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Matter of Time

Every single chance I took was worth it.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen zusammen!

Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr enttäusche, wenn ich diese Geschichte völlig grundsaniere. Irgendwie habe ich im Laufe der Zeit den Faden an der alten Version verloren, demnach musste leider eine neue her.
Aber dafür ist es nun sehr ausführlich und ich hab mir auch sehr viel Mühe gegeben.
Ich will euch ja nicht enttäuschen!!!

Demnach wünsche ich euch viel Spaß mit der neuen Version von "Matter of time!"

^__^/ ~Krys Komplett anzeigen

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Re:cognize

Was konnte schöner als ein Freitagabend sein, wenn man den Uni-Stress endlich hinter sich lassen kann. Wenn auch nur für das Wochenende. Es standen keinerlei Klausuren an und generell war es im Moment eher ruhig. Die intensiven Phasen würden erst in einigen Wochen beginnen. Die zwanzigjährige Medizin-Studentin setzte sich seufzend auf ihre Schlaf-Couch. Es gab gerade nichts, was sie tun konnte, um die Zeit bis zu ihrem Nebenjob totzuschlagen. Zum Lernen war diese Zeitspanne dann doch wieder zu kurz. Gerade versuchte sie sich genüsslich zu strecken, was ihr aufgrund ihrer engen Bluse nicht wirklich gelang. Kurzerhand stand sie auf und holte aus einer Kommode gemütliche weite Klamotten und zog sich um. Sie musterte sich kurz, ob sie zugenommen hätte, doch scheinbar hatte es auch endlich ihre Oberweite verstanden, dass sie nun eine Frau und kein Mädchen mehr war. Pah. Und das mit zwanzig Jahren. Aber besser spät als nie. Ein erneuter Streck-Versuch war erfolgreich vollzogen und wieder landete ihr Körper auf der Couch. Diesmal liegend.
 

Ihre Gedanken flogen durch die Erinnerungen das letzte halbe Jahr. Sie hatte in der Schule hart gearbeitet und sehr viel gelernt um an dieser Uni angenommen zu werden und befand sich nun im zweiten Semester. Sie hatte das dunkle erste Semester gemeistert. Das Semester, in dem die meisten Studenten das Studium doch schmissen oder nicht die erforderlichen Noten erhielten.

Ihre Universität war eine der besten in der Gegend, aber dafür auch sehr seltsam, stellte die Rosahaarige mit zuckenden Mundwinkeln fest.

Grundsätzlich schaffte es erstmals nicht jeder an diese Uni. Dann musste das erste Semester geschafft werden. Aber die, die das erst einmal geschafft hatten, die schlossen ihr Studium normalerweise in der Regelstudienzeit oder sogar kürzer ab. Und das mit Bravur. Sie hatte nicht gedacht, dass es so schwer würde sich an diese Schule zu gewöhnen. Die Studenten hier waren irgendwie auf einer Wellenlänge, dennoch konnten die Interessen nicht weiter gefächert sein. Es gab die Fakultäten Human-Medizin, medizinische Biologie und dessen praktischer Gegenpart Sport beziehungsweise als Fakultät Sportwissenschaften. Das, was die einen theoretisch über den Menschen zu lernen hatten, lebten die anderen aus und hatten nur oberflächlich mit der Theorie zu tun. Die Ziele der Studenten konnten unterschiedlicher nicht sein.

Die Studiengänge ergänzten sich eigentlich sehr gut. In der Medizin beispielsweise soll man, anders als in anderen Unis, bereits im Studium auch diagnostizieren und mit Patienten arbeiten, die nicht in der Leichenhalle auf einem der unbequemen Stahltische lagen. Die Anforderungen waren aber sehr gut machbar. Im Laufe eines Semesters der sportlichen Fakultät verletzten sich nicht nur ziemlich viele, sondern mussten sie auch regelmäßige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Die Erstsemestler fangen dann quasi mit einfachen Sachen an, wie Blutdruckmessen und assistieren den höheren Semestlern.
 

Einen Haken hatte ein Studium an dieser Universität, egal welcher Fakultät man angehörte. Sie war für normal Sterbliche kaum bezahlbar. Entweder hatte man eine gut betuchte Familie oder ein Stipendium. Allerdings waren Stipendien in der Medizinischen Fakultät eher selten.
 

Ein Stipendium hatte sie trotz ihrer exzellenten Noten nicht erhalten und auf ihre Familie hatte sie sich schon lange nicht mehr verlassen können. Nicht umsonst hatten ihre Mutter und deren neuer Lebensgefährte ihr damals zum 18. Geburtstag einen Koffer geschenkt.

Also hieß es für Sakura neben dem Studium zu arbeiten, Geld verdienen. Die meisten versuchten sich als Tellerwäscher, Lieferant, Verkäufer oder Kellner. Doch das alles war für die junge Frau nichts. Sie wollte sich nicht abschuften, um ein paar Kröten zu bekommen. Sie suchte sich einen Job, bei dem man schon etwas mehr verdiente. Der Stundenlohn war so angenehm, dass sie sich sogar ein kleines Ein-Zimmer-Appartement leisten konnte. Denn auf Unterhalt ihrer Mutter brauchte sie nicht mehr hoffen, seit sie aus deren Leben gelöscht wurde.
 

Mit einem matten Lächeln blickte sie an ihre Zimmerdecke. Was würde sie ihrer Mutter so gerne an den Kopf schmeißen. Nur weil sie ein ungewolltes Kind war, nur weil ihre Mutter mit 15 zu dumm zum Verhüten war, nur weil sie Schiss vor einer Abtreibung hatte, musste sie dafür zahlen? Sie hatte den Wink mit dem Koffer verstanden und war sofort ausgezogen. Bis sie eine Wohnung hatte durfte sie bei einer Bekannten bleiben. Das war gerade mal zwei Jahre her. Und genau diese Zeit hatte sie ihre Mutter weder gesehen, noch gesprochen. Sie hatte keine Familie. Sie war alleine. Aber stolz, trotzdem ihren Weg gehen zu können. Sie hatte nicht aufgegeben. All diese Rückschläge hatten ihr die Kraft gegeben immer wieder aufzustehen und aus Trotz weiter zu gehen. Sie brauchte nichts und niemanden. Irgendwann würde sie der Frau, die sie einst gebar, zeigen, dass sie mehr Wert ist, als sie es ihr jemals hätte zustehen können. Sie würde dieser erbarmungslosen Frau zeigen, dass sie nicht gebraucht wurde. Dass sie unwichtig war. Dass sie als Verlierer aus dem Kampf hervorgehen würde. Doch eigentlich hatte Sakura Angst, dass diese Genugtuung nicht ausreichend würde. Dass ihre Mutter es trotzdem nicht bereute, sie abgestoßen zu haben.

Wie kann man sein Kind hassen? Auch wenn die Decke einheitlich weiß gestrichen war, begannen sich Schlieren in ihrem Blickfeld zu bilden. Alles verschwamm um sie herum, ehe sich die aufkommenden Tränen ihren Weg in die Polster der Couch bahnten.

„Ich würde sie bedingungslos lieben…“

Sie wischte gedankenverloren ihre Tränen weg. Es war schon länger her gewesen, dass sich ihre Gedanken an die Vergangenheit hefteten. Und es war noch länger her, dass sie wegen ihrer Mutter weinte.

Nur aufgrund dieser lieblosen Mutter war sie zu dem geworden was sie nun ist. Nach außen hin stark und schier unaufhaltsam, aber im Inneren ein verletzliches und in sich gekehrtes Wesen, was nach Gesellschaft schrie. Ein Mensch, der sich zwar erfolgreich durchboxte, aber die Einsamkeit suchte, an der sie irgendwann zerbrechen würde. Doch sie hatte es nie anders gelernt. Misstrauen. Streben nach Perfektion. So einfach könnte sie es wohl doch nicht ablegen.

Ihr Blick glitt in die Richtung ihrer Wanduhr. 20:50 Uhr. So spät schon. Jetzt musste sie sich schon fast beeilen, um nicht zu spät zu ihrem Job zu kommen. Doch glücklicherweise war ihre Arbeit nicht sehr weit weg.

Mit einem Schwung stand die Haruno von ihrem Sofa auf und griff nach ihrer Jacke, die über ihrem Schreibtischstuhl hing. Kurzerhand schlüpfte sie in ihre Sneakers und verfrachtete ihren Wohnungsschlüssel in der Jackentasche. Nachdem sie ihr Wohnhaus verlassen hatte lief sie die relativ schlecht beleuchteten Straßen entlang. Sie zog fröstelnd ihre Jacke enger an ihren Körper. „Pfuu… was für eine kalte Nacht für Mai.“ Murmelte sie, bevor sie in eine zwielichtige unbeleuchtete Gasse einbog. Kurz schaute sie sich um, ehe sie an eine Hintertüre klopfte. Nur mit einem schwachen Licht wurde das Schild „Nur für Personal“ angeleuchtet. Keine Minute später öffnete man ihr die Türe und bat sie herein.
 

Sie wurde herzlich von ihrem Boss begrüßt. Auch die Security lächelte ihr zu. Sie war beliebt. Das lag letztlich daran, dass sie blutjung und gut war. Sie brachte dem Laden viel Geld ein.

„Sakura-chan. Da bist du ja Mäuschen. Zieh dich schnell um, wir sagen dich an sobald du fertig bist.“

Sie lächelte ihm stumm entgegen. Ja Sie war echt der neue Liebling. Sie schob sich den engen Gang entlang und einige Arbeitskolleginnen machten sich ebenfalls für ihre Show in einem anderen Raum fertig.

Dies war kein Freudenhaus. Es war ein Tanzclub. Mit mehreren Tanzräumen hatten die Mädchen ihre Bühnen in denen sie sich tänzerisch den Gästen zeigten. Einige nackter als andere. Sakura zog sich nicht aus. Auch wenn ihr Kostüm nicht gerade au viel Stoff bestand, so zeigte sie nicht mehr, als sie bei ihren früheren Auftritten ihrer Tanzgruppe oder zu ihren Cheerleader Zeiten.

An ihrem Platz angekommen zog sie sich fix um und begann sich vor dem großen Spiegel zu schminken.

„Sakura! Du hast heute auch Schicht? Kommst du nachher auch hinter die Theke?“ Eine Blondine mit 4 Zöpfen und knappen Outfit lugte in den Umkleidebereich. „Klar Temari! Ich mach mich nach dem Auftritt nur frisch und mache mich dann sofort auf den Weg zu dir.“ Lächelte die Rosahaarige über den Spiegel zu ihrer Kollegin.

Ursprünglich war auch für Sakura hier nur Tresen-Job frei gewesen, doch die Gäste hatten sich wohl beim Boss erkundigt, wer denn die Neue war, die neuerdings die Getränke ausschwank. Als ihr Boss sie beobachtete, so hatte er sie an der Bar immer leicht tanzen gesehen und auch der Umgang mit den Kunden war anders. Irgendwie verdrehte sie vielen den Kopf. Was seinem Laden wieder neues Feuer brachte. Kurzerhand war sie auf der Bühne. Sie hatte ihn angestrahlt, als er ihr den Tanz-Job vorschlug, aber sofort die Fronten geklärt, dass sie bekleidet bleiben würde. Er gab schließlich nach. Und es hatte sich gelohnt. Viele junge Männer kamen in den Laden und wollten Sakura sehen. Es sprach sich rum. Selbst wenn sie sich nicht auszog, lagen die Gäste ihr zu Füßen.
 

Kurz in den Spiegel lächelnd stand die Haruno auf und machte sich bereit für ihre Show. Als sie den Gang zur Bühne entlang schritt, klopfte sie kurz an ein etwas erhabeneres Pult. Das war die Technik. „Kannst mich ansagen. Das Lied 4 auf meiner CD bitte.“ Sagte sie dem Mann, der durch die Gitter lugte. „Geht klar.“
 

„… Wir wollen nicht länger warten… Komm raus! Hier ist Cherry!“

Sie hörte die Ansage zu ihrem Auftritt, ehe sie sich ihre kunstvolle Maske aufsetzte und sie verwegen durch den Vorhang schritt.

Sie wusste genau, was sie tat. Sie wusste, wie man ihren Job macht. Die Rosahaarige tanzte aus Leidenschaft. Dass sie nicht wirklich viel Stoff anhatte, störte sie nicht.

Man durfte sie ansehen, nicht anfassen. Zusätzlich trug sie eine Ball-Maske, wie alle in diesem Etablissement, inklusive der Gäste. Nicht umsonst hieß dieser Laden „Masquerade“. Mit dieser Strategie hielt der Boss des Ladens alle Identitäten unter Verschluss. Es war eine Schutzmaßnahme für Personal und Gast. So hatte man keine Scham und keine Folgen in Beruf der Zukunft. Diese geheimnisvolle Atmosphäre und letztlich die Anonymität machte den Schuppen erst attraktiv. Das Personal kannte sich natürlich auch persönlich. Das Bühnenlicht verfälschte ihre typisch rosa Haarfarbe und ließ diese in vielen verschiedenen Farben anleuchten. Das war ein Wunsch der Haruno an die Technik, da ihre Haarfarbe schon etwas selten und auffällig war. Zusätzlich hielt sie ihre langen Haare in der Uni stets als Dutt. Hatte ein Streber-Image und verhielt sich unauffällig. Sie hatte keine Lust aus irgendeinem Grund erkannt zu werden.
 

Ihr Lied setzte ein und sie betrat die Bühne.
 

Der schlanke Körper bewegte sich lasziv zu der Musik. Ihren Körper stellte sie den Gästen sehr freizügig dar. Es war quasi ein Bikini. Ein knapper, sehr knapper Bikini.

Sie turnte an der Eisenstange. Benutze die ganze Bühne für ihre Tanzeinlage.

Bis sie einen genauen Blick auf ihre heutigen Zuschauer erhaschte.

Da saßen mehrere ältere Männer. Kurz lief sie den Bühnenrand entlang und verteilte einige süße Blicke. Sie kannte diese Personen schon. Stammgäste. Einigen von Ihnen ließ sie Scheine in ihren BH-Träger stecken. Das machte die Meute rasend. Doch konnte sie nicht jedem diesen Gefallen tun. Schließlich war sie zum Tanzen hier. Ihre Schweißperlen glitzerten im bunten Licht, während sich ihr Körper der Musik zu widmete.

Nachdem sie einige Kunststücke an der Stange vorgeführt hatte begab sie sich wieder nach vorne. Die Rosahaarige blieb bei zwei jüngeren Männern mit schwarzen Haaren stehen. Der Musik nach bewegte sie weiter ihren Körper. Sie trugen ähnliche Masken. Zusätzlich fiel ihr auf, dass sie vom Gesicht, was sie erkennen konnte, ähnlich aussahen. Beide schauten sie aus nachtschwarzen Augen an. Vermutlich Geschwister. Der eine hatte längere Haare zu einem Zopf gebunden. Grinste. Sie erinnerte sich. Er war nicht zum ersten Mal hier. Zusätzlich wirkte er etwas älter, als der andere. Ihr Blick wanderte zum scheinbar jüngeren der beiden. Er hatte kurze dunkle Haare. Na ja. Er war wohl zum ersten Mal hier. Sein Ausdruck war eher abweisend. Scheinbar empfand er diesen Laden nicht als angenehm. Bei dem Gedanken grinste sie noch mehr. Warum war er dann hier? Er schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Sie hatte ihren Blick nur sehr kurz über ihn schweifen lassen und immer weiter getanzt. Vielleicht… Kurz blickte sie ihn direkt an. Er sah ihren Blick. Sie lächelte zuckersüß, und hauchte ihm zwinkernd ein Küsschen entgegen.

Augenblicklich wurde der sichtbare Teil seines Gesichtes rot, aber scheinbar konnte er seinen Blick nicht von ihr abwenden. Er hatte Schweiß auf der Stirn stehen. Ihm war wohl heiß. Bei diesem Gedanken grinste sie lasziv und tanzte die letzten Schritte, ehe sie in ihrer Schluss-Pose verharrte und das Licht erlosch.

Es wurde geklatscht, gepfiffen und gegrölt. Sie sah noch von der dunklen Bühne aus durch die Reihen. Der ältere junge Mann grölte, ihm schien es eher zu gefallen als seinem vermeintlichen Bruder. Eigentlich war die Maske für die Geheimhaltung der Identität da und auch sonst machte Sakura sich nicht die Mühe ihre Zuschauer ins Gesicht zu sehen oder sie gar zu identifizieren. Doch seltsamerweise kamen ihr diese zwei Männer bekannt vor. Ihr Blick war immer wieder in ihre Richtung gefallen.

Schnell lief sie von der Bühne in Richtung Umkleidekabine. Sie zog sich hastig um. Ihr war warm. Etwas frische Luft würde ihr sicher gut tun. Somit schnappte sie sich ihr Glas mit Ginger Ale und ihre Jacke und ging über die Hintertüre raus, durch den sie auch rein gekommen war.

„Ahh~ Das tut echt gut.“ Nuschelte sie und trank einen Schluck aus dem Glas. In dem Laden war es immer so rauchig.
 

Sie streckte sich zufrieden über ihren Auftritt, als sie zwei Personen reden hörte.

„War das nicht gigantisch?! Und diese Cherry ist nicht mal so alt wie du! Und so…“ schmachtete er. Sie kicherte lautlos. Da hatte sie doch tatsächlich einen Fan. Aber davon hatte sie viele. Niemals käme sie auf den Gedanken einen davon näher zu kommen. Dafür hätte kein Freund der Welt Verständnis. Wer würde seiner Freundin auch gerne dabei zusehen, wie sie fast nackt eine Meute von Männern betanzt.

Sie lehnte sich an die Gebäudewand und lauschte dem Gespräch. Sie war neugierig. Waren es vielleicht die beiden,… beziehungsweise der junge Mann, den sie so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte? Sie war neugierig. Auch wenn sie die Identität eigentlich geheim war.

„Toll… Ganz toll… Als hätte ich nichts Besseres zu tun…“ Die Ironie war nicht zu überhören.

Aber was für eine Stimme. Ganz anders als die seines Gefährten. Irgendwie passte sie zu dem Bild von seinem Gesicht, welches in ihrem Kopf bereits gespeichert war. Doch störte sie diese Maske. Sie konnte nicht alles sehen. Sie hatte das Bedürfnis sein Gesicht zu sehen. Wieso nur? Das war ihr sonst so egal. Nein. Die Rosahaarige rang mit sich. Doch ihre Neugier war zu groß. Sie schaute unbemerkt um die Ecke. Wollte einen Blick erhaschen. Sein ganzes Gesicht sehen.

Da stand er.

Sie standen am Eingang, der hell beleuchtet war.

„Sasuke Uchiha-“ ihre Hände schnellten zu ihrem Mund. Ihre Stimme war zwar leise gewesen, doch befürchtete sie nun, dass er es gehört haben konnte.

Sie hätte niemals gedacht, dass er es hätte sein können. Jetzt erst fiel ihr diese Ähnlichkeit auf und das war wahrscheinlich auch der Grund, warum sie das Gesicht sehen wollte. Sie hatte ihn unbewusst erkannt und wollte Gewissheit. Er war es. Ihr Herz schlug bis zu ihrem Hals. Sie sollte besser wieder rein gehen.

Kurz verstummte das Gespräch zwischen den Männern. Haben sie sie gehört?!

Ihr Körper entspannte sich erst, als der jüngere der beiden seine Stimme erhob.

„Können wir jetzt bitte nach Hause. Ich habe schon genug Zeit verschwendet. Ich hätte wunderbar trainieren können…“

Man hörte sein Gegenüber seufzten. „Immer nur Sport.. Oder sind die Gerüchte etwa wahr?“ fragte der Ältere neckisch. Gerüchte? Die Rosahaarige glaubte zu wissen, welche Gerüchte er ansprach. Aber das war doch nur, weil er sich nie einem seiner Fans näherte. Ihre Gedanken wurden unterbrochen durch die Stimme des jüngsten Uchiha-Sprößlings.

„Nein.“ Er klang sehr gereizt. Das würde sie in seiner Situation auch sein. Sie konnte seine Einstellung gut nachvollziehen. Wenn man seinen Lebenstraum erfüllen will und seine Karriere nicht verbauen will, dann sollte man diesen Beziehungswahnsinn lassen. Das hat doch noch Zeit. Auch Sakura konnte diesen Hype um Beziehungen nicht nachvollziehen. Die meisten hielten doch eh nicht. Besonders wenn die Partner noch jung sind. Die Haruno lugte wieder unauffällig um die Ecke.

„Was ist es denn dann?“ fragte der größere Schwarzhaarige mit dem Zopf. „Itachi. Ich kann diesen Beziehungswahnsinn einfach nicht gebrauchen. Eine Frau stünde meiner Karriere nur im Weg. Ich brauche das einfach nicht.“ Bam. Das waren exakt ihre Gedanken.

„Och… So ein Unsinn, eine Beziehung kann auch beflügeln…“ „Es reicht. Ich… Gott….“ Sie hörte seine wütenden Schritte.

„Und bitte, flehe ich dich als jüngeren Bruder an mir nie wieder etwas zu schenken. NIE WIEDER...“ Er entfernte sich von seinem scheinbar älteren Bruder namens Itachi.

„Mensch Sasuke! Das war doch nur Spaß! Ich meine, nur weil du keine Freundin hast…“

„Halt’s Maul!“ Entgegnete Sasuke sauer.

Er schaute ihn nicht an.

Dann legte Itachi einen Arm um die Schulter seines Bruders.

„War halt noch nicht die Richtige dabei, hm?“

„…“

Die Stimmen wurden leise, ehe sie verstummten. Sakura hörte sie nicht mehr. Wenig später vernahm sie das Brummen eines Autos, welches wenig später auch an ihr, an der dunklen Gasse vorbei fuhr.

Kurz schaute sie dem Auto nach, sah es, wie es an einer grünen Ampel um die Ecke bog. Sie hatte mehr gehört, als sie eigentlich wollte und generell zu viel herausgefunden. Sasuke Uchiha. Frauenschwarm und angehender Spitzen-Basketballer. Jedenfalls studierte er Sportwissenschaften an ihrer Uni und war im College-Team DER Star unter den Basketballern. Generell war Basketball an der Uni der beliebteste Sport. Kurz danach kommt Fußball, aber da war die Uni bei weitem nicht so bekannt für. Besonders seitdem sie diese Riesen im Team hatten. Ganz untypisch für Japaner. Sie zuckte unbewusst mit den Schultern. Er war beliebt, aber ließ nur seine besten Kumpel und Team-Kollegen an sich ran. Er hing immer mit so einem Blonden Kerl ab. Trainierte meistens nur mit ihm, wenn nicht gerade Team-Training dran war. Eigentlich hatte dieser Blondschopf ein ganz anderes Karma als Sasuke. Viel offener und freundlicher.

Woher sie das weiß? Tja. Auch wenn ihr Medizin-Studium viel Zeit in Anspruch nahm, so hatte sie sich auch schon für einen Club aus dem sportlichen Bereich interessiert. Sich aber nie getraut sich schließlich einzuschreiben. Sie schlich immer nur an den Hallen umher. Und egal zu welcher Uhrzeit sie da war, Sasuke war immer da. Meist auch sein blonder Kumpel. Sie beobachtete die beiden.

Wieso wusste sie auch nicht. Diese Freundschaft hatte sie irgendwie fasziniert. Sie hatte nie eine gute Freundin gehabt, mit der sie irgendwas hätte machen können. Beneidenswert. Aber vermutlich nur bei Kerlen möglich. Sie seufzte.

Was sollte sie denn nun machen, würde sie ihm zufällig begegnen?!

Die Türe vom Hinterhof quietschte, als jemand sie öffnete. „Sakura-chan! Temari braucht dich an der Bar!“ Völlig aus den Gedanken gerissen, drehte sich die Rosahaarige verwirrt zu dem Braunhaarigen um. „Eh… Klar, bin unterwegs!“ Somit lief sie durch die Türe ins Innere der Lokalität. Ihre Schichte flog über sie hinweg. Sie war gedankenverloren, dennoch professionell bei der Arbeit. Das war nicht das erste Mal, dass sie bei der Arbeit nicht an die Arbeit dachte. Bei dem Anatomie-Kurs im ersten Semester hatte sie viele Fach-Vokabeln zu pauken. Von Knochen bis Muskel-namen. Natürlich auch die lateinischen bzw. griechischen Begriffe. Sie ging ihre Liste gedanklich immer wieder durch. Beobachtete Leute und benannte beim Ansehen des jeweiligen Körperteils die Begriffe. Irgendwie musste man sich ja zu helfen wissen. Wenn man kaum Zeit zum Lernen hatte, aber es ohne Arbeit auch nicht geht.

„Sakura-chan. Hier dein Lohn für heute Abend. Kannst du morgen wieder?“ fragte ihr Chef.

„Gerne“ lächelte sie. Warum nicht. Sie hatte keine Uni, keinen Lernstress und es machte ihr schon Spaß. Und das Geld konnte sie immer gut gebrauchen.

„Super! Dann morgen um 21 Uhr hier!“

„Ist gut. Bis morgen!“ Sakura hob noch ihre Hand ehe sie das Lokal verließ.

Das rosahaarige Mädchen beschloss dann schließlich loszulaufen, als sie sich kurz umschaute. Keiner war da. Es war bereits weit nach Mitternacht, als sie die Türe zu ihrem Ein-Zimmer-Appartement aufschloss. Sie gönnte sich trotz der Uhrzeit eine kurze Dusche. Direkt kuschelte sie sich auf ihre Schlafcouch in die Kissen. Der lang ersehnte Schlaf ließ lange auf sich warten und weigerte sich geradezu Sakura’s Gedanken in die Welt der Träume gleiten zu lassen.

Immer wieder hatte sie sein Gesicht vorm inneren Auge. Sasuke Uchiha. Er hatte also einen älteren Bruder. Welcher sie toll fand. Kurz stahl sich ein freches Grinsen auf das Gesicht der jungen Frau. Ach ja. Aber Moment. Geschenk? Hatte der Schwarzhaarige nicht auch heute in der Uni von seinen ganzen Fans Geburtstags-Geschenke bekommen? Die er natürlich nicht annahm, trotzdem. Sie waren laut genug, dass selbst sie es mitbekommen hatte, wenn auch gedanklich eher beiseite geschoben hatte.

Sie klickte kurz auf ihren Wecker, dessen blaues Licht schwach leuchtete.

03:58. Saturday, 24th July. Am 23. Juli war anscheinend sein Geburtstag. w

Ihre letzten Gedanken waren, dass er sie bloß nicht erkennen solle, ehe sie dann endlich einschlief.

Das Wochenende ließ ohne besondere Ereignisse ab. Die Arbeit war wieder normal, wie sonst auch. Diesmal verlief sich keine Person ihn das „Masquerade“, bei dem sie das Bedürfnis hatte dessen Identität zu erfahren. Sie hatte auch mit niemanden darüber geredet. Das wäre auch nicht schlau. Sie hielt es für das Beste es völlig für sich zu behalten. Auch ihrem Job zu liebe.

Es war schon Sonntagabend. Sie hatte dieses Wochenende reichlich Geld verdient und auch viel für die Uni vorbereitet und im Voraus gelernt. Sakura konnte schon immer sehr gut auswendig lernen. Doch freute sie sich besonders, wenn sie endlich praktische Arbeiten übernehmen konnte. Es klang echt blöd, aber sie hoffte, dass sich jemand verletzte, dem sie dann helfen konnte.

Sie packte ihre Tasche für die kommenden Kurse, die sie in Freistunden vorbereiten wollte. „Ach der Umschlag mit dem Geld“ murmelte sie, als sie diesen aus ihrem Rucksack fischte. Auf einem Regal stand eine Blechdose von Dack Janiels, einem bekannten Whiskey-Label. Hier war ihr gesamtes Geld gebunkert. Auch übriges Kleingeld befand sich darin, weswegen die Dose schon ziemlich schwer war.

Sie hatte bereits eine höhere Summe angespart. „Ich denke, ich muss das Geld langsam zur Bank bringen…“
 

Montagmorgen, 6:04 Uhr

Sie lief gemütlich Richtung Schule. Sie genoss diese Ruhe, die einfach nur in dieser Frühe auf den Straßen war. Selten fuhr ein Auto an ihr vorbei. Die Bahnen fuhren noch mit größeren Zeitabständen die Stationen ab. Dieser Großstadt-Trubel war einfach nicht ihr Ding. Auf dem Land groß geworden hatte sie für Menschenmassen selbst keine Nerven. Sie brauchte Platz. Eigentlich hasste sie zu viele Menschen auf einem Haufen, was in Tokio leider üblich war. Somit stand sie lieber früher auf und entging somit dem Tohuwabohu der Großstadt. Sie lief gerade über die Straße. Ihre Gedanken waren allerdings nicht aufmerksam genug beim Straßenverkehr. Man sollte meinen, bei der Herrgottsfrühe ist eh kein Auto unterwegs, doch… „Vorsicht!“ Unsanft wurde sie am Handgelenk gefasst und auf den Gehweg zurückgezogen. Diese Stimme! Ein hupendes Auto zischte an ihr vorbei. Sie atmete auf. Gerade nochmal gut gegangen. Das hätte ihr noch gefehlt. Ihren Atem wieder unter Kontrolle bringend, wollte sie sich umdrehen und ihrem Retter danken. Doch dieser war schon weiter gelaufen. Da lief er. Die einzige Person, die ihr in den leeren Straßen nahe genug war, um ihr hätte helfen zu können. Ausgerechnet er. Sonst war niemand auf dem Gehweg.

Sie lief ihm mit schnellen Schritten nach. Er war also auch schon auf dem Weg zur Uni. Kurze schwarze und abstehende Haare. Er war es. Sasuke Uchiha. Aber sie musste sich bedanken. Egal, wer sie vor den Folgen eines Unfalls gerettet hätte. Ihre Hand erreichte seine Schulter. Er war wirklich hoch gewachsen. Sie war ihm schon ziemlich nahe, als sie endlich seine Schulter erreichen konnte. Mit einem leichten Druck zog sie ihn leicht zurück und veranlasste ihn anzuhalten. Er drehte seinen Kopf um. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er nicht begeistert von ihrer Aktion war. Ein genervtes „Hm?“ kam von ihm. Als er sie mit seinem kühlen Blick so ansah, hatte sie das Gefühl, dass sie schrumpfen würde. Was hatte ihm den Anlass gegeben sie so anzusehen?

„Du bist doch Sasuke, nicht wahr?“ fragte sie ungläubig. Kein –kun, kein –san. Ihre Höflichkeit hatte sie heute wohl zuhause gelassen. Dabei wollte sie doch eigentlich der Höflichkeitshalber Danke sagen. Obwohl er dies scheinbar gar nicht wollte Seine Stimme, als er eben rief, hörte sich so viel männlicher an, als sie seine Stimme vom Freitagabend in Erinnerung hatte. Sie hatte das Bedürfnis seine Stimme wieder zu hören. Doch er antwortete nicht. Der Schwarzhaarige schaute sie nur an. Aber sein Ausdruck hatte sich leicht verändert. Er schien… überrascht? Abfällig schnaubte Sakura in ihren Gedanken über ihre Unhöflichkeit. Dass er jetzt von ihr angepisst war, war auch kein Wunder. Jedes Mädchen, welches sich wagte ihn beim Namen zu nennen ließ niemals das –kun weg. Wieso musste sie ihn auch direkt mit dem Vornamen ansprechen und dann auch noch OHNE Höflichkeits-Suffix. Endlich von ihren Gedanken befreit erlangte sie ihre Stimme wieder. „Vielen Dank!“ sie verbeugte sich höflich. Doch noch ein Funken Höflichkeit in mir, dachte sie. Schier unbeeindruckt drehte er sich wieder um und lief weiter. Für ihn hatte sich die Sache damit wohl erledigt. Was hatte sie auch erwartet. Ein Redeschwall? Leise kicherte sie über ihren Gedanken. Er war scheinbar echt kein einfacher Mensch. Er redete kaum. Die Gerüchte brodelten, aber er interessierte sich nicht dafür. Naja. Egal. Was sollte sie schon machen. Mit den Schultern zuckend lief sie ihm weiter hinterher. Jedoch nicht um ihn aufzuholen, sondern weil sie schlicht den gleichen Weg hatte.
 

Als sie in ihren Gedanken hinter ihm her lief, drehte der Schwarzhaarige unbemerkt seinen Kopf leicht zur Seite, sodass er die Rosahaarige aus seinen Augenwinkeln sah. Sie lief in einem gewissen Abstand zu ihm. Er wunderte sich, wieso sie kicherte. Was für eine seltsame junge Frau, dachte er, als er seinen Blick wieder nach vorne richtete. Aber interessant in jedem Fall. Einfach so ganz anders.
 

In der Bibliothek sitzend hatte sie an der Fensterfront eine gute Aussicht auf den Sportplatz. Sie hatte zwar einen ihrer Wälzer vor sich liegen, doch war dieser nicht so interessant, wie die beiden jungen Männer, die draußen den Basketball prellten und einander versuchten auszuspielen. Sie stützte ihren Kopf gelangweilt mit ihrem Arm ab, während die andere Hand mit einer Seite des Buches beschäftigt war.

„rechts antäuschen, nochmal rechts, aber dann mit einer Drehung an ihm vorbei, dann direkt ein Dunk in den Korb.“ Murmelte sie leise. Wie sie es sagte, so geschah es auch. Der Schwarzhaarige legte den Ball direkt in den Korb. „Rechts ist seine Schwäche. Die Reaktion irgendwie langsamer.“ Beurteilte sie. Warum wüsste sie auch gerne. Sie hatte das Bedürfnis ihn durchzuchecken. Ob er mal eine Verletzung hatte?

Der Blonde boxte den Schwarzhaarigen in die Seite. Sie lachten. Auch sie musste leicht lachen. Was für Idioten. Aber trotzdem beneidete sie die Beiden um ihre Freundschaft. Ihre Gedanken wurden je vom Eintritt 4 junger Mädchen in die Bücherei unterbrochen. Sie hatten alle die Cheerleader-Uniform der Uni an.

„Heute frage ich ihn nochmal. Er wird heute bestimmt zusagen!“

„Ach Karin. Dein Durchhaltevermögen ist bemerkenswert. Ich wünschte ich wäre so wie du!“ meinte eine Brünette zu der Rothaarigen.

„Immerhin bist du Sasuke-kun bisher am nächsten gekommen. Als erste Cheerleaderin darfst du dem Team-Leader immer die Münze bei Heimspielen geben und ihm persönlich viel Glück wünschen!“ Schwärmte eine Blondine. „Ja, es ist hart, aber mir ist nichts zu schwierig um meinem Sasuke-kun nahe zu sein.“

Gespielt würgte Sakura stumm und verdrehte dann ihre Augen. Was für Püppchen. Ihr Blick fiel auf die große Uhr am Bibliothek-Eingang. Schon kurz vor 8. Ihr Blick wanderte wieder zum Spielfeld, wo sich bereits weitere Spieler des Teams aufwärmten. Auch die Bibliothek füllte sich langsam mit Studenten. „Sasuke ist der beliebteste und heißeste Kerl auf dem Campus. Lange kann er sich vor mir, der heißesten Frau nicht mehr fern halten. Er wird hundert pro nachgeben, er muss!“

Bei diesem Satz stöhnte die Rosahaarige laut auf. Oh Mann. Einbildung ist auch eine Bildung. Da hätte sie dann wenigstens eine Art Bildung. Gott, was für ein Weibsbild. Aber bei einer Sache gab sie ihr Recht, dabei musste sie allerdings grinsen, als sie ihn einen Ball von der Drei-Punkte-Linie werfen sah, der natürlich auch im Korb landete. Er war heiß. Und wie heiß.. Besonders als sein Gesicht die rote Farbe annahm. Da war ihm bestimmt sehr heiß. Schnell legte sie das Grinsen ab. Doch das alles, was sie wusste, würde ihr kleines Geheimnis bleiben. Sie würde seinem Ruf schaden und Ihren gleich mit. Sie wollte ihm nicht im Weg stehen. Immerhin hatte er die gleichen Ansichten, wie sie und er hatte sie heute Morgen vor dem Auto gerettet. Da käme diese Neuigkeit bestimmt ganz doof.

