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Unerwartet

snarry
von

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Ernster als gedacht

Hallo!

Es tut mir schrecklich leid, dass es mal wieder so lange gedauert hat.

Die letzten Wochen hatte ich sehr viel Stress und wirklich: Ich habe fast täglich bis ein Uhr nachts Sachen bearbeitet und vorbereitet. Danach war ich tod. Ich arbeite Vollzeit und mache nebenbei eine berufsfremde Ausbildung. Es geht zurzeit einfach nicht schneller.

Als ich die Geschichte angefangen habe, lies sich das Schreiben noch gut in den Alltag integrieren, aber es ist schnell sehr viel mehr geworden, so dass ich diese Story nun manchmal hinten an stellen muss. Aber sie hört nicht auf. Versprochen.
 

Und nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

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„Der Raum der Wünsche?“

Harry war mit Ron und Hermine an diesem Wochenende nach Hogsmead gegangen um die Zwillinge nach einem Vorschlag für ihren Trainingsraum zu fragen. Sie hatten immer noch keinen geeigneten Platz gefunden und nun hofften sie, dass vielleicht Fred und George etwas einfiel. Im Scherzartikelladen war eine Menge los und so lotsten die Zwillinge sie in einen kleinen Hinterraum, aber selbst dort war noch dumpf das Gewusel im Laden zu hören.

Tatsächlich wussten die beiden Inhaber Rat.

„Ja“, sagte George. „Der Raum der Wünsche taucht immer dann auf, wenn man ihn braucht.“

„Und sonst ist er weg?“

Doppeltes Nicken. Hermine lies ihre Hand gegen die Stirn klatschen.

„Natürlich! Dieser Raum wird auch in „Die Geschichte von Hogwarts erwähnt“!“ Frustriert schnaubte sie, verärgert darüber, dass ihr das nicht eher eingefallen war. Ron legte beschwichtigend seine Hand auf ihre Schulter.

„Du kannst dir nicht alles merken, Hermine.“
 

„Wo können wir ihn finden?“, fragte Harry. Fred und George zuckten die Schultern. Das irritierte den Schüler. Er schaute zu Hermine, aber auch sie zuckte nur mit den Schultern.

„Ihr wisst dass es ihn gibt, aber nicht wo er ist? Ich dachte ihr kennt ganz Hogwarts. Wart ihr noch nie drin?“, wandte er sich wieder an die Zwillinge.

„Nein.“

„Nein?“

„Wir haben ihn nie gebraucht“, erklärte Fred.

„Wo habt ihr eure Scherzartikel hergestellt? Ihr kamt immer mit dem fertigen Produkt an. Wo habt ihr sie gemacht?“
 

„Das Klo der maulenden Myrthe“, antworteten beide synchron. Verstohlen blickte der Schwarzhaarige zu seinen Freunden und plötzlich lag auf allen Gesichtern ein verschmitztes Lächeln. Offenbar hatte dieser Ort eine lange Geschichte bezüglich verbotener Pläne, doch Ron brachte sie wieder auf den Punkt.

„Gut, für geheime und leise Sachen ist das Klo geeignet, aber wir werden wahrscheinlich sehr viel Radau machen“, gab er zu bedenken. Das allgemeine Nicken gab ihm recht. Auch ein Stillezauber würde wahrscheinlich über kurz oder lang auffallen oder könnte im Unterricht durch ein Finite aus versehen gelöst werden.

„Naja, ihr scheint den Raum zu brauchen. Versucht durch das Schloss zu wandern und ihn euch dabei zu wünschen. Das ist leider der einzige Rat den wir euch geben können“, schlug George vor. Das Trio nahm sich vor, das umzusetzen.
 

Letztendlich ging es aber doch viel schneller als erwartet. Schon als sie das Schloss wieder erreichten, kam ihnen ein aufgeregter Neville entgegen. Keuchend blieb er vor ihnen stehen und musste erst ein paar mal durchatmen bis er wieder sprechen konnte.

„Ich habe einen Trainingsort gefunden!“, platze es ohne Umschweife aus ihm heraus und winkte den Dreien ihm zu folgen. Das Trio blickte sich kurz an, als sie schließlich ihrem Hauskameraden nachgingen.

Nach ein paar Minuten wurde Neville langsamer und bewegte sich auf eine Wand zu.

Ron wollte schon etwas sagen, doch dann tauchte eine Tür auf. Erst klein, dann immer größer werdend. Mit einem Grinsen öffnete der schüchterne Junge sie und bat sie ein.

„Ich hoffe, das ist nach eurem Geschmack. Er sieht jedes mal ein bisschen anders aus. Keine Ahnung warum.“
 

„Neville, du hast den Raum der Wünsche gefunden!“, klärte Hermine ihn begeistert auf.

„Das ist Perfekt. Super gemacht Neville!“, lobte Harry seinen Mitschüler. Der kratzte sich verlegen am Kopf.

„Keine Ursache. Jetzt wo wir anscheinend einen Platz haben, wann soll es denn losgehen Harry?“

Darüber hatte sich der Held schon Gedanken gemacht.

„Einmal die Woche, immer Samstags. Die Uhrzeit können wir ja noch abstimmen. Wer ist genau dabei?“

„Hermine, Neville, Seamus und ich.“ zählte Ron auf. „Vielleicht sollten wir noch Ginny fragen?“

Harry hatte Bauchschmerzen mit diesem Vorschlag, da ihre Nähe ihm im Moment immer noch Schmerzen verursachte. Aber zum Teufel, sie konnte ja dafür nichts. Also stimmte er zu.

„Und Luna... vielleicht?“ fragte Neville schüchtern. Das überraschte Harry.

„Ihr Vater ist der Herausgeber des Klitterers. Sie wird auf deiner Seite sein Harry“, merkte Hermine an.

„Ist sie. Ich habe gemerkt, wie sie sich in ihrem Haus immer für dich eingesetzt hat. Naja, auf ihre komische Art und Weise“, bestätigte Neville. Harry kannte Luna. Er hatte sich ab und zu mit ihr unterhalten und sie war immer nett gewesen. Nur in diesem Jahr waren sie sich noch nicht oft begegnet, weshalb er nicht sofort an sie gedacht hatte. Schließlich nickte er.

„Okay.“
 

Nachdem das geklärt war, machte sich Harry auf den Weg zu Severus. Heute würden sie sich wieder den Heiltränken intensiver widmen. Mittlerweile hatte er den gesamten Vorrat an Tränken für die Krankenstation zusammengebraut, was Poppy natürlich nicht wusste. Sie glaubte nach wie vor, dass sie von Severus kamen, aber es erfüllte den Gryffindor mit Stolz, dass der düsteren Mann ihm soviel Verantwortung überlassen hatte. Er machte immer nur noch eine kurze Sichtprobe, eher er sie weitergab. Und manche Zutaten waren wirklich wertvoll, die er Harry dafür einfach übergab.

Kurz vor dem Ziel wurde er aufgehalten. Von Ginny. Automatisch verschaffte er sich einen Sicherheitsabstand.
 

„Hallo Harry!“

„Hi Ginny!“

Irgendwie machte sie einen lauernden Eindruck.

„Was machst du hier so spät noch? Es ist bald Sperrstunde.“

Sie kam näher auf ihn zu und das verräterische Ziehen fuhr leise durch seinen Körper.

„Nachsitzen“, antwortete er knapp. Die Rothaarige kam weiter auf ihn zu.

„Schon wieder?“

Verdammt sie sollte stehen bleiben!

„Du kennst ja Snape“, antwortete Harry ausweichend. Wieso dumpfte der Benzoar den Schmerz nicht wie sonst ab?

„Trotzdem, er übertreibt!“, ereiferte sich Ginny. Sie bemerkte nicht, wie Harrys Blick kurz flatterte. Ihm wurde schwarz vor Augen. Und dann plötzlich... war der Schmerz weg. Stattdessen spürte er eine große, warme Hand auf seiner Schulter.
 

„Mr. Potter, Sie riskieren gerade ein paar Ihrer Hauspunkte, wenn Sie hier weiter so herumschleichen“, ertönte die altbekannte schnarrende Stimme. Für manche war sie absolut abschreckend, doch Harry begann sich mittlerweile bei ihrem Klang zu entspannen.

Ginny jedenfalls war erschrocken zusammengezuckt und hatte entgeistert auf den schwarzen Mann geschaut. Ihre Miene zeigte Verärgerung, als sie sich eilig an den beiden vorbei drückte.

„Faszinierend“, begann Harry, als sie weg war. Snape hob fragend eine Augenbraue.

„Du hast sie nicht mal direkt angesprochen und schon hat sie die Flucht ergriffen.“

„Das ist nicht unüblich“, antwortete Severus.

„Das ist mir noch nie aufgefallen.“

„Du hast auch das zweifelhafte Talent, Gefahren, selbst wenn sie beschildert wären, nicht zu erkennen“, war die zynische Antwort.

„Aber du bist nicht gefährlich.“

Snape war vorgetreten und hielt ihm die Tür zu seinen Räumen auf.

„Da rein. Damit ich dich verprügeln kann.“

„Und außerdem keine Zeugen?“

Ein amüsiertes Funkeln blitzte in den finsteren Augen auf.

„So ist es.“
 

Sie waren ohne viel Vorgeplänkel in Snapes Labor gegangen, wo Severus Harry erklärte, dass sie zusammen ein paar Heiltränke gegen Entzündungsknoten im Körper brauen würden. Die hatte der junge Potter noch nicht gemacht, und sie waren auch nicht ganz einfach, aber sie würden parallel arbeiten und Harry sollte sich an dem Tränkemeister orientieren.

Und so standen sie nun nebeneinander und rührten beinahe synchron in ihren Kesseln.

„Ich war heute bei ihm“, begann Snape dann plötzlich.

Erschrocken blickte Harry seinen Lehrer an und bemühte sich nicht mal seinen Blick unauffällig wandern zu lassen.

„Es ist nichts passiert. Ich bin unbeschadet da wieder raus gekommen.“

„Sagte er, als wäre das selbstverständlich“, frozelte Harry. „Wie hast du das geschafft?“

„Ich habe nach Umbridge gefragt.“

„Du hast... was?“
 

Der Gryffindor hatte in seiner Bewegung inne gehalten und starrte den Mann neben sich an. Snape tippte streng auf seinen Kessel und sofort nahm der Schüler den Brauprozess wieder auf.

„Ich sah den besten Weg um etwas zu erfahren,darin, indem ich den Lord direkt danach frage“, erklärte der Spion.

„Das hat er erlaubt?“

„Anscheinend habe ich ihm sogar einen Gefallen damit getan. Er war fuchsteufelswild.“

„Beruhigend“, murmelte Harry sarkastisch.

„Er ist dabei das Ministerium zu infiltrieren. Umbridge ist nicht dabei. Noch nicht. Er hatte vor, sie sich zu kaufen, doch nachdem was sie getan hat, wird sie wohl weiterhin in Askaban versauern.“

„Ich verstehe die Zusammenhänge noch nicht“, gestand Harry seinem Lehrer. Der ging ins Detail.
 

„Umbridge hat große Sympathie für die Ansichten des dunklen Lords. Mittlerweile wissen wir, dass sie das Medaillon einem zwielichtigen Straßenhändler abgekauft hat. Wie der an das Erbstück gekommen ist, ist nach wie vor unklar und wird wohl nie wirklich aufzuklären sein. Sie hat gemerkt, welchen Einfluss dieses Teil auf Menschen hat und beschloss Albus damit zu manipulieren. Wie sie das angestellt hat, wissen wir immer noch nicht, aber Fakt ist, dass sie mit dieser Geste versuchte, die Gunst von Voldemort zu bekommen um in seine Riege einsteigen zu können.“

„Woher weißt du das alles? Du hast ihm erst heute davon erzählt. Er wird wohl kaum so schnell die Informationen bekommen haben“, wollte der Schüler wissen.

„Lucius. Er beobachtet jeden im Ministerium. Er weiß, dass Umbridge das Medaillon erworben hatte, konnte dem aber keine besondere Bedeutung beimessen. Deshalb blieb es ein Fakt, der im Raum stehen blieb. Erst jetzt fügt sich das Bild. Lucius hat natürlich auch die Ergebnisse der Ermittlungen einsehen können und somit die Absichten von dieser pinken Kröte erfahren.“

Snape machte eine kurze Pause um die Information sacken lassen zu können ehe er fortfuhr.

„Wichtiger als das ist allerdings der Blick des Lords als er erfuhr, was Dolores mit dem Erbstück getan hat.“

Severus regulierte die Temperatur runter und drehte sich vollends zu Harry. Der Tat es ihm gleich.
 

„Es war Panik. Dieses Ding, dass um Albus' Hals hängt, ist ihm wichtig. Am liebsten hätte er es bei sich.“ Snape zögerte. Er wollte noch mehr sagen, schien aber mit sich zu hadern.

„Da ist doch noch was, oder?“, motivierte ihn sein Schüler.

Der düstere Mann nickte langsam.

„Ein Verdacht. Ich würde es aber vorerst gerne nachschlagen bevor ich es dir erörtere. Das geht tief in die schwarze Magie hinein.“

Harry verstand das. Er lies das Thema ruhen und zu zweit füllten sie ihr Ergebnis in Phiolen ab.
 

Als Harry sich auf den Rückweg machen wollte, passierte etwas Unschönes. Er streifte sich gerade seinen Umhang über als er einen Gegenstand in seiner Tasche spürte. Er holte es raus und hielt es sich vor das Gesicht um es näher betrachten zu können. Er hatte noch feststellen können, dass es nicht größer als ein Schnatz war, als es plötzlich explodierte und ihn in einer rosa Dunstwolke einhüllte.

Der Rauch war schnell verschwunden, doch den jungen Potter quälten plötzlich übelste Schmerzen. Er kniete auf den Boden und krümmte sich. Es fühlte sich genauso an wie wenn Ginny vor ihm stand. Nur 10 Mal schlimmer. Sie war es auch bestimmt gewesen, die ihm dieses Teil in die Tasche untergeschoben hatte. Wahrscheinlich als sie vorhin vor Snape geflüchtet war. Davor hatte er dieses Ding bestimmt nicht mit sich mitgeführt. Was war das für ein Zeug gewesen?

Eigentlich wusste es Harry, aber die Wirkung war so komplett anders als sonst.

„Harry?“, fragte Snape als er gerade aus dem Nebenraum kam und ihn nicht fand. Doch dann erblickte er seinen Schüler am Boden.

„Verflucht! Was ist passiert?“

Harry fiel wieder die Situation ein, als Ginny ihm immer näher gekommen war. Der Schmerz hatte aufgehört als er Snapes Hand auf seiner Schulter gespürt hatte.

„Fass mich an!“, forderte der Gryffindor seinen Lehrer auf. Der war mittlerweile zu ihm hingeeilt und hatte sich zu ihm hingehockt. Er lies einen fachmännischen Blick in seine Augen wandern und versuchte das Ganze zu analysieren. Harrys Bemerkung hatte ihn inne halten lassen und er quittierte diesen Befehl in seiner typischen Art. Die Augenbraue.
 

„Das muss ein Liebestrank gewesen sein.“

„War es. Aber es ist was ganz anderes.“

„Du widersprichst dir.“

„Nein. Es tut weh. Vorhin, als du die Hand auf meine Schulter gelegt hast, war es weg.“

Erkenntnis huschte über den zuvor prüfenden Blick.

„Es ist der selbe Schmerz?“, hakte Severus nochmal nach.

Harry brachte nur noch ein Nicken zustande. Vor seinen Augen drehte sich alles. Ein wenig unbeholfen legte Snape daraufhin seine Hand wie vor ein paar Stunden auf Harrys Schulter ab und augenblicklich wurde das Beben seines Körpers ruhiger.

„Ist es weg?“

„Ja.“

„Lügner.“

Harry brachte ein eher misslungenes Lachen zustande. Snape hatte recht. Es war nicht weg, aber auszuhalten.

„Es ist besser“, korrigierte er sich. Für Snape war das Resultat anscheinend nicht befriedigend genug. Nach einer kurzen Bedenkzeit, in der er irgendetwas abzuwägen schien, zog er den Gryffindor zu sich und schlang seine Arme komplett um den geplagten Körper. Kräftig. Beschützend. Harry war noch zu benommen um das zu schnallen. Er fühlte sich umhüllt und sicher. Er beschloss das nicht zu hinterfragen und lies das Geschehene einfach zu.

Eine Weile saßen sie so da und Snape hatte sogar angefangen seinen Daumen immer wieder über Harrys Schulter zu streichen. Der Potter war sich sicher, dass dies dem Tränkemeister gar nicht so bewusst war und als er seinen Kopf hob, erkannte er, dass Severus tatsächlich in Gedanken war. Der Schüler vermutete stark, dass sein Lehrer gerade versuchte das Geschehene zu analysieren. Zu verstehen. Das konnte er gut nachvollziehen. Er war auch dabei – jetzt, wo er wieder klar denken konnte - sich ein Bild zusammenzureimen.
 

„Danke, ich glaube mir geht es wieder gut.“ Harry mochte es, wenn Severus ihn hielt. Das war eine der schönsten Empfindungen die er je gefühlt hatte. Das stellte er bei Snape immer wieder fest. Doch er selbst sah keinen Sinn darin weiter so auszuharren, wo es ihm jetzt doch wieder besser ging. Also fing er an sich aus den Armen zu schälen. Doch kaum war er dabei, fing der Schmerz erneut an. Sofort ließ er sich wieder gegen Snapes Brust fallen.

„Nein, doch noch nicht“, korrigierte er sich. Sofort waren die Arme fest um Harry geschlungen. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.

„Es war ein Liebestrank. Er wird wohl noch ein paar Stunden anhalten“, erklärte der Tränkemeister.

„Hast du kein Gegentrank?“

„Sicher, aber ich weiß nicht wie er sich entfalten wird. Schließlich wirkt dieser Trank auch gegen jeden Standard.“

„Wieso eigentlich?“

„Weißt du wer das gewesen sein könnte?“, versuchte Snape die Situation zu analysieren. Harry zuckte etwas unentschlossen mit den Schultern.

„Ich vermute Ginny. Es war vorhin schon so merkwürdig. Die Schmerzen waren viel stärker als sonst. Ist der Benzoar vielleicht aufgebraucht?“, kam ihm der Gedanke.

Severus besah sich daraufhin den Stein an Harry Armband genau.

„Nein, er funktioniert ausgezeichnet. Das kann nur bedeuten, dass die Gefühle von Miss Weasley stärker werden“, mutmaßte Snape. „Und unberechenbarer“ setzte er noch nach als er auf die Überreste des runden Gegenstandes betrachtete, den Harry in der Hand gehalten hatte.

„Der Bindungstrank ist stärker und ordnet sich dem einfachen Liebesgebräu über. Vermutlich hat er die Wirkung in Schmerz umgekehrt. Zumal es von einer Person kam die Interesse an dir zeigt“, erklärte Snape weiter. Harry war über diese Nachricht doch ziemlich bestürzt.
 

„Ich würde gerne etwas ausprobieren“, entkam es dem Lehrer nachdem er ein paar Möglichkeiten gedanklich abgegrast hatte.

Harry quiekte erschrocken auf, als der Tränkemeister ihn ohne große Mühe über die Schulter legte und so mit ihm zu einem Schrank ging und dort zielstrebig in einer Schublade nach etwas wühlte. Harry musste sich ziemlich verbiegen um einen Blick auf dessen Inhalt erhaschen zu können.

Schließlich fand Severus was er suchte und ließ Harry runter. Er achtete darauf, dass er trotzdem seinen Arm berührte. Mit der anderen Hand hielt er ihm einen... Ring entgegen?

Harry musste genauer hinschauen um sich zu vergewissern, dass er aus Glas war. Der Löwe war im Begriff irgendeine blöde Bemerkung über diese Kitschigkeit zu machen, als er Snapes ziemlich angepisstem Blick begegnete.
 

„Ein Kommentar, und du kannst sehen wie du die nächsten Stunden alleine ausstehst“, zischte er. Er selbst war anscheinend auch nicht begeistert über diesen Gegenstand – oder vielmehr den Eindruck, den er erweckte.

„Das hier ist mein erstes Produkt aus einer Eigenkreation eines Trankes.“

„Das entstammt einem Trank?“, kam es schon faszinierter von dem Gryffindor.

„Ja, dass man mithilfe von Tränken Glas herstellen kann, ist zwar nicht allen geläufig, aber auch kein großes Geheimnis. Doch anders als die anderen Glaskreationen aus Tränken ist der hier nicht zu zerstören. Zumindest hat er alle Zauber und Gewalteinwirkungen die mir eingefallen sind, überstanden.“

„Wieso hast du einen Ring geformt?“, wollte Harry wissen. Snape verzog daraufhin das Gesicht.

„Das ist kein Ring. Das ist... ein Kreis.“ sagte Severus gedehnt. Von seinen eigenen Worten nicht überzeugt. Harry quittierte das mit einem lauten und hoch amüsierten Lachen. Von dem ließ sich Severus sogar ein wenig anstecken. Seine Mundwinkel zuckten.
 

Der Held steckte sich den Ring an den Finger. Er passte perfekt. Oder passte er einfach jedem?

Als Snape seine Hand von Harrys Arm rutschen lies, stellte der Gryffindor fest, dass der Schmerz nicht wiederkam. Fragend schaute er seinen Lehrer an. Wie war er auf diese Lösung gekommen? Severus erklärte.

„Die Schmerzen scheinen bei meiner Nähe oder Berührung unwirksam. Wir wissen beide, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, dass wir ständig aufeinander hocken. Mein Gedanke war, dass vielleicht ein persönlicher Gegenstand ebenso helfen könnte. Dieser Ring gehört zu meinen wichtigsten Besitztümern. Wie gesagt, das erste geschaffene Produkt aus einem von mir entwickelten Trank. Ich war damals sehr stolz darauf.“

„Jetzt nicht mehr?“

„Doch sicher. Wehe du zerstörst ihn.“

„Ich denke, er ist unzerstörbar.“

„Die Wahrscheinlichkeit sinkt mit dir als sein Träger.“

„Danke Severus“, ignorierte Harry diese Spitze.

Severus schaute ihn für einen kurzen Moment überrascht verstummt an. Doch dann fing er sich wieder.

„Der Übergang zum 'Du' lief erschreckend flüssig“, stellte er deshalb schnell fest.

„Ich habe heimlich geübt“, frozelte Harry. Snapes Augenbraue hob sich wieder.

„Darf ich mir jetzt einen Haufen entsetzter Gryffindors vorstellen die dich entgeistert anstarren, weil du meinen Namen immer wieder vor dich hingemurmelt hast?“

Was folgte war ein lang anhaltender Lachflash Harrys.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2017-12-18T06:45:50+00:00 18.12.2017 07:45
Das nimmt ja langsam Gestalt an. Hihi
Ich bin nicht verwundert, dass Ginny zu solchen Mitteln greift. Aber ich bin sehr gespannt auf ihre Reaktion, wenn sie mitbekommt, dass Harry nach dem Zauber nichts von ihr wissen will und obendrein noch einen Ring trägt. XD
Von:  BloodyRubin
2016-04-22T12:40:34+00:00 22.04.2016 14:40
Ach..schön.
Es ist zwar sehr bedauerlich, dass Ginny denkt, ein Liebestrank würde ihr weiterhelfen, aber dafür wurde Harry wieder geknuddelt.
Man merkt, dass es allmählich ernst wird. *freu*
Mal wieder ein herrliches Kapitel.
Ich freue mich schon auf das nächste.
LG,
BloodyRubin
Antwort von:  Fabien
19.05.2016 00:28
Huhu!
ja, es wird ernst. Nicht nur in dieser Hinsicht.
Ginny ist geblendet von ihren eigenen Gefühlen. Mal sehen ob sie die Kurve kriegt.
Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. dann wünsche ich dir viel Spaß beim neuen : )

LG

Fabien
Von:  sweet_tod
2016-04-22T05:26:42+00:00 22.04.2016 07:26
Ahhhhh die beiden sind soooooooo süß!!!

Egal wie lange du brauchst ich werd totzdem jedes cap lesen was du neu hoch lässt!

Ginny die kleine Ratte!! Nur weil Harry nix von ihr will muss sie zu solchen mitteln greifen.. Ich bin mal gespannt wie Ron reagiert wenn er das erfährt!

Ich stell mir das sooo süß vor wie Harry und sev auf dem Boden sitzen und sev Harry im arm hält *ggg

Ich freu mich auf den nächsten Teil
Lg
Sweet

Antwort von:  Fabien
19.05.2016 00:26
Hi!
Ich stell mir das auch süß vor. Deshalb habe ich es auch geschieben : )
Ginny macht es Harry echt nicht leicht. Aber sie bekommt ihr Fett weg. Ob Ron das erfahren wird... mal sehen. Harry ist ja immer sehr diskret. Und da es ja hauptsächlich ihn etwas angeht, wird er wohl versuchen, das erst mal so zu regeln.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Toll das du dran bleibst : )

LG

Fabien
Von:  Mcgonagall1996
2016-04-21T20:39:11+00:00 21.04.2016 22:39
Hallo, wieder was neues von dir zu lesen! Das hat mich sehr gefreut, echt schönes Kapitel. Die Umarmung ist süß <3 und ich finde die Idee mit dem Ring echt schön!!

Antwort von:  Fabien
19.05.2016 00:22
Hallo!
Es läuft zwar gerade zäh, aber es wird weiter gehen. Ich selbst hasse es wie die Pest, wenn Geschichten unbeendet sind.
Toll, dass dir die Umarmung zusagte. Mir auch. Und Harry auch und.... Severus sicher auch : )

LG

Fabien
Von:  -wolfsmoon-
2016-04-21T19:47:09+00:00 21.04.2016 21:47
Dieses Geplänkel zwischen den beiden ist einfach zu niedlich :) Sehr schönes Kapitel ^^
Antwort von:  Fabien
19.05.2016 00:20
Hi!
freut mich immer wieder, dass das Geplänkel so gut ankommt : )
Dann viel Spaß beim neuen Kapitel.

LG

Fabien
Von:  Omama63
2016-04-21T17:33:58+00:00 21.04.2016 19:33
Ginny will Harry um jeden Preis. Sie weiß gar nicht was sie ihm da angetan hat.
Ein Gutes hatte das ganze, Harry ist in den Genus einer lange Umarmung gekommen.
Severus Ring hilft besser, als der Stein. Das liegt bestimmt daran, dass er Severus so viel bedeutet.
Bin schon gespannt, ob Harry auf den Ring angesprochen wird.

Lg
Omama63


Antwort von:  Fabien
19.05.2016 00:19
Hallo!
Ja, Ginny ist von ihren Gefühlen gerade echt geblendet. Aber ihr werden die Augen geöffnet.
Eine Umarmung ist immer schön. und auch wenn sie nicht ganz freiwillig war, genossen haben es beide.
Stimmt, Der Ring hilft echt gut. Nun ja, vieles muss halt erst mal ausprobiert werden. Kann ja nicht alles von Anfang an einwandfrei funktionieren ; )

Viel Spaß beim neuen Kapitel!

LG

Fabien


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