Zum Inhalt der Seite

Matter of Time

Every single chance I took was worth it.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen zusammen!

Ich melde mich erneut zum Kapitel-Update!
Hoffentlich hat euch das modifizierte 1. Kapitel gefallen und seid bereits auf das 2. gespannt.
Nun denn, ich will euch nicht weiter auf die Folter spannen. Los geht's und viel Spaß!

^__^/ ~Krys Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Re:alize

Da lief sie nun. Beobachtet von den Spielern, vom Coach, von anderen Studenten, aber auch aus dem Fenster der Bibliothek. Es waren verwunderte Blicke, aber auch ziemlich ernste oder beinahe tödliche Blicke. Doch irgendwie war es ihr egal. Wieso sollte sie sich nicht dort hinsetzen können oder gar dürfen. Nur weil sich sonst niemand traute, sich während des Trainings des Basketball-Teams auf die Tribüne zu setzen? Scheinbar war sie diejenige mit ausreichend Mut, um es sich zu trauen. Sie wollte immerhin nur ein Buch lesen, nicht stalken oder dergleichen. Wenn sie hier doch sein wollte und ihre Zeit gut nutzen konnte, sollte das doch keinen Stören. Oder störte sie? Ihr Blick war die ganze Zeit nach vorne gerichtet. Fixiert auf den Platz, wo sie sich plante niederzusetzen und ihren Wälzer zu studieren. Sie würde definitiv kein Mucks von sich geben. Es sei denn den Spielern ist das Umblättern von Buchseiten zu laut. Leicht kicherte sie vor sich her. Vielleicht nur hin und wieder dem Spiel zuschauen, gab sie innerlich zu. Mehr aber auch nicht. Diese Blicke. Sie nervten schon fast. Jeder hatte ihr leichtes Lächeln wahrgenommen, doch hatte keinen zu interessieren, warum sie was tat. Sie war nun da, sollte es jemanden stören, würde sich derjenige schon melden. Somit setzte sie sich in die Mitte der Tribüne und holte ihr Buch zum Thema Pharmakologie hervor, um direkt mit dem Lesen anzufangen. Sie ignorierte weiterhin diese ganzen Blicke auf sich. Jedenfalls versuchte sie es.
 

Niemand wusste wirklich was mit ihrem Zuschauer anzufangen. Zumal sie den Spielern nicht wirklich Aufmerksamkeit schenkte. Fragende Blicke wurden unter den Spielern ausgetauscht. „Sag, kennst du sie?“ meinte ein Braunhaariger zu seinem Team-Leader. Welcher ohne Regung einfach nur schwieg und ihr hinterher sah. Er kannte sie vom Sehen. Von heute Morgen. Aber ihren Namen? Keinen Dunst. Er wusste nur, dass sie seinen kannte. Immerhin hatte sie ihn heute bei vollen Namen genannt. Wenn heraus käme, dass sie ihn so unverblümt angesprochen hatte, würde sein Fanclub ausrasten. Das wird dann wohl ein kleines Geheimnis bleiben. Und das nicht nur zu ihrem Besten. Kurz und unentdeckt zuckte einer seiner Mundwinkel nach oben. „Na ja, Mich stört es nicht, solange sie ruhig ist.“ Meinte er nur knapp. Er schätzte sie als ruhige und unauffällige Person ein. Wieso auch nicht? Nicht umsonst hatte er sie eigentlich nie hier auf dem Campus bemerkt. Geschweige denn auf dem Sportplatz. Er begutachtete sie etwas genauer. Den dicken Büchern zu urteilen, wird sie eher der medizinischen Fakultät angehören. Intelligent war sie auch noch. Aber was machte sie hier? Warum hatte sie das Bedürfnis ausgerechnet hier zu lernen? Wäre die Bibliothek nicht besser? Ein kurzer Blick ließ ihn erahnen, wieso sie eben nicht in der Bibliothek saß. Am Fenster stand die rote Furie, wie alle sie nannten. Die selbsternannte Chefin des von ihr gegründeten Fanclubs seinerseits. Bisher hatte sie keine Probleme gemacht und er sie eigentlich auch immer ignoriert. Aber das, was gerade passierte war definitiv nicht positiv zu betrachten. Flucht also. Was hatte denn Karin mit ihr zu tun? War etwas vorgefallen? Wo waren sie eigentlich hier? So was macht man selbst in High-Schools nicht mehr und dann hier an einer renommierten Universität? Aber die Rosahaarige war schweigsam und ging allem aus dem Weg. Sie war so seltsam geheimnisvoll. Irgendwie machte sie das direkt sympathisch. Auch ihre verschrobene Art ihm heute Morgen gegenüber. Diese geheuchelte Höflichkeit ihm gegenüber kotzte ihn schon immer an, aber sie. Und diese Haare. Diese Farbe. Außerdem fragte er sich, wie lang die wohl sind, wenn sie diesen hässlichen Haarknoten nicht hätte. Dutts. Wer hat diesen Quatsch eigentlich erfunden?
 

„Oi, Sasuke-teme!?“ Kurz blinzelte der Angesprochene und drehte sich direkt zu dem Blondschopf um. „Naruto! Was!?“ Er war leicht genervt, dass er ihn aus seinen Gedanken riss, aber eigentlich war ja auch Training angesagt. Irgendwie musste er seinem blonden Kumpen Recht geben. Jetzt ist keine Zeit für Träumereien. Allerdings würde er es nie zugeben, dass er ihm auch nur ein einziges Mal Recht gegeben hat.
 

