Zum Inhalt der Seite

Warrior

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue Chancen

Die restliche Woche, in der Adrien noch in London war, verging wie im Flug.

Marinette ging ihm zwar nicht aus dem Weg, aber wirklich viel Zeit hatten die beiden nicht mehr zusammen verbracht. Entweder hatte sie viel zu tun, oder er war beschäftigt.

Denn, wenn er schonmal in London war, wollte er auch ein paar andere Dinge erledigen, zu denen er sonst nicht kam.

"Ich glaub nicht, dass sie nach Paris kommen wird.", schmatzte Plagg, während er seinen Käse genüsslich aß.

Adrien sah aus dem kleinen Fenster des Privatjets und nickte. "Ich glaub es auch nicht. Aber Alya würde sich sicher sehr darüber freuen."

"Natürlich. Nur Alya freut sich darüber...", lachte sein Kwami nun und griff nach dem nächsten Stück.

Mit fragendem Blick wandte er sich seinem kleinen schwarzem Freund zu. "Wie meinst du das?"

"Du redest im Schlaf. Und anscheinend geht sie dir nicht aus dem Kopf. Zumindest laut dem, was du im Schlaf so von dir gibst."

Der Blonde sah Plagg entsetzt an. "WAS?"

Nun schwebte das Wesen direkt vor seine Nase und gestikulierte wild.

"Nun hab dich doch nicht so. Rot steht dir."

Dann nahm er eine neue Ausgangs Pose an.

"So weich..."

Jetzt sah er Adrien fragend an. "Was war denn so weich?"

Adrien versteckte sein Gesicht hinter einer Hand. "Oh mein Gott."

Dann hörte man zum Glück ein paar Schritte und Plagg verschwand in seine Reisetasche.

"War ihre London Reise zufriedenstellend?", fragte seine Agentin, welche gerade hereinkam.

Er nickte und wandte sich wieder dem Fenster zu. "Ja."

"Nun... Wer war denn die junge Frau, deren Unterwäsche ich durch London fahren durfte?", fragte sie nun etwas genervt.

Adrien seufzte. "Wie bereits oft genug erwähnt, ist diese junge Frau eine alte Schulfreundin."
 

Den gesamten Flug über, saß seine Agentin ein paar Plätze vor ihm, so blieb Plagg in der Tasche und Adrien hatte Gott sei Dank seine Ruhe.

Er war die Fragerei Satt. Und die Seitenhiebe seines Kwamis sowieso.

Zuhause angekommen, warf er seine Tasche erstmal in die Ecke und legte sich ins Bett. Fliegen mochte er nicht sehr gern. Danach war er jedes Mal unglaublich müde.

Und schon klingelte sein Telefon.

"Ja?"

"Wieder im Lande?"

Adrien saß sich auf. "Hey Nino."

"Wie gehts Marinette?"

Nun begann Adrien zu lachen.

"Hey Alya."

"Wie gehts ihr?", harkte sie nach.

"Gut, würde ich sagen."

"Wann kannst du hier sein?"

"Wo?"

Die Frau stöhnte genervt auf. "Na bei Nino!"

"Morgen?"

"Wieso nicht heute?", fragte sie streng.

"Weil ich schlafen möchte... Morgen Vormittag komm ich vorbei und erzähle alles."

Nachdem Ninos Freundin endlich Ruhe gab, legte er auf und legte sich erneut hin.

Wie die letzten Tage schon, träumte er wieder von einer bestimmten Frau. Nur war es nicht Marinette, sondern träumte er heute das erste Mal seit langem wieder von seiner Ladybug.

Wie sehr er sie vermisste. Als sie damals spurlos verschwand, brach es ihm das Herz. Lange hatte er nach ihr Gesucht, sie jedoch nie gefunden. Wenn er ehrlich war, suchte er noch immer nach ihr.

Was auch immer mit ihr geschehen war. Er musste es wissen und er würde so lange nicht aufgeben, bis er sie gefunden hatte.
 

Nach ein paar Stunden Schlaf, lag er nun wach und kaputt in seinem Bett. Er döste noch vor sich hin, bis die Kopfschmerzen, die er nach einem "Mittagsschlaf" bekam, nachließen.

Da klingelte erneut sein Handy. Er seufzte und schob sein Handy in die Nachttisch Schublade.

Nach einem kurzen Moment, gab der Anrufer auf und Adrien seufzte erleichtert auf.

Dann schloss er seine Augen und ging die letzten Tage in London nochmal durch.

Marinette war wirklich eine unglaublich attraktive, junge Frau geworden. Und sie hatte Talent. Sogar Vivianne fand ihre Designs gut. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie einen Freund hatte.

Aber wohl kaum. Wenn sie sich keine Freunde gesucht hatte, würde sie auch keinen Mann kennenlernen.

Doch... Dieser Kerl, welcher ebenfalls in ihrem Team war, wirkte sehr interessiert an ihr...

Ob er wohl Marinettes Typ war?

Er wusste gar nicht was ihr Typ war, fiel ihm in dem Moment auf.

Und da ertönte erneut sein Handy.

Ohne auf das Display zu achten, nahm er das Gespräch an.

"Ja?"

"A...drien?", fragte eine leise Stimme.

"Marinette?"
 

Adrien war wieder auf dem Weg nach Paris und sie saß wieder alleine in London.

Sie hatten zwar kaum Zeit für einander. Was wohl auch gut war, da ihr die Sache mit ihrer Unterwäsche noch immer unangenehm war. Gott. Sie würde sich bis an ihr Lebensende dafür schämen.

Am Morgen hatte er sich noch von ihnen allen verabschiedet und ihr erneut gesagt, dass sie bald mal nach Paris kommen sollte.

Einige Tage zuvor hatte er ihr noch seine Handynummer gegeben, damit sie in Kontakt bleiben konnten. Natürlich würde sie diese Nummer niemals benutzen.

Nun saß sie an ihrem Arbeitsplatz und arbeitete an ein paar kleinen Designs, die sie seit dem Zusammentreffen mit ihrem alten Schwarm im Kopf hatte.

Jess und Mike unterhielten sich in der Zwischenzeit über das Projekt an dem alle außer ihr arbeiteten.

Seufzend legte sie kurz den Stift zur Seite und streckte sich.

Da ging die Tür auf und Ms Westwood betrat den Raum.

"Marinette. Folgen sie mir in mein Büro. Wir müssen etwas besprechen."

Marinette folgte ihrer Chefin ins Büro und nahm auf dem Stuhl vor ihrem Tisch platz.

"Also. Ihre Designs sind hervorragend…"

Marinette nickte und bedankte sich.

"Obwohl ihre Entwürfe die besten sind, dürfen sie leider nicht an dem Agrest Projekt teilnehmen."

Erneut nickte Marinette.

"Aber ich würde sie gerne mit einem anderen Projekt beauftragen. Das wäre mir ein großes Anliegen...

Und zwar geht es um..."
 

Stunden später saß sie nun in ihrem Zimmer und starrte auf ihr Handy.

"Los ruf an.", drängte Tikki sie.

Marinette schluckte und wählte Adriens Nummer.

Doch niemand nahm ab.

"Was jetzt?", fragte Marinette entsetzt.

Tikki begann zu lachen. "Du versuchst es nochmal?"

Panisch schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf. Es hatte sie schon allen Mut gekostet, überhaupt das eine mal zu Wählen.

Doch nach ein paar Minuten, schwebte Tikki zum Handy und wählte seine Nummer.

Und dieses Mal ging er ans Telefon.
 

"Was gibts?", fragte Adrien. Er klang müde. Gott... Sie hatte ihn geweckt.

"Hab ...ich dich aufgeweckt?", fragte sie vorsichtig.

"Nein. Ich lag schon wach auf dem Bett."

"Ich brauch deine Hilfe...", kam sie sofort auf den Punkt.

Nun klang er am anderen Ende der Leitung überrascht.

"Wobei denn?"

"Ich habe ein Jobangebot. Mit Mama und Papa habe ich schon besprochen. Sie sind nicht begeistert, aber es geht in Ordnung."

"Okay?"

"Ich soll mich um einen kleinen Laden kümmern. Er soll renoviert werden. Und dann sollen dort günstige Kollektionen von Ms Westwood verkauft werden..."

"Marinette... Ich bin in Paris... Ich kann dir nicht helfen."

Marinette schüttelte den Kopf. Als ihr klar wurde, dass er das nicht sehen konnte, seufzte sie.

"Darum geht es ja. Der Laden ist nicht in London... Sondern in Paris."

Stille.

Nach gefühlt ein paar Minuten, wollte sie gerade fragen, ob er noch dran war, da sprach er endlich wieder mit ihr.

"Wann?"

"Wann was?", fragte sie verwirrt.

"Wann wirst du in Paris sein?"

"Dabei brauch ich deine Hilfe. Ich kann sobald ich eine geeignete Wohnung habe nach Paris."

"Also... Willst du so lange bei mir wohnen?", fragte das Model überrascht.

"Was?", Marinette sprang entsetzt von ihrem Bett auf.

"Nein!... Ich würde dich bitten, für mich eine Wohnung zu suchen. Ich wollte Alya überraschen, also soll sie davon noch nichts wissen."

Die beiden gingen noch alles genau durch.

Sie hatten sich darauf geeinigt, dass er sich ein paar Wohnungen ansah und ihr davon dann Bilder schickte. Sofern der Preis und die Wohnung akzeptabel waren, würde sie nach Paris kommen.
 

Am Abend rief dann auch noch Alya an und kurz dachte Marinette, dass Adrien sich verplappert hatte. Aber Alya wollte nur wissen, ob noch irgendwas zwischen ihr und Adrien vorgefallen war.

Ihre Eltern sprachen auch nochmal mit ihr. Sie hatten gehofft, dass Marinette es sich anders überlegt hätte. Aber es war eine große Chance, die wollte sie sich nicht entgehen lassen.

Und sie konnte zurück nach Paris. Zumindest für eine Zeit lang.

Wie könnte sie dazu also Nein sagen?

Überglücklich ließ sich Marinette nach dem Essen in das warme Wasser ihrer Wanne sinken.

Tikki, die neben ihr saß seufzte ebenfalls wohlig auf, als sie ins Wasser sank.

"Zurück in Paris, könnten die Akumas zurückkehren, Marinette."

Sie nickte. "Ich weiß. Aber nur, wenn Chat Noir noch irgendwo rumläuft."

Tikki nickte, sagte allerdings nichts.

In letzter Zeit hatte sie manchmal das Gefühl gehabt, Plagg in London zu spüren.

Das wollte sie aber erstmal für sich behalten. Sie konnte es sich ja auch eingebildet haben.

"Ich bin stolz auf dich.", murmelte Tikki dann plötzlich.

Marinette lachte auf. "Worauf denn genau?"

"Langsam kannst du normal mit ihm sprechen. Man merkt, dass du erwachsen wirst."

"Hm.."

Das sah Marinette nicht so. Aber wenn Tikki das dachte, wollte sie ihr nicht widersprechen.

Paris... Dass sie dorthin zurückkehren würde und das schon so bald, hatte sie nicht erwartet.

Ehrlich gesagt, hatte sie Angst davor, zurückzukehren. Aber sie war Ladybug und musste sich schon so oft ihren Ängsten stellen.

Also würde sie es dieses eine Mal erneut schaffen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück