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Zwei Tiere in Ionia

von

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Kapitel 24 - Traumsicht

...Heute war Silvester und viele Champions Ionias versammelten sich zu einer gemeinsamen Feier. Dank Shens und Irelias Einflusses konnten wir eine große Halle im Haupthaus mieten.

 

Als ich und Yi dort ankamen, waren viele schon da: Shen, Akali, Kennen, Sona, Irelia und zwei, die ich nicht kannte. Der Eine hatte eher violette Haut, lange, weiße Haare und pflanzenartige Beine. Er saß auf einer Fensterbank und beobachtete alles aufmerksam. Neben ihm lehnte ein Bogen an der Wand, der seinen Beinen sehr ähnlich sah. Ein paar Meter weiter stand eine Frau mit zart-rosaner Haut, ebenfalls weißen Haaren und einem Zauberstab mit einer goldenen Mondsichel oben drauf. Als ich sie anschaute, fiel mir auf, dass sie Hufe als Füße und ein goldenes Horn auf der Stirn hatte. Noch mehr interessante Sonderfälle. Zu welchen Völkern sie wohl gehören?  Sie kam auf uns zu und begrüßte uns lächelnd. ,,Ich bin Soraka, Ionias Heilerin", stellte sie sich mir vor. Ich schüttelte ihre Hand und tat es ihr gleich: ,,Ich heiße Neru-Anne. Freut mich dich kennenzulernen." ,,Ich stelle dir noch die anderen vor. Oder wen kennst du eigentlich noch nicht?", fragte sie mich. Also schaute ich mich kurz um und sagte: ,,Den auf der Fensterbank kenne ich noch nicht. Wer ist er?" ,,Ach, das ist Varus. Er sagt kaum was, aber ist ein helles Köpfchen. Auch ist er ein guter Sniper. Selbst die Königin Freljords kann gegen seine Pfeile einpacken", erklärte sie mir. Ich und er sahen uns an, dann bemerkte ich, dass seine Augen ganz weiß waren - wie Syndras. Dann starrte er wieder aus dem Fenster. ,,Helft uns den Tisch zu decken. Wir sind jetzt fast vollzählig", meinte sie und wir folgten ihr.

 

Als wir fertig waren kamen Yasuo und Bastet durch die Tür. Natürlich fielen meine Schwester und ich uns sofort in die Arme. Leider war auch Irelia sofort zur Stelle. ,,Wer hat euch hier reingelassen? Ihr dürft hier nicht sein", meckerte sie los. ,,Was interessiert uns das?", entgegnete meine Schwester. ,,Der Blutmond war eine absolute Ausnahme. Ihr werdet vom Gesetz verfolgt, also muss ich euch jetzt festnehmen", erklärte sie. Plötzlich tauchte Lee Sin neben ihr auf und hielt ihr ein Glas Wein hin. ,, Beruhig dich doch. Sie werden schon keinem was tun. Entspann dich und genieß die Feier", meinte er gelassen. ,,Lee, wo kommst du denn auf einmal her?", fragte Yi verwirrt. ,,Nicht so wichtig", winkte der Mönch ab. ,,Ich lasse mich doch nicht verarschen! Jemandem wie dir kann man nicht vertrauen", brüllte Irelia Yasuo wütend an. Bastet stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn und sagte bedrohlich: ,,Ich weiß nicht was für einen Bockmist dir irgendein Ältester erzählt hat, aber Yasuo kämpft genauso wie ich nur für sein Land und würde niemals einen von seinen Leuten angreifen. Also lass uns in Ruhe." Irelia schaute nur an ihr vorbei und fragte Yasuo spöttisch: ,,Du hast dir nicht im Ernst einen Beschützer zugelegt, oder? Und sie weiß wohl nichts von deinem Bruder wie's aussieht." ,,Das nennt sich auch Supporter", sagte er, als er meine Schwester bei Seite schob, dann fuhr er fort: ,,Und mein Bruder starb in einem ehrenhaften Duell. Eigentlich müsste dir dein Vater beigebracht haben was das ist. Er war ein ehrenhafter Mann; du solltest dir wirklich eine Scheibe von ihm abschneiden." Während er das sagte war sein Blick zwar ernst, aber die Stimme ruhig. Irelia blieb der Mund offen stehen, als er sie auf die Weise kritisierte. ,,Und jetzt geh uns aus dem Weg", er nahm Bastets Hand und lief an ihr vorbei.

 

Alle saßen am langen Tisch und amüsierten sich. Ich habe noch Sona gefragt, warum sie nicht in Demacia geblieben ist, aber sie hat nicht geantwortet, sondern ist nur rot angelaufen. Also habe ich sie in Ruhe gelassen. Nach ein paar Gläsern allem Möglichen waren viele echt gut gelaunt. Vorallem Akali drehte durch. Ihr schien es wohl egal zu sein, dass jeder zusah, als sie sich auf Shens Schoß setzte und ihm die verrücktesten Dinge ins Ohr flüsterte. Ich hoffte für sie, dass Bastet und ich die Einzigen waren, die es hörten, denn meine Schwester bekam einen Lachkrampf davon. Shen war das deutlich peinlich und er versuchte sie von sich wegzudrücken, aber sie ließ nicht locker. Irgendwann stand er auf und meinte, er müsse sie nach Hause bringen, weil sie komplett durch war. Er, Lee, Varus und ich waren bis jetzt die Einzigen, die nichts getrunken hatten. Aber Soraka hatte auch kaum was. Sie schien bedacht mit Alkohol umzugehen.

 

Währenddessen war Irelia die ganze Zeit bei Varus und schien sich über irgendwas aufzuregen. Er hörte nur zu und nickte ab und zu desinteressiert. Irgendwann stand er einfach auf und setzte sich neben Soraka an den Tisch, die mir gegenüber saß. ,,Die hat mich aber zugelabert", meinte er und trank ein ganzes Glas Champagner auf Ex. ,,Pass auf, sonst kriegst du wieder einen Kater", sagte das Sternenkind besorgt. ,,Dafür hab ich doch dich", grinste er leicht, aber starrte nur auf den Boden seines Glases. ,,Das heißt trotzdem nicht, dass du soviel trinken kannst wie du willst, nur weil du versuchst Kopfschmerzen zu ertrinken." ,,Reg dich doch ab. Es ist Silvester." Sie musste seufzen. Dann wandte sie sich an uns: ,,Varus bekommt leider oft Kopfschmerzen und hat irgendwann angefangen diese mit Alkohol zu ertrinken, was schwere Folge für seinen gesundheitlichen Zustand hatte. Ich habe ihn kennengelernt, als er schwer krank zu mir gebracht wurde. Seitdem helfe ich ihm damit umzugehen, aber er kann wie ihr seht sehr eigensinnig sein." Ich fand ihre Geschichte niedlich und musste darüber schmunzeln. Aber jetzt stand die Uhrzeit im Fokus. Kennen zählte runter, während alle ihre Gläser nahmen. Ich war mir erstmal unsicher, weil ich noch nie getrunken habe aber ein Glas schadet sicherlich nicht. ,,10!", stimmten wir alle ein, ,,9! 8! 7! 6! 5!" Auf ein neues Glück ,,4!" Auf neue Freunde ,,3!" Auf eine neue Heimat ,,2!" Auf eine neue Liebe ,,1!" Auf ein neues Leben ,,Nuuuuull!!!!!", alle sprangen auf und jubelten - sogar Irelia war weicher geworden. Wir feierten bis in den Morgen und schleppten uns gerade so noch nach Hause. Yasuo und Bastet ließen wir natürlich bei uns ihren Rausch ausschlafen.

 

Ja, es war wieder Neujahr, und das hieß, dass für mich bald wieder die schlimmste Zeit im Jahr sein würde: Die Paarungszeit. Das konnte ja heiter werden...nicht...

 

Nach der Feier schliefen wir tief und fest. Die Arme um mich geschlungen lag Yi hinter mir und gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Trotzdem holte mich bald ein beunruhigendes Gefühl ein und ich verkrampfte.