„Der Coach meint wir sollen ‘nen Trainingsspiel machen, wir sollen uns aufteilen.“ Meinte der Blondschopf knapp. „Geht klar. Neji, Kankuro, Choji und Shino ihr geht zum Dobe ins Team und Shikamaru, Lee, Kiba und Gaara kommt mit mir.“ Meinte er kurz angebunden. Ihm gehorchten die Teammitglieder und sie teilten sich auf. Sasuke’s Team bekam kurze grell-gelbe Laibchen zur besseren Visualisierung der Teamzugehörigkeit und zogen diese rasch über. Und da begann das Spiel bereits. Sie schenkten sich nichts, nutzten die Schwächen aus und versuchten aus allen Fehlern zu lernen, egal ob es eigene oder die des anderen waren. Auch Sakura schaute öfter auf, wenn eines der Teams jubelte oder einen Freiwurf bekam. Öfter, als sie es eigentlich vor gehabt hatte. Scheinbar war Basketball doch ziemlich brutal. Jedenfalls sah es so aus. Eigentlich hatte sie es nicht so in Erinnerung. Mit den Schultern zuckend wandte sich Sakura’s Blick wieder gen Buch.
 

„Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Pharmakon im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Pharmakons (Resorption), die Verteilung im Körper (Distribution), der biochemische Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie die Ausscheidung (Exkretion).“
 

So, wie oft hatte sie diese Sätze jetzt schon gelesen? Sie konnte sich nicht auf das Buch konzentrieren. Irgendwie war sie unkonzentriert. Das lag aber nicht an der Lautstärke. Sondern eher durch das Spiel. Es war spannend. Und die Jungs sahen echt super aus, wenn sie zum Korb sprangen und den Ball einfach in den Korb legten, als hätten sie ihr Leben nie etwas anderes getan. Einander ausspielten und gekonnt vorbei dribbelten. Der Schweiß, der ihnen von der Stirn lief, weil sie selbst so ein Trainings-Spiel ernst nahmen. Diese Leidenschaft begeisterte sie, aber auch sah sie die körperlichen Anstrengungen. Welche Muskeln wie arbeiteten, beobachtete sie genau. Sie analysierte genau, welche Verletzungen man sich wohl am ehesten zuzieht oder welche am fatalsten für einen Basketball-Spieler wären. Sie bemerkte nicht, wie sie dem Buch immer weniger Aufmerksamkeit schenkte und schließlich nur noch dem Ball folgte, wie dieser immer und immer wieder in einen der Körbe versenkt wurde. Dann. Was für Knalltüten. Der Uchiha und dieser Naruto, wie er eben genannt wurde, gerieten immer wieder aneinander. Mal gewann der Blonde und mal der Uchiha. Sie sah, wie angestrengt sie den Ball hin und her dribbelten. Langsam wurden ihre Shirts vom Schweiß klamm. Naruto war genau so groß, wie der Uchiha, wenn nicht sogar etwas größer. Sein sonstiger fröhlicher Ausdruck war einem Ernsten gewichen. Es war spaßig mit anzusehen, dass sie so erbitterte Rivalen zu sein schienen. Und die beiden sahen noch cooler aus, als die anderen, wenn sie sprangen und den Ball ganz einfach in den Korb legten. Irgendwie sexy. Sie stütze ihren Kopf wieder auf ihren Armen ab, welche auf dem offenen Buch halt fanden. Irgendwie kam ihr diese Spielweise bekannt vor. Aber warum nur? Aber es waren nur die beiden. Sie spielten in irgendeiner Weise anders. Aber definiere anders. Kurz schüttelte Sakura mit dem Kopf und holte beiläufig ihr Handy aus ihrer Tasche und drückte auf eine Taste, um das Display einzuschalten. Automatisch leuchtete die Uhrzeit auf. Wie lange hatte sie jetzt zugesehen und sich eben nicht auf das Buch konzentriert? Wie lange hatte sie wohl die beiden Jungs beim Spielen angestarrt. Mit einer leichten Röte der Selbsterkenntnis, erhaschte sie einen kurzen Blick auf die leuchtende Uhrzeit des Handy-Displays.
 

„9:57 Uhr!!!!“ Kreischte sie laut auf. Die Spieler hielten alle inne, schauten in ihre Richtung. Selbst der Coach schaute verwundert zu ihr hoch. Hastig stand sie auf, ließ dabei das dicke Buch von ihrem Schoß fallen, natürlich genau auf ihren Fuß. „Shit, Shit… Ich bin zu spät…“ nuschelte sie zu sich selbst. Den Schmerz versuchte sie weitestgehend zu ignorieren. „Was hat die denn gestochen?“ stupste der Blondschopf seinen schwarzhaarigen Kumpel an, welcher den Ball überrascht festhielt. „Was weiß ich?!“ antwortete dieser schulterzuckend. Auch die anderen Spieler nuschelten einander zu. Doch das Spielfeld stand weiter still, auch als sie ihre Sachen gepackt hatte und die Tribüne eilig herunterlief. Erst, als sie den leicht sandigen Gummi-Boden unter ihren Füßen hatte bemerkte sie, dass sie gerade von etlichen Augenpaaren beobachtet wurde. Schnell schulterte sie ihre Tasche und verschränkte einen Arm hinter ihrem Kopf. Ein verschämtes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. „Sorry! Ich wollte echt nicht stören! Macht einfach weiter ja? Das verrückte Mädchen einfach ignorieren, okay?“ Somit verbeugte sie sich kurz entschuldigend, ehe sie sich umdrehte und davon lief. So wie Sasuke vermutete in das Gebäude der medizinischen Fakultät und mit einem leichten Humpeln. Alle Teammitglieder lachten und auch der Uchiha konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Was für eine komische Frau. Bezeichnet sich selbst als verrücktes Mädchen und dass man sie ignorieren soll. „Was ist mit dir kaputt. Lächelst du etwa?“ kicherte Naruto ihm entgegen. Ernst konterte der Uchiha seinem Kumpel. „Hast du nicht auch gegrinst, als du ihr hinterher gesehen hast?“ Die Augenbraue des Uchiha schnellte pprovokant hoch. „Wie fandest du ihren Hintern?“ fragte er dann noch schnippisch. Sein Kumpel bekam eine leichte Röte um die Nase. „Erwischt!“ grinste der Uchiha und spielte den Uzumaki leicht aus. Der Ball landete sauber von der 3-Punkte-Linie im Korb. „I-Ich hab nicht ihren Hintern gecheckt!“ Kurz lachte der Uchiha auf. „Ich auch nicht, aber du bist mit so was schön leicht aus der Fassung zu bringen.“ „Sasuke-Teme!“ Der Uchiha wurde in den Schwitzkasten genommen, aber beide lachten.
 

