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Gray

Zeref verließ am nächsten Morgen zusammen mit Natsu dessen Zimmer. In diesem Moment trat auch Gray auf den Gang und sah beide mit undefinierbarem Blick an. „Gray?“, sprach Natsu ihn an. Doch dieser drehte sich einfach um und ging nach unten. Irgendwie sah er verletzt aus. Natsu ging ihm hinterher. „Gray! Jetzt warte doch!“ Dieser blieb stehen, drehte sich aber nicht um: „Auf was? Um mir anzuhören dass du mit Zeref zusammen bist? Was ihr in der Nacht alles getrieben habt? Danke, ich verzichte.“ Er wollte weiter gehen, doch Natsu hatte ihn schon eingeholt und hielt ihn fest. Unbeherrscht drehte er ihn zu sich und sah Gray fest in die Augen: „Erstens sind Zeref und ich nicht zusammen und werden es in diesem Leben auch nicht sein, zweitens haben wir es nicht ‚getrieben‘! Wir haben nur geredet. Zeref kam in der Nacht zu mir weil er einsam war und Gerard nicht da. Gerade du solltest doch am besten wissen wie das ist!“ Geschockt sah Gray ihn an, dann versuchte er sich los zu reißen. „Lass mich los!“ „Nein!“ Gray wehrte sich, doch Natsus Griff blieb eisern. „Jungs, streitet euch doch nicht schon so früh am Morgen!“ Gerard stand hinter ihnen und sah sie genervt an. Die Nacht war hart genug gewesen, da konnte er das nun wirklich nicht auch noch gebrauchen. „Man siehst du scheiße aus!“, bekam er von Gray auch gleich an den Kopf geworfen. „Das weiß ich selbst!“, erwiderte Gerard genervt und scheuchte die beiden in die Küche.
 

Nach dem Frühstück ging Natsu zu Gray. Es tat ihm leid. Er wusste besser als jeder andere wie der andere sich fühlte. In jener Nacht hatte Gray ihm seine Geschichte erzählt.
 

FLASHBACK
 

Gray war in eine liebevolle Familie geboren worden. Seine Eltern liebten ihn abgöttisch, er war der Höhepunkt ihres Glücks. Es war sein zehnter Geburtstag. Seine Mutter hatte ihm versprochen seinen Lieblingskuchen zu machen. Voller Vorfreude rannte er von der Schule nach Hause und kam atemlos vor der Haustür zum stehen. Er stützte sich mit den Händen auf seinen Knien ab um wieder zu Atem zu kommen. Als sein Herzschlag sich etwas beruhigt hatte betrat er das Haus. „Mama? Ich bin wieder zu Hause!“ Doch wider Erwarten kam seine Mutter nicht lächelnd in den Gang um ihn zu begrüßen. Gray zog sich seine Schuhe aus, stellte seine Schultasche ab und ging verwundert in die Küche. Dort war niemand. Als nächstes ging er ins Wohnzimmer. Auch dieses war leer. Immer wieder rief er nach seinen Eltern. Ein immer mulmigeres Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, drohte ihn zu übernehmen. Als er vor dem Schlafzimmer seiner Eltern stand war dieses Gefühl so stark dass er sich fast übergeben hätte. Mit zittrigen Händen drückte er die Türklinge nach unten und die Tür auf. Ihm schlug ein ekelhafter Geruch entgegen. Wie erstarrt stand er in der Tür, unfähig sich zu bewegen oder zu denken. Dort lagen seine Eltern, auf ihrem Bett. Das sonst so weiße Laken war rot, blutdurchtränkt. Ihre Augen waren nach oben verdreht. Überall hatten sie Schnittwunden aus denen Blut ausgetreten war.
 

Gray stolperte nach hinten. In seinen Augen sammelten sich Tränen. Ungläubig schüttelte er mit dem Kopf. Das war nicht wahr! Das war nur ein böser Traum! Gleich würde er aufwachen und alles war gut! Fest kniff er seine Augen zusammen und öffnete sie wieder, doch das Bild seiner toten Eltern war unverändert. Was sollte er nun tun? Mit einem Schlag war alles anders. Er fühlte sich plötzlich so allein und hilflos. Gray sank auf die Knie und weinte. Er war am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Das war einfach zu viel für den Jungen. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch irgendwann liefen viele Männer um ihn herum. Irgendwer zog ihn hoch und wollte ihn wegbringen. Gray schrie, weinte und schlug um sich, doch sie kannten kein Erbarmen. Er konnte und wollte das einfach nicht wahrhaben. Wer tat so etwas Schreckliches nur? Er registrierte seine Umgebung nur am Rande. Er wurde in ein Auto gesetzt. Das nächste was er wusste war, dass er in einem Krankenhaus war. Er wurde untersucht und man redete unaufhörlich auf ihn ein. Doch kein Wort drang zu ihm durch. Er flüsterte immer wieder nur: „Mama…Papa…“
 

Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Ob es Tage, Wochen oder Monate waren die er im Krankenhaus verbrachte. Doch eines Tages kam ein Mann mit blauen Haaren und einem Tattoo im Gesicht zu ihm. Er schien noch recht jung zu sein und stellte sich als Gerard vor. „Darf ich mich setzen?“, fragte er mit einem freundlichen Lächeln. Gray nickte. „Wie geht es dir?“ Gray zuckte als Antwort nur mit den Schultern. Er wusste es nicht. Er fühlte nichts außer Gleichgültigkeit. „Wie alt bist du denn?“, startete Gerard einen neuen Versuch. Eine Weile war Stille und er glaubte nicht noch eine Antwort zu bekommen, doch dann räusperte Gray sich. „Zehn.“ Gerard lächelte ihn liebevoll an. Dann ging die Tür auf und eine Schwester brachte das Mittagessen. Doch Gray rührte es nicht an. „Schmeckt dir das Essen hier nicht?“, fragte Gerard mit einem Lächeln. Gray schüttelte mit dem Kopf. Der Ältere grinste ihn verschwörerisch an. „Wie wäre es damit: wenn du alles aufisst bekommst du einen Schokomuffin.“ Gray sah ihn mit großen Augen an. Sollte er? Eigentlich kannte er den Mann nicht und seine Mutter hatte ihm immer gesagt er dürfe nichts von Fremden annehmen. Sofort wurde er wieder traurig. Doch er wollte nicht vor ihm weinen. Er rang sichtlich mit sich, nickte dann. Die Aussicht auf etwas Süßes war einfach zu verlockend.
 

Nachdem er tatsächlich alles aufgegessen hatte verschwand Gerard kurz. Eine Schwester, der er begegnete, strahlte ihn an: „Sie sind der Erste der ihn dazu gebracht hat alles zu essen und etwas zu sagen. Seit er hier ist hat er kein Wort gesprochen.“ Gerard lächelte höflich und erkundigte sich nach der Kantine. Dann machte er sich auf den Weg dorthin und kaufte zwei Schokomuffins. Im Zimmer des Jungen angekommen setzte er sich wieder auf den Stuhl und gab ihm beide. „Hier für dich. Aber sag es bloß nicht den Schwestern!“, ermahnte er ihn lächelnd. Mit leuchtenden Augen verspeiste Gray beide Muffins. Danach hatte er einen braunen Rand um den Mund. Gerard nahm ein Taschentuch und wischte die Überreste weg. „Danke“, flüsterte Gray. Der Ältere wuschelte ihm durch die schwarzen Haare. Von diesem Tag an kam er ihn jeden Tag besuchen. Drei Wochen später vertraute Gray ihm genug dass Gerard ihn mit zu sich nehmen konnte. Da Gray wegen dem grausamen Mord an seinen Eltern in psychiatrische Behandlung musste und Gerard schon zwei Jungen bei sich hatte bekam er die Erlaubnis ihn aufzunehmen.
 

Mit großen Augen sah Gray sich um. Das Haus, in das Gerard ihn brachte, war riesig. Als sie es betraten kamen zwei Jungen angestürmt. Einer hatte blonde Haare, der andere schwarze. „Gerard, du bist wieder da!“ Sie strahlten ihn an und dieser ging auf die Knie um die beiden kurz zur Begrüßung zu umarmen. „Sting, Rogue, das ist Gray. Er wohnt ab heute bei uns. Gray, das sind Sting und Rogue. Zeigt ihm doch alles bis es Mittagessen gibt.“ „Na klar, komm mit Gray!“ Sting nahm seine Hand und zog ihn mit. Die gute Laune der beiden war ansteckend und so brachte Gray auch ein kleines Lächeln zustande.
 

FLASHBACK ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MyokoMyoro
2017-07-07T15:45:25+00:00 07.07.2017 17:45
Es ist wirklich traurig, was Gray da passiert ist aber am Ende finde ich es eigentlich süß als er dann bei Gerard zu Hause ist und Sting mit Rogue dann ankommt. Da hat sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln geschlichen also ist Gray damit nicht einmal alleine.

Aber mal was anderes. Haben die denn keine anderen Verwanten oder so? Ich bezweifle irgendwie, das Gray keine Großeltern oder Tanten/Onkel oder des weiteren hat. Das selbe gilt auch für Natsu.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko

PS: Ich habe mir Gestern, nachdem ich deine Geschichte gelesen habe, gewünscht sie noch nicht gefunden zu haben. Einfach aus dem Grund, das ich es nicht mehr abwarten konnte wie es denn nun weiter geht. :)
Antwort von:  MyokoMyoro
07.07.2017 17:45
Und ich am liebsten die komplette Geschichte gelesen hätte
Antwort von:  Dolly-Bird
07.07.2017 18:11
Freut mich dass dir die Geschichte so gut gefällt :)

Das mit den Verwandten ist eine berechtigte Frage, in diesem Fall sind sie alle Vollwaisen, sonst würden sie auch nicht bei Gerard landen.

:D ich fasse das als Kompliment auf. Aber keine Sorge, die Geschichte wird auf jeden Fall beendet und es werden noch ein paar Kapitel kommen :)

LG Dolly-Bird


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