Sie schaute in seine Richtung.

„Hey, Hey, Hey!“ wurde sie aus ihren Gedanken geholt. Diese rothaarige Cheerleader-Tante stand direkt bei ihr am Tisch und schubste sie unsanft an der Schulter. Sie hob ihren Kopf in ihre Richtung. Das Desinteresse quasi ins Gesicht geschrieben. „Glotzt du etwa Sasuke-kun an?!“

„…“ Sie antwortete nicht. Sie wusste nicht genau, ob sie lachen oder ihr direkt einen verbalen Einlauf geben sollte. Da laufen doch noch jede Menge andere Jungs rum, wieso ausgerechnet Sasuke? Vielleicht finde ich seinen blonden Kumpel viel besser? Waren ihre Gedanken auf diesen selten dämlichen Spruch. Eigentlich wollte sie das garstige Biest ihrerseits nicht in der Uni zeigen.

„Wenn du damit nicht sofort aufhörst, wirst du noch ernste Probleme bekommen!“ So viel Aufmerksamkeit war sie gar nicht gewohnt. Jetzt schauten alle Studenten und auch die Verwaltung in ihre Richtung. Was glaubten die eigentlich jetzt zu sehen? Einen klassischen Bitch-Fight? Innerlich lachte die Rosahaarige, als sie diese typischen Szenen gedanklich abspielte. Nein. Das ist definitiv zu anstrengend. Sakura verdrehte stattdessen ihre Augen und stand auf. Die Drohung ignorierend schlug sie ihr Buch zu und nahm es in die Hand und packte es seelenruhig in ihre Tasche. Ihre Aufmerksamkeit wandte sich voll und ganz ihren eigenen Sachen. Warum sollte sie von so einer Tussi bedroht fühlen. Lächerlich. Es bestand keinerlei Grund zur Sorge. Aber wenn sie jetzt nicht sofort die Klappe halten sollte und sie in Ruhe lässt, dann…

„Du kleines…!“

Mit einem arroganten und herablassenden Blick schaute die junge Studentin mit den rosa Haaren zu Karin auf. Es bestand direkter Augenkontakt. Schon allein diese Gestik ließ diese rothaarige Tussi leicht irritiert zurückweichen. Dann hob Sakura vorerst noch stumm und ganz langsam ihre Hand zum Mund und legte ihren Zeigefinger sachte auf ihre Lippen. „Pssst, schweig Püppchen! Barbie kann auch nicht reden!“ War ihr Spruch ehe sie ihre Tasche schulterte und aus der Bibliothek verschwand. Zurück blieben einige verwirrte Studenten, die bereits angefangen haben zu Tuscheln und eine vor der ganzen Meute erniedrigte Karin, deren Wut in Form von Röte ins Gesicht schoss. „MISTSTÜCK“ Keifte sie laut, doch die Verwaltung ermahnte sie zur Ruhe. Immerhin handele es sich hier um eine Bibliothek.

Als Sakura aus dem Gebäude lief musste sie laut auflachen. Dieses Gesicht. Die ganze Zeit hatte sie ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Das war‘s echt wert. Sie musste erst um 10 Uhr zur Vorlesung und da ihr die Bibliothek nun nicht mehr als ruhiger Platz zum Lesen gegönnte war, musste sie sich tatsächlich einen neuen Platz suchen. Intuitiv ließ sie sich von ihren Füßen in eine bestimmte Richtung leiten. Und da stand sie. Sie spürte die fragenden Blicke, doch lief sie einfach weiter den Weg, den sie für richtig hielt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EviLaNGeL14
2016-05-11T14:47:00+00:00 11.05.2016 16:47
Super Anfang.
Dein Schreibstil gefällt mir richtig gut ;-)
Bin gespannt auf die nächsten Kapitel und wie Sasuke und Sakura mehr in Kontakt treten.
Von:  Xiaolie
2015-05-31T10:24:56+00:00 31.05.2015 12:24
~„Pssst, schweig Püppchen! Barbie kann auch nicht reden!“~
Genial!!!!
Einfach genial!!!!!!!
Ich muss immer wieder lachen wenn ich den Spruch lese:-DDDD
BB Luna
Von:  jadi
2015-05-20T18:05:04+00:00 20.05.2015 20:05
Wow, ich finde Sakuras Charakter sehr interessant. Sasuke auch! Mal sehen was du uns noch zauberst.
Freue mich auf die Fortsetzung!
Von:  Medieval
2012-10-28T18:57:25+00:00 28.10.2012 19:57
super ff ^^
freu mich schon auf die nächsten Kapis :)
Von: abgemeldet
2012-10-19T05:10:33+00:00 19.10.2012 07:10
Cool!!!!
Schreib unbedingt weiter!!!
LG Purin
Von:  Ushia-sama2011
2012-10-16T19:00:57+00:00 16.10.2012 21:00
hammer kapitel
Von:  happines
2012-10-14T11:40:57+00:00 14.10.2012 13:40
bin gespannt wie es weiter geht


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