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Gefangennahme

„Was ist denn hier los?“, Gerard kam gerade vom Einkaufen nach Hause. Den ganzen Tag hatte er schon ein ungutes Gefühl im Magen, das sich nun bestätigte. Vor dem Haus standen mehrere Polizeiwagen und zwei Beamte führten Zeref ab. Ein Mann im Anzug und ernstem Gesicht kam auf ihn zu: „Mein Name ist Laxus Dreyar, Polizeichef. Der Junge hier steht unter dringendem Tatverdacht des mehrfachen Mordes.“ Gerard wurde so übel dass er dem Mann vor sich beinahe vor die Füße gebrochen hätte. Natsu kam nach draußen gelaufen, sichtlich ungläubig. Er hielt die Beamten, die Zeref gerade in eins der Autos setzen wollten, fest. „Ihr habt den Falschen! Zeref würde so etwas doch nie tun! Gerard mach doch was!“ Dieser stand einfach nur da. Sein Gesicht war blass und seine Hände zitterten. Was sollte er tun? Er wusste, dass Zeref schuldig war. Aber er konnte nicht ihn auch noch verlieren. Das würde er nicht überleben!
 

Als die Polizeiwagen mit Zeref wegfuhren sah er ihnen stumm nach. Gerard fühlte sich so hilflos und verloren. Was sollte er nur tun? Was konnte er tun? Natsu zog ihn mit ins Haus. Kurz darauf saßen sie zu fünft am Tisch. Die vier Jugendlichen sahen ihn mit ernsten Gesichtern an. „Gerard, ist das wahr? Ist Zeref tatsächlich ein Mörder?“, Natsu war der erste der die unangenehme Stille zwischen ihnen durchbrach. Der Angesprochene versuchte den dicken Kloß in seinem Hals herunter zu schlucken. „Verdammt Gerard, sag uns die Wahrheit!“, forderte Gray wütend. Gerard rang sichtlich mit sich, dann senkte er seinen Blick auf die Tischplatte und musterte diese, als wäre sie das Interessanteste überhaupt. „Es ist wahr“, sagte er leise. Als nach Minuten immer noch keine Reaktion erfolgte hob er vorsichtig seinen Blick. Er konnte aus den Gesichtern der vier nichts herauslesen. Er hatte damit gerechnet dass sie ihm Vorwürfe machen würden, doch sie reagierten gar nicht. „Warum?“, flüsterte Natsu. „Warum tut er das?“ Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen wider. „Das kann ich euch nicht sagen.“ Betroffen senkte Gerard seinen Blick wieder. Er hatte es Zeref versprochen. „Findest du nicht wir haben ein Recht darauf es zu erfahren? Wir haben wochenlang mit einem kaltblütigen Killer unter einem Dach gelebt!“, fuhr Sting hoch. „Er ist kein kaltblütiger Killer. Ihr versteht das nicht.“ Gerard schüttelte mit dem Kopf. „Was gibt es da nicht zu verstehen?“, fragte Rogue. „Gerard, erzähl es uns“, forderte Natsu ernst. „Du weißt, nichts was hier gesagt wird verlässt diese Runde.“ Gerard rang sichtlich mit sich, doch letztlich erzählte er es ihnen.
 

„Und was willst du jetzt machen?“, fragte Gray nachdem der andere geendet hatte. „Ich weiß es nicht. Seid ihr nicht wütend?“, fragte Gerard verwundert. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihm nun den Rücken zukehren würden. Natsu zuckte mit den Schultern: „Zeref ist trotzallem unser Freund. Ich kann zwar immer noch nicht wirklich glauben dass er das getan haben soll, aber ich will ihm helfen. Ich denke damit spreche ich für uns alle, oder?“ Fragend sah er in die Runde. Sting nickte und sagte mit einem schiefen Grinsen: „Gerade du solltest wissen dass wir sie nicht mehr alle haben.“ Gerard war sprachlos. „Genau“, stimmte Gray zu, „lass uns lieber überlegen wie wir ihn da wieder raus kriegen.“
 

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„Ultear, meine Beste!“ „Was hast du ausgefressen?“, erklang eine lauernde, weibliche Stimme. „Ich? Nichts! Aber ich brauche deine Hilfe. Kannst du vorbeikommen? Es ist wichtig!“ Stille. „Ultear?“, fragte Gerard vorsichtig nach. „Bitte!“ Die Angesprochene seufzte. Sie hatte ihm noch nie einen Gefallen ausschlagen können. „Also schön, ich bin in einer Stunde da.“ Damit legte sie auf.
 

Auf die Minute pünktlich parkte ein roter Sportwagen vor der Villa. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, einem schwarzen Bleistiftrock, weißer Bluse und hohen Absätzen stieg aus. Sie warf ihre langen Haare nach hinten und hatte einen Koffer in der Hand. Ihr Blick glitt genervt zur Haustür in der schon Gerard stand und sie ungeduldig erwartete. „Ultear! Lange nicht mehr gesehen“, grinste er und zog sie in eine Umarmung. Die Angesprochene warf ihm einen undefinierbaren Blick zu: „Ich hoffe es ist wichtig! Ich habe einen übervollen Terminplan.“ Gerard bat sie herein. Sie gingen in sein Büro, dort hatte er schon alle Unterlagen sorgfältig vorbereitet. „Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?“ Ultear ließ sich auf den dargebotenen Stuhl fallen: „Nein, danke. Also, was ist los? Du klangst am Telefon verzweifelt.“ Seufzend setze Gerard sich ihr gegenüber. „Es geht um meinen jüngsten Schützling, Zeref.“ Er schob ihr die Unterlagen zu: „Ich habe, wie bei allen, mehrere psychiatrische Gutachten erstellt. Das sind seine. Die Kopien sind für dich.“ Ultear nahm sie zur Hand und überflog sie während Gerard ihr alles erzählte. Sie waren Sandkastenfreunde, er vertraute ihr mehr als jedem anderen Menschen. Noch dazu war sie eine brillante Anwältin. „Und nun möchtest du dass ich den Fall übernehme.“ Eine reine Feststellung ihrerseits. Es wäre nicht das erste Mal. Sie hatte vor ein paar Jahren schon Natsu vor dem Gefängnis bewahrt, allerdings ging es da nur um ein paar Diebstähle und nicht um mehrfachen Mord. „Bitte Ultear! Du bist meine einzige Hoffnung!“ Gerard sah sie flehend an. Wenn es sein müsste würde er vor ihr auch auf Knien kriechen. Er wusste dass sie Herausforderungen liebte. Und Zeref heraus zu bekommen war wirklich eine! Ultear seufzte, ein gutes Zeichen. „Also schön, ich werde sehen was ich tun kann.“ Gerard strahlte sie an. Auf Ultear konnte er sich schon immer verlassen! „Allerdings kann ich dir nichts versprechen! Soweit ich weiß wird Freed Justin selbst die Anklage vertreten.“
 

Freed Justin war ein junger Staatsanwalt der sich schnell nach oben gekämpft hatte. Auch wenn man es ihm nicht ansah, er war knallhart und kannte kein Erbarmen. Er und Ultear standen sich schon oft im Gericht gegenüber. Gerüchte behaupteten außerdem er wäre der Geliebte des Polizeichefs Laxus Dreyar. Beide hatten einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und arbeiteten seit ihrem ersten Tag Hand in Hand. Als Freed als Anwalt in der Kanzlei von Laxus Vater begann fing Laxus bei der Polizei an. Laxus fing die Verbrecher ein und Freed brachte sie hinter Gitter. Sie waren ein unschlagbares Duo. Doch Gerard war überzeugt Ultear würde das hinbekommen.
 

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Der Tag der Gerichtsverhandlung kam schnell. Gerard sah Zeref an diesem Tag das erste Mal wieder, doch er verzog keine Miene. Man hatte ihm nicht die Möglichkeit gegeben mit dem Jüngeren zu sprechen. Nur Ultear als seine Anwältin durfte zu ihm. Freed verlaß die Anklage. Man warf Zeref viele Morde vor und der Anwalt forderte lebenslängliche Haft. Zeref nahm es hin. Er hatte sich schon mit seinem Schicksal abgefunden. Als erstes wurde Gerard als sein Psychologe in den Zeugenstand gerufen, dann nacheinander Natsu, Sting, Gray und Rogue. Anschließend machte Laxus seine Aussage, er hatte die Ermittlungen geleitet. Das Mädchen, das von Zeref gerettet wurde, hatte der Polizei letztlich den entscheidenden Hinweis gegeben. Sie wurde als Zeugin gerufen und hatte sichtliche Angst vor Zeref. Doch dieser saß nur schweigend da und blickte sie teilnahmslos an. Als er seine Aussage machte sagte er das was Ultear ihm eingebläut hatte, auch wenn er nicht glaubte dass sie Erfolg haben würden.
 

Nachdem alle Aussagen gemacht wurden und es keine Fragen mehr gab hielt Freed sein Schlussplädoyer: „Der Angeklagte ist in allen Punkten schuldig. Ich fordere daher lebenslängliche Gefängnisstrafe!“ Anschließend war Ultear dran. Sie trat vor. „Nach der Aussage von Dr. Fernandez und der Zeugen bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Angeklagte wusste zwar was er tat, doch er bereut es zutiefst. Außerdem trifft ihn die Schuld nicht. Angefangen bei seinen Eltern, die ihm diesen Namen gaben, wohlwissend mit was er in Verbindung gebracht wurde. Dazu die jahrelange Vernachlässigung und Ausgrenzung nur aufgrund seines Namens. Zeref ist ein ruhiger, lieber Junge der nur geliebt werden möchte. Ich bin überzeugt dass er geheilt werden kann. Daher fordere ich Freispruch mit einstweiliger Einweisung in eine psychiatrische Klinik.“
 

„Und was ist mit der Tatsache dass Dr. Fernandez und der Angeklagte eine Beziehung führen?“, fragte Freed. Ultear blickte ihn ruhig an. Sie hatte nur darauf gewartet dass der Anwalt dieses Thema zur Sprache bringen würde. Kühl sah sie ihn an: „Sind Sie wirklich so verzweifelt um so eine an den Haaren herbeigezogene Idee zu haben? Ich habe Dr. Fernandez Gutachten von meiner Kollegin Dr. Meldy überprüfen lassen. Sie hat lange mit dem Angeklagten gesprochen und kam zu demselben Ergebnis. Noch dazu ist der Angeklagte erst 14 Jahre alt und Dr. Fernandez ist wesentlich älter. Finden Sie das nicht doch sehr unwahrscheinlich?“ Freed sagte nichts mehr darauf. Der Richter stand auf: „Bitte verlassen Sie den Saal bis zur Urteilsverkündung.“
 

„Ultear du warst klasse!“ Natsu strahlte sie an. Diese lächelte: „Ich weiß, ab jetzt kommt es auf den Richter an.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Spitzbube67
2017-07-31T21:14:42+00:00 31.07.2017 23:14
Moin,
bin da mal gespannt wie das Urteil lautet !!!
Mfg
Spitzbube


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