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Vocaloid Story

von

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MEIKO und KAITO

Es ist so weit! Ich darf zum ersten Mal alleine raus gehen, naja, mit Rin zusammen. Sie beginnt ihre Persönlichkeit zu entwickeln und wird von Tag zu Tag niedlicher! Da sie aber weder eigene Kleidung, noch Einrichtung für das Zimmer von ihr und Len hat, wurde uns vom Hersteller erlaubt einkaufen zu gehen!
 

"Miku, Miku?!" "Ja was denn?" "Wie lange ist es jetzt noch hin bis zum Konzert?",fragt sie mit unschuldigen Augen. "Ich denke, ein paar Wochen noch… wir müssen dann ja nach Tokio geflogen werden… und bis dahin sollen wir beide noch einen Song schreiben!",antworte ich ihr. "Hurra! Einen Song mit Miku schreiben!"

Wir verlassen das Gebäude. Mir wurde Geld mitgegeben und eine Karte der Stadt eingespeichert, also kann nichts schief gehen!
 

Rin ist total aufgeregt und springt um mich herum, dann hakt sie sich bei mir unter und im Gleichschritt gehen wir Richtung Stadt.
 

"Miku, Miku! Sieh mal!" Rin steht vor einem Schaufenster und bewundert ein Schwarz-weiß kariertes Kleid. Ich schaue auf den Preis. "Möchtest du das haben, Rin?" "Darf ich?", sie sieht mich begeistert an. "Klar",wir betreten das Geschäft. Die Verkäuferin begrüßt uns freundlich. Da es noch früh ist, ist nicht viel los im Einkaufscenter.
 

Rin probiert das Kleid an und es passt ihr wie angegossen. "Wow, das steht dir super!", sage ich fröhlich. "Ja?"
 

Wir gehen zusammen zur Kasse und bezahlen. Die Verkäuferin wirkt etwas nervös:"Entschuldigt ihr beiden? Seid ihr nicht Vocaloids?",fragt sie schüchtern. "Ja, sind wir",antwortet Rin freundlich. "Ich hab deine CD gekauft und finde sie einfach super", fährt sie an mich gerichtet fort. "Könnte ich ein Autogramm von euch haben?" "Gerne!",ich bin total aufgeregt, als Rin und ich auf einem Heft unterschreiben. Sie bedankt sich und wir verlassen den Laden mit einer Einkaufstüte.
 

Draußen fassen wir uns bei den Händen, kichern und hüpfen auf und ab. Wir wurden wirklich um ein Autogramm gebeten! Nachdem wir uns etwas beruhigt haben, gehen wir weiter.
 

Langsam füllt sich Center mit Leuten und wir werden immer öfter angesprochen. Manche bitten sogar um ein Foto mit uns. Ich wusste nicht, dass wir so berühmt sind. Manche Leute sehen uns argwöhnisch an, oder beleidigen uns als "Maschinen", aber die meisten sind freundlich.
 

Rin sucht sich ein paar Kleidungsstücke und Deko aus. Das meiste in gelb oder schwarz.
 

Bald wird es dunkel und wir beeilen uns nach Hause zu kommen. Sofort helfe ich Rin dabei, ihre neue Kleidung einzuräumen. Gerade als ich ein T-shirt in eine Schublade lege, hören wir wieder Gesang. Rins Zimmer liegt nahe der seltsamen Sackgasse, aus der ich schon mal ein Duett gehört habe. "Komm Rin!",rufe ich sie zu mir. Gemeinsam stürmen wir los, bis wir vor der abgeschlossenen Tür stehen bleiben. "Das klingt schön",murmelt sie.

"Hey, was macht ihr zwei denn da?" Erschrocken drehen wir uns um. Amalia steht einige Meter hinter uns. "Amalia, was ist hinter dieser Tür?",frage ich neugierig. "Nichts was euch betrifft",antwortet sie etwas scharf. Erstaunt werden wir von ihr in unsere Zimmer gescheucht.
 

Ich lege mich in meine Kapsel und versuche wach zu bleiben. Nachdem gewisse Zeit vergangen ist, stehe ich so leise es geht auf. Die sonst so weißen Gänge liegen dunkel vor mir. Ein bisschen unheimlich ist das schon, aber ich reiße mich zusammen und schleiche zu Rins Zimmer.
 

Ihre Tür ist genau wie meine, nicht abgeschlossen. Ich öffne die Kapsel, in der sie schlafend liegt. Ihre Gesichtszüge sind entspannt und schimmerndes Licht fällt durch ein winziges Fenster auf ihr Haar. Leise wecke ich sie:"Psst, Rin! Wach auf!",verschlafen reibt sie sich die Augen "Miku?",nuschelt sie. "Ja, wollen wir nicht herausfinden, was hinter der Tür ist?",flüstere ich. Schlagartig ist sie hellwach und springt leichtfüßig auf.
 

Gemeinsam tappen wir durch die Dunkelheit, bis wir an der Sackgasse ankommen. "Und jetzt?", fragt Rin. Ich fummle etwas an dem Schloss herum, bis es sich tatsächlich öffnet! Alle anderen Türen hier werden elektronisch geöffnet, diese aber auf altmodische Art, was die Sache vereinfacht.
 

Hinter der Tür befindet sich eine kleine Abstellkammer. Neben alten Besen, Lampen und abgedeckten Möbeln stehen in der Mitte des Raumes auch zwei Kapseln. "Sind das die Kapseln für Len und das dritte Vocaloid-Projekt?",fragt Rin verunsichert. "Nein…",mir läuft es kalt den Rücken herunter "die Lampen leuchten…", wie erstarrt stehen wir beide da und wissen nicht, was wir tun sollen. "D-du meinst jemand liegt dort drinne?" Panisch zieht Rin an meinen Ärmel "Lass uns gehen Miku! Ich habe Angst!"
 

Wir laufen so schnell es geht zu Rins Zimmer und vergessen dabei wieder abzuschließen. Nachdem wir uns etwas beruhigt haben, kehre auch ich in meinen Raum zurück. Noch völlig verunsichert versuche ich einzuschlafen.
 

Am nächsten Morgen wache ich nicht durch einen Weckruf von Amalia auf, sondern von laut diskutieren Stimmen:"Was soll das heißen es wurde bei den Fehlschlägen eingebrochen?! Es gibt Probleme mit der Fertigstellung aller Crypton-Vocaloids und dann sowas?! Das Konzert ist sehr wichtig für die Propaganda und rückt immer näher!",ist das etwa mein Hersteller? Ich habe ihn noch nie so wütend erlebt... Schuldgefühle packen mich, er ist ja fast so etwas wie mein Vater und ich mache ihm nur Probleme… aber was meinte er mit Fehlschlägen? Gibt es noch mehr Vocaloids, außer mir und Rin?
 

Eine halbe Stunde später weckt mich eine gestresste Amalia. Ich ziehe mich um und gehe zusammen mit Rin in die Turnhalle. Wir haben uns zusammen einen Tanz ausgedacht, können uns aber beide kaum konzentrieren. Jess schreit uns im Minutentakt an.
 

Einen Schritt machen wir nach vorne, dann zwei zur Seite und eine Drehung zueinander... 1…2…1…2… und Verbeugung. Geschafft! Wir machen für heute Schuss und schlendern nebeneinander in unsere Zimmer. Immer wieder kommen uns Mitarbeiter gehetzt entgegen gelaufen. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange.

Rin und ich trennen uns, da ich noch Gitarre üben muss.
 

Ich schappe mir die grau-türkise E-Gitarre und werfe mich in meinen ebenfalls türkisen Sitzsack. Nach ein paar Stücken, habe ich aber keine Lust mehr. Leise verlasse ich meinen Raum und laufe rüber zu Rin.
 

Nach wenigen Malen an klopfen, öffnet sie mit betrübten Gesicht. "Hey Rin! Wollen wir jetzt nachschauen, was in den Kapseln ist?",frage ich enthusiastisch. Sie sieht mich geschockt an:"Ich will da nicht wieder hin! Das ist unheimlich!". Ihre Stimme klingt weinerlich. "Komm schon, das ist nicht gefährlich. Es sind Vocaloids, wie wir!" "A-aber, das gibt bestimmt Ärger…" "Quatsch!",versuche ich sie zu überzeugen. Schließlich schaffe ich es sie mit mir zu schleifen.

Das Schloss ist immer noch geöffnet.
 

Die Tür lässt sich leicht öffnet. Kurz zögere ich, schwinge sie dann ruckartig auf, schließe sie aber wieder, um nicht so auffällig zu sein. Die beiden Kapseln liegen noch genau wie Gestern da. Das Lämpchen flackert bedrohlich. Rin versteckt sich hinter meinem Rücken und ich öffne vorsichtig eine der beiden.
 

Vor uns liegt eine Frau mit kurzen braunen Haaren. Sie trägt ein rotes, bauchfreies Top und einen ebenfalls roten Rock. Ihr Gesicht ist sehr schön, unverkennbar ein Vocaloid. "Siehst du!",flüstere ich der begeisterten Rin zu. Langsam schließe ich den Deckel wieder und gehe zur anderen Kapsel. In ihr liegt ein blauhaariger Mann. Er trägt einen blauen Schal und einen weißen Mantel.

Beide schlafen friedlich.
 

Schnell verlassen wir den Raum, da wir Schritte hören. Nun ist Rin wieder so aufgedreht wie vorher und durchlöchert mich mit Fragen. "Warum liegen die beiden da? Werden sie vielleicht Überraschungsgäste auf dem Konzert?", ich zucke nur mit den Schultern, kann mir das aber nach den Worten des Herstellers nicht vorstellen… Fehlschläge?
 

Rin geht wieder in ihr Zimmer, um zu üben, das Konzert ist in knapp einer Woche, es bleibt also nicht viel Zeit. Ich laufe weiter zur Werkstatt.
 

"Hallo Miku" ,begrüßt mich der Hersteller müde. "Hallo, ich wollte mal fragen, wie weit Len ist…" "Ach, ich verstehe nicht, wo das Problem liegt… eigentlich sollte es ja ein Konzert mit allen Crypton-Vocaloids werden, aber wenn nicht mal Len fertig wird, müssen wir das ganze Programm ändern oder ganz absagen… " "Oh nein…", niedergeschlage verabschiede ich mich. Plötzlich kommt mir eine Idee! Schnell laufe ich wieder zur Sackgasse.
 

Ich öffne die Kapseln nicht so bedächtig, wie beim ersten Mal. Und rüttele zu erst die Frau wach. Angespannt warte ich bis sie ihre braunen Augen öffnet und mich erstaunt mustert. "H-hallo… mein Name ist Hatsune Miku… und ihr beide seid doch auch Vocaloids, oder?",stottere ich nervös. "Ja, freut mich dich kennenzulernen, mein Name ist MEIKO, was machst du hier?" Auch der Mann setzt sich verschlafen auf und grinst mich an:"Hi!"

"Ich wollte um eure Hilfe bitten, es steht ein großes Konzert an, aber es fehlen uns Singstimmen… bitte helft uns!", die Frau lächelt traurig:"tut mir leid, aber das geht nicht" ich sehe sie flehend an:"Warum nicht?!" die beiden stehen auf und MEIKO beginnt zu erzählen:" Es gibt einen Grund, warum wir in dieser Kammer liegen und niemand etwas von uns weiß. Unser Erbauer hat mich und KAITO in einem weit entferntem Land hergestellt, wir haben CDs aufgenommen und sind sogar auf Tournee gegangen" "aber es wurde nicht so ein Erfolg, wie Er es sich vorgestellt hatte", erzählt KAITO weiter:"MEIKOs Album wurde ja noch von den Leuten gekauft, aber meins so gut wie gar nicht." "Deshalb gab er die Arbeit mit uns auf…", fährt MEIKO betrübt fort:"Er bekam jedoch von dem Konzern, dem unter anderem auch dieses Gebäude gehört, ein Angebot: er sollte bessere und neuere Vocaloids herstellen und es würden keine Kosten gescheut werden, diese berühmt zu machen. Diese neuen Vocaloids, das seid ihr: die Crypton-Vocaloids" MEIKOs traurige Stimme bringt mich zum nachdenken: wenn sich mein Album nicht so gut verkauft hätte, würde ich dann auch so verlassen hier eingesperrt sein?
 

Ich schiebe den Gedanken beiseite:"Ich bitte euch! Ich habe euch singen hören, es klang keineswegs schlechter als meine Stimme, es war wundervoll. Wenn ihr dem Hersteller wirklich egal wärt, hätte er euch doch auch wegwerfen können! Aber ihm liegt etwas an euch! Und nun braucht er eure Hilfe!" KAITO kommt auf mich zu und tätschelt meinen Kopf, dann blickt er MEIKO herausfordernd an:"also, ich werde mir die Gelegenheit, nochmal auf einer Bühne stehen zu können, nicht nehmen lassen!" Diese seufzt entwaffnet:"Na schön, gehen wir zum Erbauer!", nun klingt auch sie zuversichtlich. Ich kann mir ein breites Lächeln nicht verkneifen und führe sie zur Werkstatt.
 

Der Hersteller sieht mich vorwurfsvoll an:"Miku, was hast du dir nur dabei gedacht?" "Es tut mir leid, aber ich dachte, sie könnten helfen…" Er blickt verstört zu Len, der immer noch unfertig auf der Arbeitsplatte liegt "und Luka habe ich noch nicht mal begonnen… ",murmelt er vor sich hin "…Gut, ich denke, sie könnten wirklich helfen!", ein Grinsen umspielt seine Mundwinkel, er reicht MEIKO und KAITO seine Hände "Na, seid ihr zwei bereit, wieder voll los zu legen?" mit einem erleichtertem "Ja" ,greift jeder von ihnen eine Hand des Herstellers. Ein Glücksgefühl breitet sich in mir aus. Diese Woche wird aufregend werden!



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