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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 256 / ??

PoV (Sicht): Honda Hiroto / Tristan Taylor

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Einen Schritt in eine andere Richtung

Keizo ist gelungen, was wir vergeblich versucht haben: Er hat Setos stoische Ruhe geknackt, so dass dieser endlich seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Also gehen wir wieder nach oben ins Erdgeschoss. Ich lass alle an mir vorbei gehen und dabei fällt mir auf, dass Ryuji gar nicht bei uns ist. Nachdem alle - außer Keizo und Seto - aus dem Keller gekommen waren schließ ich die Tür und lass die anderen alleine in die Küche gehen.
 

Ich geh schnell die Treppe nach oben und schau in das Gästezimmer, dass Ryuji und ich bewohnen, wenn wir hier sind, doch es liegt völlig leer da. Nachdenklich geh ich wieder ins Erdgeschoss und schau in die Bibliothek, doch auch dort ist mein Freund nicht. Auch das Wohnzimmer ist unbesetzt. Wo ist er nur?
 

Gerade als ich mich abwenden möchte fällt mir im Wohnzimmer der Durchgang zum Wintergarten ins Auge. Also durchquere ich den Wohnraum, gehe zum Durchgang und sehe Ryuji dort am Pool sitzen, die Hosenbeine hochgeschlagen und die Füße im kühlen Nass.
 

Langsam geh ich zu ihm, setz mich neben ihn, zieh meine Socken aus und schlage auch meine Hosenbeine hoch, bevor ich meine Füße in das erfrischende Wasser hänge. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Seit der Detective da war und von dem Selbstmord dieses Widerlings berichtet hat, ist Ryuji so merkwürdig.
 

Hm... nein, eigentlich schon seit dieser große Coup am Wochenanfang stattgefunden hat. Schon die ganze Woche ist er so ruhig und eher in sich gekehrt, was gar nicht zu ihm passt. Eigentlich ist er extrovertiert und muss ständig was tun. Also frag ich ihn ruhig, ob alles in Ordnung ist.
 

Ryuji lächelt nur kurz, bevor er wieder einen relativ neutralen Gesichtsausdruck bekommt und weiterhin auf die Wasseroberfläche blickt. Vorsichtig leg ich meinen Arm um ihn und spüre, wie er sich etwas anspannt. Er spielt mit seiner Ponysträhne. Wickelt sie immer wieder um seinen Zeigefinger, zieht den Finger aus dem Haar und wickelt es von neuem auf.
 

Das macht er nur, wenn er richtig angespannt ist und ihn etwas beschäftigt. Ich lasse ihm die Zeit, die er braucht, bis er bereit ist mir zu erzählen, was los ist. Es vergeht fast eine halbe Stunde, dann durchdringt seine weiche Stimme die Stille des Wintergartens. Seine Hand hat aufgehört mit der Ponysträhne zu spielen und liegt verschränkt mit der zweiten Hand in seinem Schoss.
 

Leise meint er zu mir, dass Seto noch erkennen wird, was für ein Glück es ist, dass dieser Typ sich umgebracht hat. Ich frag ihn, wie er darauf kommt. Da meint er zu mir, dass ein Ende mit Schrecken besser sei, als ein Schrecken ohne Ende. Ich zieh meine Stirn kurz kraus und versuch zu verstehen, was Ryuji damit meinen könnte. Doch ich hab keinen Plan. Also frag ich ihn nach.
 

Es vergeht wieder ein langer Augenblick, bevor Ryuji zur Antwort ansetzt. Er meint, dass diese Männer für das, was sie Seto angetan haben kaum zehn Jahre erhalten werden. Wenn überhaupt. Manche werden nur eine Bewährungsstrafe erhalten. Und selbst wenn sie zu einer längeren Haftstrafe verurteilt werden könnten sie früher schon wieder raus kommen. Auf Bewährung. Wegen guter Führung. Irgend sowas.
 

Vorsichtig frage ich ihn, wie er jetzt darauf kommt. Wieder vergeht ein langer Augenblick. Dann wendet er sein Gesicht zu mir und schaut mir in die Augen. Die Narbe unter seinem Auge ist kaum noch mit dem Kajal abgedeckt und schimmert rötlich durch. Sanft lege ich eine Hand an die Wange mit der Narbe und sofort zuckte er mit dem Gesicht weg - wie fast immer, wenn ich diese Gesichtshälfte berühre.
 

Ich weiß, dass das daran liegt, dass sein Vater ihn früher immer auf dieser Seite geohrfeigt hat. Wann immer Ryuji seiner Meinung nach enttäuscht hat, gab es eine Schelle. Das steckt noch in ihm und Ryuji hasst es, wenn er instinktiv so reagier. Er hat mir mal anvertraut, dass er sich dann immer mental selbst maßregelt, um sich das abzugewöhnen
 

Sein Vater... auf einmal klingelt es bei mir. Wir haben nie darüber gesprochen, was aus seinem Vater geworden ist. Also frag ich ihn vorsichtig. Ryuji lässt seinen Kopf hängen und meint, dass er im Gefängnis sitzt. Das ist gut, oder? Er nickt, aber wirkt nicht wirklich glücklich darüber. Daher hake ich weiter nach.
 

Plötzlich grinst mich Ryuji an, als sei gar nichts gewesen, und meint, dass sein Vater frühestens in zwei Jahren raus kommen wird. Doch in seinen Augen seh ich die Furcht vor diesem Tag. Vor dem, was sein Vater dann tun könnte. Ein Zeichen dessen, zu was sein Vater imstande ist, trägt er mitten in seinem Gesicht und wird jeden Tag daran erinnert, wenn er in den Spiegel schaut.
 

Vorsichtig zieh ich ihn in meine Arme und küsse ihn liebevoll. Bei all dem Drama rund um Seto vergesse ich immer wieder, dass auch andere viel Scheiße im Leben erlebt haben. Andere, wie Ryuji. Er erwidert meinen Kuss und legt etwas mehr Leidenschaft hinein. Oh, ich kenne diese Taktik. Sie führt für gewöhnlich direkt zum Sex. Aber heute möchte ich das nicht.
 

Er blickt mich verletzt an, als ich ihn zurück weise. Langsam zieht er seine Füße aus dem Pool, nimmt das Handtuch auf der anderen Seite und trocknet sich damit ab. Dann steht er auf und verlässt den Wintergarten. Ich haste ihm hinterher. Mit nassen Füßen. Greife nach seinem Arm, um ihn aufzuhalten. Er wirbelt nur wütend herum und fragt giftig, was ich von ihm will.
 

So hab ich meinen Ryuji noch nie erlebt. Ich mustere ihn erschrocken. Dann scheint ihm selbst bewusst zu werden, wie er reagiert hat und beginnt verlegen zu grinsen. Entschuldigt sich bei mir für seine Reaktion, während er sich langsam meinem Griff entwindet. Kurz und oberflächlich küsst er mich, dann huscht er davon.
 

Die Sache mit seinem Vater scheint ihm mehr zu schaffen zu machen, als ich gedacht habe.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-10-15T19:21:06+00:00 15.10.2021 21:21
Scheinbar belastet Ryuji mehr, als er anderen sagen möchte.
Hoffentlich nimmt das kein böses Ende.
Aber schön wie du es geschrieben hast.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  MAC01
17.10.2021 05:49
Hi Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm... ja, scheinbar belastet Ryuji wirklich mehr, als er bereit ist zu offenbaren. Und ein böses Ende wünschen wir keinem unserer Jungs, oder?

