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All we'll ever need is us

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben ...

endlich geht es weiter ;)
nach einer halben Ewigkeit.

Ich hoffe ihr seid noch dabei ;D
und damit wünsche ich euch viel Spaß :)

Liebe Grüße
Phean Komplett anzeigen

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Weinendes Klavierspiel


 

Weinendes Klavierspiel

Montag, 07. April 2014
 

Nachdenklich bürstete sich Mimi die Haare. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Das Essen am gestrigen Tag war noch gut verlaufen. Sie hatte sich mit Taichi ausgesprochen – sich entschuldigt. Nun musste sie sich eigentlich fertigmachen. Takeru hatte sie heute in die Universität eingeladen, damit sie auch noch Daisuke und Cody begrüßen konnte. Auch wenn Mimi nicht viel mit den beiden gemacht hatte, sie waren eine Gruppe und auch die beiden zählten zu ihren Freunden, dabei kam es nicht darauf an, wem sie am meisten Zeit geschenkt hatte und wem sie nun am meisten Zeit schenkte. Sie waren Freunde.
 

Fertig abgespült räumte Mimi die abgetrockneten Sachen weg. Taichi war dabei wieder in das Esszimmer gegangen. Sie hatten sich ausgesprochen und das fühlte sich gut an. Sie war wirklich froh darüber. Und sie hatte ihm versprochen nicht einfach so wieder zu verschwinden. Doch kaum war er weg und sie räumte die Teller auf, spürte sie die Anwesenheit einer weiteren Person. Taichi konnte es nicht sein, dieser unterhielt sich gerade mit Hikari und Alex sprach ebenso mit. „Hey“, hörte sie Takeru und drehte sich im gleichen Moment um. „Was kann ich für dich tun?“, lächelte die Brünette den Jüngeren an. „Ich wollte fragen, ob du auch die anderen treffen möchtest? Ich meine Davis und Cody … oder …“
 

Neugierig sah Mimi in den Raum, dessen Tür sie gerade geöffnet hatte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie sah über ihre Schulter noch einmal zurück, ehe sie hinein huschte. Sie ging die Treppenstufen hinunter und sah sich dabei in dem Saal um. Er hatte Platz für etwa 200 Studenten, schätzte sie. Ihre Hand legte sich auf eine der Reihen. Das waren noch Zeiten gewesen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie wäre gern wieder Studentin. Wehmütig dachte sie daran zurück. Sie hatte viel Spaß gehabt, zusammen mit Alex. Oder auch mit … Ihr Blick wurde trauriger. Während sie sein Gesicht vor sich sah, schritt sie die niedrigen Stufen hinunter. Vorn neben dem Pult mit diversen Anschlüssen für Beamer, Laptop und Soundanlage stand ein Flügel. Dieser zog ihren Blick magisch an. Es war kein herausragend schönes Instrument, aber trotzdem ein Flügel. Eigentlich hatte sie gedacht, der Musikstudiengang wäre in einem anderen Gebäude, aber vielleicht stand das Instrument auch für einen anderen Zweck hier. Gedankenverloren strich sie mit ihren Fingern darüber. Sie trat um es herum und nahm auf dem Hocker Platz. Wie von selbst legten sich ihre Finger auf die Tasten und sie begann zu spielen. Erst leise, dann lauter. Eine traurige Melodie erfüllte den Raum, die sie kurz darauf mit einem ebenso traurigen Text begleitete. Ihre Stimme zitterte leicht und sie spürte das Brennen von Tränen, ehe sie über ihre Wangen liefen. So oft hatte sie dieses Lied gespielt und jedes Mal erfüllte es sie mit Trauer und ungewollten Erinnerungen.
 

Weinend saß Mimi am Klavier und spielte wieder und wieder und wieder das gleiche Lied. Doch sie war darin gefangen. Es war, als könnte sie gar nicht mehr aufhören. Die Situation war ihr zu viel und das Lied war dabei nicht besser. Allerdings wollte sich die junge Frau damit auch nicht aufmuntern, sie wollte mit ihrer Trauer alleingelassen werden. Schon seit einigen Wiederholungen war ihre Stimme ein einziges Zittern und Wimmern, doch sie machte weiter. Sie würde auch noch weiter machen, wenn sie keine Stimme mehr haben würde. Immer wieder erfüllte ein Schniefen den Raum und zog sich störend mit, aber es war unaufhaltsam. Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie hochschrecken und spielte einige schiefe Töne, ehe sie normal weiterspielte.

„Mimi“, war es Alex leise Stimme, die sie zu ignorieren versuchte. Doch als er merkte, dass sie nicht weiter reagierte, packte er sie und hob sie von dem Instrument weg. Er erschauderte leicht, als er merkte, wie leicht sie eigentlich war. In den letzten Tagen hatte sie ungesund schnell abgenommen. Sie war dünn, regelrecht dürr geworden. Die Brünette in seinen Armen strampelte plötzlich. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Er hatte sie auf seinen Armen und konnte sie so nicht halten. Mit einem lauten Aufschlag landeten sie auf dem Boden, den Schmerz schien sie aber nicht zu bemerken und wollte zurück zum Klavier krabbeln. Sofort war Alex bei ihr und packte sie erneut. Auf dem Boden kniend zog er sie an sich und strich ihr behutsam über den Rücken. Noch immer versuchte sich die Jüngere zu wehren. „Mimi …“, flüsterte er, „… ganz ruhig … du bist erschöpft … leg dich ins Bett …“ „Nein …“, widersprach sie heiser und wollte sich erneut befreien, doch sie spürte, dass der Schwarzhaarige das nicht zuließ. „Doch …“ , sprach er streng und ließ sie nicht von sich. Sie wehrte sich noch etwas, doch nach kurzer Zeit wurden ihre Bewegungen immer träger. Dann rührte sie sich nicht mehr gegen ihn, sondern krallte sich in sein Hemd. Verzweifelt klammerte sich Mimi an Alex fest. Sie fühlte sich verloren, das wusste er. Wie ein Nichtschwimmer im offenen Ozean. Ihr war der Boden unter den Füßen entglitten – einfach entzogen worden. Mit einem harten Aufschlag war sie aufgekommen. Ohne Halt schaffte sie es nicht zurück auf die Füße.

Es brauchte viele Minuten, bis es die Jüngere vor Tränen nicht mehr schüttelte. Dabei fühlte sich Alex hilfloser, als sie es tat. Er würde so gern mehr für sie tun, doch das konnte er nicht. Es müsste schon jemand anderes sein, um ihr helfen zu können. Irgendwann vernahm er nur noch ein leises Wimmern, das sich bald in einen unruhigen und dann ruhigeren Atem verwandelte. Der Schwarzhaarige griff um sie, damit er sie hochheben konnte. Er trug sie in das obere Zimmer des Appartements, wo er sie ins Bett legte. Seit Tagen hatte sie nicht mehr richtig geschlafen, wenn sie nicht die gesamte Nacht wach war. Alex wohnte eigentlich nicht hier, doch er machte sich Sorgen um sie und so hatte er die vergangenen Tage hier verbracht. Kaum hatte er sie jedoch auf die weiche Matratze gelegt, schlug sie ihre Augen wieder auf.

„Bleib hier“, kam es kaum hörbar aus ihrem Mund. Zuerst musterte Alex sie. Ihre Augen waren vom Weinen wieder frisch gerötet. Dicke Schatten zierten diese, außerdem war in ihrem ganzen Gesicht die Müdigkeit zu sehen. Wenn er nun ging, würde sie wieder nicht schlafen. Er seufzte kaum merklich und lächelte, dann legte er sich neben sie. Beide auf der Seite zueinander gedreht. „War es richtig?“, fragte Mimi leise und in das mittlerweile dunkle Zimmer. „Fühlt es sich richtig an?“, stellte der Schwarzhaarige die Gegenfrage. Die junge Frau überlegte, „ja …“, beantwortete sie die Frage zögerlich, „… aber es tut weh …“ Alex hörte erneut das Schluchzen und erkannte die Tränen dahinter. Wieder konnte er nichts tun. „Ich habe ihn fort geschickt … Das ist die Strafe dafür …“, schluchzte sie. Ohne es genau zu wissen, streckte der Ältere seine Arme aus und nahm Mimi wieder an seine Brust. Er hatte sie nicht beschützen können, obwohl er das gewollt hatte, jetzt musste er das wieder gut machen. Nie wieder würde er ihr von der Seite weichen. Egal was passieren würde. „Ich bleibe bei dir“, hauchte der Assistent und spürte, dass sie eingeschlafen war, „… immer!“
 

„Mimi“, Alex strenge Stimme ließ die Jüngere hochfahren und einem aufgeschreckten Tier gleich hochsehen. „Ja?“, fragte sie unwissend. Sie schien gar nicht zu bemerken, dass ihr unaufhörlich Tränen aus den Augen liefen oder was sie getan hatte. Seufzend beugte er sich zu ihr und wischte ihr wie selbstverständlich die Tränen fort. Überrascht zuckte sie erst zusammen, dann erhob er erneut seine Stimme, „ich hab doch gesagt, du sollst das nicht mehr spielen …“ „Ich hab es schon wieder gespielt?“, in Gedanken versuchte sie sich die letzten Minuten zurück ins Gedächtnis zu rufen, „… das weiß ich gar nicht mehr.“ „Du merkst es nie.“ „Mh …“ Einen Moment waren sie noch in ihrer Welt, dann bedeutete der Ältere ihr, dass ihre Freunde auf sie warteten.

Tatsächlich war Alex bei ihrem Treffen allein gewesen, doch es hatte nicht allzu lange gedauert, da hatte er sie wiedergefunden. Allerdings war Mimi im Bann des Liedes gewesen. Nun sahen die zwei Takeru, Iori und Daisuke in der Tür stehen. Die junge Frau zuckte erschrocken zusammen und erwiderte das Winken der drei vorsichtig. „Geht’s wieder?“, wollte sich Alex versichern. Mimi nickte, „ja, ich glaub schon …“, sie lächelte. „Na dann komm …“, er streckte ihr seine Hand hin, zog sie erst auf die Füße und dann mit sich. Von dem Flügel fort, dem bedrückenden Gefühl und aus dem Vorlesungssaal, damit sie das wieder vergessen konnte.
 

Jede Nacht schlief er bei ihr, traute sich nicht, sie allein zu lassen. Er hatte Angst, dass sie sich etwas antun könnte oder dass sie nicht schlafen würde. Einfach dass etwas passieren würde. Frische Kleidung ließ er sich bringen wie frische Lebensmittel. Sie musste essen. Und er machte ihr Essen, dass sie noch einmal nachwürzte, war leicht zu verschmerzen. Alex wollte für Mimi da sein, was sein Preis auch war. Er ließ es geschehen, dass seine Freundin mit ihm Schluss machte, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, neben Mimi die Zweite zu sein. Er ließ die Beschwerden des Senders über sich ergehen und versuchte zu retten, was zu retten war. Es war traurig, Mimi machte, was er sagte, doch nichts tat sie richtig. Ihr Herz hatte sie vollkommen verloren. Sie aß ein paar Bissen – zumindest. Sie ging an die frische Luft – oder immerhin stellte sie sich neben ein geöffnetes Fenster. Und sie hatte alle übrigen und schmerzhaften Erinnerungsstücke weggeworfen oder einfach in den Schrank gepackt. Von allem konnte sich Mimi nicht trennen, so hatte sie auch noch einige wichtige Dinge aufgehoben.
 

Suchend sah sich Davis um. Sie hatten sich bereits ausgiebig begrüßt und waren auf dem Weg zu einem nahen Restaurant. Zur Ablenkung beobachtete Mimi ihn und hörte gleichzeitig einem Gespräch zwischen den anderen Dreien zu. Cody sprach einwandfrei Englisch und war sehr freundlich zu Alex. Auch der Schwarzhaarige benahm sich und Takeru war zurückhaltend und fügte manchmal etwas an. Erst als Daisuke leicht aufschrie und davon stürmte, schreckten sie alle hoch und blickten ihm hinterher. Verwirrt beobachtete Mimi, wie er zu einem braunhaarigen Mädchen lief und diese überschwänglich in den Arm nahm. Irritiert sah sie die anderen an, doch diese machten keinerlei Anstalten etwas aufklären zu wollen. Sie traten nur langsam näher und Mimi konnte nun die vertrauten Küsse sehen, die das Pärchen austauschte. Voller stolz wandte sich der Igelkopf zu ihnen, „Mimi, das ist meine Freundin Emi Toriyama“, seine Wangen färbten sich leicht rot und er senkte den Blick, dabei ließ er die Hand des Mädchens nicht los. Mimi war zunächst noch etwas perplex, dann lächelte sie. „Hallo“, sie verbeugte sich leicht, „ich bin Mimi Tachikawa, das ist mein Assistent Alexander Brooks, freut mich Toriyama-chan“, sie richtete sich auf und musterte ihre Gegenüber leicht. Ein gerader Pony hing Emi ins Gesicht, ihre Haare wellten sich und waren wohl gewollt unsauber zusammengebunden. Sie trug halbhohe Stiefel und einen Rock mit weißer Bluse. Auch ihre Wangen röteten sich, sie hielt dem Blick der Tachikawa jedoch stand. Emi verbeugte sich, „ja, freut mich auch Tachikawa-san und Brooks-kun.“ Mimis Augen weiteten sich leicht, dann begann sie zu lachen. „Was sagt sie?“, Alex hat natürlich seinen Namen gehört, doch sonst hat er nur die Begrüßung verstanden. Emi wurde noch verlegener, als sie merkte, was sie gesagt hatte und er es offenbar nicht verstand. „Sie sagte Brooks-kun“, wiederholte die Köchin. Alex Blick ging zwischen den zwei Frauen hin und her. Er blinzelte mehrmals und überlegte. Sie hatte ihm das schon einmal erklärt. Doch diese Koseformen waren so verwirrend und brachten ihn ganz durcheinander. „Und was noch?“, fragte er vorsichtig nach.

