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Let's Run!!!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen bei Let's Run!!!, einer Geschichte, an der ich, Mezzo (hauptsächlich verantwortlich für die Texte), und SasuArt-SW (hauptsächlich verantwortlich für die wunderschönen Illus) gemeinsam arbeiten und die wir in hoffentlich baldiger Zukunft als illustrierten Roman herausbringen wollen.

Mehr Illustrationen, Hintergrundinfos, Neuigkeiten und sonstige Spackizitäten findet ihr auf unserer Facebook-Page, Let'sRun!!!.

Wir freuen uns über jeden Kommentar und Favo!!! <3

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Für alle, die sich wundern, dass diese Geschichte doch schon einmal da und dann plötzlich wieder verschwunden war: Ich habe versehentlich beim ersten Upload das böse Wort "Leseprobe" verwendet, womit ich eigentlich nur ausdrücken wollte, dass bei dieser Version auf Animexx die tollen Illustrationen von Sasu fehlen – die Texte werden hier vollständig zu lesen sein! Auf Grund dieses Missverständnisses wurde die Story dann von Animexx gelöscht. Ich hoffe dieses Mal habe ich alles richtig gemacht oder werde zumindest vorgewarnt, um derartige Missverständnisse klarzustellen, bevor meine Geschichte unwiderruflich verschwindet... Komplett anzeigen

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was ist das für 1 postbohte???

/montag_

 

Der Montagmorgen hatte ausnahmsweise ruhig begonnen. Keine aufgebrachten Anrufe von Benutzern, die das ganze Wochenende über nicht auf die Idee gekommen waren, einfach mal ihren Rechner neu zu starten. Keine Serverausfälle, die zu hysterischen Massenpaniken geführt hatten. Und leider auch keine Antworten auf seine Bewerbungen als Spieleentwickler, um endlich das machen zu können, was er auch studiert hatte, anstatt sich tagein tagaus als Mitarbeiter einer Support-Hotline mit cholerischen Idioten herumzuplagen. Zumindest nicht in seinem E-Mail-Eingang. Wieso war denn die Post heute so spät?

 

Das einzige Gute an Rans momentaner Situation war, dass er von zu Hause arbeiten, nebenher an seinen eigenen Spieleideen rumprogrammieren und seinen Let’s-Play-Kanal auf YouTube betreiben konnte. Nicht dass der bisher besonders erfolgreich gewesen wäre. Aber seine Chancen, als YouTuber berühmt zu werden, waren vermutlich nicht geringer als die, eine Anstellung in der Games-Branche zu finden.

 

Vielleicht sollte er aufhören, sarkastisch zu sich selbst zu sein.

 

Ran setzte zu einem tiefen Seufzer an, als er die Klingeln der Wohnungen über, unter und neben sich, die um diese Uhrzeit alle leer waren, hörte. Mehrmals. Immer wieder. Hektisch und durcheinander. Bis dann alle Klingeln gleichzeitig gedrückt wurden – inklusive seiner eigenen.

 

„Ja?“, hob er verwirrt den Hörer von der Sprechanlage ab. War das ein dummer Klingelstreich?

 

„DIE POST IST DA!!!“, hörte er die enthusiastischste Stimme, die er jemals am frühen Morgen gehört hatte, gutgelaunt in die Sprechanlage singen (okay, so früh war der Morgen mittlerweile auch gar nicht mehr). „Lasst mich reiiiii~n!!“

 

Ran drückte skeptisch den Türöffnerknopf, immer noch nicht ganz sicher, ob es wirklich die Post war, und öffnete seine Wohnungstür.

 

„Halloooo~! Wo muss ich hin? Wer hat mir aufgemacht??“, hörte er jemanden durchs Treppenhaus poltern. Er wagte einen Blick in die Lücke zwischen den Treppen und sah einen offensichtlich neuen Postboten mit hochstehenden blonden Haaren und einem ganzen Stapel an Päckchen auf dem Arm etwas zu übermotiviert die Treppen hochhüpfen. Wie schräg war der Typ denn bitte drauf?

 

„Hier oben“, machte er sich bemerkbar und sah im nächsten Moment auch schon den neuen Postboten mit seinem trendigen Sidecut, dessen Mittelpartie den Eindruck machte, als wäre er frisch aus dem Bett gefallen und hätte dabei mit der Hand in die Steckdose gegriffen – ein klein wenig außer Puste, aber mit genau dem Strahlen von einem gepierceten Ohr zum anderen, das seine Stimme hatte erahnen lassen. Die gelbe Uniform unterstützte den sonnigen Eindruck nur noch mehr. „Hi, ich bin Dash. Ich bin neu auf der Strecke. Genau genommen ist es meine erste eigene Strecke. Ich muss wahrscheinlich ein paar Päckchen für die Nachbarn bei dir lassen, wenn das in Ordnung ist.“ 

 

Ran musste lachen. „Du bist der erste Postbote, der sich persönlich bei mir vorstellt.“ Wie absurd diese Situation doch war… Oder, war sie das? Ran wurde schlagartig bewusst, dass seine sozialen Kontakte im Reallife über das letzte Jahr echt mager gewesen waren und er es gar nicht mehr gewohnt war, kleine Alltagskonversationen zu führen. Genau genommen waren seine einzigen Kontakte im Moment seine Gamer-Freunde, die in allen Ecken der Erde verteilt waren und mit denen er sich nur über Discord unterhielt, und seine Schwester, die alle paar Wochen mal bei ihm vorbeischaute, um sich über seine jämmerliche Existenz aufzuregen.

 

„Woah, du bist es wirklich, oder?“ Dash schaute ihn mit offenem Mund an, sehr zu Rans Verwirrung. „Die Stimme kam mir doch gleich bekannt vor! Du bist Ran von Let’sRun!!“ Der Postbote ließ vor lauter Schreck die Päckchen, die er auf dem Arm trug, fallen. „Ich liebe deine Let’s Plays!!!“ Ran wusste nicht, ob er laut loslachen, vor Rührung weinen oder entgeistert den Kopf schütteln sollte. Es resultierte in einem Kopfschütteln mit amüsiert-gerührtem Gesichtsausdruck. Und einer Prise Ungläubigkeit. Jemand kannte wirklich seinen YouTube-Kanal? So gut, dass er ihn wiedererkannte? Er hatte sowas wie einen Fan? Er merkte, wie er rot anlief und wandte beschämt den Blick von Dash ab. Aber der störte sich gar nicht daran und redete einfach weiter. „Ich hab alle Episoden gesehen! Deine Pokémon-Glitch-Throughs sind so krass! Wenn ich Zeit habe, probier ich das auch alles mal aus.“ Dashs Mimik war so lustig, dass Ran es doch nicht länger schaffte, ihn nicht anzuschauen (ganz zu schweigen von seinen komischen Wangenpiercings, die man auch irgendwie nicht nicht anstarren konnte, manche Leute hatten echt keinen Geschmack…). Trotzdem war es schön, mal wieder eine Unterhaltung zu führen, bei der er sein Gegenüber auch sah und nicht nur hörte. Naja, eigentlich führte gerade nur Dash die Unterhaltung, mit nicht nachlassender Begeisterung. „Und das ganze Hintergrundwissen über die Spielmechanik, wie kommt man denn da drauf?! Wow. Such geek. Many amaze. Wow.“ Dieses Mal konnte Ran es sich nicht verkneifen, laut loszuprusten. „Warte…“, entgegnete er, „Sag nicht du bist der Typ, der mir immer die ganzen Memes in die Kommentare postet!“ Der einzige, der ihm regelmäßig kommentierte… Naja, sowas wie kommentierte. Dash grinste ihn breit an. „Ich hoffe du fühlst dich nicht getrollt von mir“, lachte er verlegen. „Nein…“ Ehrlich gesagt hatte er sich immer darüber gefreut und über den bescheuerten Humor lachen müssen. „Und wegen dem ‚Hintergrundwissen‘… Scheinbar war mein Studium ja doch zu was gut.“ Sarkasmus, du solltest doch in deiner Höhle bleiben.

 

„Woah“, schaute Dash ihn voller Bewunderung an, „Ich wünschte, ich hätte mein Studium auch durchgezogen. Was hast du denn studiert? Informatik?“ „Game-Development“, antwortete Ran, „Aber ich hätt wohl genau so gut Prinzessin-Sein studieren können, das hat schätzungsweise die gleichen Einstellungschancen.“ Dash lachte kurz auf, wurde dann aber für einen Moment ungewöhnlich ernst. „Oh … Das tut mir leid.“ „Schon okay“, versuchte Ran sich selbst zu trösten, „Ich hab ‘nen Job, von dem ich leben kann, ich darf nicht meckern.“ Dash schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Und offensichtlich einen, bei dem du um elf noch im Schlafanzug zu Hause sitzen kannst“, merkte er spitzfindig an. Plötzlich schämte Ran sich ein bisschen, aber irgendwie heiterte ihn der Gedanke tatsächlich auch ein wenig auf. „Ich, äh, arbeite von zu Hause, ja.“

 

„Astrein“, freute sich Dash. „Dann weiß ich ja, wo ich meine ganzen Päckchen immer abgeben kann, wenn sonst alle auf der Arbeit sind. Wir sehen uns dann jetzt öfter“, sagte er mit einem Zwinkern. Ran wurde schon wieder ganz rot. Das war bestimmt nicht so ein Zwinkern, was dachte er denn da? War er echt so einsam? „Ich muss auch weiter“, schaute Dash panisch auf seine Uhr. „Ich lass dir die Päckchen da, okay? Wir sehen uns dann morgen.“ Er lächelte Ran noch einmal an bevor er sich umdrehte und so fröhlich wie er vorhin heraufgekommen war die Treppe auch wieder hinunterhüpfte. Ran sammelte verdattert die Päckchen für die Nachbarn vom Boden auf, legte sie hinter seiner Wohnungstür ab und wartete darauf, dass unten die Haustür ins Schloss fallen würde. Stattdessen hörte er Schritte, die in schnellem Tempo noch einmal die Treppe hinaufgestürmt kamen.

 

„Du musst noch unterschreiben“, hielt Dash ihm schnaufend sein Registriergerät hin, „Zu großer Fanboy, ich bin ganz durcheinander wegen dir“, lachte er. Ran lächelte verlegen zurück, während er für jedes Päckchen einmal unterschrieb. „Dann… bis morgen“, verabschiedete er sich und Dash winkte ihm noch einmal auf übertriebene Art und Weise mit strahlendem Gesicht zu, während er erneut die Treppen hinuntersauste.

 



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