Bis zum nächsten Kapitel :3
Antwort von:  Yui_du_Ma
17.10.2021 18:59
Nein, wir wünschen keinem unserer Jungs ein böses Ende!!!
Von:  Onlyknow3
2020-06-21T11:08:24+00:00 21.06.2020 13:08
Ja auch Duke kann ein Lied davon singen, was Misshandlung anrichten können.
Auch Duke muss damit zurecht kommen, das musste Tristan eben erfahren.
Doch was kann er tun, um diesem in irgend einer weise zu helfen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
21.06.2020 13:35
Hallöchen Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

du hast vollkommen Recht: Auch Duke / Otogi weiß wie es ist, wenn ein Elternteil nicht beschützt, wie es seine Aufgabe wäre, sondern mit eiserner Hand über einen herrscht.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Lexischlumpf183
2020-06-20T21:20:44+00:00 20.06.2020 23:20
Oh interessante Wendung, hab die beiden doch Tatsache nich mehr auf dem Schirm gehabt, bin jetzt ziemlich neugierig wie es weitergeht 😮 bis bald (ganz schnell bald 😅) 😄😄
Antwort von:  MAC01
21.06.2020 09:13
Hi  Lexischlumpf183,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Hm, ich hab diesen Faden wiederentdeckt und hab nur auf eine passende Gelegenheit gewartet ihn endlich mal wieder verknüpfen zu können :D Worauf genau bist du denn neugierig geworden?

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Alistor
2020-06-20T20:15:25+00:00 20.06.2020 22:15
Oh
Ja das hatte ich schon wieder ganz vergessen. Ich bin gespannt worauf das noch hinaus läuft
Antwort von:  MAC01
20.06.2020 22:23
Hallo Alistor,

vielen Dank für deinen Kommi :3

Es freut mich, wenn ich meine Leserschaft hin und wieder überraschen kann indem ich einen alten Faden wieder aufnehme. Mal schauen womit ich euch das nächste Mal überraschen kann :D

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2020-06-20T19:09:26+00:00 20.06.2020 21:09
Ein gutes Kapitel.
Hier wird ein neuer Handlungsfaden angedeutet. Sehr interessant. Bin gespannt, ob und was du daraus machst.
Otogi hat recht, dass Seto noch erkennen wird, was der Selbstmord von diesem ... noch alles bedeutet, nämlich nicht nur fehlende Gerechtigkeit, sondern auch Erleichterung durch die Gewissheit, dass ihm von diesem nie wieder Gefahr droht.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
Wünsche dir ein schönes Wochenende.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
20.06.2020 21:14
Hu Hu Neko20,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Hm... ich greife einen alten Handlungsfade auf, den ich länger hab schleifen lassen, aber ich denke hier passt er ganz gut rein, an diese Stelle. Schauen wir mal, ob er sich so entwickelt, wie er geplant ist oder ob sich wieder alles total chaotisch entwickelt XD

Ein wundervolles Wochenende und bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Shijin
2020-06-20T18:47:52+00:00 20.06.2020 20:47
Shijin: Sind das wirklich noch zwei Jahre?
Antwort von:  MAC01
20.06.2020 20:51
Hey Shijin,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Schön mal wieder von dir zu hören :) Ich hoffe, es geht dir gut. Hm... warum sollten es nicht noch zwei Jahre sein?

Bis zum nächsten Kapitel :3
Antwort von:  Shijin
20.06.2020 22:07
Vorzeitige Entlassung?
Antwort von:  MAC01
20.06.2020 22:10
Waaas,... sowas gibt es doch gar nicht... oder doch? XD
Von:  -Pharao-Atemu-
2020-06-20T17:39:02+00:00 20.06.2020 19:39
Gemeinheit, jetzt will ich wissen was genau das mit Ryuji und seinem Vater ist und wo der seine Narbe her hat
*gespannt ist
*dich an den PC schieb
Los! Weiterschreiben sonst Essensentzug!
Antwort von:  MAC01
20.06.2020 19:58
Hey -Pharao-Atemu-,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Hm... wie wo was? Die Herkunft von Otogis Narbe...?

*schlender pfeifend davon*

Bis zum nächsten Kapitel :3


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