Zum Inhalt der Seite

Was bedeutet das Schicksal?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine Rüstung für Hannah

Kapitel 19. Eine Rüstung für Hannah
 

Nun hatte ich zugestimmt ihn bei seinem aberwitzigen Abenteuer zu begleiten.

„Da du dabei sein wirst benötigst du natürlich eine Rüstung sowie eine passende Bewaffnung“, beschloss er. Gerade als ich widersprechen wollte, weil ich doch schon eine Rüstung besaß kam er mir zuvor.

Ich sollte mich am besten übermorgen bei ihm einzufinden um das Nötige zu regeln.
 

Zuhause angekommen kramte ich meine alte Rüstung hervor, welche mir Kíli und Fíli vor der Schlacht der Fünf Heere geschenkt hatten. Wie meine Stifte war auch sie mittlerweile verstaubt. Vorsichtig befreite ich diese vom Staub und versuchte sie anzuziehen, was mir leider nicht gelang. Dazu war sie mittlerweile viel zu klein geworden oder eher gesagt, ich bin viel zu groß.
 

Die Tage vergingen. Nervös fand ich mich bei ihm ein. Dabei achtete ich darauf von keinen meiner Vettern verfolgt zu werden.

„Ach, da bist du ja endlich“, begrüßte mich der junge Thorin und kam mir gut gelaunt entgegen. Er begleitete mich. Auf den Weg kamen wir etwas ins Gespräch.
 

„Die meisten meiner Krieger haben schon eine eigene Rüstung. Meist von einer früheren Schlacht oder von irgendwelchen Vorfahren die an sie angepasst sind.

Der Rest bekommt eine gestellt wenn sie in den Kriegsdienst eintreten“, erläuterte er beflissen.

„Mit welchen Alter darf man in den Kriegsdienst?“, fragte ich interessiert.

„Man kann ab den 25 Lebensjahr eintreten. Aber man muss vorher mindestens drei Jahre die Kadettenschule besucht haben.“ Kurz irritierte mich das Wort Kadettenschule. Dann fiel mir wieder ein, dass es eineMilitärschule ist wo Krieger ihre Ausbildung erhielten. Diese wohnten dann am Königshof.

„So durften beispielsweise bei der Schlacht um Moria auch ganz junge Leute wie mein Vater dabei sein. Was aber auch ein wichtiger Faktor ist, sind die Eltern bzw. die Bevollmächtigten. Diese können bis zum 100 Lebensjahr entscheiden ob ihre Sprösslinge mitkommen dürfen oder nicht.“ Er hielt inne.

„Es gibt auch eine Ausnahme. Man kann mit wenn ein anderer Krieger für einen eintritt“, fügte er hinzu und schien zu wissen, dass meine Familie mir niemals erlauben würden ihn auf diesem Abenteuer zu begleiten.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir zu der königlichen Waffenkammer. Diese war nicht gerade klein. Bewundernd betrachtete ich die große Auswahl und fühlte mich von diesem Angebot wie erschlagen.

„Guten Tag, Waffenmeister. Ich habe einen Auftrag an euch“, begrüßte Thorin einen Zwerg, welcher gerade mit zwei Lehrlingen sprach.

„Seid gegrüßt, junger Prinz. Was kann ich für Euch tun?“, entgegnete er höflich.

„Es gibt einiges zu erledigen. Die junge Dame hier braucht eine Rüstung wie auch eine gute Bewaffnung. Ich möchte, dass sie ihr das Beste geben was wir da haben“, ordnete er ihn an.

„Dann werde ich meinen Lehrling beauftragen dies zu tun“, erwiderte er worauf schon der eine vortrat.

„Ich möchte das Sie es tun, da ich den besten für diese Aufgabe brauche“,

„Wenn das so ist mein Prinz werde ich diese Aufgabe eigenhändig ausführen.“
 

Nun wandte sich der rothaarige Prinz an mich.

„Ich muss wieder los. Als Prinz hat man viel zu tun." Mit diesen Worten war er weg.

„Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind in den besten Händen“, versicherte mir der Zwerg zu und lächelte mich aufmunternd zu.

„Meine Familie arbeitet schon seit Generationen in dieser Waffenkammer. Ich selber habe schon viele Aufträge für für die Königsfamilie erfüllt. So war König Dáin noch nie mit meiner Arbeit unzufrieden“, erzählte er.

„So, junge Dame. Was schwebt ihnen vor?“, begann er und schien mich zu mustern.

„Also an sich habe ich schon eine Rüstung auch wenn die mittlerweile etwas klein geworden ist.“

„Am besten ist es wenn sie diese herbringen. Wäre ihnen Nachmittag in Ordnung?“

„Der Abend wäre mir lieber“, teilte ich ihm mit.
 

Zuhause angekommen packte ich meine Rüstung in eine Tasche und trug sie am Abend in die Waffenkammer. Dort besah er sich alles an.

„Das Leder ist etwas spröde geworden aber an sich ist die Rüstung noch brauchbar“, überlegte er laut. Mit einen Maßband schrieb er meine Maße auf. Sein Lehrling schrieb sie auf ein Pergament auf.

„Wie sieht es mit der Bewaffnung aus junge Dame? Schwert oder Axt?“

„Ein Schwert wäre mir lieb“, beantwortete ich und sah zu wie er mit zwei Kurzschwerter zurück kam.

„Ich bevorzuge Langschwerter“, gestand ich ihm worauf dieser meinte.

„Kurzschwerter sind für uns Zwerge am besten, weil man mehr kraft in den Angriff rein legen kann. Des weiteren könnt ihr dazu einen Schild in der anderen Hand tragen. Probiert doch dieses aus.“ Mit jenen Worten drückte er mir eines der Schwerter in die Hand und in die andere ein Schild. Kurz prüfte ich wo der Schwerpunkt der Waffe lag und schwang es probeweise.

„Es ist nicht schlecht“, gab ich zu. Einer der Lehrlinge nahm die Waffen ab und legte sie auf einen Werktisch.
 

„Also… Ich hätte gerne einen Bogen“, bat ich darum. Auch hier hatte er einen Einwand.

„Wenn schon eine Fernwaffe, wähle am besten diese. Sie hat zwar kleinere Pfeile aber dafür eine viel bessere Durchschlagskraft wie auch eine bessere Zielgenauigkeit. Zudem gehört es zu den aller neuesten Waffen, welche wir in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben“, pries er mir Stolz eine Armbrust an.

„Das mag zwar sein aber mit dem Bogen habe ich schon etwas mehr Erfahrung und ich bevorzuge diese“, hielt ich dagegen.

„Ach was. Diese Waffe ist wirklich leicht zu bedienen. Für diese benötigen Sie keine jahrelange Übungsstunden um damit ein guter Schütze zu sein“, wies er mich darauf hin.

„Ich bestehe dennoch auf einen Bogen“, verlangte ich. Er seufzte.

„Aber für diese Waffe haben wir keine besonders große Auswahl da diese nicht sehr beliebt ist“, gab er zu bedenken.

„Prinz Kíli verwendet doch so eine“, wies ich ihn darauf hin.

„Da haben Sie recht“, stimmte er mir zu. Ich folgte ihm und besah mir die Bögen, welche an der Wand befestigt wurden. Vom Stil her waren sie ganz anders als die der Elben. Ihre wurden aus Holz hergestellt. Diese hingegen bestanden aus Metall.

Eine Unsicherheit beherrschte mich. Sollte ich vielleicht nicht doch die andere Waffe nehmen? Von der Zeit her könnte ich noch lernen damit umzugehen.
 

Meine alte Rüstung wurde bearbeitet was natürlich eine Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich solle in rund einem Monat vorbei kommen um es abzuholen. So begab ich mich nach Hause.
 

In meinem Zimmer saß ich an einen Pfeil, welchen ich mit Feuerschutz - Runen beschrieb. Das machte ich damit dieser den Balrog wirklich verletzte. Denn allein durch das Feuer auf seiner Haut konnte er sicher die Pfeile verbrennen, ehe sie ihm schadeten. Einige Zeit später klopfte es an der Tür. Ich zuckte erschrocken zusammen und versteckte hastig den Pfeil unter meine Decke. Etwas unsicher rief ich: „Herein!“. Meine Tante trat ein.

„Gut dass du da bist, Kind. Ich habe eine Bitte an dich, Morga. In letzter Zeit geht es Madred nicht so gut und sie benötigt etwas Hilfe. Da dachte ich mir, dass du am Nachmittag ihr aushelfen kannst damit sie sich ein paar Stunden hinlegen kann“, bat Morda mich darum.

„Das ist überhaupt kein Problem. Ich helfe doch gerne“, versicherte ich ihr.
 

Gleich am nächsten Tag besuchte ich nach der Mittagspause die junge Mutter auf. Diese wickelte ihre Kinder und man merkte ihr an wie überfordert sie mit allem war.
 

Als die Kleinen saubere Tücher trugen und angezogen waren legte ich sie in ihren Kinderwagen und fuhr mit ihnen etwas herum. Da sie mich nun mittlerweile etwas kannten gab es keine großen Probleme. Plötzlich fing eines der Kinder an zu schreien. Darauf machte auch das andere mit. Um sie zu beruhigen wippte ich beide in meinen Armen worauf das Weinen schnell aufhörte.

„Sind das deine?“, sprach mich jemand an. Überrascht blickte ich zu Thorin hin um den es sich handelte.

„Es sind nur die Kinder meines... Bruders. Warum fragst du Thorin?“

„Ich war einfach nur neugierig“, entgegnete er und trat heran.

„Du scheinst darin sehr gut zu sein. Bei meinen Neffen bekam ich es nie so schnell hin“, lobte er mich.

„Das ist nur eine Sache der Übung“, äußerte ich bescheiden und erinnerte mich wie unbeholfen ich am Anfang war bei meinem ersten Kind.

„Soweit ich gehört habe hast du eigene Kinder, Thorin. Was ist mit denen?“ Der Prinz kratzte sich verlegen am Hals.

„Ja, zwei Töchter um genauer zu sein aber um diese muss ich mich zum Glück nicht kümmern. Mein Vater hat den Müttern der Kleinen reichlich Geld gegeben um diese Standesgemäß zu erziehen“, redete er drauf los.
 

Ich ließ das alles unkommentiert und verabschiedete mich von ihm um mit den Kleinen noch etwas spazieren zu gehen. Leute wie Thorin kannte ich. So gab es mal einen der die ganze Verantwortung dem Staat übergab. Dieser würde schon zahlen.
 

Die Tage vergingen. Bewundert betrachtete ich die fertige Rüstung. Ich zog sie sogleich an und legte meine neuen Waffen an. In diesem Moment trat Thorin herein.

„Das sieht schon einmal nicht schlecht aus.“ Er umrundete mich und schien jedes Detail in sich aufnehmen zu wollen.

„Es sieht wahrlich nicht schlecht aus“, lobte er noch einmal.

„Schön zu hören, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden sind“, bedankte sich der Meister der Rüstkammer. So unauffällig wie möglich verstaute ich alle Sachen in die Rumpelkammer welche hinter meinem Zimmer lag. Dort versteckte ich alles unter einer alten Decke.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Familie in Aufruhr Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück