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Digimon Prophecy

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mir ist eben aufgefallen, dass die Überschriften in letzter Zeit oft das Wort Digiritter enthalten Oo
War keine Absicht... bin leider nicht so gut im Überschriften ausdenken... xD Komplett anzeigen

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Wie führt man Digiritter zusammen?!

Tatsu seufzte und starrte weiter auf den einsamen gelben, blinkenden Punk auf dem Display seines Digivices. Ihm war bewusst, dass sich daran nichts ändern würde, auch wenn er noch so lange darauf schauen würde, aber er musste sich selbst eingestehen, dass er recht ratlos war. „Was ist los Tatsu? Worüber denkst du nach?“, fragte ihn Dorimon. Er kraulte seinen Partner hinter dem spitzen Ohr und meinte: „Nur über das was Lopmon uns neulich gesagt hat… Wie stellt sich dieses Digimon das vor?! Ich kann schließlich nicht einfach so nach Osaka, Wales oder Deutschland fliegen…“ Er ließ sich die letzte Begegnung mit Lopmon noch einmal durch den Kopf gehen:

Ohne irgendeine Vorwarnung öffnete sich ein Digitor auf dem Bildschirm meines Laptops und Lopmon sprang in mein Zimmer. „Boah Man! Erschreck mich nicht so!“, rief ich. „Verzeih mir. Ich wollte nur die Gunst der Stunde nutzen, solange du alleine in deinem Zimmer bist.“, entschuldigte sich das Hasenwesen. „Schon gut… was willst du hier?“, wollte ich dann wissen. „Wir haben in der Digiwelt ein älteres Programm entdeckt, mit dem es möglich sein sollte, die anderen Digiritter zu orten, sofern sie ihre Digieier gefunden und aktiviert haben.“ „Sowas wie ne Navi-app fürs Digivice oder was?“ „So in der Art, nur halt für Personen. Du kannst die Digivices anderer Digiritter orten, wenn du folgendes tust.“, begann Lopmon zu erklären und drückte ein paar Tasten auf meinem Digivice, welches ich wie ein Reflex aus meiner Hosentasche herausgezogen hatte, als ich daran dachte. Ich merkte mir die Abfolge ganz genau und als das Digimon fertig war, konnte ich auf dem quadratischen Bildschirm einen gelb blinkenden Punkt erkennen. „Der Punkt zeigt dir dein eigenes Digivice an. Wann immer ein anderes in der Nähe ist, wird dort ein ebenso blinkender Punkt erscheinen.“ „Aha… Habt ihr inzwischen denn schon herausgefunden, wo genau die anderen Digiritter sind und wie ich mit ihnen in Kontakt komme?“, fragte ich neugierig. „Ganz so leicht ist das leider nicht… Wir können nur schwer mit ihnen in Kontakt treten, immerhin dürfen wir nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden.“ „Kannst du nicht einfach in ihr Zimmer springen und ihnen Bescheid geben, so wie du es bei mir immer machst?“ „Ohne, dass sie über uns Bescheid wissen? Wohl kaum… und wie gesagt, wissen wir leider nicht, wo sie wohnen… Die Digieier haben sich selbst ihren Weg gesucht, als wir sie in eure Welt geschickt haben.“ Perplex sah ich zu Dorimon herüber, welches es sich auf meinem Kopfkissen bequem machte. Kaum zu glauben, dass es zu dem als Ei in der Lage war und sich offensichtlich an nichts erinnerte. „Und was schlägst du dann vor?“ „Wir suchen noch nach einer Lösung, aber wenn es dir natürlich irgendwie möglich wäre, mit ihnen in Kontakt zu treten, würde uns das schon sehr weiterhelfen.“, antwortete Lopmon.

Tatsu seufzte nach dieser Erinnerung erneut. Nun saß er hier, an seinem Schreibtisch und stand mit den Problemen der Zusammenfindung alleine da. „Ich frage mich wirklich, was diese anderen Digiritter wohl so machen, wo sie offensichtlich doch nichts über die Digiwelt wissen. Ob sie ihre Partner schon gefunden haben?“ „Bestimmt! Mach dir nicht so viele Gedanken Tatsu! Das wird sich alles schon fügen!“, munterte sein Partner ihn auf. „Hoffen wir’s!“, meinte er und starrte aus dem Fenster.

 

„Yusaku, du glaubst nicht, was mir gerade passiert ist! Wo bleibst du?!“, rief Mizuki aufgebracht in ihr Smartphone. „Hey, beruhig dich erstmal… Ich bin ja gleich da… h-hatte noch Tafeldienst.“, antwortete Yusaku ruhig. „Ja, tut mir Leid, es ist nur… Das Ei… also … das… ist alles irgendwie seltsam…“, stammelte Mizuki. „Jetzt komm erstmal runter, ich bin in zehn Minuten bei dir. Dann kannst du mir alles noch einmal in Ruhe erzählen.“, meinte der Junge und legte, ohne auf eine Antwort zu warten auf. Dann seufzte er und blickte auf seine Schultasche, die in einer kleinen Pfütze lag. Ein Heft war herausgefallen und das Wasser fraß sich langsam durch die dünnen Papierseiten. „Na klasse… Das hast du jetzt davon, dass du für Kenzo die Hausaufgaben nicht gemacht hast…“, schimpfte er mit sich selbst und hob das Heft an einer Ecke auf. Was machte er sich eigentlich vor? Er hätte es verhindern können, hätte er die Hausaufgaben für diesen Schlägertyp aus seiner Klasse gemacht, anstatt Forschungen über dieses eigenartige Gerät und dem Digiei zu betreiben. Er kramte in seiner Hosentasche nach einem Taschentuch, wischte das Heft grob an, steckte es in die Tasche und machte sich  auf den Weg.

Langsam hatte er sich damit abgefunden, das Mobbing-Opfer seiner Klasse zu sein. Was konnte er auch schon groß ändern? Wäre er es nicht, wäre es jemand anderes. Kenzo und die anderen würden nie aufhören. Würde er petzen, müsste er nur wieder so etwas erleben, wie vergangen Samstag, als er Mizuki das erste Mal traf. Vielleicht sogar schlimmer… Langsam beschleunigte er seine Schritte, als ihm wieder einfiel, dass besagtes Mädchen auf ihn wartete. Sie klang doch recht aufgebracht. Ob ihr Ei schon geschlüpft war?

Kurz schielte der Junge in seine Schultasche, worin das Ei lag. Gottseidank wurde es bei dem Aufprall auf dem Boden nicht beschädigt. Aus der Ferne sah er bereits Mizuki warten, also rief er: „Hey sorry, dass es so lange gedauert hat!“ Überrascht sah das Mädchen in seine Richtung. „Du bist früher da, als du angekündigt hast.“, stellte sie fest. Keuchend blieb er vor ihr stehen. „Wieso bist du denn so außer Atem?“, fragte sie. Offensichtlich hatte sie seinen Rat zu Herzen genommen und sich erst einmal beruhigt. „Ich bin… von der Schule… hergerannt, weil du… so aufgebracht warst.“, gestand er mit einigen Atempausen. „Ouw! Das tut mir so leid, ich wollte dich nicht so erschrecken! Aber als das Ding, das aus dem Ei geschlüpft ist plötzlich angefangen hat zu sprechen, war ich doch ganz schön verwirrt!“, entschuldigte sie sich. „S-sprechen? Aus dem Ei? Moment! Nochmal von vorne, aber diesmal etwas langsamer bitte!“, forderte Yusaku sie auf. „Also gut. Gestern hab ich nach dem Training das Ei mit in die Badewanne genommen, weil das auch schon ziemlich dreckig geworden ist und als ich es trocken gerieben hab, ist dieses Ding hier draus geschlüpft!“, begann sie von vorn und streckte dem Jungen eine weiße Plüschkugel entgegen. Es erinnerte ein wenig an den Kopf von diese verniedlichten Bärenzeichnungen. Zwei kugelrunde schwarze Augen sahen Yusaku überrascht an. Die rosafarbenen Wangen färbten sich noch stärker. Das kleine Wesen fiepte dann: „I-ich bin kein Ding… i-ich bin ein Digimon…“ Darauf gefasst, dass Yusaku gleich aus der Haut fahren würde, wartete Mizuki auf seine Reaktion, bevor sie mit ihrer Erzählung fortfuhr. Doch er reagiert nicht sonderlich emotional. „Faszinierend.“, war das einzige, was er hervorbrachte. „Hast du schon versucht dieses Gerät auf es zu richten?“, wollte er dann wissen. „N-nein, daran hab ich gar nicht gedacht…“, stammelte Mizuki. Der Junge holte sein Gerät aus der Hosentasche und richtete es auf das Wesen. Dann drückte er den Knopf. Es erschien wieder das Kreisförmige Hologramm, dieses Mal allerdings mit mehr Informationen. Er las diese laut vor:

„Snowbotamon, Level: Baby, Typus: None, Attacke: Seifenblasen.“

„Klingt wie die Stats aus nen Computerspiel.“, kommentierte Mizuki und nahm das Wesen mehr in den Arm. Yusaku steckte sein Gerät wieder in die Hosentasche und kniete sich etwas herunter, um auf Augenhöhe mit dem kleinen Wesen zu sein. „Snowbotamon, ist das dein Name?“ Das kleine Wesen nickte leicht. „Du hast gesagt, dass du ein Digimon bist. Was genau ist das?“ Snowbotamon kuschelte sich etwas weiter in die Arme von Mizuki und antwortete schüchtern: „D-das ist die Abkürzung für Digitales Monster.“ „Jetzt macht das ganze irgendwie mehr Sinn. Digi-Ei, Digi-mon… die Computerei-Theorie war wohl doch nicht so abwegig!“, meinte Mizuki. „Scheint so… Sag mal… Weißt du zufällig, was ein digitales Wesen hier macht?“, wollte er dann von Snowbotamon wissen. „I-ich bin auserwählt, mit einem… menschlichen Partner die Digiwelt zu retten.“ „Tja tut mir leid Snowbotamon. Als wir dein Ei gefunden haben, war da niemand, der dein Partner zu sein schien…“, gab Mizuki zu. „Du…“, begann das Digimon langsam. „Du bist mein Partner, Mizuki.“ Ungläubig blinzelte das Mädchen ein paar Mal. „I-ich?!“, rief sie dann überrascht aus. „Ja, da du das Digivice aktivieren konntest, bist du mein Partner!“ „Digivice? Ist das dieses Gerät, das ich vorhin benutzt habe?“, fragte Yusaku. Wieder nickte das Digimon. „Das Digivice ist der Beweis dafür, dass ihr Digiritter seid. Das bedeutet, dass jeder von euch einen Digimon-Partner besitzt.“ „D-dann ist mein Partner…“, begann Yusaku und sah wieder in seine Tasche. „Ist dein Digimon noch nicht geschlüpft?“, wollte Mizuki neugierig wissen.

Yusaku holte das orangefarbene Ei mit dunklen Ringen als Verzierung aus der Tasche. „L-leider noch nicht!“ „Dann streichle es mal! Ich bin mir sicher, dass es dann schlüpft!“, schlug Mizuki vor. „Besser nicht… Ich möchte es nicht dazu zwingen zu schlüpfen. Lieber warte ich.“, meinte der Junge aber. Mizuki legte den Kopf schief, lächelte aber. Dann meinte sie: „Wie du meinst. Du musst mir aber Bescheid geben, wenn es schlüpft!“ „Mach ich!“, grinste er.

„Ach Snowbotamon… Ich bin ein wenig verwirrt. Du hast gesagt, dass wir Digiritter sind… Was bedeutet das genau?“, ergriff Yusaku wieder das Wort. „Das bedeutet, dass ihr dazu auserwählt wurdet, mit uns gegen die finsteren Mächte zu kämpfen und das Gleichgewicht dieser Welten wieder herzustellen.“ „K-kämpfen?!“, fragten die beiden Jugendlichen wie aus einem Mund. „M-moment! Wir sollen kämpfen?! Hast du überhaupt eine Ahnung, was das bedeutet? Wir können nicht kämpfen…“ Er sah zu Mizuki und sie nickte zustimmen zu. „Ich spiele zwar Rugby, aber ich denke nicht, dass das ausreicht, um finstere Mächte zu bekämpfen!“ „Ich mach nicht einmal irgendeine Sportart…“, gab Yusaku zu. „Und überhaupt… meinst du nicht, dass eine so wichtige Aufgabe nicht Erwachsenen zugesprochen werden sollte?“ Das Digimon schreckte zusammen. Es kam mit diesen bedrängenden Fragen einfach nicht zurecht. „Viel weiß ich auch nicht! Aber ihr seid dazu auserwählt worden.“, murmelte es dann in den Ärmel von Mizukis Schuluniform. „Welcher Idiot würde mich schon auswählen, ein Ritter zu sein…“, seufzte Yusaku. „Macht euch keine Sorgen, ich werde euch beschützen…“, sagte das Digimon leise. Es war nicht gerade überzeugend, dementsprechend waren die beiden Digiritter weniger beruhigt, als durcheinander. „Wie willst du uns denn beschützen? Du bist doch noch so klein und eben erst geschlüpft.“, warf Mizuki besorgt ein. „Mit deiner Hilfe kann ich digitieren, du wirst schon sehen!“, antwortete das Digimon etwas trotzig. „Dazu müsste ich erstmal wissen wie…“, seufzte Mizuki.

„Das führt doch so zu nichts. Wir werden wohl oder übel darauf warten müssen, dass uns jemand Bescheid gibt, wie das Ganze funktionieren soll. Ich denke kaum, dass wir auserwählt wurden und dann einfach ins kalte Wasser geworfen werden! Immerhin scheint ja eine ganze Welt von uns abzuhängen.“, meinte Yusaku. „Du hast recht… hast du denn die Woche was Nützliches herausgefunden?“ „Ja… mehr oder weniger.“ Der Junge setzte sich auf die Parkbank und kramte sein Tablet-PC aus der Schultasche. Dabei bemerkte Mizuki das von der Pfütze durchnässte Heft. „Nanu? Was ist denn mit deinem Heft passiert?“, wollte sie daher wissen. „Hm? Ach das! H-halb so wild! Ist mir vorhin nur dummerweise in ne Pfütze gefallen!“, winkte er ab. „Oh nein, nur weil ich so nen Stress machen musste! Das tut mir sooo leid! Ich kauf dir ein neues!“, entschuldigte sie sich. „Ach das ist halb so wild. Musste mir eh bald nen neues kaufen!“, log er. Eigentlich war das Heft erst zur Hälfte beschrieben, aber er wollte nicht, dass sie sich Gedanken über seinen Kram machte, obwohl sie ja nicht wirklich Schuld daran hatte. „Ich bestehe darauf!“ Er seufzte. „Mach was du willst. Jedenfalls hab ich das Gerät… uhm Digivice mal an meinen PC geschlossen. Allerdings erscheinen da nur diese seltsamen Zeichen, mit denen ich leider nur wenig anfangen kann…“ Er zeigte ihr den Bildschirm, auf dem sich ein fremdes Symbol nach dem anderen reihte. „Sind das nicht die Symbole, die auch in dem Ring vom Digivice stehen?“, bemerkte Mizuki zog ihres aus der Tasche und verglich sie. „Das ist mir auch schon aufgefallen. Vermutlich ist das irgendeine digitale Schriftform, so wie Hiragana und Katakana. Kannst du mir folgen?“ „Ja, ich denke schon… Was sagst du dazu, Snowbotamon?“ Das Digimon starrte die Zeichen eindringlich an und meinte dann: „Ich denke das sind Digimoji… aber tut mir leid, die kann ich leider nicht lesen…“

„Du bist echt gerissen Yusaku! Was hast du noch so rausgefunden?“ Er klickte ein paar Mal auf dem Bildschirm herum und meinte: „Das Digivice scheint so einige Funktionen zu besitzen. Dieses Kreisförmige Hologramm zum Beispiel ist ein Digimon-Analyzer. Da gibt es ganz schön viele verschiedene.“ Er ließ ein paar der Analyzer Bilder auf dem Bildschirm erscheinen. Die Digimon schienen jegliche Farben und Formen anzunehmen. Eine riesige, dunkelgrüne Gottesanbeterin, ein Vampir, ein kleiner Welpe mit einem goldenen Ring um den Hals und viele andere Wesen. Mizuki war sehr überrascht, wie vielseitig diese Digimon waren. Er erzählte ihr auch davor, wie sich die Typen und Level der Digimon unterschieden und er vermutete, dass sie irgendetwas mit der Stärke zu tun hatten.

Bald schon zeigte er ihr das letzte, was er herausgefunden hatte. Allerdings wusste er damit nichts anzufangen. „Hier schau. Wenn ich die Tasten in der Kombination drücke, dann erscheint da so ein roter blinkender… nanu?“ „Was ist?“ „Gestern Abend war es nur ein Punkt, jetzt blinken zwei…“ Er blickte verdutzt auf den roten und den grauen Punkt, die hektisch vor sich hin blinkten. „Warte mal, ich probiere das mal bei meinem.“, schlug Mizuki vor. „Hm… genau das gleiche Bild…“ Yusaku legte sein Kinn auf seine rechte Faust und dachte kurz nach. „K-könnte es vielleicht sein, dass die Punkte unsere Digivices darstellen?“ „Hey, das ist gut möglich! Lass es uns ausprobieren!“, meinte Mizuki begeistert. „Du zählst bis zehn und dann musst du mich mit diesem Gerät finden!“, schlug das Mädchen begeistert vor. „Bist du fünf oder 15? Für verstecken Spielen sind wir doch viel zu alt!“, meinte Yusaku ablehnend. „Ach komm schon! Man ist nie zu alt für etwas! Außerdem spielen wir nicht verstecken, sondern machen ein Experiment!“ Der Junge seufzte, drehte sich um und begann zu zählen. „… 9, 10! Komme!“, rief er und öffnete seine Augen wieder. Er sah auf das Display und tatsächlich war der graue Punkt an eine andere Stelle gesprungen. Vorsichtig tat Yusaku ein paar Schritte vorwärts, so bewegte sich die Umgebung um den roten Punkt. Es erinnerte ihn an ein Navigationsgerät.

Als er an dem Punkt ankam, fand er Mizuki jedoch nicht vor. Stattdessen lag dort nur ihr Digivice. „M-Mizuki?“, fragte er besorgt in die Stille hinein.

Keine Antwort.

„Mizuki!“, rief er nun etwas lauter. Ruhig sah er durch das Gestrüpp und die Bäume die vor ihm lagen. „Hab dich!“, rief plötzlich eine Stimme hinter ihm und verdeckte seine Augen. Der Junge schreckte auf und fuhr herum. Dann blickte er einer grinsenden Mizuki ins Gesicht. „Puh! Mach das nie wieder! Ich hab fast nen Herzinfarkt bekommen!“, beschwerte sich der Junge. „Tut mir leid. Ich wollte nur wissen, ob es auch wirklich das Gerät ist, das du ortest und nicht mich.“ „These hiermit bestätigt.“, seufzte Yusaku. „Ist doch praktisch zu wissen! Dann sollten wir diese Digivices immer mit uns rumtragen, damit wir wissen, wo der jeweils andere ist!“, meinte sie. „Vorausgesetzt wir wollen das auch.“, fügte Yusaku hinzu. „Das überlasse ich dir.“, kicherte Mizuki. „Ich frage mich ob wir den Radius erweitern können… im Moment scheint er sich ja nur auf einige Meter zu beschränken.“, dachte Yusaku laut nach uns sah auf sein Digivice. „Hm… schon die andern Knöpfe probiert?“, wollte Mizuki wissen. „Ja… da tut sich leider nichts…“ Er sah auf sein Tablet. „Wenn ich die Digimoji entziffern könnte, kann ich vielleicht auch selbst das Programm erweitern. Ich fürchte, dass wir wieder an einem Punkt angekommen sind, an dem wir nicht weiterkommen…“ „Naja, aber das was wir haben, ist doch schon einmal etwas! Warten wir, bis dein Ei schlüpft, dann wissen wir vielleicht mehr.“, schlug Mizuki vor.

Gerade als Yusaku zu seiner Tasche ging, bemerkte er, dass diese leuchtete. „Sag mal… Mizuki… W-wie sah das aus, als dein Ei schlüpfte?“ „Es leuchtete aus Rissen heraus, dann kam - puff - eine Rauchwolke und Snowbotamon saß vor mir… wieso fragst du?“ Der Junge hob schweigsam denn Stoff der Tasche empor und sah auf das orangefarbene Ei, welches langsam nach und nach mehr Risse bekam, aus denen es leuchtete. „Dann müssen wir mit dem Schlüpfe wohl nicht mehr so lange warten…“, murmelte er.

Poof!

Somit war auch sein Partner geschlüpft. Er sah fast genauso aus, wie der von Mizuki. Der unterschied darin bestand, dass es gelbe Augen hatte und eher aussah wie ein verkohltes Snowbotamon. Er zog sein Digivice vor sich und drückte auf den Knopf. Dann las er vor:

„Botamon, Level: Baby, Typus: None, Attacke: Seifenblasen.”

„Botamon und Snowbotamon. Das klingt ganz schön ähnlich.”, bemerkte Mizuki, die neben Yusaku getreten war. Ihr Partner sprang neben seinen. „Hehe – so erinnern sie irgendwie an Yin und Yang!“ „Hast Recht!“, kicherte er und hob seinen kleinen Partner auf.

 

Tatsu seufzte wieder. Das tat er - wie er meinte – in letzter Zeit viel zu häufig. Er war gerade auf dem Weg zur Schule und ärgerte sich, ständig auf Anweisungen von Lopmon warten zu müssen. Was sollte er aber anderes tun? Lopmon wusste alles und er nichts… Es wäre unklug irgendetwas zu tun, zudem wüsste er nicht was…

Der Junge war so in seine Gedanken versunken, dass er seine Umgebung gar nicht wahrnahm und erst wieder realisierte, dass er sich in der Schule befand, als der Lehrer sich räusperte. „Guten Morgen Klasse.“, begrüßte er die Schüler mit seiner sanften, tiefen Stimme. Die Klasse Stand auf, grüßte zurück und setzte sich wieder hin. Er ging die Anwesenheitsliste durch und breitete seine Unterlagen auf dem Pult aus.

„Wie manche von euch vielleicht schon wissen, ist ein Schulausflug in eine der anderen Großstädte geplant. Wir werden heute entscheiden, welche von zwei Städten wir besuchen werden.“, erklärte der Lehrer, als sich die Klasse wieder beruhigt hatte. „Wenn es niemanden stört, dann würde ich das ganze gerne schnell mit Handzeichen abstimmen lassen.“ Er wartete und sah sich genau in der Klasse um. Offensichtlich schien niemand etwas gegen diesen Vorschlag einzuwenden. Möglicherweise schliefen besagte Schüler aber noch, für die er jedoch kein Mitleid empfand, schließlich hatte er ihnen eine Chance gegeben, sich zu beschweren. Eignes Pech! „Gut dann können wir ja mit der Abstimmung beginnen.“

„Was steht denn zur Debatte?“, fragte ungeduldig ein Schüler aus der vorletzten Reihe.

„Kyoto oder Osaka.“, antwortete der Lehrer ruhig.

„O-osaka?!“, rief Tatsu erschrocken auf. Er war so überrascht, dass er aufgestanden war und seinen Stuhl laut umwarf. Nun ruhten alle Blicke auf ihm. Keiner verstand, warum er auf einmal so angespannt und schockiert war. „M-möchtest du etwas sagen, Tatsu?“, fragte der Lehrer ruhig, obwohl er perplex seine Brille zurecht rückte. Der angesprochene Junge kratzte sich am Hinterkopf und meinte: „Osaka k-klingt doch ganz nett! Nach Kyoto gehen doch irgendwie alle Klassenfahrten. Da wäre Osaka doch mal eine nette Abwechslung!“ Gemurmel ging durch den Raum. Einige stimmten ihm zu, andere wogen die Unterschiede der Städte gegeneinander ab.

„Ruhe bitte! Jeder hat Zeit sich kurz darüber mit seinen Nachbarn auszutauschen, dann stimmen wir ab.“, befahl der Lehrer, obwohl Tatsu nicht lange überlegen musste.

Zu seiner Erleichterung und Überraschung fiel die Abstimmung tatsächlich recht eindeutig für Osaka aus. Seinem Ziel, die Digiritter zusammenzubringen, war Tatsu also endlich einen Schritt näher gekommen.

Als die Schule zu Ende war, lief er fröhlich summend nach Hause. „Mit der Kartenfunktion des Digivices werde ich die Digiritter aus Osaka bestimmt im Nu finden!“, dachte er.

„Bin wieder zuhause!“, rief der Junge, als er die Haustür öffnete. „Willkommen zuhause! Na, war die Schule gut? Du hast so gute Laune!“, begrüßte seine Mutter ihn. „Oh ja! Nächste Woche machen wir eine Klassenfahrt nach Osaka!“, erklärte er. „Für eine Woche seid ihr mich also los!“ „Eine Woche?! Gehst du da alleine hin?“, ertönte die hohe Stimme seiner kleinen Schwester aus der Küche. Tatsu betrat besagten Raum und meinte verwundert: „Naja… mit meiner Klasse halt, wieso fragst du?“ Sie blies ihre Backen auf und sagte: „Das meinte ich nicht…“ Erst jetzt bemerkte er Dorimon in ihren Armen. „Oh…“, machte er. „Tut mir leid… Dorimon werde ich mitnehmen müssen. Ich muss schließlich die anderen Digiritter finden… Wenn Dorimon dabei ist, kann ich das viel besser…“, flüsterte der ältere Bruder, damit seine Mutter nichts davon mitbekam. „Wir kommen wieder! In einer Woche, versprochen! Und dann spielen wir zwei wieder!“, munterte das Digimon in ihren Armen sie auf. Es schaffte es tatsächlich dem Mädchen ein Lächeln auf die Wangen zu zaubern, bis die Mutter die Küche betrat. „Ich hab das Essen schon fertig. Dann kannst du uns ja erzählen, was heuet alles passiert ist.“, meinte diese. „Klar!“, antwortete der Junge. „Und wehe du passt nicht gut auf Dorimon auf!“, drohte Miu ihrem Bruder. „Ich werde es wie meinen Augapfel hüten! Indianer-Ehrenwort!“ „Du willst das Plüschtier mitnehmen? Wieso denn das?“, fragte seine Mutter erstaunt. „Äh! Uhm… weißt du… Kenji, ein Freund von mir fand das so cool und wollte das mal sehen. Ich hab’s ihm versprochen zu zeigen, wenn wir auf Klassenfahrt sind… sehe ihn ja vorher nicht mehr.“, log Tatsu. „J-ja genau!“, stimmte seine Schwester schnell zu. Er war erleichtert, dass sie so schnell begriff und mitspielte. „Ich hab ihm gesagt, dass er das gerne machen kann, wenn er mir verspricht, gut auf Dorimon aufzupassen!“ „Also ehrlich Kinder… Das hättet ihr auch wesentlich weniger umständlich machen können…“, seufzte die Mutter. Erleichtert atmeten die Geschwister auf, als die Mutter ihre Lüge anscheinend geschluckt hatte und sie deswegen nicht weiter befragte.

Der Rest der Woche verging wie im Flug. Neben seinen alltäglichen Dingen schob Tatsu immer wieder Zeit für die Digiwelt ein, indem er ein paar Dinge mit seinem Digivice ausprobierte oder einfach mit Dorimon sprach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein bisschen mehr BG-Story zu Yusaku, obwohl Tatsu mal wieder in diesem Kapitel mehr Screentime hat, als die anderen. Ändert sich hoffentlich noch, wenn die Digiritter ersteinmal zusammen gefunden haben.
Das nächste Kapitel heißt übrigens "Digichaos in Osaka!" wird also nach wie vor in Japan spielen ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  UrrSharrador
2018-01-26T17:01:49+00:00 26.01.2018 18:01
Haha, wollte schon schreiben, dass es das dritte Kapitel in Folge mit DigiRitter im Namen ist, und dann lese ich dein Vorwort xD
Ich mag momentan noch Mizuki und Yusaku am liebsten. Wie sie meinen, sie hätten niemanden gesehen, der SnowBotamons Partner sein könnte xD Klar, man muss ja auch nicht immer davon ausgehen, dass man selbst für so was Wichtiges ausgewählt worden ist.
Aber Yusaku tut mir leid, so als Mobbingopfer ... Hoffe, er schafft es noch, sich zu wehren. Und Yuzaku will das Ei nicht zum Schlüpfen zwingen? Ein interessanter Ansatz, und iwie passt es zu ihm. Ich sags doch, die zwei sind mal AusnahmedigiRitter^^
Wow, er hat eine Datenbank über verschiedene Digimon gefunden? Da ist er wsl auch der Erste :D Dann können sie sich gleich schon mal die Schreckgestalten ansehen, die es noch so gibt xD Und ich mag die Szene, wo sie "Verstecken" spielen und Mizuki ihn erschreckt. Gut durchdacht, so haben sie wirklich was über die DigiVices herausgefunden :)
Uuund es geht auf Klassenfahrt! Da hat Tatsu nochmal Glück gehabt. Ich gehe halt mal davon aus, dass er Glück hat ;)
Wenn ich ne kleine Kritik anbringen darf, ich würde mir ein paar mehr Absätze wünschen xD Vor allem während der Dialoge. Sonst ist es eine ziemliche Wall of Text, wenn du verstehst ;)
Im nächsten Kapitel scheint es also Chaos zu geben, ja? Freu mich schon drauf :)
Und Yusaku hat ein Chara-Bild bekommen! Mir fällt erst jetzt auf, dass er ja mit zu den Ältesten zählt. Er kommt mit seiner Schüchternheit so jung rüber^^ Wobei er auf dem Titelbild ja die Mittelschüleruniform von Tai & Co anhat, wenn ich mich nicht täusche.
Antwort von:  Fuchspinsel
27.01.2018 01:02
Ja die "Datenbank" ist der Digimon-Analyzer den auch schon Izzy/Koshiro in Adventure verwendet (in der Folge mit Flymon)
Ja Tatsu hat schon unverschämtes Glück.... aber mal ehrlich: welcher Protagonist hat das nicht?!
Gut, dass du das Mit den Absätzen ansprichst! Ist mir leider erst beim letzten Kapitel aufgefallen... ich bemühe mich immer möglichst viele zu machen, aber im Lese-und Schreibfluss vergessen ich das öfters mal... ich schau mal ob ich was ändern kann.
Soll ich dann eigl auch immer Ne Zeile freilassen? Meinst du das ist besser?
Antwort von:  UrrSharrador
27.01.2018 13:52
Jetzt wo du es sagst ... da muss ja eigentlich wirklich eine Datenbank dahinterstehen^^ Ich hab mir das immer iwie so vorgestellt, dass der Analyzer einfach nur ausspuckt, was das DigiVice gerade sieht. Also dass man nicht in den Digimon blättern kann sozusagen^^ Wäre aber eine wenig benutzerfreundliche Technologie :D
Ist Geschmackssache. Auf fanfiktion.de ist es zB Standard, dass Absätze zu Leerzeilen werden (zumindest beim Word-Converter). Mir persönlich gefällt das nicht so, ich hab den Text lieber wie in einem Buch auch. Und was ich hier so gelesen habe, ist es auf animexx auch eher gängig, normale Absätze zu machen.
Antwort von:  Fuchspinsel
27.01.2018 15:48
okay gut, weniger Arbeit für mich xD
Ach und zu deiner Vermutung mit der Schuluniform: WHOOPWHOOP es ist jmd aufgefallen :D Natürlich ist es nicht die Uniform die Tai&co. anhaben... immerhin wohnen die in Odaiba(?) und Yusaku/Mizuki in Osaka. Aber es ist absicht, dass die Uniformen so aussehen ;) So als Anlehnung darauf, dass Digiritter doch iwie immer was gemeinsam haben ;) Es ist auch Absicht, dass Yusaku so jung herüberkommt - so fällt er natürlich auch (wie in der Chara-Beschreibung schon erwähnt) leichter in die Opferrolle und wird schnell unterschätzt.
Die Charakterbilder hab ich eigl (außer Mius/Aikos) alle schon fertig... find nur kaum Zeit die alle zu colorieren -.-


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