Ich fand mich in einem schwarzen Nichts wieder. Selbst unter meinen Füßen schien nichts zu sein, aber ich fiel nicht. Trotzdem spürte ich nicht, dass ich auf etwas festen Stand haben könnte. Fühlte sich so das Schweben an? Eine tiefe Stimme holte mich aus den Gedanken: ,,Neru-Anne, mein Kind, was tust du hier in Ionia?" Es war Vater, doch diesmal klang er viel sanfter als sonst. ,,Ich lebe jetzt hier", antwortete ich ihm. ,,Verstehe. Du hast wohl nichts gelernt, oder?" Ich war verwirrt. Jetzt wurde er ernster: ,,Neru, hier ist kein Platz für dich. Komm wieder Heim. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie dich mögen. Sie sind nur höflicher als manch anderen Völker. Aber ich weiß was sie über dich denken. Du bist ein Außenseiter und in ihren Augen ein Monster. Sie fürchten dich und deine Schwester, erstrecht weil ihr es in die Liga geschafft habt. Komm bitte zurück." ,,Wa- Was erzählst du da?", meine Stimme war zittrig und brüchig, ich stand kurz vor den Tränen. Er hatte ein tiefe Wunde aufgerissen. ,,Du lügst!", brüllte ich. ,,Sei still!" Alles bebte und ich schwieg tatsächlich. ,,Glaubst du wirklich, ich würde dich jemals belügen? Ich weiß, dass die Wahrheit weh tut, aber das ist nur zu deinem Besten. Ich will nicht, dass sie dir irgendwann das Herz brechen, wenn sie dich im Stich lassen. Komm nach Hause. Ich verspreche dir, dass es dir besser gehen wird." ,,Und was ist mit Yi!?", fragte ich in die Leere. ,,Glaubst du wirklich, dass er so ein Wesen wie dich jemals lieben könnte? Er findet dich nur interessant, weil du anders bist, aber bald wird er dich auch wegwerfen und sich ein normales Mädchen suchen. Vergiss ihn, er ist nur ein Mensch."  Seine Worte schmerzten und unsichtbare Tränen flossen in diesem Nichts. ,,WAS WEIßT DU SCHON!?", zeigte ich, dass ich es nicht wahr haben wollte.

 

Und im nächsten Moment wachte ich auf. Ich riss meine Augen auf und keuchte. ,,Neru?", fragte Yi verschlafen und setzte sich auf. Auch ich setzte mich auf und vergrub mich in seiner Schulter. Er streichte mir durchs Haar und fragte was los sei. ,,Liebst du mich?", fragte ich gerade heraus. ,,Wie kommst du denn darauf? Natürlich liebe ich dich", antwortete er verwirrt. ,,Aber ich bin kein Mensch; ich bin anders als ihr. Wie kann man sowas lieben?" ,,Bist du verrückt?", er richtete mich auf und hielt mich an den Schultern fest. Seine Augen zogen mich in seinen Bann. ,,Es spielt keine Rolle, was du bist", fing er mit einer zärtlichen Stimme an, ,,wichtig ist allein wer du bist. Und du bist toll. Vielleicht magst du anders aussehen, aber es macht dich nicht hässlicher und gibt dir übermenschliche Vorteile. Viele träumen nur davon Kräfte wie du zu haben. Außerdem hast du einen liebenswerten Charakter, der dich zu einer tollen Person macht. Du bist nicht irgendein komisches Wesen, du bist das perfekte Wesen, mein perfektes Wesen. Jetzt leg dich schlafen und wehe ich höre wieder solche Selbstzweifel. Du solltest stolz auf dich sein." Mir kamen Freudentränen und ich umarmte ihn schluchzend. ,,Dankeschön", wisperte ich. ,,Also an deinem Ego müssen wir dringend mal arbeiten", meinte er lächelnd und kraulte mich. Ich richtete mich wieder auf, wischte die Tränen weg und lächelte. ,,Wenn du wüsstest wie schön deine Augen im Dunkeln leuchten", meinte er. ,,Und deine wenn's hell ist", entgegnete ich. Er lachte auf und wuschelte mir durchs Haar. ,,Schlaf endlich. Wir müssen früh aufstehen. Und falls was ist, ich bin immer für dich da." Ich nickte. ,,Ich liebe dich", sagte ich leise. ,,Ich dich auch", dann küsste er mich und wir legten uns wieder schlafen.

Vater?

Hm?

Du kannst mich mal.

Wie du willst...

Ich schlief mit einem breiten Lächeln ein. Jap, hier war ich glücklich. Bei ihm war ich glücklich...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel wird Smut aus Nerus Sicht beinhalten, aber wer es nicht lesen will, kann es ruhig überspringen, es wird nichts vorkommen, was blöd zu verpassen wäre. Komplett anzeigen

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