

„Ja… irgendwie schon…“

 

„Verstehe… Deine Schwester ist wohl eher eine von der hartnäckigeren Sorte… Wundert mich nicht, dass ihr beiden verwandt seid!“, meinte Yusaku gähnend, nachdem er sich die Geschichte von Tatsu angehört hatte.

„Kannst du das etwas ernster nehmen?! Miu steht kurz davor meine Abenteuer aus der Digiwelt meinen Eltern zu erzählen!“, rief Tatsu.

„Ja, tut mir leid! Seid wir bei Sophie waren habe ich nur noch nicht geschlafen. Ich bin nur etwas müde!“

„Oh… Entschuldigung…“

„Schon gut… Aber meinst du wirklich, dass deine Eltern es glauben würden, wenn Miu ihnen davon erzählt?“

„Hm~“

„Ich meine… wenn es mir nicht selbst passiert wäre, würde ich sie für verrückt halten… Was offen gestanden wahrscheinlich auch nicht so gut wäre…“, stellte Yusaku fest.

„Hast du denn keinen Rat, wie ich sie davon überzeugen könnte, dass ich sie nicht in die Digiwelt mitnehmen kann?“, wollte Tatsu am anderen Ende wissen.

„Naja… nur mit unseren Digivices können wir die Tore öffnen… Aber Lopmon scheint das ebenso irgendwie zu können…“

„Meinst du es wäre möglich, dass wir nur anhand unsere Digivices die Digiwelt betreten können?“

„Möglich… aber nicht sicher… Aiko muss auch irgendwie in die Digiwelt gekommen sein. Wir wissen nicht, was passiert, wenn sie sich an dich dranhängt, während du die Digiwelt betrittst… Es könnte vieles passieren, von dem wir bis jetzt nichts ahnen… Es ist auf jeden Fall gefährlich, wenn sie versucht, die Digiwelt zu betreten.“

„Das sag ich ihr auch immer… aber auf mich hört sie nicht…“

„Das ist in der Tat etwas kompliziert… Ich fürchte, dass ich für sowas leider der falsche Ansprechpartner bin… Ich würde es ja nicht einmal versuchen, wenn man mir sagen würde, dass ich ein Digivice dafür brauche.“

„Ja… ich verstehe… danke für deinen Rat. Ich glaube du hast mich eben auf eine Idee gebracht!“

„Echt? F-freut mich, dass ich helfen konnte… ich werde mit Mizuki und Aiko mal darüber reden… wenn sich was Neues ergibt, melde ich mich wieder bei dir!“

„Danke dir! Wir sehen uns dann!“

„Ja… ciao…“

„Was wollte Tatsu?“, fragte Sunmon neugierig.

„Seine Schwester möchte auch gern in die Digiwelt… Er hat einen Weg gesucht sie daran zu hindern. Ich glaube nur wirklich nicht, dass ich der richtige bin, den er hätte fragen können.“

„Wieso nicht? Du weißt doch so viel!“

„Hör auf, das stimmt doch gar nicht. Gerade wenn es um andere geht, bin ich wirklich der Falsche… Ich kann mich nur schwer in andere hineinversetzten…“, zuckte der Junge mit den Schultern.

 

„Du willst das Kommunikationsgerät haben?“, fragte Mizuki Yusaku am nächsten Schultag und schloss ihren Schuhspind.

„Ja… ich würde gerne etwas überprüfen und mit Aiko reden! Ist das keine gute Idee?“, wollte Yusaku wissen.

„N-nein, schon in Ordnung. Aber was willst du denn damit?“

„Ich wollte ein paar Dinge mit meinem Digivice abgleichen…“

„Ist das denn in Ordnung, wenn du das mit deiner Hand machst?“

„Das geht schon klar. Ich will die Zeit, die wir hier verbringen nicht unnötig verplempern, bis wir wieder in die Digiwelt gehen.“

„Du sollst deine Hand doch schonen!“

„Mach ich doch! Meinen Computer bediene ich zu Zeit fast ausschließlich mit der linken Hand. Außerdem tut sie doch fast nicht mehr weh!“

„Ja.. das hab ich in der Digiwelt gesehen…“, rollte Mizuki mit den Augen.

„D-da hab ich kurz nicht aufgepasst und sie ungünstig bewegt…“, entschuldigte sich der Junge.

Mizuki seufzte. „Ich gebe es dir nur unter bestimmten Bedingungen!“

„Die da wären?“

„Wir gehen nicht wieder in die Digiwelt, bis deine Hand wieder in Ordnung ist! Und du überanstrengst dich nicht!“

„Hey! So unvernünftig bin ich nun auch wieder nicht!“, meinte der Junge.

„Hmpf!“, machte das Mädchen und drückte ihm das Gerät in die Hand.

„Danke dir! Ach, da wäre noch etwas…“

„Was denn?“

 

„Ja… das scheint echt ein Problem zu sein…“, meinte Mizuki, nachdem Yusaku ihr von Tatsus Problem erzählt hatte.

„Ich meine, irgendwie kann ich Miu verstehen… Sie wurde in die ganze Geschichte irgendwie hineingezogen, ohne einen Partner zu haben… das muss echt frustrierend sein.“

„Findest du? Ich wäre froh, wenn ich nicht kämpfen müsste…“

„Ja klar… ich würde den Kämpfen aus dem Weg gehen, wenn es möglich wäre, andererseits… sind diese Kämpfe schon Teil unserer Aufgabe als Digiritter… Wenn ich nur zusehen müsste, wie ihr euch ständig in Gefahr begebt, ohne, dass ich euch helfen könnte, würde mich das wahnsinnig machen!“

„Aber Miu geht noch zur Grundschule… Ich glaube, sie ist sich nicht bewusst, in was für Gefahren wir uns befinden…“

Die beiden seufzten und dachten nach. Just in dem Moment klingelten die Glocken des Schulgebäudes.

„Oh Mist! Der Unterricht fängt an!“, rief Yusaku und schnappte sich seine Tasche.

„Ich werde die Zeit mal drüber nachdenken! Mach dir darüber keine Gedanken! Wir bekommen das schon hin!“, meinte Mizuki und verschwand in ihrem Klassenraum.

„Hoffentlich…“, murmelte Yusaku und begab sich ebenso in sein Klassenzimmer.

 

„Ich bin wieder da-ha!“, rief Miu freudig.

„Willkommen zurück Miu! Du scheinst wirklich Spaß gehabt zu haben.“

„Ja, war richtig toll!“, meinte Miu belustigt und stieg die Treppen hinauf.

„Ich werde in die Digiwelt gehen, egal was du sagst, Tatsu!“, murmelte Miu zu sich selbst.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bis jetzt ist das nächste Kapitel doppelt so lang wie die anderen... also werde ich es wahrscheinlich doch in zwei teilen müssen... Ich hoffe nur, dass der erste Teil nicht zu langweilig sein wird xD Dafür verspreche ich mehr Spannung zum Ende des 27. Kapitels ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  REGartn
2018-07-14T11:16:02+00:00 14.07.2018 13:16
Das Kapitel war super beschrieben und ich kann Miu sehr gut verstehen. Mich würde es auch stören, dass mein Bruder vor meinen Augen in eine unbekannte Welt geht und ich nicht mit darf. Ich frage mich, wie dieses Problem gelöst wird.
Ich hätte ja gerne früher kommentiert, hab aber nicht bemerkt, dass ein neues Kapitel hochgeladen wurde.

Antwort von:  Fuchspinsel
15.07.2018 11:41
Vielen dank ^^ ich freue mich immer riesig wenn jmd meine Werke kommentiert, egal wann ;)
Die Auflösung muss tatsächlich nicht mehr allzu viele Kapitel auf sich warten ;)


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