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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh.. dieses Kapitel habe ich einige Male angefangen... sollte ganz anders werden und eigentlich schon viel weiter gehen, aber dann hatte ich doch das starke Bedürfnis noch etwas mehr auf das "Admiral werden" einzugehen. Sogesehen war dieses Kapitel eigentlich gar nicht geplant xD Komplett anzeigen

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Something worth fighting for

Jhu knurrte der Magen so laut, dass es regelrecht durch den Gang hallte. Die Tür zu Garps Büro fiel hinter ihnen zu und sofort war schon klar, wo es als nächstes hingehen sollte.

Die drei schlugen sogleich den Weg Richtung Kantine ein, als ihnen die nächste wichtige Person über den Weg lief.

Admiral Kizaru ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich mit seinem ehemaligen Schützling auf Zeit zum nächsten Schritt zu begleiten.
 

„Ki-chan!“, rief Jhu sogleich und lief auf den Älteren zu. Was nach einer Umarmung mit Anlauf aussah, wurde zu einer tiefen Verbeugung seitens Jhu und einem Tätscheln auf Schulter seitens Kizaru.

„Moshi mosh“, lachte der Admiral und gebat Jhu, sich aufzurichten.
 

„Ich habs geschafft Ki-chan, wie du gesagt hast, ich komme auch ohne Teufelsfrucht weiter, was glaubst du, wie stark ich erst werde, wenn ich doch mal eine esse“, sagte sie außer sich vor Freude, was aber durch den gelben Affen direkt wieder gedämpft wurde.
 

„Moooshi…Deswegen bin ich hier“, sagte er und eröffnete das Gespräch direkt auch an Akio gerichtet.

„Die Admiräle der Marine sind Teufelsfruchtnutzer allesamt. Mosh mosh“, begann er. Jhu verfiel beinahe das Gesicht.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte ungeduldig und Akio gab seine Vermutung sogleich kund. Sie beide würden nun dazu gezwungen werden eine der seltenen Früchte zu verspeisen.

Kizaru bestätigte diese Vermutung mit einem Nicken.
 

„Admirälin Kori darf uns natürlich folgen. Danach gibt es einen anderen wichtigen Termin für euch. Mosh mosh“, gab er dem Trio zu wissen, ihm zu folgen und grinste beim zweiten Teil der Information verstohlen in seinen kaum vorhandenen Bart.
 

„Das ist ja so aufregend, jetzt bekommt ihr euch Teufelskräfte“, jubelte Kori, stieß dabei aber nicht auf so viel Begeisterung wie sie es vermutete.

Akio stand dem Ganzen eigentlich recht offen gegenüber, Jhu fühlte sich bevormundet.
 

„Ich hoffe, es ist zumindest was Cooles“, murrte sie und folgte Kizaru mit verschränkten Armen.

„Denkst du, ich suche dir etwas Langweiliges aus? Mosh mosh…“, fragte Kirzaru. Das allerdings erhellte Jhus Stimmung augenblicklich.

„Du hast mir was ausgesucht? Dann kanns nur cool sein, ist es was Ähnliches wie deine Kraft?“, fragte sie aufgeregt, doch Kirzaru ging nicht darauf ein.

Er geleitete das Trio durch einen Irrgarten an Gängen bis in den Keller des Hauptquartiers – selbst wenn sie zusammengearbeitet hätten, hätten sie sich den Weg nicht eingeprägt.

„Ich hoffe, er lässt uns nicht hier zurück“, murmelte Kori und sah sich haktisch um, um so viel wie möglich vom Weg zu behalten, vergebens.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb der gelb gekleidete Admiral vor einer Tür stehen. Er klopfte in einem undefinierbaren Rhythmus, flüsterte etwas gegen die Tür und eben diese wurde von einem Mann, kleiner noch als Kori, geöffnet.
 

„Admiral Kizaru“, sagte er und verneigte sich vor ihm. Mit einer Geste gebat er den vieren, einzutreten.

Vor ihnen offenbarte sich ein kleiner runder Raum, der sogar einige Meilen unter dem Meeresspiegel lag. Erkennbar war dies durch die massiven raumumfänglichen Glasscheiben, die einen offenen Blick direkt ins Meer gewährten.

„Wow…“, hauchte Kori und ging sofort zu der massiven bauchigen Glasfront. Direkt an ihr vorbei – auf der anderen Seite – schwamm ein Seekönig, der sogleich wandte, wie er die Präsenz der Anwesenden bemerkte.

Kizaru lachte.

„Er spürt und fürtet euch! Mooshi Mosh“, bermerkte Kirzaru auf seine eigene Art erfreut.

Kori legte die Hand auf die Glasscheibe. Kaum zu glauben, dass Glas so weiter unter Wasser dichthielt.
 

Jhu und Akio waren in der Zwischenzeit mit dem kleinen Mann im Gespräch. Er zeigte ihnen, wo sie sich setzen konnte, einen runden Glastisch, der von vier edlen hohen Stühlen umkreist war.

Die beiden setzten sich, Kizaru setzte sich Jhu gegenüber und wartete gespannt ab währen der kleine Mann an eine noch kleinere Tür ging.

Auch er öffnete diese mit einem bestimmten Klopfverhalten und verschwand.

Jhu sah sofort zu Akio und dann wieder zu Kizaru.

„Das ist ja ulkig“, murmelte sie, doch ihr Gegenüber deutete ihr, zu schweigen. Die Stimmung in diesem Raum war nicht besonders erfreulich, aber auch nicht drückend. Kori konnte dem allen nichts abhaben, sie war auf ihre kindliche Art und Weise einfach nur fasziniert von dem Ausblick und dem Treiben im Meer.

Ihr Blick fiel direkt auf ihre Hand, die dem Wasser so nahe war, aber nicht damit in Berührung kam, es hatte etwas Magisches.
 

Sie beobachtete, wie ein weiterer viel größerer Seekönig als der von zuvor seine Runden um das Hauptquartier zog, denn immer wieder kam er von derselben Seite, schwamm in sicherer Entfernung an Kori und dem Raum vorbei und verschwand wieder aus dem Blickfeld nur um kurze Zeit später wieder auf der anderen Seite aufzutauchen.
 

„Der führt was im Schilde, pass auf!“, sagte Kizaru streng und riss Kori vollkommen aus ihrer Beobachtung.

Erschrocken wandte sie sich zu dem Tisch um, wo die drei anderen Admiräle saßen und nickte. Natürlich wollte sie aufpassen.

Ein breites Grinsen zog sich über ihre Lippen als sie hinter sich etwas spürte und nicht einmal Kizaru konnte genau sagen, was sie alle um Kori als Nächstes sahen.

Die Weißhaarige drehte rasch um, dass ihr langes weißes Haar vieles von der Sicht verdeckte. Einen kurzen Augenblick war die gesamte Scheibe wie geschwärzt, es knallte laut auf der anderen Seite der Glasfront und sofort wurde die Sicht wieder erhellt. Der Seekönig hatte schnellstens die Flucht ergriffen und Kori stand mit einer Selbstsicherheit vor der Scheibe, wie sie ihre beiden Freunde noch nicht gesehen haben.

Nun ja, Kori war schon immer sehr selbstsicher, sehr überzeugt von sich selbst und ihren Fähigkeiten, doch dies war anders.
 

„Kori? Was war das?“, fragte Akio und die Angesprochene drehte sich mit demselben breiten Grinsen wieder um.
 

„Ich kann es endlich“, sagte sie und ballte die Fäuste erfreut ohne darauf einzugehen, was das überhaupt war.

Akio wollte seine Frage wiederholen, doch dann kam der kleine Mann aus der noch kleineren Tür zurück.

