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Get in this getaway

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Verhandlungsbasis

Die Autofahrt zu dem Restaurant war lange und still. Chiaki saß beherrscht hinter dem Steuer seines teuren Rolls Royce. Marron fuchtelte nervös mit ihren Händen auf ihrem Schoß und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Es wurde bereits langsam dunkel, als er seine Hand auf ihren Schoß legte und nach ihrer Hand griff. Als sie ihm ihre Hand entziehen wollte, verstärkte er seinen Griff. „Sein Name ist übrigens Coillen Mc Gunn . Sie müssen wissen, dass er gerne ein Auge auf hübsche junge Frauen wirft.“ Marron musste losprusten. „Da kenne ich noch jemanden.“ Chiaki grinste. „Ach ja? Wen denn?“

Marron schaute böse zu ihm und riss ihre Hand los. „Sie sind wirklich nicht von dieser Welt!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen schüttelte sie den Kopf. Es wurde wieder still im Auto. „Wie lange dauert es denn noch?“ So langsam mussten sie doch ankommen. Dieses grausame Schweigen wurde einfach unerträglich. „Geht es Ihnen nicht gut?“ Chiaki schmunzelte und schaute weiter grade aus. „Sie tragen ja immer noch diesen furchtbaren Verlobungsring von James!“ Er nahm ihren Ringfinger und betrachtete ihn kurz. „Das ist meine Angelegenheit und ich werde mich nicht von James trennen!“ Chiaki verdrehte die Augen und ließ ihre Hand los. „Ich denke schon, dass Sie das werden. Ich werde Ihnen alles geben, was Sie brauchen. Haben Sie das heute Nacht nicht gemerkt? Erzählen Sie mir nicht, dass Sie auch nur eine Sekunde an James gedacht haben. Was hält Sie bei ihm? Nennen Sie mir einen vernünftigen Grund!“ Marron wollte ansetzen etwas zu sagen, stockte dann jedoch. Er hatte mit seinen Worten einfach vollkommen recht. „Ich muss mich vor Ihnen keinesfalls für meine Beziehung zu meinem Verlobten rechtfertigen. Sie sind mein Vorgesetzter und nicht mein Ehemann!“ Ihr Gesicht wurde rot vor Wut und sie war kurz davor die Tür aufzureißen und aus dem Auto zu springen. „Noch nicht!“ sagte er mit einer arroganten Kaltschnäuzigkeit, wie sie nur ein Chiaki Nagoya besitzen konnte. „Alles eine Frage der Zeit. Wenn ich Sie erst einmal geknackt habe….“ Er sprach nicht weiter und bog in eine Seitenstraße ab. „Wir sind da.“ Marron riss die Beifahrertür auf und stieg wütend aus dem Auto aus. Dass dieser Mann diese Unverschämtheit besaß ihre Beziehung mit James anzuzweifeln war das eine, sie als seine zukünftige Ehefrau zu bezeichnen war die andere Sache! Dieser Mann war einfach so arrogant und von sich selbst überzeugt, dass ihr fast die Hutschnu r platzte.

Sie betraten das kleine schottische Restaurant, welches mit der dunklen Ausstattung eher einem Irish Pub ähnelte. „Komm, mein Röschen !“ sagte er, um sie noch weiter zu reizen. Er legte seine Hand auf die Stelle über ihrem Po und schon sie zu Mr Mc Gunn an den Tisch. Marron verdrehte die Augen über seinen Kosenamen und blieb vor Mc Gunn stehen. „Marron Kusakabe mein Name“ Marron lächelte ihn an und hielt ihm die Hand hin. „Chiaki alter Freund. Du hast überhaupt nicht erwähnt, dass du mit solch einer hübschen Begleitung hier erscheinst!“ Caillen nahm Marrons Hand in seine und küsste sie sachte. „Caillen Mc Gunn, es freut mich, ihre Bekanntschaft machen zu dürfen! Setzen Sie sich doch!“ Chiaki schob Marron einen Stuhl an der Wand zurecht und setzte sich dann neben sie. „Was möchtet ihr beide trinken? Ihr seid selbstverständlich eingeladen!“ Marron schaute in die Karte und entschied sich für ein langweiliges Glas Wasser. Es war von Vorteil, den Rest ihrer Sinne nicht auch noch mit Alkohol zu betäuben. „Ein Glas Was-….“ „Wir neben beide einen Glenfiddich.“ schnitt Chiaki ihr das Wort ab. „Exzellente Wahl Chiaki! Du hast deinen guten Geschmack definitiv nicht verloren. Und eine Frau die Whiskey mag? Das ist wirklich beeindruckend.“ Caillens Augen funkelten. Marron lächelte gespielt und beschloss sich aus dieser Diskussion besser rauszuhalten. Whiskey! Etwas Besseres hätte Chiaki wirklich nicht auftreiben können, um sie außer Gefecht zu setzen.

Während sich Chiaki mit diesem Mc Gunn unterhielt, musterte sie ihre neue Bekanntschaft. Er musste etwa 10 Jahre älter als Chiaki sein. Seine Statur war nicht annähernd so groß und massiv wie die von Chiaki, aber er sah wirklich nicht unattraktiv aus. Er hatte blondes gewelltes Haar und sein Dreitagebart ließ ihn irgendwie strenger wirken, als er es in Wirklichkeit war.

Der Kellner brachte den Glenfiddich zusammen mit der Speisekarte. Sülze, Lamm, Kaninchen, Hammel und Jakobsmuscheln. Das hier war eindeutig nicht ihre Welt . „Ich nehme bitte nur einen großen Salat.“ Die beiden Männer lachten. „Immer diese Frauen!“ Chiaki legte einen Arm um Marron und schaute sie dabei von oben herab an. Sein linkes Bein drückte sich gegen ihres. Sie saß zwischen der Wand und ihm gefangen dort. „Immer darauf bedacht bloß kein Gramm zuzunehmen. Dabei hat meine VERLOBTE nun wirklich keine Diät nötig.“ Er schnappte Marrons Hand und offenbarte Callain ihren Verlobungsring. Callain schaute überrascht drein. „Chiaki! Ich wusste ja gar nicht…“

Marron verschluckte sich an ihrer eigenen Spucke und griff zu einer Serviette. Was hatte er da eben gesagt? V-e-r-l-o-b-t-e? Marron trank freiwillig einen großzügigen Schluck ihres Whiskeys. „Es ist noch nicht ganz offiziell.“ Chiaki schmunzelte und drückte sie an der Schulter an seinen Oberkörper. Mit seinen starken Fingern strich er über ihren Ringfinger bis hin zu ihrem Handgelenk, wo er es ermahnend, feste mit seiner Hand umschloss. Der doch sehr stake Druck sollte ihr wohl bedeuten, jetzt besser nichts zu sagen. Marron stand der Mund offen. Was hatte dieser Mistkerl vor?

„Ich hätte bitte einmal das Lamm in Minzsauce.“ bestellte Chiaki und klappte die Karte zu. Marron schaute ihn fragend an und dann zu Collain. „Ich denke Chiaki hat da…“ „Weshalb ich dich so dringend sprechen wollte Collain… Diese Firma, die ich letztens gekauft habe -Brainstorm.“ fiel er ihr einfach ins Wort. Marrons Mund wurde trocken. Was kam nun? „Ich merke immer stärker, dass ich mich verkalkuliert habe.“ Collain lachte. „DU? Du sollst dich verkalkuliert haben? Das kann ich wohl kaum glauben!“ Marrons Mund stand immer noch ungläubig offen und sie achtete auf jede kleinste Bewegung von ihm, nicht imstande auch nur ein einziges Wort von sich zu geben. „Nun, wir sind alle nicht Fehlerfrei und auch ein Profi muss sich ab und an einen Fehler eingestehen. Ich habe nicht die Zeit, mich damit zu beschäftigen dieses Minusunternehmen wieder nach oben zu bringen. Du als Insolvenzverwalter musst doch sicher wissen, was in einer solchen Situation zu tun ist, um mit möglichst wenig Minusgeschäft aus der Sache rauszukommen, oder?“ Callain lachte und trank ebenfalls einen Schluck seines Whiskeys. Marron riss die Augen auf. Insolvenzverwalter? Das konnte nicht sein ernst sein. Er hatte das hier alles geplant, um ihr eine Falle zu stellen? „Nun ja Chiaki. Ich denke da gibt es einige Tricks, um sogar mit einem kleinen Plus aus der Sache zu kommen. Abfindungen für die Mitarbeiter umgehen und Steuern einsparen… solche Sachen…“ Chiaki nickte zufrieden und schaute bedrohlich in Marrons Richtung. „Weißt du, es ist so Callain. Eigentlich hatte ich vorgehabt meiner reizenden Verlobten diese Firma quasi als Hochzeitsgeschenk zu überschreiben, da sie sich schon immer eine solch große Aufgabe gewünscht hat, nicht war Liebes?“ Marron lächelte gespielt begeistert und zuckersüß, ihr war jedoch überhaupt nicht nach Lachen zu Mute. Um es drastisch auszudrücken ihr war kotzübel.

Das konnte nicht sein Ernst sein. Was für ein Spiel spielte dieser Mann bloß? Chiaki überreichte seinem Geschäftspartner eine Mappe mit Versicherungsmathematischen Gutachten und die Bilanzen der letzten fünf Jahre. Collain setzte seine Brille auf und blätterte die Unterlagen durch. „Naja besonders viel Hoffnung sehe ich in den alten Zahlen nicht, aber wenn du ein wenig in das Unternehmen investierst, kann ich mir gut vorstellen, dass es sich wieder erholt.“ Er schaute zu Marron. „Würden Sie sich diese Aufgabe denn zutrauen?“ Marrons Augen wurden groß und sie fühlte sich in die Ecke gedrängt. Was wäre, wenn sie jetzt ja sagen würde? Würde er sie dann vor den Altar zerren und sie zur Hochzeit zwingen? Vielleicht musste sie es auf einen Versuch ankommen lassen. Chiaki lächelte Marron an. „Natürlich fühlt sie sich dieser Aufgabe gewachsen! Schließlich ist sie meine zukünftige Mrs. Nagoya!“ Callain lachte und prostete Chiaki zu. Marron formte ein „Was hast du vor?“ mit ihren Lippen und schaute ihn ungläubig an. „Eine andere Sache. Du hast doch gute Kontakte zu Mr. Dallaway in London! Ich versuche seit Monaten einen Termin für eine Hochzeit bei ihm zu bekommen. Ich habe selten solch einen gefragten Standesbeamten kennengelernt.“ Chiaki schüttelte den Kopf und griff sich lachend an die Stirn. „Aber selbstverständlich! Wenn du willst, rufe ich ihn sofort an!“ Chiaki klatschte in die Hände. „Hast du das gehört Darling? Das ist ja wunderbar! Heute muss unser Glückstag sein!“ Marrons Kinnlade klappte auf. „Ja… ganz wunderbar.“ sagte sie apathisch und betrachtete hilflos das Geschehen. Was zur Hölle veranstaltete er hier? Collain kramte sein Handy aus der Jackentasche und wählte die Nummer des Standesbeamten. „Mr. Dallaway! Schön sie zu erreichen. Mc Gunn hier am Apparat!“ Marron zischte Chiaki böse Flüche entgegen und trat sein Bein unterm Tisch. „Heirate mich! Stimm der Hochzeit zu und Brainstorm gehört dir mit 10 Millionen Pfund Startkapital. Wenn du den Termin ablehnst, bin ich leider gezwungen Insolvenz anzumelden! Und es wäre doch wirklich schade um die ganzen Arbeitsplätze, die wegen solch eines kleinen Wortes verloren gehen würden. Ein Nein akzeptiere ich nicht Marron. Früher oder später werde ich dich zu meiner Frau machen !“ Marron hätte ihm am liebsten eine gescheuert und dann stehen lassen. „Ich lasse mich nicht von dir kaufen und schon gar nicht erst erpressen!“ Caillen zeigte Chiaki einen Daumen nach oben „ 20.12.? Das klingt doch gut! Ich frage eben meinen Kollegen!“ Er schaute Chiaki mit fragendem Blick an und erwartete eine Antwort. „Was hälst du vom 20.12 meine kleine Wildblume?“ Marron musste sich fast übergeben! Sie lachte verzweifelt und wusste selbst nicht warum, aber sie stimmte dem Datum zu. „Das wirst du mir büßen Mr. Nagoya !“ zischte sie wütend. „Ganz wunderbar! Sie sind sich einig. Ja das sind noch noch 5 Wochen bis zur Hochzeit. Das wissen die beiden ganz bestimmt, aber sie machen einen so glücklichen Eindruck, da können sie auch noch ein paar Wochen warten! Vielen Dank und wenn ich das nächste Mal in London bin, bringe ich eine Flasche Scotch mit!“ Er legte auf und strahlte die beiden an. „Das ist ja wirklich reizend und ich hoffe doch sehr, dass ich zur Hochzeit eingeladen bin! Ich liebe es Menschen glücklich zu machen!“ Marron erhob sich. „Ihr entschuldigt mich bitte. Mir ist nicht besonders gut. Ich möchte nur kurz frische Luft schnappen!“ Chiaki machte ihr Platz und legte schützend einen Arm um ihre Schulter „Du bist ja ganz blass mein Engel. Vielleicht hättest du etwas essen sollen, bevor du das ganze Glas Whiskey runter spülst .“ sagte er gespielt besorgt. „Bleib ruhig sitzen SCHATZ ! Ich komme gleich wieder und dann stoßen wir gemeinsam an….“ Grimmig stampfte Marron nach draußen und sog scharf die kalte Winterluft ein. Sie hielt sich das Herz und versuchte ihren Puls zu beruhigen. Sie würde diesen Mann wirklich heiraten? Hatte sie gerade einer Hochzeit zugestimmt? War sie noch bei klarem Verstand? Marron wurde heiß und kalt zugleich. Was würde das für sie bedeuten? Würde sie wirklich ihre Seele für diese Firma und die Arbeitsplätze ihrer Kollegen und Freunde verkaufen? Was war mit dem alten Smith? Er würde doch nirgendwo mehr unter kommen mit seinen 61 Jahren. Was war mit Mrs. Johnson, die allein erziehend mit drei Kindern fertig werden musste? Und was war mit ihr selbst? Ihr Herz schlug ihr bis zum Kopf. Zorn stieg in ihr auf, weil sie diese Gefühle für Chiaki einfach nicht unterdrücken konnte. James würde sie hassen, wenn er davon erfahren würde. Wie sollte sie ihm das bloß beibringen? Fragen um Fragen und keine einzige Antwort weit und breit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yinyin24
2018-01-30T19:14:49+00:00 30.01.2018 20:14
Oh je eine Hochzeit ohne Wiederkehr das wird ja was
Von:  Jeanne18
2014-08-19T09:55:40+00:00 19.08.2014 11:55
Herrlich, hab mich echt sooooo abgerollt! Musste mir das Kapitel auch noch ein zweites mal durchlesen :-)
Mir tat Marron irgendwie leid aber es ist nur zu ihrem besten :-)

Hoffe es kommt heute noch was neues, kann es kaum erwarten wie sie ausflippt :-)

Gruß Jeanne
Von:  Snuggle
2014-08-18T21:55:47+00:00 18.08.2014 23:55
Super!!! :D eigentlich ist es ja Erpressung, aber da wir ja alle wissen, dass sie eigentlich auf ihn steht, finde ich es eher lustig :D
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :)
Von:  Shima
2014-08-18T20:32:21+00:00 18.08.2014 22:32
omg wie geil :D Auch wenn ich glaube ich mitled mit maron haben sollte find ich chiaki zu amüsant... Da bin ich ja mal gespannt wie es weiter geht :D :D :D wuaaaaahhhh :D lass dir bitte bitte bitte noch ganz viele tolle kapitel einfallen!!!!


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