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Die Piratenprinzessin

Das Blut eines Dämons
von

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Ace's Entscheidung

Zwei Monate waren seit dem Treffen der Zwillinge und Ruffy vergangen. Die Beiden hatten Alabasta lange hinter sich gelassen und waren momentan auf See unterwegs.

Erneut verließ ein Seufzen ihren Mund und sie war so tief in Gedanken versunken, dass sie noch nicht mal die Seitenblicke ihres Bruders bemerkte.

Sie waren jetzt schon so lange auf der Suche und hatten immer noch keine Spur. Wenn sie sich nicht geschworen hätte, den Tod von Thatch zu rächen, hätte sie vermutlich schon lange aufgegeben, aber das kam nicht in Frage. Teach musste büßen. Für die Tat an sich und für den Schmerz, den er Thatchs Freunden mit dem Mord angetan hatte. Für jede einzelne vergossene Träne würde er bezahlen.
 

Krampfhaft presste sie ihre Lippen aufeinander, als sie erneut an Thatchs grausamen Tod denken musste. Es tat immer noch verdammt weh und es würde nie aufhören weh zu tun. Carina bekam nicht mit, wie sich Ace’s Augen verdunkelten. Er wusste, wie sehr die Sache sie mitnahm, er konnte es fühlen.

Sie sagte es nicht und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber Ace durchschaute Carina. Für ihn war sie wie ein offenes Buch. Teach hatte ihr das stets unbeschwerte Lächeln genommen, das er so an seiner Schwester geliebt hatte. Das würde er noch bereuen.
 

„Wir erreichen bald die nächste Insel“, riss Carinas Stimme die Feuerfaust aus seinen Gedanken. „Ja“, erwiderte er schnell und konzentrierte sich nach vorne. Er wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber tief in seinem Inneren hegte er Zweifel, dass es gut war, wenn Carina auf Blackbeard treffen würde.
 

In den nächsten Tagen erkundeten die Zwillinge sehr sorgfältig die Insel, suchten Informationen, aber auch auf dieser Insel hielt sich Teach nicht auf. Wie lange würde diese verdammte Suche noch dauern? Sie vermisste ihre Familie. Die ganze Crew, ihren Vater. Sogar Marco vermisste sie, die kleinen Sticheleien, aber auch die Vertrautheit, die zwischen ihnen allen herrschte.
 

„Komm Carina, für heute reicht es. Lass uns das Lager aufschlagen“, sagte Ace und sie nickte niedergeschlagen.
 

Die Nacht brach langsam herein und Sterne erhellten, zusätzlich zu dem Lagerfeuer, die Gegend. „Früher“, fing die Schwarzhaarige an und hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Bruders.

„Früher hab ich immer gedacht, dass ich ganz alleine wäre. Selbst als ich schließlich auf Vaters Schiff war, habe ich mich immer noch alleine gefühlt, weißt du? Ich hatte immer das Gefühl unvollständig zu sein. Ich dachte … ich dachte, dass in dieser Welt kein Platz für mich wäre.“
 

Für einen Moment stockte sie, um das Gesagte wirken zu lassen, um die Dinge, die ihr durch den Kopf spuckten, zu sortieren. „Ich weiß, was du meinst“, sagte Ace plötzlich und Carina sah auf, sah in die dunklen Augen ihres Bruders. Fühlte und sah den Schmerz, der durch die Erinnerungen an die Vergangenheit ausgelöst wurde.

„Bevor Ruffy und Sabo zu mir gekommen sind, habe ich auch immer gedacht, dass mein Leben nichts wert wäre. Manchmal habe ich mich gefragt, ob ich überhaupt hätte geboren werden dürfen und um ehrlich zu sein, denke ich auch jetzt noch oft über diese Frage nach.“
 

Carinas Augen weiteten sich unbewusst. Das hatte sie nicht gewusst. Alleine sich diese Frage vorzustellen, musste wehtun. „Das darfst du nie wieder denken Ace“, sagte sie laut und sprang auf, sodass Ace für einen Moment erschrak.
 

„Ich will nicht, dass du so was denkst. Natürlich war es gut, dass du geboren wurdest. Ansonsten hätten Ruffy und ich doch keinen Bruder, der sich immer um uns sorgt und auf uns aufpasst. Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe, das ist das Beste, was mir in meinem verkorksten Leben je passiert ist. Also hör auf so einen Mist zu erzählen. Das darfst du nie wieder denken.“ Zum Ende hin vernahm Ace ein leises Schniefen und versuchte im Gesicht seiner Schwester zu lesen, doch die Dunkelheit verbarg ihr Gesicht vollkommen.
 

„Weinst du?“, fragte er deswegen gerade heraus und Carina wischte sich mit dem linken Handrücken schnell über ihre nassen Augen. „Natürlich nicht, du Idiot. Ich hab nur Staub in die Augen bekommen, sonst nichts.“ Innerhalb einer Sekunde fand sie sich in einer festen Umarmung und erwiderte sie auch sogleich, als ihr Bruder ihr sanft eine Hand auf den Kopf legte. „Tut mir leid“, sagte er dann schließlich leise. „Ich wollte dir keine Sorgen machen.“
 

Carina vergrub ihren Kopf an seiner Schulter und krallte ihre Hände noch fester in seinen Rücken, um sich dem Halt sicher zu sein, den er ihr gab. „Wir werden für immer zusammenbleiben, oder Ace?“, fragte sie ihn und Angesprochenen stockte für einen Moment der Atem.
 

„Ace?“, fragte sie ihn, verwundert, dass er nicht antwortete. „Ja“, antwortete er ihr dann auf die eben gestellte Frage, fügte aber noch etwas mit festerer Stimme hinzu. „Carina, ich will, dass du etwas weißt.“
 

Aufmerksam lauschte sie den Worten ihres Bruders, der plötzlich so ernst geworden war und den Griff um ihren Körper verstärkt hatte.
 

„Wir mögen vielleicht getrennt sein, aber ich hoffe, dass du zu jeder Sekunde weißt, dass ich immer bei dir bin. Egal, wo ich auch hingehe. Das schwöre ich dir. In einer gewissen Art werde ich immer bei dir sein.“
 

In Carinas Hals bildete sich ein starker Kloß, ebenso in ihrer Brust. Ace’s Worte klangen beinahe wie ein Abschied.
 

„Ace, was hast …“, wollte sie ihn fragen, doch Ace ließ sie ihren Satz nie vollenden. Ihre Augen weiteten sich, als ein starker Schmerz in ihrem Nacken ihr augenblicklich das Bewusstsein raubte.

Ace hielt seine Schwester sanft und vorsichtig in seinen Arm und verfluchte sich innerlich für das, was er ihr damit antun würde. Dennoch, es war nur zu ihrem Besten.
 

„Vergib mir, Carina. Und vergiss nicht, ich werde immer bei dir sein.“
 

Die heiße Mittagssonne riss sie schließlich aus ihrer Bewusstlosigkeit.

Flatternd öffnete sie die Augen und sofort drehte sich die Umgebung kurzzeitig. Erst nach ein paar Minuten konnte sie sich vollständig aufrichten und war kurzzeitig verwirrt, dass sie auf dem harten Boden gelegen hatte. Die Prinzessin zuckte stark zusammen, als sie den Schmerz in ihrem Nacken wahrnahm und sofort kamen ihr die Erinnerung von der letzten Nacht in den Sinn.
 

Panik ergriff augenblicklich Besitz von ihrem Körper und die Übelkeit in ihrem Inneren wurde noch verstärkt, als sie Ace nirgendwo entdecken konnte.
 

„Nein“, keuchte sie und wurde leichenblass. Schnell war sie auf den Beinen, doch dadurch wurde der Schmerz in ihrem Nacken und in ihrem Kopf nur noch gesteigert. Keuchend ging sie wieder in die Knie. Ein Würgen stieg in ihrer Kehle hoch und sie erbrach sich am Boden.

Die Magensäure ließ sie stark husten, doch das war momentan nicht von Bedeutung.
 

„Ace“, wimmerte sie, hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Das war ein Albtraum, das konnte Ace nicht getan haben. Er hatte ihr doch damals versprochen, nie wieder Entscheidungen ohne sie zu treffen. Er hatte es versprochen. Nun kamen ihr auch wieder seine Worte vom vorherigen Tag in Erinnerung.
 

Wir mögen vielleicht getrennt sein, aber ich hoffe, dass du zu jeder Sekunde weißt, dass ich immer bei dir bin.
 

„Nein“, flüsterte sie erneut und heiße Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr verschwitztes Gesicht.

Carina richtete ihre Augen gen Himmel. Dann schrie sie. Schrie ihren Schmerz, ihre Wut und vor allem ihre Angst weit hinaus.

Zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass sich weit entfernt die Hand der Feuerfaust schmerzhaft um sein Herz krampfte, als auch er ihren Schmerz vernahm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-05-16T16:24:52+00:00 16.05.2011 18:24
Ein schön trauriges Kapitel :)
Ich frag mich ja, was sie jetzt macht...
Ace kann ich ja irgendwie verstehen...
ich mein er will halt nicht, dass ihr was passiert
Allerdings hätten sie zu zweit eine chance gegen Blackbeard gehabt...
Schreib schnell weiter, ich will wissen wies weitergeht! ^^
Lg
Von: abgemeldet
2011-04-30T16:29:57+00:00 30.04.2011 18:29
OMG Wie kann Ace nur???
Carina einfach alleine lassen :((
Das wird schrecklich für sie werden
Ich frag mich ob sie Ace jetzt suchen wird oder zurück zu Withebird geht
Och manno
Von:  fahnm
2011-04-27T18:48:03+00:00 27.04.2011 20:48
Super Kapi^^


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