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Familienurlaub - Trust me

von

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Als sie ins Haus gingen, kam ihnen Narzissa breit lächelnd entgegen:

„Draco, wir beide gehen noch einmal in die Winkelgasse. Harry kann solange mit Blaise spielen, wenn er mag.“ Ihre blauen Augen richteten sich auf den Angesprochenen, der artig nickte.

Während Draco seine Mutter beinah entrüstet ansah:

„Warum darf Harry nicht mit?“ Kindlicher Trotz schlug ihr entgegen.

„Weil Harry in der Winkelgasse in Gefahr ist?“ Lautete die Gegenfrage.

Draco legte die Stirn in Falten und überlegte einen Augenblick.

Aber auch er musste einsehen, dass seine Mutter Recht hatte, schließlich war es beim letzten Besuch, den sie zu dritt gewagt hatten, beinah in seiner Entführung geendet.

Schmollend verzog er seine Lippen und schüttelte unwillig den Kopf:

„Dann mag ich auch hierbleiben.“

Nun seufzte die Hausherrin schwer und fragte sich, was sie in ihrer Erziehung falsch gemacht hatte:

„Du musst mit. Wir haben vergessen dir…“ Sie überlegte einen Augenblick, „Ein neues Hemd zu kaufen.“

Das war die denkbar schlechteste Ausrede die ihr eingefallen war.

„Ich hab mehr als genug davon. Wir könnten ein Waisenhaus damit ausstatten.“

Nun lächelte ihr Sohn sie an, stolz diesen Satz aufgeschnappt zu haben, als seine Eltern sich gefragt hatten, was sie mit seiner abgelegten Kleidung tun sollten.

Knurrend verengten sich die Augen seiner Mutter, und er schluckte.

Vielleicht sollte er einfach folgen und artig sein?

Der nächste Schritt wäre, dass ihr Gesicht rötlich wurde, eine Malfoy wurde nicht ganz rot, und dann wusste er, dass er folgen musste, wenn er nicht den Ärger seines Lebens kassieren wollte.

Verzweifelt sah er zu Harry, der aber nur mit den Schultern zuckte.

„Na gut. Aber wir bringen Harry was Schönes mit.“ Beschloss der Malfoy Spross und grinste seinen Freund an.

Na, wenn ihr Sohn wüsste, sobald sie in der Winkelgasse waren, würde sie ihn einweihen, was morgen für ein Tag war.

„Wir sehen uns nachher, Harry. Gehst du in die Bibliothek? Da sind die anderen.“ Narzissa legte ihm kurz eine Hand auf das wieder verstrubbelte Haar.

Dieser nickte artig, und sah zu Draco, der ihn aufmunternd anlächelte:

„Bis nachher.“
 

Harry machte sich auf den Weg in das Zimmer und blieb verwundert stehen, als er einen der Elfen am Boden knien sah, der den Boden putzte:

„Hallo.“

Große glubschende Augen richteten sich sofort auf ihn:

„Harry Potter, Sir. Was kann Dobby für sie tun, Sir?“

Der Elf warf den Lappen im hohen Bogen in Richtung des Eimers, und natürlich flog dieser daneben.

Nun füllten sich die großen Augen mit Tränen, ehe er mit markterschütternder Stimme anfing zu schreien:

„Dobby kann nicht einmal einen Lumpen in den Eimer werfen, Sir. Dobby ist zu dumm dazu.“ Krähte es laut durch den Flur und beinah sofort fing der Elf an sich zu schlagen.

Entsetzt sah Harry zu dem Elf und versuchte ihn davon abzuhalten sich selbst mit der Faust gegen den Kopf zu schlagen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg.

Seine Kraft reichte nicht aus, um Dobby davon abzuhalten, seine Hände wurden einfach mitgezogen, so dass es für Außenstehende aussehen musste, als würde er den Elfen schlagen.
 

Genauso ging es Blaise, der auf der Treppe aufgetaucht war, um nach seinen vielleicht bald Freunden zu sehen.

Seine Augen wurden immer größer, als er sah was Harry mit dem Elfen veranstaltete.

Sofort rannte er zurück um Mr. Malfoy zu holen, der immer noch mit dem Tränkeprofessor bei einer Tasse Tee saß.

„Harry bringt den Hauself um!“ schrie Blaise als er zu den erwachsenen rannte.

„Er tut was?!“ Lucius sprang sofort auf, und stieß mit der Hüfte gegen den Tisch.

Natürlich fielen die Teetassen um, und die Getränke liefen über die köstlichen Gebäcke, die Dolby ihnen gebracht hatte.

Severus, der ebenfalls aufgesprungen war, um Blaise zu folgen, warf noch einen letzten Blick auf den getränkten Tisch und schüttelte den Kopf, ehe er eilig den anderen aus dem Raum folgte.

Schon auf dem Flur konnte man das Geschrei das Dobby veranstaltete hören und eilig rannte die kleine Gruppe zu dem Geschehen.

Lucius hatte vor einiger Zeit einen Zauber auf die Bibliothek gelegt, sodass er ungestört arbeiten konnte, während um ihn herum das Chaos ausbrach.

Eigentlich war das eine gute Idee gewesen, wenn man bedachte, was hier im Manor dieser Zeit so geboten war, aber der Nachteil war, dass man auch solche Situationen nicht mehr mitbekam.

Irgendwie hatte Dobby es geschafft an die Wand zu kommen, und schlug nun in regelmäßigen Abständen seinen Kopf gegen die harte Mauer.

Harrys Stimme ging in dem wirren Geschrei das der Elf verursachte, komplett unter.

Nach ein paar Schlägen gegen die Mauer, hatte Harry angefangen nach Hilfe zu rufen, musste er doch einsehen, dass er nicht genug Kraft für den Elfen hatte.

„DOBBY HÖR DAMIT AUF!“ Lucius Stimme klang hart als er auf den Elfen und seinen Pflegesohn zuging um die beiden zu trennen.
 

Geschockt sah Harry auf Lucius und hob entschuldigend die Hände:

„Ich wollte das er aufhört.“ Sehr deutlich war dem jungen seine Angst anzusehen, wie Espenlaub zitterte er und drückte sich an die Wand.

War dieses Mal doch kein Draco anwesend, um ihm zu helfen.

Lucius zwang sich zur Ruhe und atmete tief durch, wenn er nun weiter den Elfen anschrie, dann würde das Harry nur noch weiter in seine Angst bestärken.

„Dobby, geh sofort in den Garten und rupf Unkraut. Auf Muggelart.“ Sagte er nur und ging vorsichtig auf Harry zu, um sich vor ihm niederzuknien:

„Du hast nichts falsch gemacht. Es ist alles gut Harry. Dobby ist, nun, sagen wir einfach speziell.“ Versuchte er das Verhalten seines Elfen zu erklären.

„Ich wollte ihn aufhalten.“ Dicke Tränen liefen über seine Wangen.

Noch nie hatte Lucius einen so ängstlichen, ja beinah, verzweifelten Blick bei einem Kind gesehen, und immer wieder zeigte ihm Harry, dass er noch ängstlicher werden konnte.
 

„Aber du hattest doch deine Hände an seinem Kopf.“ Warf Blaise nun ein, und trat langsam hinter Severus hervor, der mit seiner Hand, hinter dem Rücken des Jungen eine Bewegung machte, die andeutete, ihm eine zu klatschen, während er seine Augen verdrehte.

Kinder. Und bald war er wieder mit einer ganzen Horde davon gesegnet.

Das Leben war schön.
 

„Aber ich wollte doch, dass er damit aufhört. Ich war nur zu schwach.“ Nuschelte der Schwarzhaarige nun und ehe er sich versah, wurde er von Lucius in den Arm genommen.

Beruhigend redete er auf das Kind ein und nahm ihn dann kurzerhand auf den Arm.

Wieder einmal fiel ihm dabei auf, das Harry viel zu leicht für sein Alter war.

Obwohl Draco sehr schlank war, hatte dieser doch um einiges mehr Gewicht.
 

„Blaise, ich kenne Dobby. Und es war sicher nicht Harrys schuld.“ Erklärte Lucius nun und erntete ein Nicken.

Wenn Mr. Malfoy das sagte, dann würde das schon stimmen.

Aber er würde zuhause mit seinem Vater darüber sprechen.

Nicht das Harry das auch bei Draco machte.

„Na kommt. Wir trinken jetzt eine heiße Schokolade und beruhigen uns erst einmal von dem Schock.“

Damit trug Lucius den Jungen in die Bibliothek und setzte ihn auf dem kleinen Sofa ab.

Beinah sofort erschien Dolby, der artig schon den Tisch saubergemacht hatte, und stellte zwei dampfende Tassen vor den Kindern ab.

Dankbar nahm Harry seine und sah auf den Boden.
 

Lucius ging zu einem der Regale und zog die Märchen von Beedle dem Barden heraus.

Draco hatte es immer beruhigt, wenn sie ihm etwas vorgelesen hatten, vielleicht würde das bei Harry auch helfen?

Teuflisch grinsend reichte er es dem verblüfften Severus und deutete ihm, anzufangen.

Der warf mörderische Blicke auf seinen Freund und schlug das Buch auf, um die erste Geschichte zu lesen, eigentlich hatte er sich überlegt, es Lucius über den Kopf zu schlagen, aber das würde Harry wieder aufscheuchen, und inzwischen war auch ihm das Kind ans Herz gewachsen.

Seine ruhige und schüchterne Art, die ihn komplett von seinem arroganten und selbstverliebten Vater unterschied, machte es einfach ihn zu mögen.

Erwartungsvoll hatte der Junge seine Augen auf ihn gerichtet und wartete darauf, dass er anfing.

Was er nach einem sehr giftigen Blick in Richtung Lucius, auch tat.

Dieser lehnte sich zurück und lauschte der Stimme seines Freundes ebenfalls.

Langsam schien sich auch Harry wieder zu beruhigen.

Zufrieden griff er nach seinem neuen Tee, und sah über die Tasse hinweg zu den beiden Kindern, die völlig gefangen von der Erzählung lauschten.

Severus sollte sich Gedanken über eine Karriere als Märchenerzähler machen, vielleicht sollte er ihm das vorschlagen?

Allerdings würde er ihm vorher seinen Zauberstab abnehmen müssen, sonst würde ihn sicher ein Unverzeihlicher treffen.

Oder einer von den Eigenkreationen, dass wäre wahrscheinlich auch nicht besser.
 

Mit Dobby musste er sich wirklich etwas einfallen lassen.

In erster Linie, würde er den Elfen nicht mehr in die Nähe der Kinder kommen lassen.

Draco hätte Dobby geköpft, wenn er dabei gewesen wäre.

Er dankte Merlin, dass sein Sohn mit Narzissa unterwegs war, um Geschenke zu besorgen.

Nicht einmal in seinen kühnsten Gedanken, wollte er sich ausmalen was sonst im Manor los gewesen wäre.
 

„Harry hat was?!“ Völlig entsetzt sah Draco auf seine Mutter, als sie in die Winkelgasse traten, und sie ihm von Harrys morgigen Geburtstag erzählt hatte.

„Ja, hat er. Und wir brauchen Geschenke.“ Sie würde ihren Sohn hier nicht einen Moment lang aus den Augen lassen.

Ihr wäre es auch lieber gewesen nach Frankreich zu reisen, aber dafür brauchte sie einen Portschlüssel, und so schnell würde keiner genehmigt werden.

Also hatte sie einige kleinere Vorkehrungen getroffen um unerkannt zusammen mit Draco einkaufen zu gehen.

Ihre Haare waren nun weit länger und glänzten in einem dunklen Braun.

Während Dracos weißblonde Haare sich in schwarz gewandelt hatten.

Natürlich, wenn die Leute genau hinsahen, würden sie erkannt werden, aber welchen Grund sollten sie haben, sich die Beiden genauer anzusehen?

Ihre Kleidung war eher unscheinbar, darauf hatte sie geachtet.

Wenn es nach Lucius gegangen wäre, dann wären sie nun völlig entstellt, aber sie hatte sich durchgesetzt.

Manchmal war weniger einfach mehr.
 

„Und was sollen wir ihm kaufen?“ Nun war Draco völlig aufgeregt, verstand aber auch, warum Harry zuhause bleiben musste.

Geburtstagsgeschenke kaufen, wenn das Geburtstagskind dabei war, war schließlich blöd.

„Ich hatte gehofft das du mir da etwas helfen könntest.“ Sie lächelte ihren Sohn an und zog ihn rasch weiter.

Kurz überlegte Draco, dann nickte er:

„Ihr wolltet doch eh eine Eule für ihn kaufen.“ Seine Stirn kräuselte sich, was er seinem Helden schenken wollte, wusste er schon ganz genau.

„Die Eule würdet ihr sowieso bekommen.“ Warf Narzissa ein und ging zu einem Laden, indem es magisches Spielzeug gab, aber nichts was sie dort sah, konnte sie überzeugen, das richtige für Harry zu sein.

„Was hälst du von Zaubererschach?“ Draco hob ein teuer aussehendes Set aus dem Regal.

„Harry kann noch kein Schach.“ Warf seine Mutter ein, nahm es aus seiner Hand und legte es zurück.

„Genau deswegen dachte ich, dass es das richtige wäre.“ Draco sah immer noch auf das Set.

Da stellte sich die Frage, für wen der Beiden das wohl das Richtige war.

Sie schüttelte den Kopf: „Wenn wir ihm das schenken, dann fühlt er sich genötigt Schach spielen zu lernen. Er soll es aber aus Spaß und Freude tun. Nicht weil er meint, uns gefallen zu müssen.“

Erklärte sie ihm und zog ihn weiter.

Hier würden sie sicherlich nichts finden.

Vielleicht sollten sie wirklich die Eule kaufen und es dabei belassen?
 

Draco zog sie förmlich in einen magischen Schmuckladen.

„Draco? Bist du sicher, dass du hier hinwillst?“ Sie hatte damit gerechnet, dass ihr Sohn seinem Freund vielleicht Süßigkeiten oder auch ein Buch schenken würde.

Aber Schmuck?

„Ich hab hier etwas gesehen, das perfekt für ihn ist.“ Draco strahlte sie breit an und zog sie in den teuren Laden.

Lucius würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Sohn einen Ring ausgesucht hatte.

Zielsicher ging er zu einer Vitrine, in der ein kleiner Drachenanhänger aus Silber lag.

Selbst Narzissa konnte nicht umhin, das kleine Schmuckstück zu bewundern.

„Das.“ War alles was Draco sagte, und es brauchte keinen Hellseher, um zu wissen warum er ausgerechnet einen Drachen für Harry haben wollte.

„Es soll ihm zeigen, dass ich immer für ihn da bin.“ Erklärte er ihr nun.

Sie nickte langsam.

Das war Harrys größte Angst.

Wieder allein gelassen zu werden. Ohne es zu wissen hatte ihr Draco einen Weg gezeigt, wie Harry sich sicher fühlen konnte, ebenfalls zur Familie zu gehören.

Sie würden ihm etwas schenken, was er sicherlich nirgends in der Winkelgasse finden würde.

Sie lächelte als der Verkäufer auf sie zutrat und deutete auf den Drachen, der dort in der Vitrine lag:

„Wir nehmen den Drachen.“ Eifrig nickte der Mann und holte die passende Kette dazu, um alles in einem kleinen Kästchen zu verpacken.
 

Als sie wieder aus dem Laden traten sah Draco zu ihr und legte den Kopf schief:

„Und jetzt noch eine Eule?“ Fragte er hoffnungsvoll.

„Nein, die muss sich Harry selbst aussuchen. Genauso wie du deine aussuchen darfst. Aber was wäre ein Geburtstag ohne Süßes?“

Draco schlug sich selbst leicht vor die Stirn, so wie Severus es immer tat, wenn er ihm etwas erklären wollte, dass er einfach nicht verstand.

An Süßigkeiten hätte er auch selbst denken können.
 

Zufrieden mit der Welt kamen sie unerkannt aus der Winkelgasse zurück und Narzissa nahm die Geschenke an sich um sie im Schlafzimmer zu verstecken.

Draco rannte in die Bibliothek und blieb verblüfft stehen, als er die tiefe Stimme seines Onkels lesen hörte.

Das letzte Mal hatte er ihm vorgelesen, als er Fünf war, und sich ein Knie blutig geschlagen hatte.

Vorsichtig ging er in den Raum, um nicht zu stören.

Sofort waren ein paar Grüne Augen auf ihn gerichtet.

Er grinste breit und ging zu Harry.

„Ist alles in Ordnung?“ Flüsterte er zu seinem Freund, der ich traurig ansah.

„Harry wollte einen eurer Hauselfen töten.“ Blaise sah unschuldig zu den beiden anderen Kindern, und bekam so das Augenrollen der Erwachsenen nicht mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AnneDream
2023-10-09T10:59:03+00:00 09.10.2023 12:59
Danke für das neue Kapitel!
Gerade Harry soll schlecht zu Hauselfen sein x) ;)
Freue mich schon auf das nächste Kapitel ^____^


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