Leicht außer Atem saß sie in ihrer Vorlesung und fächelte sich mit einem der ausgeteilten Blätter Luft zu. Wieso waren die Nächte so frisch aber die Tage so warm. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie hierher gehetzt ist, wie eine Irre auf der Flucht. Zum Glück war sie pünktlich. Ihre Dozentin schloss die Türe ab. Wer nur eine Minute zu spät war, der durfte wiederholen. Und es ging nach ihrer Uhr. Nach keiner Anderen. Einen kleinen Riss im Keks hatte die Alte. Aber was soll‘s.

Als vorne der Monolog startete und über ein Krankheitsbild sinniert wurde, schweiften Sakura’s Gedanken ab. Das war so unsagbar peinlich gewesen. Jeder hatte sie angestarrt. Und sie hatte das Training gestört. Sie wird sich nie wieder dahin wagen. Leise seufzte sie. Naja. Vermutlich schon. Aber das waren Bilder gewesen. Einfach nur ein Haufen attraktiver und dazu noch verschwitzter Männer. Von denen hätte sie gerne einen Kalender. Kurz grinste sie. Sie würde vermutlich noch davon träumen. Seltsamerweise hatte sie auch das Bedürfnis zu testen, was sie noch in Sachen Basketball drauf hatte. Nicht umsonst war ihr Vater Trainer des Basketball-Teams ihrer gesamten Junior-High-School-Zeit gewesen. Natürlich hatte sie auch schon zuvor immer mit ihrem Vater gespielt. Leise lachend versank die Rosahaarige in längst vergangene Zeiten, ehe sie von anderen Studenten an gestupst wurde. „Hey, die Vorlesung ist zu Ende.“ Meinte eine ihr unbekannte Studentin. „Oh. Danke.“ Jetzt hatte sie tatsächlich eine komplette Vorlesung verträumt. Egal. Sie würde das schon irgendwie nachholen können.
 

Seufzend stand die Haruno auf. Ob sie wieder in die Bibliothek konnte? Mit schlurfenden Schritten lief sie in Richtung Ausgang des Fakultätsgebäudes. Es war jetzt etwa kurz nach 11. In etwa einer Stunde würde sie hier den Studenten höherer Semester assistieren dürfen. Mal sehen was heute so auf der Liege landet. Leise kichernd lief sie aus der Türe heraus. Heute lachte sie ziemlich oft. Ein echt seltsamer Tag. Nichts ahnend standen plötzlich mehrere junge Studentinnen vor ihr. Anhand ihrer Kleidung und ihrer überheblichen Ausdrucksweise identifizierte sie die Weiber als die Störenfriede der Bibliothek. Na toll. Sie hatte jetzt eine schön frühe Mittagspause ohne Schlange an der Cafeteria vor sich. Und Hunger hatte sie auch schon. Und wenn sie Hunger hatte, konnte die Rosahaarige giftig werden. Ein richtiges Biest. Mal sehen, ob sie sich überhaupt zurückhalten wollte. Ein Versuch war es wert. Die Gruppe Cheerleader ignorierend, versuchte die Rosahaarige unbeeindruckt an ihnen vorbei zu laufen. Doch als eine Hand an ihrer Schulter sie zurückzog, drohte sie ihre scheinbare innere Ruhe zu verlieren. „Was?!“ fragte sie genervt, als sie die roten Haare erblickte, dessen Besitzerin mit einem arroganten Blick konterte. „Wehe, du schmeißt dich an Sasuke-kun ran!“ Die Haruno verdrehte ihre Augen und fasste sich dann an ihren Kopf. This drama again?! „Oh je, wenn ich dich sehe, muss ich immer aufpassen, nicht das Erste zu sagen, was mir spontan durch den Kopf geht.“ Irritiert über diesen Spruch fuhr Karin einfach fort. „Wenn du dich nicht von meinem Sasuke-kun fern hälst, erlebst du dein blaues Wunder!“ Ihre Freundinnen kicherten. Ami hatte ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt und blickte abfällig auf Sakura. Sie wollte einfach nur zu Mittag essen und verlor so langsam die Geduld. Nicht weiter auf diese Drohung eingehend wollte Sakura einfach an der Gruppe Mädchen vorbei gehen, doch wurde sie erneut zurückgehalten. Da platzte es aus der rosahaarigen Medizin-Studentin raus. „Gott, du glaubst auch du pisst Glitzer. Mich zu hassen macht dich aber auch nicht schöner. Mich interessiert ein Dreck, was du und deine Püppchen-Party zu sagen hat. Und jetzt Abmarsch!“ Diesen zornigen Blick widmete sie jedem dieser Weiber, aber Karin besonders, die keine passende Antwort parat hatte. Eher eingeschüchtert ließen sie die Haruno endlich vorbei laufen. Einige Augenblicke später hörte Sakura noch ein „Wirste noch sehen!“ aus der Richtung der Gruppe. Wieder rollte sie mit den Augen. Wo war sie hier gelandet? Sie war für so einen Kindergarten zu alt. So verhalten sich nicht mal mehr High-Schüler. Das wäre selbst denen zu Niveaulos. Und die würden wissen, dass Sakura gerade nicht von einer Hautcreme sprach. Heute seufzte die Rosahaarige oft. Das lag vermutlich an diesem Stress, der ebenfalls heute aus dem nichts angefangen hatte. Heute war echt ein seltsamer Tag. Erst lachte sie viel, dann seufzte sie viel. Heute war auch genügend Peinliches dabei. Naja. Immer gleich soll ja bekanntlich auch langweilig sein. Die Blicke der anderen Studenten auf dem Gelände hatte sie, ihrer relativ guten Laune zuliebe, einfach mal ignoriert.
 

Die Brise des Windes in ihrem Stirnfransen spürend lief sie den Weg in Richtung Cafeteria. Heute gönnte sie sich nicht nur das übliche belegte Brötchen. Heute würde sie etwas mehr brauchen. Der Stress zerrte echt an ihren Nerven. „Dabei müsste ich doch weiter sparen. Ich sollte mir mal wieder was zur Uni mitnehmen“ nörgelte die Studentin leise. Leider hatte sie nach der Uni nicht genügend Zeit um sich etwas vorbereiten. Blöd. Naja, dann musste sie halt etwas mehr Geld investieren und in der Cafeteria essen. Vielleicht sollte sie öfter arbeiten gehen, kam ihr der Gedanke. Immerhin machte ihr Job wirklich viel Spaß. Und sie war auch gefragt. Ihr Boss würde Freudensprünge machen. Mhm. Nicht wirklich Freudensprünge, aber er wäre definitiv nicht abgeneigt. Die Rosahaarige öffnete die Glastür der Cafeteria. Sie war nicht die einzige, die sich ein frühes Mittagessen gönnte, aber es war nicht wirklich was los. Vereinzelnd saßen einige Studenten an Tischen, während sie bei der Nahrungsaufnahme ein Buch lasen oder ihre Aufmerksamkeit mehr ihrem Handy widmeten. Diese Dinger waren echt eine Plage. Aller rannten mit ihrem Smartphone rum und besaßen den neusten Schnick-Schnack. Dass sich die Leute das überhaupt leisten konnten. Sie seufzte. Sie konnte es jedenfalls nicht. Wollte es auch nicht. Nachdem sie sich ihren Salat mit gegrillten Putenstreifen und Melone zum Nachtisch gekauft hatte, setzte sie sich an einen der vielen freien Tische. Nicht dabei bedacht, an welchem. Wenn die ganzen Leute kommen, würde sie schon wieder weg sein. Da war sich die Haruno eigentlich sehr sicher.
 

Es verging eine Viertelstunde und gerade wollte sich Sakura ihren Nachtisch widmen, da schwangen die Türen der Cafeteria auf. Kurz glitt ihr Blick zum Ort des Geschehens, doch wandte sie sich schnell wieder ihrem Becher mit Melonenstückchen zu. „Sasuke-kun, wie wäre es mit einem Date heute? Vielleicht ins Kino oder ins EisCafé?“ diese aufdringliche Stimmlage war echt bemitleidenswert. Der arme Uchiha. Der hat die Olle ständig um sich herumschwirren. Genervt von diesem Getänzel um ihn und seinen Kollegen, fixierte er die Rothaarige mit einem ziemlich genervten Blick. „Nerv‘ nicht, ich hab schon genug andere und vor allem wichtigere Dinge zu erledigen, als mit jemand wie dir ein Date zu haben.“ Somit ließ er sie stehen. Seine Kumpane folgten ihm. Einfach am Eingang stehen gelassen. Da käme ich mir auch echt mies vor, dachte sich die Rosahaarige und schob sich ein Stückchen Melone in den Mund. „Hey, du bist doch die Verrückte von heute Morgen, oder?“ Sakura’s Augen weiteten sich, sie verschluckte sich an ihrer geliebten Melonen-Nachspeise. „Mensch Naruto, du kannst sie doch nicht so einfach anquatschen, während sie isst.“ hörte sie einen brünetten Kerl mit Zopf reden, währenddessen sie versuchte die das Stückchen Melone aus ihrer Luftröhre wieder in den Mund zu husten. Allerdings. Sie hatte sich erschrocken. Sie hatte jedenfalls nicht die Intention gehabt, dass die Jungs sich mit ihr abgeben. Nicht im Entferntesten. Sie wollte doch viel lieber ihre Ruhe haben. „Geht’s?“ fragte ein Rothaariger sie und klopfte ihr leicht auf den Rücken. Das hilft nicht, dachte sich die Haruno nur, wank mit der einen Hand ab, während sie sich mit der anderen Hand Tränen aus den Augen wischte. Heute war echt ein peinlicher und nerviger Tag für sie. Sobald sie zuhause sein sollte, würde sie sich sofort ins Bett legen und bis zum nächsten Morgen schlafen. „Sie sitzt an unserem Stammtisch…“ schmollte der Blondschopf namens Naruto. „Ja und? Es gibt genügend andere feie Tische.“ Meinte einer der Jungs. „Trotzdem, ich kann ja wohl reden mit wem ich will. Bin schließlich keine 5 mehr.“ Naruto stemmte seine Hände in die Hüften. Was ein Anblick. Sie machten sich also jetzt darüber lustig. Leise hustete sie noch, ehe sie die Stimme des Uchiha vernahm. „Naja, Dobe. Ich wäre mir an deiner Stelle nicht so sicher…“ lachend liefen die Jungs weiter. „Ich glaube nicht, dass sie weiß, dass wir immer hier sitzen. Lassen wir Sie in Ruhe, wir setzen uns dort hinten hin.“ Schlug der Braunhaarige von eben vor. „Sorry nochmal.“ Zwinkerte der Blonde der Haruno entgegen, welche nur perplex mit dem Kopf schüttelte. Der Uchiha lief ebenfalls vorbei und sie bemerkte seinen kurzen Blick in ihre Richtung, ehe er seine Aufmerksamkeit dann wieder vollständig seinen Kumpels widmete. Was zum Henker sollte das denn?! Und was war das für ein seltsames Stechen im Rücken. Die Rosahaarige drehte sich um. Ah. Diese rothaarige Schnepfe versuchte sie mit ihrem Blick zu töten. Klappt nicht, sorry. Als Beweis, dass dieser Todesblick nicht funktionierte, streckte Sakura nur ihre Zunge raus. Sie hatte jetzt genug. Sie würde ihre Melone draußen essen und dann sofort in die Behandlungsräume gehen. Ist ja nicht zum Aushalten hier. Von diesen ganzen gaffenden Blicken mal abgesehen. Das war eindeutig zu viel Aufmerksamkeit für ihren Geschmack.
 

Naruto war echt ein Idiot, dachte sich der Team-Leader des Basketballteams. Von wegen Stammtisch. „Du wolltest sie nur anquatschen…“ murmelte der Uchiha, während er gelangweilt seinen Kopf auf seinem Arm abstützte. „Klar, wieso auch nicht. Sie wirkt interessant und hübsch ist sie auch…“ Alle nickten einstimmig und sahren in ihre Richtung, wie sich gerade erhob und mit einem leicht genervten Blick ihren Nachtisch griff. Nur Sasuke ließ sich nicht zu einer Zustimmung ermuntern. Das tat er nie, sobald es das Thema Frauen ging. „Sie sah allerdings eher so aus, als wollte sie ihre Ruhe haben.“ Murmelte der Rothaarige namens Gaara. Die Jungs achteten somit nicht weiter auf die Rosahaarige. Aber jetzt wo Dobe das so sagte, musterte er sie. Nicht, dass er es letztens nicht schon getan hatte. Er hatte sie heute Morgen auch schon als attraktiv empfunden, aber sich nichts weiter dabei gedacht. Es gab viele attraktive Frauen. Aber, wenn sie selbst dem Uzumaki auffiel... Karin strafte sie gerade mit einem ihrer möchte-gern-Todesblicke. Wieso eigentlich? Ein kurzes Grinsen zierte das Gesicht des, sonst so emotionslos dreinblickenden, Uchiha. Hatte sie Karin gerade die Zunge rausgestreckt? Frech war sie auch noch. Jedenfalls zeigte es Wirkung. Jetzt wo sie so zur Türe läuft erinnerte sich der Schwarzhaarige an die Neckerei vom Training, als sie zur Vorlesung hechten musste. Seine Augenbraue hob sich erstaunt. Sie hatte echt einen knackigen Hintern.
 

Da saß die Rosahaarige nun in einem der Patientenräume. Heute war ein selten ereignisloser Tag. Die Dozenten hatten die meisten Studenten bereits nach Hause geschickt. Sakura hatte aber immer wieder darauf bestanden bleiben zu dürfen, für den Fall der Fälle eben. Außerdem hatte sie keine Lust ihre Nase wieder in eines der Bücher zu stecken. Einige Studenten höherer Semester hatten sich ebenfalls freiwillig gemeldet und blieben. Allerdings sah es bei Ihnen gut auf der Bewertung aus, wenn sie lange Zeiten als „Notfall-Helfer“ anwesend waren. Aber solange es sich nicht um etwas Akutes oder Besonderes handelte, durfte die Rosahaarige die Arbeit durchführen. Meist handelte es sich um Schürfwunden, wenn es hoch kam mal eine Platzwunde. Die höheren Semester hatten von dieser Art von Verletzung bereits so viel Erfahrung gesammelt, dass sie sich mittlerweile zu fein dafür waren. Außerdem war die Dokumentation sehr lästig. Das vermied man als fortgeschrittener Student lieber. Die meisten lernten für Klausuren. Nur Sakura war da etwas anders. Sie liebte diese ausgeglichene und routinierte Tätigkeit. Einerseits half man anderen direkt ohne sich irgendwie groß Gedanken machen zu müssen, wenn es sich um eine leichte Verletzung handelte. Und andererseits konnte man seinen Kopf etwas anstrengen, bei der Dokumentation. Sakura war zwar erst im zweiten Semester, jedoch entsprach in Engagement und ihr Wissen bereits dem 4. oder gar 5. Semester. Demnach durfte die Haruno einige Patienten bereits alleine versorgen. Das war nicht selbstverständlich, aber das freute die Rosahaarige sehr. Sie hatte ihren Ruf als unauffällige, fleißige und intelligente Studentin und da war sie stolz drauf. Man gab ihr schon viel mehr Verantwortung, als anderen Studenten höherer Semester. Egal, wie die Rosahaarige helfen konnte oder wie oft sie auch eine leichte Verletzung behandeln musste, sie würde da nie von müde werden. In die Gesichter zu sehen, die ihr dankend entgegen blickten, war immer wieder erfrischend. Auch wenn diese Arten von Verletzungen hier so alltäglich waren, wie beim Bäcker das Brot backen.
 

Seufzend sah die Haruno auf die Uhr. Es war 16:42 Uhr. Noch etwa eine Viertelstunde, dann würde ihre Arbeit beendet sein. Sie streckte sich genüsslich, ihre Augen schloss sie, um den Moment richtig auszukosten. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Nachher müsste sie erst mal einkaufen gehen. In ihrem Kühlschrank herrschte gähnende Leere. „Hey Haruno-san. Da bringt gleich ein Sportstudent eine PW vorbei. Kümmerst du dich darum? Ich muss heute dringend früher gehen. Hab einen wichtigen Termin.“ Somit warf der Student ihr ohne weiteren Kommentar den Schlüssel hin, den die Rosahaarige mit etwas Gefuchtel auffing. „W-Was? Ich darf doch noch gar nicht…“ „Haruno-san. Keine Sorge, ich hab das abgesprochen. Kriegste locker hin!“ Nach einem kurzen Zwinkern war der Student verschwunden. Skeptisch blickte sie zur jetzt leeren Tür. Sie glaubte zwar nicht, dass die Dozenten zugestimmt hatten, dass sie den Schlüssel haben durfte, aber es war ohnehin zu spät. Sie fragte sich nun wer mehr Ärger bekommen würde, falls etwas passieren würde. Seufzend bereitete sie die im Raum befindliche Liege vor und legte auf den nebenstehenden kleinen Tisch alles hin, damit die Wundversorgung optimal ablaufen konnte. Sie setzte sich seufzend an den kleinen Schreibtisch zur Bestandsaufnahme, um dort auf die „PW“ zu warten. Es war das erste Mal, dass sie wirklich alleine war. Wenn jetzt etwas passieren würde, dann hätte sie die volle Schuld. Also. Naja. Vermutlich. Die Rosahaarige legte ihre Hand an ihren Kopf. Eine „PW“. Hoffentlich war es nicht so dramatisch. Diese Abkürzung bedeutete schlichtweg, dass es sich um eine Platzwunde handelte. Bisher hatte sie die meisten dieser Wunden mit einem Wundkleber flicken können. Genäht hatte sie bisher nur zwei PW, aber das unter Aufsicht eines Studenten letzten Semesters. Erneut musste Sakura seufzen. Das kann doch fast nur schief gehen. Heute war doch eh nicht wirklich ihr Tag. Sie zog schon mal Einweghandschuhe an und desinfizierte diese. Es geht hier immerhin um eine offene Wunde und man kann ja nie wissen.
 

Es klopfte am Türrahmen. Aus den Gedanken gerissen schnellten ihre Augen zur Türe. Da stand ein grinsender blonder Strubbelkopf, der einen Schwarzhaarigen beim Laufen half, indem er einen Arm über seine Schulter hielt. Somit versuchte er dem Schwarzhaarigen Halt zu geben. Beide sahen ziemlich verschwitzt aus, was Sakura’s Nase nur bestätigen konnte. Sie haben also bis gerade eben trainiert. Ihr Blick glitt von dem Grinsen des Blonden zum Gesicht des Schwarzhaarigen rüber. „Ihr?!“ kam perplex und ziemlich unhöflich aus dem Mund der Haruno. Es waren keine anderen außer Sasuke Uchiha und sein blonder Kumpane Naruto. Ihr Gedanke, dass der Uchiha etwas kleiner als der Blondschopf war, hatte sich unterbewusst gerade bestätigt, doch etwas störte ihren Anblick. Vermutlich war es das Blut, welches das Gesicht des Uchiha’s bedeckte. Die angekündigte Platzwunde zierte die Stirn Sasuke’s. Über seiner Augenbraue blutete ein Cut relativ stark und die rote Flüssigkeit lief geradewegs sein Gesicht runter und tropfte auf den Boden. Ein scheinbar vollgeschwitztes Handtuch hatte der Uchiha sich bis gerade eben auf die schmerzende Stelle gehalten. Jedenfalls hatte er dieses auf seiner Schulter liegen und es war ebenfalls voller Blut. „Überrascht?“ grinste der Blondschopf ihr entgegen. „Naja. Bei eurer Spielweise nicht.“ Sie konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Es scheint so, als würde das Schicksal es wirklich wollen, dass sie sich miteinander bekannt machen sollen. „Setz‘ ihn doch direkt dorthin.“ Die Rosahaarige stand auf und zeigte zur Liege, während sie auch auf die selbige zulief. „Klar…“ Der Schwarzhaarige war die ganze Zeit stumm gewesen. Anscheinend war er nicht so ganz da, immerhin hatte er nicht gerade wenig Blut gelassen. Und dann nach dem Training? Schlechtes Timing für den Körper, wenn‘s um Blutverlust geht. Naruto setzte ihn auf die Liege, während sich Sakura auf einen runden Stuhl ohne Lehne setzte, um auf Augenhöhe mit dem Uchiha zu sein. „Was ist passiert?“ fragte die Haruno nicht unbedingt nur aus Neugier. Schließlich musste sie alle Informationen später dokumentieren. Naja, nicht dass sie es sich nicht denken konnte. „Er hat meinen Ellbogen ins Gesicht bekommen…“ „Oh, okay…“ Meinte Sakura beiläufig, während sie mit einem Tuch versuchte den Wundrand etwas zu säubern. Sie war konzentriert. „Wie geht es dir? Ist dir schwindelig?“ meinte sie direkt zu dem Schwarzhaarigen, doch er antwortete nicht. Sasuke spürte das feuchte Tuch auf seiner Stirn. Sie berührte ihn nur leicht, dennoch zuckte er zusammen. „Sorry, aber es wird jetzt etwas ziehen. Es ist ein relativ großer Cut, aber sei froh, dass ich ihn kleben kann. Meine Nähkünste sind nicht wirklich gut ausgeprägt“ lächelte sie dem Uchiha entgegen.
 

Er entspannte sich leicht. Sie hatte ihren Humor nicht abgelegt und sie verhielt sich nicht anders als die sonstigen Male ihm gegenüber. Irgendwie freute ihn das schon fast. Trotz dem unfreiwilligen Karussell in seinem Kopf. Endlich mal eine junge Frau, die sich nicht von seinem Namen oder Aussehen einschüchtern oder sonst wie beeindrucken lässt. Eher das Gegenteil. Es schien für sie keinen Unterschied zu machen. Er hatte das Bedürfnis seine Augenbraue zu heben. „Nein, nein! Nicht bewegen!!“ hörte er sie direkt meckern. Der blonde Übeltäter, der ihm die Platzwunde verpasst hatte lachte. „Ich bin übrigens Naruto Uzumaki. Nenn mich einfach Naruto. Darauf höre ich am besten.“ Lachte er weiter. Sasuke lachte ebenfalls in sich hinein. So ein Idiot. Aber selbst Naruto bekam direkt mit, dass sie den beiden keine Sonderbehandlung gab. Sie behandelte die beiden einfach normal. Das gefiel beiden. „Sehr erfreut Naruto Uzumaki. Mein Name ist Sakura. Sakura Haruno.“ Sie sah dafür nicht auf, sondern konzentrierte sich einzig auf die Wundversorgung. Schließlich klebte sie noch ein Pflaster über die Augenbraue des Uchiha, wo sich nun keine blutende Wunde mehr befand. „Das war es schon. Jetzt darfst du auch deine Augenbrauen wieder heben, wie es dir beliebt.“ Grinste sie den Uchiha an, während sie noch gespielt-grob etwas Blut von seiner Wange wischte. Dann gab sie das Tuch dem Schwarzhaarigen, drehte sich mit dem Stuhl weg und rollte zum Schreibtisch. Noch immer etwas lächelnd schrieb sie einige Daten auf und streckte sich. Sie hatte den Kulli im Mund und dachte anscheinend nach. Der Uchiha hatte bisher noch kein Wort gesagt, beobachtete nur still ihr Verhalten, zusätzlich dazu war ihm auch etwas schwindelig. Immerhin hatte er einiges an Blut gelassen. Naruto-Baka. Dass er einfach nicht aufpassen kann. Er schloss kurz seine Augen, damit erhoffte er sich den Stillstand des Kopf-Karussells. „Hey, Teme. Stell dich doch mal vor!“ nuschelte der Uzumaki etwas zu laut zu seinem Team-Leader. „Mir ist bewusst, dass er Sasuke Uchiha heißt. Und Achja. Naruto, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du, bevor du zum Korbleger hochspringst mehr auf deine Umgebung achtest. Wenn ich so überlege rückt doch die Saison immer näher und Spielerausfall ist mies. Vor allem wenn’s Stammspieler sind.“ Sie legte den Kugelschreiber beiseite und räumte den Platz auf. „Eh? Woher…?“ Auch der Schwarzhaarige sah überrascht zu ihr rüber, ehe er seine Hand an seinen Kopf hob. Das war eindeutig zu schnell für seinen Kopf. Beiläufig griff Sakura zu ihrer Tasche und holte eine Flasche Wasser heraus und reichte es direkt dem Uchiha. Er nahm es mit einer gehobenen Augenbraue entgegen. Schließlich durfte er ja jetzt wieder, auch wenn es leicht schmerzte. „Ich weiß eben, wie es beim Basketball ab geht. Außerdem habe ich euch doch heute Morgen beim Training gesehen. Und Sasuke, viel trinken, kein Training die nächsten zwei-drei Tage.“ Sie hatte einen guten Blick. Scheinbar hatte die Rosahaarige gemerkt, dass ihm schwindelig war. Vielleicht hatte sie auch einfach Ahnung und es geschlussfolgert. Er trank aus der bereits angebrochenen Flasche. Seine Augen beobachteten sie.
 

Die Haruno wischte mit einem feuchten Tuch über die Flächen des Beistelltisches an der Liege. Auch der Boden, an dem der Uchiha sein Blut hinterlassen hatte, wischte sie erst mit einem wassergetränktem Tuch, dann mit dem Desinfektionstuch. „Blutflecken sind so lästig. Die muss man immer zwei Mal wischen…“ murmelte die Haruno. „Achja?“ Der Blondschopf legte den Kopf unwissend schief. „Logisch. Erst mit Wasser, dann wenn‘s weg ist nochmal desinfizieren. Das Desinfektionsmittel würde die Proteine des Blutes nur denaturieren und somit würden sie immobilisiert an der Oberfläche adhärieren. Die sind dann wie festgebrannt. Das Desinfizieren ist ja auch nur für potentielle Pathogene… Übrigens empfehle ich dein Handtuch und dein Trikot erst gründlich mit klarem Wasser zu waschen.“ Sich nicht bewusst, dass sie kurz in ihrer Fachsprache verfallen war stand sie auf und warf die Tücher in einen kleinen Mülleimer am Schreibtisch, den sie mit dem kleinen Tritt öffnete. Auch ihre Handschuhe zog sie über ihre Finger und landeten gekonnt im Treteimer, wessen Deckel kurz danach wieder zufiel. „Eh. Okay…“ Naruto grinste ihr nur entgegen, während sie von Sasuke nur ein beiläufiges Nicken sah. „Prinzipiell könntet ihr jetzt auch gehen. Ich habe soweit alles für die Doku aufgeschrieben. Und Naruto, bitte…“ Der Uchiha unterbrach sie. „Wir wohnen in einer WG, wir haben sowieso den gleichen Weg.“ „Ah, ja dann waren meine Sorgen unbegründet.“ Er wusste instinktiv, was sie sagen wollte. Ihre Blicke kreuzten sich kurz. Beide hatten ein flaues Gefühl in der Magengegend. Seltsames Gefühl. „Gut. Dann kann ich jetzt auch Feierabend machen.“ Lächelte die Rosahaarige über diese komische Situation hinweg und packte ihre Sachen. Der Uchiha hielt ihr noch die Flasche Wasser hin, die fast leer getrunken war. Scheinbar wollte er ihn nicht alles weg trinken. Immernoch lächelnd nahm sie die Flasche entgegen. „Komm Dobe, wir wollen Sakura nicht weiter stören.“ Er hatte einfach ihren Namen gesagt. Naja. Sie ja auch seinen, aber bei ihr war es irgendwie anders. Sie war nicht beliebt. Bei ihr war es nichts Besonderes, wenn sie jemanden mit Vornamen ansprach. Oder?
 

Die beiden schienen wirklich nett. Vielleicht war es ja wirklich Schicksal. Aber wer glaubte daran schon. Als die Beiden dann aus der Türe raus gingen, hoben beide nochmal die Arme zum Abschied, ehe sie dann auf den Flur verschwanden. Erleichtert ließ sich Sakura auf ihren Stuhl fallen. Das war einfach nur strange! Sie legte ihren Kopf auf den Schreibtisch. Und sie hatte sich so unhöflich benommen! Schrecklich! Es war wirklich nicht zu fassen. Wo hatte sie nur ihre Manieren gelassen. Und trotzdem. Sie fühlte sich wohl, als sie mit den beiden sprach. Als kenne sie die beiden und wusste, dass sie so sind, wie sie eben auch waren. Als wären sie Freunde. Einfach so. Aber gibt es sowas? Dass man sich einfach befreundet? Oder auch nur das Gefühl haben kann, dass man ohne sich zu kennen, schon glaubt, man hätte einen guten gar einen besonderen Draht zu jemanden? Und wenn, wieso ausgerechnet diese beiden?! Oder kannte sie die beiden von irgendwoher? Die Rosahaarige wuschelte sich völlig irritiert durch ihre Haare. Dabei lockerte sich ihr Dutt. Genervt erhob die Haruno ihren Kopf und löste den Haarknoten. Ihre langen rosafarbenen Haare legten sich auf den Schreibtisch nieder, während andere Strähnen ihren Weg bis hin zum Boden fanden. „Der war etwas zu eng heute…“ murmelte sie, während sie ihre Kopfhaut massierte. Als junge Frau, die immer ihre längeren Haare zusammenbinden musste, kannte sie das Gefühl von der sich entspannenden Kopfhaut nur zu gut, sobald sich der Zopf oder der Haarknoten löste. Es war immer wieder befreiend. Grinsend stand sie auf und legte die beschriebenen Zettel in ein Buch, ehe sie dieses zuklappte. Ihre Haare schwangen bei jeder ihrer Bewegungen mit.
 

Sie drehte sich nochmal kurz um, ob alles sauber und fertig zum Feierabend war. Eigentlich hatte sie ja… „Oh man. Wieso?!“ meinte sie schnaubend. Da lag es. Das vollgeblutete, vollgeschwitzte, müffelnde, doofe, dunkelblaue Handtuch. Jetzt hat der Uchiha tatsächlich sein Handtuch liegen lassen. Wann hatte er es überhaupt von seinen Schultern genommen?! Daran konnte sie sich nicht entsinnen. Seufzend öffnete Sakura den Schrank und holte eine Rolle Mülltüten hervor. Lieblos riss sie eine der Tüten ab und verstaute das mittlerweile mehr dunkelrot/braune als dunkelblaues Handtuch in die Tüte. Ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen. Ihr Dozent würde sie jetzt zusammenscheißen. Naja. Der war jetzt nicht hier. Und sie glaubte ohnehin nicht, dass Sasuke jetzt irgendwelche Krankheiten umherschleppte. Solange sie kein Gefrierbrand bekam. Bei dem unterkühlten Verhalten immer. Kichernd knotete sie die Tüte zu, schwang ihre Tasche um die Schultern und machte sich zum Feierabend bereit. Schnell die Türen zugeschlossen konnte sie ihren Weg nach Hause endlich antreten. „Eigentlich ist er ja kein Eisklotz, aber trotzdem. Jetzt spiele ich schon Waschweib. Hm.. Vielleicht verticke ich das Teil auch einfach bei aBey…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  trusenkind
2015-11-24T14:07:33+00:00 24.11.2015 15:07
find deine ff spitze^^
schreib schnell weiter ;)
Von:  Xiaolie
2015-05-31T10:53:17+00:00 31.05.2015 12:53
~Vielleicht verticke ich das Teil auch einfach bei aBey…“~
Ich wüsste gerne wer das kaufen würde.*g*
BB Luna
Von:  Ginga-chan
2012-10-29T17:49:39+00:00 29.10.2012 18:49
bin ma gespannt wie das spiel ausgeht :D
freu mich bis dene
lg
Von:  piranja11
2012-10-28T17:17:43+00:00 28.10.2012 18:17
hey schönes kapitel
freue mich schon auf das nächste

lg


Zurück