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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 315 / ??

PoV (Sicht): Kaiba Seto

Warnings: ---

Kommentar: Wortwörtlich bedeutet Animosität eine feindseelige Einstellung einer Person gegen jemanden oder etwas. Im heutigen Sprachgebrauch ist es eher eine Abneigung, Antipathie, Aversion gegen jemanden oder etwas... Komplett anzeigen

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Einen Schritt, um Animositäten zu überwinden

Bei den Göttern ... wie ich es hasse durch eine Stadt zu bummeln. Wieso hab ich mich nur dazu breitschlagen lassen? Vor meinem geistigen Auge taucht die Antwort auf diese Frage unmittelbar auf: Katsuya, der mich mit seinen Hundeaugen anschaut. Es sei eine gute Gelegenheit zu 'socialisen' und die Freundschaft mit den anderen zu festigen.
 

'Socialisen' ... ein englisches Wort, dass in die eigene Sprache übernommen wurde und wie ein solches Wort im Alltag verwendet wird. Mich schüttelt es jedes Mal, wenn jemand so etwas ausspricht. Chillen. Cringen. Dancen. Fappen. Mich schüttelt es und Katsuya beugt sich etwas zu mir rüber. Fragt, ob alles in Ordnung ist. Klar, ist es das. Irgendwie. Solange er mich nicht hier in dieser gut besuchten Fußgängerzone alleine stehen lässt.
 

Katsuya lächelt mich an und lässt mich meine Animositäten in diesem Moment vergessen. Wenn mein Streuner lächelt, dann ist das so, als würde nach einer langen Nacht endlich die Sonne aufgehen. Es kann noch so kalt in mir sein, eine Sekunde dieses Lächeln reicht aus, damit mein Inneres sich aufwärmt und ich mich wohl fühle. Nur zu gerne würde ich ihn dafür gerne küssen, doch ... ich möchte keine ungewollte Aufmerksamkeit auf uns ziehen.
 

Nicht wie Honda und Otogi, die Arm in Arm im Gleichschritt an den Schaufenstern entlang schlendern. Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden diese Harmonie so rasch wieder herstellen würden. Noch vor ein paar Tagen wirkten die beiden nicht so, als wären sie wieder zusammen. Doch seit unserer Fahrt hier her scheinen sie sich auf ihre alte Beziehung besonnen zu haben.
 

Plötzlich zeigt Honda mit dem Finger vor uns auf die große, bis hier her gut lesbare Anzeigetafel eines Kinos. Er fragt, ob wir nicht Bock hätten diesen neuen Film zu schauen. Sofort stellen sich mir alle Nackenhärchen. Kino bedeutet begrenzten Raum, viele Menschen und Dunkelheit. Mein Kiefer beginnt sich zu verspannen. In der Golden Week konnte ich mich vor dem Kinobesuch drücken, doch dieses Mal scheint er unausweichlich.
 

Umso überraschter bin ich, als ich plötzlich Yugi höre. Der Bunthaarige wirft ein, dass wir Mokuba nicht vergessen sollen. Dabei zwinkert er mir kurz zu und lächelt etwas. Ich hatte fast vergessen, dass Yugi und Ryou meinen nyktophobischen* Anfall in der Golden Week miterlebt hatten, als der Strom kurz ausgefallen war. Doch Yugi scheint sich noch sehr gut daran erinnern zu können und versucht mich vor einem Kinobesuch zu bewahren. Kurz lächele ich ihm dankbar zu.
 

Honda stimmt Yugi zu. Meint, er habe keinen Bock, dass Mokuba die nächsten Tage stinkig auf ihn sei. Ja, mein Bruder kann in diesem Punkt sehr nachtragend sein. Doch Otogi zieht sein Handy und schlägt vor, dass wir Mokuba einfach anrufen können. Dann könnte er zu uns kommen, wenn er Lust auf Kino hat. Wieder spannt sich mein Kiefer an. Doch bei der Kiefermuskulatur bleibt es dieses Mal nicht. Auch meine Schultern beginnen sich zu verspannen.
 

Da wirft nun mein Streuner ein, dass er seinem Dad versprochen hatte, ihm bei den Vorbereitungen für das abendliche Grillen zu helfen. Fügt noch schnell hinzu, dass er dabei nicht auf seinen besten Schüler verzichten könnte und blickt mich dabei an. Erst verstehe ich nicht. Doch dann wird mir klar, dass Katsuya von mir redet. Also trennen wir uns von Honda, Otogi und Yugi, um uns auf den Heimweg zu machen, während sie Mokuba anrufen und ihn fragen, ob er mit in den Film möchte.
 

Die Anspannung fällt zum Teil von mir ab. Ich frage mich, wann mich so etwas kalt lassen wird. Wann ich nicht mehr zurück schrecken werde, wenn es um so etwas Banales wie Kino geht. Einfach mit meinem Streuner und unseren Freunden ins Kino gehen und mich neunzig Minuten, zwei Stunden berieseln lassen. Ohne das mir der Angstschweiß ausbricht und ich nach einer Ausrede suche, um aus dem Saal zurück ins Licht zu flüchten.
 

Das vorsichtige Tasten nach meiner Hand reißt mich aus meinen Gedanken. Erst zieh ich erschrocken meine Hand weg. Doch dann fällt mir auf, dass wir die belebte Straße längst verlassen haben. Also lass ich meine Hand zurück in Katsuyas gleiten. Sofort verschränken sich unsere Finger und mehr Ruhe kehrt in mich ein. Die restliche Anspannung fällt von mir.
 

Katsuya dankt mir, dass ich heute mitgekommen bin. Ich schau ihn an. Wieder lächelt er mir zu und meint, dass er weiß, wie anstrengend so ein Bummel für mich ist. Verlegen schau ich auf den Weg vor uns. Mein blonder Streuner kommt einen halben Schritt näher an mich ran und schmiegt seine Schulter gegen die meinige. Flüstert mir zu, dass er wahnsinnig stolz auf mich ist, weil ich meine Animositäten angehe. So werden sie bald keine Macht mehr über mich haben.
 

Ich bleib stehen und schau kurz hinter uns, dann vor uns. Keiner außer uns ist gerade in dem Sträßchen unterwegs. Also beug ich mich zu Katsuya und zieh ihn in einen sanften Kuss, wobei ich meine Finger in das seidig-weiche Haar gleiten lasse. Katsuya ist überrascht, aber erwidert meinen Kuss. Als weiter vorne ein Auto an dem Sträßchen vorbei fährt lösen wir uns langsam wieder von einander. Katsuyas Lächeln ist jetzt viel strahlender.
 

Wir machen uns dran den restlichen Weg zu unserem Strandhaus zu bewältigen. In mir lodert schon wieder das Verlangen nach meinem Streuner. Und Katsuya geht es genauso. Mittlerweile erkenn ich seine Lust, wenn ich sie sehe. Also sputen wir uns ein wenig. Gerade, als mein Verlangen beginnt unerträglich zu werden, erreichen wir das Haus. Eilig schließe ich die Haustür auf und lass zuerst Katsuya eintreten. Hastig streifen wir unsere Schuhe ab und wollen schon nach oben, als ich Akito nach mir rufen höre. Ich bleibe stehen. Das Verlangen fordert, dass ich meinen Weg in unser Schlafzimmer fortsetze. Doch meine Vernunft hat die Dringlichkeit in Akitos Stimme wahrgenommen. Katsuya auch.
 

Langsam und etwas widerwillig steigen wir die wenigen Stufen wieder hinunter und betrete den großen Wohn-Ess-Kochbereich des Hauses. Dort sitzt Akito mit Jonouchi-san am Tisch. Als Katsuyas Dad mich sieht steht er auf und geht an mir vorbei. Dabei legt er mir kurz die Hand auf die Schulter. Dann angelt er nach seinem Sohn und zieht ihn mit in den Garten. Verwirrt seh ich den beiden Blonden hinterher, als Akito mich erneut anspricht.
 

Sofort gehört ihm meine Aufmerksamkeit. Er bittet mich, kurz am Tisch Platz zu nehmen. Das klingt nicht gut. Sofort frag ich nach Mokuba, doch Akito winkt nur ab. Meint, dass mein Bruder mit Noa in die Stadt ist. Dort wollten sie die anderen treffen und sich einen Film ansehen. Ich atme erleichtert auf. Setze mich dann aber wie gewünscht.
 

Ernst blickt Akito mich an. Dann erzählt er mir von seinem Fauxpas mit Noa. Davon, dass Noa jetzt weiß, dass ich Mokubas älterer Bruder bin und... Noa möglicherweise aus dem, was er gehört hat, schließen könnte, dass ich missbraucht wurde. Etwas wallt in mir hoch. Wut. Empörung. Enttäuschung. Noch letztes Jahr hätte ich mich völlig vergessen und hätte rumgetobt. Hätte Akito vorgeworfen, dass er das absichtlich gemacht hat. Doch ich weiß es mittlerweile besser und so bediene ich mich einer Methode, die mir Kai gezeigt hat. Schließlich sag ich Akito, dass er sich keinen Kopf machen soll: So etwas kann halt passieren.
 

Dann steh ich auf und ... weiß nicht so recht wohin. Doch Katsuya ist zur Stelle...
 

*Nyktophobie = Angst vor der Dunkelheit
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2023-08-08T13:23:22+00:00 08.08.2023 15:23
SuperKapitel, da sieht man wie sich Seto weiterentwickelt hat, seit er die Therapie mit Kai macht. Er lernt aus dem was dieser ihm sagt und setzt es um. Gut gemacht Seto!

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
08.08.2023 16:43
Hi Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

In der Tat hat Seto in den sechs Monaten Therapie echt große Schritte gemacht. Kein Wunder, dass Katsuya so stolz auf ihn ist, hm?

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2022-05-26T09:01:53+00:00 26.05.2022 11:01
Ich denke, dass Seto hier wieder einen Schritt nach vorne gemacht hat, indem er mit Katsuya und seinen Freunden in der Stadt war. Gut, dass Katsuya ihn geschickt und unauffällig vor dem Kinobesuch gerettet hat.
Bestimmt wird er mit Katsuya an seiner Seite auch seine Angst vor der Dunkelheit überwinden, aber immer einen Schritt nach dem anderen und immer schön drauf achten, dass die einzelnen Schritte nicht zu groß sind.
Toll das Katsuya immer zur Stelle ist, wenn sein Drache ihn braucht.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
26.05.2022 17:49
Hu hu Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ich denke auch, dass Seto einen guten Schritt nach vorne gemacht hat. Aber wie du sagtest: Gut Ding will Weile brauchen und die Sache mit der Dunkelheit ist ne ziemliche Nuss, die Seto und Katsuya erst noch knacken müssen :-)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2022-03-20T23:12:44+00:00 21.03.2022 00:12
Jeden Tag einen Schritt vorwärts. Schön dass Seto seine Freunde als verbündete hat.
Antwort von:  MAC01
21.03.2022 00:17
Guten Morgen / Guten Abend -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Jap... es müssen ja keine große Schritte sein. Kleine reichen manchmal auch aus.

Bis zum nächsten Kapitel :3


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