Vor sich trug er ein Tablett, darauf waren zwei merkwürdig geformte Früchte in bunten Farben plaziert.

Es war soweit. Jhu und Akio sollten jeden Moment im negativen Genuss von Teufelsfrüchten stehen.
 

Der Kleine Mann stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Auch Kori kam nun näher und beobachtete das folgende aufmerksam.

„Du“, sagte der Mann und deutete auf Akio, direkt danach auf eine der beiden Früchte. Als Akio nicht reagierte, machte er eine Geste gegen die Frucht, als wolle er sie wegscheuchen.

„Du!“, sagte er nocheinmal, diesmal strenger und lauter, sodass Akio ruckartig die Frucht zu sich nahm. Zufrieden nickte der kleine Mann und wandte sich dann Jhu. Ihr wurde dasselbe Ritual zugleich, doch sie nahm die Frucht direkt in die linke Hand. Warf sie einmal in die Luft, nur um sie dann wieder zu fangen und einen großen saftigen Bissen davon zu nehmen. Akio tat es ihr rasch gleich, denn er wollte nicht, dass dann peinlich bedacht auf ihn gewartet wurde.
 

Nur wenige Sekunden später landeten die Früchte mit wüsten Beschimpfungen über den abartigen Geschmack wieder auf dem Tablett.

„Warum muss das so grottig schmecken?“, fragte Jhu verzweifelt und sah zu Kori.

„War deine auch so widerlich?“, fragte sie direkt danach und die Weißhaarige Admirälin nickte. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, auch wenn sie es nicht wollte, es war als wäre es gestern gewesen, dass er modrige, fast eitrige Geschmack ihren Mund ausfüllte und so schnell gar nicht mehr gehen wollte.

Angeekelt schüttelte sie sich und wartete ab.
 

„Ok… ich habs überlebt…“, sagte Akio außer Puste. Die Überwindung, sich nicht zu übergeben, war schwer zu halten.

„Moshi Moshi Mosh!“ Kizaru amüsierte sich ausgezeichnet über die Darbietung der beiden und stand dann auf.

Was sie hier in diesem Raum zu erledigen hatten, war getan, es gab keinen Grund, länger hier zu bleiben.
 

„Ihr“, sagte der kleine Mann wieder und deutete auf sie alle.

„Raus“, sagte er noch und schnappte sich das Tablett vom Tisch wieder. Sachte stellte er es neben die kleine Tür am Ende des Raumes und scheuchte die vier, die seine Gastfreundschaft überstrapazierten sogleich aus dem Raum.

Als die Tür hinter Kizaru in die Angel fiel, mussten sie alle lachen. Die Situation war doch wirklich ein wenig ulkig, auch wenn die Spannung viel mehr darauf lag, welche Kräfte ihnen die beiden Früchte bescheren sollten.
 

„Und Ki-chan? Was ist es jetzt?”, fragte Jhu. Am liebsten hätte sie sofort drauf los probiert, aber da sie so weit unter Wasser waren, war ihr klar, dass dies keine gute Idee war.
 

„Blut“, sagte Kizaru emotionslos und schaffte ihnen an, ihm abermals zu folgen.

„Blut? Ernsthaft? Wie? Was kann man damit machen?“, fragte Jhu und folgte ihrem Mentor hibbelig. Auch Akio fragte nun nach der Kraft, die sich hinter seiner Frucht versteckte.
 

„Mooshi… Deine Frucht ist ganz frisch“, sagte Kizaru und gluckste. „Die ehemalige Nutzerin scheint erst vor kurzem verstorben zu sein“, sagte er noch, ließ aber aus, welche Kraft der soeben verspeisten Teufelsfrucht innewohnte.

Auch auf mehrfaches Fragen hin wurde ihm nicht richtig beantwortet, was er nun gewonnen hatte.
 

„Ach komm schon Ki-chan…“, sagte Jhu und kniff den weit größeren Mann keck in die Seite. Ein hohes „Mosh“ verließ seine Lippen. Dann wandte er sich dem Blonden zu.
 

„NinNin“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Wir wissen nicht viel darüber, Moshi mosh“, gab er zu, dass Akio die Augen verdrehte. Ihm war klar, dass Sakazuki diese Frucht für ihn ausgewählt hatte, eine weitere Lektion seines alten Herren.

„Nichtmal…“, wollte Akio nach dem Buch fragen, doch der Admiral wusste bereits, worauf er hinauswollte und schüttelte den Kopf. „Nichtmal im Buch… Mooosh…“, gab Kizaru zum Besten und die drei neuen Admiräle seufzten.
 

„Ist sicher was echt Tolles“, sagte Kori. „Zumindest weiß niemand, wie toll die Kraft ist“, fügte sie hinzu, dass Akio die Augen verdrehte, ein Lächeln konnte er aber nicht unterdrücken. Es war wiedereinmal Koris unaufhaltsamer Optimismus, der ihm Mut schenkte. Sie hatte recht. Es musste eine so tolle Kraft sein, dass man sie nicht in Worte fassen konnte und genau das war nun seine. Sich selbst bestimmend zunickend nahm er dann schließlich seine Beine in die Hände und lief den Gang vor ihnen entlang. Kori und Jhu schlossen sogleich auf und fingen den abgängigen Admiral in ihre Arme.
 

„Wir werden so stark werden“, jubelte Jhu und die drei sprangen motiviert im Takt unvorhandener Musik im Kreis.

Kizaru hatte in der Zwischenzeit den Abstand überbrückt, ging aber ohne Regung an den Dreien vorbei.

„Wenn ihr hier nicht verenden wollt, kommt ihr lieber mit. Mosh mosh“, sagte er ruhig und bog sogleich in einen angrenzenden Gang ein.
 

Der nächste Termin wartete bereits auf die drei und Kizaru hatte noch nicht die Musse, ihnen zu sagen, was es genau sein sollte.

Wieder wurden sie durch unzählige Gänge gelotst ehe ihnen eine gut bekannte Kapitänin entgegenkam.
 

„Reeyna!“, rief Kori und fiel ihrer ehemaligen Vorgesetzten um den Hals.

„So überschwänglich“, murmelte Kizaru und sah dann zu Jhu.
 

„Kommt bitte in mein Büro, wenn ihr hier fertig seid, etwas Wichtiges müsst ihr dann noch machen“, sagte er und ließ die Blauhaarige stehen.

Jhu legte den Kopf kurz schief und wunderte sich über den Ernst in Kizarus Stimme, allerdings wusste sie auch genau, wie er war, also zuckte sie mit den Schultern und begrüßte wie auch Akio nun die Brünette Kapitänin.
 

„Ich kann euch gar nicht sagen, wie stolz ich auf euch bin“, sagte sie erfreut und wuschelte Akio durchs Haar, während sie Jhu in die Wange kniff.

„Danke Käptain Reeyna“, sagte Jhu und rieb sich die gereizte Haut.
 

„Wisst ihr denn, was eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale der Admiräle ist?“, fragte Reeyna ihre ehemaligen Matrosen und Kori preschte sofort los: „Stärke, die Umhänge, coole Namen“, plapperte sie drauf los, doch Reeyna wollte auf etwas anderes hinaus.
 

„Kleidung in euren Farben“, sagte sie und bat die beiden in die hauseigene Schneiderei der Marine.

Hinter einer weiteren Tür offenbarte sich reges Treiben.

Schneiderinnen liefen mit Bergen an Stoffen, vorrangig weiß, doch den Raum, das Rattern von Nähmaschinen war aus allen Ecken zu hören, sogar das Schneiden und Reißen von Stoffen dran an die Ohren der vier.
 

„Bei dir wird’s leicht Akio, du bekommst einfach 2 schicke dunkelrote Anzüge, aber bei den Mädels wird sowohl ein Hosenanzug als auch ein Kostüm mit Rock gemacht“, erklärte Reeyna und Jhu verdrehte nur die Augen.

„Ich will keinen Rock tragen“, sagte sie mürrisch, wurde aber sogleich von einer Schneiderin entführt.

Auch Akio wurde direkt in Beschlag genommen. Maßbänder wurden ausgerollt, Stoffe in den Farben dunkelrot, rosarot und blaugrün wurden durch den Raum getragen und an die neuen Admiräle gehalten.

Kori fand sich schnell auf einem Stockerl, der es den Schneiderinnen um sie herum leichter machen sollte, ihre Maße zu nehmen.
 

Reeyna stand während der ganzen Veranstaltung inmitten des Raumes und beobachtete Stolz was um sie herum geschah.

Sie lächelte über die ganze Prozedur hinweg und musste sich sogar eine Freudensträne wegwischen.
 

Womit sie alle nicht gerechnet hatten, war auf der einen Seite die extreme Geschwindigkeit in der hier gearbeitet wurde und auf der anderen Seite, dass die drei bereits neu eingekleidet diesesn Raum verlassen sollten.

Erfreut klatschte Reeyna als sie die Outfits erstmals zu Gesicht bekam.
 

Akio trug einen sehr schicken dunkeloten Dreiteiler mit fast schon blassrotem Hemd, darüber den Admiralsmantel mit dem Zeichen für Gerechtigkeit auf dem Rücken.

Ein Frisör hatte dem jungen Mann auch direkt einen neuen Haarschnitt verpasst, so trug dieser sein langes blondes Haar nun nur noch kinnlang und machte gleich einen erwachseneren Eindruck.
 

Währendessen drehte sich Kori begeistert im Kreis. Sie trug eine schwarze Bluse mit türkiser Krawatte, darüber ein sehr tailiertes Jakett in einem wunderschönen blaugrünen Ton. In selber Farbe legte sich ein kurzer Rock um ihre Oberschenkel. Die schwarzen Marineboots wollte sie um keinen Preis der Welt hergeben.

Ihr Haar war zu einem lockeren Zopf zusammengebunden, den sie ihre ihre Schulter legte und ein Halsband wurde ihrem zarten Hals angelegt.
 

Jhu setzte dem ganzen eine Krone auf. Sie hatte sich tatsächlich solange geweigert, einen Rock zu bekommen, dass ihr zwei Anzüge geschneidert wurden.

Einer, der Akios rotem anzug sehr ähnelte und der, den die in diesem Moment trug.

Eine kurze anzugshose ziehte ihre Beine bis zu den Knien. Sie entschied sich ebenso wie Kori für eine schwarze Bluse und trug darüber ihr nun farbgebendes pinkes Jakett. Darüber zog sie ihre typischen Hosenträger im selben Blau wie das Logo der Marine.
 

„Ihr sehr so toll aus“, jubelte Reeyna und erfreute sich am Anblick ihrer einstigen Schäfchen.

„Ich will euch gar nicht mehr hergeben“, sagte sie und nahm jeden von ihnen noch einmal in den Arm ehe sie sie zu ihrer letzten Verabredung verabschiedete.
 

Ein aufregender Tag neigte sich dem Ende zu. Kori saß am Vorplatz des neuen Marinehauptquartiers und starrte in die Ferne.

Die Sonne war schon lange untergegangen und die Sterne waren durch das Licht am Festland kaum zu sehen, dennoch wusste sie genau, wo sie welches Sternenbild erkennen konnte. Ein sanftes Seufzen verließ ihre Lippen während sie die Augen schloss und die laue Meeresbriese um ihre Nase.
 

Sie hatte das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl, dass viel passiert ist, ohne, dass sie effektiv etwas geleistet hatte.

Kein Kampf stand an diesem Tag an, keine Piraten wurden übers Deck gezogen und mit genuss geknebelt und gefesselt in den Kerker geworfen oder an Impel Down übergeben.

Nein, sie wurde schlicht mit einem Schwall an Informationen überschüttet, den sie noch eine Weile zu verarbeiten benötigte.
 

Der letzte Termin saß ihr noch ziemlich fest in Mark und Bein. Kizaru hatte die drei vor gut zwei Stunden zuerst zu Kong, dem amtierenden Generalkommandant der Marine und später zu den fünf Weisen gebracht.

Als Admiräle trugen sie nicht nur die höchsten Titel, die sie unter dem Großadmiral bekleiden konnten, ihnen wurde auch eine enorme Verantwortung übertragen.
 

Die Stimmung beim Generealkommandanten war im Grunde gar nicht so schlecht. Es gab eine kleine Ansprache über die Erwartungen und Pflichten, die an die Admiräle gestellt wurden, nichts, was sich Kori nicht schon erwartet hatte, immerhin standen sie nun quasi ganz oben. Außerdem hatte auch Garp schon einiges dazu zu sagen.
 

Bei den fünf Weisen war das etwas ganz Anderes.

Beklommenheit und Respekt, den man beinahe anfassen konnte, breiteten sich im Raum aus.

Auch wenn die Herren sehr freundlich und höflich waren, fühlte sich Kori wie in einen falschen Film versetzt.
 

Die Macht der Spitze der Weltregierung war so stark im um sie herum spürbar, dass Kori ahnte, dass unerfahrene oder schwache Menschen rein durch die Anwesenheit eines dieser Männer in Ohnmacht gefallen wäre.

Es war beinahe, als würden sie ihnen die Lebenskraft aussaugen.

Die Admirälin war erleichtert, als sie den Raum nach dem obligatorischen Stelldichein wieder verlassen konnten. Auf der einen Seite war es ihr eine enorme Ehre, diese fünf Herren kennen zu lernen, auf der anderen Seite war ihr deren Nähe durchaus unangenehm.
 

Danach war es endlich Zeit – nach Jhus Meinung allerhöchste Zeit – die Kantine aufzusuchen und etwas Anständiges zwischen die Zähne zu bekommen.

Während Jhu und Akio reinhauten als gäbe es kein Morgen, stocherte Kori in ihrem Reis herum, als glaube sie, er sei vergiftet. Ihre Gedanken schweiften vollkommen ab.
 

Zu wissen, dass sie nun im Besitz der goldenen Teleschnecke war, die ihr die Möglichkeit gab, einen Buster Call auszurufen, bereitete ihr Kopfzerbrechen.

Vor dem Gang zur Kantine hatte sie diese gut behütet in ihre Manteltasche gesteckt, doch sie wusste auch, dass das Ding eindeutig sicherer verwahrt werden wusste.
 

„Ich muss das erstmal verdauen“, murmelte sie schließlich und stand auf.

Jhu versprach ihr, dass sie sich später sehen würden und testen sollten, was ihre neuen Teufelskräfte so konnten.

Tatsächlich konnte Kori es kaum erwarten, zu sehen, wie die beiden sich nun damit anstellten. Sie waren noch total unerfahren, was Teufelskräfte anging, weswegen deren Haki aber alles andere als zu vernachlässigen war. Akio beherrschte sein Rüstungshaki so gut, dass er einen voll funktionstüchtigen Arm daraus entstehen lassen konnte, der scheinbar nichteinmal im Schlaf wich, so stark war es.

Jhu beherrschte das Observationshaki in einem Ausmaß, wie es sich Kori noch nicht einmal vorstellen konnte. Es schien beinahe, als konnte sie die Gedanken ihrer Gegner spüren.
 

Kori machte sich sofort auf den Weg in ihre Kajüte auf der Archimedes, ihrem Schiff um die goldene Teleschnecke an einem sicheren gut versperrbaren Platz zu sichern.

Einen kleinen Schlüssel steckte sie dabei in eine Tasche an ihrem Jackett und verließ das Schiff augenblicklich wieder.
 

Nach einem kurzen Spaziergang am Hafen setzte sie sich schlussendlich auf eine erhöhte Treppe mitten am Platz und sah zu den ankernden Schiffen.

Ein breites Grinsen formte sich auf ihren Lippen. In diesem Moment wurde ihr erst richtig bewusst, was an diesem Tag eigentlich geschehen war. Was nun aus ihr geworden war.
 

„Ihr hier frei?“, fragte eine nur zu bekannte Stimme. Kori lächelte und gebat ihrem Freund, sich zu setzen. Langsam sah sie zu Akios linkem Arm.

„Das ist wahrhaftig bemerkenswert“, sagte sie und strich über den durch reine Willenskraft geformten Arm. Akio nickte.

„Den kann mir auch keiner mehr abtrennen“ sagte er mit einem breiten Grinsen, dass Kori verlegen zur Seite sah.
 

„Meine Mutter… sie… sie wollte, dass ich mich für sie bei dir entschuldige“, sagte die neuernannte Admirälin bewusst streng.

„Deine Mum war ne coole Frau, sie hatte Stil und war fair“, traf Akio bei Kori in Unverständnis. Die Weißhaarige sah ungläubig zu ihm hinüber, hob die Augenbrauen und fragte ihn, wie er das meinte.

Lachend erinnerte er sich zurück und erzählte einfach darauf los.
 

„Wir hatten nen echt krassen Fight… Ich war am Ende und sie stand trotz ihrer massiven Wunden am ganzen Körper vor mir, als würde sie gerade erst anfangen. Eigentlich hätte ich an diesem Tag mein Leben verlieren sollen, aber sie hat mir eine zweite Chance geschenkt, sie hat mir nur den Arm abgeschlagen, weil ich trotz aller Schwäche nicht aufgeben wollte, ich konnte sie nicht an mir vorbei lassen…“
 

Kori schluckte. Sie wusste nicht, wie das damals zustande kam, sie wusste gar nichts, weil sie viel zu abgelenkt mit ihren Problemen war. Und gefragt hatte sie auch nie.
 

„Ich wusste nicht, wie hart der Kampf damals für dich war… ich war nur mit mir beschäftigt…“, sagte sie leise. Das schlechte Gewissen breitete sich wieder aus, denn sie wusste genau, dass die Schlacht an niemandem einfach so vorüber gegangen war.
 

„Das ist schon in Ordnung, du hast neben den Piraten noch gegen etwas ganz Anderes gekämpft“, sagte Akio und lächelte Kori sanft an, die ihn verdattert ansah, als wüsste sie nicht was er meinte.
 

„Ach komm Kori, so naiv kannst du doch nicht sein“, warf er ihr vor, lachte aber.

„Du wolltest, dass Ace fliehen kann“, sprach er zum ersten Mal einen Gedanken aus, den Kori sich damals nichtmal zu denken wagte. Schnell stand sie von dem Vorsprung auf, auf dem sie saß und ging ein paar Schritte. Akio schloss auf.
 

„Es ist keine Schande, dass du mit ihm sympatiert hast, ihr wart Freunde…“, redete er auf sie ein und unterließ es, das offensichtliche auszusprechen. Kori zog den Mundwinkel geplagt hoch, sah aber nicht auf. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet.

„Nikira hatte denselben Kampf, aber sie hat sich anders entschieden als du, du hast ja gesehen… was sie damit erreicht hat“, sprach er weiter und sah entgegen zu Kori hoch in den Himmel.
 

„Nikira hat für das gekämpft, wofür sie stand, was ihr etwas bedeutete und die Marine hatte für sie keine Bedeutung mehr, das ist bei dir anders“, erklärte er und Kori nickte.
 

„Wie… geht es dir, seit sie nicht mehr da ist?“, fragte Kori vorsichtig. Akio zuckte mit den Schultern.

"Es ist nicht toll, weißt du. Ich hätte sie gerne richtig kennengelernt, aber die Chance bleibt mir leider verwährt. Dafür weiß ich, dass sie guter Mensch war, dass sie etwas hatte, das es wert war, dafür zu kämpfen und schlussendlich dafür zu sterben.“ Akio hielt inne. Kori nahm seine Hand.
 

„Sie wäre jetzt bestimmt stolz auf dich, auch wenn sie einen anderen Weg eingeschlagen hat“, sagte Kori, doch Akio schüttelte den Kopf.

„Vielleicht auf meine Stärke, aber nicht auf meinen Weg“, widersprach er. Kori hob die Augenbrauen.
 

„Wie meinst du das?“, fragte sie und Akios Gesichtszüge wurden traurig. Sein Blick leer, sein Lächeln schwand.

„Weil ich nichts habe, wofür es sich zu kämpfen lohnt“, sagte er und sah seiner Freundin schal in die Augen. Diese legte den Kopf schief.

„Du kämpft für dich und eine bessere Welt und für Jhu und mich und deinen Vater, für die Marine“, erklärte sie und falscher Stolz machte sich wieder breit über ihrem Gesicht, doch Akio schüttelte abermals den Kopf.
 

„Ich glaube nicht, dass die Welt dadurch besser wird, wenn die Marine so bleibt, wie sie ist, es läuft einiges falsch und ich stehe dennoch dahinter“, sprach er weiter vor sich hin. Kori erinnerte diese Aussage sehr stark an das Gespräch, das sie mit Cat geführt hatte.
 

„Warum sagst du das?“, fragte sie, in sich bettelnd, dass er es nicht so meinte, wie der Pirat.
 

„Weil es wahr ist Kori, wir haben korrupte Soldaten in allen Ebenen, mein Vater ist ein sturer verfächter der absoluten Gerechtigkeit, er hat keinen Sinn für die Feinheiten, für den gewissen Unterschied, er ist blind… so wie…Kori, so wie du“, traf er der Kleineren damit direkt ins Herz. Kori verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
 

„Ich bin lange nicht so naiv wie früher, Akio, aber wenn wir in der Marine nicht eine Einheit sein können, wo führt das dann hin?“, fragte sie und der Blonde bestätigte ihr, dass genau das das Problem sei.

Dass die Marine alles andere als eine Einheit war, dass das, wofür die Marine stand, nämlich Gerechtigkeit, Fairness und Ordnung, nicht von allen gelebt wurde und dass dies auf Kurz oder Lang den Untergang dieser Großmacht bedeuten würde.
 

„Unser System ist kaputt“, sagte er noch und stand auf. Er wollte nicht mit Kori streiten und wusste genau, dass ihr den ganzen Tag schon ganz andere Dinge durch den Kopf gingen, er war nicht blind.
 

„Dann reparier es! Mit mir! Und Jhu!“ verlangte Kori und klang dabei ernster als je zuvor.
 

„Lass uns dieses Problem angehen“, sagte sie und ging auf den Blonden zu. Akio sah sie mit einem verwundert an. War der Weißhaarigen tatsächlich bewusst, was das zu bedeuten hatte?
 

„Meinst du nicht, das wäre etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt? Wofür Nikira stolz auf dich wäre?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hier an alle, die es noch nicht getan haben, meine Empfehlung Something Worth Fighting For von SocialDistortion zu lesen =)

Für Akios TF hab ich mir übrigens was ganz besonderes einfallen lassen, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das "Geheimnis" in dieser FF noch gelüftet wird *grübel*
Besonders Aufmerksame haben vielleicht schon eine Idee ^^ Komplett anzeigen

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