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Die Piratenprinzessin

Das Blut eines Dämons
von

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Die Botschaft

Der nächste Morgen kam früher, als es Carina lieb war. Wenigstens hielten sich dieses Mal die verdammten Kopfschmerzen in Grenzen. Mies gelaunt stellte sie sich unter die Dusche und drehte den Wasserhahn sofort ganz nach rechts. Als das heiße Wasser auf ihre Haut traf und Dampf den Raum erfüllte, seufzte sie wohlig auf. Sie liebte es einfach heiß zu duschen. Irgendwie passte es ja auch zu ihrer Teufelskraft. Auf jeden Fall verschaffte es ihr einen klaren Kopf und genau den brauchte sie jetzt unbedingt. „Wieso lasse ich mich von diesem Idioten so vorführen? Jetzt steh ich da wie die letzte Idiotin“, dachte sie und griff nach dem Shampoo. Während sie sich die Haare einseifte, musste sie an seine Worte vom vorherigen Abend denken und irgendwie konnte sie nicht anders, als ihm beizupflichten. „Es wäre nicht gut ausgegangen, wenn wir das Ganze noch mal wiederholt hätten. Vermutlich hätte ich ihn am nächsten Morgen rausgeworfen. Oder ihn angeschrien. Oder beides gleichzeitig.“
 

Sie griff nach der nächsten Flasche und verrieb die gut duftende Flüssigkeit auf ihrem Körper. Automatisch verharrte sie einige Augenblicke lang an der Narbe auf ihrer Stirn. Sie war Gott sei Dank relativ glatt, dennoch konnte man sie auf der Haut spüren. Genau wie das Tattoo in ihrem Nacken, was sie als nächstes abfuhr. Doch an dieser Stelle erinnerte sich ihr Körper nicht an Schmerz, nur an Glück und Zufriedenheit. Der stechende Schmerz, den sie beim Tätowieren gespürt hatte, war positiv gewesen, so dämlich sich das vielleicht auch anhörte. Wenn sie die Narbe in ihrem Gesicht berührte kamen die Erinnerungen an den Krieg wieder zurück. Gleichzeitig wurde sie wieder so zornig. Blackbeard würde es noch bereuen, sie gezeichnet zu haben. „Wenn Ruffy ihn nicht tötet, dann gehört er mir“, murmelte sie und stellte das Wasser ab.
 

Als sie wieder in den eigentlichen Barbereich trat waren nur relativ wenig Piraten anwesend. Zu ihrem Glück konnte sie weder Shanks noch Marco entdecken. Sie trat zu Jozu, der sie zwar nicht wütend, aber dennoch etwas anklagend ansah. „Er ist ziemlich sauer, oder?“, meinte Carina und verspürte ein belastendes Drücken in der Magengegend. Marco war ihr bester Freund und ihr Bruder. Sie wollte ihn nicht verlieren und doch tat sie momentan genau das Gegenteil. „Ja“, antwortete Jozu mit seiner dunklen Stimme. Die Schwarzhaarige seufzte und ging in Richtung Ausgang. „Ich bin beim Schiff und hol ein paar Klamotten“, sagte sie noch, bevor sie ganz hinaustrat und den kleinen Weg in Richtung Meer einschlug.
 

„Vielleicht sollte ich mich wirklich bei ihm entschuldigen“, dachte sie 10 Minuten später, als sie das kleine Dorf bereits hinter sich gelassen hatte und nun eine verlassene Landstraße entlang ging. Plötzlich hörte sie unmittelbar hinter sich ein Klicken und wusste noch bevor sie sich umdrehte, dass es sich um ein Gewehr handelte. „Sofort stehen bleiben“, wurde sie regelrecht angebrüllt. Gelangweilt und ziemlich entspannt drehte sie sich zu den 10 Marine Soldaten, die nun hinter ihr standen, um und sagte: „Lasst das besser bleiben. Nachher tut sich noch jemand weh.“ Derjenige, der einen Schritt vor den Anderen stand und die Waffe auf sie gerichtet hielt, schluckte deutlich vernehmbar, ließ das Gewehr aber nicht sinken. „W-wir haben den Befehl Sie festzunehmen, also rühren Sie sich ja nicht von der Stelle.“ „Ist das sein Ernst?“, dachte Carina irritiert und kam einfach nicht drum herum zu grinsen. Er wollte sie mit einem Gewehr bedrohen? Ernsthaft? Wo war der Typ während des Krieges gewesen, vielleicht auf einem anderen Planeten?
 

„Euer Vorgesetzter mag euch wohl nicht besonders, wenn er gerade euch schickt, um mich festnehmen zu lassen, was?“ Sie drehte sich um und ging ein paar Schritte. Jetzt würde vermutlich wieder das große Geschrei losgehen. Und tatsächlich dauerte es keine drei Sekunden. „I-ich hab gesagt Sie sollen stehen bleiben. Und Sakazuki-sama hat nicht nur uns beauftragt, sondern alle.“ Carina war bei dem Namen des Admirals erstarrt und somit auch stehen geblieben. Sie konnte nicht verhindern, dass die altbekannte Wut in ihr hoch kochte. Allein sein Name trieb sie schon zur Weißglut.
 

„Was hast du da gerade gesagt?“, zischte sie und drehte sich erneut zu der Marine um. Ihre Stimmung schien recht offensichtlich zu sein, einer der hinteren Männer sah aus, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde. „Seit wann hat dieser Köter die Autorität angeblich „alle“ Soldaten auf mich anzusetzen?“ Der Anführer der kleinen Gruppe schien nun mutiger zu werden. „Seit er letzte Woche zum Flottenadmiral ernannt worden ist.“ Der Prinzessin fiel nun schlichtweg alles aus dem Gesicht. Was zum Teufel…So eine Nachricht hätte doch in allen Zeitungen stehen müssen. Gut, in den letzten Monaten hatte sie keine Zeitung mehr angerührt aus Furcht vor den möglichen Bildern aus dem Krieg, aber der Rest der Crew musste doch etwas davon mitbekommen haben. Moment mal…
 

Carinas Miene wurde finster. „Diese Mistkerle haben es mir nicht gesagt. Nicht mit einem Wort“, dachte sie zornig, automatisch umhüllte Feuer ihre Hände. Die Soldaten wichen ein paar Schritte zurück, doch weglaufen taten sie nicht. „Ihr solltet besser verschwinden. Und zwar schleunigst, denn ich bin nicht besonders gut auf euren Boss zu sprechen. Er täte gut daran, mir nie wieder unter die Augen zu treten.“ Die Schwarzhaarige kam nun langsam näher, das Feuer wurde jetzt blau und breitete sich auch über ihre Unterarme aus. Sie grinste, als sie erneut zum Stehenbleiben aufgefordert wurde. „Und wenn nicht? Was wollt ihr dann tun, huh?“
 

„Mach schon“, murmelte ein noch ziemlich junger Soldat dem Schützen zu und dieser nickte, während er das Gewehr höher hob und erneut zu zielen begann. Carina knurrte genervt. Die Kugel würde sowieso glatt durch sie hindurch fliegen. Sie hatte nun wahrlich genug von diesem Affentheater. Ihre Teufelskraft hüllte mittlerweile ihren kompletten Oberkörper ein. Sollte dieser Trottel doch schießen wenn er unbedingt wollte. Und Besagter tat nun auch genau das. Sein Finger krümmte sich um den Abzug und drückte ihn nach hinten, gleichzeitig ertönte der Schuss. Im Nachhinein stellte sich Carina tausend Mal die Frage, warum sie nicht einfach ausgewichen war. Aber nein, sie hatte ja unbedingt die Kräfte ihrer Logia Frucht demonstrieren wollen. Wie sie es erwartet hatte schoss die Kugel durch sie hindurch. Allerdings alles andere als glatt. Blut spritzte aus ihrer linken Schulter, als das Geschoss in ihren Körper eindrang. Es riss sie nach hinten um und hart prallte sie mit dem Rücken voran zu Boden. Schmerz explodierte an der getroffenen Stelle und entsetzt schnappte die Piratin nach Luft. Sie war noch nie in ihrem ganzen Leben von einer Kugel getroffen worden. „Wie zum Teufel…“, keuchte sie und setzte sich langsam auf. Ihr war schwindlig. Ihr Rücken schmerzte ein wenig von dem harten Aufprall, aber gebrochen schien sie sich nichts zu haben. Vor Schmerz leise zischend drückte Carina sich ihre rechte Hand auf die blutende Schulter. Sie hätte niemals gedacht, dass eine Schusswunde so weh tat…
 

„Damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Diese Kugeln sind eine Spezialanfertigung, nur für Teufelsfruchtnutzer und daher aus Seestein hergestellt.“ „Seestein“, murmelte die junge Frau wütend und erhob sich. Da hätte sie auch selbst drauf kommen können. Aber egal, wie sie es auch drehte und wendete, der Trick hatte funktioniert. „Verdammt“, dachte sie. Die Kugel steckte noch immer in ihrer Schulter und daher konnte sie ihre Teufelskraft vorerst vergessen. Sie konnte auch ohne die Flammen kämpfen, aber gegen mehrere Marine Soldaten, die anscheinend alle Pistolen und Gewehre mit Seesteinkugeln besaßen, könnte es doch etwas schwierig werden. „Scheint, als ob ich keine andere Wahl hätte“, dachte sie und bereitete sich innerlich auf das Kommende vor. „Ergibst du dich freiwillig oder müssen wir dir noch ein paar Kugeln verpassen?“ Die Männer grinsten nun, sie schienen sich ihrer Sache auf einmal ziemlich sicher zu sein. „Unterschätzt mich lieber nicht“ zischte sie als Antwort und holte tief Luft. Im nächsten Moment stieß sie mit drei Fingern ihrer rechten Hand in die Wunde und keine 5 Sekunden später erschien die Kugel mit einem schmatzenden Geräusch. Das Blut lief ihr nun über den gesamten Arm und obwohl sie einiges an Schmerzen gewohnt war, konnte sie ein Wimmern nicht unterdrücken.
 

„Das werdet ihr mir büßen“, keuchte sie mit einem mörderischen Blick und stürmte nach vorne. Sofort zückten nun auch die anderen Soldaten ihre Schusswaffen und feuerten Seestein auf sie ab, doch dieses Mal war sie vorbereitet. Sie wich den Geschossen aus, eine Kugel streifte sie lediglich noch im Gesicht und ließ sie zusammenzucken. Sie sprang hoch und die Männer schrien auf, als nun eine Welle aus Feuer auf sie zuraste. Obwohl einige von ihnen noch zur Seite sprangen, traf die heiße Substanz ihr Ziel. 4 Soldaten brannten lediglich an der Kleidung, doch die restlichen 6 hatte es auch an den Armen und Beinen erwischt. Schreiend wälzten sie über den Boden und versuchten die Flammen so schnell sie konnten zu löschen. Carina hatte wenig Mitleid für sie übrig. Ihre Hand hob sich erneut und mit der nächsten Bewegung verbrannte sie die Waffen, die durch das Inferno zu Boden gefallen waren. Das Einzige, was von ihnen übrig blieb, war die Munition. „Das ist der Zeitpunkt, an dem ihr nun wirklich verschwinden solltet, denn ich werde es kein drittes Mal sagen. Ach ja, und richtet eurem Boss folgendes aus. Wenn er mich in die Finger bekommen will, dann muss er schon selbst kommen.“ Obwohl sie so zornig war, dass sie diese Idioten am liebsten zu Asche verbrannt hätte, ging sie ohne ihnen noch ein weiteres Haar zu krümmen. Manchmal war so eine Botschaft viel wirksamer, als wenn keine Botschaft kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2015-10-25T20:56:21+00:00 25.10.2015 21:56
Hammer Kapitel
Von:  cindy-18
2015-10-25T00:30:54+00:00 25.10.2015 02:30
Hammer schreib schnell weiter


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