Zum Inhalt der Seite

Lieben und geliebt werden

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Belauscht

Oscar hielt es hinter der Tür nicht mehr aus. Andrés dunkelbrauner Schopf neigte zur Seite und die sichtbaren Stellen von seinem Gesicht wirkten verzogen - so, als würde er sich vor etwas in Grund und Boden schämen. Seine entspannten Armmuskeln zuckten und im nächsten Moment formten sich seine Hände zu hilflosen Fäusten. Das war das, was Oscar wachrüttelte. Sie hatte genug gesehen! André redete schon wieder im Schlaf! Aber diesmal so, als wäre er nicht mehr bei Sinnen und würde dadurch seine Beherrschung verlieren! Es musste endlich Schluss damit sein! Oscar machte die Tür wieder zu und klopfte noch kräftiger gegen die Holzbretter. Auch ihre Stimmer erhöhte sie. „André! Schläfst du schon? Oder bist du noch am Baden?!“

 

Es geschah vorerst nichts. Dann hörte sie ein heftiges Platschen des Wassers, als wäre er gerade unsanft aus dem Schlaf erwacht. Vielleicht stimmte das ja auch, denn gleich darauf erklang seine unsichere und leicht irritierte Stimme: „Oscar, du? Dann war das ein Traum...“ Er atmete hörbar und erleichtert auf. „Warte einen Augenblick!“ Wie gut, dass es doch nur ein Traum war! Er musste kurz im Zuber eingenickt gewesen sein... André griff nach einem Tuch, trocknete sich dürftig ab und suchte schnell nach seiner Hose.

 

Oscar wartete neben der Tür und lehnte sich rücklings an die Wand. Sie hörte eilende Schritte, das Rascheln von Stoffen und dann ging die Tür auf. André sah sofort nach links, als hätte er gespürt, dass sie ausgerechnet dort stand. „Was ist passiert, Oscar?“ Er stellte sich direkt vor ihr – nur in einer Hose angekleidet und noch völlig nass am Oberkörper. Wasser tropfte von seinem kurzen Haar und lief ihm den Brustkorb herab.

 

Damit hatte Oscar nicht gerechnet. Nicht in dieser betörenden und anziehenden Aufmachung! Seine straffe Haut strahlte noch die Wärme von dem Bad aus und Oscar bemühte sich, nur in sein Gesicht zu schauen und ihre aufrechte Haltung beizubehalten. „Es ist nun beglichen...“

 

„Was ist beglichen, Oscar?“ André verstand es nicht so recht. Oscar wirkte auf einmal etwas zerstreut und verkrampft. Was hatte sie auf einmal?

 

„Ich...“ Oscar biss sich auf die Zunge. Sie würde ihm davon lieber nichts erzählen – das waren eben nur seine Träume und die wollte sie ihm nicht nehmen. Sie straffte ihren Rücken und verzog ernst ihr Gesicht. „Es ist unwichtig, André. Ich wollte nur sagen, dass wir morgen in die Stadt fahren und uns brauchbare Sachen kaufen. Ich möchte schon in den nächsten Tagen wieder in das Haus einziehen.“

 

„In Ordnung, Oscar.“ War das etwa alles was sie beschäftigte? Das hätte sie auch morgen sagen können! Etwas stimmte mit ihr nicht. André musterte ihre Gesichtszüge ausgiebiger, um etwas Auffälliges darin zu finden, was sie verriet. Denn ihre Körperhaltung und Augen sprachen meistens etwas Anderes aus, als ihr Mund.

 

„Gut, dann ist es geregelt. Gute Nacht, André.“ Oscar schlüpfte an ihm schnell vorbei und eilte auf ihr Zimmer. Der Wirt hatte bereits das Wasser aus ihrem Zuber geschüttet, alles aufgewischt und war gerade dabei den Zuber wegzuräumen.

 

„Ihr kommt gerade rechtzeitig, Lady Oscar. Ich bin gerade fertig geworden.“, empfing der Wirt sie, ohne davon etwas zu merken, welch ein Chaos in ihr gerade vorging.

 

Oscar zwang sich zu einem Lächeln. „Ich danke Euch.“

 

„Das ist doch selbstverständlich, Lady Oscar. Ich bin für Euch immer da.“ Er erwiderte ihr Lächeln, räumte den leeren Zuber weg und verabschiedete sich für heute.

 

„Danke.“, wiederholte Oscar und wünschte dem Wirt eine gute Nacht. Kaum als dieser ging, warf sie sich völlig angekleidet aufs Bett. Die Matratzen waren weich, aber sie konnte trotzdem nicht schlafen. Wie denn auch?! Andrés Blick hatte sich in ihr zu tief hineingebohrt. Egal ob sie ihre Augen schloss oder offen hielt, sah sie immer wieder dasselbe Bild vor sich: Sein nasses, kurzes Haar klebte an seinem Haupt und auf der linken Gesichtshälfte umrahmte es bis zu den Wangenknochen und bedeckte sein verletztes Auge. Oscar hatte es in den Fingen gekribbelt, ihm die dunklen Haarsträhnen zur Seite zu schieben und ihm in beide Augen zu schauen. Aber auch so hatte sie sich festgenagelt gefühlt – so intensiv und eindringlich, dass sie seinen ganzen Schmerz und die Liebe darin zu lesen geglaubt hatte...

 

Oscar wälzte sich von einer Seite auf die andere, aber der Schlaf wollte nicht kommen und Andrés so sanfter Blick wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Etwa um Mitternacht hielt sie es nicht mehr aus und stieg aus dem Bett. Gut, dass sie noch angekleidet war, so brauchte sie nicht nach ihren Sachen in der Dunkelheit suchen. Oscar zündete die Öllampe auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett an und ging in die Gaststube. Vielleicht schlief der Wirt noch nicht und ein kühles Bier wäre ihr gerade zu Pass.

 

Je näher Oscar der Gaststube kam, desto mehr nahm sie raschelnde Geräusche und flüsternde Stimmen wahr - so, als würden zwei Personen sich miteinander unterhalten. Auch der einfallende Strahl von einer Kerze auf dem Boden deutete darauf hin, dass in der Gaststube noch jemand saß und sich mit jemanden unterhielt.

 

Die eine Stimme erkannte Oscar sofort, auch die andere war ihr nicht unbekannt. Sie machte die Öllampe in ihrer Hand aus und blieb an der Öffnung der Tür stehen - im Schatten der Dunkelheit und unentdeckt. Normalerweise war das nicht ihre Art, zu lauschen, aber es fiel ihr Name und dies bewog sie dazu.

 

Sie spähte flüchtig in den Raum hinein und ihre Vermutung bestätigte sich: An einem Tisch saßen bei dem Kerzenlicht André und der Wirt. Jeder hielt ein Glas Bier in der Hand und nippte zwischenzeitlich daran.

 

„...die Gerüchte über den schwarzen Ritter und dass Lady Oscar ihn zur Strecke gebracht haben sollte, haben es auch bis hierher geschafft.“, bekam Oscar gerade mit und horchte weiter, mit dem Blick auf André.

 

Dieser atmete tief ein und aus. „Was die Gerüchteküche so alles erzählt... Ja, Oscar und ich hatten einen Dieb zur Strecke gebracht, aber das war ein Falscher und deswegen mussten wir ihn gehen lassen.“

 

„Hast du deine Verletzung am Auge ihm zu verdanken?“, hakte der Wirt nach.

 

André schaute verwundert zu ihm. „Wie kommt Ihr darauf?“

 

„Ich kann mir schon vorstellen, dass der besagte Dieb sich nicht wehrlos ergab und ich kann mir daher gut vorstellen, dass es zu einem Kampf zwischen ihm und euch kam.“, mutmaßte der Wirt. Er zählte nur eins und eins zusammen. André erwiderte nichts dazu und senkte stattdessen seinen Blick auf das Bier vor ihm, was dem Wirt seine Vermutung bestätigte. Es müsste den jungen Mann sehr zu schaffen machen und daher wechselte der Wirt verständnisvoll das Thema. „Ich finde es gut, dass Lady Oscar wieder hier ist. Das wird die Bauern etwas aufmuntern. Sie sind es leid für die Adligen zu schuften und nichts dafür zu bekommen. Alles, was sie verdienen, nehmen ihnen die Steuereintreiber weg und schicken es an den Königshof. Wobei Monsieur Vicedo und seine Gehilfen ein Anteil davon selbst behalten. Lady Oscar kann ihnen wenigstens etwas Einhalt gebieten und hier etwas Ordnung schaffen.“

 

André war ihm für den Themawechsel dankbar und stimmte mit ein. „Oscar ist der gütigste Mensch, den ich kenne und sie wird versuchen den Bauern so viel zu helfen, wie sie kann.“

 

„Die Menschen vertrauen ihr, das hat man heute gesehen. Sie hat schon damals Gilberts Familie geholfen und das blieb natürlich unvergesslich.“ Der Wirt lächelte etwas. „Sie ist wie ein Engel und setzt sich für die Gerechtigkeit ein – so ähnlich wie Robespierre.“

 

„Ach ja, Robespierre...“, meinte André leise und nahm ein Schluck Bier. „Arras ist doch seine Heimat.“

 

„Genau.“, stimmte der Wirt zu. „Aber trotz seines Einsatzes für das arme Volk bessern sich die Verhältnisse des Landes nicht. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer, immer mehr Menschen gehen in die Stadt, um bei Robespierre Gehör und Beistand für ihre Lage zu finden. Und Robespierre verspricht ihnen bessere Zeiten und setzt sich für ihre Rechte ein. Dafür verehren sie ihn und betrachten ihn als Helden der Unterdrückten.“

 

„Dann hoffen wir, dass er damit etwas bewirken kann“, sagte Oscar und trat in die Stube hinein.

 

André und der Wirt sahen sie überrascht an. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte André beiläufig.

 

„Du doch auch nicht, wie es aussieht.“ Das war eine Antwort und Frage zu gleich. „Ich hoffe, ich störe euch nicht, wenn ich mich zu euch setzte.“

 

„Ganz und gar nicht, Lady Oscar.“ Die Gesichtszüge des Wirtes milderten sich und wirkten fast väterlich. Es war nicht zu übersehen, dass er Oscar mochte. Er erhob sich. „Wollt Ihr auch ein Glas Bier?“

 

„Zumindest wäre ich davon nicht abgeneigt.“ Oscar nahm zur rechten Seite von André Platz und der Wirt ließ die beiden für kurze Zeit alleine.

 

„Oscar, hast du uns etwa belauscht?“ André sah sie vorsichtig von der Seite an. Seine Hände umklammerten das Bierglas, Oscars Arm lag neben dem seinen, sodass ihre Hemden sich fast berührten und ihr Blick ruhte auf ihm. André fühlte sich langsam unbehaglich davon.

 

„Nein, ich bekam nur das Gespräch über Robespierre mit“, erwiderte Oscar leise und legte ihm plötzlich ihre Hand auf das Handgelenk. „Und ich wollte dir Gesellschaft leisten.“

 

André schaute verwundert in ihr Gesicht. Mit dieser hauchzarten Berührung hatte er nicht gerechnet. Hatte sie ihn gerade auch noch angelächelt? Oder bildete er sich das ein? „Oscar...“

 

„Was macht dein Auge? Kannst du noch gut sehen?“ Oscar zog ihre Mundwinkel wirklich zu einem Lächeln und in ihren Augen trat ein undefinierbarer Glanz auf. Aber vielleicht waren das nur die tanzende Flammen von der Kerze, die sich in ihren Pupillen spiegelten.

 

„Mach dir keine Sorgen um mich, Oscar.“, brachte André leise aus sich heraus. „Ich kann gut sehen. Auch mit einem Auge sehe ich noch alles.“

 

„Gut, das freut mich. André, ich...“ Oscar hörte die Schritte von dem Wirt und verstummte. Alles was sie sagen wollte, verließ ihre Lippen nicht. Gleichzeitig legte sie ihre Hand wieder vor sich auf den Tisch und wandte ihren Blick von André ab.

 

„Euer Bier.“ Der Wirt stellte das volle Glas vor Oscar auf den Tisch ab und setzte sich wieder auf seinen Platz.

 

„Ihr könnt euch weiter unterhalten, das stört mich nicht.“ Oscar nahm gutheißend einen Schluck. „Im Gegenteil, ich wäre sogar darüber gut beraten, zu erfahren, was für Verhältnisse in unserem Land herrschen. Erzählt mir alles. Dann kann ich besser die Lage einschätzen und den Bauern helfen.“

 

„Gott segne Euch, Lady Oscar.“ Der Wirt lächelte sie noch gütiger an als vorhin und schilderte ihr alles, was er schon André zuvor erzählt hatte.

 

Dieser beobachtete musternd jede Regung in ihrem Gesicht. Einiges von dem Gehörten gefiel Oscar nicht, stellte er fest, aber einiges konnte sie nachvollziehen. Sie hörte aufmerksam zu, überlegte angestrengt und kam dann auf eine Idee. „Ich werde natürlich alles dafür tun, was in meiner Macht steht. Aber dafür brauche ich mehr Menschen, denen ich vertrauen und auf die ich mich verlassen kann.“

 

„Mich habt Ihr schon auf Eurer Seite“, versicherte der Wirt.

 

„Und auch Gilbert und seine Geschwister ganz bestimmt“, fügte André hinzu. Was auch immer Oscar für einen Plan hatte, in ihm breitete sich dabei ein gutes Gefühl aus. „Was hast du denn eigentlich vor?“

 

„Nun...“ Oscar senkte ihre Stimme und nahm einen kräftigen Schluck von dem Bier, bevor sie den beiden Männern ihr Vorhaben offenbarte: „Ich beabsichtige mein Haus für Hilfsbedürftige einzusetzen. Jeder Bauer, der auf dem Landsitz de Jarjayes lebt und arbeitet, soll nicht mehr leiden. Über alles was auf den Feldern geerntet wird, werde ich persönlich entscheiden, was als Steuer an den Königshof geht und was in meinem Haus bleibt. Ich glaube, die Königin wird mir das sicherlich gestatten. Und das was bleibt, werde ich Euch zur Verfügung stellen, Monsieur Wirt. Ihr bewirtschaftet das und entscheidet dann, was unter den Bauern aufgeteilt werden muss, was Ihr verkauft und was für den eigenen Nutzen benötigt wird. Diese Aufteilung wird, denke ich, uns alle über die Runden bringen können und niemand muss hungern. Und ich werde Gilbert mit seinen Geschwistern darum bitten, dass sie in mein Haus einziehen und es während meiner Abwesenheit in Ordnung halten.“

 

„Das ist...“ André bewunderte Oscar noch mehr denn je. „...eine gute Idee.“

 

„Das finde ich auch.“ Der Wirt strahlte vor Freude.

 

Und dafür bräuchten sie etwas mehr an helfenden Händen. Das war etwas zu wenig an Menschen, aber für den Anfang würde das ausreichen. Wer weiß, mit der Zeit würden es sicherlich mehr werden. Oscar sah darüber hinweg und ließ nicht von ihrem Plan ab. „Gut, dann ist es abgesprochen. Wir können damit allerdings erst dann beginnen, wenn mein Haus soweit eingerichtet ist und ich die nötigen Mitteln dafür beschafft habe. Dann können wir uns mit Euch in Verbindung setzen und mit der Verwirklichung beginnen.“

 

„Selbstverständlich, Lady Oscar, so werden wir das machen.“ Der Wirt willigte bereitwillig ein und besprach noch einige Details mit Oscar und André.

 

Oscar war damit zufrieden und konnte etwa eine Stunde später wesentlich besser einschlafen. Und am nächsten Tag unterbreitete sie ihr Vorhaben den Bauern, die zur Errichtung ihres Hauses gekommen waren. Gilbert und seine Geschwister konnten ihr Glück kaum fassen. Sie schworen insgeheim die alleinige Treue und Loyalität nur Lady Oscar und niemanden sonst.

 

 

 

 

 

Fast eine ganze Woche übernachteten sie im Gasthof „Zum alten Allas“, bis das Gutshaus von Oscar Anfang November soweit eingerichtet war. Es brauchte zwar noch weitere Bebauungen, um so zu sein wie früher, aber wenigstens konnte man dort wieder wohnen.

 

„Ich danke euch herzlich für eure Hilfe.“, hielt Oscar eine Rede an dem Abend, an dem sie in das Haus einzog. Vor einer Handvolle Bauern, darunter auch Gilbert und seine Geschwister, erklang ihre helle Stimme fest und klar. „Wie ihr wisst, haben wir schwere Zeiten, aber wir werden sie gemeinsam überstehen, da bin ich mir sicher. Für meine Freunde stehen die Türen immer offen und jeder von euch kann zu mir kommen, wenn er Hilfe braucht. Ihr habt mein Wort.“

 

„Und wir glauben Euch“, verlautete Gilbert und trat mit seinen Geschwistern aus der Traubenmenge hervor. „Wir stehen Euch stets zu Diensten.“

 

„Ihr seid freie Menschen, ihr schuldet mir nichts.“ Oscar war zu tiefst gerührt und legte ihre Hand dem jungen Mann auf die Schulter. „Aber ich bin sehr dankbar, dass ihr mir geholfen habt.“

 

„Das ist doch selbstverständlich“, sagte die Schwester von Gilbert. „Ihr helft uns doch auch.“ Sie versank sogleich in einen tiefen Knicks.

 

Oscar staunte nicht schlecht, dass auch die anderen sich vor ihr verbeugten. „Das ist doch nicht nötig... Ich bitte euch, hört auf damit... Das habe ich nicht verdient...“ murmelte sie kaum hörbar und stockend.

 

„Doch das hast du...“, hörte sie Andrés leises Flüstern neben sich. „Sie verehren dich...“

 

„Ja, aber...“ Oscar schluckte und konnte nichts mehr dazu sagen. Nicht sie sollte verehrt werden, sondern die Königin und der König.

 

Die Bauern richteten sich einer nach dem anderen auf und beim Anblick auf Oscar zeichnete sich ein Hoffnungsschimmer auf ihren Gesichtern. Sie warteten, bis Oscar etwas sagte, aber dieser war endgültig die Sprache abhanden gekommen. André stupste sie leicht mit seinem Ellbogen in die Seite an. „Oscar, du musst etwas sagen...“

 

Seine Stimme brachte Oscar wieder in Wirklichkeit zurück. Sie räusperte sich, bevor sie wieder ihre Stimme hob. „Wie gesagt, ihr könnt euch auf meine Unterstützung verlassen. Aber nun geht nach Hause und ich werde mich auch zur Ruhe begeben. Wir sehen uns noch ganz bestimmt. Ich bleibe bis zum Ende der Woche noch in Arras.“

 

Die Bauern verabschiedeten sich. „Gott segne Euch, Lady Oscar!“, riefen manche, als sie sich schon längst auf dem Heimweg befanden.

 

Oscar wollte all die Segenswünsche und Lobpreisungen nicht, aber sie schluckte das alles herunter und verabschiedete die letzten drei, die noch vor ihr standen. „Und wenn ich fort bin, dürft ihr in mein Haus einziehen.“, sagte sie zu den Geschwistern.

 

„Es wird uns eine Ehre sein, für Euer Haus zu sorgen“, erwiderte Gilbert mit ehrlicher Inbrunst und fügte noch scherzhaft hinzu: „Und auch dafür sorgen, dass nichts mehr gestohlen wird.“

 

„Ja, das auch.“ Oscar verstand und konfrontierte die Geschwister mit einem Lächeln.

 

Gilbert und seine Geschwister gingen. Oscar blieb alleine mit André vor dem Haus stehen und sah eine Weile den Dreien nach, bis sie aus ihrer Sicht verschwanden. Was für Zeiten! Es musste in der Tat einiges geändert werden – besonders sollte mehr von der Gerechtigkeit geschaffen werden! Oscar schwor sich erneut alles dazu beizutragen, um wenigstens den Bauern auf ihrem Landgut das Leben leichter zu machen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück