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Verloren

von

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Der Albtraum beginnt...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Risiko für sich

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Fehlende Antworten

Ino und Kiba standen noch einige Zeit hinter der Tür und lauschten dem Geschehen bis es still wurde und die Tür sich öffnete.

Naruto trat hinaus zu Inos Entsetzen mit blutigen Händen.

„Du..“ versuchte sie ruhig hervorzubringen, scheiterte aber „Was hast du mit ihr gemacht sag mir nicht du hast…“

„Nein. Ich hab nur ihre Wunde genäht. Es geht ihr gut“ unterbrach ihr Bruder sie genervt.

Wahrscheinlich war ihm für den Moment nicht nach einer weiteren Szene zumute.

Sie atmete erleichtert aus und merkte dabei wie Naruto auf sie zu ging und neben ihr einen kurzen Moment stehen blieb.

„Das heißt aber nicht, dass das so bleiben wird“ fügte er noch hinzu, ehe er zum Gehen ansetzte, von ihr allerdings aufgehalten wurde

„Wo willst du jetzt hin?“

„Ich habe einige Dinge zu klären. Kiba pass auf, dass niemand ihr ein Haar krümmt.

Sollte jemand sie verletzen, häute ich ihn persönlich.“

Wieder setzte Naruto zum Gehen an wurde aber aufgehalten.

„Naruto…“

„Was ist denn noch Ino?“ drehte er sich erneut genervt zu ihr.

„Warum darf ich nicht auf sie aufpassen?“

„Weil ich dir sagte, dass du dich von ihr fern halten sollst“

„Aber warum. Wenn sie ihr Gedächtnis verloren hat, dann könnte ich doch helfen, dass…“

„Nein“ unterbrach er sie und wandte sich wieder von ihr ab.

„Aber warum nicht? Warum willst du nicht, dass sie sich an alles erinnert?“

„Weil es Erinnerungen gibt, die sie brechen würden“

Sein Blick war ernst. Er schaute ohne Umwege direkt in ihre Augen und jagte ihr damit einen kalten Schauer den Rücke runter.

Dabei kam sie nicht drum rum, dass die Gedankengänge in ihr durcheinander gingen.

Was meinte ihr Bruder damit genau?

Erinnerungen, die sie brechen würden...

Sie wusste, dass viel passiert war, dass Naruto und Hinata viel durchlebt hatten, doch in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie längst nicht alles wusste.

Hinata war schon immer eine Person gewesen, die sie ein wenig bewundert hatte.

Sie war stark, ließ sich nichts bieten und wusste sich immer durchzusetzen, auch gegen Naruto, was vor ihr noch niemand geschafft hatte, aber das war vermutlich einer der Gründe warum Naruto sich überhaupt in sie verliebt hatte.

Er wusste genau um ihre Stärke Bescheid. Er kannte sie besser als jeder andere und wenn er sagte, dass es eine Erinnerung gibt, die sie brechen würde, dann musste es viel schlimmer sein, als sie es sich auch nur vorstellen konnte.

„Klingt ganz danach als würdest du sie noch lieben“ warf Kiba auf einmal in die Unterhaltung ein.

„Sprich noch einmal von Liebe und ich schneid dir die Zunge raus!“ fauchte ihr Bruder allerdings nur daraufhin.

Von Liebe wollte er nichts mehr wissen.

Diesen Standpunkt lebte er seit einiger Zeit aus. Genau genommen seit dem Tag, an dem sich alles änderte...

Ungehindert verschwand er damit und ließ die Beiden alleine

„Was meinst du?“ fragte Kiba die Blondine „Hat er noch Gefühle für sie?“

Mit Skepsis betrachtete sie Kiba und konnte sich nicht davon abhalten für einen kurzen Moment zu Hinata Zimmertür zu schauen „Ich weiß es nicht…Ich weiß nicht mal ob er überhaupt noch andere Gefühle als Wut und Hass empfindet...oder besser gesagt empfinden will“
 

Naruto suchte den Weg zum Ort des Geschehens.

Hinata war 2 Tage lang bewusstlos gewesen, doch seit dem er sie hier gefunden hatte und die Schlacht zu Ende war hatte sich niemand mehr hier her gewagt…

Die Leichen die er umging hatten die Fliegen und Maden schon als Fressen entdeckt.

Der Geruch der Verwesung tanzte um seine Nase und er erinnerte sich an die Schlacht zurück.

So viele starben und auch er dachte, er würde dabei umkommen, doch er hatte überlebt.

Wofür wusste er nicht, doch im Gegensatz zu seiner Gesellschaft strömte das Blut noch durch seine Adern.

Er schritt immer weiter voran, bis er plötzlich einen stechenden Schmerz an seinem linken Schulterblatt verspürte, der ihn auf die Knie zwang und ihm einen unterdrückten qualvollen Laut entlockte.

Schnell tastete er mit der Hand an die schmerzende Stelle und spürte einen Griff, an den er fasste, ehe er die Waffe rauszog. Die Wunde schien nicht tief gewesen zu sein.

Kein Wunder bei der Person die es geworfen hatte...

Er blickte hinter sich, die Waffe locker in der Hand und sah…ein kleines Mädchen mit zitternden Beinen vor ihm stehen.

Es war Hanabi…Hinatas kleine Schwester.

Naruto drehte sich zu ihr um.

Er sah wie sie zitterte, wie die Angst sich in ihren hellen Augen wieder spiegelte, als sie merkte, dass ihr Angriff ihr nicht viel genützt hatte.

Sie wich langsam zurück

„Wo..Wo ist meine Schwester?“ fragte sie mit zittriger Stimme und machte dabei kein Geheimnis daraus, dass sie deutlich zu erkennen Angst verspürte, doch die einzige Antwort, die sie bekam war

„Verschwinde ich bin nicht scharf darauf kleine Mädchen zu ermorden“

Schon gar nicht dieses kleine Mädchen...

Zwischen ihm und Hinata war viel vorgefallen, doch egal was passiert war. Es gab ihm nicht das Recht sich an ihrer Schwester zu vergreifen, auch wenn sie sich wahrscheinlich derzeit nicht mal an sie erinnern könnte.

Generell war er wenn es um Kinder geht Milde gestimmt und das hatte, was wenige wissen, auch seine Gründe.

„Ich…Ich hab keine Angst vor dir…Ich weiß, was mit dir und meiner Schwester vor gefallen ist“

„Märchen nichts weiter. Jetzt verschwinde. Das ist kein Ort für Kinder.“ betonte er.

Eigentlich hatte er erhofft jemanden anderen hier zu treffen, doch diese Person ließ sich zumindest heute noch nicht blicken scheinbar, doch früher oder später musste Hinatas Verlobter hier auftauchen, um nach ihr zu suchen.

Zumindest war er noch nie bereit gewesen zu akzeptieren, dass Hinata ihn einfach nicht wollte und er glaubte auch nicht, dass er es jetzt auf einmal würde.

„Es sind keine Märchen. Ich habe euch Beide gesehen ihr…“

Naruto seufzte…

Warum können Kinder niemals einfach auf das hören, was man ihnen sagt.

Er hob das Messer mit dem sie ihn beworfen hatte und warf es nach ihr.

Es flog absichtlich an ihrem Gesicht vorbei und schnitt ihr nur einige schwarze Haarsträhnen weg, ehe es in dem Fleisch von einem der Toten hinter ihr landete.

Er musste grinsen, als er ihr Gesicht sah und fest stellte, dass diese Tat seinen Zweck erfüllt hatte: Angst.

Hanabi hatte auch so schon Angst, jedoch war sie stur wie ihre Schwester und besaß eine Eigenschaft ebenfalls, die er einst an Hinata zu schätzen wusste, auch wenn er nicht wusste warum. Auch wenn er die Angst der ungefähr 11-12 Jährigen schon fast spüren konnte zeigte ihm ihre Tat, dass sie den gleichen Mut wie Hinata besaß.

Ein Mut, den er öfters eher als Dummheit abstempelte, doch früher durchaus als liebenswert empfand.

"Verschwinde, bevor ich mich doch dazu entscheide dir nicht nur ein paar Haarsträhnen abzuschneiden“

Hanabi ballte ihre Hand zu einer Faust und trat tatsächlich mit Tränen die Flucht an, woraufhin der Blonde leicht ausatmete.

Sie hatte zwar den gleichen Mut wie ihre Schwester, aber er war froh, dass sie wenigstens bei Waghalsigen Sachen ein wenig vernünftiger war, aber auch nur ein wenig, denn, dass sie sich überhaupt traute diesen grässlichen Ort aufzusuchen und ihn zu attackieren war schon keine besonders gute Idee und sehr gefährlich.

Er fragte sich manchmal wie die Beiden Mädchen erzogen wurden, dass eine sogar schon als Kind auf die Idee kommt ein Schlachtfeld aufzusuchen und viel mehr Angst vor einer Person, die sie nicht kannte zeigte, als vor den verfaulenden Leichen.

Typisch Hyuga Familie. Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg fort in die Richtung aus der er kam.
 

Als er das Versteck wieder betrat kam ihm Kiba aufgeregt direkt entgegen zusammen mit zwei seiner Männer, die zwei fremde Gesichter festhielten und damit sein Interesse weckten.

Es waren zwei andere Kerle. Beide dunkelhaarige, der eine schmaler, der andere hingegen kräftiger und breiter gebaut.

„Wer sind die Beiden?“ fragte Naruto ohne zu zögern, woraufhin Kiba antwortete

„Sie sind in das Versteck eingedrungen und haben versucht in Hinatas Zimmer zu gelangen“

Seine Miene verfinsterte sich

„Wenn das so ist kann ich mir gut denken, wer euch Beide geschickt hat um Hinata zu holen“

„Und um dich zu finden und zu töten“ keifte der muskulösere.

„Um mich zu finden?“ wiederholte er.

Das bedeutete, dass er nicht wusste, wo er sich befand, sondern die Beiden angeheuert hatte um es herauszufinden.

Ein Grinsen zierte sein Gesicht und er befahl „Tötet sie“

Sofort holten die Beiden, die sie festhielten ihre Messer raus und er setzte zum Gehen an, blieb aber stehen, als er hörte was der robust gebaute von sich gab.

„Nur ein Feigling lässt seine Handlanger für ihn töten, während sie sich nicht wehren können“

Er seufzte. Fein, wenn ihm ein anderer Tod lieber war.

„Lasst ihn los und gebt ihm das Messer“

„Aber…“ wollte Kiba ein wenig schockiert einwenden, wurde aber unterbrochen

„Widersetz dich mir nicht und tut was ich euch sage. Wenn er die Gelegenheit haben will mich zu töten, soll er sie bekommen“

Daraufhin wurden seine Befehle ausgeführt und einer seiner Männer hielt ihm eine Waffe hin, doch er lehnte ab.

„Ich brauch keine Waffe“ sagte er selbstsicher, womit er seinen Feind und auch seine eigenen Männer ein wenig irritierte.

„Na komm worauf wartest du? Erfüll deinen Auftrag“

Daraufhin rannte der Mann auf ihn zu und versuchte ihn mit der Waffe zu töten, allerdings wich Naruto seinem Hieb gekonnt aus, ehe er seinem Gegner mit voller Kraft in die Kniekehle trat, woraufhin dieser auf die Knie zusammen sagte und der Blondschopf keine Zeit verlor, als er sein Genick von hinten ergriff und es ihm brach.

Mit dem Knacken seines Genicks entwich das Leben seinem Körper und der Kampf war schneller entschieden, als von dem anderen vermutlich gedacht.

Grinsend blickte Naruto zu dem Komplizen des Toten und fragte bedrohend

„Willst du dein Glück vielleicht auch versuchen?“

Dieser schüttelte aber nur den Kopf, weswegen Naruto wieder zum Gehen ansetzte und dieses Mal auch wirklich ging mit den Hintergrundgeräuschen eines weiteren Todes.
 

Erneut öffneten sich ihre Augen und das gleiche Bild wie vorhin bat sich ihr.

Das Zimmer, in dem sie sich befand, nur das der blonde Junge…Naruto hieß er, fehlte.

Sie fing an sich zu erinnern.

Ihre Wunde war aufgegangen. Sie blickte automatisch zu dieser und sah das neue Verband darum.

Naruto hatte sie genäht ohne jegliche Betäubungsmittel, bis sie vor Schmerz scheinbar bewusstlos geworden sein musste.

Vorsichtig setzte sie sich auf und hielt sich dabei an ihre Wunde, während sie das tat ging die Tür auf und ihre Aufmerksamkeit richtete sich zum Türrahmen, in dem er stand…Naruto.

Er betrachtete sie eindringlich, jedoch konnte man in seiner Miene keine Regungen von Gefühlen erkennen als er fragte

„Hast du Schmerzen?“die Tür schloss und damit auf sie zu ging.

„Es geht schon. Wo warst du?“ fragte sie neugierig, doch eine wirkliche Antwort bekam sie nicht „Das geht dich nichts an. Ist während meiner Abwesenheit jemand in dieses Zimmer gekommen“

Hinata konnte er mit dieser Antwort nicht wirklich zufrieden stellen, weswegen sie das Risiko einging und das Gleiche auf seine Frage antwortete, während er sich zu ihr setzte.

„Das geht dich nichts an“

Er wirkte wenig überrascht von ihrer Reaktion und betrachtete sie mit ernster Miene

„Das hier ist mein Versteck. Alles, was hier passiert geht mich etwas an. Also beantworte die Frage!“ Sie schwieg aber und hob dabei trotzig das Kinn.

Einen kurzen Augenblick beobachtete ihr Gegenüber sie ehe er mit seiner Hand ihr Kinn packte, dabei aber keine Miene verzog.

„Versuch erst gar nicht auf stur zu schalten, sonst muss ich raus gehen und die Information die ich haben will mir auf die schmerzhafte Weise holen.“

Sie versuchte den Kopf zu senken, doch er hob ihn wieder an und befahl mit finsterer Miene

„Sieh mich an! Und sag mir ob jemand während meiner Abwesenheit hier war“

„Nein“ gab sie daraufhin zurück.

„Gut“

Stille umhüllte die Beiden, ehe plötzlich ein Grummeln ertönte und sie feststellen musste, dass ihr Magen sich meldete.

Naruto richtete seine Augen ebenfalls zum Ursprung des Grummelns, ehe er nach Kiba laut und deutlich brüllte.

Dieser kam nur wenige Sekunden später in das Zimmer gestürmt, bereit seine Befehle entgegen zu nehmen.

„Bring Hinata was zu essen“ kommandierte der Blondschopf.

„Das Übliche?“ fragte Kiba verstummte aber, als er merkte, dass er damit bei seinem Vorgesetzen auf keine gute Reaktion stieß.

Narutos Miene wurde härter und er spannte sich an, wobei Kiba schnell verstand und umgehend das Zimmer räumte.

Kiba war aber nicht der Einzige, der Schlussfolgerungen zog, denn auch in ihr brachte seine Frage etwas ins Rollen.

Der Brünette schien zu wissen welche Essgewohnheiten sie hatte und das wusste sie nicht mal selber.

Das bedeutete, dass sie schon mal hier gewesen sein musste und das scheinbar nicht kurz, wenn sie bereits eine

„Freundin“ wenn man es so nennen konnte gewonnen hatte, jemanden der ihre Essgewohnheiten kannte und ein…keine Ahnung was. Freund und/oder Feind.

Sie blickte ihrem Gegenüber in die Augen.

Er wirkte verärgert versuchte aber offenbar seine Emotionen hinter seiner gleichgültigen Miene zu verstecken.

„Ich war schonmal hier? Kann es sein, dass ich hier eine Zeit lang gewohnt habe?“

Er kratze sich am Hinterkopf

„Wohnen…nein…aber du warst hier ja“

„Wie soll ich das denn verstehen?“ fragte sie leicht irritiert.

Wurde sie entführt? War sie eine Geisel gewesen? Hatte sie Asyl hier gesucht? Wollte sie vor etwas flüchten/sich bzw vor etwas verstecken?

„Das ist dir überlassen“ antwortete ihr Gegenüber kalt und sie merkte zum 1. Mal seit dem sie sich erinnern konnte wie langsam die Wut in ihr hoch stieg

„Kannst du mir vielleicht einmal klare Antworten geben“ fauchte sie ihn plötzlich an und merkte wie sehr sie seine Antworten störten.

Sie hatte ihr Gedächtnis verloren und ihr Gegenüber machte sich scheinbar einen Spaß daraus sie zu verwirren, in dem er ihr andauernd nur unklare Antworten gab.

Er sagte ihr nicht mal wer er für sie war, was sie für eine Verbindung zu einander hatten und hielt sie von allem anderen fern, die es ihr sagen könnten, doch irgendwie musste sie doch mal an die Antworten kommen oder hatte er vor sie ewig im Dunkeln stehen zu lassen.

Er ließ sich wenig von ihrer Reaktion beeindrucken und behielt weiterhin seine ruhige Fassung

„Ich sehe keinen Grund dafür“

„Und warum nicht. Was zum Teufel ist dein Problem? Ich hab das Gefühl, dass du mich absolut nicht leiden kannst, aber trotzdem nicht in der Lage bist mich zu töten“

Plötzlich packte er sie an ihrem Kragen und zog sie zu sich, sodass ihr Gesicht mit der Nasenspitze gegenüber von seinem war und in diesem Moment merkte sie, dass er einen Teil seiner Fassung verloren hatte und sie einen roten Punkt getroffen hatte.

„ Hör zu“ setzte er mit einer ruhigen, bedrohlich klingenden Stimme an

„Ich könnte dich jeder Zeit töten, wenn ich wollte.

Du hast selber gesehen, dass ich keine Skrupel besitze davor jemanden umzubringen und du bist da keine Ausnahme! Also pass gefälligst auf in welchem Ton du mit mir redest solange ich noch nett zu dir bin, denn das kann sich schnell ändern!“

„Drohst du mir jetzt?“ fragte sie mit leicht zittriger Stimme

„Verdammt was habe ich dir getan?“

Er ließ sie los und schüttelte den Kopf.

„Das wirst du noch früh genug merken“

Damit wendete er sich ab und ging.

Jetzt war die Blauhaarige wirklich verwirrt und verängstigt zugleich.

Wer auch immer Naruto war oder was auch immer er gegen sie hatte. Langsam bekam sie wirklich Angst vor ihm.

War es nur eine Frage der Zeit bis er sie töten würde?

Musste sie Angst um ihr Leben haben?

Er sagte lebend nütze sie ihm mehr…Was sollte sie darunter verstehen?

Wollte er sie für seine Zwecke benutzen?

Und wenn ja wollte sie wissen was für welche das waren?

Vermutlich nicht. Sie beschlich das Gefühl, dass sie hier nicht bleiben könnte, dass sie nicht sicher ist und es auch nicht sein würde.

Von Naruto, der sie scheinbar nicht besonders mochte würde sie wohl keine Information darüber kriegen wer sie war, aber vielleicht konnte es ihr ein anderer sagen.

Vielleicht gab es noch jemand anderen auf der Welt, der sie aufklären könnte und würde.

Immerhin musste sie doch Familie haben…oder zumindest Freunde…wenigstens Bekannte.

Irgendjemand der sie kannte und ihr Antworten geben würde.

Sie schaute aus dem Fenster und realisierte, dass es Sonnenuntergang war.

Vielleicht hätte sie eine Chance wirklich auf jemanden zu stoßen, der sie kannte und ihr die Informationen geben würde, die sie brauchte.

Sie musste es auf jeden Fall versuchen…Heute Nacht.

Spiel ums Herz

Nicht lange nachdem Naruto das Weite gesucht hatte, kam ihr Essen an.

Es war ein gebratenes Hühnchen mit einigen Kartoffeln und einem Apfel, sowie etwas Wasser in einer Flasche.

Sie verspeiste das Essen und packte den Apfel und das Wasser in einen Rucksack, den sie unter ihrem Bett vorgefunden hatte.

Wenige Stunden später brach die Nacht herein und sie wusste sie musste es nun wenigstens versuchen.

Sie wusste zwar nicht wie weit oder wie schnell sie mit ihrer Verletzung voran kommen würde, aber das würde sich nun herausstellen.

Langsam erhob sie sich mit dem dunklen Rucksack auf ihren Schultern vom Bett.

Bei ihrem 1. Schritt wackelte sie ein wenig auf ihren Beinen, doch der 2. gelang ihr gut.

Langsam tastete sie sich vor bis zur Tür und das so gut, dass man meinen könnte, dass sie beinahe normal gehen konnte.

Laufen war vermutlich gar keine Option.

Sie öffnete die Tür und trat hinaus.

Der Flur war dunkel und von einem kalten Wind durchzogen.

Sie war unter diesen Umständen nur in der Lage Umrisse von ihrer Umgebung zu erkennen, ging aber trotzdem weiter voran.

Plötzlich vernahm sie einen Lichtstrahl und der Schock raste durch ihren Körper, ehe sie sich in einem Seitenweg versteckte.

Ihr Herz pochte mit jedem Schritt den sie vernahm, bis sie aus dem Augenwinkel eine Person vorbei laufen sah. Es war Kiba konnte sie noch erkennen, als der Lichtkegel der Lampe, die er mit sich trug, kurz auf sein Gesicht schimmerte.

Vorsichtig blickte sie einen Spalt nach vorne und wartete ab bis er hinter einer Ecke verschwand, sodass sie wieder aufatmen konnte.

Schnell kam sie aus ihrem Versteck und tastete sich in die Richtung voran aus der Kiba gekommen war.

Es war ruhig. Ein eisiger Wind umhüllte sie.

Der Ausgang schien also nicht weit zu sein.

Sie versuchte zu fühlen woher der Windzug kam und folgte diesem.

Nicht lange dauerte es bis sie eine robuste Metalltür vorfand.

Sie drückte mit Kraft den Türgriff runter und warf sich gegen die Tür, aber es brachte nichts.

Der Ausgang öffnete sich keinen Millimeter, sodass sie fluchte. Wie konnte sie bloß auf die Idee kommen, dass Naruto den Ausgang offen lässt?

„Suchst du den hier?“ erklang es plötzlich hinter ihr und sie erstarrte, ehe sie sich ruckartig umdrehte.

Es war Ino, die am anderen Ende des Flures stand.

Sie hielt einen silbernen Schlüssel in der Hand und betrachtete sie mit ernster Miene.

Ungläubig blickte sie zu der Blondine und fragte

„Du willst mir bei meiner Flucht helfen?“

Ino ging auf sie bis und erwiderte dabei „Wenn nicht ich, wer sonst? Naruto wird die Person, die dir zur Flucht verhalf hart bestrafen. Es sei denn…“

„Es ist seine Schwester“ beendete sie den Satz ihres Gegenübers.

„Ich verstehe, aber warum stellst du dich gegen deinen Bruder?“

„Weil wir Freunde sind“ Hinata weitete ihre Augen und ihre Ohren öffneten sich weiter. Endlich jemand, der klare Antworten gab, doch wie viel würde sie von ihr kriegen?

„Und weil ich Angst habe…“

Neugierig kam Hinata ihr näher und fragte „Angst? Vor Naruto?“

Sie nickte „Ich weiß, dass du deine Erinnerungen verloren hast, aber…Naruto war nicht immer so, wie er jetzt ist. Früher war er nett, fröhlich, aufgeschlossen, doch die Jahre haben ihn verändert. Es ist viel Schreckliches passiert“

„Und ich bin nicht ganz unschuldig daran oder?“ fiel sie ihr ins Wort.

Ino wirkte bestürzt, antwortete aber aufrichtig „Nein und wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht ob du bei ihm sicher bist.

Das ist es wovor ich Angst habe.“

Die Stimme der Blauhaarigen wurde brüchig „Er…Er würde mir etwas an tun?“

Ino antworte nicht auf die Frage, woraufhin Hinata den Kopf senkte

„Als ich ihn mal fragte, was er für mich ist…ob Freund oder Feind meinte er, er sei Beides für mich. Kannst du mir das erklären?“

Sie seufzte „Du und Naruto…Ihr wart schon immer kompliziert, aber er liebt dich.“

Hinata weitete erneut ihre Augen, mehr als vorher, als sie das hörte.

Naruto liebte sie?

Aber… Ihr Kopf setzte für einen Moment aus.

Das ergab für sie einfach keinen Sinn.

Naruto drohte ihr und wirkte alles andere als verliebt. Er machte ihr Angst.

Würde jemand, der sie liebt wirklich sowas tun?

„Ich weiß es wirkt nicht so, aber wenn es nicht so wäre hätte er dich schon längst getötet.

Unsere Familien führten immerhin Krieg gegeneinander. Wir haben gewonnen und Naruto macht keine Gefangenen.

Das hat er nie…“

Sie reichte ihr den Schlüssel.

„Er liebt dich schon seit Jahren. Ihr kennt euch ein Leben lang kann man sagen und sollte er dir je gefährlich werden erinnere ihn an genau das, aber jetzt solltest du verschwinden solange du es noch kannst“

Hinata nahm den Schlüssel entgegen und nickte „Danke. Das werde ich…“

Sie öffnete mit dem Schlüssel die Tür, der kalte Wind peitschte ihr ins Gesicht und wehte ihr Kleid nach hinten.

Sie ging nach draußen. Ihre nackten Füße berührten die Erde und der Wald eröffnete sich ihr.

Sie hörte Eulen, Grillen und Äste knacken.

Die Geräuschkulisse des Waldes.

Ihr Herz pochte, doch sie ging behutsam weiter, während das Versteck langsam aber sicher aus ihrem Blickfeld verschwand.

In der Zeit, in der sie ihren Weg ging schaute sie sich immer um, denn auch wenn sie wusste, dass die Geräusche zum Wald dazu gehörten, jagten sie ihr Angst ein.

Sie wusste nicht wohin sie sollte, doch die nächste Stadt oder das nächste Dorf sollte wohl nicht weit sein.

„Hinata!“

Vor Schreck drehte sie sich um und erblickte ein kleines Mädchen.

Ihr Blick fokussierte sich auf sie. Sie kam ihr bekannt vor….sehr sogar, dabei schien sie nicht älter als vielleicht 12 zu sein.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie rannte auf sie zu. Das kleine Mädchen stürzte sich zu ihrem Erstaunen auf sie mit einer Umarmung.

„Ich bin so froh, dass es dir gut geht“ sagte sie und Hinata verstand die Welt nicht mehr.

Sie drückte sie weg und fragte gerade heraus, vielleicht ein wenig grob „Wer bist du?“

Die Augen des kleinen Mädchen weiteten sich.

„Wie du weißt nicht wer ich bin?“

„Wer auch immer du bist. Es tut mir Leid. Ich hab mein Gedächtnis verloren…“

Sie ließ von ihr ab und Stille folgte.

„Ich bin deine Schwester…Was..was ist mit dir passiert, dass du dich nicht an mich erinnerst?“fragte sie nach einer Weile schon beinahe Verzweifelt.

Sie betrachtete das Mädchen in dem Lila Kleid. Sie hatte die gleichen Augen wie sie selber, aber dunklere Haare…Ihre Gesichtszüge waren noch sehr kindlich.

„Ich weiß es nicht…Ich kann mich nicht mal an die Person erinnern, die mich angeblich liebt“

„Naruto…“ ergänzte sie mit leicht finsterndem Ton.

„Ja was weißt du über ihn?“

„Gar nichts nur dass du ihn liebst und bei ihm bist oder?“

„Ich…“ Egal ob es von Ino oder von ihrer sogenannten kleinen Schwester kam.

Wenn sie hörte, dass zwischen ihr und Naruto einst etwas gelaufen sein soll, dass sie sich einst geliebt haben sollen, empfand sie gar nichts…Es war nur komisch es zu hören.

„Ich war bei ihm…“

„Auch wenn ich ihn nicht mag. Es wird nach dir gesucht. Du solltest zu ihm zurück. Es ist der Einzig sichere Ort“

Sie senkte den Kopf „Nein..Es ist nicht sicher für mich bei ihm“

„Aber…Ich hab euch doch gesehen“

Sie hob wieder den Kopf und schaute das verwirrte Mädchen an

„Wie…Wo hast du uns gesehen“

„In der Scheune nicht weit von unserem alten Sitz entfernt.

Ich habe euch damals beobachtet, als du ungefähr 16 warst.

Ich wusste da noch nicht wer er ist, aber es war das 1. Mal, dass ich euch Beide gesehen habe. Ihr habt euch in der Scheune versteckt. Ihr habt euch geküsst, gedrückt zusammen gelacht.

Ihr habt so glücklich gewirkt“ Hanabi grinste

Glücklich….Lachen? Naruto und lachen?

Bei seiner düsteren Aura konnte sie sich auch das schwer vorstellen, aber es scheint wohl zu stimmen, dass sie und Naruto früher ein Paar oder etwas Ähnliches waren.

Fragt sich nur warum sie es jetzt nicht mehr sind.

„Wie gesagt. Ich mag ihn nicht, aber du hast in seiner Gegenwart immer glücklich gewirkt. Darum dachte ich…“

„Ich habe keine Erinnerungen daran…An nichts von all dem und das ändert alles. Trotzdem würde ich gerne wissen wie du heißt?“

„Ich bin…“

„Hanabi!“ brüllte plötzlich jemand von weiten und sie hörte mehrere Fußstapfen, die ihr Herz erneut zum Rasen brachten. Noch viel mehr als das beunruhigte sie aber, dass Hanabi in Panik geriet.

Sie drängte sie in die Büsche und befahl panisch „Versteck dich“

„Was warum?“

„Vertrau mir. Du musst dich verstecken und egal was ist zeig dich nicht, sonst geratest du in Schwierigkeiten“

Hinata ließ sich damit in Busch drängen und tauchte erst mal wie befohlen in den Büschen unter.

Kurz darauf erschienen mehrere Männer in Kampfmonturen gehüllt um Hanabi herum.

„Sie müssen uns leider wieder begleiten. Er wünscht ihr Anwesenheit.“

„Ich möchte nicht zurück“ trotze Hanabi ihnen, wodurch einer der vier auf sie zu kam und sie am Arm packte

„Du wirst mit kommen in seinem Willen!“ harschte er sie an, woraufhin Hinata wie von einer Biene gestochen aus ihrem Versteck springen wollte, allerdings kam ihr jemand zuvor.

Sie wurde aus ihrem Versteck von einem 5.Mann gezogen, den sie zuvor wohl nicht bemerkte hatte und gegen ihren Willen zu den anderen geschleift.

Ungläubig betrachteten die Männer erst sie, dann Hanabi und anschließend wieder sie.

Der Mann, der sie am Arm festhielt begann zu reden

„Sie ist es. Sie ist die 2. Schwester. Männer heute ist wirklich…“ kam aber nie zum Schluss, denn kurz darauf wurde er direkt neben ihr nieder geschlagen und Naruto zeigte sich.

Kaum hatte sie seine Präsenz realisiert stand er aber auch schon hinter ihr und hielt ihr zu ihrem Entsetzen ein Messer an die Kehle.

Sie versteifte sich und ihr wurde eiskalt.

Sah so wirklich Liebe aus?

Zittern fragte sie „Was soll das lass mich los“ und versuchte sich zu wehren, doch ohne Erfolg.

Er drückte sie nur weiter an sich und flüsterte in ihr Ohr

„Halt still. Das hier ist unsere einzige Chance hier heil rauszukommen“

Sie schaute dabei in Hanabis Gesicht und sah wie sich ihre Angst in ihr wieder spiegelte.

Dabei verstand sie nichts von dem, was Naruto sagte.

Wie sollte eine schneidende Waffe an ihrer Kehle der Ausweg hier sein?

„Uzumaki“ gab einer der vier abschätzig von sich „Mach keine Dummheiten und gib uns das Mädchen“

Er wollte einige Schritte auf sie zu gehen, doch Naruto weichte mit ihr zurück mit einer Drohung bei der sie ihn endgültig für verrückt erklärte.

„Bleibt zurück! Oder ich töte sie und er erhält nie was er will“

„Das wagst du nicht“ meldete sich ein anderer erzürnt zu Wort

„Ich habe viele Menschen im Krieg getötet.“

Erst klang er ruhig, doch dann wurde er lauter

„Ich habe meinen eigenen Vater getötet! Denkt ihr ich wäre nicht in der Lage ein weiteres Leben zu nehmen?“

Er wich immer weiter zurück mit ihr und die Männer schwiegen.

„Nur zu unterschätzt mich!Hanabi könnt ihr behalten“

„Was nein“ wiedersprach Hinata, woraufhin sie aber nur ein „Halt die Klappe“ von ihrem Geiselnehmer kassierte.

„Ihr werdet uns gehen lassen und ich lasse sie dafür am Leben, andernfalls könnt ihr ihrem Verlobten gerne ausrichten, dass er seine Hochzeitspläne streichen kann“

Ein sadistisches Grinsen breitete sich über seine Lippen aus

„Hm…Ich frage mich welchen eurer Köpfe er als erstes aufspießen lassen wird…oder vielleicht greift er ja doch zur Häutung zurück, ehe er euch ausbluten lässt“

„In Ordnung nimm sie mit und wir vergessen, dass wir sie gesehen haben“ sagte einer der Männer und die anderen nickten zustimmend.

"Ich wusste ihr würdet vernünftig entscheiden"

Naruto ging mit ihr immer weiter zurück bis sie ohne Weiteres verschwanden.
 

Nachdem sie Distanz zu den Männern gewonnen hatte und sich auf einer Lichtung befanden ließ Naruto sie los.

Sie suchte sofort Abstand zu ihm und erhob die Stimme

„Wie kannst du es wagen Hanabi dort zurückzulassen!? Sie ist meine Schwester!“

„Halt deine verdammte Klappe“ brüllte er zurück und drückte sie an einen Baum der hinter ihr stand.

Er beugte sich über sie. Seine Fäuste waren geballt, rechts und links von ihrem Kopf positioniert.

Naruto war ungefähr einen Kopf größer als sie und seine Miene verriet zu ersten Mal seit dem sie sich erinnern konnte Wut.

„Ich weiß was ich tue. Sie werden deiner Schwester nichts tun.

Sie brauchen sie dafür zu sehr und jetzt verrate mir verdammt nochmal was du hier machst“

„Ich…“

„Du wolltest abhauen oder?“

„Woher?“

„Ich habe Ino gesehen. Sie schleicht Nachts nie ohne Grund durch die Flure und als ich gemerkt habe, dass du nicht in deinem Zimmer warst, war es offensichtlich, dass sie dir zur Flucht verhalf.

Dumm, dass daraus nichts wurde was?“ provozierte der Blondschopf, doch sie ging nicht darauf ein.

„Nein…“ Verwunderung zeichnete sich in seinem Gesicht ab.

„Hanabi meinte. Sie suchen nach mir und der Einzige Ort an dem ich sicher bin ist bei dir, auch wenn ich mir da selber nicht wirklich sicher bin. Gerade nach eben nicht“

Er verdrehte die Augen und seufzte „Das eben habe ich nur getan, damit sie uns gehen lassen. Ich hätte dich nicht wirklich umgebracht“

„Warum nicht?“ Sie beugte sich ein wenig zu ihm vor und wusste. Jetzt war sie an der Reihe ihn zu verwirren.

Sie hatte heute einige Fragen beantwortet bekommen, doch bei einer zweifelte sie daran, dass sie wahr ist und diese wollte sie für sich beantworten.

„Warum hätte ich dich töten sollen?“

„Warum nicht? Ich bereite dir so viele Probleme.

Jeden anderen hättest du schon getötet warum mich nicht?“

Sie kam ihm ein weiteres Stück näher sodass ihre Nasenspitzen sich berühren könnten.

Er wich nicht zurück, doch sie merkte wie er sich anspannte.

„Wie gesagt“ setzte er ruhig an „Lebendig nützt du mir mehr. Bedeutet zwangsläufig, dass du dir auch mehr erlauben kannst, als andere, aber nicht, dass du es überstrapazieren solltest, denn dass ich dich nicht töten werde, bedeutet nicht, dass ich nicht andere schmerzhafte Dinge mit dir machen könnte“

„Ach würdest du das?“ fragte sie mit einem provokanten Grinsen, während sie eine Hand auf seine Wange legte. Woraufhin er seine auf ihre legte sodass sie sie nicht bewegen konnte.

„Was auch immer du vor hast hör auf damit“ sagte er in einer überraschend sanften Stimme.

„Willst du nicht, dass meine Lippen deine berühren“

Ihre Nasen hatten es zumindest schon getan und Narutos Augen waren geschlossen zu ihrem Erstaunen. Er…Er ging darauf ein und sie wusste sie spielte gerade riskant mit dem Feuer doch es schien zu funktionieren.

Plötzlich seufzte er und öffnete dabei seine Augen.

Sein Blick wurde ein wenig ernster, doch bei Weitem nicht so ernst wie sonst…

„Mein Schwester hat es dir erzählt oder?“

„Was denn?“

Er packte sie an den Handgelenken und entfernte damit auch die Hand, die sein Gesicht berührte.

„Versuch mich nicht für dumm zu verkaufen“

„Gut. Ich weiß es. Hanabi und Ino meinten Beide, dass du/wir uns geliebt haben“

„Das war einmal“ gab er stumpf von sich.

„Eben warst du aber sehr angetan von mir dafür“

Er schüttelte den Kopf

„ Du bist einfach unglaublich weißt du das? Du verlierst dein Gedächtnis und weißt nichts mehr von dem, was passiert ist. Für dich ist das praktisch ein Neuanfang und trotzdem spielst du mit mir“

Verwundert beobachtete sie ihn

„Nein…Das tue ich nicht. Ich wollte nur…“

„Es ist mir egal, was du wolltest. Untersteh dich mir nochmals so nah zu kommen.“

Naruto versuchte ernst zu klingen, doch sie merkte, dass seine Stimme anders war. Es klang nicht so, als wäre er wirklich ernst. Es klang mehr so, als würde er versuchen es zu sein, als würde er gegen etwas in seinem Inneren ankämpfen.

Er drehte sich damit von ihr weg.

„Warum soll ich nicht, wenn wir uns doch angeblich lieben?“

Prompt drehte er sich um und wurde lauter

„Hör einfach auf Hinata! Ich werde darauf Acht geben, dass dich niemand verletzt und du wirst bei uns bleiben, aber solltest du wieder irgendwelche Spielchen mit auch nur irgendwem betreiben schwöre ich dir, dass ich ganz andere Seiten aufziehen werde.“

Einen kurzen Moment verharrte er in seiner finsteren und wütenden Miene, ehe er voraus ging.

„Komm jetzt! Für mich ist alles gesagt“

„Warte“ Er blieb stehen, drehte sich aber nicht um dieses Mal.

„Eine Frage habe ich noch“

„Was denn noch?“

„Sei bitte ehrlich: Du liebst mich noch oder?“

Stille folgte, ehe er seufzte

„Setzt dich jetzt in Bewegung sonst bringe ich dich unsanft wieder zurück ins Versteck und ich glaube nicht, dass du das willst“

Sie senkte kurz den Kopf und ein Sprichwort, dass sie einst hörte kam ihr wieder in den Kopf

Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Sein Verhalten sprach schon für sich. Was auch immer da war. Irgendeine Form von Gefühlen steckte noch in ihm.

Sie wusste es und sie würde jetzt sicher ihre Informationssuche nicht aufgeben, nur weil er es ihr sagte.

Das wahre Gesicht

Die Metalltür des Versteckes fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss und sie Beide betraten die Räume

„Naruto?“ fragte sie zögerlich woraufhin er sich umdrehte und darauf wartete, dass sie etwas sagte.

„Zwei Fragen hätte ich noch“

„Und?“ fragte er nicht sehr interessiert an dieser Unterhaltung.

„Sie geben mir im Moment keine Ruhe deshalb…“ einen kurzen Augenblick hielt sie inne, ehe sie ihre erste Frage stellte

„Du sagtest vorhin, dass du deinen Vater getötet häst…Warum? Bin ich daran schuld?“

Seine Miene veränderte sich nicht.

Er betrachtete sie nur ruhig und eindringlich, ehe er den Kopf leicht schüttelte

„Nein…War es nicht. Ich habe ihn getötet, weil es sein musste und ich wäre dir sehr dankbar wenn du meiner Schwester nichts davon erzählen würdest. Deine 2. Frage?“

„Bin ich im Ernstfall in der Lage mich selber zu verteidigen?“

Neugierig blickte er zu ihr „Warum fragst du?“

„Weil naja…Als ich vorhin als Geisel genommen wurde kam es mir bekannt vor und ich bezweifel, dass ich etwas auf dem Schlachtfeld verloren hätte, wenn ich mich nicht selbst hätte verteidigen können“

Er ging auf sie zu, sodass er direkt vor ihr stand und betrachtete sie wieder mit seiner ernsten und gefassten Miene.

Plötzlich holte er mit seinem Arm aus, scheinbar bereit ihr eine zu verpassen, doch reflexgetrieben setzte sie sich in Bewegung und blockte diesen mit ihren linken Unterarm ab, woraufhin ihre Rechte versuchte seine Magengrube zu treffen, allerdings fing Naruto ihre Hand mit seiner freien Hand ab.

Erst als er bereits ihre Hand festhielt und sie in dieser Position verharrten realisierte Hinata wirklich, dass sie sich bewegt hatte.

Verwunderung zeichnete sich in ihrer Mimik aus und sie blickte hoch zu Naruto.

Er grinste…nicht sadistisch, auch nicht erfreut. Dieses Mal lag ein Anflug von Stolz auf seinen Lippen.

„Ich hab dich persönlich trainiert“

Damit löste er seinen Griff und sie tat es ihm gleich.

„A-Aber..“ brachte sie zunächst nur stotternd hervor, ehe sie ihre Stimme zurück erlangte

„Wie kann das sein? Ich erinnere mich an keine einzige Trainingsstunde überhaupt“

„Du musst dich auch nicht bewusst an etwas erinnern können um zu kämpfen.

Kämpfen ist geprägt von Reflexen und Impulsen. Wenn jemand versucht dich zu schlagen hast du meistens keine Zeit um über deine Reaktion nachzudenken.

Das übernehmen deine Reflexe für dich, wie du siehst.

Reflexe, Instinkte, Impulse benötigen keine bewussten Erinnerungen.

Sie greifen auf das zurück, was tief verankert ist, ohne dass du es wahr nimmst. Mal abgesehen davon wurdest du von mir persönlich ausgebildet und diese Ehre gilt sonst niemanden“

„Warum hast du mich trainiert? Ich bin keine Kriegerin soweit ich weiß“

„Nein aber ich wollte, dass du in der Lage bist auf dich selbst aufzupassen für den Fall, dass ich mal nicht da sein sollte.“

Sie nahm mit ihren Händen sanft seine große, grobe Hand in ihre und sprach zögerlich, aber mit sanfter Stimme

„Das zeigt, dass ich dir viel bedeute“

„Was hatte ich zum Thema nicht so nahe kommen gesagt?“

„Du bist nicht so kaltherzig, wie du vor gibst zu sein. Ich sehe es“

Sofort entzog er seine Hand ihrer Berührung und antwortet stumpf

„Früher hättest du nicht nur mich über Kreuz legen können. Deine Reflexe sind zwar da, aber merkbar lange nicht trainiert worden. Ich hole dich morgen nachdem du gegessen hast ab und setze mit dir das Training fort, soweit, wie es mit deiner Verletzung möglich ist. Versuch schlaf zu finden. Den wirst du morgen brauchen“ Damit kehrte er ihr den Rücken und ging seines Weges.
 

Nachdem er vor Hinata buchstäblich geflohen war, führte ihn sein erster Impuls zu dem Zimmer seiner Schwester und egal wie diese Unterhaltung enden mag. Es würde kein gutes Ende nehmen.

Unsanft trat er die Tür auf und Ino sprang verschreckt in ihren hellen Schlafsachen aus ihrem Bett.

„Was sollte das?“ fragte er sie gereizt.

„Hör mir zu. Ich hab Hinata nur geholfen weil…“ Sie stockte, als sie merkte, dass Naruto sich ihr näherte

„Weil was?“ fragte dieser gereizt, als er direkt vor ihr stand.

„weil ich Angst hatte, dass du ihr was antust!“ brüllte sie und er wusste in diesem Moment wirklich nicht, was über ihn kam, jedoch traf seine Hand kaum eine Sekunde später ihr Gesicht.

Ein lautes Klatschen war zu hören und für den Bruchteil einer Sekunde war er verwundert über sein eigenes Handeln, ehe er sich daran erinnerte, was sie zu ihm gesagt hatte und daraufhin wie gewohnt seine Fassung zurück holte.

Die Augen seiner Schwester waren geweitet und scheinbar den Tränen nah.

„Du sagtest du würdest…“

„Ich sagte ich würde dich nicht ernsthaft verletzen oder töten und das nur weil du meine Schwester bist!“

Er kam ihren Gesicht näher, bis sie nur wenige Zentimeter von einander trennten.

„Schätze dich glücklich. Jeden Anderen hätte ich für einen solchen Verrat getötet und wenn du nicht aufhörst meine Befehle zu missachten werde ich meine Aufgabe als dein älterer Bruder und Herrscher dir einen Mann zu suchen bewältigen, in dem du ans nächste Freudenhaus verkauft wirst!“

„Das würdest du nicht…“ brachte Ino mit einer gequält klingende Stimme hervor.

„Stell mich ruhig auf die Probe dann finden wir es heraus!“

„Und Hinata….Was ist…“

„Sie ist unverletzt und das wird auch so bleiben, aber weil du deine Klappe nicht halten konntest weiß sie nun, dass wir einst ein Paar waren und kommt mir wieder näher“

„Na und? Schätze dich doch glücklich, dass sie noch Gefühle für dich hat!“ Die Tränen liefen über ihre Wange und sie funkelte ihn mit ihren Augen wütend an.

„Einen Scheiß Dreck tut sie! Ich kenne Hinatas Art zu lieben! Das Einzige was sie je geliebt hat war ihr eigenes Land und die Politik, die es zusammen hielt“

„Wie...“ ihre Stimme wurde lauter „WIE KANNST DU NUR SO VON IHR REDEN! WÄRE HINATA WIRKLICH SO HÄTTE SIE DIR NIEMALS IHRE UNSCHULD GESCHENKT!“

Auf einmal grinste er abschätzig und ging auf Abstand

„Das…sagen wir es so Schwesterherz. Du hältst mich für grausam, skrupellos und gefährlich…aber sollte Hinata jemals wieder ihren alten Charakter zusammen mit ihren Erinnerungen erhalten dann frage sie mal was diese Wörter eigentlich bedeuten, denn alles…wirklich alles was ich jetzt tue, getan habe und noch tun werde ist nichts im Vergleich zu dem, was Hinata bereits getan hat.“

Der Blondschopf wendete sich von ihr ab „Sie war es die mir gezeigt hat, was diese Wörter wirklich bedeuten“ und dies war wirklich so. Er kannte Hinata zwar sein Leben lang, er hatte sie geliebt viele Jahre über, aber letztendlich musste er mit dem Gefühl Bekanntschaft machen sie nie wirklich gekannt zu haben oder nur Facetten von ihr und jetzt…

Was war jetzt? Sie hatte keine Erinnerungen an alles, was passiert war und er wusste nicht was er von ihr halten sollte.

Viele Eigenschaften, die sie ihm zeigte, wie ihr lebensmüder Mut gehörten zu der Hinata, die er kennen gelernt hatte.

Die Hinata…in die er sich verliebt hatte damals.

In gewissen Momenten würde er gerne glauben, dass sie diese auch wirklich ist, aber er wusste es besser.

Hinata war gefährlicher als ein Kampf auf Leben und Tod…Warum? Weil sie ihn einmal verletzt hatte und es wieder könnte, wenn er es zulassen würde. Sie war in der Lage einen zu verzaubern und gleichzeitig beinahe zu töten. Sie war diejenige, die jeden wirklich jeden täuschen konnte. Sie war perfekt darin nicht zu zeigen, wie ihr Inneres wirklich war und manchmal hatte er sich gefragt, ob überhaupt jemand wusste, wie und wer die echte Hinata war.

Derzeit wusste sie es ja selber nicht mal, aber könnte das Ich, dass sie ohne ihre Erlebnisse und Erinnerungen hatte die wahre Hinata sein? Könnte ihr Gedächtnisverlust ihm vielleicht offenbaren wem er vor langer Zeit schon sein Herz geschenkt hatte?

Sollte er sich darauf einlassen es herauszufinden oder würde er dies nur wieder bereuen? Tja es gab wohl nur eine Möglichkeit es herauszufinden, wenn er sie für ihre Taten nicht hinrichten lassen wollte...

Mit diesen Gedanken verließ er den Raum und ließ auch seine Schwester stumm stehen.

Vielleicht hatte er ihr auch schon zu viel verraten. Bis lang wusste nur er selber was genau Hinata getan hatte oder welches Bild sie ihm von sich zuletzt offenbart hatte. Seine Leute wussten, dass sie sie alle hintergangen hatte, aber die schmutzigen Details lagen zwischen ihnen Beiden und das sollte auch so bleiben. Nicht mal seine Schwester sollte es wissen und dafür würde er Sorge tragen.
 

Der nächste Morgen begann für Hinata mit einem Frühstück, ehe Naruto den Raum betrat und ihr zu ihrer Verwunderung neue Kleider brachte.

Er wirkte wie sie ihn sonst kannte, als hätte es den letzten Abend…alles was passiert war, nie gegeben.

„Ich hab dir Trainingssachen besorgt. Am Besten du ziehst dich gleich sofort um, damit wir los können“

Sie stand vom Bett auf und merkte dabei, dass ihr ihre Bewegungen um einiges leichter vielen, als zuvor. Was auch immer Naruto mit ihrer Wunde gemacht hatte, nachdem er sie genäht hatte, es fühlte sich wie ein Wunder an. Sie wusste die Wunde war noch da, jedoch konnte sie sich bewegen, vermutlich sogar rennen, wenn sie Glück hatte.

Sie nahm die Sachen an sich, die er ihr reichte und betrachtete sie einen kurzen Augenblick.

Ein kurzes Kleid mit Kapuze in Smaragdblau mit silbernen Gürtel, Handschuhen, und Stiefeln.

Erneut blickte sie zu Naruto und wieder zu ihren Sachen.

„Stimmt was nicht?“ fragte er.

„Naja mir wäre es recht, wenn du dich umdrehen würdest“

Ein Grinsen zeichnete sich wieder auf seinen Lippen ab und er wendete sich kooperativ ab.

„Prüde…Das habe ich ein wenig anders in Erinnerung“

Sie zog sich ihr Nachtkleid vom Leib und stülpte das Andere rüber, bevor sie das weiße dreckige Kleid nach ihm Warf und seinen Kopf traf. Daraufhin drehte er sich sofort um, das Kleid in seiner Hand und wenig begeistert.

„Was auch immer du in Erinnerung hast. Wenn ich mich nicht an jemanden erinnere, den ich geliebt haben soll ist es auch unwahrscheinlich, dass ich mich je an mein altes Leben erinnern werde oder daran wie ich einmal war.

Das Einzige was mir wirklich offenbart wie ich bin ist die Art und Weise wie ich jetzt handle. Es ist nämlich wie du sagtest. Gewisse Dinge sind tief verankert und bewusst nicht beeinflussbar.

Diese können mir derzeit nur zeigen was für ein Mensch ich bin“ während ihres Monologs hatte sie die restlichen Sachen angezogen und spürte dabei wie Narutos Blicke sie beobachteten. Dazu, dass sie mit ihren alten Sachen nach ihm geworfen hatte, hatte er nichts gesagt. Er warf nur das Kleid auf ihr Bett und betrachtete sie für einen kurzen Moment ehe er die Stille brach. „Du solltest deine Haare flechten oder hochstecken für das Training“ und ihr damit ein Haargummi in die Hand drückte.

Nickend nahm sie es entgegen und steckte sich die Haare hoch.

„Und…“ setzt er an „Ich würde nicht so schwarz sehen. Ich bezweifel, dass du dich an nichts erinnern wirst. Es ist denkbar, dass du niemals alle Erinnerungen zurück bekommst, aber vielleicht weckt das Training ja eine Erinnerung.“

„Wer weiß. Ich bin soweit“

„Gut“ nickte er.

Sie wusste nicht was Naruto während ihres Monologs wohl gedacht haben musste, jedoch wusste sie generell nicht was sie von ihm halten sollte.

In gewisser Weise ließ er die Nähe zu ihr zu oder reagierte nur spät wenn sie ihm näher kam, jedoch wirkte er trotzdem auf seine eigene Art abweisend.

Es kam so rüber als würde er nicht viel von ihr halten, andererseits steckte da noch etwas Anderes dahinter…

Etwas, dass ihn selber aus der Fassung brachte und was ganz sicher nichts zweckgemäßes war, doch wahrscheinlich konnte er ihr selber nicht sagen, wie er zu ihr stand und umgekehrt galt das Gleiche.
 

Naruto führte sie in einen riesigen Raum, gefüllt mit vielen Menschen, die zweier Sparrings durch führten, dessen Gesichter ihr aber unbekannt waren, allerdings musste sie schnell fest stellen, dass sie ihres sehr wohl kannten, denn kaum hatten sie den Raum betreten wendeten sich nach und nach alle Blicke zu ihnen.

Sie hörten auf zu trainieren und richteten ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sie Beide, weswegen sich ein unangenehmes Gefühl in ihr ausbreitete, als würde jemand jeden Schritt den sie tat beobachten und bewerten, was auch letztendlich so war.

Als sie Beide in mitten aller Augen zum Stehen kamen äußerte sich Naruto direkt

„Unserem Gast bedarf es nach einer Trainingsstunde meldet sich jemand freiwillig um ihr Partner zu sein?“

Ihre Augen schweiften um die Menschen, die sich im Raum befanden, doch niemand meldete sich freiwillig.

Sie wusste nicht woran es lag, jedoch hätte sie meinen können, dass sie bei einem 2. Blick auf die Mienen der Personen, die sie umringten, Angst sah.

Angst, Zurückhaltung…Es war ihr aber unklar wovor sie sich fürchteten.

Vor ihr? Unwahrscheinlich.

Willkommen war sie zwar nach der Stimmung, die sie bisher vernommen hatte nicht wirklich bei Narutos Leuten, aber sie wüsste nicht warum jemand Angst vor ihr haben sollte, allerdings wusste sie auch nicht wirklich wer sie war, bevor sie ihr Gedächtnis verloren hatte.

Wahrscheinlich hatten sie eher Angst vor Naruto und die Einzige Erklärung, die sie nach ihren neusten Erkenntnissen hatte, war die, dass sie denken könnten, dass sie bei ihm in Ungnade fallen könnten, sollten sie sie bei einem Training verletzen.

„Niemand?“ fragte der Blondschopf gespielt verwundert.

Hinata zupfte leicht an seinem Ärmel und zog ihn damit zu sich runter

„Naruto warum bist du nicht mein Partner“ fragte sie möglichst diskret und leise, leider aber in dem Wissen, dass es jeder gehört hatte.

Für den Bruchteil einer Sekunde blickte er zu ihr ehe er sich wieder von ihr abwendete und stumpf befahl

„Shikamaru beweg deinen Arsch. Du trainierst mit ihr“

Hervor trat ein Mann, ein wenig größer als Naruto selber mit einem dunkelbraunen Zopf, sowie auch dunklen Augen, die seine grimmige Miene unterstützten.

Auch seine Aussage zollte wenig Motivation.

„Wenn es sein muss“ Er ging auf sie zu und um sie herum bildete sich ein Kreis voller Menschen.

Naruto stand in der ersten Reihe und beobachtete sie eindringlich.

Shikamaru stellte sich in Kampfposition, was sie ein wenig in Panik versetzte.

Zwar hatte man ihr gestern demonstriert, dass sie gute Reflexe hatte, die sie selber nicht kontrollieren konnte, jedoch wusste sie in diesem Moment trotzdem nicht viel mit sich anzufangen und als Naruto kommandierte „Fangt an“ erst recht nicht.

Shikamaru sprintete auf sie zu und versuchte sie offen zu schlagen, sie aber wich ehe sie dies realisiert hatte zurück.

Als er merkte, dass der 1. Schlag nicht traf, dauerte es nicht lange bis der 2. folgte, doch auch dem konnte sie ausweichen, wodurch in ihr ein Gefühl der Sicherheit stieg.

Einige Schläge kamen noch hinterher, doch auch vor diesen konnte sie sich selbst bewahren.

Wie auch immer Narutos Trainingsmethoden ausgesehen haben mögen, sie zeigten definitiv ihre Ergebnisse.

Dies wurde gerade dann deutlich, als sie den letzten Schlag von Shikamaru mit ihrem Unterarm blockte und ihr Fuß seine Weichteile traf.

Seine Augen weiteten sich und er sackte vor Schmerzen zusammen.

Die Augen, die auf ihr lagen starrten verblüfft, bis zu dem Moment, an dem sie ein Lachen vernahm.

Sofort richtete ihre Aufmerksamkeit sich zum Ursprung dieses Gelächters und sie konnte ihren Augen nicht trauen.

Es war Naruto…und nicht nur sie starrte ihn schockiert an, sondern auch alle Anwesenden, außer Shikamaru, der auf dem Boden kauerte.

„Du wusstest, dass sie das tut oder?“ fragte der Niedergeschlagene gequält, woraufhin Naruto sich wieder einkriegte ein Grinsen, aber noch blieb.

„Ich hab sie trainiert. Ich kenne ihre Art zu kämpfen…Also ja ich hab mir sowas gedacht“

„Naruto!“ rief plötzlich jemand aus der Menge und Kiba trat zu seinem Boss, einen Zettel in der Hand.

„Was ist das?“ fragte Naruto neugierig und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand augenblicklich.

„Ich war gerade spazieren, da traf ich auf einen von seinen Boten. Er drückte mir diesen Zettel für dich in die Hand“ Er übergab ihm die Botschaft und der Blondschopf las ihn ohne zu Zögern.

Eine kurze Zeit herrschte Stille, bis Naruto begann zu grinsen.

„Na endlich“ sagte er „Ich hab mich schon gefragt warum er sich so viel Zeit lässt“

Wissbegierig näherte die Blauhaarige sich ihnen und erkundigte sich zögerlich

„Wer? Worum geht es?“

„Dein Verlobter fordert ein Treffen mit mir“

Empört sah sie ihr Gegenüber an „Verlobter?“

Was wurde hier bitte gespielt? Sie hatte einen Verlobte, aber auch eine Liebesbeziehung zu Naruto.

War sie eine Hure? Wenn ja konnte sie froh sein, dass sie keine Erinnerungen mehr hatte.

„Ich weiß was du dich fragst und nein du hattest nie etwas mit ihm. Diese Ehe hatte sich nur aus rein politischen Gründen geschlossen“

„Mein…Mein Vater hat sie sicher geschlossen oder?“ riet sie, woraufhin Naruto leicht bestürzt aussah und Kiba deutete sie alleine zu lassen.

Daraufhin wurde der Raum geräumt und nachdem der letzte nicht mehr in Sicht war trat Naruto einen Schritt auf sie zu und sprach „Nein. Dein Vater hat sie nicht geschlossen“

„Aber nur Väter können…“

„Dein Vater starb vor wenigen Jahren an einer Krankheit, deine Mutter nach Hanabis Geburt.

Nachdem Tod deines Vaters fiel alle Macht auf dich, da er nie einen männlichen Erben zu Stande gebracht hatte.

Du warst da 15 Jahre alt und die Einzigen die dir halfen zu regieren waren die Menschen aus deinem Beraterstab. Ich weiß nicht genau warum, aber ich schätze sie waren es auch die dich zu dieser Eheschließung überredet hatten“

Aufmerksam hatte sie ihm zugehört und konnte wie so einiges, was sie bisher erfahren hatte über ihr altes Leben nicht glauben, jedoch die erste Frage die ihr kam war

„Naruto hatten wir Beide…als ich diese Verbindung schloss…“

„Ich…“ er zögerte einen Augenblick „Es ist kompliziert. Hör auf mir Fragen dazu zu stellen. Es ist sehr vieles mehr als das passiert, worüber ich nicht reden will“

Zwischen ihr und Naruto war nur ein Schritt Abstand, den sie auch nun hinter sich ließ.

Sie warf sich in seine Arme und drückte ihren Kopf an seine Brust.

Sie wusste nicht ob das eine gute Idee war, allerdings hatte sie das Gefühl dies nun tun zu müssen und ihre folgenden Worte zu sprechen

„Wenn ich dir oder wem auch immer Leid zugefügt haben sollte dann tut mir das Leid“

Sie schaute nicht in sein Gesicht, erwartete nicht, dass er seine Arme um sie legen würde, wollte es aber vielleicht in ihrem Inneren.

Wer wünschte sich nicht einer Umarmung zu erliegen, die das Herz mit Geborgenheit füllte.

Ihre geheimer Wunsch blieb aber weiterhin nur eine Begierde, denn Naruto bewegte sich keinen Zentimeter.

Keine einzige Bewegung.

Es war als wäre er eingefroren…

„Ich…“ prompt setzte er sich in Bewegung, indem er ihre Arme sanft entfernte, sie aber nicht los ließ.

„Dein Verlobter will, dass ich dich zu diesem Treffen mit nehme… Ich würde es begrüßen, wenn du dich unterstehst irgendwelche waghalsigen Dummheiten zu tun“

Er wechselte das Thema oft, wenn er nicht antworten wollte…

Tat er das weil es unangenehm war, weil er keine Antwort hatte oder weil er schlicht und ergreifend kein Interesse an diesem Gespräch hatte?

„Warum will er sich mit dir treffen?“

„Um zu verhandeln. Er will dich, aber keine Sorge es gibt nichts, was er mir bieten kann, dass mindestens genauso viel Wert für mich hat wie du“

Unfreiwillig musste sie lächeln „Das nehme ich als Kompliment, aber warum triffst du dich mit ihm, wenn er nichts hat, dass er dir bieten könnte“

„Er wird dich nicht bekommen, aber solange du in meiner Obhut bist kann ich fordern was auch immer ich will und wenn nötig erhalte ich so den Frieden zwischen unseren Beiden Ländern.

Ich komme gerade aus einem Krieg. Einen weiteren würde ich gerne vermeiden.

Also egal was bei diesem Treffen passiert überlege gut was du sagst oder tust“

Frieden?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alte Wunden

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Komplizierte Beziehungen

Das Versteck wurde beinahe zerstört, es gab viele tote, einige Überlebende.

Darunter waren der Beraterstab ihres Bruders, sie selber und einige Andere.

Sie alle hatten sich im Thronsaal versammelt, nur Naruto und Hinata fehlten, aber was das angeht machte sie sich keine Sorgen, denn sie hatte gesehen, wie die Beiden heile raus kamen, ohne ernsthafte Verletzungen, trotzdem aber hatte der Kampf selbst an ihnen seine Spuren hinterlassen.

Vor allem an Hinatas Hals konnte man deutlich erkennen, was ihr zugestoßen war.

Vielleicht machte ihr Bruder sich ja Sorgen um sie und wollte, dass sie von ihrem Arzt nochmal durchgecheckt werden würde zur Sicherheit, während sie nun an seiner Stelle erklären durfte, was vorgefallen war zusammen mit den Anderen.

Ihre Mutter stand neben den Thron, ein grünes, langes Kleid mit Smaragden geschmückt, tragend und die roten Haare elegant hochgesteckt.

Sie wirkte anmutig, wie immer.

Ihre blauen Augen schweiften durch den Saal und sie betrachtete die Gesichter.

Das erste, was sie sagte war „Wo ist mein Sohn?“ was Ino als Stichwort sah um hervor zu treten.

„Er ist bei Hinata. Vermutlich begutachten sie nur die Verletzungen, die sie beim Kampf erlitten haben“

„Verstehe“ gab sie kaltherzig von sich. „Hinata ist also wieder da“

„Wir sind alle nicht sehr begeistert davon nach allem, was passiert ist“ warf Kiba nun, woraufhin sie erwiderte

„Das stimmt doch gar nicht. Mal abgesehen davon wäre ich an deiner Stelle ruhig.

Keiner von uns weiß was sie getan hat“

„Nein...Das weiß nur Naruto“ nickte Shikamaru ihr nun zu, ehe ihre Mutter Kushina sich erneut äußerte

„Es ist auch unwichtig was sie getan hat. Ich weiß, dass sie uns verraten hat. Mehr muss ich nicht wissen.“

„Und trotzdem wärst du bereit eine Hochzeit zwischen den Beiden zu akzeptieren“ wandte sie verwirrt ein.

Mutter mochte Hinata nicht besonders.

Das hatte sie nie getan. Darum hatte es sie auch gewundert, dass sie in ihrem Brief geschrieben hatte, dass sie auch eine Hochzeit zwischen den Beiden tolerieren würde.

„Ich toleriere es weil ich keine Wahl habe. Naruto ist so ein Sturkopf! Egal was passiert ist, er wird niemals eine Andere wollen und weil er der Herrscher über dieses Land ist, kann und darf er heiraten wen er will.

Meinen Segen braucht er dafür nicht, darum werde ich wohl oder übel seine Wahl akzeptieren, egal wie sie ausfällt.

Ich wünsche mir nur, dass er bald heiratet, denn jeder Herrscher braucht einen Nachfolger um die Blutlinie weiter zu führen. Dasselbe gilt auch für dich Fräulein." Sie blickte streng zu ihr und führt fort

"Früher oder später wird dein Bruder dir einen Ehemann aussuchen“

„Jaja..“ kam es von ihr abschätzig als Antwort.

Heiraten hatte sie in naher Zukunft nicht geplant, doch leider hatte sie da nicht viel zu sagen.

Sie konnte nur versuchen Naruto zu bitten bei der Auswahl ihres Mannes und dem Zeitpunkt mit bestimmen zu dürfen und dabei musste sie hoffen, dass er bei guter Laune war, wenn sie das tat. Leider war dabei die Chance sehr gering nach allem was passiert war.

„Nun gut“ setzte Kushina an

„Soweit ich gehört habe wurde euer Versteck zerstört und ihr seid deswegen hier“

„Ja. Bis ein neues aufgebaut ist werden wir wohl die Zeit hier verbringen.

Ich schätze mal dass ist Narutos Plan“ erläuterte sie, woraufhin ihre Mutter entgegnete

„Ich brauche keine Schätzungen. Ich will mit meinem Sohn reden. Hol ihn bitte her Ino“

Sie nickte nur und verließ den Saal.

Ihre Mutter war schon lange nicht mehr warmherzig.

Sie hatte stets etwas Kühles an sich, seit dem Tode ihres Vaters.

Sie lächelte nie, erwies niemanden Barmherzigkeit und mit Naruto sprach sie nur noch entweder durch sie oder aber auf politische Ebene.

Sie fragte nie, wie es ihnen ginge oder stellte anderweitig großartig viele Fragen zu ihrem Leben, ausgenommen wenn es um die Macht und Politik ging…Also Narutos Aufstieg oder aber ihre eigene Heirat, die eines Tages statt finden müsste.

Ihr Weg führte sie durch die Flure, bis sie Stimmen hörte und folglich zum Stehen kam.

Angriffslaute und Geräusche von dumpfen Aufeinander prallenden Gegenständen konnte sie ebenfalls heraus hören, als sie genauer hin horchte.

Umgehend folgte sie diesen lauten und wen wunderte es…sie führten sie zu ihrem Trainingssaal.

Die große Steintür stand offen und sie sah etwas, dass sie auf den ersten Blick entsetzte.

Hinata und Naruto…Sie kämpften.

Zumindest dachte sie das erst, als sie sah wie die Beiden aufeinander mit hölzernen Stäben los gingen, doch dann sah sie genauer hin und sah wie Naruto lächelte.

Das, was für sie und viele Andere wie ein richtiger Kampf aussah war nur ein Training zwischen den Beiden und kaum zu glauben, aber ihr Bruder lächelte dabei tatsächlich und es war ein ehrliches, glückliches Lächeln. Kein niederträchtiges oder Böses. Er wirkte so unbeschwert, wie damals, als er Hinata gerade mal kennen gelernt hatte.

Sie waren damals noch Kinder und es war in ihren Augen der Größte Zufall, der ihr bekannt war derzeit.

Naruto wurde an dem Tag auf seine Pflichten als zukünftiger König vorbereitet und das wenig sanft von ihrem Vater.

Machte er etwas richtig wurde er belohnt, machte er es falsch wurde er mit Prügel bestraft.

Leider aber war Naruto damals noch so jung gewesen, dass seine Moralvorstellungen ausschließlich aus Gut und Böse bestanden.

Aus töten und verschonen.

Er kannte damals noch keinen Groll, wusste nicht was es hieß zwangsläufig Blut vergießen zu müssen oder zum Allgemeinwohl Schreckliches zu tun.

Vater übertrieb es an dem Tag, sodass Naruto das Weite suchte.

Er rannte in den Wald und man musste schon befürchten, dass er nicht wieder kommen würde, doch er tat es, denn wen hatte er wohl im Wald getroffen und mit genommen? Richtig! Ein kleines blauhaariges Mädchen namens Hinata.

Sie wusste damals noch nicht wer sie war und war genau wie Naruto verwirrt, als ihr Vater sie einfach direkt vertrieb.

Er jagte Hinata fort und sie zumindest sah sie Jahrelang nicht mehr wieder, doch Naruto traf sich scheinbar über die Zeit regelmäßig mit ihr.

Sie hatte das erst erfahren, als Naruto 16 wurde, denn jedes Mal, wenn er von seinen sogenannten vorgetäuschten "Jagdausflügen" kam, strahlte er vor Glück, wie ein kleiner Junge, der gerade seine Lieblingskekse bekommen hatte.

Mutter und Vater hatten es nicht gesehen oder aber dem einen anderen Grund zu geschrieben, doch sie kannte dieses unbeschwerte Lächeln, die verträumten Augen und die überglückliche Haltung.

Ihr Bruder war verliebt gewesen.

Natürlich hatte er ihr erstmal nichts gesagt, doch nach einer Zeit konnte er es nicht mehr leugnen und sie sah, während er ihr das erste Mal von ihr erzählte dieses eine Lächeln, was sie auch nun wieder sah.

Sie lehnte sich an die Tür und beobachtete die Beiden seufzend.

Naruto holte aus und versuchte sie mit dem Stab zu treffen, doch die Blauhaarige duckte sich und schlug mit ihrer Waffe gegen seine Füße, wodurch er auf dem Boden landete.

Schnell sprang sie hoch und versuchte ihn am Boden zu treffen, doch ihr Stab traf daneben, als er sich zur Seite rollte und auf seine Beine sprang.

Dieses Mal holte er aus. Einen Wimpernschlag später aber trafen sich ihre Waffen und sie starrten sich an, während sie die Stäbe aneinander drückten.

Sie seufzte erneut. Ino musste zugeben, dass sie manchmal Hinata ein wenig beneiden konnte.

Sie war die Einzige, die die Ehre hatte von Naruto persönlich trainiert zu werden.

In seltenen Augenblicken hatte sie selber auch überlegt ihn zu fragen ob er auch sie trainieren würde, damit sie sich wenigstens ein wenig verteidigen konnte, aber als sie die Art wie er Hinata trainierte einige Male gesehen hatte, wusste sie, dass sie das kaum überstehen würde.

In diesem Punkt bewunderte sie die Blauhaarige wirklich.

Sie hatte so viel Durchhaltevermögen.

Wenn sie hin fiel biss sie sich auf die Zähne und machte weiter.

Wenn sie scheiterte, übte sie solange bis sie es konnte. In dieser Hinsicht war sie ihrem Bruder ziemlich ähnlich.

Naruto hatte auch nie aufgegeben oder locker gelassen.

Wahrscheinlich passten die Beiden deswegen so gut zusammen.

Sie teilen so viele Parallelen in ihren Charakterzügen.

Es gibt so viele Dinge, in denen die Beiden sich verstehen, wie sonst keiner und wenn sie kämpften, dann war es, als würden sie ihre eigene Sprache sprechen.

Naruto grinste nach wie vor „Das Kämpfen steckt in dir. Das tat es schon immer, aber man merkt, dass du eigentlich nichts darüber weißt“

Hinata schaute kurz irritiert, woraufhin Naruto sie mit Kraft weg stieß und somit Abstand zwischen ihnen schaffte

„Taktisch warst du immer genial, aber Taktik erfordert wiederum deinen Verstand.

Schläge austeilen, ausweichen und andere Reflex getriebene Reaktionen kommen wie von selbst, aber Taktisch zu denken…zum eigenen Vorteil zu kämpfen erfordert wissen und hättest du deine Erinnerungen würdest du wissen, dass du nie auf deine Kraft setzen solltest. Vor allem, wenn dein Gegner ich bin“

„Interessant. Was sollte ich noch wissen?“

Er ging langsam und ruhig auf sie zu

„Naja die Beiden wichtigsten Regeln zum Beispiel..." Er blieb vor ihr stehen und hielt einen kurzen Moment inne, ehe er mit dem Stab ihr ihren aus der Hand schlug und seine Waffe gegen ihre Brust rammte sodass sie Bekanntschaft mit dem Boden schloss.

Er entlockte ihr dabei einen schmerzhaften Laut, bevor er fortsetzte

„1. Lass dich niemals von deinem Gegner irritieren oder anderweitig vom Geschehen ablenken und 2. Lass deinen Gegner niemals so nah an dich ran auch wenn es jemand ist dem du vertraust“

Er reichte ihr die Hand und sie nahm sie entgegen.

Ein Augenblick der Stille folgte, die sie nutze um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.

„Ist das euer Ernst. Wir kommen gerade von einem Kampf auf Leben und Tod und ihr trainiert?“ Sie schüttelte humorvoll und zugleich ein wenig missbilligend den Kopf.

Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit Beider Kämpfer.

„Hinata braucht Training. Sie kämpft zwar gut, aber trotzdem hat sie durch den Gedächtnisverlust viel nachzuholen“ gab Naruto von sich und das Lächeln, dass er beim Kämpfen auf den Lippen trug verschwand.

Sie verdrehte die Augen „Wenn du meinst.Mutter will dich sprechen.“

Er drehte sich gleichgültig zu Hinata „Ich rede später mit ihr“

„Ich richte es ihr aus“ gab sie daraufhin zurück und verließ den Saal wieder.

Diese Familie war schon lange nicht mehr das was sie einmal war.

Gefühlt hatten sich alle, außer sie selber verändert. Immer herrschte eine gewisse Kälte, die sie einander entgegen brachten. Naruto hielt es nicht mal für notwendig sofort mit Mutter zu reden, aber gut darin würde sie sich jetzt nicht einmischen, denn für sie war es schon schlimm genug, dass sie im Moment zum Boten degradiert wurde…
 

„Solltest du nicht zu deiner Mutter gehen, wenn sie Ino schon nach dir schickt?“ fragte Hinata zögerlich.

„Nein…Das kann warten und jetzt komm“ er deutete ihr ihm zu folgen und sie gingen auf einen ca. 3 Meter hohen Schrank zu, der offenstand und so ziemlich alle Waffen, die ihr in diesem Moment einfallen könnten, beinhaltete.

„Und das alles soll ich wirklich benutzen können?“

„Ja…Ich mach keine halben Sachen“

„Darf ich dann fragen wie du mich genau trainiert hast?“

„Sehr hart. Ich hab dich einmal gegen ein Raubtier zu Trainingszwecken kämpfen lassen“

Schockiert starrte sie ihn an woraufhin er nur mit den Schultern zuckte

„Was ist? Du hast gewonnen“

„Ich hätte dabei sterben können“

„Du hättest bei allem sterben können. Du kannst auch beim Essen sterben“

„Ja aber…“

„Nichts aber. Es gibt Gründe warum nur du von mir trainiert wurdest. Mein Training ist hart, denn ich glaube, dass wahre Kämpfer nur so geschaffen werden. Kein Meister hat ein einfaches, gemütliches und gefahrenloses Training zu dem gemacht was er ist“

„Gut scheinbar hat es ja was gebracht. Mal sehen wie weit meine Fähigkeiten reichen“

Ihre Augen schweiften erneut über die Waffen, ehe sie sich eine aussuchte.

Es war ein silbernes Schwert mit schwarzem Griff.

„Klassisch“ kommentierte Naruto, ehe er sich die zweite Waffe schnappte und sie sich einander gegenüber stellten.

„Ein Kampf“ grinste Hinata „Und dann gehst du zu deiner Mutter, während ich in die Dusche springe“

„Was du willst mich nicht mit nehmen?“ grinste auch er nun aber schmutzig.

„Warum sollte ich? Du hast doch sowieso schon alles gesehen“

„Ist da jemand spießig geworden“

„Von wegen!“ und damit setzte sie zum Angriff an.
 

Der Kampf hatte sich über Stunden gezogen und letztendlich hatten sie nur aufgehört, weil sie Beide vom Kämpfen nicht wenig erschöpft waren.

Hinata war nun in der Dusche vermutlich und er auf den Weg zu seiner Mutter.

Die Türen zum Thronsaal wurden geöffnet und er trat rein.

Seine Mutter stand noch immer auf dem Podest und blickte ihn mit kühlen Augen.

Daneben stand seine Schwester und er wusste, dass würde anstrengend werden.

Sofort liefen seine Augen zu einer der Wachen, die am Podest postiert waren und er befahl

„Bring mir eine Flasche Bourbon“

Umgehend setzte sich dieser in Bewegung und Kushina fragte entsetzt „Du trinkst?“

„Hin und wieder“ entgegnete er aber nur gleichgültig.

Seine Schwester senkte den Kopf „Er trinkt immer nach einer Schlacht, einem Training oder aber wenn er weiß, dass er sich einer weniger angenehmen Konversation stellen muss. Ich vermute im Moment ist alles der Fall“

„Du kennst mich gut Schwesterherz. Wie auch immer. Du wolltest reden Mutter“

„Ino sagte mir es sei wohl dein Plan hier zu bleiben, bis ein neues Versteck errichtet ist“

„Ja das stimmt“

„Und du hast nicht einmal daran gedacht hier zu bleiben und entsprechend zu regieren oder zu heiraten“

Während sie das sagte kam die Wache, die er los geschickt hatte mit einem Tablett wieder auf dem eine Flasche bestellter Bourbon stand und ein Glas darauf.

Mit den Worten „Eure Hoheit“ hielt er es ihm hin.

„Danke“ gab Naruto von sich und nahm das Glas sowie die Flasche.

Er goss sich das Getränk ein und sprach dabei „Die Hochzeit und die Ankündigung der Verlobung kann warten. Ich muss vorher sowieso noch einige Formalitäten erledigen und ich bin nun mal kein gewöhnlicher König.

Ich herrsche nicht auf dem Thron und schicke Armeen los, die die Drecksarbeit für mich erledigen. Ich fungiere gleichzeitig als Feldherr und bin beim Geschehen dabei, denn ich erledige die Dinge lieber selber“

„Leider…“ bedauerte seine Mutter, während er einen Schluck aus dem Glas nahm.

„Du holst dir durch deine Aktionen irgendwann noch den Tod“

„Dann sterbe ich wenigstens als mutiger, tapferer…vielleicht auch ein wenig grausamer König und nicht als Feigling, der sich hinter der Krone versteckt.“

Das Glas hatte er gelehrt, weswegen er sich wieder von der Flasche etwas einschenkte.

„Schön. Darf ich wissen, was du mit Hinata nun vor hast. Ich schätze sie ist nicht zu deinem Vergnügen hier, auch wenn mich das nicht überraschen würde“

„Hinata ist meine Verlobte, wenn du das hören willst“

„Nein das wollte ich nicht hören, aber wenn dem so ist, dann muss ich mich damit abfinden“

„Stimmt wohl“ gab Naruto kaltherzig von sich nachdem er das Glas erneut gelehrt hatte und sich wieder etwas einschenkte.

„Nur leider wird das vermutlich nicht jeder“ gab sie von sich.

„Was soll das denn bedeuten?“ fragte er skeptisch.

„Hinatas Verrat an dir und dem Reich ist nicht unbekannt und sollte auch nur ein Funken an Loyalität bei den Männern zu dir fehlen könnte es sein, dass jemand versucht sie zu töten“

Naruto stellte das Glas, nachdem er es gelehrt hatte, wieder auf das Tablett, dass die Wache ihm hin hielt und erklärte dabei „Meine Leute sind ohne Zweifel loyal. Ich habe sie mir nicht ohne Grund ausgesucht…“

Eine kurze Stille folgte, ehe er plötzlich die Flasche mit dem verbliebenen Bourbon warf, die direkt rechts von seiner Mutter in Scherben aufsprang und sie zur Seite schrecken ließ.

„Naruto“ brüllte seine Schwester entsetzt „BIST DU WAHNSINNIG GEWORDEN!!! DU KANNST DOCH NICHT EINE FLASCHE NACH UNSERER MUTTER WERFEN! DU HÄTTEST SIE VERLETZEN KÖNNEN!“

„So ein Unsinn“ antwortete er nur unbekümmert

„Ich habe ja verfehlt, aber mit der Flasche hast du recht. Die war bestimmt teuer.“

„Du verfehlst nie“ murmelte Ino biestig.

„Natürlich nicht es war Absicht, aber…“ Er ging auf das Podest rauf zu seiner aufgeschreckten Mutter und schaute ihr in die geweiteten Augen

„du würdest gut daran tun die Loyalität meiner Leute nicht anzuzweifeln und sollte Hinata hier etwas passieren, wirst du Mutter die erste sein, die ich mir vorknöpfe und wer weiß vielleicht verfehl ich nächstes Mal ja nicht“

Das waren die letzten Worte die er sagte, bevor er den Saal verließ und seine schockierte Familie damit zurück ließ.

Pflicht oder Moral?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Macht und Kultur

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das wahre Ich

„Zum ersten Mal überhaupt kämpft der König persönlich und zum ersten Mal haben wir als Gegner jemanden von adligem Geblüt. Unterhaltung pur. Meine Damen und Herren heute ist ihr Glückstag“ verkündete der Redner, ehe er wieder zur Seite trat und Naruto den Beginn des Kampfes ankündigte.

Sein Gegner scheute aber ihn anzugreifen.

Er stand nur da auf zittrigen Beinen und verfluchte vermutlich sein eigenes Leben gerade.

„Na komm. Ich hab dich vorhin gesehen. Du hast genauso um ein Opfer geschrien wie alle Anderen. Nun sei ein Mann und stell dich deinem König!“ forderte er nun, woraufhin sein Gegenüber allen Mut zusammen fasste und auf ihn zu rannte die Faust erhoben.

Naruto selber stand nur da. Er machte sich auch nicht die Mühe in Kampfposition zu gehen, denn alleine wie lange sein Gegner brauchte um zu ihn zu gelangen schien ihm schon fast eine halbe Ewigkeit zu sein.

Somit konnte er mühelos ausweichen, als der Schlag folgte und auch der darauf war kein Problem für ihn.

An der Geschwindigkeit und schlechten Technik konnte er feststellen, dass dieser Mann nie zuvor einen echten Kampf bestritten hatte.

Das hatten aber die meisten Adligen nicht.

Sie kamen nur her um sich an dem Blut anderer zu ergötzen, mussten selber aber nie welches entbehren.

Der nächste Schlag kam hinterher, woraufhin Naruto flink unter seinem Arm hinter ihm auswich und ihm einen gezielten Schlag auf die Wirbelsäule verpasste, sodass er sich krümmte und zu Boden fiel.

Er war aber nicht gewillt da zu bleiben und stand so schnell es ihm möglich war wieder auf.

Naruto belächelte ihn ein wenig provokant in der Hoffnung wenigstens durch Wut etwas aus ihm herauszuholen, dass den Kampf für ihn interessant machen würde, doch das tat es nicht, denn er versuchte nur erneut seinen König mit der Faust zu treffen, woraufhin Naruto schnell wie er war sein Genick packte.

Ab diesen Moment hörte sein Gegner auf sich zu bewegen und das Horn ertönte.

Er wusste er hatte den Kampf gewonnen, empfand aber zugleich ein wenig Trauer.

Dieser Mann war bequemlich, verzogen und hatte in seinem gesamten Leben definitiv noch keinen Finger gerührt.

Er fragte sich, ob er genauso gewesen wäre, wenn seine Kindheit anders verlaufen wäre und er nicht frühzeitig den Platz seines Vaters eingenommen hätte und damit die Verantwortung für ein gesamtes Reich bekommen hätte.

So betrachtet und auf das Winseln seines Gegners geachtet, wollte er das gar nicht wissen.

Er blickte zum Volk und der Redner trat hervor.

„Der Gewinner ist unser König“

Das Volk jubelte, doch genießen konnte Naruto das nicht

„Will jemand für diesen Mann kämpfen?“ fragte der Redner nun wie es sich gehörte, doch wie erwartet meldete sich keiner weshalb Naruto selber das Wort ergriff

„Wollt ihr nun auch, dass ich ihn töte?“ den Blick auf den Adel gerichtet.

Erst herrschte Stille und er dachte für einen Moment, dass sie bei höher gestellten Personen vielleicht menschlich handeln, doch er lag falsch, denn kurz darauf fingen die ersten an ihm den Tod zu wünschen.

Der Blondschopf seufzte.

Das Gesetz ist hart, brutal und in dieser Kultur eine Barbarei, aber es ist das Gesetz und auch ein König muss sich daran halten.

Darum brach er seinem Gegner einfach kurz mit einem Knacken das Genick und der Jubel hallte durch die gesamte Arena.

Von hinten schlich sich der Ansager ran und fragte seinen König

„Eure Hoheit soll ich den nächsten Kampf nun ankündigen?“ während die Leiche des jungen Mann fortgeschleift wurde.

„Nein. Das Fest ist vorbei. Das Volk hat genug gesehen“

„Aber eure Majestät. Es waren ja nicht mal die Huren zu eurer Belustigung da“

Zornig blickte der Blondschopf auf den bärtigen Mann runter

„Ich brauche auch keine Huren. Ich brauche jetzt meine Ruhe. Darum ist das Fest zu Ende“

Daraufhin wurde seinem Befehl Folge geleistet und er suchte sich seinen Weg zu Hinata.

Sie war wie befohlen oben und lehnte sich an eine der Wände.

Er ging direkt auf sie zu und kommentierte dabei

„Du siehst blass aus“

„Es geht schon“

„Ich bring dich erst mal zurück in unsere Festung dann gucken wir drüber in Ordnung?“

Sie nickte nur wieder stumm und alles nahm damit seinen Lauf.

Die Bürger in der Arena gingen ihre Wege und sie wurden wieder von den Wachen zurück eskortiert und grade in solchen Momenten war er froh Leibwachen zu besitzen, denn auch den Weg zurück ins Schloss wurden sie von mehreren Bürgern befallen, die sie mit Fragen bombardierten.

Vor allem ging es dabei um Hinata natürlich:

Warum ist sie hier?

Wo hat sie so kämpfen gelernt?

Haben wir schon bald eine neue Königin?

Keine dieser Fragen beantwortete er allerdings.

Er hetzte nur die Wachen auf sie um sie ihm vom Leib zu halten, damit sie so schnell wie möglich ins Schloss kamen.
 

Dort angekommen hatte Naruto den Hof Arzt in ihr Zimmer schicken lassen, damit er einen Blick auf Hinata wirft.

„Soweit sieht alles in Ordnung aus“ teilte er ihnen mit. „Ich müsste sie nur bitten ihr Kleid auszuziehen, damit ich die bereits genähte Verletzung begutachten kann“

Und schon schoss die Röte in Hinatas Wangen zusammen mit ängstlichen Zügen, woraufhin er seufzte

„Ich mach das selber. Sie können gehen“

Er richtete sich auf und fügte nur noch einen Satz zu, ehe er das Zimmer verließ

„Achten sie aber bitte darauf, dass sie sich mindestens noch heute schont und erholt“

Er setzte sich zu seiner vermeidlichen Verlobten, sah aber, dass ihre Gesichtszüge sich nicht verändert hatten.

„Muss das sein?“ fragte sie. „Ich spüre den Schmerz nicht mehr so stark wie vorher und kann ja auch wieder gehen“

„Ja schon aber er hat dich da getroffen.

Die Verletzung könnte aufgerissen sein oder es könnte Dreck auf ihr sein.

Es könnte alles Mögliche sein. Darum ja es muss sein“

Ihre Arme umschlangen ihren Körper, als wäre ihr kalt und es war ihr anzusehen, dass ihr der Gedanke sich auszuziehen nicht behagte.

Einerseits konnte er das verstehen, weil sie sich ja nicht mehr daran erinnerte, dass er sie bereits nackt gesehen hatte aber andererseits war es auch verwunderlich, da die Hinata, die er gekannt hatte gar nicht die Finger von seiner Wäsche lassen konnte und kein Problem damit hatte mit ihren weiblichen Reizen zu spielen.

Unfreiwillig musste er kurz lächeln, ließ es aber direkt wieder verstummen.

„Weißt du es gibt Erinnerungen von denen ich mir wünschen würde, dass du dich an sie erinnern könntest.

Zum Beispiel an unser erstes Mal.

Wenn ich ehrlich bin habe ich es ziemlich lange aufgeschoben.

Wir waren da schon ein wenig länger zusammen und du wolltest es unbedingt, aber ich war mir unsicher ob ich dir deine Unschuld wirklich rauben könnte, egal wie sehr ich dich wollte.“

Ihre Augen trafen sich wie zu vor und sie fragte zögerlich

„Warum hast du es doch getan?“

„Einerseits weil du mich mit diesem Wunsch wahnsinnig gemacht hast und andererseits geschah es auf einer Mission.

Ich hatte mich vorher immer zurück gehalten, weil wir eigentlich Feinde waren und keine Zukunft mit einander haben sollen, aber in jeder Nacht auf dieser Mission war es unklar ob wir den nächsten Tag überstehen würden oder sterben würden. Deshalb habe ich es doch getan.“

Er blickte sie weiterhin an und sie hörte ihm aufmerksam zu, ohne die Miene zu verziehen.

„Ich bereue es nicht...

Mein einziger Wunsch bestand darin, dass du es nie bereuen würdest und das ich der Einzige Mann sein würde, der dich ohne Klamotten sieht. Ich weiß 2. Ist selbstsüchtig aber…“

Sie lachte auf und unterbrach ihn damit „Das ist nicht selbstsüchtig. Das ist süß. Hast du deshalb den Arzt weg geschickt?“

„Eher weil du dich unwohl gefühlt hast und ich mir dachte dir wäre vielleicht wohler dabei zumute wenn jemand ein Auge auf dich wirft, der deinen Körper schon kennt. Also…“

Sie seufzte „In Ordnung aber nur kurz“

Langsam zog sie das Kleid über ihren Kopf und entblößte sich damit.

Eine kalte Brise umfasste ihren Körper und sie musste es sich sichtbar verkneifen alles an sich verdecken zu wollen.

Sie trug schlichte weiße Unterwäsche und er musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht zu offensichtlich auf ihre Brüste zu starren.

„Leg dich bitte hin“ bat er sie und sie fügte sich dem Kommentar

„Bitte starr mich nicht so an“

Ein kurzes Lachen kam über ihn, dass er aber unterdrückte

„Tut mir Leid. Du hattest aber schon immer einen schönen Körper“ und das war ungelogen.

Sie hatte große Brüste, die überhaupt nicht schlaff waren.

Einen straffen Po und sogar Ansätze von Bauchmuskeln.

Er wusste, dass er teilweise daran Mitschuld war, denn es war sein Training, das ihr einen solchen Körper eingebracht hatte.

Langsam löste er den Verband um ihre Verletzung herum und bemerkte, dass Blut an ihm klebte.

Er legte es zur Seite und betrachtete ihre Wunde

„Du hast Glück. Die Verletzung hat zwar Schaden abbekommen, aber sie muss nicht erneut genäht werden.

Der Arzt hat allerdings recht. Du solltest dich heute hin legen und ausruhen.“

Er sah zu einer Schublade neben seinem Bett, öffnete diese und holte ein neues Verband raus, dass er ihr umlegte.

„Wenn es zu fest ist musst du es mir sagen“

„Nein so ist es gut. Naruto…“ kam es zögerlich von ihr „Darf ich dich etwas fragen?“

„Kommt drauf an was“ antwortete er und bekam dabei kein gutes Gefühl

Sie erhob sich wieder und zog sich ihr Kleid wieder über.

„Als ich getroffen wurde in der Arena habe ich direkt zu dir gesehen und es wirkte so als hätte es dir mehr weh getan als mir…“

„Und deine Frage?“

„Warum?“

Seine blauen Augen betrachteten sie eindringlich als würde er praktisch in sie hinein blicken wollen, in ihr Inneres und das wollte er auch am liebsten.

„Du bist so anders als sie...“ gab er von sich ohne die Augen von ihr abzuwenden.

„Du bist menschlich, gütig, voller Skrupel und trotzdem mutig und waghalsig ohne Ende.

Es ist als wären die schlechten Eigenschaften der Hinata, die ich kannte einfach mit deinem Gedächtnis verschwunden.

Du bist intelligent und hast eine gewisse List an dir.

Das konnte ich sehen in der Arena aber trotzdem hast du ihn verschont und gehen lassen. Das hätte sie nie getan“

„Ich bin aber nicht sie“ gab Hinata stur von sich.

„Doch bist du. Du bist diese Person nur mit Anderen Lebenserfahrungen was wiederrum deine Persönlichkeit beeinflusst.“

Und in diesem Moment gewann er die Erkenntnis, die er sich schon lange erhofft hatte.

Es war nicht Hinatas wahrer Charakter von Anfang an, den er erst zum Schluss sehen konnte, sondern es war etwas passiert, dass sie zu dem gemacht hatte, was sie war und herauszufinden welches Ereignis dafür verantwortlich war, war keine einfache Sache, denn in ihrem Leben war so vieles vorgefallen, dass dafür hätte verantwortlich sein können.

Zeitgleich weckte dieser Gedanken an einen spezifischen Auslöser, der davon zollte, dass sie jemals etwas Gutes an sich hatte, auch die Vermutung, dass sie eventuell doch jemals wahre Gefühle für ihn hatte, doch ob ihm das lieber war?

Als sie ihn niedergestochen hatte, hatte er sich mit dem Gedanken abgefunden, dass sie ihm die ganzen Jahre über nur etwas vor gemacht hatte, um ihn dann zu treffen wenn er am Schwächsten war.

Auf dieser Grundlage konnte er seine Wut aufbauen, seine Persönlichkeit ändern und damit einen Weg finden mit allem umzugehen, doch jetzt gerade spürte er wie alles noch einmal aufgewühlt wurde und die Mauer die er um sich herum erschaffen hatte immer weiter zu Bruch ging seit dem Moment, an dem sie wieder in sein Leben trat.

Dieses Mal aber als Anderer Mensch.

War ihr Gedächtnisverlust etwas Positives?

Bekam er somit das Mädchen zurück in das er sich verliebt hatte?

Oder war es nur ein weiterer Test um zu sehen ob er noch mal den gleichen Fehler begehen würde, denn wer sagte denn, dass sie so bleiben würde.

Er konnte nicht abstreiten, dass er Gefallen…nein mehr als das gegenüber diesem Mädchen empfand, doch was wäre wenn sie ihre Erinnerungen eines Tages komplett wieder bekommt und dann wieder in alte Muster verfällt.

Würde sie überhaupt mit ihren Erinnerungen wieder so werden?

Es war ein gefährliches Spiel, dass hier von statten ging.

Niemand konnte den Ausgang kennen.

Er konnte Glück haben und das Mädchen an seiner Seite wissen, dass er tatsächlich geliebt hatte oder aber erneut getäuscht und verraten werden.

Darüber nachzudenken bereitete ihm Kopfschmerzen, denn es verdeutlichte ihm, dass er Hinata nie gekannt hatte.

Besser gesagt er wusste nie wer Hinata wirklich war.

„Das beantwortet nicht meine Frage“ riss sie ihn aus seinen Gedanken.

„Wir haben viel durchgemacht“ und das war wieder ungelogen. Mehr als viele andere

„und ich habe immer versucht dich vor allem zu beschützen.

Es ist eine Art Trieb oder Reflex. Egal was es ist ich kann es nicht abstellen, doch in dieser Situation konnte ich nicht viel für dich tun“

Ihr Gesicht zeigte Verwunderung.

Als hätte sie eine derartige Aussage nicht erwartet

„Du leugnest es nicht“ gab sie entgeistert von sich

„Was leugne ich nicht?“

„Das du etwas für mich empfindest?“

„Ich…“ doch ehe er etwas sagen konnte, platze Shikamaru aufgewühlt in das Zimmer und berichtete

„Eure Hoheit verzeiht die Störung aber so eben ist Prinz Neji vor unseren Mauern eingetroffen und wünscht eine Audienz“

„Mein Cousin?“ gab Hinata mit zittriger Stimme von sich.

„Ja. Du bleibst hier und ruhst dich aus, wie der Arzt es gesagt hat. Ich kümmere mich darum“

„Aber…“ wollte sie protestieren, wurde aber unterbrochen

„Kein aber. Neji ist gefährlich und er hat nur das Recht mit mir zu reden.

Einen Gespräch mit einem meiner Gäste muss ich erst zustimmen.“

Damit stand er auf und befahl „Shikamaru du bleibst hier und passt auf Hinata auf für den Fall, dass dies noch irgendein Überfall sein soll“

„Wie du wünscht“

„Ich gehe und beschere ihm das Vergnügen meiner Anwesenheit“

Wer wird sie sein?

Naruto hatte veranlasst wie es sich gehörte Neji im Thronsaal zu empfangen.

Er nahm auf seinem Thron Platz und sowohl Neji selbst als auch einige Männer die seiner Leibgarde angehörten betraten den Raum.

Neji hatte braune dunkle Haare, die ungefähr so lang waren wie die von Hinata, nur nach hinten gebunden und er trug ein weißes Gewand.

Seine Augen waren die gleichen wie die von Hinata, nur die Miene war wesentlich argwöhnischer als ihre.

Er war ungefähr genauso groß wie Naruto selbst und wirkte bereits vom Ersteindruck kaltherzig.

„Was wünscht ihr Prinz Neji, dass ihr mich schon persönlich aufsucht“ fragte Naruto ohne mit der Wimper zu zucken.

„Ich fordere meine Cousine Hinata und da ich weiß, dass sie sich in eurer Obhut befindet wollte ich persönlich reisen um sie zu holen“ Seine Stimme war rau und tief. Passend zu seiner Aura.

„Hinata ist unpässlich. Tut mir Leid“ und nein es tat ihm überhaupt nicht leid.

„Hm…“Sein Gesichtsausdruck zollte von leichter Verärgerung auf seine Aussage hin, die er versuchte zu verstecken, weswegen Naruto selber grinsen musste.

Vielleicht bereitete es ihm ja hin und wieder Freude andere Menschen wirklich zu nerven.

Ob dies schon als sadistischer Charakterzug gelten konnte? Naja ist ja auch egal.

Nejis Züge entspannten sich wieder

„Ich hörte Hinata hat sich heute in eurer Arena bewiesen. Wie kommt es, dass ihr jemanden von ihrem Geblüt an solchen Barbareien teil nehmen lasst.“

„Das Gesetz besagt, dass jeder kämpfen darf, der es wünscht.

Hinata ist da nicht ausgeschlossen, aber wenn sie schon mit Vorwürfen um sich schmeißen frage ich mich was ihnen einfällt mein Versteck anzugreifen“ Direkt und konkret. Das war die Art König, die er sein wollte. Zwar hatte man ihm auch Manieren und Umgangsformen beigebracht, jedoch sah er nicht ein mehr als nur höflich gegenüber einem unerwünschtem Gast zu sein...Die Höflichkeit hatte er ja nicht mal verdient.

„Hinata….Sie haben kein Recht sie bei sich zu behalten. Sie ist nicht ihr Eigentum“ Zugegebenermaßen...Er sah das anders. Nachdem er den Krieg gewonnen hatte, war sie sehr wohl sein Eigentum. Er nannte sie nur nie so. Warum wusste er nicht. Vielleicht aus Respekt vor dem Mädchen, dass er die letzte Zeit kennen gelernt hatte.

„Hinata war im Krieg gegen mein Land präsent und ist dementsprechend meine persönliche Kriegsgefangene, allerdings bezeichne ich sie eher als Gast, da es ihr frei steht jeder Zeit zu gehen sofern sie es wünscht“ auch wenn er ihr Letzteres mit der Anzahl an Menschen, die ihren Tod wünschten doch eher verweigern würde.

„Dann fordere ich, dass sie sich an diesem Gespräch beteiligt und uns ihre Meinung ohne äußere Einflüsse kund tut“

„Wie gesagt. Hinata ist…“

„Anwesend“ halte es plötzlich durch den Saal und sowohl Neji als auch seine Männer drehten sich zum Eingang um.

Hinata stand da und riss Naruto damit aus dem Konzept.

Was hatte sie hier verloren?

Was zum Teufel fiel ihr ein seine Anweisungen zu missachten…Warte dumme Frage:

Wir reden hier von Hinata, aber was war mit Shikamaru?

„Hinata Shikamaru sollte doch auf dich Acht geben“

Zielstrebig ging sie auf Naruto zu ohne Neji auch nur eines Blickes zu würdigen und stellte sich neben ihn woraufhin er sich erhob.

„Ich habe ihn eventuell ausgetrickst“ gab sie zurückhaltend zu.

Er hob eine Augenbraue und sah sie fragend an

„Es geht ihm gut keine Sorge.

Er ist nur bewusstlos und wenn er aufwacht vermutlich verärgert“

Er seufzte, kam ihr näher und meckerte im Flüsterton

„Kannst du nicht einmal tun was ich dir sage? Ich habe dich doch gewarnt, dass Neji gefährlich ist. Er wollte dich töten lassen!“

„Und diesem Gesicht will ich selbst in die Augen sehen Naruto“

Da war sie wieder! Die Hinata, die sein Herz und oft seine Fassung gestohlen hatte. Die Hinata, die einen eigenen Kopf hatte, so eigensinnig war, dass sie ein gesamtes Reich als Frau! regieren konnte. Die Frau, die alle Männer zurecht stutzen konnte und bei der er wusste. Es würde nichts bringen sie von seinen Wachen wieder raus schleifen zu lassen.

Er gab einen genervten, jedoch sich geschlagen gebenden Laut von sich „Weißt du an Sturheit hättest du ruhig verlieren können“ Dann hätte er es um einiges einfacher gehabt.

„Wohl kaum. Ohne das komm ich bei dir nicht weiter“

Er musste einen Augenblick grinsen und dachte sich da hatte sie recht.

„Das wäre ja auch der Sinn dahinter“ antwortete er.

„Verzeihung“ gab Neji von sich, der von den Beiden eben nur Geflüster hören konnte

„Wir waren mitten in einem Gespräch und ich würde gerne damit fort fahren“
 

Hinata betrachtete Neji….Ihren sogenannten Cousin.

Familienähnlichkeit war ohne Zweifel zu erkennen, doch in seinen Augen blitze etwas Dunkels und Finsteres auf, dass sie weder von Hanabi, noch von sich selber kannte.

„Meine liebe Cousine würdest du mir die Freude erweisen dich begrüßen zu können“

Naruto schaute ihn nur starr und mit wenig begeisterter Miene an, während sie langsam auf ihn zu ging.

Es schien so als würde Naruto jeden Atemzug beobachten den ihr Cousin tat.

Er hatte 6 Männer um sich die seiner Leibgarde vermutlich angehörten.

Naruto hatte ebenfalls 6 um sich, aber nochmal soviel um Nejis postiert.

Also was konnte er ihr schon bei den ganzen Männern an tun versuchte sie sich einzureden. Jeder Andere Gedanke würde sie nervös machen und das konnte sie sich gerade nicht erlauben.

Sie blieb direkt vor ihrem Cousin stehen und blickte zu ihm hoch.

Er lächelte. Kein freundliches, sondern eher ein siegessicheres Lächeln, dass in eine Umarmung über ging.

Sie konnte es in diesem Moment auch nicht glauben, dass er sie zu ihr zog und in den Arm nahm mit den Worten

„Es ist schön dich wieder zu sehen“, doch bei dem was er ihr ins Ohr flüsterte wurde ihr schnell klar, was diese Geste zu bedeuten hatte.

„Jetzt hör mir genau zu. Ich weiß nicht wie du es geschafft hast seine Gunst nach all dem wieder zu erlangen, doch du wirst nicht ewig hier bleiben können und wenn du nicht freiwillig mit mir mit kommst werde ich einen Weg finden wie du keine andere Wahl mehr hast als zu gehen. Denk daran Sasuke ist nicht der Einzige der die Lügen, die du ihm auftischt kennt.“

Damit ließ er sie los und Verwirrung blieb zurück.

Fast niemand wusste, dass sie ihr Gedächtnis verloren hatte.

Dementsprechend wurde sie auch behandelt von den Menschen, doch von welchen Lügen sprach Neji.

Was hatte sie noch Naruto angetan, abgesehen davon ihn niederzustechen.

Würde dies wirklich dafür sorgen können, dass er sie raus schmiss

„So meine liebe Cousine. Ich habe dem König eben erklärt, dass ich mir wünsche deine Meinung zu hören ob du hier verweilen willst oder mit mir gehen willst“

„Meine Meinung….“ Sie hielt einen kurzen Moment inne, ehe sie zurück zu Naruto lief und sich wieder neben ihn stellte.

„Tut mir Leid aber ich bleibe hier!“ denn egal was es ist.

Wenn sie mit ihm gehen würde, würde es nicht lange dauern bis ihr tot sie ereilt und ob das ihr lieber war, als ein Geheimnis dessen Ausmaß sie nicht kannte, wusste sie nicht.

Sie konnte die Verärgerung in seinem Gesicht deutlich sehen, doch das Einzige was er tat war in ruhigen Ton zu sagen „Verstehe. Dann werde ich gehen, wenn das dein Beschluss ist Hinata“

Sie schwieg aufrecht und sah ihrem Cousin dabei zu wie er sich umdrehte und einen Schritt tat eher er sich flink wieder umdrehte und etwas Glitzerndes nach ihr warf in Höhe ihres Gesichtes, doch wenige Zentimeter bevor es sie erreichte setzten sich ihre und Narutos Reflexe in Gang.

Naruto war derjenige der es wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht abfing. Sie war den Bruchteil einer Sekunde langsamer als er und griff somit nur seine Hand, anstelle des Gegenstandes.

Ihre Blicke trafen sich und er kritisierte spöttisch

„Zu langsam“

Sie schaute auf das was Neji geworfen hatte und stellte fest, dass es ein kleines Messer war.

Klein, fein aus silber, aber scharf ohne Ende.

Hätte Naruto nicht rechtzeitig reagiert wäre sie vermutlich tot.

Dementsprechend wurde sowohl Neji als auch Naruto zornig über diesen Versuch.

Der König richtete seine Aufmerksamkeit nur noch auf ihn und sprach mit drohender Stimme.

„Das hier ist eine Missachtung meiner Autorität und zollt von fehlendem Respekt.

Dementsprechend werde ich diese Aktion auch handhaben.

Neji Hyuga ab dem heutigen Tage sind weder du, noch deine Männer in diesem Land willkommen.

Ihr seid verbannt und sollte auch nur einer von euch je hier wieder gesehen werden, werdet ihr ungeachtet des Standes hängen. Nun geht damit ich eure hässlichen Visagen nie wieder ertragen muss“

Die Wachen stellten sicher, dass Neji das Schloss verließ, sodass nur noch die Leibgarde bei ihnen blieb.

Naruto seufzte und wandte sich ihr zu, das feine Messer immer noch in der Hand.

„Das meinte ich mit gefährlich. Er will um jeden Preis deinen Tod“

„Warum? Habe ich ihm irgendwas angetan?“

„Nein es geht nur um die Erbfolge. Du stehst über ihm in der Erbfolge. Wenn du stirbst ist Hinabi noch nicht alt genug um zu regieren und er erhält euer Land“

„Was will er damit. Unser Land hast du doch zerstört“

„Ja aber es gibt viele Menschen, die der rechtmäßigen Thronerbin noch treu sind.

Daher auch die Hochzeit mit Sasuke. Sie galt nur zur Stärkung Beider Länder und auch jetzt hätten die Uchiha nicht wenig davon, wenn Sasuke dich heiratet“

„Ich will nicht heiraten. Ich will niemanden gehören und ich werde ganz sicher nicht aus politischen Gründen heiraten“

„Eines Tages musst du es“ und es hörte sich so an als würden ihm diese Worte schwer fallen, weswegen sie sagte

„Ich muss gar nichts. Ich habe doch kein Reich mehr an das ich denken muss und du sagtest selber, dass ich nur noch deine Kriegsgefangene bin“

„Jede Frau, ungeachtet des Standes, muss einestages heiraten.“

„Ja aber sicher nicht Sasuke“ Sie schaute in seine blauen Augen, dann auf die Hand, die Nejis Messer in der Hand hielt. Vorsichtig nahm sie seine Hand in ihre zierlichen Hände und betrachtete die Waffe.

"Wenn ich heirate will ich nicht daran denken müssen was das Beste für Andere ist..." Sie hob wieder den Kopf und sah wieder direkt in seine Augen "sondern daran, was oder wer das Beste für mich ist" und für einen kurzen Moment herrschte Frieden in ihrem Kopf. Naruto machte keine Anstalten dafür die Hand weg zuziehen oder dergleichen. Im Gegenteil

Er lächelte sogar leicht, ehe es wieder verstummte als ihm ein Gedanke kam

„Was hat Neji eigentlich zu dir geflüstert?“ Langsam nahm sie ihre Hände wieder zu sich.

„Das er Einiges über mich wüsste, dass nicht ans Licht kommen soll weswegen ich besser mit ihm gehen sollte“

„Erpressung…Interessant.“

„Weißt du was er meint?“

„Nein…Es gibt zu viele Dinge die du ausgefressen hast, als das ich jetzt sagen könnte worauf er hinaus will“ Trauriger weise war das wahr.

Deshalb musste sie es wohl auf eigene Faust herausfinden. Heute Nacht!
 

Sie und Naruto legten sich nachdem ganzen Aufruhr schlafen, in ihre Gemächer.

Sie legte sich ins Bett, aber ohne die Augen zu schließen.

Sie wartete nur darauf, dass Naruto einschlief und rührte sich erst, als sie sicher war, dass er es auch tatsächlich tat.

Leise schritt sie durchs Zimmer, zog sich wieder die Kampfmontur über und ging auf Narutos Waffenschrank zu.

Sie nahm sich so leise sie konnte zwei Dolche raus und ein kleines Messer, dass sie in ihren Stiefeln versteckte hervor und verließ das Zimmer.

Vor dem Zimmer patrollierten Wachen.

Eine links rum, die andere rechts rum. Sie standen mit dem Rücken zu ihr… Zu ihrem Glück.

Leise zog sie sich ihre Kapuze über und fühlte sich beschränkt in ihren Möglichkeiten.

Sie konnte nicht nach links, nicht nach rechts und auch nicht einfach mitten durch, ohne dass die Wachen sie entdecken würden.

Kämpfen ging auch nicht, da Naruto und weiß Gott wer das hören würden.

Ihre Augen gingen zu einem der Dolche über die sie mit sich trug.

Sie musste an ihnen vorbei, doch musste das wirklich sein?

Nein…Töten war das Letzte worauf sie zurück greifen wollen würde nachdem, was Letztes Mal passiert war.

Ihr Blick schweifte um den Raum, suchte verzweifelt nach etwas, dass ihr helfen können würde und wurde fündig.

Sie sah einen Kerzenständer der an der Wand rechts von ihr hing, schlich sich langsam und leise dahin und entnahm diesen Geräuschlos.

Die Wachen standen immer noch mit dem Rücken zu ihr.

Sie schlich vorwärts zu dem weiter rechts stehenden und schlug ihn damit nieder.

Der Linke wollte gerade einen Laut von sich geben als sie den Kerzenhalter nach ihm warf und genau seinen Kopf traf.

Beide waren direkt bewusstlos. Diese Vorgehensweise war zwar auch nicht die Leiseste aber immerhin hatte sie niemanden getötet.

Der Rest des Schlosses war kein großes Problem mehr, denn auch wenn sie es nicht gut kannte, schaffte sie es ohne rohe Gewalt unbemerkt an den übrigen Wachen vorbei in die Stadt hinein.

Die Stadt war von Laternen, in den Feuer brannte, erhellt.

Der Boden, den sie entlang lief gepflastert mit Steinen und die Häuser, die sie kreuzte langweilig gleich aussehend.

Bilderbuchhäuser konnte man sagen, doch auch bei Nacht sahen diese Finster aus.

Kein Bewohner lief auf den Straßen. Herrschte hier etwa eine Ausgangsperre?

Wenn ja sollte sie doppelt so gut drauf aufpassen, dass sie niemand sah, doch auch dies brachte für sie keine Probleme mit sich.

Sie öffnete auf dem Weg einen Zettel, den sie zuvor immer mit sich getragen hatte. Es war der Zettel, den Sasuke ihr bei ihrem letzten Treffen zugesteckt hatte.

Bei allem, was vorgefallen war, war es tatsächlich ein Wunder, dass sie das Papier noch hatte.

Auf diesem war, wie erwartet eine Adresse abgebildet zu der sie sich begab. Dabei hatte sie verdächtigerweise keine Probleme auf den Weg dahin oder Menschen, die ihren Weg kreuzten.

Die ersten Menschen, die sie hörte waren, als sie an ihrem Zielort angekommen war. Sie befand sich vor dem Eingang einer sogenannten Bar, die sie laut und deutlich hörte, weil die Türen marode und nicht ganz dicht schienen. Sie sah auch durch die Spalten unten Licht herausströmen.

Also hatte die Adresse sie tatsächlich in eine Bar geführt…Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, aber egal.

Sie trat hinein und merkte dabei, wie die Geräuschkulisse von schreienden Stimmen, aneinander gestoßenen Gläsern und fließendem Alkohol sich verstärkte.

Zuvor war sie eher dumpf zu hören, doch nun hörte sie alles. Genauso, wie sie alles sah.

Sie befand sich auf einen freien Gang zwischen den Tischen, der zum Tresen der Bar führte und desto näher sie zu dem trat, desto mehr Blicke fielen auf sie gefühlt.

Unbehagen breitete sich in ihr aus. Wer, der nicht gerade begehrt im Land war würde es auch mögen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen...Warte...Sie wusste es. Sie nicht!

Sie schritt weiter zu ihrem Ziel voran, bis zu dem Moment, an dem sie plötzlich einen Klaps auf ihrem Hintern spürte.

Rasch, schockiert, mit steigender Wut, drehte sie sich um und sah einen Mann mit hellen Haaren, dunklen Augen und einem selbstsicheren Grinsen auf den Lippen.

Bei dem Anblick seiner widerwärtigen Miene stieg die Wut nur noch mehr die Wut hoch. Sie wusste nicht, was sie beim Umdrehen erwartet hatte. Jemanden mit Manieren, der sich entschuldigte...Wohl kaum.

Der Mann stand auf und kam ihr näher, immer noch das dreckige, selbstsichere Grinsen auf den Lippen, dass ihre Wut nur immer mehr steigerte, bis sie seine Nähe spüren konnte... Seinen Atem, seinen Geruch, und entschied, dass es genug war.

Sie erhob die Faust gegen ihn und traf seine Wange, kurz bevor sie mit ihm Fuß seitlich gegen sein Schienbein trat, mit einer Wucht die reichte, um ihn zum Stürzen zu bringen, doch das reichte nicht, denn kaum lag er auf dem Boden zog sie eins ihrer Messer hervor, unwissend was sie nun damit tun würde.

Die Wut in ihr war immens. Als würde es in ihrem Inneren kochen, doch wieso? Wieso konnte eine derart unwürdige Geste sie so sehr provozieren. Wieso griff sie zur Waffe? Wieso ließ sie zu, dass ihre Hand sie zum Töten verleitete.

War die Hinata, die das Messer auf die Kehle des Mannes zu bewegte etwa die sogenannte Alte Hinata, die sie niemals hätte sein wollen?

„Hinata“ brüllte eine Stimme, ehe ihr Handgelenk gepackt wurde und sie instinktiv zur Seite schaute. Es war die Person nach der sie die ganze Zeit gesucht hatte…Sasuke.

„Was tust du da?“ harschte er sie an mit wütend funkelnden Augen, doch sie antworte nicht. Sie spürte nur den Druck auf ihrem Handgelenk und den Impuls zu töten, der nur langsam nach gab

„Ich…“ Mehr bekam sie nicht raus, als ihre Augen die tödliche Waffe in ihrer Hand fixierten.

Sasuke musste daraufhin seufzten, nahm ihr die Waffe ab und zog sie in den Abstellraum hinter dem Theresen. Den Mann, die sie zuvor angriffen hatte, ließ er einfach da stehen, ohne sich weiter um ihn zu kümmern. Währenddessen stapelten sich um sie herum Regale mit Flaschen und vielem Anderen Zeug für das sie jetzt gerade kein Interesse aufweisen konnte.

Die Tür hinter ihnen viel zu und Sasuke redete nicht viel weniger wütend auf sie ein

„Also was sollte das? Als ich dir die Adresse gegeben hatte war das keine Einladung zum Aufmerksamkeit auf sich ziehen“

„Es tut mir Leid“ und das tat es ihr wirklich.

Jetzt wo sie die Dinge besser realisieren konnte wurde ihr immer mehr bewusst, was sie beinahe getan hätte.

„Ich weiß nicht warum ich das…“

„Natürlich weißt du es!“ unterbrach Sasuke sie rasch

„Du hast seit dem ich dich kenne nie Skrupel gehabt schon gar nicht, wenn es um Männer geht.

Der Einzige Moment, an dem ich etwas Menschlichkeit in dir sehen konnte war als ich erfahren habe warum du so bist“

In diesem Augenblick spitzten sich Hinatas Ohren und sie hackte ohne zu zögern nach

„Warum?“

Erst zeigte Sasuke Verwunderung über ihre Aussage, doch dann kehrte er schnell wieder zu seiner Verärgerung zurück

„Oh bitte das weißt du genau“

Stimmt ja er glaubte, dass sie ihr Gedächtnis nie verloren hatte und das sie immer noch die Hinata sei, die er kannte. Da sie ihm nur nicht trauen konnte, weil sie nichts über ihn wusste, sollte das auch wohl so bleiben, doch wie könnte sie an die ihr fehlende Information kommen ohne ihre Tarnung zu verlieren.

„Hör zu Neji war bei mir und hat mir gedroht mir Naruto Gunst zu rauben“

Sasuke grinste einen kurzen Moment und gab einen spotteten Laut von sich

„Dabei wünsche ich ihm viel Glück. So wie es aussieht hat er dir sogar verziehen, dass du ihn niedergestochen hast und mal ehrlich was ist noch schlimmer als das?“

Auch wenn Sasuke es ins lächerliche zog war ihre Sorge durchaus echt und berechtigt!, wenn es um Neji ging, was sie in ihrem Gesichtsausdruck auch verdeutlichte und plötzlich verschwand das spöttische Grinsen auf seinen Lippen und seine Augen weiteten sich

„Warte….Nein…Das kann er nicht wissen!“

Auch wenn sie keine Ahnung hatte wovon er sprach musste sie nun mit spielen

„Und wenn doch?“

„Oh mein Gott“ Sasuke wirkte nun auch total aufgelöst und sie wusste: Endlich verstand er den Ernst der Lage. „Nein das kann nicht…Verdammt. Wenn das raus kommt sind wir Beide dran“

Er hielt sich seine linke Hand an die Stirn und versuchte scheinbar ruhig zu bleiben, während sie schwieg und sich erhoffte mehr Informationen von ihm zu bekommen.

„Unsere Verlobung, Die Hyuga Erbfolge, deine Gunst bei Naruto.

Das alles wäre hin und mit Glück würde man uns hängen…“

Er hielt einen kurzen Moment inne.

„Ok gehen wir objektiv an die Sache.

Neji hat einen Trumpf und wartet nur auf den richtigen Zeitpunkt um diesen auszuspielen. Die Einzige Möglichkeit um das alles zu gewinnen ist es ihm diesen Trumpf weg zu nehmen, doch wie…“ Seine Hand lag nun auf seinem Kinn und es folgte einen kurze Stille, ehe ihm ein Gedanke kam

„Ich habe eine Idee. Ich gebe dich frei. Unsere Verlobung diente nur zur Ablenkung und Abwendung schlimmer Dinge. Ich gebe dich frei damit du Naruto heiraten kannst.“

Schock breitete sich in ihr aus „Was?“ Naruto...Heiraten? Wenn sie nicht wüsste, dass das sein absoluter Ernst war, hätte sie schon beinahe gelacht, so unrealistisch, wie das klang in ihren Ohren.

„Ich weiß. Das ist nicht der Beste Plan, aber denke mal nach Hinata.

Wenn du Naruto heiratest bist du die Königin dieses Landes und kannst im Hintergrund die Fäden für Nejis Untergang ziehen. Du hättest eine machtvolle Position und wenn Neji das Geheimnis platzen lässt kannst du es als Königin im Keim ersticken mit Naruto an deiner Seite“

Zugegebenermaßen, wenn es realistisch wäre, fänd sie den Gedanken gar nicht mal so schlecht Naruto zu heiraten, allerdings nicht so wie Sasuke es beschrieben hatte und egal wie erwartungsvoll er sie auch anguckte, sie würde immer ihre eigene Meinung dazu haben, doch sie musste darauf eingehen, weil das das wäre was die Hinata tun würde, die Sasuke kannte. Außerdem gab es noch eine Sache, die ihr auf dem Herzen lag. Zwar wusste sie nicht, ob die Alte Hinata das tun würde, doch sie musste es versuchen.

„Wenn ich Naruto um den Finger wickeln soll verlange ich, dass meine Schwester in meine Obhut kommt“

Sasuke grinste wieder kurz „Wenn es um deine Schwester geht zeigt sich doch immer wieder, dass du noch ein Herz besitzt. Als dein Vater durchdrehte, weil er von dir und Naruto erfuhr, dich misshandelte und drohte das Gleiche mit Hanabi zu tun, hast du sie zu mir geschickt damit sie sicher sein würde“ Also war es richtig...Sekunde was? Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte und noch weniger, was sie antwortete.

„Und meinen Vater getötet…“ Sie sprach die Worte, als würden sie unbewusst über ihre Lippen kommen und das taten sie auch.

Naruto hatte ihr einst erzählt, dass ihr Vater an einer Krankheit verstarb, als sie 15 war, doch es würde zu ihrem Alten ich passen, dass sie es hatte nur so aussehen lassen, als wäre das der Fall und trotzdem konnte sie nicht fassen, was sie da hörte.

Sasuke nickte zustimmend. „Wenn du der Ansicht bist, dass Hanabi bei dir sicher ist, lasse ich sie zu euch eskortieren“

"Gut" Sie nickte nur noch als ihre Augen die Tür fixierten und sie darauf zu ging. Mehr als gehen wollte sie gerade nicht. Am Liebsten hätte sie geweint oder wäre zusammen gebrochen. Immerhin hatte sie gerade erfahren, dass ihr Vater sie vergewaltigt hatte und die Bestätigung dafür bekommen, dass sie ihn eigenhändig ermordet hatte dafür, doch um den Schein zu wahren, musste sie überleben. Sie blieb vor der Tür stehen und drehte sich noch ein letztes Mal um, schaute Sasuke an und dachte an das, was er von ihr verlangte.

Genau genommen hatte sie nun 3 Optionen.

1. Sasukes Plan befolgen, Naruto belügen, für sich gewinnen, hier bleiben und regieren.

2. Naruto um den Finger wickeln, bis sie genug Geld hatte, um mit ihrer Schwester abzuhauen und ein neues Leben zu beginnen und

3. Naruto die Wahrheit sagen und das Risiko eingehen, dass er sie dafür persönlich aufgrund von Verrates an ihrer eigenen Thronfolge niederstrecken würde. Vatermord wurde nicht gut gehandhabt. Weder hier noch sonstirgendwo und einschätzen konnte sie Naruto nur schlecht, wenn es um sie selber ging.

Vielleicht würde er sie ja auch verstoßen, weil er damit nichts zu tun haben wollte.

Sie drehte sich wieder zur Tür. Sie wusste noch nicht was sie tun würde, doch eines wusste sie.

Egal welche Entscheidung sie treffen würde, sie würde auch darüber entscheiden welcher Mensch sie war und in Zukunft sein würde.

Gewissheit

Als sie ihr Gemach betrat war es immer noch dunkel und Naruto schien seelenruhig in seinem Bett zu schlafen. Zu ihrem Glück hatte niemand sie erwischt oder ihre Abwesenheit bemerkt…dachte sie zumindest.

Die letzten Schritte waren es, die ihr zu ihrem Bett und damit zu ihrer Ruhe für heute fehlten, doch kaum hatte sie sich ins Bett gelegt, wurde sie gepackt, auf den Rücken gedreht und tja ratet welcher blonde Junge über ihr lag und sie mit seinen blauen Augen wütend anfunkelte.

Richtig Naruto, der scheinbar doch nicht schlief zu Hinatas Pech.

Er drückte ihre Hände gegen die weiße Bettdecke und sie wollte eigentlich ihre Entscheidung erst morgen bekannt geben, hatte nun aber wohl keine andere Wahl, als das vorzuverlegen.

„Wo warst du?“ harschte er sie an „Und wenn du mir nicht die Wahrheit sagst werde ich…“

„Ich war bei Sasuke“ unterbrach sie ihn schnell und er wirkte so, als hätte er nicht damit gerechnet, dass sie tatsächlich die Wahrheit sagt.

„Es tut mir Leid, dass ich mich weg geschlichen habe, aber wenn ich dir erzählt hätte, dass ich versuchen würde herauszufinden, womit Neji mich versucht hat zu erpressen, hättest du mich nicht gehen lassen“

Sein Griff lockerte sich um ihre Handgelenke und die Wut, die zuvor noch seine Augen füllte war wie verblasst oder besser gesagt in Neugier umgewandelt.

„Was hast du herausgefunden?“ erkundigte er sich in einer ruhigeren Stimme.

„Ich…Ich…“

Sie schaute ihn direkt in die Augen und sie wusste nicht woran es lag, dass sie kein Wort heraus bekam, als es um das Wesentliche ging.

War es, dass ihr Herz raste, weil er sich direkt über sie beugte oder einfach nur weil er sie kalt erwischt hatte mit seiner Konfrontation.

So oder so verstand Naruto schnell und stieg langsam wieder von ihr runter. Er setzte sich gegenüber von ihr auf die untere Betthälfte und fragte erneut noch ruhiger mit bemüht sanften Ton.

„Also was hast du herausgefunden?“

Sie richtete sich wieder auf und sprach so seelenruhig wie nur möglich „Ich habe erfahren, dass ich…“ und ehe sie es aussprach spürte sie, wie die Tränen in ihr hoch stiegen.

„Meinen Vater getötet habe“ Sie gab ihr Bestes nicht zu weinen, nicht vor Naruto.

„Er hatte kurz vor seinem Tod erfahren, dass zwischen uns etwas lief und mich deshalb…“

Sie konnte es und wollte es nicht aussprechen.

Die Worte die so einfach über Sasukes Mund fielen, konnte sie kaum in dem Mund nehmen. Das musste sie aber auch nicht. Narutos Augen weiteten sich nämlich, während sie es wieder mal nicht schaffte die Tränen zu unterdrücken und innerlich fluchte.

Warum musste sie jetzt weinen? Sie hatte nicht mal eine Erinnerung an die Misshandlung.

Vielleicht aber war es auch die Angst davor sie zu bekommen, die sie so schwach werden ließ.

„Hinata…Sag mir nicht…Er hat dir zur Strafe deine Ehre genommen?“

„Doch und ich hab ihn getötet weil er Hanabi das Gleiche antun wollte“

Typisch für den kaltherzigen Naruto, den sie zuerst kennen gelernt hatte wäre ihr zu sagen sie solle sich zusammenreißen oder es einfach zu ignorieren, doch das tat er nicht. Keines von Beiden. Stattdessen zog er sie zu sich und drückte ihren Kopf an seine Brust schweigend. Dabei wusste sie aber nicht, dass in diesem Moment sich für Naruto alles änderte.
 

Ich wusste es! hätte er am liebsten geschrien, doch angesichts Hinatas Zustandes sparte er sich dies.

Ewig hatte er den Gedanken, dass Hinata ihm die ganzen gemeinsamen Jahre nicht vorgespielt haben konnte und das ein Ereignis sie zu dem Monster gemacht hatte, dass ihn niedergestochen hatte.

Jetzt wusste er sogar welches. Zeitlich passte nämlich alles. Sie hatte kurz nachdem das alles passiert war um das Training gebeten und angefangen sich zu verändern.

Jetzt verstand er es!

Jetzt musste er sich nicht immer wieder die Frage stellen wer Hinata eigentlich war. Er wusste es genau und die Tatsache, dass sie ehrlich genug war, um dies mit ihm zu teilen zeigte ihm das Mädchen, dass er einst glaubt gekannt zu haben und nun wieder erkannte. Es gab eine Zeit da hatte Hinata ihm alles anvertraut, doch diese Zeit endete nachdem Tod ihres Vaters. Er könnte sich jetzt fragen, wieso sie ihm nie gesagt hatte, was ihr Schreckliches widerfahren war, doch jetzt schien ihm das erst einmal nicht relevant.

„Es ist alles gut Hinata“ sagte er mit einer ruhigen Stimme.

„Nein ist es nicht…Naruto was ist, wenn die Erinnerungen an diesen Vorfall wieder kehren.

Was ist wenn ich wieder so grausam und kaltherzig werde oder gar die Erinnerung alleine schon nicht verkrafte?“ schluchzte sie und er konnte hören, dass ihre Sorge mehr als echt war.

Ein kleiner Teil von ihm teilte ihre Sorge sogar, doch der Großteil war zum ersten Mal seit langem ungewöhnlich zuversichtlich und ja sogar ein wenig fröhlich, weshalb er ihr Gesicht vorsichtig in seine Hände nahm, mit den Daumen über ihre Wangen strich und diese Zuversicht versuchte mit ihr zu teilen

„Dann wendest du dich an mich dieses Mal. Ich helfe dir das zu überstehen und mit meiner Hilfe wirst du nicht mehr die alte Hinata. Das Einzige, was du tun musst ist mit mir zu reden“

„Und was kannst du dagegen tun“ schluchzte sie immer noch.

„Ich weiß, was es heißt seinen Vater ermorden zu müssen“ und die Erkenntnis bereitete selbst ihm Schmerz. Er nahm seine Hände von ihr, ehe er wieder ein Lächeln auf seine Lippen setzte und spottete „Und sonst wenn du drohst dich zu verändern schmeiß ich dich beim Training eben so oft auf den Boden bis du freiwillig nicht aufstehst“ Hinata kicherte kurz, woraufhin er leicht mit den Schultern zuckte.

„Ob du es glaubst oder nicht. Das ist mein voller Ernst“

Sie senkte den Kopf und lächelte ihn anschließend an. Die Tränen schienen schon fast verschwunden zu sein, bis das Lächeln wieder verstummte

„Ich kann aber nicht ewig bei dir bleiben Naruto. Du kannst nicht ewig auf mich aufpassen“ und damit verschwand auch sein Lächeln.

„Du musst eines Tages heiraten und ich…“

„Wie kommst du jetzt auf das Thema?“ fragte er direkt.

„Sasuke hat mir nicht nur erzählt, was mir angetan wurde, sondern er meinte auch, dass die beste Lösung sei, dich zu heiraten, aber das ist…“

„wahr…“ unterbrach er sie erneut. „aber Hinata ich weiß nicht ob…“ doch ehe er weiter reden konnte, sprang die Tür auf und einige Wachen betraten das Zimmer.

„Eure Majestät. Nahe dem Schloss ist ein gewaltiges Chaos ausgebrochen. Feuer wütet, wohin das Auge reicht und die Bewohner werden willkürlich von Fremden ermordet“

Und schon waren seine Gedanken ganz woanders. Ohne zu zögern sprang er auf und befahl

„Versammelt meine Männer, macht die Pferde bereit. Ich werde mich der Sache persönlich annehmen.“

„Zu Befehl eure Hoheit“ Die Wache stürmte wieder heraus und Hinata erhob sich ebenso

„Ich gehe mit dir“ gab Hinata harsch von sich und rechnete vermutlicht bereits mit einem Nein oder nicht in diesem Leben, aber stattdessen verdrehte er nur kurz die Augen

„Ich würde ja nein sagen, da du eigentlich noch Bettruhe bewahren sollst, aber da ich fürchte, dass das nur dazu führt, dass du noch weitere Wachen von mir nieder schlägst und trotzdem deinen Willen bekommst, komm lieber mit.“

Damit ging er auf seinen Waffenschrank zu und suchte sich und Hinata das Nötigste heraus.

Sie machten sich Beide schnell fertig und rüsteten sich kampfbereit mit Waffen und Schutz, ehe sie zum Ausgang liefen und bereits erwartet wurden von seiner engen Gefolgschaft auf ihren Pferden. Shikamaru, Kiba und eigentlich alle mit Außnahme von seiner Schwester waren dabei.

Selbstsicher stieg er zunächst wortlos auf sein Pferd, ein großer schwarzer Hengst auf dem er seinen Platz einnahm. Er reichte Hinata seine Hand und zog sie hoch, als sie diese annahm. „Halt dich an mir fest“ befahl er in sanfter Stimme, ehe diese lauter wurde.

„Solange ich herrsche werden Menschen nicht willkürlich ermordet. Zeigen wir diesen Fremden wessen Zuhause das hier ist und wessen Zorn sie geweckt haben“

So wie Naruto voller Selbstsicherheit brüllte konnte nur ein König reden und so wie sein Gefolge „Ja“ schrie nur ein guter Herrscher, auch wenn er sich selber kein Urteil über seine eigene Person bildete. Sein Gefolge spiegelte sein eigenes Bild als König wieder.

Hinata schlang ihre Arme um seine Taille und hielt sich an ihm fest, ehe er los ritt. Gefolgt von seinen Leuten dicht hinter ihm.

Sie ritten ungefähr 10 Minuten, ehe sie im Dorf ankamen.

Die Flammen wüteten, wo er auch nur hinsah. Das Volk rannte schreiend kreuz und quer und vor Fremden, verdeckt durch ihre dunkle Kleidung und Gesichtslosen Masken, davon.

Die Pferde wurden unruhig, schon beim Anblick des Feuers, doch ehe sie die Kontrolle verloren, sprangen sie alle runter von den Pferden, als sei es geplant, doch das war es nicht. Es war reiner Instinkt, den jeder seiner Leute besahs…selbst Hinata.

„Bleib in meiner Nähe“ brüllte er zu ihr, als er auf dem Boden landete und holte, so wie sie auch seine Dolche hervor.

Er rannte voraus. Unerschrocken von dem Bild, dass sich vor ihm lieferte.

Die Menschen, Frauen,Männer,Kinder rannten panisch um ihr Leben. Häuser erlagen den Flammen und der Schmerz eines jeden, den es traf war unverkennbar. Das Chaos stets im Auge, rannte er weiter, noch ohne Ziel, als ein Schrei folgte. Hinata blieb stehen und drehte sich zum Ursprung.

Er tat es ihr gleich. Der Schrei kam von einem kleinen Mädchen, das in einem Haus in Flammen stand.

Es drohte einzustürzen, doch das konnte er nicht zu lassen.

Hinata hatte den gleichen Impuls wie er, doch er kam ihr zuvor und rannte los.

Das kleine Mädchen im Fokus und trotzdem spitzen sich seine Ohren, als er einen lauten schrillen Ton, der sein Augenmerk kurzzeitig nach hinten richtete, vernahm.

Es war Hinata, die den schrillen Ton von sich gegeben hatte.

Sie wurde von hinten gepackt und versuchte sich aus einem Würgegriff zu begreifen.

Instinktiv griff Naruto zu einem seiner Dolche und warf diesen mit voller Wucht auf den Feind, ehe er sich wieder auf sein eigentliches Ziel konzentrierte.
 

Der Dolch traf direkt in das rechte Auge ihres Angreifers und durchbohrte seinen Schädel fast vollständig. Der Körper fiel zu Boden und Hinata betrachtete den Gefallenen.

Merkwürdig, dass sich ihr bei dem Anblick nicht der Magen umdrehte.

Im Gegenteil sie empfand sogar ein wenig Bewunderung für Naruto, wenn sie bedachte, wie viel Kraft es kostete einen Schädel mit einem Wurf fast vollständig zu durchbohren.

Soviel Kraft hatte sie selber vermutlich nicht, doch vielleicht genug um den Dolch wieder herauszuziehen.

Sie packte mit Beiden Händen den Griff des Dolches, drückte den Fuß gegen den Kopf des Gefallenen und versuchte mit ganzer Kraft den Dolch herauszuziehen.

Viele Menschen hätte der Anblick eines Dolches, den sie nur langsam aus dem Gehirn ziehen konnte ohnmächtig werden lassen oder Schlimmeres, doch ihr drehte sich nicht mal der Magen um.

Sie musste auch nicht den Blick abwenden.

Sie fixierte die Waffe genau, ehe sie den Dolch in ihren Händen hielt und die Leiche schlaff zu Boden fiel.

Einen kurzen Moment wunderte sie sich darüber, wie unberührt sie sich die blutverschmierte Waffe aneignete, doch dann erinnerte sie sich daran, dass ihre erste erlebte Erinnerung seit ihrem Gedächtnis Verlust das Aufwachen auf einem Schlachtfeld war.

Tote hatte sie bestimmt, als vermeidliche Killerin genug gesehen.

Das würde es wohl erklären.

Ihre Augen richteten sich in die Richtung des Hauses.

Sie sah weder das Mädchen, noch Naruto, nur wie das Haus einstürzte...

„Nein“ brüllte sie. War er noch im Haus? Hatte es ihn erwischt? Die Unsicherheit setzte ihre Füße von alleine in Bewegung.

Sie rannte auf die Trümmer zu und noch ehe sie an kam lief ihr das Mädchen entgegen, unversehrt.

Ein kleiner Funken Hoffnung kam in ihr auf, weshalb sie das kleine brünette Mädchen packte und fragte

„Wo ist er? Wo ist Naruto?“

Ihre blauen Augen ließen nur Tränen über ihre Wangen kommen, weswegen sie schluchzte und in eine Richtung zeigte. Hinata rannte mit pochendem Herzen und einer Gänsehaut, die sie vorher noch nie gespürt hatte in die Richtung.

Was war, wenn ihm etwas zugestoßen war oder Schlimmeres….

Nein so durfte sie nicht denken! Das war der falsche Zeitpunkt, um in Panik zu geraten.

Plötzlich hörte sie Geräusche und lauschte näher, ehe sie versuchte diesen zu folgen.

Langsam und leise, während ihr pochendes Herz versuchte alles zu übertönen, konzentrierte sie sich nur auf diese Geräusche, bis sie ihn sah…

Naruto kroch auf dem Boden aus einem Trümmerhaufen hervor.

Sie rannte ohne zu zögern auf ihn zu, kniete sich zu ihm runter und entfernte hastig einige Holzbretter, die auf seinem Rücken lagen.

„Naruto. Ist alles in Ordnung“ fragte sie ernsthaft besorgt, nachdem sie die Holzbretter entfernt hatte.

„Ja das wird wieder“ gab er stockend von sich, während er langsam versuchte sich wieder aufzurichten.

„Mich haben nur einige Holzbretter getroffen…Es sind nur ein paar Splitter und Prellungen“ und tatsächlich. Hinata betrachtete seinen Körper genauer und er hatte ohne Zweifel keine schwerwiegende Verletzung davon getragen.

Erleichtert seufzte sie auf „Hast du eine Ahnung welch ein Glück du hast?“

Naruto hatte es auf seine Knie geschafft, richtete seinen Oberkörper auf und schaute sie mit ernstem Blick an

„Darum bin ich los gerannt. Dir wäre so ein Glück vermutlich nicht zuteil geworden“ und diese Aussage konnte sogar stimmen. Es gehörte eine Menge Glück dazu bei solch einer Tat nur mit Prellungen davon zu kommen.

Hätte er sie los rennen lassen und sie hätte auch nur eine Sache anders gemacht, als er, könnte sie tot unter Holz und Asche begraben liegen. Diese Erkenntnis stimmte sie nicht sehr freudig

„Naruto…“ gab sie leicht betroffen von sich, ehe er wieder auf seine Beine fand und ihr die Hand reichte

„Die Menschen hier sind mein Volk. Als ihr König ist es meine Pflicht mich für ihren Schutz zu opfern, wenn es sein muss. Du hast damit nichts zu schaffen“

Ihre Miene wurde ernster, doch sie ergriff seine Hand und richtete sich ebenso auf

„Doch das habe ich, denn ich werde niemals tatenlos zusehen, während jemand meine Hilfe gebrauchen könnte. Egal um wem es sich handelt oder wessen Volk“

Narutos Augen vergrößerten sich ein wenig und einen kurzen Moment hielt er inne, ehe sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.

„Ich sehe es. Manchmal, wenn du mich ansiehst sehe ich einen Blick in deinen Augen, der sowohl Sturheit, als auch Entschlossenheit widerspiegelt und weiß sofort, dass ich verloren habe“

Bei dem letzten Satz schmunzelte Naruto. Seine Gesichtszüge so locker und freudig gestimmt zu sehen bescherte ihr ebenfalls ein Lächeln auf den Lippen.

Grade wollte sie etwas erwidern, als Naruto „Runter“ schrie und sie hastig nach unten drückte.

Beide auf den Knien flog ein Pfeil über ihren Köpfen vorbei und sie richteten sich Kampfbereit wieder auf.

Der Mann, der den Pfeil auf sie geschossen hatte war mit gesichtsloser Maske verdeckt und kam seelenruhig auf sie zu.

„König Naruto Uzumaki. Eine Freude sie persönlich zu treffen“

Narutos Blick wurde finsterer „Diese Freude kann ich nicht erwidern“

„Schade. Ich habe einen Vorschlag für sie…“

„Ich höre…“

„Sehen sie das Haus da drüben“ Er zeigte mit dem Kinn hinter sie auf ein Gebäude, das von den Flammen nicht betroffen zu sein schien.

„Der Kriegsherr, der Hyugas persönlich wartet da auf sie.

Stellen sie sich ihm und das Morden auf ihre Bevölkerung hört auf. Rennen sie weg wie ein Feigling und wir werden hier alles und jeden den Erdboden gleich machen“

Mit diesem Satz verschwand der Bogenschütze und ließ sie Beide wieder alleine. Er diente scheinbar nur einem Zweck. Der Übermittlung eine Botschaft.

Naruto verschwendete keine Zeit und richtete sich auf, um loszulaufen, doch sie packte seine Hand und hielt ihn damit zurück.

„Naruto warte. Ich lass dich sicher nicht alleine gehen.“

Er drehte sich zu ihr um mit ernster Miene

„Ich wusste das das kommt. Das ist eine Sache zwischen mir und dem Kriegsherrn und nein es ist nicht dein Kriegsherr, wenn du dich das fragt. Es kann nur Nejis sein, denn Kriegsherr in deinem Reich warst immer du selber“

Diese Erkenntnis war neu für sie, wunderte sie allerdings nicht.

Wer selber genug Kampferfahrung und Ahnung hatte, konnte auch Kriegsherr werden. Vermutlich waren die Menschen nicht begeistert davon gewesen, dass eine Frau so viel Einfluss hatte, aber wer weiß vielleicht war das auch der Grund warum sie letztendlich erstochen wurde und trotzdem konnte sie nicht weiter darüber nach denken, denn das hier und jetzt verlangte die Anwesenheit ihres Kopfes vollständig.

„Demzufolge kann dir meine Hilfe nicht schaden“

Sein Gesicht näherte sich ihrem ein wenig

„Deine Hilfe bringt mir aber nichts, wenn du verletzt oder getötet wirst.“

„Das werde ich nicht!“

Er seufzte „Hinata…“

„Nein nicht. Ich begleite dich egal wohin und egal womit wir es zu tun haben.“

Seine Augen fixierten sie spürbar.

Sie hatte seine komplette Aufmerksamkeit und er war nicht gewillt den Blick von ihr zu lassen. „Wieso?“ fragte er mit ruhiger Stimme.

„Wieso hast du mich am Leben gelassen, als du mich gefunden hast?

Du hättest…nein du solltest mich töten für meinen Verrat, doch das hast du nicht.

Du hast mich bei dir aufgenommen und mich gepflegt jedes Mal, wenn mir etwas passiert ist. Abgesehen davon hast du mir bereits mehr als nur einmal das Leben gerettet und das werde ich dir nie vergessen. Also ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich werde nicht von deiner Seite weichen…Nicht dieses Mal“ Sie wollte ansetzen, um weiter zu reden, doch er kam ihr zu vor, in dem er sie zu sich zog und ihren Kopf an seine Brust drückte.

Sie ließ seine Hand los, damit sie über ihr Haar streichen konnte, während sein Herz pochte, wie verrückt.

Er atmete einmal spürbar tief ein

„Ich…Ich weiß, dass ich verloren habe du musst nicht weiter reden.

Ich habe dir doch gesagt, dass deine Augen dich verraten, aber pass auf dich auf.

Ich habe Nejis Kriegsherrn noch nie getroffen, doch ich habe genug gehört, um zu wissen, dass wenn auch nur ein Bruchteil der Gerüchte der Wahrheit entspricht, ich genauso sterben kann in diesem Kampf, wie er.

Darum werde ich nicht permanent in der Lage sein dich schützen zu können“

„Ich brauche keinen Schutz. Ich kann auf mich selber Acht geben Naruto“

Sie drückte ihr Gesicht enger an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn.

„Nein. Du vergisst, dass ich sowohl die alte Hinata, als auch die kenne, die nun vor mir steht.

Die alte Hinata, mit ihren gesamten Erinnerungen so blutrünstig, kaltherzig und gnadenlos sie auch sein konnte.

Ich musste mir nie Sorgen um sie machen.

In ihrer Gegenwart musste ich mir ehrlich gesagt mehr Sorgen um mich, als um sie machen“

Sie kicherte und einen kurzen Moment wäre sie nirgendwo lieber gewesen, als hier und jetzt in seinen Armen. Die Geste ließ sie vergessen, was um sie herum war. Die Körperwärme ließ eine gewisse Geborgenheit in ihr hoch kommen und seine Stimme brachte ihr das Lächeln auf die Lippen.

Seine Hände umfassten vorsichtig ihr Gesicht, sodass sie gezwungen war ihn in die Augen zu sehen.

„Das ist mein ernst“ sagte er und verzog dabei keine Miene

„Du bist zwar sie, hast aber nur einen Bruchteil ihres Wissens und ihrer Erfahrung.

Ich sehe es daran, wie du kämpfst. Du agierst aus reinen Instinkten. Die Frau aber, die ich ausgebildet habe, wusste ihre Gegner zu studieren und so zu erfassen, dass sie kaum eine Minute gegen sie überstanden.

Sie wusste ihre Bewegungen so abzustimmen, dass sie ihr Gegenüber verwirrte und leicht täuschen konnte.“

Er seufzte bedauerlich „Schlussendlich war sie sogar in der Lage zu töten, ohne zögern und genau das darfst du heute auch nicht. So ungern, wie ich es auch zugeben mochte:hast du die Chance ihn zu töten, dann tu es, sonst tötet er dich“

Und zum ersten Mal seit dem sie auf diesem Schlachtfeld lag wünschte sie sich ihre Erinnerungen zurück.

Sie wollte nicht die Frau sein, die Naruto hintergangen hatte, aber sie wollte die Kriegerin sein, die er in ihr sah.

Die Frau, die nicht nur bereit war alles zu tun um diejenigen zu schützen, die sie liebte, sondern auch die Fähigkeiten dazu hatte.

„Ich werde tun, was immer nötig ist damit wir Beide da lebend raus kommen...Versporchen“ doch im Moment blieb ihr nur das, was ihre Instinkte ihr boten und sie konnte nur hoffen, dass es reichen würde, um zu überleben.

Wilkommen zurück!

Die Holzdielen unter ihnen knatschten, als sie das Haus betraten. Ihre Schritte waren langsam und behutsam.

An den Wänden hingen Fackeln, die als Lichtquelle dienten, doch es war niemand zu sehen.

Ein Grund mehr auf der Hut zu sein.

Die Räume waren bis auf einigen Möbeln leer geräumt und die Ruhe beunruhigte sie.

Sie wusste hier würde ein Kampf auf sie warten, doch es war so ruhig… als plötzlich ein Messer vor ihren Füßen landete. Es bohrte sich in die Holzdielen und ließ sie Beide aufschrecken.

Ihr Herz schlug wie wild, als eine Person aus dem Schatten trat, begleitet von seinem Gefolge.

Vor ihnen stand ein großer, breitschultriger Mann mit langen dunklen Haaren, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren. Seine Augen waren dunkel, ebenso wie sein Bart.

Hinata identifizierte ihn als Anführer, weil er der Einzige unter den gezählten sechs war, der keine gesichtslose Maske trug.

„Naruto Uzumaki, ihr hättet alleine kommen sollen“

Er gab seinen Männern stumpf ein kurzes Handzeichen und sie stürmten auf sie zu.

Hinata zog die Dolche hervor mit einer Entschlossenheit, die ihren Ursprung beim Ziehen der Waffe nahm.

Vier Männer rannten auf sie zu, der fünfte stand treu mit Pfeil und Bogen neben seinem Herr, die Sehne des Bogens angespannt und auf sie gerichtet.

Naruto rannte los und stürzte sich ins Kampfgeschehen.

Sie wollte es ihm gleich tun, doch als sie sich rührte, löste sich der Pfeil aus seiner Sehne und schoss ihr entgegen. Blitzschnell stellte sie sich seitlich mit einem Fuß nach hinten und packte den Pfeil an seiner Mitte.

Wenige Sekunden verweilte der Pfeil in ihrer Hand, auf ihre Brust gerichtet, ehe sie realisierte, dass ihre Reflexe ihr eben das Leben gerettet haben…wiederholt.

Sie richtete den Pfeil von sich weg und warf ihn entgegen zu den Bogenschützen. Erfolgreich bohrte sich der Pfeil in seinen Bauch und ein Gegner ging schon mal zu Boden.

Ihre Augen suchten Naruto, der den Blick erwiderte und ein kurzes Grinsen von sich gab, doch kaum hatte sie dies realisiert, sah sie wie sich hinter Naruto ein Feind aufbäumte, bereit ihn niederzuschlagen.

Unerschrocken warf sie einen ihrer Dolche Naruto entgegen.

Unerschrocken duckte er sich und der Dolch flog an ihm vorbei in die Schulter des Angreifers.

Gerne hätte sie den Triumph Naruto auch mal gerettet zu haben genossen, doch dafür blieb keine Zeit, denn kaum hatte der Dolch seinen Weg gefunden, schon versuchte der Nächste sie mit seiner Klinge zu erwischen.

Gekonnt wich sie aus, sah sich aber in einer verzwickten Lage gefangen.

Naruto hatte auf seinem Weg zum Anführer einen weiteren durch einen einfachen Hieb mit genommen und widmete sich nun ihrem wahren Gegner, während sie einen Mann sowohl links als auch rechts von sich hatte.

Beide bewaffnet gewillt sie zu töten.

Sie wich einigen Hieben ohne Probleme aus und trat mit voller Wucht gegen die Hand von einem der Männer, sodass er seine Waffe fallen ließ.

Rasch drehte sie sich zum Anderen um und nutze dabei den Schwung der Drehung aus, um ihm ihre Hacke in die Hüfte zu rammen.

Die Wucht mit der ihr Fuß getroffen hatte brachte ihren Gegner ins Wanken und schließlich auf die Knie.

Plötzlich folgte ein Schlag, dem sie erneut ausweichen musste, doch dieses Mal nutze sie ihren Ellbogen und rammte ihrem Gegner diesen gegen seine Schläfe.

Er fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Einer war schon mal ausgeschaltet.

Sie betrachtete ihre Waffe und den Gegner, den sie vermutlich bewusstlos geschlagen hatte.

Den 2. erledigte sie, in dem sie noch einmal hinterher trat und genau seinen Kopf traf.

Sofort schaute sie zu Naruto und weitete die Augen mit Entsetzen.

Naruto wurde in eine Ecke gedrängt, mehrere Waffe auf ihn gerichtet, doch wo kamen die Gegner her? Sie hatte doch nur sechs gezählt...

Der Kriegsherr stand weiter weg vom Geschehen und musterte sie, genauso wie Naruto es tat, der sich keinen Millimeter rührte.

„Königin Hyuga“ sprach der Kriegsherr in einer ruhigen und bedrohlichen Stimme.

Die Augen immer noch auf Naruto gerichtet, stieg in ihr die Anspannung.

Er war umzingelt von Schwertern, die bereit waren ihn bei einer falschen Bewegung zu durchbohren.

„Ich hörte die Kampfkünste der Huyga Königin seien kaum zu übertreffen.

Davon will ich mich selber überzeugen“ Er stürmte auf sie zu, in der Hand einen Hammer, mit dem er versuchte sie zu treffen.

Sein Schlag ging daneben, doch ihr Konter ebenso.

Er schlug seinen Hammer ihr entgegen, doch sie sprang zurück und er traf nur den Holzboden und schlug ein Loch rein. Der Aufprall kam allerdings mit solch einer Wucht, dass es sie von ihren Füßen auf den Rücken riss.

Sie wollte aufstehen, doch da stand er bereits vor ihr und schrie

„Sprich dein letztes Gebet“ den Hammer erhoben.

Beinahe hätte sie der Hammer erwischt, doch sie konnte sich noch zur Seite drehen und auf die Füße kommen. Während sie sich auf die Seite drehte, konnte sie im Hintergrund aber noch hören, wie Naruto „Nein“ brüllte und Schreie folgten.

Sie konnte allerdings nicht zu ihm schauen, da sie direkt dem nächsten Schlag ausweichen musste.

Rechts und links sah sie im Augenwinkel, wie sie zwei weitere Männer umringten

„Wo kommen die denn her?“ fragte sie außer sich und der Kriegsherr antwortete mit einem siegessicheren Grinsen

„Ich habe für den Notfall immer zusätzlich Männer postiert und draußen warten noch viele mehr nur auf meinen Befehl. Ihr habt keine Chance“

Sie sah sich um. Naruto hatte es zwar mit Hilfe einer Fackel, die er auf seine Gegner geworfen hatte, geschafft seine Bewegungsfreiheit zurück zu erlangen, allerdings hatte der Kriegsherr recht. Es waren zu viele…

Und wenn er die Wahrheit sagte, dann wäre auch eine Flucht zwecklos.

Verdammt! Irgendwas musste sie doch tun können.

Was hätte die alte Hinata getan an ihrer Stelle.

Sie hätte sicher einen Ausweg gefunden...

Plötzlich wurde sie auf ihren Gedanken gerissen, als sie einer der Männer angriff und versuchte mit einem Dolch niederzustechen, doch bevor er sie erreichte wurde sie von etwas weg gerissen auf den Boden.

Es war Naruto der sie mit Schwung zu Boden, aber für einen kurzen Moment in Sicherheit brachte und sich von ihr runter rollte.

Sofort sah sie zu der Stelle, an der er vorher gestanden hatte und sah, dass zwei Männern blutend auf dem Boden lagen, während die anderen sich der Gruppe anschlossen, die nur wenige Meter von ihnen entfernt stand.

Panisch schaute sie zu Naruto und bemerkte, dass auch er blutete.

An seiner Hüfte färbte sich seine Kleidung rot.

Erschrocken und entsetzt sagte sie seinen Namen, doch er schmunzelte nur leicht

„Nur ein Kratzer. Das wird alles wieder“ sagte er und versuchte sichtbar seine Wunde zu verharmlosen und vielleicht auch die Situation, in der sie sich befanden, doch sie sah, dass sein Lächeln nicht echt war!

Er versuchte nur den Gedanken zu verdrängen, dass ihre Chancen das hier zu überleben mehr als nur schlecht standen.

Vermutlich merkte er selber, dass er damit kein Erfolg hatte, denn kurz darauf fluchte er

„Verdammt ich hätte dich an einen Pfeiler binden soll, anstatt dich mit zu nehmen“

Die Männer kamen immer näher, betont langsam, um sie länger auf ihren Tod warten zu lassen.

Ihre Hand zitterte, denn sie wusste, wenn Naruto so etwas sagte, dann hatte nicht nur sie wenig Hoffnung in den Ausgang dieser Konfrontation.

Trotzdem versuchte sie sich zusammen zu reißen und legte zitternd ihre Hand auf seine.

Verwundert betrachteten sie seine Augen. „Hinata…“

„Nein!“ Sie wollte nicht sterben.

Sie wollte nicht den Tatsachen ins Auge sehen, dass die Situation aussichtslos schien, auch wenn Narutos Augen die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage perfekt wieder spiegelten.

Sie wusste nicht wie sie es beschreiben konnte, doch in ihr brannte etwas darauf am Leben zu bleiben.

Es war eine kleine Stimme, die nicht aufgeben wollte.

Naruto nahm seine Hand in ihre und wendete den Blick nicht von ihr ab

„Ich liebe dich…Ich habe nie damit aufgehört und werde es vermutlich auch nie. Es tut mir Leid“

Und das war der Punkt, an dem wirklich jede letzte Hoffnung gestorben war.

Die Stimme in ihrem Kopf wurde lauter, bis sie verstehen konnte, was sie sagte und sich den Kopf festhalten musste vor Schmerz.

„Ich bin Hinata Hyuga. Aufgeben passt nicht zu mir“ und kaum hatte sie die Bedeutung dieses Satzes realisiert, drängten sich ihr Bilder, Stimmen, Erinnerungen in den Kopf.

So schnell, dass sie kaum erfassen konnte, was sich abspielte, schlussendlich es aber doch wusste…

Sie hatte ihre Erinnerungen wieder.

Von klein auf bis jetzt wusste sie alles wieder.

Manches erschreckend, düster und doch lieber verdrängt, doch auch fröhliche und harmonische Momente und wenn sie Naruto ansah. Mein Gott wie viel sie doch mit ihm verband. Sie wusste nur nicht ob sie in diesem Moment hätte lachen oder weinen können. Vermutlich Beides.

„Hinata?“ fragte er besorgt „Was ist mit dir?“

Wie seine bloße Stimme ihr Herz zum rasen brachte.

Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, doch dafür war es der falsche Zeitpunkt.

Schnell schaute sie sich um.

Die Männer hatten sie fast erreicht und ihr Gehirn suchte verzweifelt nach einem Plan das zu überleben und fand ihn.

„Naruto. Schnell gib mir einen Dolch“

Ohne Fragen zu stellen drückte er ihr die Waffe in die Hand und sie warf sie ohne zu zögern von sich weg.

Der Dolch durchtrennte ein Seil, dass einige Holzbalken an der Decke hielt, sodass sie mitten auf ihre Gegner fielen und sie zerquetschten.

Der Einzige, der es schaffte auszuweichen war der Kriegsherr persönlich.

Der Rest lag nun unter Holz begraben.

Staunend betrachtete Naruto das Geschehen und dann sie

Sie aber erhob sich, die Augen auf den Kriegsherrn gerichtet. „Nun kommen wir zu dir“

Naruto wollte aufstehen, doch sie drückte seine rechte Schulter sanft runter.

„Ich mach das schon. Bleib unten und drück etwas gegen deine Wunde“ und damit rannte sie los.

Sie sprang über die Balken, die ihr den Weg versperrten leichtfüßig und landete vor dem Kriegsherrn.

Ein Grinsen auf den Lippen.

Sie hatte ihre Erinnerungen wieder.

Den einen Teil davon verfluchte sie, der andere aber hatte ihr gefehlt.

Zum Beispiel, dass Selbstbewusstsein, dass sie nur zu umströmen schien und die Freude an einem guten Kampf.

War es erschreckend, dass sie den Nervenkitzel roher Gewalt genießen konnte?

Naja nicht weniger erschreckend, als die Information in ihrem Kopf, die sie für den Augenblick verdrängen musste. Ihr Kopf musste jetzt voll und ganz hier sein. Später könnte sie sich dann um alles Andere kümmern.

Der Kriegsherr holte aus und versuchte sie mit ihrem Hammer zu treffen, doch sie wich leichtfüßig zur Seite, hob das Bein und trat auf den Hammer, sodass er zu Boden ging.

Kaum hatte ihr Gegner dies realisiert, verpasste sie ihm mit ihrem Ellbogen einen Schlag ins Gesicht, sodass er zurück wich, gezwungen seinen Hammer loszulassen.

Sie schob den Hammer langsam mit dem Fuß hinter sich und ging einige Schritte nach vorne.

„Tja was machst du nun ohne Hammer“ Der Hammer war das gefährlichste an ihrem Gegner.

Darum war er auch das erste, was verschwinden musste.

Ihr Gegner rannte auf sie zu und versuchte sie zu schlagen, doch sie wich aus, gekonnt und mit wenig Mühe ehrlich gesagt.

Er hingegen steckte viel Kraft in seine Schläge, achtete wenig auf seine Deckung, hatte aber eine felsenfeste Stellung. Einfach so umhauen würde sie ihn wohl nicht, aber sie konnte seine eigene Kraft gegen ihn nutzen.

Sie blickte hinter sich und bekam direkt eine Idee.

Langsam, ohne das ihr Gegner es realisierte wich sie immer weiter nach hinten und er folgte ihr, in dem er versuchte sie zu erwischen.

Sie blieb vor der Wand stehen. Ihr Gegenüber grinste selbstsicher.

Vermutlich weil er dachte sie in die Enge getrieben zu haben, doch das er sich da geirrt hatte musste er schnell merken, als er zum Schlag ausholte und sie sich duckte.

Seine Faust traf direkt in die Flamme der Fackel, die hinter ihr hing.

Er schrie auf und die Fackel fiel zu Boden.

Feuer entfachte sich hinter ihr und ihr Gegner hielt sich wutentbrannt seine Schlaghand, den Schmerz versucht zu unterdrücken.

Grinsend ging sie auf ihn zu.

Mit der nicht angebrannten Hand versuchte er sie zu erschlagen, doch sie wich aus, sprang hinter ihn und trat mit voller Wucht gegen seine Wirbelsäule, sodass er nach vorne in die Flammen flog.

Schreiend wandte er sich hin und her, doch es war zu spät.

Die Flammen erfassten ihn sehr schnell, bis er sich nicht mehr rührte und für immer verstummte.

Der Geruch von angebranntem Fleisch erfasste ihre Nase und sie wendete den Blick nicht ab.

Jetzt wusste sie was Naruto meinte, als er sagte, sie habe nur ein Bruchteil ihres Wissens und ihrer Erfahrungen, doch jetzt mit den Erinnerungen…Wie lange hatte der Kampf gedauert. Eine Minute vielleicht?

Und sie hatte sich nicht mal sonderlich angestrengt.

Er hatte genug Schwächen offenbart, um kurzen Prozess zu machen. Eigentlich enttäuschend dafür, dass er den Titel Kriegsherr bekleidet, doch wenn sie sich richtig erinnerte gab es kaum jemanden der ihr jemals das Wasser reichen konnte.

Vor ihr entfachte sich das Feuer weiter und brachte sie fast von ihren Füßen.

Prompt rannte sie zu Naruto, der sie total entgeistert anschaute „Dieser Kampfstil…“

Sie beugte sich zu ihm runter.

„Du hast deine Erinnerungen zurück…?“ fragte er vorsichtig.

„Ja… und ich würde gerne darüber weiter reden oder überhaupt darüber nachdenken, aber erst einmal sollten wir hier raus, bevor das Haus einstürzt. Ich werde dir alles später erklären. Versprochen. Kannst du laufen?“

Er richtete sich langsam auf, doch sie erkannte schnell, dass es ihm schwer fiel stehen zu bleiben.

Darum nahm sie seinem Arm, legte ihn um ihre Schulten und stütze mit dem anderen seinen Rücken.

Er grinste leicht „Ich brauch keine Hilfe. Ich bin durchaus in der Lage selber zu laufen“

Sie lächelte ebenso „Ach sei ruhig und beschwer dich nicht, wenn dir jemand hilft“

Naruto lachte kurz auf, während sie so schnell es ihnen gelang Richtung Ausgang gingen

„Warte“ äußerte Naruto sich plötzlich. „Der Kriegsherr meinte doch, dass er draußen Männer postiert hat“

„Keine Sorge mit denen werde ich fertig. Immerhin wurde ich vom Teufel persönlich ausgebildet“

Wieder musste er grinsen „Da ist etwas dran“

Dementsprechend machte sie sich darauf gefasst, dass sie von Feinden empfangen wird, sobald sie draußen wären, doch das war nicht der Fall.

Was sie erwartete waren ein Mix aus Bauern, bewaffnet mit Mistgabeln und teilweise richtigen Waffen und Narutos Leuten. Scheinbar hatten sie, während sie Beide drinnen gekämpft draußen den Müll entsorgt.

Sie alle betrachteten sie mit verwundeter und zugleich gespannter Miene, als Hinata versuchte so viel Abstand zwischen ihnen und dem Haus herzustellen.

Kaum hatten sie sich vom Haus entfernt brach es auch schon in seine Einzelteile zusammen.

Das Volk schwieg noch immer über ihren Anblick, bis einer begann zu klatschen und die Menge langsam einstieg.

Sie jubelten, applaudierten „Sie haben uns gerettet“. „Sie hat unseren König gerettet“. „Sie ist eine Heldin“

Erstaunt wendete sie sich an Naruto, doch dieser lächelte zufrieden.

„Du kannst mich los lassen. Ich komm schon zurecht“

Langsam leistete sie seiner Bitte folge, ließ ihn aber nicht aus den Augen, was er bemerkte.

„Wirklich“ , versicherte er ihr „Den Applaus hast du dir verdient“

Sie schaute in die Menge.

Viele freundliche Gesichter wandten sich ihr zu, voll Bewunderung und Erstaunen über ihre Leistung. Selbst einige von Narutos Leuten lächelten zustimmend dem Beifall.

Sie ging einige Schritte nach vorne, ungläubig die Liebe des Volkes auf sich gezogen zu haben, doch es war echt und Naruto hatte recht.

Sie hatte diesen Applaus verdient und wollte ihn genießen und das tat sie auch, denn sie wusste diese fröhliche Stimmung würde nicht lange anhalten. Ihre Erinnerungen hatten ihr nicht nur ihre Kampffertigkeiten zurück gebracht, sondern auch das Wissen um die Identität, der Person, die sie auf dem Schlachtfeld niedergestochen hatte und wenn ihre Erinnerungen der Wahrheit entsprachen, dann war das was sie eben erlebt hatten nichts weiter als ein netter Vorgeschmack auf die Hölle, die sie noch erwartete...

Der Anfang vom Ende

Der Himmel strahlte wolkenlos in seinem blau, die Vögel zwitscherten und alles um sie herum schien ruhig. Sie saß vor dem Fenster, in ihren Gemächern und blickte in die Ferne, seit ungefähr 2 Stunden, zwei Stunden, in denen sie ihre Erinnerungen passieren ließ, über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, während Naruto noch untersucht wurde.

Vieles hatte sie in der letzten Nacht geändert, sogar sie selber und trotzdem fühlte sie sich nicht wie eine Mörderin. Eher, wie eine gequälte und am Boden zerstörte Seele.

Auf einmal öffneten sich die Türen zu dem Gemach und Naruto trat rein. Rasch richtete sie sich auf und ging einige Schritte auf ihn zu, wahrte aber einen gewissen Abstand zwischen ihnen.

Wenn sie ihn ansah passierten unzählige Momente und Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit ihr Gedächtnis. Erinnerungen, die ihr Herz erwärmten, sie verzweifeln ließen, Schuldgefühle weckten oder ihr sogar Angst bereiteten. Sie konnte so vieles Unterschiedliches, Gutes und Schlechtes mit ihm verbinden, dass es schwer war ihn anzusehen, ohne nicht diesem Meer an Erinnerungen und Emotionen zu verfallen.

Als die Türen hinter Naruto zufielen und sie aus ihren Gedanken rissen, merkte sie erst, dass sie länger da gestanden hatte und ihn nur angestarrt hatte, als beabsichtigt. Sie senkte ihren Blick und fragte zögerlich

„Was hat der Heiler gesagt?“ Das war jetzt wichtiger, als das Chaos in ihrem Kopf.

„Es ist nicht so schlimm, wie es aussah. Die Wunde musste nur genäht werden und ich soll Ruhe bewahren. Die übliche Prozedur eben.“

Sie atmete erleichtert auf. So ein Glück. Naruto war zwar schon immer hart im Nehmen gewesen, aber er war eben, so wie sie selber auch nur ein Mensch und damit nicht unsterblich.

Sie erwischte sich dabei, wie sie ihn am Liebsten umarmt hätte, doch er hatte jegliche Nähe zu ihr bereits vorher schon gemieden und jetzt, wo sie ihre Erinnerungen wieder hatte, würde er das wohl erst recht tun. Immerhin hatte sie ihm dazu in der Vergangenheit genug Gründe gegeben.

Sie ließ ihren Blick gesenkt, rührte sich nicht von der Stelle und erwiderte „Dann solltest du nicht so viel auf den Beinen sein und dich besser hin setzen“

Er blieb aber stehen und tat nichts Anderes, als erwartet „Es geht mir bestens. Was ist mit dir?“

„Ich habe keine Verletzungen…deinetwegen“ Sie dachte daran, wie oft er sie gerettet hatte in letzter Zeit. Das schlechte Gewissen, dass sie so schon hatte, stieg weiter an und gewann die Oberhand in dem Gefühlschaos, dass in ihr wütete.

„ Das habe ich nicht gemeint“ entgegnete er daraufhin.

„Es fühlt sich komisch an. Ich habe so viele Erinnerungen auf einmal wieder in meinem Kopf. Gute, schlechte, grausame, verstörende. Es ist als würde ich mein ganzes Leben noch einmal durchleben und an alles erinnert werden, was mich hierher gebracht hat, an jede Person, die verletzt habe, jedes Leben, dass ich gefordert habe“

„Dann ist das wohl der Grund, dass du mich nicht einmal mehr ansiehst.“ Auch wenn sie ihn nicht direkt ansah konnte sie erkennen, dass er den Kopf schüttelte, ehe er sie überraschte und den Abstand zwischen ihnen Beiden verringerte, bis er direkt vor ihr stand.

„ Ich hab mir immer vorgestellt wie es wäre dich zur Rede zu stellen. Wie es wäre dich anzusehen und zu wissen, dass du mich von Anfang an verraten und nie geliebt hast, aber nach allem was war fällt es mir schwer zu glauben, dass es tatsächlich so ist“

Plötzlich spürte sie, wie seine Finger sich unter ihrem Kinn platzierten und es leicht nach oben drückten.

Ihre Blicke trafen sich. Er wirkte nicht wütend, eher traurig, als er sie darum bat ihr die Wahrheit darüber zu sagen, was damals wirklich passiert ist.

Er hatte ihr soviele Male geholfen, in Momenten in denen sie es verstanden hätte, wenn er versucht hätte sie umzubringen. Das hat er aber nicht, weil er sie so sehr liebte und allein dafür hatte er die volle Wahrheit verdient.

„ Ich habe dir gestern Nacht erzählt, was ich von Sasuke erfahren hatte, aber selbst Sasuke kennt nicht die ganze Wahrheit über den Tod meines Vaters. Es gibt ein wichtiges Detail, dass ich ausgelassen habe…Es stimmt, dass er…sich für unsere Beziehung an mir gerächt hat“ Sie blinzelte einige Male, um die Tränen mit denen sich ihre Augen füllten zurück zu halten. Jetzt wo sie die Bilder des Geschehens wieder im Kopf hatte, die Art wie er sie bestrafte, wie er sie damals eine unwürdige Hure nannte, fiel es ihr noch viel schwerer darüber zu reden, geschweige denn es auszusprechen „ und es stimmt, dass er gedroht hat Hanabi das Gleiche anzutun, aber…nicht ich habe ihn ermordet, sondern Hanabi“ Sie nahm langsam Narutos Hand von ihrem Kinn, ließ sie aber nicht los. Auch hier machte er keine Anstalten sie weg zu ziehen, doch sie konnte spüren und sehen, dass er sich bei ihrem Worten verspannte.

„ Sie musste das alles mit ansehen und bereits so jung zur Mörderin werden.“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Sie konnte bis heute nicht akzeptieren, dass es überhaupt notwendig war, dass ihre kleine Schwester so etwas durchstehen musste und das nur weil sie einmal im Leben nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen gedacht hatte.

„ Ich wollte nie, dass sie so wird. Das sie ständig in Gefahr ist für den Fall, dass es jemand herausfindet. Deswegen habe ich mich an Sasuke gewandt, dem einzigen Freund und Verbündeten, den ich über die Jahre hatte. Ich habe ihn darum gebeten, Hanabi bei sich aufzunehmen. Im Gegenzug wollte er, dass wir uns verloben, damit seine Eltern aufhören, ihn andauernd Prinzessinnen zum Vergraulen zu schicken und dir habe ich damals erzählt die Verlobung sei nur ein notwendiges Übel, weil das am Nächsten an der Wahrheit dran ist. Ich wollte das alles hinter mir lassen und um jeden Preis dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert, denn wäre ich damals schon stärker gewesen, wäre das Alles nicht passiert. Eine Zeit lang dachte ich auch, ich könnte das alles einfach vergessen und weiter machen, aber er hat es rausgefunden. Neji…

Ich weiß nicht wie oder von wem, aber er hat es herausgefunden und drohte damit, es an die Öffentlichkeit zu bringen. Wäre das publik geworden, wäre mein Kopf dafür gerollt, dass ich mit einem Uzumaki das Bett teilte und Hanabis dafür, dass sie Königsmord begangen hat. Deswegen wollte er, dass ich die Verbindungen zu den Uzumakis unwiderruflich trenne und meine Krone freiwillig an ihn abtrete.“ Sie wischte sich mit der freien Hand über die Augen, ehe sie noch wirklich anfangen würde zu weinen und sprach mit weniger brüchiger Stimme weiter „ Ich wusste es gab keinen anderen Weg, wie ich dich dazu kriegen könnte dich endgültig von mir fernzuhalten“ und das stimmte. Hätte sie einfach mit ihm Schluss gemacht, dann hätte er alles Erdenkliche getan, um sie wieder zu gewinnen, denn auch wenn sie Beide wussten, dass ihre Beziehung nicht ewig dauern würde, war er von ihnen Beiden derjenige gewesen, der am Deutlichsten daran festhielt, dass sie nie enden sollte. Jedes Mal, wenn sie davon anfing, dass sie sich nicht mehr lange treffen konnten oder dass er oder sie heiraten müssen werden, vermied er es das Thema weiter zu vertiefen. Das erste Mal hatte er davon als Fakt und nicht als unliebsames Thema gesprochen im Thronsaal, kurz nachdem er Neji aus diesem Reich verbannt hatte.

„ Wir konnten aber auch nicht zusammen sein, ohne dass er es nicht erfahren würde. Mein Plan war es deshalb zu tun, was er verlangt, sein Vertrauen zu gewinnen und das Problem auf die übliche Weise aus der Welt zu schaffen. Sasuke habe ich erzählt er müsste Hanabi länger bei sich behalten, weil ich versuche dich um den Finger zu wickeln und das schief gehen könnte. Am Ende ist es das auch. Die Sache ist mir um die Ohren geflogen mit einem Krieg. Neji hat es gar nicht gefallen, dass er auf einmal kein Königreich mehr zu regieren hatte. Deswegen hat er versucht mich auf dem Schlachtfeld ermorden zu lassen und versucht es heute noch weiterhin als Rache dafür, dass ich ihm nichts zum Regieren hinterlassen habe“

Sie senkte ihren Blick auf den Boden. Sie konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, was in Naruto vor sich ging oder aus seiner Miene erraten und wollte es vermutlich auch nicht. Natürlich könnte sie zu ihrer Verteidigung anführen, dass ihre Absicht hinter all dem keine Schlechte war, aber das änderte nichts an dem was sie getan hatte oder was sie weiterhin tat. Sie bereitete Naruto nichts als Schwierigkeiten. Er und sein gesamtes Reich sind nur ihretwegen zwischen die Fronten geraten. Neji hätte keinen Gedanken an dieses Reich verschwendet, wenn sie sich hier nicht aufhalten würde und an seinen König erst recht nicht, wenn sie keine Beziehung zu ihm gehabt hätte.

Sie konnte die Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber sie konnte die Zukunft beeinflussen. Das war eine Sache zwischen ihr und ihrer Familie. Niemand, vor allem nicht der Mensch, der es in ihren Augen am Wenigsten verdient hatte, sollte da hinein gezogen werden oder als Kollateralschaden enden.

Jetzt wo sie ihre Erinnerungen wieder hatte war es Zeit ihrem werten Cousin genau das klar zu machen.

Sie hob den Kopf wieder an und schaute Naruto direkt in die Augen. Seine Miene konnte sie nicht wirklich deuten. Es schien am Ehesten so auszusehen, als wäre er noch dabei seine Gedanken zu sortieren und sich eine Meinung zu bilden. Das endete nachdem sie den letzten Satz ihrer Erzählung hinterher schob „ Aus diesem Grund muss ich ihm zuvor kommen, damit das Ganze ein Ende hat und das allein.“

Naruto gab ein missbilligtes Zischen von sich „Was hast du vor? Willst du in seine Festung einmarschieren, dich durch seine Wachen hindurch kämpfen und ihn einfach umbringen?“

Sie seufzte, wissend, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde „Er wollte, dass ich mich ihm ausliefere oder? Genau das habe ich vor, mit dem Unterschied, dass ich Vorkehrungen treffe, um eine in Gift getränkte Waffe in der Festung zu haben. Dann braucht es nur einen Kratzer und er ist erledigt.“

„Du dann aber auch.“ erwiderte er entsetzt darüber, dass sie das wirklich ernst meinte „ Wenn du Neji in seiner eigenen Festung erledigst kommst du selber da nicht mehr lebend raus. Das ist eine reine Selbstmordmission und das weißt du!“

„ Na und! Ich habe nichts mehr zu dem ich zurückkehren könnte, wenn das alles vorbei ist. Ich habe meine, auch vorher schon wenig aussichtsvolle Beziehung zu dir jetzt völlig ruiniert, mein Königreich liegt in Schutt und Asche und die einzige Familie, die mich nicht tot sehen will, befindet sich meinetwegen in einem anderen Land. Solange ich Neji mit den Tod ziehe, ist es mir also völlig egal, ob ich dabei auch sterbe“

„ Mir aber nicht!“ Es schien so würden diese drei Wörter aus ihm herausgeplatzt sein, lauter als gewollt. „ Du bist nämlich nicht alleine an dem Schuld, was zwischen uns passiert ist. Ich…Ich hätte es merken können. Nein ich hätte es merken sollen. Du hast jahrelang die Hölle durchgemacht und ich habe davon nicht einmal etwas geahnt. Wäre ich aufmerksamer gewesen, wäre das alles nicht passiert und für das was mit deinem Königreich passiert ist, bin ich verantwortlich, weil ich das Schlimmste getan habe, was ein König machen kann, sich von seinen Gefühlen einnehmen zu lassen.“ Er nahm nun auch ihre Hand in seine, ehe er weiter sprach „Ich weiß, dass zwischen uns viel Schlimmes passiert ist. Momentan stehen wir Beide aber einem Feind gegenüber und ich werde mich sicher nicht zurück ziehen und dich in den Tod rennen lassen“

Sie konnte während er sprach erkennen, dass seine Augen genauso von Schuld geplagt schienen, wie ihre eigenen vermutlich. Erstochen werden und sich selber dafür verantwortlich fühlen. Einerseits verstand sie nicht, wie er es schaffte, sich überzeugend ihre Schuld selber zuzuschreiben, andererseits war aber auch ein kleiner Teil von ihr davon berührt und der Rest eingenommen, dass er es tat.

Rasch schüttelte sie den Kopf. Nein sie konnte ihm einfach nicht weiterhin das Leben schwer machen, selbst dann nicht, wenn er ihr verzeihen würde, was sie ihm angetan hatte.

„ Neji ist nur hinter dir her, weil ich hier bin. Wäre ich nicht hier, würden du und dein Königreich in Frieden leben. Das…wünsche ich mir für dich. Du musst mich gehen lassen. Wenn nicht weil du mich hasst oder weil ich dich darum bitte, dann zum Wohle deines eigenen Reiches“ Sie konnte genau in seiner Miene erkennen, dass seine Verzweiflung mal wieder mit ihrer Sturheit zu kämpfen hatte. Er schüttelte den Kopf, vermutlich weil ein Teil von ihm wusste, dass sie recht hatte, es aber nicht wahr haben wollte. „ Nein. Was ich tue ist nicht deine Entscheidung“ widersprach er.

Gerade wollte sie etwas erwidern, als plötzlich die Türen zu ihrem Gemach aufsprangen und Narutos Schwester das Zimmer betrat. Sie stellte einen ernsten Gesichtsausdruck zur Schau und verlor keine Zeit mit Höflichkeiten oder Floskeln, in dem sie sich direkt in ihr Wortgefecht integrierte. „ Deine Entscheidung ist es aber auch nicht mehr Bruderherz“

Naruto drehte sich um und fragte gereizt „Wie bitte? Willst du mir jetzt auch sagen, was das Beste für mich und das Reich ist?“

„ O Nein ich nicht. Ich dachte mir nur, ich überbringe dir die Nachricht lieber persönlich, dass das Volk und der Adel eine Stellungnahme von ihrem König will über seine anstehende Hochzeit mit der ehemaligen Königin Hinata Hyuga“

„Was“ platze es synchron aus ihren Beiden heraus. Hochzeit? Welche Hochzeit denn? Sie wollte von hier verschwinden, damit sie Naruto nicht weiter in ihr Familiendrama hineinzog. Ihn zu heiraten wäre das absolute Gegenteil davon. Sie verstand überhaupt nicht was hier auf einmal vor sich ging. Naruto ging es ähnlich, er hatte sich aber schneller wieder gefasst, als sie.

„ Wie zum Teufel kommt das Volk auf die Idee, dass ich überhaupt heirate?“ fragte er seine Schwester noch gereizter als ohnehin schon.

Ino zuckte mit den Schultern und sie konnte deutlich erkennen, dass ein Teil von ihrer eigentlich besten Freundin die Situation sogar amüsant fand, so sehr sie versuchte das zu verstecken „ Du hast Mutter erzählt, du wärst mit Hinata verlobt. Weil Hinata aber eher eine problematische Wahl ist, wurde das bisher nicht an die große Glocke gehängt. Seit gestern hat sich das aber geändert. Sie wird nämlich seit gestern als Heldin unter dem Volk gefeiert und Mutter dachte sich das wäre die perfekte Gelegenheit, um dir das zu verschaffen, was du schon immer wolltest.“

Jahrelang konnte seine Mutter sie nicht leiden und hätte sich vermutlich nichts lieber gewünscht, als das sie aus dem Leben ihres Sohnes verschwindet. Da ist sie einmal im Begriff genau das zu tun, was sie will und sie ist diejenige die einen Weg findet, sie an ihn zu binden. Welch Ironie….

Naruto kann jetzt nämlich schlecht an die Öffentlichkeit gehen und zugeben, dass er seine eigene Mutter nicht im Griff hat. Jeder würde sich fragen, wie er ein Reich regieren kann, wenn er nicht einmal die Kontrolle über sein eigenes Heim hat und das würde ihn schwach erscheinen lassen. Wenn sie jetzt aber ohne ein Wort verschwinden würde, würde das einen ähnlichen Eindruck vermitteln. Wenn sie aber blieb, würde sie ihn weiterhin in einen Krieg verstricken, der eigentlich nur zwischen ihr und ihrem Cousin wütete.

Mal abgesehen davon, dass sie sich nur schwer vorstellen konnte, dass Naruto sie tatsächlich immer noch heiraten wollte.

Ja er hatte, als sie dachten sie würden sterben zuzugeben, dass er sie noch lieben würde und sie wusste trotz des Chaos, dass sich in ihr abspielte, dass ich auch noch Gefühle für ihn hatte, aber war das genug?

Sie wusste, was Naruto sich von einer Heirat erträumte. Er wollte nie eine Königin haben, die nur schweigsam neben ihm sahs und ihm alles überließ oder noch schlimmer eine Frau, die an alte Prinzipien festhielt, wie das ein König von seinem Thron aus regiert, aber gewiss nicht, wie ein einfacher Soldat sich andauernd selber in Gefahr begibt.

Er wollte eine Partnerin in jeder erdenklichen Sicht. Jemanden, den er voll und ganz vertrauen kann, sodass er die Last des Regierens, die die Krone mit sich brachte nicht alleine auf den Schultern trug und so jemanden hatte er auch zweifellos verdient!

Bei Allem, was sie einander angetan hatten, bei Allem was sie hinter sich hatten, wusste sie nur nicht, ob sie dieser jemand sein könnte.

Sie wusste nicht, ob Gefühle alleine reichen würden, dass er ihr jemals wieder vertrauen würde, geschweige denn das Wohlergehen seines Reiches in ihre Hände legen würde, so wie es für die Art Ehe, die er sich erträumte notwendig wäre.

Es gab nur eine Sache, die sie mit Sicherheit wusste. Sie Beide hatten jetzt ein riesen Problem.

Das letzte Stück Wahrheit

„ Super noch jemand, der versucht Entscheidungen für mich zu treffen und ich dachte ich bin hier der König. Warte das bin ich ja auch. Wo ist Mutter?“ Naruto war sichtbar aufgebracht und versuchte nicht im Mindesten das zu verbergen, Ino hingegen war schlau genug, um mit dem halben Fuß bereits aus der Tür raus zu sein und ihre Worte präzise und zurückhaltend zu wählen. „Mutter dachte sich, dass du nicht erfreut über ihren Alleingang wärst, deswegen ist sie für einige Tage in unsere Sommerprovinz gereist“

Naruto verdrehte die Augen und stöhnte genervt „ Natürlich was auch sonst“

„ Also zur Stellungnahme….“ Setzte Ino an, wurde aber von Naruto unterbrochen.

„ Lass sie für morgen früh ansetzen“

„ Wie du wünscht…“ Damit verließ Ino den Raum und überließ sie Beide einem Gespräch, dass zuvor auch so schon nicht sehr angenehm war, jetzt aber in eine völlig neue Ebene von Unangenehm weiter ging.

Naruto drehte sich zu ihr um und kritisierte „ Da hast du dir einen fantastischen Zeitpunkt ausgewählt um einfach zu verschwinden“

Die Kritik traf sie wie ein Peitschenhieb. Dachte er wirklich so schlecht von ihr?

In ihren Gedanken spielte sich wieder für den Bruchteil einer Sekunde der Moment ab, an dem sie ihn niederstach….Na gut verübeln konnte sie es ihm wohl nicht, gleichzeitig bestätigte es aber auch das, was sie bereits wusste. Sie Beide waren nicht mehr das, was sie einmal waren und von Vertrauen konnte gewiss keine Rede sein.

Den entsetzen Unterton konnte sie aber nicht vermeiden, als sie ihn zurechtwies „ Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich jetzt noch einfach so verschwinde. Wenn ich das mache, wird das deine Position als König schwächen“

„Und das ist Grund genug für dich zu bleiben?“ Er klang ungläubig, womit er ihr quasi einen weiteren Hieb verpasste.

„ Ich wollte gehen, damit ich dir nicht weiterhin schade. Wenn ich jetzt aber als deine Verlobte plötzlich verschwinde, passiert genau das. Wenn ich bleibe kann das aber auch sehr schlecht für dich und das Reich ausgehen. Egal was ich tue, es wird oder kann schlecht für dich ausgehen“

Er betrachtete ihre Miene nur für einen kurzen Moment, ehe er widersprach „ Nein wenn du gehst geht das garantiert schlecht aus, weil du stirbst und ich wie ein schwacher Narr vor dem Volk wirken würde, wenn du bleibst habe ich vielleicht einen über motivierten Feind, aber den habe ich auch so schon. Neji hat es gewagt mein Reich anzugreifen. Das gestern war ein kriegerischer Akt auf meinem Territorium. Ich kann das nicht einfach so hinnehmen und die andere Wange hinhalten.“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust „ Du hast also schon deine Entscheidung getroffen“

„ Nein aus politischer Sicht, ist es die schlauere Vorgehensweise, aber hierbei geht es nicht nur um die Politik. Was ist mit dir? Hast du dazu überhaupt nichts zu sagen?“

„ Naja…Ich bin die Frau in der Geschichte. Gesellschaftlich gesehen…“ Sie wusste, dass sie Naruto mit diesem Satz nur weiter reizen würde, da sie das beste Beispiel dafür war, dass ihm gesellschaftliche Prinzipien und Maßstäbe völlig egal waren. Sie wusste sich in dem Moment aber nicht anders zu helfen, als seiner direkten Frage auszuweichen.

Naruto aber ließ sie wie erwartet den Satz nicht beenden verschränkte die Arme vor der Brust und gab ihren Namen mit leicht drohende Stimmlage von sich.

Sie seufzte „ Ich will nicht, dass du meinetwegen mehr Probleme bekommst, als notwendig. Davon hattest du in letzter Zeit genug.“

„ Das ist keine Antwort. Ich will wissen, ob du diese Ehe willst.“ und damit war auch das 2. Ausweichmanöver gescheitert. Er stellte ihr eine so simple Frage, dessen Antwort aber komplizierter war, als sie es erklären konnte.

Vor ein paar Monaten hätte sie sich ihm in die Arme geworfen, so laut Ja geschrien, wie ihre Lungen es aushielten und es hätte eine riesige Feier gegeben.

Jetzt stand sie ihm gegenüber, hatte die Möglichkeit, dass dieser Traum wahr wurde und war sich nicht einmal sicher, ob sie das noch wollte. Wie sollte sie auf diese Frage antworten, wenn sie nicht einmal wusste, wo sie jetzt standen, wenn sie nicht einmal wusste, was sie selber eigentlich wollte. In der Regel entschieden andere für sie, was sie zu wollen habe und was nicht. Traf sie selber als Königin eine Entscheidung, so durfte diese nicht egoistisch sein und musste dem Wohle anderer entsprechen.

Zum ersten Mal in ihrem Leben bat sie jemand darum eine wichtige Entscheidung nach ihrem Willen zu fällen und sie war sichtlich überfordert damit.

Jedes Mädchen im ganzen Land wäre ihm sofort um dem Hals gefallen, wenn er ihr so eine Frage gestellt hätte. Sie war aber nicht jedes Mädchen. Sie war so ziemlich die schlechteste Wahl, die er treffen konnte und er die furchtbarste, die sie hätte treffen können und dennoch hatten sie sich einst für einander entschieden. Würden sie das wieder tun? oder würden sie einander unglücklich machen, bis sie einem grauenhaften Schicksal unterlägen.

Würde er sie überhaupt heiraten wollen nach Allem?

Diese eine verfluchte Frage ließ ihren Kopf rauchen und das Bedürfnis sich zurück zu ziehen immer größer werden, denn wenn sie ihn ansah, wusste sie nicht was sie antworten sollte. Es kamen nur immer mehr Zweifel und Fragen hoch, die ihre Sicht auf Alles immer undeutlicher werden ließ.

Ein Teil von ihr war immer noch das Mädchen, dass sich ihm am Liebsten in die Arme geworfen hätte und laut ja geschrien hätte, der andere Teil hatte das Gefühl, dass alles sei ein Fehler, wusste aber auch nicht, wie sie es besser machen könnte, ohne dass er einen Schaden davon trug.

Sie schüttelte den Kopf. Das war zu viel….Viel zu viel.

Sie entschloss sich nicht auf seine Frage zu antworten. Stattdessen erwiderte sie nur

„ Das spielt keine Rolle. Deine Mutter hat uns Beiden keine Wahl gelassen.“ Ausweichmanöver Nummer 3, gepaart mit einer Flucht aus dem Gemach. Naruto wollte sie zunächst aufhalten, war aber schlau genug es doch zu lassen, vermutlich weil ihre innere Zerrissenheit nach Außen hin erkennbar war, vielleicht aber auch weil ein Teil von ihm selber nicht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte.
 

Es vergingen einige Stunden seit ihrem Streit, in denen sie sich in einer dunklen Ecke des Schlosses verkrochen hatte oder besser gesagt verlaufen hatte. Sie kannte das Schloss nicht besonders gut, da sie hier zuvor nie war, aber dass sie sich verlaufen hatte, war auch ihre kleinste Sorge im Moment, denn die Stunden die sie alleine war, vertrieben die restlichen Sorgen nicht.

Egal wie oft sie nüchtern die Fakten oder unterschiedlichsten Szenarien durchspielte. Sie halfen ihr nicht eine Antwort zu finden. Sie war schon am Tiefpunkt der Verzweiflung angekommen, als sie plötzlich einen Schatten und einige Schritte vernahm.

Sie blickte hoch und sah Ino vor ihr stehen. Sie hatte ein sanftmütiges Lächeln aufgesetzt. „ Ich weiß nicht so recht, aber irgendetwas sagt mir, dass du eine Freundin gebrauchen könntest“ Sie setzte sich ungehalten zu ihr in die Ecke auf den Boden. Ino brauchte keine Einladung, um mit ihr zu reden. Sie war irgendwie immer da, wenn sie sie gerade am Dringendsten brauchte, selbst dann, als sie sich an ihre Freundschaft nicht erinnerte, was ehrlich gesagt einer der wenigstens Erinnerungen in ihrem Leben war, die sie gerne zurück gewann. Ino war nämlich die Einzige aus Narutos Bekanntenkreis, die ihr nie mit Vorurteilen oder Hass begegnet war. Sie war immer freundlich zu ihr gewesen, wodurch es nur eine Frage der Zeit wurde, bis sie ihre beste und ehrlich gesagt sogar einzige Freundin wurde. Zu ihrer Zeit als Königin waren Freunde eher knapp bemessen. Umso mehr schätzte sie es, dass sie Ino hatte.

Sie dachte Ino würde jetzt versuchen sie auszuquetschen in Bezug auf ihre wahren Gefühlen, sowie Naruto es versucht hatte. Stattdessen fing sie das Gespräch auf ihre Art an. „ Hätte ich gewusst, dass du nur Narutos aller Wertesten retten musst, damit Mutter und das Volk zulassen, dass wir Schwestern werden, hätte ich Naruto schon vor Jahren in Schwierigkeiten gebracht.“

Diese Aussage kam so unerwartet, dass sie plötzlich anfangen musste zu lachen. Ino hingegen ergänzte noch „ Was soll ich sagen, er hätte es verdient. In letzter Zeit war er ein ziemlicher Mistkerl.“

Ihre Stimme kippte, als sie das sagte, weil sie alle wussten wer daran Schuld war. Anstatt sich aber zum wiederholten Mal heute die Schuld zuzuschreiben erwiderte sie daraufhin nur ein

„Tut mir Leid. Es war bestimmt nicht einfach für dich mit ihm in letzter Zeit. Ich habe selber ein wenig von seinen Launen abbekommen und kann mir wohl kaum vorstellen, wie es für dich und die Hexe von Mutter war“

Ino wirkte bedrückt, setzte aber wenige Sekunden später ein Lächeln auf „ Schon gut, weißt du ich dachte wir hätte ihn verloren, nachdem das mit euch passiert war, aber je länger du bei ihm warst, desto mehr konnte ich vom alten Naruto in ihm sehen. Du weißt schon der Idiot, der zum Jagen in die Wälder verschwand und in den Feind verliebt wieder kam“

Sie musste grinsen, weil sie an den Augenblick zurück dachte, an dem sie sich kennen gelernt hatten.

Sie war damals 14 und hatte sich so furchtbar mit einem ihrer Lehrer über Anstandsregeln und das Benehmen einer Prinzessin gestritten, dass sie zum wiederholten Mal von Zuhause ausgebrochen war.

Sie rannte ziellos in den Wald, soweit wie sie ihre Füße nur tragen konnten. Irgendwann als sie hindurch schritt, hörte sie aber laute Geräusche und ein Tier brüllen.

Ihre Lehrer hatten ihr immer beigebracht weg zu rennen, wenn sie die Geräusche einer Jagd vernahm. Prinzessinnen hätten in den Wäldern überhaupt nichts verloren, hatten sie gesagt. Aus diesem Grund tat sie natürlich genau das Gegenteil, sie folgte den Geräuschen und sah wie ein Junge sich verzweifelt versuchte alleine gegen einen riesigen Bären zu behaupten. Es sah schlecht für ihn aus.

Natürlich kam sie auf die dumme Idee zu helfen und warf einen Stein nach dem Tier. Das es eine dumme Idee war und ihre Hand schneller als ihr Verstand agierte, merkte sie aber erst, als sie vor dem Tier anschließend weg rennen musste.

Sie wusste noch der erste Satz, den sie den Jungen, der Naruto war, sagen hörte war „Bist du völlig von Sinnen!?“

Sie dachte sie wäre auf sich alleine gestellt, aber der dumme Junge, wie Ino ihn beschrieb, rannte ihnen nach und mit sehr viel Glück gelang es ihnen den Beeren zu erlegen und da heil rauszukommen.

Danach unterhielten sie sich eine Weile, trafen sich einige weitere Male und als sie erfuhren, wer der Andere war, war es bereits zu spät, um sich vom anderen fernzuhalten, als wäre nichts gewesen. Schwer vorstellbar, dass sie zwei mal so unschuldig und unbeschwert, wie zu Anfang waren.

„ Er ist noch da und er liebt dich nicht weniger, als damals“ riss Ino sie wieder aus ihren Gedanken.

„ Das mag sein.“

„ und wieso zögerst du dann ihn zu heiraten?“

Sie hob eine Eigenbraue „ Woher weißt du, dass ich zögere? Vielleicht will er mich ja nicht heiraten“

Jetzt hob Ino ungläubig die Augenbraue „ Ich kenne dich und ich kenne meinen Bruder. Ich meine sein wahres Ich. Vielleicht zeigt er es nicht, aber wenn es nach ihm ginge würdet ihr schon vor dem Altar stehen“

„ Das war früher vielleicht der Fall“ widersprach sie „ aber nach Allem was ich angerichtet habe… Ich meine Naruto wollte immer eine Partnerin, jemand der mit ihm regiert und dem er ohne wenn und aber vertraut. Wie soll er mir nach all dem je wieder vertrauen können?“

Ino zog eine nachdenkliche Miene. Es schien so, als würde sie ihre Worte mit Bedacht wählen wollen

„ Ich glaube nicht, dass das Problem in der Frage liegt, ob er dir vertrauen kann oder nicht, denn er will dir vertrauen, weil er dich liebt. Die Frage ist eher liebst du ihn auch noch?“

Sie senkte den Kopf. Wenn Ino fragte klang es nicht so, als würde sie sie ausquetschen wollen oder etwas von ihr erwarten. Es klang so, als würde sie ihr helfen wollen, denn wenn sie ihr gegenüber eine Antwort geben würde war das keine direkte Entscheidung, dessen Konsequenzen sie abwägen musste. Es war lediglich eine Antwort auf die Frage einer Freundin, die sie nicht nur ihr gegenüber, sondern auch sich selbst gegenüber ehrlich beantworten wollte „ Er hätte mich umbringen können, nachdem ich ihn verletzt hatte, er hätte mich misshandeln oder weiß Gott was mit mir anstellen können, als ich keine Erinnerungen hatte, aber das hat er nicht. Im Gegenteil er hat mich beschützt, als ich es am Meisten brauchte, er war da, als ich dachte alleine auf der Welt zu sein und er hat mich geliebt, als ich es am Wenigsten verdient hatte. Der dumme Junge, der der von dem Bären nicht weg rannte, stand damals, so wie heute immer an meiner Seite. Wie könnte ich so jemanden nicht lieben?“

„ Weiß er, dass du ihn liebst?“

Diese Frage brachte in ihrem Kopf etwas ins Rollen. Sie hatte Naruto alles erklärt, was damals passiert war. Nur eine Sache hatte sie ausgelassen. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie ihn damals, sowie heute immer noch liebte.

Dabei wusste sie, dass er sie noch liebte.

Sie schüttelte langsam den Kopf und sah ihre beste Freundin dabei wieder an.

„Dann ist das vielleicht das Problem. Solange er nicht weiß, wie du zu ihm stehst gerade, werdet ihr euch nicht wieder annähern.“

Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gab nur noch einen Zweifel, der ihr einfiel und den sie auch aussprach. Sie hatte bei Ino das Gefühl, dass sie ihr alles sagen konnte und sie hätte die perfekte Antwort parat.

„ Selbst wenn wir uns wieder annähern sollten. Naruto hat jemanden verdient, der ihn nicht permanent Schwierigkeiten und schlimmstenfalls einen Krieg einbringt“ Zumindest war es das, was sie sich für ihn wünschte.

Ino zischte nur abschätzig„ Das kann sein, aber seien wir ehrlich keine andere Frau würde es so lange mit aushalten“ Wieder brach sie in lautes Gelächter aus und tadelte ihre Freundin „ Du bist unmöglich“

Diese aber erwiderte nur „ Nein wirklich. Er ist fast nie da, trinkt nach jeder Schlacht und lebt für den Kampf, was außer dir kaum eine Frau auch nur im Ansatz nachvollziehen kann und was die Probleme angeht. Kannst du dir vorstellen, dass Naruto monatelang nur auf den Thron sitzt, Kaffeekränzchen mit dem Adel hält und nichts weiter als Dekrete unterzeichnet?“

„Nein“ Tatsächlich konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen, dass Naruto dauerhaft auf seinem Hintern saß und nicht irgendeine Schlacht anführte.

„ Genau wenn du ihm keine Probleme liefern würdest, würde er sich eine andere Schlacht suchen in der er mit mischen kann oder elendig auf dem Thron verkümmern“

Jetzt lachten sie Beide. Als das Lachen verstummte betrachtete sie Ino mit einem Lächeln, dass sie schon lange nicht mehr auf den Lippen hatte. Es war ruhig, entspannt, als wäre alles in Ordnung und vielleicht war es das zum ersten Mal seit langem auch.

So wie Ino hatte sie die Dinge bisher nicht gesehen, aber die Vorstellung von einem Naruto ohne eine Schlacht die zu gewinnen war, erschien sogar ihr absurd. Der Kampf war einfach ein Teil von ihm, sowie auch von ihr. Das hatten sie gemeinsam.

Sie konnte sich auch nicht gerade vorstellen mit den Damen des Adels täglich Tee zu trinken, über langweiligen Hofklatsch zu tratschen oder sich um die Inneneinrichtung des Schlosses Gedanken zu machen. Das war nicht das Leben, dass sie wollte und mit Naruto konnte sie sich sicher sein, dass es nie ihr Leben werden würde.

Ino betrachtete sie ebenfalls mit einem Grinsen „ Bedank dich bei mir in dem du meine neue Schwester wirst. Damit wäre uns allen geholfen“

„ Mach ich“ Sie grinste noch breiter, ehe sie hoch stemmte und zum Gehen ansetzte.

Als sie Inos Worte wiederholt durch den Kopf gehen ließ, kam ihr allerdings noch ein Einfall, der sie zum Umdrehen verleitete.

„ Wo kann ich hier eine Flasche Bourbon her bekommen und wie komm ich zurück in die Gemächer?“

Ino stöhnte laut auf „ Was würdest du bloß ohne mich machen“ und richtete sich auf. Ino ging an ihr vorbei und sie folgte ihr.

„Sag bloß du fängst jetzt auch mit der Angewohnheit an?“

„ Anfangen? Von wem glaubst hat Naruto diese Angewohnheit?“
 

Sie war bereits seit Stunden weg. Vielleicht sollte er nach ihr suchen gehen, obwohl so wie er sie kannte, war es nie eine gute Idee, sie mit irgendwas zu bedrängen. Er lehnte seinen Kopf an das Fenster und schaute dabei in den Sonnenuntergang.

Wieso fiel es ihr so schwer auf diese Frage zu antworten? Diese Frage geisterte seit Stunden durch seinen Kopf.

Hatte sie keine Gefühle mehr für ihn? Oder war sie vielleicht einfach nur verwirrt, weil sie ihre Erinnerungen wieder hatte? Vielleicht hätte er umsichtiger sein sollen, ihr mehr Zeit geben sollen. Es war sicher nicht einfach für sie alle ihre Erinnerungen wieder zu bekommen auf einen Schlag und im nächsten Augenblick kam eine spontane Verlobung oben drauf.

Ein Teil von ihm war wütend auf seine Mutter, weil sie hinter seinem Rücken, ohne jede Vorwarnung gehandelt hatte, der Andere aber war auch irgendwie froh darüber, denn irgendwo hatte sie recht.

Hinata wurde als Heldin gefeiert, wenn irgendwann ein richtiger Zeitpunkt da war zum Heiraten, dann jetzt. Vorher war es ihnen nie möglich gewesen, jetzt aber schon, vorausgesetzt sie wollte ihn überhaupt heiraten. Würde er sie dazu zwingen, würde sie ihn wohl irgendwann so sehr hassen, dass sie ihn noch Nachts im Schlaf mit einem Kopfkissen ersticken würde oder Schlimmeres.

Eine andere kam aber nie in Frage. Vor seinem 15. Lebensjahr hatte er sich nie für Frauen interessiert, dann traf er dieses verrückte Weib, dass einen Stein nach einem Vieh geworfen hatte, dass viermal so groß wie sie selber war und schon gehörte ihr sein Herz. Er musste bei der Erinnerung an ihre Begegnung zwangsläufig grinsen.

So sehr er es teilweise versucht hatte zu vermeiden, er konnte diesen Fakt nicht bestreiten. Er wusste, dass Hinata zu heiraten viele Risiken barg, aber wenn er an die Aussicht dachte das verrückte Weib von damals zu heiraten, dann bereitete ihm kein Risiko wirklich Angst, weil er wusste, sollten sie sich wirklich zusammenraufen können, hätte niemand eine Chance, nicht einmal Neji.

Das Zusammenraufen würde aber ein ganzes Stück Arbeit werden.

Womit er aber nicht gerechnet hatte, ist dass der erste Schritt dahin ihn erwartete, als sich die Türen zum Gemächer öffneten.

Er drehte sich mit pochendem Herzen um und sah zu seiner Überraschung Hinata mit einer Flasche Bourbon und zwei Gläsern stehen. Sie lächelte ihn ein wenig unbeholfen an, was eher untypisch für sie war „ Ähm…Friedensangebot?“ kam es etwas zurückhaltend von ihr. Zurückhaltung war ebenfalls untypisch für sie, was ihn ein wenig irritierte, doch als sein Blick sich auf die Flasche in ihrer Hand richtete, brachte ihn das wieder unfreiwillig zum Grinsen „ Wirklich?“ Das hingegen kam ihm doch sehr bekannt vor.

„ Ach komm, es ist Tradition“

„ Na schön“ Schweigend setzte sie sich nebeneinander auf das Bett, während Hinata die Gläser füllte und ihm eines davon reichte. Danach stellte sie die Flasche auffällig weit weg. Er bekam eine Ahnung, wieso sie das machte und betrachtete sie stutzig.

Als sie seinen Blick bemerkte erklärte sie „ Ich würde gerne dieses Mal vermeiden, dass einer deiner Leute oder ein Bediensteter verletzt wird.“

Sein Grinsen wurde breiter bei der Erinnerung an das Szenario, auf das sie hinaus wollte: Als sie Beide Mal den Erfolg einer Mission etwas zu ausgiebig feierten, kam Kiba zum falschen Zeitpunkt hinein und sah Hinata im Nachthemd. In dem Moment war klar, er musste irgendwas tun, um ihn zu verjagen. Die Flasche stand eben in der Nähe.

„ Das war nur einmal“ rechtfertigte er sich entsprechend „ und ich habe absichtlich nicht ihn sondern die Tür getroffen“

Jetzt starrte sie ihn ungläubig und stutzig an, woraufhin er die Augen verdrehte.

„Na schön.... Ich bekenne mich zu meinen Untaten. Vor Kurzem habe ich meiner Mutter auch eine Flasche hinterher geworfen.“

„Was?“ Sie wirkte schockiert, zum Teil aber auch belustigt, über die Tatsache, dass er seiner Mutter eine Flasche hinterher geworfen hatte.

Kein Wunder, seine Mutter kannte Hinata zwar nicht persönlich, hatte aber noch nie etwas Gutes über sie verloren, so wie die Meisten in diesem Reich.

„ Sie hatte damit gedroht, dass dir etwas passieren könnte hier. Ich musste sicherstellen, dass sie es nicht wagen würde diese Drohung umzusetzen.“ Sein Grinsen verstummte bei dem Gedanken an die indirekte Drohung.

Das Lächeln auf ihren Lippen verschwand ebenfalls abrupt, weshalb er sich instinktiv fragte, ob er etwas falsch gemacht hatte.

Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas, ehe sie es auf dem Boden abstellte und sich zu ihm drehte.

Da sie ihre Erinnerungen wieder hatte, hätte er erwartet, dass sie nun sagen würde: Danke ich weiß das zu schätzen, aber ich brauche keinen Beschützer oder sie würde ihn zusammenstauchen, weil er tatsächlich etwas Verkehrtes gesagt hatte.

Keines von Beiden traf aber ein, stattdessen kam aus ihren Mund etwas, von dem er zuerst glaubte sich verhört zu haben.

„ Ich will dich heiraten“ verkündete sie. „aber nicht weil es vielleicht das geringe Übel von Beiden ist, nicht weil ich ein ganzes Reich und einen König hinter mir haben will und auch nicht weil dein Volk das vielleicht gerne so hätte“ Sie hielt einen kurzen Moment inne, als würde sie ihren Mut sammeln „ Ich will den Jungen heiraten, der mir das Gefühl gegeben hat, dass alles möglich sei, als wir zusammen wider aller Erwartungen einen Bären erlegt haben, den Mann der sämtliche Sitten und Regeln brach, nur um mir das Kämpfen beizubringen und immer noch nicht viel Wert auf all das legt, den Mann der immer an meiner Seite war, auch als ich es am Wenigstens verdient hatte." Sie atmete tief ein und aus, ehe sie den letzten Satz über ihre Lippen brachte. "Ich will den Mann heiraten, den ich liebe.“

Sie hatte es wirklich gesagt. Bis hierhin war er sich nicht sicher, was Hinata genau für ihn empfand. Er wusste eigentlich nur mit Sicherheit, dass nicht alles gespielt sein konnte. Nach ihrer Erklärung wusste er, dass er Recht hatte. Sie hatte ihm das alles nicht freiwillig angetan, sondern weil ihr kaum eine Wahl gelassen wurde. Ein wenig Verärgerung ruhte noch in ihm über alles was seit dem vorgefallen war, aber er hatte ihr gesamtes Reich auf dem Gewissen, abgesehen davon hätte er an ihrer Stelle wohl nicht anders gehandelt. Da konnte er ihr ihre Entscheidung nicht vorwerfen.

Er sah ihr tief in die Augen. Hinata war noch nie wie ein offenes Buch für ihn gewesen. Sie hatte immer etwas Geheimnisvolles an sich gehabt. Am Anfang war es ihre Identität und ein gewisser Grad an Misstrauen, später die Geheimnisse, die auf ihrer Seele lasteten. Es war so als hätte sie einen Teil von sich selber hinter einer Mauer versteckt und irgendwann auch den Teil der gütig, mitfühlend und gnädig war, der Teil, der sich verletzlich zeigen konnte. Früher konnte er das nicht sehen, doch nachdem er selber das Gleiche getan hatte, nachdem er glaubte, dass sie ihn verraten hatte, sah er deutlich, dass hinter ihrer Liebeserklärung keine List, kein Hintergedanke war, es war die Wahrheit und die Hinata, die er erlebt hatte als sie ihre Erinnerungen verloren hatte und keinen Grund hatte ihre Fassade aufrecht zu erhalten, war diejenige, die er liebte und diejenige, die ihm nun in die Augen sah.

Sie war das Mädchen mit dem er es schaffte eine nahezu unmögliche Aufgabe zu meistern und sich als Prinz vor seinem Vater zu beweisen, die Frau, die ihn gelehrt hatte weiter als die Regeln oder Sitten ihrer Gesellschaft zu denken. Sie war die Frau, die er nie aufgehört hatte zu lieben, selbst dann nicht, als er es wollte.

Rasch, ohne noch einen weiteren Gedanken zu hegen zog er sie zu sich und drückte seine Lippen auf ihre. Ihm war bewusst, dass er in diesem Moment seine eigenen Mauern endgültig herunter riss, allerdings hatte ihn sowieso jede Vernunft spätestens dann verlassen, als sie den Kuss auch noch erwiderte und seine Sinne endgültig die Überhand gewannen.

Jedes Risiko, jede Konsequenz, jeder verfluchte Gedanke, den er hegte verschwanden, als er das vertraute Gefühl von seinen Lippen auf ihren spürte, als sich nichts als Wärme in seiner Brust ausbreitete.

So war es schon immer bei ihr gewesen. Ob als König, Prinz, Sohn, Bruder oder General. Nie verschwanden die Zweifel, die er bei jeder Entscheidung hegte, nur wenn er mit Hinata zusammen war, fühlte sich alles sogar erschreckend richtig an und jetzt fühlte es sich so an, als wäre er nach langer Zeit dahin zurückkehrt, wo er hingehörte.

Wenn es nach ihm ginge, wäre dieser Augenblick nie zu ende gegangen, doch wie so oft in seinem Leben war das nicht der Fall, denn als die Türen zu ihren Gemächern sich öffneten und Shikamaru herein stürmte war der winzige Augenblick, den sie für sich hatten schon wieder vorbei.

Sie schreckten bei der Hektik des Vorgangs auseinander und betrachteten ihn gespannt. Er wirkte ein wenig unbehaglich, weil er sie gestört hatte.

„ Ich hoffe es ist wichtig“ gab er wenig begeistert von der Störung seines Untertanen von sich.

Dieser räusperte sich daraufhin und schüttelte sein Unbehagen damit ab „ Einige der Adelsmänner haben sich versammelt und wünschen umgehend mit dem König zu sprechen. Es geht wohl um das Gerücht der anstehenden Hochzeit.“

Fast wie von automisch huschte sein Blick von seinem Untergeben zu Hinata. Er konnte nicht genau sagen, woran es lag: ob es ihr beunruhigter Blick war, Shikamaru ernste Miene oder aber die Tatsache, dass der Adel ihm gegenüber noch nie sehr wohl gesonnen war, aber irgendwas sagte ihm, dass sie sicher nicht hier waren, um Beifall und Glückwünsche zu seiner Verlobung zu hinterlassen.

Nejis Trumpfkarte

Bei einem Blick aus dem Fenster konnte sie sehen, dass es bereits dunkel war. Naruto war also wohl schon eine Weile weg. Eigentlich wollte sie ihn zu dem Gespräch mit den Adelsmännern begleiten, doch sie konnten sich Beide denken, dass die Adligen von ihrer Verlobung nicht begeistert waren und es sie vermutlich nur weiter anheizen würde, wenn sie mit gekommen wäre. Deswegen hatte sie sich entschieden zu bleiben.

Die Adligen stellten die meisten Ressourcen für den Krieg zur Verfügung. Ohne ihre Unterstützung wäre es ihnen nicht möglich die unvermeidbare Schlacht mit Neji zu führen. So gerne Naruto die Adligen provozierte, hierbei brauchte er ihre Unterstützung. Das wusste sie nur zu gut, weil die Adelsmänner in ihrem Land ihren Aufstieg auf den Thron auch nicht einfach billigend hingenommen hatten. Am Liebsten wäre sie alle von ihnen losgeworden, doch wie bei jedem Monarchen entspringt die Macht auf der einen Seite dem Volk, insbesondere den Adligen, die sein Land verwalten und ihm die Armeen verschaffen und auf der anderen Seite der Kirche, die ihm sein gottgegebenes Geburtsrecht überhaupt erst verschafft hatte. Verschwindet eine dieser Quellen, hält sich kein König lange auf dem Thron, weswegen sie damals einen anderen Umgang mit den werten Herren pflegte. Einer, der vermutlich wieder gefragt sein dürfte.

In dem Augenblick in dem sie das dachte, sprangen die Türen zum Gemach auf und Naruto stapfte verärgert mit geballten Fäusten hinein.

Sie zog eine Augenbraue hoch und legte das Buch, dass sie so eben noch in der Hand hatte, aber nicht wirklich gelesen hatte, zur Seite.

„Leben die werten Herren noch?“ fragte sie leicht scherzhaft, auch wenn ihr nicht zum Lachen zumute war.

Naruto ging aber nur auf und ab und zischte dabei „Ich wünschte nicht. Die hättest dir anhören sollen welch unverhohlenen Dinge sie von sich gaben“

Sie wollte etwas erwidern, bermerkte aber vorher, dass Naruto kurz zusammen zuckte und sich dabei eine Hand an seine verbundene Wunde hielt.

Rasch stand sie auf, stellte sich ihm direkt in den Weg, nahm seine Beiden Hände in ihre und seufzte „ Darf ich raten. Zunächst haben sie deine Brautwahl angezweifelt, dann kamen eine Menge Beschimpfungen mich betreffend und schlussendlich drohten sie dir damit dir die Unterstützung zu entziehen, wenn du dich ihrem Wunsch nicht fügen würdest und die Verlobung absagst zum Wohle des Landes“ Letzteres sprach sie bewusst abschätzig aus.

Naruto zog eine Augenbraue hoch „ Hast du heimlich gelauscht?“

Sie musste grinsen „ Nein ich habe etwas Ähnliches schon einmal erlebt“ Dabei ließ er sich bereitwillig von ihr Richtung Bett ziehen und setzte sich ohne Widerworte mit ihr auf die Kante.

Er wirkte nachdem sie seine Hände berührt hatte viel ruhiger, als vorher. Als sie sich hinsahsen konnte sie kaum noch etwas von der Wut erkennen mit der er rein gestürmt kam. Er wirkte eher nachdenklich und stellte anschließend nüchtern fest „Stimmt du hast mir nie erzählt, wie du es geschafft hast, dass die Adelsmänner eine weibliche Königin auf den Thron akzeptieren oder gar als Kriegsherrin und dass du keineswegs beunruhigt wirkst, sagt mir, dass du bereits einen Plan hast“

Sie musste leicht grinsen. Er kannte sie besser, als jeder Andere Mensch.

„ Ihnen Honig ums Maul zu schmieren durch Bestechung oder dergleichen wird nicht reichen, auch werde ich ihre Meinung über nicht ändern können, wenn schon die Rettung ihres Königs nicht genug war, auf ihre Unterstützung können wir mit Neji vor der Haustür auch nicht verzichten, deswegen müssen wir sie zwingen der Hochzeit ihren Segen zu geben“

Er legte den Kopf leicht schief und betrachtete sie „ und was genau schwebt dir da im Sinn?“

„ Wenn es einen gesellschaftlichen Stand gibt, der mehr Geheimnisse und Dreck mit sich bringt, als das Königshaus, dann ist es der Adel. In diesem Dreck zu graben und sie damit zu konfrontieren hat bei mir damals wahre Wunder bewirkt“

Ein Grinsen überkam ihn „ Du willst den Adel erpressen? Was macht dich so sicher, dass sich nicht jemanden bezahlen, um ihr Problem aus der Welt zu schaffen?“

„ Eine Versicherung. Was auch immer wir finden geben wir jemanden, dem wir vertrauen. Diese Person bringt es an die Öffentlichkeit, sollte uns etwas zustoßen. Für den Fall, dass sie trotzdem dumm genug sind, es zu versuchen, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir mit jedem Attentäter fertig werden, den sie schicken könnten“

Naruto gab einen Laut der Anerkennung von sich, ehe er sie wieder zu sich heranzog, sodass ihre Gesichter nur eine Nasenspitze von einander entfernt waren „ Alles genauestens durchdacht. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken dir die Krone zu schenken“

Sie musste grinsen und gab frech zurück „ Wag es ja nicht. Ab morgen heißt es wir gegen den Rest der Welt“

„ Die Vorstellung könnte mir gefallen“ Damit legte er seine Lippen wieder auf ihre.

Ein Teil von ihr und der war größer neigte immer wieder dazu alles um sich herum zu vergessen, wenn sie sich Naruto voll und ganz hin gab, der andere aber wusste, dass sie sich das im Moment nicht erlauben konnte.

Sie gab ein hin und hergerissenes Stöhnen von sich, ehe sie sich ruckartig von ihm löste und tadelte.

„ Morgen ist die Verkündung. Wir haben nur diese eine Nacht, um das zu erledigen….Das heißt keine Ablenkungen“ Sie versuchte so streng und unnachgiebig wie möglich zu klingen. Sie schob ihn sogar langsam und sanft von sich! Narutos Grinsen signalisierte ihr aber, dass sie weder das eine, noch das Andere war. Trotzdem wusste er genau, dass sie recht hatte, weswegen er zum eigentlichen Thema zurückkehrte und fragte „ Wo wollen wir graben?“

Das Wort "Wir" versetzte ihr einen Stich. Sie hatten sich gerade versöhnt und beschlossen ein Team in jeder Hinsicht zu sein, doch sie wusste, wo sie graben musste und es war nicht im Schloss. Naruto war aber noch verletzt und selbst wenn er es nicht wäre, so musste jemand hier bleiben und dafür Sorgen, dass die Aldigen das Schloss nicht verlassen. Sie würde sie eher in die Flucht jagen, als das sie ihr Gesellschaft leisten würden. Sie hatten also nur eine Chance, wenn sie alleine ging, um zu graben, während Naruto die Adligen solange hin hielt, bis sie wieder kam.

Das war der einzige Weg, sie wusste es, trotzdem kamen die Worte ihr nur schwer und zögerlich über Lippen, weil sie befürchtete direkt wieder einen Streit zu provozieren. „ Nicht wir. Dir wurde Bettruhe verordnet. Deine Wunde bereitet dir beim Laufen schon Schwierigkeiten“

Naruto zuckte mit den Schultern „Nichts, was ich nicht aushalten könnte“

Sie rückte wieder näher an ihn heran, nahm seine Hände wieder in ihre und erklärte „ Ich weiß. Ich will dich aber keinem Risiko aussetzen“

„Also willst du, dass ich stattdessen zulasse, dass du dich einem Risiko aussetzt und ich währrendessen auf meinem aller Wertesten sitze und nichts tue?“ Er sprach es genauso lächerlich aus, wie es tatsächlich klang. Jetzt musste Überzeugungskraft greifen. Seine Gesundheit war nicht das Argument, dass ihn dazu bewegte hier zu bleiben. Das hatte sie bereits befürchtet, aber das Zweite müsste es.

„ Nein. Ich will, dass du hier bleibst und dafür sorgst, dass die Adligen das Schloss nicht verlassen, bis ich zurück bin. Wenn sie verschwinden, erreichen wir sie vor Morgen nicht rechtzeitig und was das Risiko angeht. Du selber sagtest vor unserem Kampf mit Nejis Kriegsherren, dass du dir um die alte Hinata keine Sorgen machen musstest und du hast mich gegen Kriegsherren kämpfen sehen. Naruto ich kann auf mich selber aufpassen. Du musst mir nur soweit vertrauen, dass ich rechtzeitig und unversehrt wieder komme“

Der letzte Satz war vielleicht nicht so gut formuliert und ist ihr auch eher in der Ansprache rausgerutscht, als wirklich geplant gewesen. Eigentlich wollte sie an seine Vernunft appelieren. Er war der geborene Anführer, wenn es darum ging eine Schlacht zu führen. Er wusste also wann er die Wahl zwischen riskant und zum Scheitern verurteilt hatte. Was sie nicht beabsichtigt hatte war auf einen wunden Punkt direkt zu zielen.

Sofort stellte sie sich auf das Schlimmste ein, dass er ihr Vorwürfe machen würde, wie er ihr einfach so vertrauen könnte nach Allem, aber das tat er nicht, stattdessen betrachtete er sie einfach nur, strich ihr eine Strähne hinters Ohr und berührte mit seinem Daumen ihre Wange. Sie konnte keinerlei Empfindungen ins einem Gesichtsausdruck erkennen. Es war als würde er selber nicht wissen, wie er reagieren soll, bis er nach einigen Sekunden leicht die Mundwinkel anhob.

„ Grab ja etwas Gutes aus“ entgegnete er.

Mit diesem Satz sie überhaupt nicht gerechnet. Er vertraute ihr wirklich weit genug, dass er sie fort gehen ließ, um ihr Beider Schicksal zu regeln?

Sie konnte sich zwar denken, dass ein Teil von ihm immernoch nicht einverstanden war mit der Vorgehensweise, aber das was er eben gesagt hat, war ein größeres Geschenk für sie als sämtliche Juwellen, die er ihr hätte schenken können. Er vertraute ihr…Ino hatte wohl recht. Naruto vertraute ihr, weil er ihr vertrauen wollte und sie würde dieses Vertrauen bestimmt nicht noch einmal enttäuschen.

Ein breites Lächeln überkam ihre Lippen, woraufhin sie Naruto einen Kuss auf die Wange gab und sich aufrichtete.

„ Versprochen“ gab sie noch lächelnd von sich, ehe sie ohne weitere Umschweifungen aus dem Gemach spazierte.
 

Es war ein leichtes sich ein Pferd, einige Waffen und einen Umhang, dessen Kapuze ihr Gesicht verdeckte zu beschaffen.

Wie es sich herausstellte waren die Menschen im Schloss viel hilfsbereiter, wenn die Gefahr bestand, dass sie ihnen als zukünftige Königin eins reinwürgen könnte.

Die wahre Herausforderung begann erst, als sie an ihrem Zielort ankam. Sie wusste, dass ihr Vater zu Zeiten seines Lebens immer fleißig jegliches belastendes Material gegen feindliche Königreiche sammelte. Sie hatte diese Materialien einst mit eigenen Augen gesehen. Es waren Theorien, Geheimnisse und Gräber der Königsfamilie, die nie ausgehoben werden sollten. Deswegen hatte sie alles ins Feuer geworfen, was mit Naruto zu tun hatte. Mit Glück waren aber Informationen zu den Adelsmännern noch dabei.

Sie hatte sie zuletzt in einem unterirdischen kleinen Raum direkt unter dem Schloss vorgefunden. Dieser Raum müsste trotz der Verwüstung noch bestehen.

Sie hatte sich darauf eingestellt mit den Schuldgefühlen der ganzen Toten konfrontiert oder vom Gestank der Verwesung überwältigt zu werden, doch nichts der Gleichen geschah, denn als sie an ihrem Ziel ankam, zierte keine einzige Leiche den Boden.

Sie waren alle fort. Der Gestank der Verwesung aber noch nicht. Das bedeutet sie konnten nicht lange fort sein oder waren in der Nähe.

Die Gebäude waren nach wie vor zerstört, um die Trümmer liefen aber lebendige Personen. Als sie sie von Weitem sah, stieg sie von ihrem Pferd und schlich sich näher an die Lebenden heran.

Sie konnte an der Rüstung erkennen, dass es Nejis Gefolgsmänner waren, die hier wohl patroullierten, aber wieso stellte er Männer für die Überwachung einer Ruine ab, wenn er doch jeden Einzelnen für den Krieg gebrauchen könnte?

Sie versuchte sich eine Antwort zusammen zu reimen und kam schnell auf eine Theorie, als sie einige Arbeiter bemerkte, die mit der Errichtung eines Gebäudes zu tun hatten.

Er wollte das Reich wieder aufbauen! Würde sie ihn das tun lassen, würden sich schlimmstensfalls Überlebende des Reiches ihm anschließen und er hätte genug Ressourcen um erfolglich Krieg gegen sie zu führen.

Das konnten sie nicht zulassen! doch ehe sie sich um dieses Problem kümmern konnten, mussten sie erst einmal den Krieg im inneren Kreis gewinnen.

Dafür war sie hier. Naruto verließ sich auf sie und sie war nicht gewillt ihn zu enttäuschen.

Sie blickte durch die Straßen….Es waren wenige Männer, die patruillierten, vermutlich auch mit wenig Kampferfahrung. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Cousin in dieser Lage seine besten Männer nicht bei sich behielt, trotzdem durfte sie es nicht wagen sie zu unterschätzen, in der Zahl waren sie ihr nämlich trotzdem überlegen.

Mal abgesehen davon, dass es zu viel Zeit, die sie nicht hatte, kosten würde sich durch ein Getümmel zu schlagen.

Sie musste unnauffällig agieren.

Sie schlich sich von einer Mauer zur Nächsten, bis sie eine Position fand, die sie unmittelbar in die Nähe einer der Männer brachte. Sie schaute sich um, ob noch ein anderer zu sehen war, konnte aber niemanden ausfindig machen.

Als der Gegner mit dem Rücken zu ihr stand, schlich sie sich an ihn ran und blieb stehen, bis er sich umdrehte. Er wollte gerade zu seiner Waffe greifen, als er sie sah, doch sie grinste ihn nur an und verpasste ihm einen Kinnhagen, sodass er bewusstlos umfiel, ehe er etwas tun konnte.

Sie zog den Körper schnell um sich blickend hinter die Mauer, hinter der sie sich zuvor versteckt hatte, entnahm ihm rasch seine Rüstungsteile und zog sie selber über ihre Kleidung. Die Rüstung, sowie ihr Umhang waren breit genug, um zu verdecken, dass sie eigentlich kein Mann war. Ihre Haare versteckte sie unter dem Helm, den sie ihm abgenommen hatte.

Nachdem sie der Patrouillie ihre Sachen entnommen hatte, war es viel leichter unbemerkt durch die Straßen zu laufen. Die meisten Wachen beachteten sie nicht. Erst als sie in die Nähe der Trümmer des ehemaligen Schloss kam wurde es schwieriger, denn kaum hatte sie den Eingang zum gesuchten Raum gefunden, schon erschrack sie leicht, als sie jemanden „Du da“ rufen hörte.

Innerlich machte sie sich auf das Schlimmste gefasst. War sie erwischt worden? War vielleicht ein Teil ihrer Haare unter dem Helm hervor getreten oder hatte sie ein anderes Detail verraten?, doch nichts davon war der Fall.

Es kam einer der Männer auf sie zu und tadelte sie „ Seine Hoheit hat doch angeordnet, dass sich alle Wachen am Platz versammeln. Was machst du hier?“

Seine Hoheit….Er war hier? Diese Informationen brachte sie so sehr aus der Fassung, dass sie kein Wort herausbekam.

Zu ihrem Glück hatte der Mann vor ihr keine Zeit oder vielleicht auch keine Lust das zu werten, sondern stieß sie unsanft in die Richtung des Markplatzes mit einem genervten Seufzer.

„Steh nicht wie angewurzelt. Begib dich auf deinen Posten. Na los. Den Lehrlingen muss man aber auch alles zeigen“

Lehrlingen? Neji versuchte also nicht nur seine Ressourcen zu erweitern, sondern auch seine Kämpfer. Er wappnete sich für den Krieg, den sie hat kommen sehen.

Sie ging wie befohlen zu einem größeren Platz, an dem sich mehrere Männer in gleichen Uniformen vor einer Kutsche versammelt hatten. Erst konnte sie nicht sehen, was genau da vor sich ging, doch als sie ihre Position erreichte war es so, als wäre ihr Cousin kaum einige Schritte von ihr entfernt.

Er war tatsächlich persönlich hier. Dieser Ort hatte also eine hohe Bedeutung für ihn und irgendwas sagte ihr, dass die Bedeutung nicht rein sentimental Natur war.

Sein Blick ließ sie ihre Zähne zusammen beißen und ihre Hand zu einer Faust ballen.

Wie gern hätte sie ihm in diesem Moment schlimmeres als einen Kinnhaken verpasst.

Ehrlich gesagt war ihr Wunsch danach den allgegenwärtigen Dorn in ihrem Auge endlich aus den Weg zu räumen so groß, dass sie für einen Augenblick tatsächlich diesen Gedanken erwägte: Sie könnte ein Messer in seinen Schädel werfen und er wäre endlich fort. Bei dem Gedanken daran schaute sich um und das Problem lag auf der Hand.

Es standen ungefähr 20 Männer um sie herum, vermutlich alle die hier waren. Selbst wenn sie Neji umbringen würde, müsste sie es danach mit diesen Männern alleine aufnehmen. Sie war vielleicht stark aber eine Person gegen 20 Männer erschien ihr doch ziemlich riskant….Abgesehen davon hatte sie Naruto versprochen unversehrt wieder zu kommen. Das bedeutete keine zum Scheitern verurteilten Aktionen und selbst wenn sie sich durch 20 Männer ohne Schrammen behaupten konnte, fehlte ihr schlciht und ergreifend die Zeit dafür.

Der Gedanke an Naruto und die Zukunft, die sie haben konnten war der einzige Grund wieso sie sich beim Anblick ihres Cousins zusammenreißen konnte.

Der Mann, der ihr Verhalten so eben bemängelt hatte, trat hervor und verbeugte sich von ihrem Cousin mit einem demütigen „ Eure Hoheit“

„ Waren das alle die ihr auftreiben konntet?“ fragte Neji direkt.

„ Ja eure Hoheit. Nicht viele haben den Krieg überlebt und die meisten, die sich im Wald versteckt haben halten der Königin nach wie vor die Treue“

„ Sie hat das Land in diese Ruinen geführt und es gibt immernoch Narren da draußen, die sie als Königin wollen?“ fragte Neji außer sich.

Ehrlich gesagt stellte sie sich die gleiche Frage.

Sie hatte für so viel Leid und Chaos gesorgt. Wieso um alles in der Welt sollte sie auch nur irgendjemand auf dem Thron sehen wollen.

„ Nunja. Viele Menschen glauben an die Unerschüttbarkeit des natürlichen Geburtsrechtes. Ob sie eine gute Königin war oder nicht, sie war und ist ihre rechtmäßige Königin in ihren Augen.“

Neji wirkte zunächst wenig erfreut über diese Botschaft, doch als sie metallische Fußstapfchen vernahmen wandelte sich sein Gesichtsasudruck abprupt zu einem triumphalen Grinsen um, als hätte er die Schlacht bereits gewonnen.

Sein Gesichtsausdruck verwirrte sie bis zu dem Moment, an dem sie einen weiteren Mann großen breiten Mann in Rüstung an Nejis Seite treten sah.

Der Anblick dieses Mannes ließ sie die Augen weit aufreißen und nach Luft schnappen.

Nie könnte sie dieses Gesicht vergessen und schon war ihr auch schrecklicherweise klar, wieso Neji so erfreut schien.

Der Mann an Nejis Seite hatte kupferrote, kurze Haare, dunkle Augen, mehrere Piercings im Gesicht und war unter dem Decknamen Pain bekannt gewesen.

Sie hatte ihn nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen, während einer Mission mit Naruto, doch dieses eine Mal hätte er sie Beide beinahe umgebracht.

Eigentlich war er derjenige der Tod sein müsste. Wie konnte er es nicht sein? Sie Beide hatten selber gesehen, wie eine Klippe hinabstürzte, die weder Grund noch Boden zu haben schien.

Sie biss vor Anspannung auf die Lippe und fluchte innerlich. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut.

Dieser Mensch war nicht irgendein Feind. Schlimmer er war einst ein Freund für Naruto… Alles war sie wusste über das Kämpfen, wusste sie von Naruto und alles was Naruto wusste, wusste er von seinem Lehrer, der stramm an der Seite ihres erbitterlichen Feindes stand, bereit sie Beide zu vernichten.

Greifbares Glück

Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und Schweißperlen bildeten an ihrer Stirn bilden, als Pain Neji etwas ins Ohr flüsterte, dass sie nicht verstehen konnte.

Sie spürte wie ihr schlagartig immer wärmer wurde. Vielleicht lag es an daran, dass sie so fühlte, als würde sie auf heißen Kohlen stehen, während sie auf eine Regung in Neji's Gesicht wartete, um zumindest einen Hinweis darauf zu haben, was Pain ihm zu flüsterte oder aber es lag daran, dass sie sich den Hohlraum in ihrem Helm immerhin mit ihren Haaren teilen musste.

So oder so. Das Warten spannte sie auf die Folter, doch als die langersehnte Reaktion folgte, machte sie alles nur schlimmer.

Neji begann zu Grinsen, als Pain aufhörte ihm zuzuflüstern und brachte mit diesem Grinsen ihr Herz kurzzeitig zum Aussetzen. Hinata hatte zwar schon immer gewusst und nie vergessen, wie sich Angst anfühlte, aber in diesem Augenblick bemerkte sie erst wie lange es her war, dass sie welche hatte.

„ Nicht mehr lange…“ setzte Neji an und verkündete anschließend „ Mir ist gerade zu Ohren gekommen, dass seit Kurzem das Gerücht kursiert, dass meine werte Cousine Hinata sich mit dem König der Uzumaki's verlobt hat.“

Gemurmel und Getuschel stellte sich links und rechts von ihr ein. Neben sich hörte sie jemanden sagen „ Erst zerstört der Bastard von König das gesamte Reich und als Dankeschön verlobt sie sich mit ihm“

Weiter weg hörte sie weiteres Gemurmel mit teilweise schlimmeren Aussagen.

Neji hatte nicht ganz unrecht damit, dass die Anhänger, die sie vielleicht noch hatte auch verschwinden würden, wenn sie das erfahren würden. Der Hass zwischen ihren Familien war einfach über zu viele Generation herangereift und das obwohl kaum noch jemand wusste wieso sie sich eigentlich hassten.

Sie selber hatte es auch nur ein einziges Mal von einer ihrer Kindermädchen gehört.

Es hieß, dass die Königreiche einst Frieden schaffen wollten, in dem sie einen Uzumaki Prinz mit einer Hyuuga Prinzessin verlobten, allerdings soll der Prinz ihr ihre Ehre vor der Hochzeit geraubt haben und anschließend in Bezug auf die Heirat einen Rückzieher gemacht haben. Diese Schmach konnte der damalige König nicht auf sich sitzen lassen und alles was danach folgte, brachte sie hier her, in einen Krieg, den sie ausfechten musste, weil sie sich ausgerechnet in einen Uzumaki Prinz verlieben musste.

Neji trat einige Schritte nach vorne und befahl „ Geht. Tragt diese Neuigkeiten an ihre Anhänger und lasst sie zu meinen werden“

Nach einem kurzen Zögern setzten sich alle immer noch murmelnd in Bewegung und sie tat es ihnen gleich, um nicht aufzufallen. Dabei ließ sie Neji und Pain aber nicht aus den Augen.

Auch wenn sie noch nicht entdeckt wurde, so war sie nicht dumm genug zwei Feinden den Rücken zu kehren.

Es dauerte nicht lange, bis die Beiden aus ihrem Blickfeld verschwanden und sie aufatmen konnte. Erst jetzt spürte sie wie sehr sich ihre Muskeln, während sie direkt vor den Beiden stand angespannt hatten.

Ihr Cousin kämpfte wirklich mit harten Bandagen. Das musste sie ihm lassen, doch wann verlief in ihrem Leben auch schon etwas einfach? Es fing quasi schon damit an, dass sie nicht als Junge auf die Welt gekommen war und Benehmen sowie Anstand für sie ein Fremdwort waren. Sich in Naruto Uzumaki zu verlieben war da lediglich die Krönung gewesen.

Sie lief mit dem Strom der anderen Leute mit, bis sie an die Stelle vorbei kamen, an der sie aufgegriffen wurde.

Unauffällig stieg sie den Eingang hinab. Sie musste durch einen Tunnel der lediglich mit zwei Fackeln beleuchtet wurde. Es roch modrig und das einzige, was sie hören konnte waren tropfende Geräusche, die weiter entfernt zu sein schienen.

Als Kind hatte sie immer Angst vor den Ratten hier unten, die auf den steinernen Boden entlang huschten, heute galt ihre Sorge den Ratten oben. Sie musste schnell sein. Je länger sie hier war, desto größer wurde die Wahrscheinlich, dass man sie erwischte.

Sie kam am Ende des Flures an und öffnete eine Tür, die beinahe aus ihren Angeln zu fallen schien.

Als sie den Raum betrat war das Erste, was ihr in ihrem Fokus landete die große hölzerne Truhe, die in seiner Mitte stand. Hinter der Truhe konnte sie einen Spalt nach oben sehen aus dem die Tropfen kamen. Der Boden war durch sie feucht geworden. Außen rum waren zwar auch eine Menge Sachen, die ihrem Vater gehörten, wie Fläschchen mit Substanzen, dessen Inhalt sie wohl nicht wissen wollte, doch um die Sammlung zu beobachten fehlte ihr die Zeit.

Sie ging auf die Truhe zu und öffnete sie müheselig.

Ein Stapel Papiere lag in ihr und sie fing an sie durchzugehen. Viele der Namen sagten ihr überhaupt nichts oder stammten nicht einmal von Bewohnern des Uzumaki Königreichs und das wusste sie nur, weil ihr Vater paranoid genug war, um sie ihre Feinde genau studieren zu lassen.

Wenigstens brachte diese Paranoia ihr nun etwas.

Kaum hatte sie gedacht, schon wurde sie fündig. Sie holte die Papiere zu den Adligen in Naruto's Reich aus und fing an sie zu überfliegen. Bei jedem Papier, dass sie sich ansah wurde ihr Grinsen immer breiter. Das waren Leichen, die mindestens so sehr begraben bleiben sollte, wie ihre eigenen. Sie faltete die Papiere und versteckte sie in ihrer Kleidung. Jetzt musste sie nur noch so schnell wie möglich verschwinden. Sie wollte gerade die Truhe wieder schließen, um möglichst keine Spuren zu hinterlassen, als sich dies wohl als überflüssig erwies.

„ Hinata Hyuga.“ ertönte es plötzlich und das triumphierende Grinsen auf ihre Lippen verschwand, genauso schnell wie die Farbe in ihrem Gesicht. Schnell drehte sie sich um und da stand er…Pain…

Seine Miene war ausdruckslos wie eh und je. Er musterte sie nur, ehe er weiter sprach „ Der einzige Parasit, der es immer wieder irgendwie in das Bett des Königs schafft und ich hatte so gehofft er wäre über die Jahre schlauer geworden.“

Sie merkte wie ihr Puls wieder in die Höhe schoss und ihre Hände anfingen zu zittern bei dem Blick in seine Augen. Diese kalten, gefühllosen Augen, die sie verraten hatten.

Er hatte nicht grundlos eine schlechte Meinung von ihr, sowie die meisten anderen in Naruto's Königreich. Als er erfuhr, was zwischen ihnen Beiden vor sich ging wollte er Naruto vor ihr, einen kolossalem Fehler, wie er es damals nannte bewahren, in dem er sich ihr entledigte.

Naruto ließ das aber nicht zu und stellte sich gegen ihn. Vorher hatte er diesen Mann vermutlich am Meisten bewundert von allen Menschen auf dieser Welt und hätte es nicht gewagt ihm auch nur zu widersprechen, doch als ihr Leben auf dem Spiel stand entschied er sich nicht für ihn, sondern für sie!

Naruto entschied sich auch heute noch wieder und wieder für sie und das war der Grund wieso er so einen Groll gegen sie hegte, dass sie keine Zweifel daran hatte, dass er nun zu ende bringen wollte, was er angefangen hatte.

Sie ballte die Hand zu einer Faust, biss die Zähne zusammen und zwang damit das Zittern aufzuhören.

Sie musste sich zusammen reißen! Er hatte sie Beide damals fast zu Tode geprügelt, gerade bei einem so gefährlichen Gegner musste sie die Fassung behalten und einen kühlen Kopf bewahren.

Ihre Augen fixierten den Ausgang hinter Pain. Sie hatte keine Zeit einen langen Kampf zu führen. Das war schon alleine deshalb keine gute Idee, weil der Rest oben auf sie aufmerksam werden würde, wenn das passierte.

Fliehen konnte sie aber auch nicht ohne Weiteres, so schnell und einfach würde sie einen Gegner wie ihn nämlich nicht überlisten können.

Pain kam einige Schritte näher, sodass sich ihre Muskeln sichtbar anspannten. Sie musste das hier so schnell wie möglich beenden....egal auf welche Weise.

Sie nahm den lästigen Helm ab und schüttelte ihren Kopf, sodass ihre Haare über ihre Schultern fielen, ehe sie den Helm plötzlich nach Pain warf und auf ihn zu rannte ihre Waffe in der Hand, bemüht ihn zu erwischen, doch er wich Beiden Angriffen nur mühelos aus, ehe er zum Gegenangriff ansetzte. Die ersten Tritte und Schläge konnte sie noch ausweichen, doch als er sein Schwert zückte schaffte sie noch gerade seinen Hieb zu parieren, sodass ihre Beiden Klingen einander kreuzten, bis einer von ihnen die Oberhand gewinnen würde. Im diesen Augenblick fiel ihr allerdings ein Rat ein, den ihr Naruto immer wieder eingetrichtert hatte: Setze niemals auf Kraft.

Schlagartig sprang sie zurück. Er hatte recht. Sie hatte nicht ansatzweise soviel Kraft wie Pain oder Naruto. Diese hatte sie aber bisher nie gebraucht. In der Regel fand sie einen anderen Weg ihre Gegner zu besiegen. Hier würde das aber schwierig werden, denn Pain konnte wohl vorhersehen, was sie tun würde, denn kaum war sie auf den Füßen gelandet, schon flog ihr ein Messer auf Augenhöhe entgegen.

Sie schaffte es gerade so sich zur Seite zu werfen. Das Messer schaffte es aber trotzdem noch ihre Schulter zu streifen, sodass sie sich die blutende Stelle festhielt, als sie wieder auf die Füße kam.

Pain stand beinahe regungslos nicht weit von ihr entfernt. Er schaute auf sie herab einerseits so verachtend wie sie es von ihm kannte, doch dieses Mal war noch etwas dabei...Überlegenheit. Er glaubte ein leichtes Spiel mit ihr zu haben und sich deshalb keine große Mühe geben zu müssen, doch er irrte sich! Sie würde hier nicht sterben. Sie hatte versprochen zurück zu kommen und das würde sie um jeden Preis!

„ Du hast Fortschritte gemacht im Vergleich zu unserer letzten Begegnung, doch gegen mich wird das nicht reichen.“

Das alleine wohl nicht. Da hatte er nicht unrecht. Sie betrachtete ihn genauer. Irgendwas musste sie doch hier raus bringen können. Er musste doch irgendeine Schwäche haben. Er rannte er auf sie zu und versuchte sie zu treffen. Mühevoll wich sie seinen Hieben aus und beobachtete ihn dabei so genau wie möglich. Sie konnte keine Schwachstelle erkennen.

Als sie das realisierte traf sie einer seiner Tritte mitten in die Körpermitte wodurch sie zurück wich. Der Tritt hatte so eine Wucht, dass sie sich gerade noch auf den Beinen landen konnte und kurzzeitig begann zu husten.

Pain betrachtete sie mit einem siegessicheren Grinsen. Er genoss es offensichtlich sie zu verletzten, egal auf welche Art, denn sie war die Person, die ihm nicht nur seine Arbeit weggenommen hatte, sondern auch seine Beziehung zu Naruto vergiftet hatte und schon kam ihr die Idee wie ein Geistesblitz.

Körperlich oder in der Technik hatte er vielleicht keine erkennbare Schwachstelle, aber wenn sie ihn nur genug reizen konnte, würde die Fassung verlieren, unachtsamer werden und sie hätte vielleicht eine Chance das hier heil zu überstehen. Sie dachte an die feuchte Stelle am Boden. Wenn er unachtsam genug war könnte es vielleicht funktionieren dachte sie sich.

Sie grinste provokant „ Na los töte mich. Es wird nichts ändern. Naruto wird diesen Krieg trotzdem führen, wenn nicht mit mir, dann als Rache für mich. Als er mich das letzte Mal verloren, zettelte er bereits einen ganzen Krieg an, doch als du nicht mehr da warst, hat er nie wieder von dir gesprochen und dich einfach vergessen. Das muss weh tun jemanden zu verlieren, der wie ein Sohn für einen war, aber selber keinen noch so winzigen Gedanken an einen verschwendet“

„Na warte…“ gab er mit knurrender Stimme. Es hatte funktioniert!

Naruto…Er war seine Schwachstelle!

Wieder verringerte er den Abstand zwischen ihnen und versuchte sie mit seinem Schwert zu treffen. Er war vorher schon extrem schnell gewesen und ließ sich kaum erwischen, doch jetzt hatte er noch einen Drauf gesetzt. Sie konnte es nicht vermeiden einige Schnitte abzukriegen, doch sie traf ihn das ein oder andere Mal, während sie ihn genau dahin lockte, wo sie ihn haben wollte.

Sie standen direkt vor der Ablagerung mit den Sachen ihres Vaters an der rutschigen Stelle. Als er versuchte ihren Kopf von ihren Schultern zu trennen duckte sie sich noch rechtzeitig, sodass er mit dem Schwert nur ihre Haarspitzen anschnitt. Sie merkte für den Bruchteil einer Sekunde, dass er durch den Hieb seines Schwertes und dem rutschigen Boden kurz zum Stolpern kam. Das war ihre Chance!

Schnell schnappte sie sich eine der Flaschen, die hinter ihr in dem Regal standen und warf sie ihm entgegen. Er schaffte es noch die Flasche abzufangen, doch damit hatte sie gerechnet bei einem Gegner wie ihm, weswegen sie bereits die nächste Flasche geworfen hatte. Er hatte in der einen Hand sein Schwert, dass er festhielt, in der anderen die Flasche und stand auf wackligen Beinen. Den nächsten Gegenstand konnte er nicht fangen und ausweichen konnte er ebenso schlecht.

Sie warf den nächsten Gegenstand gegen das Fläschchen in seiner Hand, sodass es zersprang und einige Spritzer sein Gesicht trafen. Sie wusste nicht, was in dem Fläschchen drin war, doch bei dem Geruch von verbrannten Fleisch und seinem gequälten Schrei hatte sie wohl Glück. Er schloss die Augen vor Schmerz. Das war ihre Gelegenheit. Sie musste schnell von hier verschwinden, ehe die Verstärkung kam. Sie nahm die Beine, in die Hand und rannte so schnell sie konnte. Dabei sah sie immer wieder zurück, doch er folgte ihr nicht. Sie hatte ihn erwischt. Sie grinste für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie den Korridor verließ und nach Draußen rannte. Sie pfiff nach ihrem Pferd, dass sie etwas weiter außerhalb hatte stehen lassen, während die Wachen auf sie aufmerksam wurden. Neji konnte sie nirgendwo sehen und die Wachen, die sie verfolgten waren im Vergleich zu Pain eine Lachnummer. Das einzig gefährliche waren die Pfeile, die in ihre Richtung schossen. Dem vorletzten wich sie aus, als sie auf ihr Pferd sprang, dem letzten als sie drauf saß und davon ritt.
 

Stundenlang….Stundenlang war Hinata bereits weg. Es zwar nicht lange genug um sich Sorgen zu machen und hell war es auch noch nicht, doch mit den Adligen platze ihm langsam der Kragen.

Mittlerweile war es sogar schon reizvoll geworden seinen Kopf gegen die Wand zu hauen, bis er der Diskussion nicht mehr beiwohnen konnte, aber das konnte er nicht. Er musste sich zusammen reißen.

Gerade als er ein wenig ruhiger wurde, redeten alle wieder durcheinander. Der eine redete davon, dass Hinata in Verdacht steht nicht rein zu sein, dass das zu Skandalen führen könnte, der Andere meinte es gebe bessere politische Allianzen als eine Königin ohne Reich und der Rest appellierte lediglich an den Hass zwischen ihren Reichen.

Irgendwann schien es so als würden seine Ohren explodieren, weswegen er sich aufrichtete, Beide Hände auf den Tisch vor ihm schlug und „ Genug jetzt“ befahl.

Seine Geduld ging langsam zu Ende mit diesen Männern, doch er musste sie weiter hin halten.

Darum entschied er sich für eine Ansprache. Seine Augen wanderten nach links zu dem Adligen, der Hinatas Reinheit zum Thema machte. Sie alle saßen mehr als eine Armlänge von ihm entfernt und schwiegen nun endlich, um ihm zuzuhören.

„ Zunächst einmal. Die Gerüchte um Hinata's Reinheit werde ich persönlich im Keim ersticken, denn das geht alleine mich als zukünftiger Ehemann etwas an.“

Sein Blick wanderte nun nach rechts zu dem Adligen, der die Allianzen als Argument brachte.

„ Andere Allianzen wird es nicht geben, da kein König seine Tochter einem anderen König gibt, der jederzeit auf dem Schlachtfeld sterben könnte und nein ich werde nicht aufhören mit meiner eigenen Faust in den Kampf zu ziehen. Ein König muss von seinen Männern respektiert werden und auch wenn nicht jeder meine Männer mir Sympathie entgegen bringt, so habe ich an ihrem Respekt für mich keine Zweifel“

Seine Augen streiften noch einmal jeden von ihnen. Er schüttelte den Kopf

„ Hat keiner von ihnen jemals daran gedacht, dass es an der Zeit ist den Hass, der vor Generationen aus heute schleierhaften Gründen entstand hinter sich zu lassen. Die meisten von uns wissen nicht einmal mehr wieso unsere Völker sich so hassen, trotzdem hatte es alleine in letzter Zeit eine Menge Opfer gefordert. Diese Ehe könnte das beenden ein für alle Mal.“

Einen kurzen Moment herrschte Stille und in Naruto keimte die Hoffnung, dass sie seine Worte irgendwo vielleicht ja angekommen waren, doch kaum war ihm der Gedanke gekommen, schon ergriff jemand das Wort.

„ Es hat eine Menge Opfer, aber vor allem Menschen aus dem Hyuuga Reich“ und damit entfachten neue Argumente, wieso er sie nicht heiraten wollte. Seufzend sank er zurück in seinen Stuhl. Er sah es kommen. Wenn Hinata nicht bald kam, würde er sie noch alle umbringen und es wie einen Unfall aussehen lassen.

In der nächsten Sekunde sprangen die Türen auf und seine Erlösung stand in der Tür…Hinata.

Er grinste einen Moment, weil er wusste, was ihre Anwesenheit gleich auslösen würde und auch weil die Adelsmänner empört über diese Störung die Luft einsogen, doch im nächsten Moment betrachtete er sie genauer. Sie trug einen von Inos Umhängen, der ihren gesamten Körper verdeckte. Der Umhang machte ihn stutzig, sonst trug sie solche Sachen immer nur, wenn sie blaue Flecken und Wunden, die vom Training kamen vor dem restlichen Hofstaat verbergen wollte und schon dämmerte ihm eine unerfreuliche Vermutung.

Es war etwas vorgefallen! Sein Grinsen und seine Vorfreude wichen kurzzeitig, als er das feststellte. Erst als sie selber wieder zu grinsen begann, verschaffte ihm das ein wenig Erleichterung.

„ Ich gebe zu, ich bin als Ehefrau definitiv nicht die erste Wahl meine Herren und ich habe auch keinen besonders guten Ruf, doch ihnen könnte es genauso ergehen.“ Sie warf einige Zettel auf den Tisch, ehe sie an seine Seite trat. Er wiederum richtete sich wieder auf und beobachtete die Adelsmänner, dessen Mienen sich immer weiter verspannten, je mehr sie lasen.

Hinata verschränkte die Arme vor der Brust, als die nackte Angst in ihren Gesichtern zu erkennen war.

„ oder sie alle hören auf meinem zukünftigen Ehemann auf die Nerven zu fallen und akzeptieren die Zukunft, so wie sie kommt oder wollen sie etwa, dass das ihre Zukunft wird?“ Sie deutete auf die Zettel, während sie sprach.

Die Adelsmänner tauschten panische Blicke untereinander aus und es herrschte Stille für einen Augenblick. Das war der Augenblick, an dem er wusste sie hatten gewonnen. Ein kleines Grinsen schlich sich wieder unbemerkt auf seine Lippen.

„ Woher haben sie die Informationen?“ fragte einer der Männer.

„ Das spielt keine Rolle. Wichtig ist allein, dass sie jetzt die Wahl haben was damit geschehen wird“

Kurz darauf erhob sich einer der Männer, verbeugte sich und gab nur ein „ Eure Hoheiten“ von sich ehe er den Raum verließ. Weitere standen auf und taten es ihm gleich, bis auch der Letzte weniger freundlich den Raum verließ.

„ Ich wusste du schaffst es“ sagte er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen. Als sie sich umdrehte lächelte auch sie leicht, doch er konnte genau sehen, dass hinter dem Lächeln sich auch etwas Negatives befand.

Sofort verschwand sein eigenes Lächeln und er dachte wieder an den Umhang.

Er trat einen Schritt näher an sie heran. Erst hielt er inne und musterte sie nur, doch dann umfasste er einen der Knöpfe ihres Umhanges.

" Es ist etwas vorgefallen, habe ich recht?"

Ihr Lächeln verschwand zu einer Miene, die mehr wie tut mir Leid aussah. Sie wendete ihren Blick von ihm ab, weswegen er begann langsam die Knöpfe des Umhanges zu lösen. Sie leistete keine Gegenwehr. Erst verstand er ihren Gesichtsausdruck nicht, doch als er sie von dem Kleidungsstück löste und die vielen Kratzer und Einschnitte quer über ihren Körper verteilt sah, begriff er schnell.

Sie hatte ihm versprochen unversehrt wieder zu kommen, konnte dieses Versprechen aber nicht halten. Das machte ihn bei diesem Anblick aber nicht wütend. Er war selber ein Soldat, er wusste, dass nicht immer alles nach Plan lief und das es nicht ihre Schuld war, aber das hier... Es war Jahre her, dass er Hinata überhaupt verletzt gesehen hatte außerhalb des Trainings. Er war diesen Anblick alles Andere als gewöhnt.

Er war wütend auf die Person, die ihr das angetan hatte und zugleich beunruhigt, weil es jemanden da draußen gab, der das überhaupt konnte.

„Was genau ist passiert?“ fragte er sie.

Sie wendete den Blick ab. „ Ich bin zu den Trümmern meines Reiches zurückgekehrt, weil ich wusste, dass mein Vater Informationen zu den Mächtigen dieses Landes gesammelt hatte, dort war ich aber nicht alleine. Neji war da mit einigen Männern und ihm…..Pain…Er lebt noch“

Naruto ließ die Knöpfe von ihrem Umhang schlagartig durch die Finger gleiten, sodass das Kleidungsstück auf den Boden fiel. Seine Augen rissen sich weit auf vor Schock. Das konnte nicht sein. Das konnte nicht sein. Er war doch tot. So einen Sturz konnte er nicht überlebt haben und doch hatte er keinen Zweifel daran, dass Hinata Worte wahr waren.

Wer sonst hätte ihr auch solche Verletzungen zufügen können? Jetzt ergab das Bild, dass sich seinen Augen bot einen Sinn.

Abgesehen davon sah er etwas in dem Ausdruck ihrer Augen, dass er schon Jahre lang nicht mehr gesehen hatte…Angst. Sie versuchte es zwar zu verstecken, doch er konnte es genau erkennen und wer konnte es ihr verübeln. Pain hatte sie beim letzten Mal Beide fast ums Leben gebracht und dass sie noch hier standen war mehr Glück als Können.

Wenn er ehrlich war, hatte er wahrscheinlich genauso viel Angst wie sie, wenn er ihr letztes Aufeinandertreffen noch einmal im Kopf passieren ließ und die stärkste Person, die er kannte verletzt vor sich sah.

Hinata senkte weiter den Kopf „ Es tut mir Leid…Ich weiß ich habe versprochen unversehrt wieder zu kommen. Ich…“

Er schüttelte nur den Kopf und zog sie sanft zu sich, sodass seine Arme um sie lagen und ihr Kopf auf seiner Brust ruhte, bedacht darauf ihre Verletzungen nicht zu berühren.

Egal wie er dazu stand, dass Pain noch lebte und ihnen spätestens auf dem Schlachtfeld die Hölle heiß machen würde, er musste einen kühlen Kopf bewahren. In Angst und Paranoia zu versinken würde keinem von ihnen helfen.

Er setzte ein Lächeln auf und leckte seinen Kopf sanft auf ihren ab. „ Schon gut…Ich weiß nur zu gut, dass nicht immer alles so läuft, wie es geplant war. Wichtig ist nur, dass du wieder hier bist und das wir morgen unsere Hochzeit bekannt geben“

Eine Tatsache, die er immer noch nicht fassen konnte. Nie konnte er den Gedanken ertragen, dass Hinata eines Tages heiraten würde, dass sie ihm früher oder später entrissen werden würde und wenn er ehrlich war hatte er Sasuke immer ein wenig für ihre Verlobung gehasst, auch wenn dieser eigentlich nichts dafür konnte, dass sie in so einer Welt lebten, wie sie es nunmal taten. Trotzdem hatte er ihn gehasst, weil er das hatte, was er immer wollte und nie haben konnte. Jetzt war es aber anders. Endlich nach all der Zeit, war sie sein. Er drückte sie ein wenig enger an sich und schloss für einen Augenblick die Augen.

Das konnte ihm keiner verderben, nicht einmal Pain's Wiederkehr.

Er löste die Umarmung wieder, strich Hinata eine Haarsträhne aus dem Gesicht und führte sanft lächelnd fort „ Um Pain können wir uns noch genug Sorgen machen“ und das würden sie auch noch, davon war er überzeugt „aber bis zur Hochzeit haben wir uns eine kleine Atempause verdient.“ Im nächsten Moment verschwand sein Lächeln wieder und er setzte eine ernste Miene auf „nach dem du beim Hofarzt warst mit deinen Verletzungen“

Sie grinste frech „ Ich brauch keinen Arzt Naruto“

„ Lässt du mich mit dieser Aussage jemals durch kommen?“

„ Nein und ich nehme an, ich kriege das jetzt zurück nicht wahr?“

„ Sehr richtig“ grinste er triumphierend, woraufhin sie schmunzelnd die Augen verdrehte „Na schön gehen wir zum Hofarzt“

„Geh schon einmal vor. Es gibt noch eine Sache, die ich erledigen muss, die keine Aufschub duldet. Ich komme so schnell ich kann nach“

„ Was denn?“

„ Mich bei einer Person bedanken“

Mehr musste er nicht sagen. Hinata verstand sofort, worum es geht und ließ ihn wortlos ziehen.
 

Sein Weg führte ihn in das Zimmer seiner Schwester. In seiner Hand befand sich ein Schriftstück, dass er zuvor noch schnell anfertigt hatte.

Eigentlich wäre er nicht bei so später Stunde noch vor ihrem Gemach aufgekreuzt, wenn es kein Notfall war, da er den Umhang, den Hinata trug bereits einmal an ihr gesehen hatte, ging er davon, dass sie noch wach war und ließ sich von den Wachen die Tür öffnen. Tatsächlich saß sie noch angezogen auf ihrem Bett und las ein Buch in schwachem Kerzenschein. Als sie ihn bemerkte schaute sie einen kurzen Moment von ihrem Buch auf, ehe sie sich wieder dem Geschriebenen zuwandte und unverkennbar nicht erfreut über seine Anwesenheit fragte „Du suchst mich in meinem Zimmer auf Bruder? Habe ich wieder etwas getan, wofür ich bestraft werden sollte oder wie komme ich zu der Ehre?“

Nach ihrem letzten Streit konnte er die Reaktion nicht gerade verübeln, weswegen er an ihr Bett herantrat, sich an eines der Pfeiler, die es umgaben lehnte und dabei grinste.

„Du hast in der Tat etwas angerichtet Schwesterherz“ bemerkte er „aber nichts wofür ich dich bestrafen würde“

Als er das sagte, lag sie ihr Buch weg und betrachtete ihn neugierig.

„ Heute Morgen konnte Hinata mir keine Antwort darauf geben, ob sie mich heiraten will oder nicht und hat mich am Ende nur stehen gelassen, als sie wieder kam war sie fest entschlossen, dass sie meine Frau werden will, dabei ist sie überhaupt nicht der Mensch für spontane Stimmungsschwankungen. Weißt du Schwesterherz, ich bin nicht dumm, auch wenn du das sicher anders siehst. Du hast nachgeholfen oder?“

„ Und wenn schon…“

„ Du hast ihr schon immer geholfen und hast diese Verbindung immer befürwortet wieso?“

Eine Frage, die er ihr nie gestellt hatte, die er sich selber aber immer wieder fragte.

„ Weil ihr Beide wie für einander gemacht seid. Du hast nie eine andere Frau, als sie geliebt, geschweige denn irgendein Interesse an einer anderen auch nur geheuchelt um den Schein zu wahren, weil du dachtest es wäre ein Verrat an sie. Eine Zeit lang dachte das Königreich sogar du würdest vielleicht Männer bevorzugen, doch das war dir egal, denn jedes Mal, wenn du von der „Jagd“ wieder kamst, hast du über Beide Ohren gelächelt und warst glücklich und als du dachtest sie verloren zu haben, warst du die schlimmste Version von dir, die ich je gesehen habe. Also wieso sollte ich jemanden hassen, der meinem Bruder das Geben kann, was vielen von uns verwehrt bleibt?“

„ Ich weiß nicht den Meisten reicht schon die Vorgeschichte unserer Reiche aus.“

Sie winkte nur mit ihrer Hand herunterspielend ab „ Ich habe in Geschichte nie aufgepasst und selbst wenn wäre es mir egal. Hinata hat war immer nett zu mir, hat mir immer geholfen, wenn ich sie brauchte und ich konnte mich immer auf sie verlassen. Ich weiß zwar nicht, was sie in dir sieht Bruder, aber sie liebt dich und wenn sie sich gegen die Hochzeit entschieden hätte, dann nur aus Angst vor den Folgen oder davor, dass du ihr nicht verzeihen könntest und das wollte ich verhindern, denn ich vermute du hast ihr schon längst verziehen oder irre ich mich?“

Er war für einen kurzen Augenblick überrascht, realisierte dann aber dass sie recht hatte.

„ In dem Versteck gab es einen Moment, an dem sie getötet worden wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Das war der Moment an dem ich es wusste. Es ist egal, was sie tut, wenn es darauf ankommt ist sie immer noch die Hinata, die ich nicht verlieren kann. Vorher habe ich mir immer eingeredet, dass ich sie nicht umgebracht habe, weil es eine unverdiente Milde gewesen wäre, aber ich könnte es nicht, selbst wenn ich wollte. Dafür bedeutet sie mir zu viel“

„Gute Entscheidung eine Andere hält es sowieso nicht mit dir aus“ konterte sie nur.

Eigentlich hätte er fast beleidigt sein können, dass sie ihm immer noch derart die kalte Schulter zeigte, doch er lachte.

„ Ich befürchte da hast vielleicht sogar recht, aber wer weiß vielleicht machst du es Einestages besser.“ Damit reichte er ihr das Schriftstück, dass er in seiner Hand hielt hin und ergänzte „ unser letzter Streit….tut mir Leid. Es wird nicht mehr vorkommen. Ich hoffe du nimmst das hier als eine Entschuldigung und ein Dankeschön für alles an, was du für uns getan hast“

Zögerlich nahm sie die Schriftrolle entgegen, öffnete sie und las sie durch.

Aus ihrem Gesicht wich sämtliche Farbe, als sie die Augen aufriss „ Das….und das meinst du ernst?“

„ Mit deiner Hilfe habe ich mein Glück gefunden. Ich finde es fair, wenn du auch eine Chance dazu bekommst“

„ Aber der Adel….Sie werden doch niemals“

„ Dank Hinata hat der Adel ab heute nicht mehr viel zu sagen“

„Mutter?“

„Ich bin der König. Wenn ich ein Dekret erlasse, in dem drinsteht, dass meine Schwester sich ihren Gemahl selber aussuchen darf, dann kann auch Mutter nichts dagegen tun“

Eine Weile sprach keiner von ihnen ein Wort, bis er die Stille brach

„ Na dann. Ich sollte nach Hinata sehen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie sich ansonsten den Anweisungen des Hofarztes widersetzen wird.“

Er drehte sich um und wollte gerade wieder gehen, hörte Ino dann aber seinen Namen rufen.

Er drehte sich wieder zu ihr und sah sie lächeln.

„Schön, dass du wieder da bist“



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Kommentare zu dieser Fanfic (34)
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Von:  Isa007
2020-11-28T12:58:49+00:00 28.11.2020 13:58
Super Kapitel.
Na Pain wird den beiden wohl noch das Leben schwer machen, denn so leicht kriegt man ihn nicht klein. Ich mochte auch den ernsten und bösen Naruto, aber so gefällt er mit besser.

Von:  Kaninchensklave
2020-11-25T05:42:38+00:00 25.11.2020 06:42
ein Toles Kap

nun Pain muss das ganze erst einmal überleben denn in dem Fläschchen scheint Säure drinnen gewesen zu sein
und das kann zu dieser Zeit locker Tödlich enden, aber was hat er erwartet das Hinata sich von ihm töten oder gar zu Neji bringen lässt. Damerkt man das er extrem arrogant und eingebildet geworden ist, den Krieg kann Neji nur verlieren, dadurch das auch andere Re7che fürchten das er in seinem Wahn uch andere Reiche Angreifen und erobern möchte reicht für diese aus gegen ihn in den Krieg zu ziehen

so ein Pech für Ino jetzt muss sie sich ihren Gemahl selbst aussuchen, oh wie tragisch Kushina muss es hinnehmen, da Naruto der König ist und sie kann nichts dagegen tun außer sich maximalnfür ihre Tochter freuen

GVLG
Von:  Isa007
2020-11-05T20:20:04+00:00 05.11.2020 21:20
Na damit hat Hinata nicht gerechnet. Das Auftauchen von Pain wird die Sache erheblich erschweren.
Von:  Kaninchensklave
2020-11-03T21:59:49+00:00 03.11.2020 22:59
ein Tolles Kap

nun Neji hat jemanden auf seiner Seute der naruto kennt aber dieser hat sich seit dem verändert
und ist unberchenbarer geworden hinzu kommt das HInata einen unerwarteten Trumpf in der Hand hat, denn dei jenigen welche sie immer noch als Königin ansehen kann sie gut gebrauchen um sie mit zu naruto zu nehmen um seiner Streitkräfte aufzustocken

das Neji dies nicht gefalen wird ist kal sund doch muss Hinata noch in die geheime Kammer rein um die Informationen zu bekommen und das wird sie auch denn diese Chance wird sie sich nicht entgehen lassen, eher wäre sie duum diese Chance nciht wahr zunehmen

denn neji würde das erheblich schwächen und narutos stand stärken, dazu kommt noch das auch die anderen Reiche wohl auch nciht zulssenw erden das Neji sehr viel stärker wird denn sonst könnte er sie auch bedrohen, diese Trumpfkarte kann Naruto auch immer noch spielen mit der angst der anderen Könige

GVLG
Von:  Isa007
2020-10-04T14:23:02+00:00 04.10.2020 16:23
Aww wie schön, dass die beiden endlich wieder zusammengefunden haben. Zusammen werden sie alle Probleme meistern
Von:  Isa007
2020-10-04T14:01:30+00:00 04.10.2020 16:01
Juchuu es geht weiter. Echt tolles Kapitel, werde gleich mit dem nächsten anfangen 😉
Von:  Kaninchensklave
2020-10-03T13:26:22+00:00 03.10.2020 15:26
ein Tolles Kap

Endlich hat Hinata es sich eingestanden und alles was sie dazubrauchte war ein Gespräch mit Ihrer besten Freundin, zukünftige Schwägerin und Schwester, einfacxh jemanden der Ihr die Zweifel nahm und Ihr zuhört

klar sind weder Naruto noch Hinata dafür geschaffen sich am Thron fest zusetzen und Kilos zu ztulegen während ie mit den adeligen herum schwaffelten, beide sind kämpfer sie brauchen den Kampf um sich Lebendig zu fühlen, jedoch muss es nicht immer eine Schlacht oder ein Krieg sein.

Denn spätestens wenn Ihre zukünftigewn Kinder in die Pupertär kommen haben sie mehr als genug zu kämpfen um sich Lebendig zu fühlen, dazu gibt es noch die engstirmigen hohl Köpffigen adfeligen zumindest die meisten von Ihnen ,it denen sie sich herum schlagen müssen, langweilig wird es nie werden es ist auch genug aktion wenn man mal keinen Krieg hat oder eine Schlacht schlägt

nur müssen sie erst mal Neji in den Arsch tretten und diese Chancen stehen gut, er ist verrückt geworden, da er ghlaubt Hinata hat Ihm um seinen Thron betrogen der Ihm ohnehin nie gehört hätte, da nach Hinata Hanabi in der Rangliste noch vor Ihm steht, damit konnte er mit seinem Machthunger noch nie umgehen

GVLG
Von:  Kaninchensklave
2020-08-25T19:10:10+00:00 25.08.2020 21:10
schön das es endlich weiter geht

ein Tolles Kap

Naruto hat recht er kann Hinata dies nicht machen lassen und Neji ist ohnehin nicht zu trauen
er hat ohnehin vor das Königreich anzugreifen und zu erobern um über etwas Herrschen zu können
so verblendet ist er von der Gier nach Macht

auch muss Naruto sich dem Krieg gegen Neji nicht alleine Stellen da Neji nicht bei einem Reich aufhören würde
denn so berauscht von dem wahn herrschen zu können und der Macht die er dann hat
würde er auch andere Reiche angreifen weshalb man sich mit anderen reichen gegen Ihn verbünden wird
uzm Ihn ein für allemal unschädlich zu machen

denn diese Gier hat Ihn Verrückt werden lassen

dazu kommt noch dass das Volk auf die Hochzeit besteht da man Ihren König mit der Heldin als Königin
sich Frieden und einen reichhaltigen Handeln verspricht sobald der Krieg zu ende ist
außerdem wäre Hanabi im Reich sicher wobei Kushina sie unter Ihre fittiche nehmen wird
immerhin braucht sie was zu tun bis die ersten Enkel da sind xDDDDDDDDDDDDD

es wäre zu alle dem nie gekommen wenn man die Gefühle der beiden Respektiert hätte und iHnen Ihr Glück gegönnt hätte, Neji hätte zwar auch nciht herrschen können aber Hanabi da Hinata ja dann die Königin eines anderes Reiches gewesen wäre durch Heirat was stabilität und Frieden gebrahct hätte

aber nein Hiashi war dazu viel zu verblendet und zu Stur

GVLG
Von:  Isa007
2020-07-29T10:55:06+00:00 29.07.2020 12:55
Schade das es anscheinend nicht mehr weiter geht ☹️
Antwort von:  Hidden-Girl
21.08.2020 21:00
Der Kommentar war jetzt vom Timing her echt perfekt:) Ich habe in letzter Zeit darüber nachgedacht die Story weiter zu schreiben, hätte aber nicht gedacht, dass das noch jemand ließt, nach dem ich so lange unaktiv war xD Schön zu lesen, dass das der Fall ist. Das motiviert mich ein wenig:)
Antwort von:  Isa007
23.08.2020 22:11
Doch ich bin noch interessiert. Habe ein paar Storys wo ich immer mal wieder nachschaue und hoffe, dass es irgendwann mal weiter geht 😁
Von:  LeaLa123
2018-09-09T15:25:36+00:00 09.09.2018 17:25
Wann geht's weiter? :(


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