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Get in this getaway

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Das Essen

Als Marron das Restaurant betrat stand für sie die Welt kurze Zeit still. Das Ambiente war atemberaubend schön. Noch nie hatte sie in einem so noblen Restaurant zu Abend gegessen. Alles war in einem eleganten Rot gehalten. In der Mitte des Restaurants stand ein italienischer Olivenbaum und um ihn herum war so etwas wie ein Teich angelegt . Der Kellner nahm ihr ihren Mantel ab und Chiaki, der sie schon gesehen hatte, kam auf sie zu.

Sie schien gar nicht zu merken, wie es Chiaki die Sprache verschlug. Alles was er heute Mittag noch gedacht hatte, musste er widerrufen. Sie war absolut sein Typ und kein Stück gewöhnlich. Sie war mit Abstand die schönste Frau dieses Abends . War er einfach nur blind gewesen oder hatte er wirklich nicht bemerkt, was für eine Frau er da eingeladen hatte?

Sie sah atemberaubend schön aus. Ihre langen braunen Haare fielen offen in einigen Wellen auf ihre Schulter. Ihr schwarzes Kleid, welches knapp bis über ihr Knie ging, umrahmte ihre zierliche Figur. Es war schulterfrei und Chiaki konnte sich jetzt schon kaum mehr zurückhalten. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und ihre nackten Schultern samt ihrem Nacken verwöhnt.

„Guten Abend Marron, es freut mich, dass Sie es sich doch noch anders überlegt haben.“ Chiaki legte besitzergreifend einen Arm um ihre Taille und führte sie zu sich an den Tisch. „Gefällt es ihnen?“

Marron nickte und konnte gar nicht in Worte fassen, wie schön sie es hier doch fand. „Ja, es ist wunderschön Mr. Nagoya.“
 

Chiaki lächelte zufrieden. „Ach lassen wir doch diese Förmlichkeiten! Nennen Sie mich bitte Chiaki! Die hier sind für die schönste Frau des Abends.“ Und damit überreichte er ihr seinen Strauß weißer Lilien und rückte ihr anschließend ihren Stuhl zurecht.

Marron nickte, setzte sich verlegen an den Tisch, roch an den Blumen und schaute ihrem Gegenüber dann in die Augen. „Vielen Dank. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“ Sie wurde verlegen und gab die Blumen dem Kellner, der für sie eine Vase organisiert hatte.

„Es ist wirklich ein Traum hier. Ich würde Ihnen trotzdem empfehlen ihr Handy dieses Mal nicht liegen zu lassen!“ Chiaki musste lachen und verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. „Nein, keine Sorge. Mein Handy liegt wohl behütet im Auto. Es soll ja niemand auf die Idee kommen uns an diesem Abend zu stören.“

Er lehnte sich nach vorne und schaute ihr verführerisch in die Augen „Sie sehen wirklich bezaubernd aus. Was möchten sie essen? Marron war erschlagen von der Vielfalt der Gerichte . Sie konnte sich kaum entscheiden, wollte jedoch auch nicht unentschlossen wirken. So bestellte sie ein Gericht mit Pasta, Rucola und Garnelen .

„Sehr gute Wahl! Für mich bitte das gleiche!Und außerdem hätten wir dazu gerne eine Flasche Chateau Migraine,wies Chiaki den Kellner an und nahm Marrons Hand in seine, als der Kellner wieder weg war.
 

„Ich hatte schon fast gedacht, Sie hätten es sich anders überlegt. Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Tagen oft an sie denken musste. Sie haben mir aber auch absolut nichts über sich verraten. Wie alt sind sie? Wohnen sie alleine hier in London?“ Chiaki hatte so viele Fragen an sie.
 

Marron schluckte und zog ihre Hand - für sie relativ unauffällig -wieder zurück. Insgeheim war ihr klar, dass er sich damit wohl nicht zufrieden geben würde . „Chiaki, ich will ehrlich zu Ihnen sein. Mein plötzlicher Sinneswandel kam nicht von ungefähr.“

Chaiki schaute verdutzt auf und zog sich sein Jackett aus. „Nicht? Was hat Sie dann dazu bewogen, sich mit mir zu treffen?“

Sie schaute ihm fest in die Augen. „Ich brauche Ihre Hilfe. Sie hatten erwähnt, dass Sie Unternehmensberater sind?“

Chiaki nickte verdutzt. Was sollte das jetzt? Er wollte diese Frau verführen, ihr den Kopf verdrehen. Er wollte mehr über sie herausfinden. Es war jetzt nicht der Zeitpunkt, um über geschäftliche Dinge zu sprechen. „Das stimmt schon, aber was hat das mit uns beiden zu tun? Wobei soll ich Ihnen helfen?“

„Es geht um die Firma, in der ich arbeite. Es sieht momentan nicht danach aus, dass sie weiter geführt werden kann. Meine Kollegin und ich wollen das nicht so einfach akzeptieren und ich hatte die Hoffnung, Sie könnten mir vielleicht einige Tipps in Sachen Betriebswirtschaftslehre geben. Ich würde Sie nicht bitten, wenn es sich nicht um eine Herzensangelegenheit handeln würde.“

Chiaki musste schmunzeln. „Nur deshalb wollten Sie mich heute Abend wieder sehen? Das kann ich Ihnen kaum glauben!“ Er schaute ihr tief in die Augen, nahm ihre Hand wieder in seine und küsste diese. „Was wollen Sie wissen? Fragen sie ruhig!“

Marrons Herz überschlug sich fast und sie bekam keinen klaren Gedanken mehr zusammen. „Nein, natürlich nicht nur deshalb.“ wandte sie schnell ein „Aber ich muss zugeben, dass ich geplant hatte Sie um Hilfe zu bitten. Vielleicht könnten Sie sich ja demnächst ein paar Stunden für mich freihalten, in denen wir alles Weitere besprechen?“

Erleichtert atmete sie auf. Jetzt genau in diesem Augenblick konnte sie jedenfalls keinen klaren Gedanken fassen und sie hatte es längst aufgegeben, wieder Herrin über ihre Sinne und ihre Hand zu werden.

Chiaki - zufrieden, dass sie es anscheinend doch vorzog, den Abend privat mit ihm ausklingen zu lassen- grinste und kostete den Wein, den der Kellner in diesen Augenblick an den Tisch brachte. Er nickte dem Kellner zu, welcher daraufhin ihr Glas ebenfalls füllte. „Ich denke das kann ich einrichten… Auf uns!“ Er hob das Glas und ließ seinen Blick nicht von ihr ab. Marron prostete ihm zu und lächelte zufrieden. Er würde sich auch einige Nächte für diese Frau freihalten. Wann immer sie wollte, wie sie es wollte.
 

Das Essen kam und es roch vorzüglich „Dann lassen Sie es sich schmecken! Guten Appetit.“

Marron nickte dankend und probierte das Essen. Oh Gott, es war köstlich . Das Restaurant bestach nicht nur durch das wunderschöne Ambiente, sondern auch durch das leckere Essen.

„Es schmeckt wirklich ausgezeichnet gut! Sind Sie öfters hier?“ fragte Marron zwischen einigen Bissen. Insgeheim erhoffte sie sich heraus zu finden, ob er des Öfteren Frauen hierhin ausführte. „Das ein oder andere Mal hatte ich schon Geschäftsessen hier. Ab und zu war ich hier auch zu Geburtstagen eingeladen. Wieso fragen Sie?“

Marron verschluckte sich an ihrem Wein. Gott war das peinlich ! Nun nahm er sie schon mit hierher und dann konnte sie sich nicht eine halbe Stunde lang benehmen und essen ohne dabei fast zu ersticken.

„Es ist nur, die Preise stehen nicht auf der Karte.“ brachte Marron schnell hervor . „Daraus schließe ich, dass man hier nicht über Geld nachdenkt. Sie..“

„Marron!“ unterbrach er sie. „Lassen Sie uns heute Abend nicht über Geld reden. Sie sind eingeladen, bestellen Sie alles, was Sie möchten.“
 

Der Pianist begann sein Spiel und gab Chiaki ein Zeichen . Besagter wusste was zu tun war. Er hatte alles geschickt eingefädelt. Er stand auf, nahm Marrons Hand und führte sie zur Tanzfläche. Das Licht wurde gedimmt.

„Würden Sie mir diesen Tanz gestatten?“Diese Frage stellte Chiaki wohl eher aus Höflichkeit. Marron wurde rot, als er sie an der Taille vorsichtig, aber mit bestimmendem Druck an sich zog und anfing mit ihr zu tanzen. Hätte sie gewusst, dass hier auch getanzt werden würde, hätte sie noch ein oder zwei Tanzstunden bei Miyako gen ommen. Ihren letzten Tanzkurs hatte sie in der Uni absolviert . Das war jetzt schon mindestens vier Jahre her.

Chiaki bemerkte ihre Unsicherheit, umfasste ihre Hand und schaute ihr tief in die Augen. „Lassen Sie sich einfach von mir führen. Genießen Sie es!“

Marron versank in seinen braunen Augen. Er hatte es geschafft, sie innerhalb weniger Minuten komplett in den Bann zu ziehen. Für Marron war klar: Dieser Mann konnte nur perfekt sein. Und sie nahm dieses Wort wirklich nicht gerne in den Mund. Sie versuchte die ganze Zeit den Haken an der ganzen Geschichte zu finden. Sie kam sich immer noch vor wie Aschenputtel im Schloss des Königs und nun hatte sie der Prinz endlich gefunden .

Marron lächelte sanft und genoss Chiakis Nähe. Sie gab selten und ungerne die Kontrolle an jemand Anderen ab. Aber heute Abend fühlte sich alles so richtig an und sie wollte gar nicht an die Konsequenzen denken, die zu Hause auf sie warten würden.
 

Chiaki war sich ebenfalls sicher, dass er lange keine Frau so anziehend fand, wie Marron. Zufrieden stellte er fest, dass sie sich seinen Armen vollkommen hingab. Erst war sie etwas störrisch gewesen und hatte versucht dagegen anzukämpfen, was er hier mit ihr tat. Aber so langsam ergab sie sich ihm und dem Tanz. Und zum ersten Mal stand auch Chiaki an einem Punkt an dem er zögerte. Eigentlich würde er dem Kellner nun zweihundert Pounds auf den Tisch legen und mit ihr verschwinden. Er würde sie mit in sein Apartment zerren und ihr dieses unglaublich schöne Kleid vom Leibe zerren. Aber stattdessen konnte er nicht anders, als hier gefesselt mit dieser jungen braunhaarigen Frau zu tanzen.

„So ist es gut.“ flüsterte er ihr zu und legte nun auch den anderen Arm um ihre Taille. Eng umschlungen tanzten sie nun fast schon eine viertel Stunde miteinander. Dann ergriff Chiaki Marrons Hand und führte sie zurück zum Tisch.

„Darf ich fragen, wo Sie wohnen? Sind Sie in London geboren?“ begann er von Neuem mit seiner Fragestunde.

„Ich bin in London geboren, aber lebte einige Zeit in Italien, wo ich auch studiert habe. Jetzt wohne ich wieder seit vier Jahren in London am Piccadilly Circus. Es hat mich einfach wieder zurück hierher gezogen.“ Sie zuckte mit den Schultern und schaute auf das Glas in ihrer Hand. Dass es James gewesen war, wegen dem sie wieder zurück nach London kam, verriet sie ihm selbstverständlich nicht. Sie hatte James damals während ihres Studiums kennen und lieben gelernt. Heute war nicht mehr viel von ihrer Liebe übrig geblieben .

„Und Sie? Leben Sie schon immer in London?“

Chiaki grinste und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin in New York geboren und auch meine Familie lebt dort. Ich bin nur aus beruflichen Gründen nach London gegangen. Aber ich muss zugeben, dass diese Stadt wirklich einen ganz besonderen Charme hat.“

Marron musste lachen. „Wow, damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Man hört in ihrer Aussprache gar keinen Akzent. Ich hätte jetzt darauf gewettet, dass Sie zumindest in England aufgewachsen sind.“

Chiaki wollte das Thema Familie nicht wesentlich weiter ausweiten. Daher suchte er schnell nach einer Möglichkeit, unauffällig auf ein neues Thema zu wechseln.

„Wie wäre es mit einem Nachtisch? Vielleicht ein Tiramisu? Oder lieber Panna Cotta?“

Marron richtete ihr Kleid und schaute an sich hinunter. „Ich fürchte, wenn ich noch mehr esse, dann platzt gleich mein Kleid!“ gab sie lachend zurück.

Selten hatte Chiaki eine so natürlich schöne Frau kennengelernt. Sie war einfach anders und es erschrak ihn, dass er ihre Schönheit nicht schon vor ein paar Tagen bemerkt hatte . Natürlich fand er sie attraktiv, aber nicht außerordentlich. Er erwiderte ihr Lachen und schüttelte den Kopf. „Das ist doch Unsinn Marron, Sie sehen fantastisch aus. Aber wie Sie möchten…“ Er nahm ihre Hand erneut und schaute ihr tief in die Augen. „Ich möchte allerdings auch nicht, dass der Abend schon endet. Kann ich Sie noch zu einem kleinen Spaziergang an der Themse überreden? Oder ist das Ihnen zu kalt?“

„Oh nein, sehr gerne sogar! Ich liebe Spaziergänge bei Nacht.“

Chiaki lächelte zufrieden und legte einige Geldscheine in das Rechnungs-Mäppchen. Er stand auf und half Marron in ihren Mantel.
 

Chiaki konnte es sich nicht nehmen lassen, das Restaurant mit einer besitzergreifenden Geste zu verlassen. Er schlang seinen Arm um ihre Schulter und schlenderte mit ihr in Richtung Themse. Chiakis Reaktion war ihr nicht entgangen aber erstens wollte sie sich gegen seine ausgehende Körperwärme nicht wehren und zweitens schallten Miyakos Worte in ihrem Kopf. Sie sollte sich wirklich endlich wieder amüsieren. Die Lichter der Stadt schienen auf den Fluss und umhüllten die Allee in einem romantischen, warmen Licht.

„Warum haben Sie sich wirklich dazu entschieden, doch mit mir essen zu gehen?“ Chiaki blieb vor ihr stehen und lehnte sich an das Geländer der Promenade. Er schaute ihr tief in die Augen. Er wollte unbedingt hören, dass sie ihn wollte – dass sie nur ihn begehrte und Sehnsucht nach ihm hatte. Eine peinliche Stille herrschte zwischen den beiden. Marron war nicht gewollt ihm diese Frage zu beantworten.
 

„Sie frieren ja“ stellte er murmelnd fest . Er zog seinen Mantel aus und legte ihn Marron um. Sie wollte bereits protestieren, doch Chiaki überzeugte sie davon, dass er nichts anderes zulassen würde. „Mein Jackett reicht mir vollkommen aus!“.
 

„Also?“ Hauchte Chiaki leise. Marron fühlte sich als säße sie nun in der Falle. Sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Sie wollte sich die Wahrheit nicht einmal selbst eingestehen. „Ist das denn so wichtig für Sie zu wissen?“ Entgegnete sie ihm ausweichend. „Es ist doch nur wichtig, dass wir beide jetzt hier sind, oder?“

Chiaki lächelte sanft und fuhr mit seiner Hand durch ihre gewellten Haare. Er war so kurz davor, sie jetzt einfach an den Ärmeln seines Mantels an sich zu ziehen und ihre Worte mit einem niemals enden wollenden Kuss zu ersticken. Aber sein Respekt vor ihrer Person verbot es ihm.

„Wissen Sie Marron, ich habe das Gefühl, dass Sie eine besondere Frau sind. Deshalb tue ich Dinge nicht, die sich sonst schon längst getan hätte.“

Marron schaute ihn verwirrt an. „Wie meinen Sie das? Ich verstehe nicht ganz.“

Chiaki musste lachen und schaute auf den Boden. Sie schien so unschuldig und unwissend zu sein. „Es ist schon gut. Nur wirres Zeug…“

Er fuhr sich mit seiner Hand durch das Gesicht. Sein Plan, wieder Herr der Situation zu werden, schien nicht ganz aufzugehen. Wenn sie wüsste, was er hier dachte...

„Verdammt Marron…“ Er schnappte ihr Handgelenk, zog sie zu sich in seine Arme und küsste sie bestimmend aber zärtlich. „Sie lassen mir kaum eine andere Wahl…“ hauchte er in einer kurzen Unterbrechung gegen ihre heiß pulsierenden Lippen und zog sie an seinem Mantel noch fester an sich, sodass ihr ganzer Körper von ihm eingenommen schien. Marron schloss die Augen, legte ihre Hände auf seine Brust und gab sich diesem leidenschaftlichen Kuss vollkommen hin. Wann hatte sie sich das letzte mal so lebendig gefühlt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yinyin24
2018-01-26T19:26:29+00:00 26.01.2018 20:26
Woow wie romantisch 😍😘
Von:  --Lucy--
2014-07-10T18:01:29+00:00 10.07.2014 20:01
Awww, ein so schönes und süßes Kapitel :3
Ich glaube, das man sich bei so was wirklich wie eine Märchenprinzessin fühlen tut^^
Das Chiaki nun doch etwas anders denkt, finde ich gut. Mal schauen, wie der Abend nun endet :D
Von:  Snuggle
2014-07-09T21:23:18+00:00 09.07.2014 23:23
Oooh ist das schön ^^ Das Kapitel ist echt super, aber ich habe leider die Befürchtung, dass Maron den Haken früher oder später entdecken wird :/ freut mich, dass es im Moment so schnell voran geht :)


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