„Sorry“, entschuldigte sich Emi, „ich bin Emi Toriyama, es freut mich dich kennenzulernen, Brooks-kun“, wiederholte sie selbst noch einmal auf Englisch und verbeugte sich. Ihr Gesicht glich nun einer dunklen Tomate und verlegen drängte sie sich etwas näher an Daisuke. „Wie süß“, rutschte es Mimi bei dem Anblick heraus. Der Kummer von vorhin war hierbei vergessen und sie verspürte langsam etwas Hunger. „W-wie?“, stotterte die Brünette. „Lasst uns essen gehen“, lenkte Daisuke ab, obwohl es ihn stolz machte, dass Mimi seine Freundin für süß hielt. Allerdings wusste er, dass sie leicht in Verlegenheit geriet und sie das nicht mochte. „Eine sehr gute Idee“, stimmte auch Takeru zu und machte eine Handbewegung, dass sie doch weitergingen. Einen Moment lächelte Mimi die Jüngere an, dann machten sie sich weiter auf den Weg.
 

Vor dem Restaurant warteten bereits Miyako und Hikari. Ken konnte wegen der Arbeit leider nicht kommen, doch die zwei jungen Frauen hatten sich das nicht entgehen lassen können. Freudig begrüßten sie Mimi und die anderen, dann waren sie auch kurz darauf im Restaurant. Während sie auf ihr Essen warteten sah Mimi immer wieder zu dem jungen Paar. Dabei sah sie auch öfter zu Hikari und Takeru. Daisuke schien nichts mehr für Hikari zu empfinden, zumindest schien es nicht mehr über Freundschaft hinaus zu gehen. Er war wohl mit Emi glücklich. Es freute sie. Ganz in ihren Gedanken versunken, schreckte sie auf, als sie mit einem Mal Alex Atem an ihrer Wange spürte.

„Sag mal, kannst du mir nochmal erklären, was das -kun und -chan soll?“ Die junge Frau merkte, dass es ihm peinlich war zu fragen, vor allem weil sie es ihm auch schon mehr als genug erklärt hatte. Seufzend verdrehte sie leicht die Augen. Aber sie tat das gern für ihn. Immerhin tat Alex so viel für sie. Auch wenn er dachte, sie würde es nicht wertschätzen oder nicht wissen, sie wusste, was er alles für sie tat. Und irgendwie hatte sie sich diese Neckereien angewöhnt. Anfangs waren es nur Neckereien aus Spaß, doch dann fand sie es so lustig und machte es immer wieder. Bis sie es wohl übertreiben würde. Dabei hatte sie ihn wirklich gern und hoffte, er würde für immer an ihrer Seite sein. Wenn sie das auch nicht von ihm verlangen durfte. „Ganz einfach ‘-kun‘ ist für eine andere für Jungen, ‘-san‘ ist allgemein für Erwachsene und ‘-chan‘ ist eine verniedlichte Form.“ „Gabs nicht noch was für Geschwister?“, wollte er nach einem Nicken auf ihre Erklärung wissen. „Ja“, nickte sie und tat ihre Serviette beiseite, als ihr Essen kam, „Dankeschön“, richtete sie an den Kellner. „Und das wäre?“, er machte es ihr gleich, „danke.“ „Man Alex, geh googlen, das weiß das Internet und du weißt, wie du dein Handy bedienen musst“, sie streckte ihm die Zunge raus und schob sich etwas auf die Gabel. „Du bist heute zu freundlich“, schnaubte er. „Aber nur zu dir“, sie streckte ihm ihre Gabel entgegen, damit er probieren konnte. Dabei wurden sie neugierig von allen Seiten beobachtet, vermutlich wurden sie erneut für ein Paar gehalten.
 

„Seit wann seid ihr denn zusammen?“, fragte Davis neugierig. Mimi kicherte, „das wollte ich euch gerade auch fragen“, sie sah sie kurz an, „also sagt schon.“ „Wir?“, Davis war irritiert, dass seine Frage übergangen wurde, „… ähm …“, sein Blick ging zu Emi. „Seit vier Jahren“, griff sie ihm unter die Arme und lächelte leicht, „wir haben uns kurz vor dem Abschluss kennengelernt … also so richtig kennengelernt.“ Sie senkte verlegen den Kopf. „Wie meinst du das?“ Emi wurde wieder ein Stück verlegener und sah zu Davis, doch sie brachte kein Wort mehr heraus. Also griff ihr Hikari unter die Arme, welche neben dem Mädchen saß. Sie hatten sich angefreundet und festgestellt, dass sie sich wirklich gut verstanden, also hatte Emi ihr das auch erzählt. „Davis ist ihr Held.“ „Wie?“, Mimi hörte sich überraschter an, als sie wollte, „Davis ein Held?“, sie lachte und musste an Taichi denken. „Ja, er hat … sie gerettet“, Kari stieß Emi leicht in die Seite und lächelte sie an, „wie ein Held hat er sie beschützt und sie danach wieder vergessen.“ Das brachte alle Anwesenden zum lachen. „Hey, lass das“, schmollte er und sah seine frühere Liebe beleidigt an. „Ach, das ist doch nicht so gemeint“, mischte sich Emi wieder ein, „… du hast doch immer genug Mädchen um dich gehabt, da vergisst man schon mal ein Gesicht“, natürlich traf es sie leicht, dass er sich nicht mehr an sie erinnert hatte, aber es machte ihr nichts aus. Immerhin hatte er sich dann für sie entschieden und alle anderen Mädchen nicht mehr beachtet. Er war ihr Freund. Da war es ihr egal. „Aber das war nicht fair …“, niedergeschlagen senkte er den Kopf. „Ach, jetzt schau nicht so“, sie legte einen Arm um ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Verträumt hatte Mimi ihre Ellenbogen auf den Tisch gestützt und ihr Kinn auf die Hände gelehnt. Als sich das Pärchen voneinander löste und aufsah, seufzte die Ältere und die zwei schreckten zurück. „Ihr seid so niedlich“, quietschte Mimi erneut. „Sei froh, dass du das nicht jede Woche ertragen musst, sie sind ganz kitschig“, murrte Miyako neben Mimi. „Sei du bloß still“, zischte Davis und funkelte die Lilahaarige finster an. „Wie bitte?“, keifte Yolei wieder und trat mit dem Fuß nach dem von Davis. „Autscht … du doofe Kuh!“ „Sei bloß still“, knurrte Miyako und bekam einen Tritt zurück. „Nein bin ich nicht!“ „Doch, du redest nur Blödsinn!“ Überrascht weiteten sich Mimis Augen und etwas hilflos sah sie zu Emi und Hikari. Die beiden schüttelten seufzend den Kopf. „Es reicht wieder, das Essen wird kalt“, sagte Cody völlig ruhig und hatte bereits seinen halben Teller geleert. Auch Takeru war mitten beim Essen und Alex hatte sich den Zweien angeschlossen, da er sowieso nur die Hälfte verstand. Mimi nickte und machte es ihnen nach. Ebenso wie die zwei Jüngeren Mädchen. Daivs und Miyako starrten sich noch eine Weile finster an, bis sein Bauch knurrte und er sich auf sein Essen stürzte. Lachend sah Mimi zu Davis, als sie seinen Appetit erkannte, fühlte sie sich gleich wieder zurückversetzt. Irgendwie hatten ihr diese Kleinigkeiten doch irgendwo gefehlt. Es war einfach anders. Die Freunde in Amerika waren nicht ihre Freunde aus Japan. Keiner aus dem einen Land konnte jemanden aus dem anderen ersetzen. Selbst die Jüngeren hatte sie vermisst und das obwohl sie doch nicht allzu viel mit ihnen zu tun gehabt hatte. Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie Davis, Miyako und die anderen nicht sehr oft getroffen gehabt. Auch wenn sie mit Miyako eine schnelle, tiefe Freundschaft verband.



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