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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

Vorwort zu diesem Kapitel:
So Leute, ich warne euch, jetzt wird's langsam ernst. Komplett anzeigen

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Faltenauge

Die nächsten Tage vergingen viel zu schnell, denn die gesamte Crew war damit beschäftigt, Ideen zu sammeln, den Geistesblitz des Jahrhunderts zu erhalten und Konstrukte zu bauen, die Faltenauge aufhalten sollten.

So zimmerte June eine Art Faradayschen Käfig, der elektrische Energie ableiten sollte, kam aber nur dazu, einen einzigen zu bauen, Sapphire und Eddie werkten an Metalplatten, die sie wie Schilder verwenden konnten und achteten dabei darauf, dass die Griffe aus Holz waren.
 

Kori trainierte in der Zwischenzeit mit Lakritz ihr Rüstungshaki, in keinem anderen Moment konnte sie es mehr gebrauchen als in diesem und es wollte einfach nicht so funktionieren, wie sie selbst es wollte.

„Ich muss ihn einfach attackieren, ich kann nicht abwarten, dass er mich angreift und dann draufgehen“, stöhnte sie als sie erneut einen Schlag von Lakritz kassierte, der sich gewaschen hatte.
 

„Du musst dich konzentrieren, du hast schon wieder 1000 Dinge im Kopf, die nichts mit diesem Kampf zu tun haben“, tadelte Lakritz und Kori fragte sich, woher sie das wusste. Seit Kori bewusst war, wie stark und mächtig ihr Gegner war, machte sie sich plötzlich so viele Sorgen. Sie wollte nicht, dass jemanden aus ihrem Team etwas passiere oder, dass der Pirat die Möglichkeit hatte, mit dem Marineschiff direkt ins Marinehauptquartier einzumaschieren um dort eine seiner wahrscheinlich mächtigsten Entladungen überhaupt loszulassen. Es wäre eine Tragödie, wenn das gesamte Hauptquartier wegen Kori dem Erdboden gleichgemacht werden würde.
 

„Hey, hier spielt die Musik“, mahnte Lakritz und schnippte mit den Fingern um Kori aus ihrem Sumpf der Verzweiflung herauszuholen.

„Ja ja… sorry, du hast Recht“, sagte die Konteradmirälin, stand auf und streifte sich dabei die Klamotten wieder glatt. Sie war optimistisch in diese Mission getreten und wollte weiterhin optimistisch bleiben, aber es fiel ihr so schwer, ihren negativen Gedanken standzuhalten.

„Schau sie dir an“, sagte Lakritz und deutete über Deck, das Kori ihre Crew bei ihren Tätigkeiten musterte.
 

Jade unterstützte June bei dem Käfig, genauso wie Mushroom. An anderer Stelle gesellten sich Bing und Bong zu Sapphire und Eddie um die Schilder zu testen – ja, auch gegen Schwerter waren die gar nicht so unbrauchbar. Einzig Oyo beteiligte sich nicht an den Arbeiten, sie stand bei Kori und Lakritz und fragte sich, wie lange sie wohl alle überleben würden und hoffte tatsächlich, dass sie niemanden der Crew verlieren würde, auch wenn sie selbst das nicht für sehr wahrscheinlich empfand. Doch auch sie hatte gelernt, dass man die Hoffnung stets zuletzt aufgab. Neben ihr stand ein riesiger Trog voll mit Wasser gefüllten Luftballons – Wasserbomben.
 

„Leute! Ich glaube, wir sind gleich da!“, rief Eddie, dem der blitzende Horizont auffiel. Sofort waren alle Blicke nach vorne gerichtet. Andächtige Stille trat ein.
 

„Gut, dann wird es jetzt ernst. June, Oyo, ihr bleibt an Bord. Der Rest zieht die Strohhalme, wer den längsten zieht, bekommt den Käfig, der Rest hat die Schilder und Wasserbomben“, sprach Kori ruhiger als sie es sich erwartete. Der Moment war da und plötzlich entspannte sie sich. Sie spürte regelrecht, wie sich ihr Kopf leerte und sie die Situation unter Kontrolle bekam.

Rasch packte sie in ihre Manteltasche und hielt ihrer Crew die Strohhalte hin. Sie selbst würde keinen ziehen, als Konteradmirälin konnte sie sich das nicht erlauben.
 

„Ich glaube, das ist der Lange“, sagte Bing und zog den Strohhalm in die Luft, dabei sah sie zu den anderen.

„Ich kann das nicht, ich kann nicht als einzige den Vorteil haben, geschützt zu sein“, das schlechte Gewissen machte sich in ihr breit.

„Gut, dann bekommst du das Gewehr“, sagte Kori, ohne auf Bings Worte zu hören. Sie ging über das raue Holz des Decks und schnappte ein Gewehr, wie die meisten Marinesoldaten es nutzten. Ruckartig drückte sie es Bing in die Hand als sie wieder zurückkam, June wusste sogleich was zu tun war und machte den Käfig bereit, von Bing getragen zu werden.
 

Keiner ging mehr auf Bings Worte ein, jeder bereitete sich vor während die junge Frau in ihrem schlechten Gewissen zu ertrinken drohte.
 

Das Schiff wurde schnell angelegt, jeder nahm seine Waffe – Bong und Sapphire nahmen Bing in ihrem Käfig – und stürmten die Insel.
 

Kori war ein wenig verwundert, dass Faltenauge nicht direkt auf sie wartete, ein großes Marineschiff konnte er einfach nicht übersehen, aber auch als die Passage überwunden war, die man Strand oder Hafen nennen konnte, war keine Spur von einem anderen Menschen auf dieser Insel. Bedacht darauf, den regelmäßig einschlagenden Blitzen auszuweichen sahen sie sich alle nach dem berüchtigten Piraten um.
 

„Er kommt“, sagte Kori schließlich als sie durch ihr Observationshaki eine enorme Ansammlung an Energie näher kommen spürte. Lakritz nickte, sie spürte es auch ganz genau.

„Also Bing, wenn wir das hier überleben, bekomm ich ‘n Kuss von dir“, sagte Bong, als die Kollegin abgestellt wurde. Bing sattelte das Gewehr, lud einmal durch und sah über den Abzug zu ihrem Mitstreiter. „Würdest du das auch sagen, wenn ich noch n Kerl wäre?“, fragte sie.

„Niemals, du hattest ja ‘nen Bart“, war die klare Antwort, mit welcher Bong auch schon seine Position in der Formatierung einnahm.
 

„Wenn möglich, überlasst ihn mir“, sagte Kori, immer noch mit der Hoffnung, dass niemanden etwas passieren würde.

„Wir ziehen alle an einem Strang, Kori“, widersprach Mushroom. Sie alle waren bereit, in diesem Kampf alles zu geben und sie alle würden für ihre Vorgesetzte die volle Ladung auf sich nehmen, auch wenn ihr das nicht passte.
 

„Wen haben wir denn da? Hat Großadmiral Sakazuki seine Maskottchen geschickt?“ Eine kratzige Stimme gefolgt von hämischem Gelächter zog der Crew eine Gänsehaut auf. Koris Blick war stur geradeaus gerichtet, genau da nahm sie den Piraten wahr und genau dort tauchte er einen Augenblick später auf.
 

Ohne zu überlegen, hasteten sie alle auf ihn zu, die Schilder wurden vorgehalten, die Schwerter waren gezückt und allen voran lief die Kleinste am schnellsten.

Kori hatte die Hellebarde, die sie sich nach der Zerstörung der ihres Vater, aus dem Waffenlager genommen in Angriffsposition und setzte zum Sprung an.

Je näher sie ihrem Opfer kam, desto besser erkennte sie sein mit Falten übersätes Gesicht. Vor ein paar Jahren wäre sie zurückgeschreckt, doch nicht jetzt, sie festigte den Griff und vollendete ihren Angriff.

Blitzartig wurde sie noch vor Aufprall zur Seite geschleudert.

Das wäre ja auch zu schön gewesen.

Schnell richtete sie sich wieder auf, musste aber mitansehen, wie einer nach dem anderen mit einem Blitz beschossen wurde.
 

Faltenauge streckte dazu eine Hand in die Luft um Energie zu sammeln, in diesem Moment landeten die Blitze der Insel ausschließlich in seiner Hand mit der der anderen beschoss er die Crew pistolenartig.

Bings Gewehrschüsse wurden genauso schnell mit Blitzen abgewehrt, wie sie geschossen wurde.
 

„Verflucht“, kam es der Schützin über die Lippen, die nicht schnell genug nachladen konnte. „Das bringt doch alles nichts.“
 

Die Anderen standen eiligst wieder auf, durch die Wucht wurden sie zwar umgeworfen, doch die Schilder hielten, was man sich von ihnen erwartete.
 

„Ich bin dein Gegner“, schrie Kori und attackierte von der Seite – vergebens. Sofort fand sie sich am Boden wieder, ihre gesamte Haut brannte vor Schmerzen, das musste die Entladung sein. „Verdammt“, keuchte sie, rappelte sich aber prompt wieder auf. So schnell gab sie nicht auf, ganz im Gegenteil, sie hatte nicht vor aufzugeben.
 

„Hmm… zähe kleine Marinekäfer“, sagte der faltige Mann, der ihnen allen über den Kopf wuchs. Er ging auf Kori zu, nebenbei sammelte er mit der flachen Hand wieder Blitze. Ruckartig schnappte er die Konteradmirälin am Hals und zog sie zu sich hoch.
 

„Fass sie nicht an“ – „Verpiss dich“ – „Lass sie los“
 

Die Crew protestierte, doch wurde einer nach dem anderen wieder zu Boden gezwungen.
 

„Und nun zu dir“, sagte Faltenauge und positionierte seinen Zeigefinger an Koris Kinn wie eine Pistole mit der er ihr den Gnadenschuss geben wollte. Die Weißhaarige zog das Gesicht hoch und sah dem gefährlichen Mann überlegen in die Augen. Allein ihr Blick, ihre Selbstsicherheit hatte ihn kurz Inne halten lassen.

„Du brauchst gar nicht so schauen, es ist vorbei“, sagte er, grinste verwegen und entlud seine Fingerpistole.
 

„Aaaargh!!“ – beide stießen schmerzerfüllte Schreie von sich, doch niemand wusste, warum sie beide so hart von dem Schuss getroffen wurden. Kori fiel beim Anblick ihres Gegenübers sofort auf, was der Grund war. Nun zog sich ein freches Grinsen über ihre Lippen, während sie sah, wie dem Piraten das Wasser von den Haaren tropfte.

June hatte vom Schiff aus die Wasserbomben in ein Katapult gespannt im selben Augenblick der Entladung getroffen.
 

„Gutes Mädchen“, rief Kori. Trotzdem, getroffen war sie und nass ebenso, über eine eventuelle Erkältung machte sie sich allerdings nun keine Sorgen. Ein geschickt positionierter Schlag in den Magen, verstärkt durch ihr Rüstungshaki, zwang den Piraten vorübergehend – genauso lange um ihre Hellebarde wieder zu schnappen – in die Knie.

„Komm schon“, blaffte sie ihn an, vergeudete aber keine Zeit mit warten und griff sofort wieder an. Vergebens, denn viel zu schnell war er wieder ausgewichen und schüttelte weiterhin von sich selbst überzeugt den Kopf.
 

„Ich muss gestehen, nicht so einfach wie der Rest, den sie zu mir schicken, aber so machts auch weit mehr Spaß“, sagte Faltenauge und leckte sich über die Lippen. Sofort zog er wieder Energie an und lud sich auf, genauso wie die Luft um sich herum, die vor Energie gerade so knisterte.

Kori tat bereits alles weh, die Glieder schmerzten von den Stürzen und die Haut brannte von der Elektrisierung, das Wasser hat es für sie nicht besser gemacht, aber für den Angreifer schlimmer und das war der Triumph, den sie sich vor Augen hielt. Auch, dass sie endlich mit ihrem Rüstungshaki einen gezielten Schlag abgeben konnte, erfreute sie.
 

„Komm schon, reden kann jeder“, nahm sich Kori vielleicht zu viel heraus, denn ihr Gegner feuerte schon die nächsten Entladungen auf sie los, wovon sie nicht jedem problemlos ausweichen konnte.

In die Knie gezwungen rappelte sie sich unter Zittern auf, den Kopf nach unten gesenkt. Ihr Atem ging schwerer, dennoch hatte sie noch Energie und hob zuversichtlich den Blick gen Faltenauge, der nicht glauben konnte, dass die Soldatin noch in der Lage war aufzustehen.

Dennoch fühlte er sich überlegen.
 

„Nur weil du zäh bist, heißt das nicht, dass du gegen mich ankommen kannst“, sagte er und startete sofort die nächste Attacke. Mit beiden Händen nach oben gehalten Zog er etliche Blitze auf sich und wollte diese sofort auf seine Gegnerin abfeuern.
 

„Das wirst du schön lassen“, brüllte Sapphire und warf sich zwischen sich um seine Vorgesetzte. Kori stockte der Atem, als sie sah, wie Sapphire getroffen wurde. Er ging auf der Stelle zu Boden und blieb regungslos liegen, direkt dort wo die Entladung traf, war sogar eine massive Einkerbung im Boden zurückgeblieben.

„Dieser Vollidiot“, fauchte Jade und er war der Nächste, der Anlauf nahm und mit seinem Langschwert ausholte. Im Handumdrehen erreichte er den Übeltäter und zog ihm die Klinge über. Tatsächlich landete er einen effektiven Treffer, doch Faltenauge war schneller als erwartet, denn auch Jade wurde direkt von einem – diesmal nicht so stark geladenem – Blitz getroffen, den er durch seine schnelle Reaktionsfähig mit seinem Rüstungshaki abschwächen konnte. Dem Boden war er danach dennoch näher als geplant.
 

„Du verdammter Mistkerl“, schrie Kori und hastete ohne Rücksicht auf Verluste auf den Piraten zu. Die Hellebarde schwang sie wild um sich und holte zum Angriff auf, der Rüstungshaki mit einem Arm abgewehrt wurde. Nebst Kori waren auch alle anderen mit ihren Schwertern auf Faltenauge losgegangen, der nun alle Hände voll zu tun hatte um sich die spontane Wucht an Marinesoldaten vom Leib zu halten.
 

Koris Crew konnte ihn so gut beschäftigen, dass er nicht einmal eine Hand frei bekommen konnte, um Energie aus der Umgebung zu laden, was seine Teufelskraft für diesen Moment unbrauchbar machte.

Schlag folgte auf Schlag, doch der Auftrag, den gesuchten Verbrecher dingfest zu machen, erwies sich nicht als einfach und ein gekonntes Ausweichen und ein Schlag mit der flachen Hand gegen Bongs Genick ließ Faltenauge aus dem Gerangel treten.
 

Schon waren die Hände wieder in der Luft, die Blitzenergie steuerte direkt auf den Piraten zu und die Gesichtszüge verdunkelten sich.

Faltenauge war sich nun siegessicher und die Marinecrew war enttäuscht, dass der geballte Angriff nicht zielführend war.
 

Der nächste Angriff wurde schon unausweichlich abgefeuert. Kori ahnte bereits, wenn diese Entladung einschlug, dann waren sie alle verloren.

„KEINE CHANCE!!!“, schrie sie und nahm all ihre Energie zusammen um einen Schneewall vor sich und der Crew aufzubauen, der in einem weiten Bogen über die Gruppe hinweg zwischen ihnen und dem Angriff stand.

„Vergebens!“, rief Faltenauge, doch zur Überraschung aller, wurde die Energie von Koris Schneebogen aufgehalten und prallte regelrecht ab.
 

Irritiert standen sie alle unter dem Bogen und starrten die Konteradmirälin ungläubig an.

Eddie schlug sich auch schon rasch auf den Kopf.

„Leute… destilliertes Wasser leitet keinen Strom“, sagte er und zog verwirrte Blicke auf sich.

„Koris Teufelskraft wird sauberen Schnee formen, destillierten Schnee sozusagen und der leitet den Strom nicht weiter, Gott, dass wir das nicht schon eher bedacht haben“, erklärte er und wollte sich am liebsten selbst ohrfeigen.
 

„Das ist ja genial“, riefen die Soldaten begeistert, auch Kori war positiv überrascht, wollte allerdings nicht sofort den Siegesruf losschreien, denn sie brauchten immer noch eine Möglichkeit, den Gegner handlungsunfähig zu machen.
 

„Was soll das?!“, rief Faltenauge und feuerte eine Entladung nach der anderen auf Koris Schneebarriere ab. Langsam aber doch, drohte das Konstrukt zu zerbrechen, doch Kori hielt noch stark dagegen.

„Vielleicht schaffen wir es, ihn mit den Schildern zu umzingeln“, schlug Kori vor und ihr Team nickte.
 

„Hey! Kleine Marinemäuse, verstecken gilt nicht“, rief Faltenauge und die Crew erkannte durch die lauter werdende Stimme, dass er näher kam.

Jetzt oder nie!

Durch Nicken bestätigt schwärmten die Soldaten aus und umzingelten Faltenauge, Kori und die immer kleiner werdende Schneewand, welche sie ruckartig gegen den Angreifer schleuderte. Da sie noch genug Masse hatte, wurde der Pirat wuchtig nach hinten geschleudert, schlug aber an Jades Schild auf, dass er nicht zu Fall kam.
 

„Ich hasse meinen Bruder, aber ihn zu töten war nicht deine Aufgabe!“ Jades Stimme bebte und so schnell konnte niemand schauen, holte er mit dem Schild aus, preschte es Falten Auge ins Gesicht und trat brutal hinten an.
 

„Jade nicht, lass Kori erst…“, doch Bing war zu spät, Jade wurde samt Faltenauge in einen Schneewall verschlungen.
 

„Ich hol ihn raus!“, rief Bong und begann die kleine Festung genau an der Stelle aufzugraben, wo Jade gerade noch gestanden war, da war es auch für Bing vorbei, die befreite sich aus dem Käfig und lief zu den anderen.

„Nicht!“, rief sie, doch wurde von Bong zurück gestoßen „Kein Mann wird geopfert!“, war seine Erklärung.

Auch Kori war nicht einverstanden damit, dass Jade geopfert wurde und hielt die Festung soweit aufrecht, dass eine Rettung möglich war, zumindest hoffte sie das.
 

Leider war das Gesicht, welches Bong erhaschte, als die Wand durchbrochen war, nicht das von Jade. Faltenauge lachte überlegen und brach mit einer Hand aus, die sofort ein Blitz auf Bong hereinschmetterte.

Der Soldat flog noch im selben Augenblick zur Seite, der Einschlag hinterließ sogar eine Einkerbung im Boden, wie auch neben Sapphire zuvor.
 

Jade nutzte den Moment und befreite sich aus der Festung, welche Kori unter Tränen sofort wieder verschloss, der Rest der Crew blieb beinahe regungslos stehen.

Niemand von ihnen konnte verkraften, was da gerade geschehen war. Was in den letzten Minuten auf dieser Insel geschehen war…
 

Kori schluckte tief, die Tränen liefen ihr in Bächen über die Wangen, doch ihre Wut steuerte ihre Attacke. Fest mit Schnee umschlossen konnte sie Faltenauge tatsächlich fangen. Er konnte sich unter dem Druck der Schneemasse nicht mehr rühren und langsam ging ihm auch die Luft zum Atmen aus.
 

„Du widerwärtiges Stück Abschaum!“ Koris Stimme bebte, immer fester drückte sie den Schnee zu und ging dabei immer näher auf ihrer Festung der Beklommenheit.

Die Crew musste nun schnell handeln. Jeder einzelne schnappte sein Schild, hielt es über sich und teilweise Kori und die Opfer, denn die Blitze machten vor der Situation keinen Halt.

June ging indess an Bord neben Oyo in die Knie. Sie schluchzte, wie auch die anderen.
 

„Das ist nicht fair“, schrie Bing und sah zu ihrem besten Freund. Über ihn gebeugt, das Schild über ihren Köpfen, legte sie ihre Stirn an seine. „Das ist nicht fair“, wiederholte sie.
 

„Das ist es nicht, aber wie müssen hier weg“, sagte Jade, nahm sich selbst an der Nasenspitze und schulterte seinen Bruder. Er konnte es nicht fassen, den regungslosen Körper nun an Board zu tragen.

Eddie halt Bing, Bong aufs Schiff zu tragen und die anderen taten ihr Bestes, mit den Schilten Schutz zu gewähren.

Kori blieb mit Faltenauge zurück, der tatsächlich zu ersticken drohte.

„Ich lasse dich bestimmt nicht lebendig auf mein Schiff du niederträchtiges Aas“, sagte sie und übte noch mehr Druck auf ihre Festung.
 

Es dauerte nicht lange, waren sie alle an Board. Faltenauge wurde reglos in die Zelle geworfen, der Anker wurde eingezogen, die Segel gelichtet und das Schiff nahm bereits Fahrt auf.

Für die Marine ging es einfach weiter, Koris Crew aber steckte in diesem Augenblick fest.
 

„Es tut mir leid, dass ich dieses Opfer nicht ersparen konnte“, sagte Kori leise. Alle Köpfe waren gesenkt.

Die Körper von Sapphire und Bong lagen mit Tüchern bedeckt am Hauptdeck, die Crew stand um sie herum, bedächtig.

Kein Auge blieb trocken, selbst Mushroom, die nie Gefühle zeigte, war übermannt. Sie biss sich auf die Lippen, ihr Kinn bebte und ruckartig wischte sie sich Tränen weg, von denen sie nicht wusste, dass sie fähig war, diese zu erzeugen.
 

„Sapphire und Bing sind für die Marine gefallen, sie sind gefallen, weil sie das Wohl Anderer über sich stellten…“, sprach Kori weiter.

Nur das Pfeifen des Windes zog über Deck und blies beinahe die Tücher weg.
 

Kori beugte sich zu den Körpern hinunter.

Erst zog sie das Tuch vorsichtig von Sapphires Gesicht und küsste seine Stirn, dann tat sie dasselbe bei Bong.
 

„Ruhet in Frieden, meine treuen Kammeraden“, sagte Kori


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff... ich sagte doch, es wirst ernst... allerdings fühle ich mich jetzt nach beenden dieses Kapitels auch wahnsinnig beklommen... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SocialDistortion
2020-03-15T08:53:15+00:00 15.03.2020 09:53
Ich habe es schon immer geliebt, wie du die Kämpfe geschildert hast. So realistisch, als wäre man live dabei. In dem Fall war das nicht so gut. Ich habe ehrlich nicht damit gerechnet, dass Bing UND Sapphire sterben werden. Das war ganz schön heftig. Bin gespannt, wie die Crew mit dem Verlust umgehen wird. Es war zwar vorhersehbar, dass es ein harter Kampf werden würde, aber das ist schon krass. T.T
Antwort von:  Hypsilon
15.03.2020 14:30
Ooow dankeschön <3 bin froh, dass dieses "beende es, wenn es zu viel/zu lang wirkt" ganz gut klappt bei mir ^^
Von:  Don_Ovis
2020-03-06T13:34:27+00:00 06.03.2020 14:34
Du fühlst dich bekommen? Was soll ich erst sagen? *schluchz, gleich zwei lustige Gesellen, mussten diesem... Faltenauge xD... zum Opfer fallen... Ich bin jetzt traurig. Danke auch. Mehr verpack ich nicht in den Kommentar, sonst spoiler ich ja jemanden... *weiterschnief (er hat ihn Bruder genannt T_T)


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