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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 245 / ??

PoV (Sicht): Isono Akito

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Einen Schritt auf der Suche

Ich schließe gerade mein Hemd und Doktor Akari räumt sein Stethoskop weg. Sein Blick, mit dem er mich dann bedenkt, ist ernst. Er meint, es gäbe da ein, zwei Geräusche, die ihm Sorge bereiten. Die er weiterhin beobachten wird, aber ich möglicherweise zwecks einer umfassenden Untersuchung Mitte oder Ende der Woche noch einmal ins Krankenhaus muss.
 

Noch ehe er ins Detail gehen kann klingelt mein Telefon. Ich schau auf das Display und erkenne die Nummer als die, von Mokubas Schule. Also nehme ich das Gespräch an. Normalerweise mach ich so etwas nicht, denn ich halte es für respektlos meinem Gesprächspartner gegenüber. Aber wenn es um Mokuba oder Seto geht, ist alles andere nebensächlich.
 

Doktor Akari beginnt auch seine restlichen Untersuchungswerkzeuge wegzupacken und verabschiedet sich mit einem Nicken. Ich erwidere das Nicken, während ich drauf warte, dass die Sekretärin mich mit dem Direktor verbindet. Dann hab ich den konservativen Mann am Apparat, der mich darüber informiert, dass Mokuba erst für Unruhe auf dem Schulflur gesorgt habe und dann nicht zum Unterricht erschienen ist.
 

Ich teil ihm mit, dass ich gleich bei ihm sein werde. Dann lege ich auf, ziehe mir einen Anzug über und eile dann zur Haustür. Mein Körper fühlt sich immer noch etwas steif und unbeweglich an als ich in meinen Toyota Avalon einsteige. Nach dem Einsteigen nehme ich mir einen kurzen Moment, um zur Ruhe zu kommen. Dann fahr ich los.
 

Nach nur fünfzehn Minuten erreiche ich Mokubas Schule, parke direkt vor dem Eingangstor, und steige aus. Wieder muss ich mir nach dem Positionswechsel einen Moment nehmen. Dann betrete ich das Gelände und schließlich das Gebäude. Zu meiner Überraschung steht der Direktor direkt an der Tür zum Schulgebäude und scheint mich schon zu erwarten.
 

Ohne eine weitere Begrüßung verlange ich zu erfahren, für was für Unruhen Mokuba gesorgt haben soll. Der Direktor führt mich zu einem Spind, der offen steht und innen total verbrannt wirkt. Er meint, dass es sich dabei um Mokubas Spind handelt. Als ich frage, warum Mokuba seinen eigenen Spind angezündet haben soll zuckt der Mann nur mit den Schultern.
 

Ich schaue mir auch die Tür an und kann feststellen, dass diese von außen vor kurzem erst geschrubbt wurde. Als ich den Direktor darauf anspreche lässt er den Hausmeister rufen. Dieser kommt und erzählt, er habe Mokuba eine Schmiererei wegscheuern gelassen. Scharf frag ich, was für eine Schmiererei. Doch der Hausmeister meint nur, es wäre eine unflätige Bezeichnung gewesen, die er nicht laut wiederholen möchte.
 

Ein schweres Seufzen entkommt meiner Kehle und ich lege meine Finger kurz an die Nasenwurzel. Ich frage die beiden Männer, ob sie wirklich so borniert sind, dass sie einem Opfer von Mobbing die ganze Schuld zuschieben möchten. Der Direktor will sich schon über meinen Vorwurf eschauffieren, als ich ihm das Wort abschneide und ihm drohe, dass wenn meinem Sohn etwas geschehen ist, ich ihn und diese Schule zur Verantwortung ziehen werde.
 

Man könnte meinen, dass der Kopf eines Menschen ab einem gewissen Rotton explodieren oder in Flammen aufgehen kann, doch dem ist nicht so, wie der Direktor beweist. Er weist jede Schuld von sich und seine Einrichtung. Redet von schwierigen Persönlichkeiten. Knurrend warne ich ihn, seine Lage nicht noch schlimmer zu machen. Nicht nur, dass er meinen Sohn, ein Opfer von Mobbing, als Sündenbock ran ziehen will, nein, jetzt möchte er aus ihm noch ein Problemschüler machen?
 

Genug ist genug. Ich verlange auf der Stelle eine Suchaktion nach Mokuba auf dem Schulgelände. Der Direktor faselt was von nicht genügend Kräfte, für so eine Suchaktion. Also teile ich ihm mit, dass ich mich beim Bildungsminister über ihn beschweren werde und er die längste Zeit Direktor gewesen sein wird. Auf einmal fängt er an den Hausmeister anzubellen, er solle mit seinen Assistenten endlich die Suche aufnehmen. Dann eilt er ins Sekretariat und keine Minute später hör ich ihn über die Lautsprecher die Fluraufsichten zu sich rufen, um sie in die Suche einzuspannen.
 

Ich nehme mein Handy und wähle Mokubas Nummer. Doch ich lande nur auf der Mailbox, wobei ich keine Nachricht hinterlassen kann, weil sie voll ist. Also ruf ich eine spezielle App auf und gebe dort Mokubas Handynummer ein. Die App verschiebt alle gespeicherte Sprachnachrichten aus der Mailbox in eine Cloud, so dass ich bei einem erneuten Anruf eine Nachricht hinterlassen kann.
 

Mokuba ist ein kluger Junge. Aber auch sensibel. Das war er schon immer. Wenn er also am Morgen hier rein kam und gemobbt wurde - und daran besteht für mich gar kein Zweifel -, dann seinen Spind brennend vorgefunden hat und schließlich für alles die Schuld bekam wird er sich von hier verdrückt haben. Daher geh ich nicht davon aus, dass er sich hier irgendwo versteckt hat. Er ist nicht nach Hause gekommen. Vermutlich, weil er nicht wollte, dass ich mich aufrege oder Sorgen mache. Also wohin würde der Kleine gehen?
 

Schließlich verlasse ich zügig die Schule wieder, steige in mein Auto und fahre los. Ich hab da so eine Ahnung. Nach einer halben Stunde komm ich an der Villa an. Noch immer ist hier die Polizei äußerst aktiv. Scheinbar suchen sie immer noch den Weg durch das Labyrinth unter dem Haus zu dem Fluchttunnel, der in Setos Büro führt.
 

Einer der Beamte will mich aufhalten, doch ich sage ihm, dass diese Villa nur durch meine Zustimmung untersucht werden darf und ich diese auch gerne wieder zurückziehe, wenn er sich mir weiterhin in den Weg stellt. Er telefoniert kurz mit einem Vorgesetzten, dann nickt er und winkt mich durch. Als ich an ihm vorbei gehe richtet er mir einen Gruß von Detective Nagasato aus.
 

Als ich ins Haus komme steuere ich direkt die Treppe in den oberen Stock an. Ich brauch etwas länger, bis ich die Stufen genommen habe und oben muss ich kurz verschnaufen. Als erstes schau ich in die Richtung, in der zuletzt die Zimmer der beiden Jungs lagen, dann in die Richtung, in der das große Regal die Tür zu Gozaburos Schlafzimmer verbirgt. Irgendetwas zieht mich in diese Richtung und als ich am Gangende ankomme sehe ich, dass die Tür zu Setos altem Zimmer einen Spalt offen steht.
 

Langsam öffne ich die Tür etwas weiter und dahinter schlägt mir blankes Chaos entgegen. Die Schubladen sind aus der Kommode gerissen und wurden teilweise an ihr zertrümmert. Textilien wurden zerrissen oder zerschnitten. Die Federn aus den Kissen sind im ganzen Raum zerstreut. Die Decke liegt in einer Ecke. Der kleine Beistelltisch neben einem Sessel wurde ebenfalls gründlich zerlegt.
 

Dann höre ich ein leises Schluchzen. Ich folge ihm zu einer Ecke, die sich hinter einer umgestürzten Topfpflanze verbirgt. Dort sitzt Mokuba zusammengekauert auf dem Boden. Langsam setz ich mich neben den Schwarzhaarigen, lege mein Arm um dessen Schulter und er presst sich augenblicklich fest an mich. Schluchzt lauter und verzweifelter.
 

Er wollte den Ort, an dem sein Bruder einen Teil seines Schmerzes und Leid erfahren hatte, zerstören. Doch Mokuba musste erkennen, dass das seinen Hass auf ihren Adoptivvater kaum schmälert oder irgendetwas besser macht. Aber ich sage nichts zu Mokuba. Bleibe einfach da sitzen und warte ab...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-10-11T15:56:58+00:00 11.10.2021 17:56
Was für ein Direktor.
Da kann man nur mit den Kopf schütteln.
Sowas ist unmöglich, einen Opfer die Schuld geben.
Einfach unmöglich.
Zum Glück wusste Isono, wo Mokuba zu finden ist.
Antwort von:  MAC01
11.10.2021 18:09
Hi Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, der Direktor ist eine Sackfalte! Borniert vom Scheitel bis zur Sohle. Aber noch heute gibt es Lehrer und Direktoren, die Mobbingopfern die Schuld für das Mobbing geben, statt die Schuld bei denen zu suchen, die die Verantwortung dafür tragen: Die Mobber.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2020-05-15T04:22:55+00:00 15.05.2020 06:22
Ein gutes Kapitel.
Dieses Direktor ist ja echt unmöglich, aber leider passiert es immer wieder, dass Opfern die Schuld gegeben wird. Ist für manche Menschen einfacher als sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Hoffentlich hat das für den noch Konsequenzen.
Das Mokuba Setos altes Zimmer zerstören wollte ist verständlich, aber er hat etwas wichtiges dabei gelernt.
Hoffentlich hat sich Akito nicht körperlich überfordert. Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
15.05.2020 14:10
Hi Neko20,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Ja, der Direktor ist ein Arsch, mal schauen ob der Wunsch vieler Kommi-Schreiber sich erfüllen wird, was ihn betrifft. XD Aber leider ist es auch in Deutschland leider keine Seltenehit, dass viele Menschen (egal welchen Beruf sie haben) lieber das Symptom, anstatt die Ursache angehen.
Wir hoffen das Beste für Akito...

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Onlyknow3
2020-05-12T13:03:48+00:00 12.05.2020 15:03
Dem kann ich mich nur anschließen, jeder weitere Kommentar unnötig.
Akito sollte diesen Rektor, wirklich absetzen lassen für seine Aussage über Mokuba.
Der kann einem hier nur leid tun, und Akito hatte den richtigen riecher.
Er kennt eben seine Kinder, weiß wie er sie einschätzen muss.
Super Kapitel, auch wenn es Akito wieder aus dem Haus treibt, anstatt das er sich ausruht und erholt.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
15.05.2020 14:08
Hu hu Onlyknow3,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Mal schauen, ob euer Wunsch sich erfüllen wird :D Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  einfach_Antonia
2020-05-12T11:18:08+00:00 12.05.2020 13:18
Huhu :)

Also als erstes: Wasn das für ein inkompetenter Direktor? -.- aber leider gibt es auch solche Menschen in der Realität noch viel zu oft....

Und dann: Armer Moki :( den würd ich jetzt auch gerne in den Arm nehmen und durchknuddeln.

Bis bald
Antonia 💚
Antwort von:  MAC01
12.05.2020 13:23
Hallo einfach_Antonia,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, leider gibt es noch solche Menschen, gerade im Schulbetrieb, noch häufig, wie mir Freunde, die Lehrer sind, berichten. Das ist vielen gar nicht bewusst und tatsächlich wird im Lehrerzimmer oft von den Opfern als Ursache für die aufgekommene Unruhe gesprochen. Das finden viele Lehrer der jüngeren Generation nicht gut, aber viele trauen sich nicht, aufzustehen und ältere Kollegen oder gar den Vorgesetzten da den Kopf zu waschen.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2020-05-12T09:13:23+00:00 12.05.2020 11:13
Oh ja das Opfer ist der Unruhestifter.
*Rektor ne Schelle gibt*
WIe kann dieser widerwärtige... das widerwärtige Subjekt es waren
*faucht*
Aber Akito beweist wieder so schön wie sehr er seine Kinder liebt.
Und Moki ist so wundervoll in seinem Wunsch diesen Ort zu zerstören
Antwort von:  MAC01
12.05.2020 11:15
Hey -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja, die Borniertheit mancher Menschen in der Mitte der Gesellschaft, die auch noch den Auftrag haben, Kinder auszubilden, ist manchmal echt luftraubend. Da fällt einem manchmal nichts mehr zu ein.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Antwort von:  -Pharao-Atemu-
12.05.2020 11:34
Meine Klassenkameraden haben mich mehrere Male ins Krankenhaus befördert.
Aussage der Lehrerin: "Bei uns gibt es kein Mobbing, aber wenn dann liegt es daran dass du eben anders aussiehst."
Ich war da erst einmal völlig von der Wolle.
Tja und so blieb es eben wie es war.


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