Zum Inhalt der Seite

Die Piratenprinzessin

Das Blut eines Dämons
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue Erkenntnisse

Guten Abend alle zusammen :D

Wie versprochen, hier das neue Kapitel (für meine Verhältnisse dieses Mal sogar relativ schnell). Ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen :)
 


 

Mittlerweile war es dunkel draußen geworden. Carina und Shanks machten sich zügig auf den Weg in die gemütliche Kneipe und schon von weitem konnten sie den Lärm hören, der dort bereits in vollem Gange herrschte. „Die haben anscheinend auch ohne uns ne Menge Spaß“, grinste der Kaiser und Carina nickte erleichtert. Vielleicht war das gar nicht so schlecht. Möglicherweise war es niemandem aufgefallen, dass sie so lange weg gewesen waren. „Hoffentlich. Wenn Marco etwas gemerkt hat, dann komme ich in Teufelsküche.“ Der rothaarige Kaiser hielt ihr eine der Klapptüren auf. „Wenn ich bitten darf“, meinte er grinsend, woraufhin die Prinzessin ihre Augen verdrehte. „Du musst hier nicht den Gentlemen spielen, ich weiß schon auf wen ich mich eingelassen habe“, lächelte sie zurück, ging dennoch durch die aufgehaltene Tür und betrat die Gaststätte. Sogleich wurden einige Männer auf sie aufmerksam und grölten laut los.
 

„Da ist sie ja.“

„Hey Leute, Carina ist wieder da.“

„Die Frau des Tages.“
 

Carina runzelte die Stirn, hinter ihr tat Shanks es ihr gleich. Was war dann jetzt los? Bereits im nächsten Moment wurde die Schwarzhaarige von Vista und Jozu umringt, die ihr beide einen freundschaftlich festen Schlag auf den Rücken versetzten. „Hab ich was verpasst?“, meinte die Piratin mehr als nur irritiert und starrte ihre Brüder an, die allesamt ein breites Grinsen im Gesicht trugen. „Das kommt davon, wenn man keine Zeitung ließt“, ertönte eine Stimme und Marco trat aus der Menge. Auch sein Gesicht zierte ein Grinsen und jetzt reichte es Carina so langsam aber sicher. „Hättest wenigstens du die Güte mir endlich mal zu erklären, was hier los ist?“ Anstatt einer richtigen Antwort hielt er ihr einen Fetzen Papier vor das Gesicht. Die 19-Jährige blinzelte einmal, dann ein zweites Mal. Ihre Augen weiteten sich und mit einem schnellen Griff riss sie dem Phönix den Steckbrief aus der Hand. Ihren Steckbrief. Doch im Gegensatz zu früher, war nicht mehr das alte Foto darauf abgebildet. Nicht das Foto ihres 12-jährigen Ich’s, das an einer Brücke lehnte und sich den Fluss ansah. Nein, jetzt war es ein Bild, das offensichtlich während des Krieges aufgenommen worden war. Es zeigte sie von vorne, ihr Körper stand in einer Kampfpose, um sie herum tobte eine Mischung aus rotblauem Feuer. Ihr Gesicht war wutverzerrt, voller Blut und ihre Augen waren auf einen Punkt fixiert, der sich hinter der Kamera befinden musste. Es musste aufgenommen worden sein, als sie gegen Akainu gekämpft hatte.
 

Missbilligend verzog Carina den Mund. Auf Außenstehende musste sie nun wie ein blutrünstiges Monster aussehen. Etwas, was der Marine sicherlich nur allzu gut in den Kram passte. Ihre Augen wanderten weiter hinab und als sie am Kopfgeld angelangt war, ließ sie den Steckbrief vor Schreck fallen. Mit großen Seelenspiegeln schaute sie Marco fassungslos an. „540 Millionen Berry?“, rief sie aus und der Jubel um sie herum wurde lauter. „Stell dir das doch nur mal vor. Von 80 auf 540 Millionen. Ich glaube solch eine Erhöhung ist wirklich einmalig“, lachte Vista und prostete ihr mit seinem Bierkrug zu. Marco klopfte ihr zweimal auf die Schulter. „Das muss gefeiert werden“, sagte er lächelnd und ganz langsam breitete sich nun auch auf Carinas Gesicht die Freude aus. Schon seit jeher feierte die Whitebeardbande, wenn das Kopfgeld eines Crewmitglieds erhöht wurde. Ihr erstes Kopfgeld hatte sie bekommen, bevor sie in die Crew eingetreten war, daher hatte sie diese Erfahrung bisher nicht machen können.
 

Plötzlich spürte sie, wie ihr neuer Käpt’n näher an sie herantrat. „Vater und Ace wären sehr stolz auf dich“, murmelte er leise, sodass nur sie es hören konnte. Sogleich bildete sich ein harter Kloß in ihrem Hals, den sie nur mühsam herunterschlucken konnte. Mit feuchten Augen schaute sie ihren Bruder an und lächelte leicht. „Danke, Marco“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Zum ersten Mal seit dem Krieg erfüllten sie die Namen ihrer gefallenen Lieben nicht mit unglaublicher Trauer. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie es sich wieder erlauben konnte zu lächeln. Und es fühlte sich gut an.
 

Shanks hatte inzwischen den Steckbrief vom Boden aufgehoben und betrachtete das Foto. Das Bild hatte etwas Verwegenes an sich, zeigte gleichzeitig jedoch, dass die junge Frau nicht zu unterschätzen war. Und mit diesem Kopfgeld würde sich das sicherlich auch niemand mehr wagen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dieser Blick erinnerte ihn stark an Roger. Er hatte sie noch nie kämpfen sehen, aber gerade entwickelte er wirklich ein ausgesprochenes Interesse daran. Wie stark mochte sie wohl wirklich sein?
 

„Was glaubst du? Steckt Akainu dahinter?“, fragte Carina und ließ sich zusammen mit Marco, Jozu und Vista auf die Barhocker vor der Theke sinken. „Natürlich. Wer denn sonst?“, meinte Vista und reichte jedem ein Bier. „Dein Kopfgeld wäre so oder so gestiegen, aber nicht auf so einen hohen Betrag. Da muss Akainu seine Finger im Spiel gehabt haben“, fügte Jozu hinzu und Carina nickte seufzend. „Er ist wie ein kleines Kind, das nicht akzeptieren kann, dass es verloren hat.“ Marco grinste böse. „Na ja, da habt ihr beiden ja etwas gemeinsam. Du bist auch nicht gerade die erwachsenste Person in diesem Raum.“ Die Schwarzhaarige schnaubte und schaute den Phönix beleidigt an. „Mag sein, aber ich bin erwachsener als du denkst“, meinte sie und nahm einen Schluck des kühlen Getränks. „Leider in einer Hinsicht, die mir nicht gefällt“, entgegnete er trocken und sein Blick fiel kurz auf Shanks, der inzwischen bei Ben an einem der Tische saß und sich angeregt mit seinem Vizen und ein paar anderen aus seiner Mannschaft unterhielt. Carina merkt sofort, wie ihre Wangen heiß wurden. Mittlerweile wünschte sie sich, dass sie Marco niemals erzählt hätte, dass sie und der Kaiser miteinander geschlafen hatten. Doch damals hatte sie nicht vermutet, den Kaiser so schnell wiederzusehen und erst recht nicht, dass es eine Beziehung zwischen ihnen geben könnte.
 

„Aber…haben wir eigentlich überhaupt eine Beziehung?“ Natürlich liebte sie ihn, aber sie hatte es nie laut gegenüber Shanks ausgesprochen. Und er hatte zwar gesagt, dass er Gefühle für sie hegte, aber was hieß das schon? „Sollte ich ihn darauf ansprechen?“, dachte sie, wurde aber im nächsten Moment von Marco angesprochen. „Sag mal, Carina“, begann er und musterte sie plötzlich argwöhnisch. „Du warst gerade eben ganz schön lange auf dem Schiff.“ Die Infernoprinzessin erstarrte innerlich zu einer Statue, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. „Jaaa, ich hab mir halt Zeit gelassen“, antwortete sie gedehnt und nahm nun einen größeren Schluck Bier, in der Hoffnung Marco abzulenken. Ihre Hoffnung wurde nicht erfüllt. „Aha? Du wolltest doch Klamotten holen. Aber gerade eben hattest du gar keine dabei.“ Carinas Lippen zuckten verräterisch an ihrem Glas. „Scheiße, ich hab die Sachen vergessen“, schoss es ihr durch den Kopf und verflucht noch mal…ihr fiel keine Ausrede ein. Und scheiße, der Blick des Blonden wurde immer misstrauischer. „Ähm…“, begann sie, hatte aber keine Ahnung was sie eigentlich sagen sollte. Doch dann unterbrach eine Stimme hinter ihr ihren ziemlich bescheuerten Versuch einer Antwort. „Ich fürchte das war meine Schuld, Marco.“ Alle Piraten an der Theke drehten sich um und schauten Shanks an, der sich fröhlich grinsend nun ebenfalls auf einen Barhocker setzte.
 

Carina starrte ihn entsetzt an. Er wollte ihren Brüdern doch nicht etwa sagen, dass sie zusammen im Bett gewesen waren? Gedanklich machte sie schon einmal sein Testament fertig, dicht gefolgt von ihrem eigenen. Marcos Augenbraue erhob sich unheilverkündend. „Ach ja?“, meinte er und deutliches Missfallen stand in seinem Gesicht geschrieben. Doch der Rothaarige ließ sich nicht eine Sekunde aus der Ruhe bringen. „Ja, ich bin ihr gefolgt, weil ich mir Sorgen um ihre Schulter machte. Dabei bin ich ihr wohl so auf die Nerven gegangen, dass sie schlussendlich in eine ganz andere Richtung davon gestürmt ist und anscheinend ganz vergessen hat, ihre Sachen auf eurem Schiff zu holen.“ Carinas Muskeln entspannten sich beinahe sofort. „Genervt? Das ist wohl noch deutlich untertrieben“, sagte sie gespielt böse und funkelte ihn an. Er grinste sie nach wie vor an und anscheinend überzeugte die Show zumindest Jozu und Vista. „Euch verbindet auch so etwas wie eine Hassliebe, was?“, lachte Vista und Carina schnaubte, immer noch gespielt genervt. Wenn der Schwertkämpfer nur wüsste, wie nahe er der Wahrheit damit kam. Ihre Augen fielen auf den ehemaligen Kommandanten der ersten Division. Er wirkte immer noch argwöhnisch, schien das Thema aber vorerst fallen gelassen zu haben. „Was ein Glück“, dachte Carina. In letzter Zeit hatte sie sich viel zu oft mit ihm gestritten und gerade jetzt war es endlich noch mal entspannt zwischen ihnen. Das wollte sie auf keinen Fall aufs Spiel setzen, auch nicht für Shanks.
 

Der Abend schritt weiter voran und die Feier wurde immer ausgelassener. Carina lehnte ein viertes Bier ab, was Marco ein erleichtertes Lächeln aufs Gesicht zauberte und ihn die Unterhaltung für den Moment vergessen ließ. Die Piraten der beiden Mannschaften verstanden sich prächtig und es war das allererste Mal seit dem Krieg, dass sie alle wieder komplett und ohne Hintergedanken Spaß haben konnten. Die Schwarzhaarige hatte beinahe schon vergessen, wie es früher gewesen war. Diese Unbeschwertheit. Dieses Gefühl des Zusammenhalts und der Freiheit, die man nur als Pirat haben konnte. Es war bereits nach Mitternacht, als Carina sich endlich nach oben stehlen konnte. Die meisten ihrer Brüder lagen bereits betrunken unter den Tischen, selbst Marco war hackedicht auf der Theke eingeschlafen. Sie schloss ihre Zimmertür auf, aber bevor sie ganz eingetreten war hörte sie bereits weitere Schritte auf der Treppe.
 

„Wäre es nicht besser gewesen, wenn du noch ein paar Minuten gewartet hättest? Nachher schöpft noch jemand Verdacht“, sagte sie und schaute Shanks an, der nun die Tür hinter ihnen beiden schloss. „Ach, die bekommen doch eh nichts mehr mit. Yasopp war so damit beschäftigt wieder Loblieder auf seinen Sohn zu singen, da hab ich mich unbemerkt davon gestohlen.“ Seine Hand schoss vor und schloss sich um ihre Hüfte, um sie enger an sich zu ziehen. Sofort legte er seine Lippen in einem harten Kuss auf ihre, den sie kommentarlos erwiderte. „Übrigens“, meinte sie, als er sich wieder von ihr gelöst hatte und sich auf ihr Bett setzte, „Danke, dass du gerade eben eingegriffen hast. Ich hätte echt nicht genug Zeit gehabt, um mir eine passende Antwort zu überlegen. Gerade bei Marco, der riecht meine Lügen schon wenn ich sie nur denke.“
 

Der Kaiser lachte erheitert auf. „Er kennt dich halt zu gut. Aber ganz ehrlich? Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass du vor wenigen Monaten noch Jungfrau warst. Bei den Beschützerinstinkten deiner Begleiter, wie hätte da jemals ein Mann an dich heran kommen sollen?“ Carinas Wangen wurden heiß und automatisch verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper. „Ganz ehrlich?“, wiederholte sie seine Worte und wurde nun noch röter. „Das lag nicht unbedingt an meinen Brüdern. Ich…hatte vorher einfach kein Interesse an irgendeinem Mann.“ Sie setzte sich neben ihn, schaute aber zu Boden. „Ich hatte so viel anderes im Kopf. Piratin werden, meine Herkunft verheimlichen, meinen Bruder finden…Da war nicht wirklich Platz für eine…für Sex.“ Schnell hatte sie sich korrigiert, wusste die Prinzessin doch nicht, wie er auf das Wort „Beziehung“ reagiert hätte. Und vielleicht war auch sie selbst einfach noch nicht bereit dazu, ihn danach zu fragen.
 

Shanks Lächeln war nun eine Spur sanfter. „Tja, dafür hast du ja jetzt mich“, meinte er und rückte ein Stückchen näher. Das blieb Carina natürlich nicht verborgen. Sie hob eine Augenbraue. „Jetzt? Hier? Vergiss es.“ Der Rotschopf zog einen Schmollmund. „Wieso nicht?“, fragte er mit einem leicht quengelnden Unterton und sah beinahe so aus wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte. „Ich bin doch nicht lebensmüde. Bei meinem Glück platzt währenddessen irgendeiner ins Zimmer. Oder es geht jemand an der Tür vorbei und hört uns. Nein, danke. Abgesehen davon…Das letzte Mal ist gerade mal ein paar Stunden her. Du kannst doch unmöglich schon wieder…na ja…Lust haben.“ Bei den letzten Worten wurde sie erneut rot. Gott, hörte das irgendwann mal auf?
 

Shanks grinste jetzt wieder unverschämt breit. „Ich hab immer Lust auf dich“, raunte er. „Außerdem…wir können ja leise sein.“ Seine Hand streckte sich nach ihrer Brust aus, doch die Kommandantin schlug ihm auf die Finger. „Gute Nacht, Shanks“, antwortete sie, lächelte jedoch und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Hmm, gute Nacht“, erwiderte er murrend, lächelte aber auch. Leise ging er zur Tür, schien sich kurz mithilfe seines Hakis zu versichern, dass die Luft rein war und schlüpfte dann hinaus. Carina starrte die Tür noch eine ganze Weile an, bevor sie sich schließlich umzog und ins Bett fallen ließ. „Heute ist eine ganze Menge passiert…Ich wünschte ich könnte dir jetzt erzählen, was ich denke, Ace…“ Sie schloss die Augen und erinnerte sich erneut an die Worte ihres Zwillings.
 

„Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt. Der Kuss hat dir doch gefallen oder irre ich mich?"
 

Überhaupt zum ersten Mal legte sich bei dieser Erinnerung ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Ace hatte sie wirklich immer am besten verstanden. Er hatte die Wahrheit erkannt, noch bevor sie sich dessen selbst bewusst gewesen war. Und obwohl er nicht mehr hier war, wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass er sich für sie gefreut hätte. Dass er ihre Entscheidung akzeptiert hätte. In diesem Moment wurde ihr eines mit aller Deutlichkeit bewusst. Sie musste Shanks sagen, was sie für ihn empfand. Egal, wie seine Antwort ausfallen würde. Und das am besten so schnell wie möglich. Mit einem Seufzen glitt sie langsam in einen unruhigen Schlaf über.
 

Morgen würde ein anstrengender Tag werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück