Zum Inhalt der Seite

Mord mit Auftrag

Sesshomaru & Kagome, Inu no Taisho & Sango
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue und alte Gefährtinnen

Kapitel 21 - Neue und alte Gefährtinnen
 

Ohne zu bemerken, dass der Blick seines jüngeren Bruder auf ihn ruhte, stellte Sesshomaru das Bild seiner Kinder auf einem kleinen Tisch ab, legte seinen Kopf in den Nacken und schaute hinauf zu den Sternen. Danach setzte er sich nieder, schloss seine Augen und dachte an die Vergangenheit. Lange hatte er das Geschehen verdrängt, doch nun musste er sich dem stellen. Er hatte weder eine Gemahlin noch die Kinder gewollt. Doch die Youkai, mit der er zu diesem Zeitpunkt eine kleine Liaison hatte, hinterging ihn trickreich. Von Anfang an, in ihrem Verhältnis, hatte sie eine Vorliebe für Räucherstäbchen und Duftkerzen. Obwohl er es ständig unterband, die Utensilien in regelmäßigen Abständen aus den Räumen entfernte, gelangte sie an ihr Ziel. Trotz seiner guten Nase entging ihm dadurch ihre Läufigkeit. An dem betreffenden Tag war er Müde, weil er sich im Training mit seinem Vater mehr als sonst verausgabt hatte. Nach einem entspannenden Bad ließ er sich von seiner Geliebten verwöhnen und ging am anderen Morgen zeitig, da ihn eine dringende Nachricht ereilte. Zu dem Zeitpunkt dachte er tatsächlich über eine zukünftige Gefährtin nach und zog sogar seine Gespielin in Betracht. Sie kam aus gutem Haus, hatte einen hohen Stand und besaß scheinbar genug Charakterzüge, die er schätzte.

Bei seiner Rückkehr erfuhr er von der Schwangerschaft und den Forderungen ihres Vaters nach einer Vermählung. Seine Eltern gaben, während seiner Abwesenheit, ihre Zustimmung, weil sie annahmen, dass es in seinem Interesse war, denn erst durch ihn, erfuhren sie später von dem hinterhältigen Plan der Dämonin.
 

Sesshomaru vermählte sich mit ihr, stand ihr gewisse Privilegien zu, rührte sie jedoch nie wieder an. Durch ihre Heimtücke fühlte er sich verraten, war sich sicher, ihr nie wieder vertrauen zu können und erwartete stets weitere Boshaftigkeiten. Denn als er sie zur Rede stellte, verschlimmerte sie alles nur noch, indem sie angab, von Anfang an, es nur auf den Rang einer Fürstin abgesehen zu haben.

Für ihn war ihr Tod eine Erleichterung. Obwohl er seinen Kindern nie die Schuld gab, dauerte es lange, bis er sich mit ihrer Existenz anfreunden konnte. Besonders schwer fiel es ihm, in die Augen seiner Tochter zu blicken, denn sie hatte große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Dennoch hatte er sie beide in den ersten Wochen nach ihrer Geburt oft heimlich im Arm und nahm die Geruchsprägung vor. Um so älter sie wurden, um so weniger zeigte er, wie er wirklich zu ihnen stand, und hielt sich fern. Er war viel zu stolz, sich einzugestehen, was sie ihm wirklich bedeuteten.

Als er jedoch im Auftrag seines Vaters kürzlich im Westen war, schaute er heimlich nach den Zwillingen. Obwohl sie sich, gegenüber ihrer Großmutter nichts anmerken ließen, nahmen sie die Gegenwart ihres Erzeugers wahr. Sobald Mika nicht hinschaute, drehte Kazuki seinen Kopf, blickte zu seinem Vater.

In den Augen des Kindes flammte Hoffnung auf, was schnell in Enttäuschung überging, als sich Sesshomaru abwandte und fortging. Jetzt saß er hier, auf der väterlichen Terrasse, sinnierte über die Vergangenheit und fragte sich wozu?
 

Der Ermittler nahm das Bild in die Klaue, betrachtete es und sah dann den jungen Welpen im westlichen Anwesen vor sich. Er hatte sich selbst in dem Kind wieder erkannt. Alles, was er im selben Alter wollte, das Lob und die Anerkennung seiner Mutter, suchte Kazuki bei ihm. Mika war damals genauso kalt, verhielt sich distanziert, ermahnte ihn seine Gefühle zu verbergen und seinen Vater nicht ständig zu behelligen. Gleich nach der Geburt ging sie keine Bindung mit ihm ein, sondern überreichte ihn einer Amme, die ihn auch stillte. Später verbrachte er die meiste Zeit mit seinen Lehrern und sein Leben war angefüllt mit unzähligen Lektionen. Dennoch erinnerte er sich auch an andere Momente. Immer wenn er genug hatte, entwischte er seinen Erziehern, schlich sich in den Arbeitsraum seines Vaters und beobachtete ihn heimlich, wenn dieser Besprechungen mit Untergebenen abhielt.

Taro bemerkte seinen Sohn sofort, verriet ihn jedoch nie. Sobald sie dann allein waren, verließen sie die Festung, gingen auf Streifzug und erlebten Abenteuer. Inu no Taisho hatte immer lobende Worte, ermutigte Sesshomaru und brachte ihm viele Dinge bei. Er verehrte ihn daher sehr und der Wunsch dem älteren Dämon nachzueifern, beherrschte sein handeln.

Mika sah diese Entwicklung am Anfang skeptisch. Bald schon zog sie ihre Vorteile darauf und beeinflusste ihren Sohn. Ihrer Meinung nach genügte es nicht, wenn ihr Kind seinem Vater nacheiferte, nein er musste ihn übertreffen.

Allerdings nach dem Vorfall mit Izayoi, ging er plötzlich seinen eigenen Weg und die Umstände formten ihn anders, sehr zum Missfallen seiner Mutter.

Jetzt fragte er sich, ob Kazuki ihm nicht nur äußerlich ähnlich war. Allerdings konnte er Einfluss auf dessen Erziehung nehmen und selbst bestimmen, denn sonst stand zu befürchten, Mika schürte in dem Kind den Hass auf den Vater, nutzte das eines Tages zu ihrem Vorteil. Immerhin hatte sie es eine Zeit lang, nach ihrer Zwangsvermählung mit Taku, bei ihm ebenso versucht, mit wenig Erfolg.
 

Sein Entschluss stand fest. Er würde seine Kinder herholen, denn das war auch in Taros Sinn. Allerdings hatte er noch ein weiteres Problem und daran dachte er nun im Anschluss. Kagome. Was sollte er ihretwegen unternehmen. Den Hintergedanken seines Vaters, den Kindern eine menschliche Mutter zu geben, weil kaum eine Dämonin die Nachkommen ihresgleichen anerkennen würde, sie eher tötete, hatte er schon vor einigen Tagen durchschaut.

Sich deswegen auf das Mädchen einlassen?

"Niemals", flüsterte er. Dennoch konnte er nicht leugnen, Kagome zu begehren. Eine Anziehungskraft herrschte zwischen ihnen, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Diese Empfindung wurde immer stärker und bald befürchtete er, würde er nicht aufhören können, sobald sie in seinen Armen lag. Jedes Mal war er einen Schritt weitergegangen, hatte seine Grenze getestet und nur seine starke Selbstbeherrschung hielt ihn im Zaum. Das nächste Mal, wusste er genau, würde er seinem Verlangen nachgehen, sie vollständig besitzen oder sie töten. Eine andere Option gab es nicht mehr, denn wie er in diesem Moment mitbekam, hatte er die andere Chance ungenutzt verstreichen lassen.
 

Nachdem Sango ihr Mahl beendete, setzte sie sich ins Wohnzimmer auf die Couch und las in einem Buch. Aufgrund der Ruhe, die sie zwangsläufig hatte, ermüdete sie nicht so schnell. Am Anfang leistete ihr der Hanyou noch Gesellschaft, zog sich dann jedoch ins Freie zurück, setzte sich auf seinen Lieblingsplatz und genoss die Nacht.

Gerade als sein Bruder, Kagomes mögliches Schicksal durchdachte, zuckten seine Ohren. Die Geräusche in seiner unmittelbaren Nähe veränderten sich. Nur jemand, der wusste, worauf er achten musste, nahm das wahr. Es dauerte nicht lange bis er sehr leise, das Geräusch eines Wagens hörte. Das Auto parkte vermutlich auf dem öffentlichen Platz am Weg oder direkt vor der Schranke. Da es wenig später nicht näherkam, gab es keinen anderen Schluss.

Inuyasha hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde und gleich darauf weit entfernt erneut Motorengeräusche erklangen. Deswegen strengte er seine Sinne an und runzelte leicht seine Stirn, denn der erste Wagen kam ihm nicht bekannt vor. Hingegen identifizierte er das andere Auto trotz der Entfernung.

Sein Vater kam offenbar zurück, und weil vermutlich der Weg durch das fremde Fahrzeug blockiert wurde, kam er ebenso zu Fuß herbei. Wenn er schon so zeitig eintraf, mussten Taro seine Geschäfte schnell zum Abschluss gebracht haben. Einzelheiten würde er bestimmt bald erfahren. So widmete er sich wieder dem ersten Ankömmling. Jetzt vernahm er leise Schritte. Die betreffende Person hatte einen leichten, vermutlich anmutigen Gang, zögerte immer wieder, als ob sie sich ihres Entschlusses nicht sicher war.
 

Seine Geduld wurde nicht lange auf die Probe gestellt. Das Wesen trat unter den Bäumen hervor, Mondlicht fiel auf ihre blonden Haare und der Hanyou erkannte sie.

"Tama", sprach er sie an, hüpfte von der Mauer und blockierte der Dämonin den weiteren Weg.

"Inuyasha", nannte sie seinen Namen, strahlte ihn kurz an und er hatte das Gefühl, sie wollte ihn innig umarmen. Im letzten Moment hielt sie sich zurück und dann umwölkte sich ihre Stirn. Sofort kam sie auf ihr Anliegen und vergaß dabei die Begrüßung: "Ist dein verehrter Vater zu sprechen?"

Obwohl er dessen Nähe spürte, verneinte er: "Er ist bei einem wichtigen Treffen und trifft offiziell erst morgen wieder ein. Um was geht es? Vielleicht können wir dir helfen", sich und seinen Bruder meinend.

Die Dämonin warf einen Blick zur Terrasse, wo man deutlich die Silhouette des älteren Bruders sitzen sah. Die Angelegenheit betraf sie beide, doch sie wollte die Sache allein klären. Deswegen schüttelte sie ihren Kopf und offenbarte zögerlich die Neuigkeit: "Inu no Taisho hat den Vertrag unterschrieben."

Da Inuyasha dies gern hörte, wollte er seine Freude laut ausdrücken. Tamas Zurückhaltung gab ihm zu denken, deshalb blieb er vorerst still und zog nur leicht seine Augenbraue in die Höhe.

Sie achtete nicht auf ihn, sondern schaute sich nervös um, da sie für einen Moment den Eindruck gewann, sie waren nicht allein. Doch nichts fiel ihr auf, was ihren Verdacht erhärtete, denn sie war viel zu aufgeregt, um ihre Sinne zu benutzen.

In dem sie tief Luft holte, kurz nachdachte und versuchte sich zu beherrschen, sammelte sie sich, um zu erläutern: "Er weiß, wie ich zu dir stehe. Deshalb kann ich nicht begreifen, weshalb er Mika nachgegeben hat. Doch das Schlimmste. Sie!", fuhr sie fort, knurrte kurz auf, ballte ihre Klauen zu Fäusten, bevor sie sogar mit dem Fuß aufstampfte, um ihrem Unmut freien Lauf zu lassen. Dann berichtete sie weiter: "Ihre Genugtuung muss unendlich sein, da sie nun ihren Willen hat. Es war ja schon immer Mikas Wunsch, das ich Sesshomarus Gefährtin werde. Hier", damit hielt sie die Kopie von Taros Einverständniserklärung dem Hanyou vor das Gesicht. "Weil ich ihre Worte anzweifelte, gab sie mir das Schreiben und betonte, das es nur eine Kopie sei."
 

Inu no Taishos zweitgeborener Sohn erlebte ein auf und nieder der Gefühle. Es gelang ihm nur mühselig, ruhig zu bleiben und der blonden Dämonin zuzuhören. Am liebsten hätte er seinen Vater, den heimlichen Lauscher, direkt dazu angesprochen. Doch es gab eine Kleinigkeit, die ihn davon abhielt. Die ganze Zeit irritierte ihn etwas an Tamas Bericht. Soviel er mitbekommen hatte, ermutige Taro seinen Bruder Kagome näherzukommen. Würde ihr Vater so etwas tun, wenn er Tama als Sesshomarus Gemahlin ausgewählt hätte? Deswegen nahm der Silberweißhaarige mit den weißen Hundeohren das Dokument an sich und las den Text. Aufgrund seiner guten Augen reichte das Mondlicht aus. Tatsächlich, da stand es schwarz auf weiß. Sein Vater stimmte der Heirat mit Tama zu.

"Wie konnte er so etwas tun", wollte die Youkai erneut wissen und warf einen grimmigen Blick zu Sesshomaru hinüber, der zuhörte, sich jedoch nicht einmischte. Sie konnte nicht ahnen, dass er sich der Anwesenheit seines Vaters bewusst war.
 

Im ersten Augenblick wollte der Hanyou resignieren, die Worte auf dem Papier akzeptieren und im nächsten Moment seinen Vater zur Rede stellen. Plötzlich schmälerte er seine Augen und war damit seinem älteren Bruder nicht unähnlich. Dann las er sich den Text noch einmal durch und da ereilte ihn die Erkenntnis. Er gab einen kichernden Laut von sich und sagte mit voller Überzeugung: "Mein Vater wusste genau, was er tat."

"Inuyasha?", hauchte das weibliche Wesen und starrte ihren heimlichen Liebsten überrascht an. Dieser erklärte sofort, indem er vorlas: "Mein Sohn", ließ eine kurze Pause und wurde dann genauer: "Mit keiner einzigen Silbe erwähnt mein Vater Sesshomaru."

"Aber", setzte Tama immer noch verständnislos an.
 

Der heimliche Lauscher im Wald hielt es nun für angebracht sein Versteck zu verlassen, trat ins Mondlicht und klärte das absichtliche Missverständnis auf. "Das heiß Mika vergisst gern, dass ich zwei Söhne habe. Um sie zu täuschen und damit ich Zeit gewinne, um alles von belang in Ruhe mit deinem Vater zu besprechen, Tama, was inzwischen geschehen ist, musste ich daher zu dieser List greifen. Also nutzt die Chance, bevor sie mich durchschaut. Am Besten vermählt euch morgen früh im Schrein der Familie Hoshigaki. Die offizielle Verbindungszeremonie setzen wir später an", eine Antwort wartete Inu no Taisho nicht ab, sondern er lief weiter Richtung Haus. Nach einem Blick zur Seite, änderte er seinen Weg und traf sich mit Sesshomaru auf der Terrasse, denn er hatte noch ein Anliegen.
 

Während der Hanyou vorn beim Eingang, Tama in die Arme nahm, sie küsste, lobte Mikas einziges Kind: "Geschickt intrigiert verehrter Vater."

Mit einem nachdenklichen Blick in die Ferne gen Westen nickte Taro und sagte leise: "Sie wird es mich auf irgendeine Weise büßen lassen."

"Meine Kinder wird sie dazu nicht missbrauchen", versprach der Ermittler und machte seinem Erzeuger eine weitere Freude: "Sie sind hier bei euch besser aufgehoben."
 

Der Herr der Hunde hakte nicht nach, betrachtete nur seinen Sohn und stellte Vermutungen an, was den Sinneswandel wohl bewirkt hatte. Seiner Meinung nach hing es mit dem Mädchen zusammen und deshalb begrüßte er die positive Entwicklung. Dennoch musste er Sesshomaru warnen. "In den nächsten Tagen suche ich Takemaru auf, um den Vertrag zu lösen. Dabei offenbart sich mir sicherlich das Geheimnis des Leibwächters. Dann müssen wir nur noch einen Weg finden, den Maskenmörder zur Strecke zu bringen und unsere Familie von jedem Verdacht befreien, falls man es uns anhängen will."

"Das könnte Gefahr für Kagome bedeuten, denn um mich oder Inuyasha sorgst ihr euch sicherlich weniger", äußerte Sesshomaru.

"Ihre Aussage ist von Belang. Kümmere dich darum!", bat Taro und ging um das Haus herum. An der Ecke des Gebäudes blieb er noch einmal stehen und sagte: "Egal was auf uns zu kommt, wir drei werden vorbereitet sein und unsere Gefährtinnen beschützen."
 

Taro hatte schon längst das Haus betreten und Sesshomaru die ersten Bäume passiert, als es ihm dämmerte, was die versteckte Botschaft bedeutete. "Sango", flüsterte der getarnte Dämon unbehaglich, "meine neue Stiefmutter?", bevor er sich in sein Auto setzte und davonfuhr.
 

Mit einem leichten Schmunzeln stand Inu no Taisho nur wenig später am Eingang zum Wohnbereich und betrachtete die Dämonenjägerin. Sie hatte seine Anwesenheit noch nicht mitbekommen, denn ihre Lektüre fesselte sie. Dem Wildhüter gingen seine Worte durch den Kopf und in Gedanken bildete sich ein Satz: 'Ich nenne sie bereits Gefährtin und weiß noch nicht einmal, wie sie dazu steht. Nun muss ich sie nur noch davon überzeugen.'

Er kannte ihre Gefühle. Ihn zu lieben war eine Sache, eine andere sich dazu zu bekennen. Wie würde sie sein Angebot aufnehmen?
 

Es war der Instinkt einer Jägerin, der ihr signalisierte, du bist nicht allein. Deswegen blickte die junge Frau auf und erkannte den Hausbesitzer. Sofort lächelte sie ihn an, zog aber gleichzeitig die Decke, mit der sie ihren Körper bedeckte, höher, denn sie trug nur ein Nachthemd. Sango wollte sich erheben, doch er wehrte ab: "Bleib sitzen!"

Danach trat er einige Schritte weiter in den Raum hinein, zog seinen Mantel aus und legte ihn beiseite. Das Gleiche tat er mit seinem Jackett. Während er das Tuch langsam entfernte, welches er um den Hals trug, eröffnete er der Dämonenjägerin: "Wir beide haben einige Dinge zu besprechen. Unter anderem möchte ich dir einen Vorschlag unterbreiten."

Achtlos warf er den Seidenstoff beiseite, widmete sich den obersten Knöpfen seines Hemdes und stockte, denn er bemerkte, der Blick der jungen Frau hing an seinen Fingern.
 

Tatsächlich konnte Sango ihre Augen nicht von dem getarnten Dämon lassen. Sie verspürte große Freude aufgrund seiner Rückkehr und hoffte viel Zeit mit ihm verbringen zu können. Als er sich der Straßenkleidung entledigte, beobachtete sie gebannt sein Tun. Er konnte nicht ahnen, dass sie gerade einen Liebesroman las, und was dort passierte, der romantische Teil, in ihrer Vorstellungskraft sich mit Taro abspielte. Sein Erscheinen brachte sie daher ein wenig aus der Fassung. Deswegen gelang es ihr nicht, den Blick von ihm abzuwenden und sie genoss es, wie er ein wenig die Haut unter seinem Kinn entblätterte. Liebend gern würde sie Küsse dorthin platzieren oder mit ihren Fingerknöcheln darüber streifen. Um so enttäuschter war sie, als er aufhörte.

Nicht hatte sie jedoch auf seine Worte vorbereitet. Mit einer Stimme, die ihr unter die Haut ging, halb flüsternd, erlaubte ihr Vormund: "Lebe deine Fantasie ruhig aus", und brachte damit ihr Blut in Wallung. Eine leichte Welle der Erregung überflutete sie. Beschämt, weil sie sich ertappt fühlte, drehte sie ihren Kopf zur Seite und schluckte.

"Du erlaubst doch, dass ich mich zu dir setze?", fragte Taro und wartete gar nicht ab, wie sie reagierte. Gleich darauf stand er neben ihr und nahm dann den geringen Platz ein, der zwischen Lehne und ihrem Sitz frei war.

Sango wollte von ihm abrücken, doch er ließ es nicht zu. Mit einem Arm umfasste er ihre Taille und verhinderte ihre Flucht. Er packte ihre Hand, küsste die Fingerspitzen und führte sie anschließend zu der Stelle, welche sie vorher so faszinierend fand, und hielt sie dort fest.

"Es ist mir ernst", äußerte Inu no Taisho und vergrößerte die Verlegenheit der werdenden Mutter noch. Abrupt riss sie ihre Hand los, konnte aber nicht verhindern, dass ihr Körper weiterhin festgehalten wurde.

Taro beugte sich vor, zog ihren Geruch ein. Da er erkannte, wie unbehaglich sie sich fühlte, gab er sie frei, denn erahnte ihr Dilemma und hatte nicht vor es auszunutzen. Obwohl sie von ihm angetan war, wollte er sie nicht verführen, bevor er ihre wahren Gefühle zu ihm kannte. Deswegen schlug er vor: "Reden wir darüber, bevor wir eine Dummheit begehen und sie hinterher bereuen. Es liegt nicht in meiner Absicht, dich zu überrumpeln."
 

Zwischen Enttäuschung und Erleichterung gefangen, also völlig verwirrt und nicht mehr Herrin ihrer Empfindungen, stimmte Sango zu und hoffte ihr Vormund würde zuerst sprechen, denn ihr fehlten die Worte. Aus diesem Grund bat sie: "Berichte mir von deinem Vorschlag!", und sah ihn erwartungsvoll an.
 

Kapitel 22 - Ungewöhnliche Anträge
 

Sango sieht sich am Ziel ihrer Wünsche, während Kagome Blütenblätter auszupft. Er liebt mich, er liebt mich nicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kagome2010
2019-01-06T21:23:55+00:00 06.01.2019 22:23
oh mann wie schön hoffe es geht bald weiter
Antwort von:  CheyennesDream
28.01.2020 20:47
Danke für dein Interesse. Ja habe ein wenig auf mich warten lassen. Gab da persönliche Gründe. Familie, Arbeit und so weiter ...
Jetzt geht es weiter. Hoffe du liest noch

Chris
Von:  Chrysanteme
2018-04-07T19:49:26+00:00 07.04.2018 21:49
Hallöchen meine Liebe!!!!!
Klasse endlich geht es weiter!😁😁😁😁
Cool wirklich ein sehr cooles Kapitel...ich bin wie immer begeistert.
Jetzt erfuhr man endlich die Wahrheit über die verstorbene Gefährtin von Sess .... Boah...Sorry dafür ...aber so eine Bitch...
Die Kinder tun mir aufrichtig leid, aber Sess holt sie hoffentlich rechtzeitig von Mika weg....
Und ich wusste es Inu Yasha und Tama...jajahaja😍😍😍😍
Echt Taro ist schon ein ausgepuffter Hund..hihihi...der Vertrag ist genial...nur wenn Mika draufkommt....Huch da wird aber eine angepisst sein ...🤣🤣🤣🤣
Schön und knisternd fand ich die Szene zwischen Sango und Taro...also bei den zwei Süssen schmilzt mein Herz dahin...die passen einfach so wunderbar zueinander.
Und wie wird sich Sango entscheiden???
Spannend auch wie es zwischen Sess und Kagome wohl weiter gehen wird....kommt sie hinter Sess Geheimnis....wird Sess sich seinen Gefühlen weiterhin widersetzen oder lässt er sie schlussendlich doch zu?
Freue mich schon wenns weitergeht.
LG Chrysanteme
Antwort von:  CheyennesDream
16.04.2018 13:30
Bei Taro muss man immer um die Ecke denken.
Mika wird es überleben. Sie kann sich mit dem Gedanken trösten das Kagome nur ein Mensch ist, der nicht ewig lebt.
Noch ist sie nicht die Gefährtin ihres Sohnes. Der muss nämlich selbst erst einmal wissen was er will.
Kagomes Leben liegt in den Händen eines gewissen Dämons.

Was wird Sango tun? Sie hat jetzt die Wahl.

Begeistert mich, wenn ich lese, wie sehr dir die Szenen zwischen den beiden gefallen.

Chris


Zurück