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Zwei Tiere in Ionia

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, dass die ägyptische Mythologie eigentlich rein gar nichts mit der Welt von Runeterra zu tun hat, but idc so here we go. Ist ja eh alles nur erfunden. Komplett anzeigen

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Kapitel 51 - What´s in your blood

...Mein Klopfen war selbst nach großem Kraftaufwand immer noch kaum zu hören, da die dicke Eiswand am Holztor das Geräusch deutlich dämpfte. Deshalb hatte ich schon die Hoffnung darauf, dass mir jemand das schwere Tor öffnen würde, aufgegeben und suchte schon nach einem günstigen Weg hinauf - denn es war einfach zu gigantisch und eisig um da hoch zu springen - als das Tor plötzlich doch knarrte und ich weit oben Eis brechen hörte.

 

Die eine Seite des Tors wurde langsam einen Spalt weit geöffnet, dann streckte ein Mann seinen Kopf heraus und fragte mit einem interessanten Akzent: ,,Wer sind Sie? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?" Jener hatte einen braunen Schnauzer und eine Glatze, doch auffällig war sein abnormal muskulöser Arm, der mit hellblauen Tattoos verziert war. Als er ein Stück herauskam, bemerkte ich, dass der Rest seines Körpers nicht anders gebaut war. Er lächelte mich freundlich an und seine braunen Augen wiesen kein Anzeichen von Abneigung auf.

 

,,Mein Name ist Neru-Anne van Anubis. Ich bin ein Champion, sowie Ihr. Ihr seid das Herz Freljords, nicht wahr? Eure Königin erwartet mich... also hoffe ich zumindest", sagte ich ihm mit einem breiten Lächeln. ,,Verstehe. Ich werde Sie hinführen", meinte Braum freundlich und versiegelte hinter mir wieder das Tor. Dann hob er seinen Schild aus dem Schnee und führte mich durch einen Wald bis nach Frostheld, Avarosas Hauptstadt.

 

Hier brachte er mich noch bis zum Schloss und geleitete mich sogar hinein, nachdem er eine Wache auf seiner Sprache kurz aufklärte. Freljordisch war eine sehr raue Sprache verglichen mit der der Ionier. Doch es war immer sehr interessant zuzuhören.

 

Dieses Schloss war komplett aus Eis gemeißelt. Natürlich fühlte ich mich sofort sehr wohl hier. Auch sah es wirklich schön aus. Überall waren irgendwelche Verzierung an Wänden und Türen. Ich bemerkte gar nicht, dass wir schon im Thronsaal standen, während ich alles interessiert beäugte. Ein azurblauer Teppich verlief von den offenen Türen bis zu dem Podest, auf dem zwei leere, gigantische Sessel aus Eis standen. An den Armlehnen hingen dünne Eiszapfen wie geschmolzener Wachs an einer Kerze runter. Auf den Rückenlehnen hingen jeweils eine Flagge mit dem Wappen Avarosas.

 

,,Sie wird gleich hier sein", meinte Braum, wessen Akzent ich irgendwie knuffig fand. Doch wir mussten nicht lange warten, denn Ashe kam sofort durch die Tür geeilt und streckte mir die Hand hin. Sie trug ein blaues Kleid mit goldenen Verzierungen sowie eine goldene Krone mit drei hellblauen Edelsteinen auf dem Kopf.

 

Sie hielt mir die Hand hin und wir stellten uns einander vor. ,,Master Yi wartet schon auf dich", erwähnte sie den Namen, mit dem man jederzeit meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte. ,,Wo ist er?", platzte es lauter aus mir heraus als ich eigentlich wollte, weswegen ich mich sofort kleinlaut entschuldigte. Doch Ashe lächelte nur verständnisvoll: ,,Ach macht nichts. Er hat es sich hier schon gemütlich gemacht. Wenn ich es richtig verstanden habe, seid ihr hier, um die kühle Bergluft zu genießen?" ,,Ja, sozusagen", antwortete ich verlegen, doch meine Ungeduld machte sich gleich an meiner Körpersprache bemerkbar, da mein Gleichgewicht von einem Bein aufs andere schwankte. Zum Glück war Ashe nicht dumm. ,,Keine Sorge, ich bringe dich schon zu ihm", sagte sie und führte mich durchs Schloss.

 

Wir mussten nur ein Mal die Treppe rauf und waren schon auf dem Flur angekommen, auf dem sich wohl Yis - und somit auch meine - Gemächer befanden. Ganz am Ende des langen Ganges war die Tür des letzten Zimmers offen und vor ihr stand ein Bediensteter, der mit einer Person innerhalb des Raumes sprach. Dank meiner Ohren konnte ich heraushören, dass dieser der Person, die ich aus diesem Winkel nicht sehen konnte, wegen einer Ankunft informierte.

 

Doch als Ashes flache Absätze auf dem eismäßigen Steinboden erklangen, kam der Mann ohne Gesicht endlich einen Schritt durch den Türrahmen und ein neon-grünes Augenpaar fand seinen direkten Weg zu meinem citrinfarbenen und fing sofort an zu funkeln. Er kam sofort raus, wobei er noch ein Wort an den Bediensteten wandte, welches ich jedoch aufgrund mangelnder Konzentration überhörte, und ging auf mich zu. Sein Gang war voll Eile, während er sich dabei noch seinen weißen Mantel überzog.

 

Selbstverständlich hastete ich ihm sofort entgegen und warf ihm meine Arme um seinen Brustkorb. Ich legte meinen Kopf in seiner Halsbeuge ab, wofür ich mich etwas runter beugen musste, und lächelte, während ich seinem schnellen Herzschlag lauschte. Noch seine Hand auf meinem Kopf und die andere auf meinem Rücken; mehr brauchte ich nicht, um glücklich zu sein.

 

,,Ist alles in Ordnung bei dir? Ist dir nichts passiert?", fragte Yi so ruhig er nur konnte. ,,Alles gut. Ich musste zwar frühzeitig gehen, aber alles wichtige ist getan", antwortete ich ohne mich aus der Umarmung zu lösen. ,,Alles wichtige?", hakte er nochmal kurz nach. ,,Ja, erzähl ich dir später", entgegnete ich, da ich einfach den Moment genießen wollte - Ashe längst vergessen.

 

Doch ein helles, gelbliches Flimmern tauchte trotz geschlossener Lider vor meinem inneren Auge auf. Es kam mir sehr vertraut vor, doch ehe ich mich in Gedanken nach der Anwesenheit meines Vaters erkundigen konnte, war es schon wieder weg und ließ mich in völliger Dunkelheit.

 

Bastet PoV

 

Durch Zeitzonen ist es in Ionia zu diesem Zeitpunkt schon dunkel.

 

Gemütlich saß ich auf einem moosbedeckten Felsen, der keine zwei Meter hoch war, mir jedoch eine bequeme Möglichkeit bot, einfach meine Beine zu überkreuzen. Mit im Dunkeln leuchtenden Katzenaugen beobachtete ich die Fische in dem kleinen Teich unter mir. Fische waren schon immer faszinierend für mich. Obwohl sie offensichtlich müde wurden und ihre Ruhepausen brauchten, schliefen sie einfach nicht, egal wie lange ich hier saß.

 

Während ich zusah, wie sie ihre langen Schwanzflossen elegant im Wasser schwangen, tauchte ich langsam in die Tiefen meiner Traumwelt ab. Doch der innere Frieden wurde mir nicht lange gewährt, denn plötzlich spürte ich die Anwesenheit meines Vaters in meinem Kopf. Auch wenn es immer wieder ein unheimliches Gefühl war, war es doch sehr willkommen.

 

Vater?

 

Ich bin hier. Ich muss mit dir reden.

 

Worüber denn?

 

Dich und Neru dabei klang seine Stimme irgendwie unsicher, was eigentlich so gar nicht zu ihm passte.

 

Hört sie uns gerade auch? meldete ich mich wieder zu Wort.

 

Nein, und das soll sie auch nicht... Versprich mir, dass du das, was du gleich erfährst, ihr auf keinen Fall sagst.

 

Versprochen! - ohne zu zögern.

 

Nun gut... Wie soll ich es dir erklären? So kannte ich ihn gar nicht. Zum ersten Mal musste er wirklich nach Worten suchen. Doch ich wartete geduldig auf seine folgende Geschichte. Hast du dir jemals die Frage gestellt, wie du bei deinen Vorfahren eine Halbkatze werden konntest und wieso ihr nicht beide die göttlichen Kräfte erhalten konntet?

 

Ja, schon, aber ich dachte, das liegt einfach daran, dass bei Göttern alles möglich wäre.

 

Da liegst du falsch. Zwar hat jeder Gott über sein Themengebiet fast unbegrenzte Macht, aber auch nur fast. Auch wir haben unsere Systeme - und da sind du und Neru unwiderruflich fest drin verankert.

 

Mein Körper schluckte schwer, doch ich hörte weiter aufmerksam hin.

 

Götter... sterben auch. Dass Götter ewig leben, ist nur ein Mythos. Zwar leben sie unfassbar lange, aber wir machen nur den Anschein, dass wir immer da sind. Auch wir müssen regelmäßig Platz für neue Generationen schaffen. Ihr werdet am Ende eures Lebens unsere Plätze einnehmen, denn meines und das von deinem richtigen Vater ist schon bald verblasst.

Da musste ich ihn unterbrechen: Warte. Mein ,richtiger' Vater? Wer... bist du dann?

 

Ein tiefes Seufzen, eine kurze Pause und ein Luftholen.

 

Glaubst du nicht, dass es sehr paradox ist, dass du als Tochter des Gottes der Totenriten sogar gut ausgeprägte Heilkräfte hast und nur positiv auf deine Umgebung einwirkst? Sogar Pflanzen blühen in deiner Nähe stärker. Es ist nicht so, dass Neru keine Kräfte vererbt bekommen hat, sie sind nur anders, denn sie hat die meinen. Sie konnte sie bisher nur nicht erwecken - außer in ihrer ultimativen Fähigkeit, wenn sie das Leben anderer entzieht.

 

Komm auf den Punkt! Wer ist mein Vater!? brüllte ich mit hilfesuchender Stimme.

 

Es ist so... Also es ist etwas kompliziert. Re und ich müssen schon bald abtreten und deshalb brauchten wir Nachwuchs. Ich für meinen Teil habe mich in eure Mutter verliebt und sie für die Aufgabe auserwählt unser Kind groß zu ziehen, doch Re hatte niemanden und auch keine Zeit sich darum zu kümmern. Also ließ ich ihn, nachdem ich Neru gezeugt hatte, dich neben ihr formen. So seid ihr als Zwillinge und gleichzeitig als Halbschwestern geboren, ohne dass den anderen Göttern etwas aufgefallen ist. Das ändert aber nichts an der Sache, dass ich dich genauso liebe wie Neru. Du bist und bleibst meine kleine Tochter.

 

Wusste Mutter es? ignorierte ich seine Liebeserklärung. Mein Puls war auf hundertachtzig und ich musste mich zusammen reißen, um nicht zu ihm in den Himmel zu springen und über ihn herzufallen. So viele Lügen... Ein ganzes Leben voller Lügen.

 

Doch Anubis antwortete bedrückt Ich habe es ihr nie erzählt. Aber sie war wirklich klug und wusste genug über uns Götter, sodass sie da bestimmt selbst drauf gekommen ist. Diese Frau war für mich nie leicht zu verstehen. Es war einfach unmöglich durch sie zu blicken. Ich weiß bis heute nicht, was von ihr echt und was gespielt war. Vielleicht war sogar ihre Liebe zu mir nur gespielt. Mich würde es nicht wundern, wenn sie in Wirklichkeit nicht einmal ein menschliches Wesen gewesen wäre, vor allem da ihre Seele auch nie bei mir angekommen ist. Aber eins weiß ich ganz genau, und ich will, dass du es auch weißt: Wir beide lieben euch zwei über alles. Auch wenn Re nie für dich da sein konnte und in deinen Augen wahrscheinlich nur eine fremde Person ist, ich gebe mein Bestes mich um euch zu kümmern.

 

Hmm...

 

Es tut mir so leid für alles.

 

Mein Kopf brummt.

 

Wärme umströmte mich. Wahrscheinlich brachte ihn das zum Schmunzeln.

 

Bitte, sag Neru nichts davon.

 

Mach ich nicht.

 

Vielen Dank. Ich habe leider keine Zeit mehr. Meine Arbeit hat jetzt auch so schon drunter gelitten. Dann lasse ich dich das alles in Ruhe verarbeiten.

 

Ja, danke. Bis zum nächsten Mal, Vater.

 

Nein, ich danke dir dafür, dass du mich immer noch als deinen Vater siehst. Dann war er weg.

 

Immer noch fassungslos erwachte ich wieder und musste dabei feststellen, dass ich unter Wasser war. Die Luft ging mir aus, sodass ich im Moment des Schocks noch schön viele Luftblasen entweichen ließ. Fast schon panisch kämpfte ich mich an die Oberfläche, die sich glücklicherweise direkt über mir befand.

 

Anscheinend war ich in den Teich gefallen, aber wusste nicht wann und wie. Ich stützte mich nur keuchend mit den Unterarmen am Ufer ab und sah noch etwas überfordert in die Mitte des Teiches, wo ich Sekunden vorher noch wie tot im kalten Wasser getrieben hatte. Das blöde Loch war tiefer, als es von oben aussah.

 

Jetzt kamen auch die Fische langsam hervor, die ich wahrscheinlich vertrieben hatte. Immer schneller beruhigten sie sich und schwammen wieder entspannt durchs Wasser, als wäre nichts passiert.

 

Müde, klatschnass und mit leerem Kopf stapfte ich zu Yis und Nerus Haus, da Yasuo und ich beschlossen haben, es einfach in Beschlag zu nehmen, solange sie weg waren, und ließ mich ohne Weiteres zu meinem Samurai ins Bett fallen. Völlig schlaftrunken murrte er mir etwas zu und sah mich an, doch sprang sofort hoch, als sich das Wasser in den Laken breit machte. Aber ich war schon am Schlafen...

 

Neru PoV

 

Noch bevor ich mich in Gedanken nach der Anwesenheit meines Vaters erkundigen konnte, war das Licht wieder weg und ließ mich in völliger Dunkelheit. Zwar rief ich noch einige Male nach ihm, doch erhielt keine Antwort. Ich war total verwirrt. Vielleicht nur ein Fehlalarm?..


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schreibblockade, Durcheinander im Kopf und Kribbeln in den Fingern überleben, check.
Kreative Phase nutzen, check.
Zur Hälfte sterben und zur Hälfte erwachen, weil man eins mit seiner Tastatur ist, check.
1.001 Mal wünschen, dass man Neru wäre, check.
Bei Lesern entschuldigen(die ich sowieso nicht habe):
,,Hey sry, dass es wieder so lang gedauert hat. Tut mir echt leid:("
Check. Komplett anzeigen

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