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Sailor Moon Crystal - Blutfürst

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
wer tippfehler findet darf sie behalten ^^ Komplett anzeigen

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Virus oder Fluch?

Haruka wusste nicht, wie lange sie auf dem Bett gesessen hatte, als es irgendwann an der Tür klopfte. Ihr war weder nach Gesellschaft, noch hatte sie Lust, überhaupt nur Kontakt zu irgendwem zu haben. Also reagierte sie auch nicht. Erst nachdem es noch ein zweites - und danach ein drittes Mal zaghaft klopfte, konnte sie es nicht länger ignorieren.

"Herein", zischte sie,

"Aber auf eigene Gefahr!"

Die Tür öffnete sich langsam und eine verschüchterte Mihara trat ein.

Sie trug einen Stapel Kleidung, traute sich aber nicht näher an Haruka heran.

"Ich hab hier ein paar Sachen", piepste sie beinahe,

"Wo soll ich sie hin legen?"

"Mir egal", murrte Haruka,

"Ich werde dieses Zimmer sowieso nicht wieder verlassen, bis ich Michiru und die anderen gesehen habe. Sag das deinem Fürsten!"

Mihara legte die Sachen auf einem kleinen Tisch ab und sah Haruka an.

"Er ist nicht mein Fürst", war sie nun sicherer,

"Ich bin genau so eine Gefangene, wie du. Eher noch weniger. Denn du hast hier alles, was du brauchst und ich bin diejenige, die dafür Sorge zu tragen hat!"

Sie drehte sich demonstrativ weg und wollte hinaus laufen, doch Haruka´s Stimme hielt sie zurück.

"Es tut mir leid, Mihara", sagte sie,

"Ich wollte dich nicht verletzen. Das ist nur alles so...so..."

"Zum Verzweifeln?" fragte Mihara vorsichtig und drehte sich wieder zu ihr,

"Denkst du, nur für dich ist das so? Was glaubst du, was ich alles durchgemacht habe in diesem Schloß? Ihr seid erst ein paar Tage hier, aber ich..."

Ihre Augen wurden dunkel und wirkten, als sähe sie weit in die Ferne.

"Ich habe längst jedes Zeitgefühl verloren und jede Hoffnung, dieses Schloß jemals zu verlassen."

"Es tut mir leid", sagte Haruka nochmals, erhob sich und trat zu ihr,

"Du kannst ja auch nichts dafür, dass der Fürst ein geisteskranker Wahnsinniger ist. Ich hätte nicht so gedankenlos sein dürfen. Bitte verzeih mir."

Sie legte ihre Hand auf Mihara´s Schulter und sah sie an.

Diese erwiederte den Blick und langsam wich auch die Unsicherheit von ihr.

"Schon ok", sagte sie leise,

"Wir sind alle angespannt."

Sie sahen sich einen Moment lang schweigend an.

»Eigenartig...«, schoss es durch Harukas Kopf,

»Wieso fühle ich mir ihr plötzlich so vertraut? Als würde ich sie schon ewig kennen...«

War das möglich?

Hatte Haruka sie vielleicht in der Vergangenheit schon einmal getroffen? Aber selbst wenn - wie sollte jemand ein solches Gefühl der Vertrautheit auslösen, an den sie sich nicht einmal erinnerte?

"Warst du eigentlich immer in diesem Verließ, seit du hier bist?" fragte sie schließlich,

"Bei alledem, was du über diesen Blutfürsten weisst, kannst du doch nicht die ganze Zeit eingesperrt gewesen sein."

"War ich auch nicht", erklärte Mihara,

"Nachdem mein Blut zumindest dazu beitrug, dass die Fürstentocher sich etwas besser fühlte, bin ich von der Gefangenen zum Mädchen für Alles aufgestiegen. Heisst, immer wenn der Fürst mich für etwas brauchen konnte, entkam ich dem Kerker für diese Zeit."

"Du hast also einiges mitbekommen?" klang Haruka´s Stimme ein wenig lauernd,

"Du musst mir alles erzählen, was du weisst! Hast du verstanden? Wenn du mir hilfst, finde ich vielleicht einen Ausweg aus diesem Albtraum und dann nehmen wir dich mit uns."

Mihara nickte scheu und wirkte leicht verunsichert.

Haruka sah sie fragend an.

"Ist etwas passiert?" fragte sie irritiert,

"Du siehst aus, wie zur Salzsäule erstarrt. Was hast du gesehen?"

Mihara wurde rot und sah Haruka weiterhin in die Augen.

Alles was sie bewegte, war der rechte Arm. Ihr Gesicht nahm zerknirschte Züge an und sie deutete mit dem Finger nach unten Richtung Boden. Haruka zog eine Augenbraue hoch und folgte dem Deut mit den Augen. Zwischen ihr und Mihara auf dem Boden lag ein Handtuch. Eine Sekunde lang verstand Haruka gar nichts, dann jedoch wurde ihr klar, was passiert war.

Sie verzog das Gesicht, als hätte sie niemals mehr gehofft, falsch zu liegen und sich geirrt zu haben, obwohl sie genau wusste, sie lag goldrichtig.

"Ich bin nackt, stimmts?" fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte.

Mihara nickte mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck.

"Das Handtuch liegt schon die ganze Zeit da unten, nicht wahr?"

Nichmals dieses Nicken.

"Du hast alles gesehen?"

Wieder Nicken.

"Langsam wird es wirklich peinlich..."

Nicken.

"Ich sollte mir etwas anziehen."

"Das solltest du", bestätigte Mihara mit belegter Stimme.

Sie nickten beide gleichermaßen und Haruka drehte sich um und ging zu dem kleinen Tisch, um sich etwas Kleidung von da zu nehmen.

Mihara´s Gesichtsfarbe wurde noch knalliger und sie drehte sich beschämt weg.

Erst als Haruka Entwarnung gab, drehte sie sich wieder herum und näherte sich ihr. Die große Blondine trug Jeans und T-Shirt und saß auf dem Bett. Mit einer Hand klopfte sie neben sich und deutete Mihara so, sich dort zu setzen. Ein wenig zögerlich kam sie der Aufforderung nach.

"Dann erzähl mal", sah Haruka sie auffordernd an.

"Was willst du wissen?" fragte sie gegen.

"Was hat es mit dem Blutfürsten auf sich?" wollte die Blondine wissen.

"Da gibt es nicht sehr viel", fing Mihara an,

"Er war immer sehr beliebt in den Dörfern rund ums Schloß. Bis das mit seiner Frau geschah, verbrachte die ganze Familie viel Zeit in den Dörfern und auf den Ländereien. Damals war seine Tochter noch ein ganz kleines Kind."

"Und was ist mit seiner Frau geschehen?" wollte Haruka nun wissen.

"Genau weiß das leider niemand", gab Mihara zur Antwort,

"Es hieß, sie sei gestürzt und an den Folgen des Sturzes gestorben, doch böse Zungen behaupteten, sie hätte einen Liebhaber gehabt und der Fürst hätte sie die Treppe hinunter gestoßen, nachdem er dahinter gekommen war."

"Ein Mörder also", stellte Haruka fest,

"Gut und schön. Das ist zwar nicht die feine Art, auf Betrug zu reagieren, aber auch nicht vollkommen ungewöhnlich. Solche Dinge passieren öfter. Und sollte dieser Unfall wirklich kein Unfall gewesen sein - warum hat er seine Tochter dann immer so in Watte gepackt? Er hätte sich nicht so um sie gesorgt, wenn seine Frau durch seine eigene Hand gestorben wäre."

"Nicht sehr lange nach dem Tod der Mutter, wurde sie ja schon krank", erklärte das Mädchen,

"Und nachdem scheinbar kein Arzt ihr helfen konnte, wurde er sehr schnell zu dem, was er heute ist."

Haruka nickte und sah nachdenklich aus.

Mihara wusste nicht, ob sie Schweigen oder etwas sagen sollte.

"Bist du Miraii schon begegnet?" sah Haruka sie plötzlich so durchdringend an, dass ihr direkt wieder flau im Magen wurde.

Zaghaft nickte sie.

"Und?" hakte die Blondine nach, als das Mädchen weiter schwieg,

"Was kannst du mir zu ihr sagen?"

"Noch weniger, als zu dem Fürsten", wurde sie noch unsicherer,

"Sie ist ungefähr so alt wie ich und die meiste Zeit in ihrem Zimmer. Ihre Krankheit hat sie verändert. Sie wirkt unschuldig, kennt zu Zeiten eines Krankheitschubes aber weder Freund noch Feind. Sie wird unberechenbar - selbst für den Fürsten. Manche behaupten, er hätte auch sie zu solchen Zeiten schon in einem Verließ gefangen gehalten."

"Sie wird gefährlich?" war Haruka erstaunt,

"Ich dachte, sie leidet an einer Blutkrankheit und ist nicht schitzophren."

"Sie ist nicht verrückt", stellte Mihara klar,

"Sie weiß zu jeder Zeit genau, was sie tut. Es ist nur so, als verliere sie plötzlich jeden Bezug dazu, was Richtig und was Falsch ist. Da ist kein Mitgefühl, kein Verständnis, einfach nur purer Egoismus. Beinahe, als hätte sie nicht das kleinste bißchen Gefühl in sich und wäre ein ganz anderer Mensch."

"Genau das nennt man Schitzophren", widersprach Haruka,

"Zwei oder mehr Gesichter zu haben mit einer eigenen Persönlichkeit!"

"Sie hat keine zwei Gesichter", schüttelte Mihara den Kopf,

"Sie ist einfach nur, was sie ist."

"Und was ist sie?" klang Haruka deutlich ironisch.

Für sie war deutlich, dass sie so nicht weiter kamen.

Mihara jedoch wirkte zum ersten Mal vollkommen sicher und und entschlossen.

"Du glaubst mir nicht?" klang sie sogar leicht herausfordernd und erhob sich,

"Ich kann dir vielleicht nicht erklären, was ich meine, aber ich kann es dir zeigen! Komm mit mir."

Sie drehte sich um und ging direkt los.

"Was hast du vor?" rief Haruka ihr nach, doch sie verschwand ohne ein Wort aus dem Zimmer.

"Verdammt", fluchte Haruka und erhob sich ebenfalls,

"Sind denn in diesem Schloß alle verrückt?"

Sie lief los und holte Mihara noch auf dem Gang ein.

"Was machst du?" stieß Haruka sie an und sah sich hektisch um,

"Wenn der Fürst und seine Lakaien uns erwischen..."

"Wenn ich mich frei bewegen darf, darfst du das erst Recht", war Mihara unbeeindruckt,

"Solange wir uns nicht irgendwie auffällig verhalten und du machst, was ich dir sage, wird niemand uns aufhalten."

"Wenn das mal gut geht", murmelte Haruka, folgte Mihara aber dennoch.

Nach dem Besuch des Fürsten fiel es ihr schwer zu glauben, dass sie hier wirklich irgendwelche Freiheiten besaß oder mehr, als eine Gefangene war.

Das Mädchen führte sie nach unten und dort einen langen Gang entlang. Glücklicherweise begegnete ihnen keine Menschenseele. Mihara´s Worte in allen Ehren, aber Haruka wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen.

Hinter der letzten Biegung war eine Art Nische und die Blondine wollte gerade fragen, als Mihara einen kleinen Hebel betätigte und die Rückwand der Nische sich beiseite schob.

"Ein geheimer Eingang", murmelte Haruka misstrauisch,

"Du kennst dich in den Geheimgängen aus?"

"Auskennen wäre zu viel gesagt", sah Mihara sie kurz an,

"Ich kenne ein paar Abkürzungen, würde ich sagen. Im ganzen Rest würde ich mich hoffnungslos verlaufen."

Haruka nickte leicht, sah aber weiterhin skeptisch aus.

"Worauf wartest du?" drängelte Mihara,

"Bevor uns jemand sieht. Die Geheimgänge gehören nämlich nicht zu den Orten, an denen wir uns aufhalten dürfen!"

"Ich hoffe, du weisst, was du tust", mahnte Haruka und ging an ihr vorbei in den Gang hinein.

Mihara sah sich nochmal kurz um, folgte ihr und verschloss den Durchgang von innen.

Sie wand sich nach rechts und ging sofort los. Einige Meter lief Haruka schweigend neben ihr her, dann wurde es ihr zu dumm.

"Wohin gehen wir?" wollte sie wissen,

"Warum sagst du mir nicht einfach, was du weisst und fertig!? Was hat es mit Miraii auf sich, dass wir hier Kopf und Kragen riskieren?"

"Warts ab, wir sind gleich da", wehrte Mihara ab und zog Haruka eine sehr schmale Treppe hinunter.

Den Gang, welcher sie am Fuß der Treppe empfing, kannte haruka nur zu gut.

"Die Kerker", flüsterte sie und blieb stehen,

"Warum erfahre ich davon erst jetzt? Wir hätten längst von hier weg sein können!"

"Hätten wir nicht", sah Mihara sie durchdringend an,

"Würden es niemals durch die Geheimgänge schaffen und die anderen Ausgänge aus dem Kerker sind scharf bewacht. Außerdem...", sie wurde bedeutend leiser und drehte sich weg.

"Was?" fasste Haruka sie an der Schulter und zog sie zu sich herum, als sie nicht weitersprach,

"Was 'außerdem'? Da stimmt doch irgendetwas nicht! Was ist mit den Mädchen? Sag schon!"

Mihara seufzte einmal tief und sah Haruka dann beinahe mitleidig an.

"Sieh selbst", hauchte sie und führte Haruka an eine der Kerkertüren.

Durch ein kleines Gitter auf Augenhöhe konnte man hinein sehen. Das kleine Verließ hatte ein Oberlicht und der Strahl Tageslicht, welcher dadurch herein drang, beleuchtete wie ein Scheinwerfer eine Szene, die Haruka vielleicht in gewissen Filmen erwartete, nicht aber im wirklichen Leben.

Zwei hölzerne Pfeiler ungefähr in der Mitte des Kerkers. Dazwischen hing, in schweren Ketten, ein junger Mann. Auf Knien, die Arme nach oben und den Kopf kraftlos nach vorn gekippt machte er nicht den Eindruck, dass er überhaupt noch lebte.

"Wer ist das?" fragte Haruka fassungslos.

"Das...", begann Mihara und wartete, bis ihr Gegenüber ihr in die Augen sah,

"...das ist einer von Miraii´s Liebhabern. Hier gibt es noch ein paar mehr davon und ausnahmslos alle sind in diesem Zustand!"

Sie öffnete vorsichtig die Kerkertür und sah Haruka auffordernd an.

"Worauf wartest du?"

"Wieso ist die Tür nicht verschlossen?", fragte die Blondine sofort misstrauisch gegen.

"Sieht der für dich so aus, als wäre er in der Lage sich zu befreien und zu flüchten?" sah Mihara sie beinahe strafend an.

Haruka sah zu ihm hinüber und dann wieder das Mädchen an.

"Du hast Recht...", murmelte sie und betrat das Verließ.

Mihara lehnte die Tür an und ging zu dem Gefangenen rüber.

Haruka folgte ihr und blieb neben ihr stehen. Wenn auch sehr flach, aber der Typ atmete. Auf seinem Rücken sah Haruka diesselben Kratzspuren, wie sie auch auf ihrem eigenen Rücken waren. Allerdings hatte er wesentlich mehr dieser Spuren, als sie und nicht nur auf dem Rücken. Auch Blutergüsse die von Bissen her rührten, hatte er nicht gerade wenige. Einen direkt im Nacken und Haruka fand, er wirkte irgendwie anders. Sie sah genauer hin, doch außer das die Verletzung um einiges stärker war, als bei ihr, sah sie nichts auffälliges.

"Was hat sie mit ihm gemacht?" sah Haruka Mihara fassungslos an.

Mihara griff in sein Haar und zog seinen Kopf nach hinten.

Haruka konnte nicht glauben, was sie sah. Seine Augen waren geöffnet und leuchteten ähnlich wie Phosphor, sein Blick jedoch war absolut leer. Er hechelte förmlich mit geöffnetem Mund und wirkte, als wäre er ganz weit weg und schon lange nicht mehr Herr seiner Sinne.

"Was ist das, verdammt?" flüsterte Haruka,

"Was ist mit seinen Augen?"

"Das ist alles, was dich schockiert?" fragte Mihara,

"Sieh dir seine Zähne an!"

Haruka sah genauer hin und war erneut fassungslos.

Sowohl im Ober - alsauch im Unterkiefer ragten seine Eckzähne deutlich hervor und waren scharf wie Dolche. Ähnlich, wie bei einem Hund oder einer Katze.

"Verfluchte Scheiße", schreckte Haruka etwas zurück,

"Das ist doch ein Dämon und kein Mensch!"

"Das ist ein Opfer der Fürstentochter", ließ Mihara seinen Kopf los,

"Sie schläft mit ihnen und belegt sie mit einem Fluch. Es ist, als nehme ein wildes Tier sie in Besitz und würde alles Menschliche in ihren Körpern vernichten. Sie benehmen sich wie Tiere und fallen alles an, was ihnen zu nahe kommt. Eine Kommunikation mit ihnen ist nicht mehr möglich."

Haruka schluckte.

Ihr wurde bewusst, dass auch sie sich jetzt in einem solchen Zustand hätte befinden können. Ob Miraii sie wirklich verschont hatte - wie der Fürst schon gesagt hatte oder ob sie aus irgendwelchen Gründen anders reagierte, als diese arme Seele vor ihr, spielte keine Rolle. Die Tochter des Fürsten war nicht einfach nur krank, sondern brandgefährlich. So süß und unschuldig sie auch wirkte und aussah - sie war das genaue Gegenteil davon.

»Lass sie bloß nie wieder so nah an dich ran«, mahnte Haruka sich selbst,

»Und halt dich um Gottes Willen im Zaum, wenn sie ihre Reize spielen lässt. Sonst bist du die Nächste, die hier unten vor sich hin vegetiert!«

"Komm mit", riss Mihara sie aus ihren Gedanken,

"Das war noch nicht alles."

Haruka folgte ihr, wurde den Gedanken an diese verlorene Seele aber nicht los.

Was tat Miraii mit den Männern, das soetwas aus ihnen wurde? Tat sie es gezielt, oder war ihre Erkrankung daran schuld? War sie vielleicht seit Jahren von einem Dämon besessen und infizierte die Männer dadurch? Das würde auch die zwei völlig verschiedenen Persönlichkeiten von ihr erklären. Kennengelernt hatte Haruka Miraii, ein schüchternes, sanftes Mädchen, aber dann hat der Dämon sie irgendwann übernommen...

Erst als Mihara an einer weiteren Tür stehen blieb, endeten Haruka Gedanken. Nun fragte sie sich, was sie in diesem Kerker wohl erwartete. Mihara wies sie an, durch das kleine Gitter zu sehen und sie tat es.

"Nein!" entwich es Haruka und sie riss die Tür auf.

"Nicht so laut, verdammt!" schimpfte Mihara und folgte ihr.

Wieder lehnte sie die Tür vorsichtig an und trat dann zu Haruka.

Die rüttelte und zerrte verzweifelt an den Ketten, in denen Makoto in derselben Haltung hing, wie der verbrauchte Liebhaber der Fürstentochter.

"Mako-chan", rief Haruka immer wieder und schmiss sich schliesslich vor dieser auf die Knie, als ihr klar wurde, dass sie die Ketten nicht öffnen konnte.

"Mako-chan bitte! Komm zu dir!"

Sie hielt ihren Kopf, rüttelte sie leicht und sah sie prüfend an.

Im Gegensatz zu dem Typ in dem anderen Verließ, hatte Makoto die Augen geschlossen und schien einfach nur bewusstlos zu sein, doch egal was Haruka auch versuchte, sie kam nicht zu sich.

"Was haben sie mit ihr gemacht?" fuhr sie Mihara aufgebracht an und als diese nicht antwortete, sprang sie auf und griff sie bei den Schultern.

"Mihara!" rüttelte sie das Mädchen,

"Was ist mit ihr? Sind sie alle in diesem Zustand? Rede!!"

"Sie nehmen ihr Blut", antwortete Mihara dann,

"Mehr, als gut für sie ist. Bei jeder einzelnen von ihnen, außer..."

Wieder sprach sie nicht weiter.

"Außer wer, verdammt", rüttelte Haruka sie wieder,

"Lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!"

Mihara schluckte und sah ihr Gegenüber schuldbewusst an.

Haruka ahnte, warum sie nicht weiter sprach, doch sie hoffte, ihre Ahnung würde sich nicht bestätigen.

"Rede endlich!" schrie sie Mihara beinahe an und die Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

Mihara nickte hektisch, denn Haruka schüttelte sie immer fester und ihr Griff ließ ihr die Arme fast taub werden.

"Michiru!" platzte es aus ihr heraus, dann sackte sie regelrecht in sich zusammen und senkte geschlagen den Kopf.

"Sie ist die Versicherung des Fürsten, dass du auch tust, was er verlangt", flüsterte sie,

"Solltest du nicht erwartungsgemäß funktionieren, wird sie viel Schlimmeres erwarten, als das hier..."

Haruka ließ sie los und wusste gar nicht, wohin mit ihrer Wut.

Fluchend schlug sie gegen eine Wand, immer wieder, solange, bis sich alles aufgeschlagen hatte und Mihara nach ihrem Arm griff, um sie vor weiterem Schaden zu bewahren.

Ihr Blick war sanft und beruhigend, ebenso ihre Berührung und ihre Stimme.

"Komm, bevor sie uns entdecken", hauchte sie,

"Du willst sie doch sicher sehen."

"Du weisst, wo Michiru ist?" sah Haruka sie überrascht an und Mihara erkannte gleich, was sie dachte.

"Das weiß ich", sagte sie,

"Aber mach dir keine Hoffnungen. Ihr Verließ ist verschlossen."

"Das ist mir egal", wehrte Haruka ab,

"Bring mich einfach nur zu ihr!"

Mihara nickte und verließ mit Haruka zusammen das Verließ.

Im Moment konnten sie Makoto nicht helfen und Haruka würde sich erst besser fühlen, wenn sie mit eigenen Augen sah, dass es ihrer geliebten Michiru gut ging.

In jedem Fall wusste der Fürst, dass Michiru das einzige Druckmittel war, mit dem er Haruka zu Allem bringen konnte und so behandelte er sie auch. Ihr Gefängnis lag nicht in diesem Kerkergang. Es gab noch einen versteckten Teil, einen noch älteren als jenen, in dem die anderen gefangen gehalten wurden. Noch kälter, noch feuchter, noch modriger. Haruka verzweifelte bei dem Gedanken, dass ihre Michiru hier irgendwo in einem dunklen Loch vor sich hin vegitierte.

Als Mihara endlich ihr Ziel erreicht hatte, sah Haruka sie fragend an.

"Sie ist da drin", deutete sie auch eine Tür.

Haruka schnellte an das kleine Fensterchen und versuchte irgendetwas zu erkennen.

"Michiru", rief sie, da die Ecken zu dunkel waren, um sie ein zu sehen,

"Michi bitte. Sag was! Bist du da?"

Sie warf Mihara einen verzweifelten Blick zu und versuchte es erneut.

"Mi-chan, bitte..."

Doch alles blieb still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dreamfighter
2017-08-26T21:50:48+00:00 26.08.2017 23:50
Hast du Angst vor meiner Drohung, oder warum kommt das Kapi so schnell? Nicht, dass ich mich nicht darüber freue. Je schneller, desto besser für mich.

Du weckst meine Neugier immer weiter. Was ist Miraii und was hat Miharu mit der ganzen Sache zu tun? Was wird aus den anderen Sailors und wie werden Setsuna und Hotaru reagieren, wenn sie von deren Verschwinden erfahren?

Vor allem interessiert es mich brennend, wie es Michiru geht und was ihr und Haruka noch bevorsteht.

Du merkst also, ich bin schon wieder vollkommen gefesselt von deiner Story und kann nicht genug davon bekommen. Von daher würde ich sagen: Experiment gelungen.


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