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The Darkness Inside Me

von

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Chiaro di luna.


 

Mondschein

10. Februar 2012

 
 

„War klar, dass der Abend nicht ohne Überraschung abläuft“, brummte Franky und gab die Hände in die Hosentasche.
 

„Dachtest du allen Ernstes wir bekämen Urlaub?“ Die Blonde verdrehte unweigerlich die Augen und legte einen Gang zu.
 

„Ehrlich gesagt habe ich darauf gehofft. Ist es denn so verwerflich?“ Sie sahen sich an und Kalifa musste sich eingestehen, dass sein Gedanke nachvollziehbar war. Im Grunde sprach er lediglich das aus, dass sie sich alle dachten. Die Blonde wandte den Blick ab und sah geradewegs auf den bröckeligen Asphalt.
 

„Wir haben heute einen neuen Rekord aufgestellt. Von Jahr zu Jahr gehen wir früher“, lachte Kaku, darauf bedacht die Situation ein wenig zu lockern.
 

„Einzig unser Liebling bleibt wieder bis zum Ende. Passt nicht gerade zu seinem sonstigen Verhalten“, bemerkte die Schwarzhaarige, die sich fragte, warum es stets auf dieselbe Weise ablief.
 

„Vielleicht geilt es ihn auf im Mittelpunkt zu stehen?“ Franky zuckte mit der Schulter, besah sich seine Partner, die er mittlerweile als Freunde, wenn nicht gar als Familienersatz ansah. Über seine Aussage konnten sie lediglich mit den Köpfen schütteln.

„Was denn? Ihr kennt meine Meinung zu Lucci. Im Gegensatz zu uns blüht er immer mehr auf und steigert sich hinein. Einfach abartig“, sprach er abwertend weiter und verstand den Mann nicht. Wie konnte man von dieser Arbeit dermaßen besessen sein?
 

„Womöglich hofft er auf eine Art Beförderung?“ Kaku legte den Kopf schief, gab den Schal enger um seinen Hals.
 

„Mit Sicherheit nicht. Er ist eine Tötungsmaschine, die an Bürokratie kein Interesse hat. Damit entgehen ihm die Morde sowie verliert er die Gewissheit ob der Auftrag korrekt ausgeführt wurde.“ Robin zog ihre Handschuhe hervor, streifte sie sich über. Allmählich schien die Kälte die Stadt wahrlich in Beschlagnahm zu nehmen. Der Frühling konnte ihrer Meinung nach ruhig früher kommen.
 

„Lucci hebt sich eben von unserer Truppe ab“, warf Kalifa nachdenklich ein und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Anfangs schien er tatsächlich wie einer von ihnen zu sein, ein halbwegs normaler Mann. Schnell jedoch zeigte er seine wahre, andere Natur.
 

„Hat der überhaupt ein Gewissen?“
 

„Haben wir denn eines, Franky?“ Der Angesprochene wandte sich seiner besten Freundin zu. Ein raues Lachen verließ seine Lippen, während er stehenblieb und Robins Mimik eingehend studierte.
 

„Ich sage, wir haben eines. Ansonsten hätten wir nicht all diese Probleme. Sieh uns an. Wir sind abgebrannt. Jeder von uns versucht auf seine Weise damit klar zu kommen. Ich betäub mein Gewissen, meine Erinnerungen und Schuldgefühle mit irgendwelchen Mitteln, die mich high machen und keinen klaren Gedanken fassen lassen, die meinen Schmerz für ein paar Stunden ausschalten.“ Sein Blick ging zur Blonden.

„Sie hat ihr Rauschgift in der Arbeit gefunden. Obwohl ihr Bürojob mehr als Tarnung fungiert, macht sie Überstunden und vergräbt sich in Bergen von Papieren.“ Kalifa gluckste. Mit einer Kopfbewegung deutete Franky auf Kaku.

„Der hier nimmt sich bei jedem Auftrag ein Souvenir mit. Behütet sie wie Schätze und ich weiß, dass er sich immer wieder dafür entschuldigt. Die Schuldgefühle plagen ihn und er setzt sich für bedürftige Menschen ein. Arbeitet an Schiffen und hilft Kollegen oder Fremden in jeglicher Hinsicht.“ Kaku strich sich betroffen über den Oberarm. Wann er seine Kaltschnäuzigkeit verlor, konnte er nicht sagen. Frankys Worte entsprachen nun einmal der Wahrheit. Am Ende sah der Mann zu Robin, deren Kiefer hervor trat.

„Und du? Du mimst die Unantastbare, die alles im Griff hat. Die Frau, die nichts aus der Ruhe bringen kann. Doch innerlich? Bist du wie wir, ein Wrack. Wann hast du das letzte Mal eine Nacht lang durchgeschlafen, ohne von Alpträumen geplagt zu werden?“ Einen Augenblick herrschte ein beklemmendes Schweigen, in dem jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Franky schüttelte mit dem Kopf und wandte ihnen den Rücken zu, ging zum Steg und betrachtete sein Spiegelbild, welches sich an der Oberfläche leicht abzeichnete.
 

„Hast du eine Lösung parat?“, fragte Robin und nahm einen tiefen Atemzug. In Anbetracht ihrer Situation brachten seine Worte nicht sehr viel. Veränderungen gab es nie.
 

„Damals hörten sich die Aussichten gut an. Wir haben die Hölle durchgemacht, von klein auf. Ihre Aufmerksamkeit haben wir alle durch unsere speziellen Fähigkeiten auf uns gelenkt. Natürlich nahmen wir das Angebot an, immerhin eine Chance dem Ganzen zu entkommen. Sonst wären mir mit Sicherheit nicht an hier. Ich habe nachgeforscht und mich in das System gehackt. Mehreren ergeht es auf dieselbe Weise oder lasst mich sagen, erging. Aussteigen ist so eine Sache. Viele versuchten auszusteigen. Der Leichensack hat nicht lange auf sich warten lassen“, erklärte Kalifa monoton. Von der Seite aus spähte Robin zur Blonden, dachte einen Moment über ihre Worte nach, ehe sie zu Franky aufschloss. Darüber zu sprechen, brachte wenig.
 

„Nach all unseren Taten haben wir den Tod sogar verdient“, wisperte Kaku gedrückt und sah gedankenverloren hinauf zum Sternenzelt. Wehmut breitete sich aus.
 

„Solange wir keinen Plan haben, wie wir dem Ganzen entkommen, können wir uns keine Fehler erlauben. Nicht solange sich Lucci in unserer Mitte befindet“, sprach die Schwarzhaarige. Franky nickte. Er selbst hatte keinen blassen Schimmer, wie sie der Situation entkommen konnten.
 

„Der Gedanke musste einfach raus, mehr nicht.“ Sie waren Schoßhündchen, die sich untereinander beklagten, die Veränderung blieb bisher aus. Auf Worte folgten keine Taten.
 

„Ich weiß.“ Aufmunternd strich die Schwarzhaarige ihrem Freund über den Rücken. Starr hielt sie den Blick auf das Wasser gerichtet.

„Deshalb bin ich kein Fan des Karnevals. Ich beneide diese Menschen. Am Tag laufen sie mit Masken durch die Straßen, die sie abends ablegen, werden wieder sie selbst. Uns ist dieser Punkt verwehrt. Unsere Masken lassen sich nicht abnehmen.“ Schwer seufzend ging sie zurück zu den beiden anderen. Mit einem Hauch von Traurigkeit in den Augen, sah er der Schwarzhaarigen hinterher. Er schloss die Augen und nahm mehrere hastige Atemzüge, ehe Franky ein breites Grinsen aufsetzte.
 

„Scheiß auf das Gelaber. Die Nacht ist jung, gehen wir noch in eine Bar und vergessen wir die Probleme, wenn auch nur für ein paar Stunden.“
 

„Hört, hört. Unser Moralapostel ist wieder normal“, lachte die Blonde.
 

„Sind es nicht eigentlich mehr die Frauen, die ihre Laune so schnell ändern?“, warf Kaku grinsend ein und erntete einen vernichtenden Blick seitens Kalifa.
 

„Das verbuche ich als sexuelle Belästigung, mein Lieber.“
 

„Aber natürlich.“
 

„Ich bin dafür, dass wir bei Bruno vorbeischauen.“ Diesen Vorschlag machte Franky ständig, daher wunderte es niemanden, dass er ausgerechnet jene Bar vorschlug, die ihrem Bekannten gehörte.

„Ich habe keine Lust auf Touristen“, rechtfertigte er abermals seine Empfehlung und grinste vor sich hin. Er bekam keine Widerworte. Insgeheim mochten sie alle diesen Ort.

 
 

× ×

 

Der Abend nahm seinen Lauf und nach all den Vorstellungen, fühlte sich Nami mehr und mehr wohl inmitten der verrückten Runde. Jeder zeigte seine individuelle Macke, die ihren Charakter unterstrich und sie dennoch äußerst sympathisch machte. Allmählich verstand die junge Frau, was Vivi an ihnen mochte. Sie passten tatsächlich nicht in ihr alltägliches Umfeld. Dort gab es Regeln, Etiketten, die unbedingt eingehalten werden mussten. Ein Verstoß und die Gesellschaft zerriss sich ihr Maul. Nachdenklich musterte sie die Blauhaarige und erkannte, wie diese förmlich aufblühte. Sanft lächelnd, erhob sich Nami und marschierte Richtung Theke, wo ein gähnender Zorro bereits wartete um eine neue Bestellung entgegen zu nehmen.
 

„Wann hast du Feierabend?“, fragte sie nach und sah ihm die Müdigkeit an. Er gab ein Brummen zu hören.
 

„Gegen zwei Uhr. Nach der Woche wäre mir sofort lieber“, entgegnete er und stützte sich am dunklen Holz ab.
 

„Vivi meinte, du arbeitest lediglich am Wochenende hier?“ Er nickte und fühlte nebenbei ihr Glas auf. Die letzten Male hatte sie stets dasselbe genommen, daher fragte er gar nicht mehr nach.
 

„Das ist nur ein Nebenjob. Unter der Woche bin ich als Handwerker tätig. Irgendwie muss man sich über Wasser halten. Die Lebenserhaltungskosten sind nicht gerade günstig.“ Für ihn waren beide Arbeiten alles andere als prickelnd. Doch hatte er Rechnungen und musste sein Überleben sichern. Solange keine bessere Arbeit in Aussicht war, musste er durch, ob er wollte oder nicht.
 

„Was wäre dein Traumberuf?“, fragte sie nach einem kurzen Schweigen und führte nebenbei den Strohhalm zum Mund. Irritiert verzog er sein Gesicht.
 

„Wie?“ Augenrollend stieß sie die Luft aus und stellte das Glas ab, um sich abstützen zu können, lehnte sich näher zu ihm und nahm Zorro grinsend ins Visier.
 

„Du hast mich verstanden. Ich sehe dir an, dass du an beiden Jobs keinerlei Interesse hast. Daher meine Frage bezüglich deines Traumberufes. Komm schon, irgendetwas musst du im Hinterkopf haben.“ Natürlich hatte er sie bereits beim ersten Mal verstanden, doch was sollte er darauf erwidern? Klar, es gab einen Traum, der momentan jedoch schwer erreichbar schien. Abwartend starrte sie ihn an, ehe er nachgab und schließlich doch das Wort erhob.
 

„Schon gut. Klingt albern, doch würde ich gerne in der Fitnessbranche arbeiten. Ich trainiere selbst hart und vor allem täglich. Dieses Themengebiet interessiert mich seit Jahren sehr“, gestand Zorro und wartete ab.
 

„Und wieso bist du dann noch hier?“ Überrascht musterte er die Frau. Normalerweise war Zorro eine andere Reaktion gewohnt. Besonders der Koch lachte ihn gern aus. Fest fuhr er sich durchs Haar und stieß einen Seufzer aus.
 

„Weil mir die Ausbildung fehlt. Ohne die hast du bei den Centren keine Chance Arbeit zu finden. Als ich frisch in die Stadt gekommen bin, beherrschte ich die Sprache nicht wirklich, hatte aber kaum noch Geld in den Taschen. Ihr lernte Ace kennen und er vermittelte mir meinen jetzigen Erwerb. Seit zwei Jahren arbeitete ich nebenbei hinter dem Tresen und versuche einen Teil zur Seite zu legen. Es gibt einen Workshop über mehrere Wochen, wo ich die Ausbildung verkürzt nachholen könnte. Der kostet aber und ich müsste den Teilzeitjob aufgeben. Daher keine allzu leichte Entscheidung, verstehst du?“ Während der Erzählung spielte Nami mit dem Strohhalm und wusste gegen Ende hin nicht recht, was sie darauf erwidern sollte. Sie kannte das Problem in diesem Sinne nicht. Im Gegenteil. Einfach einer Laune folgen, keinen Gedanken an Konsequenzen verschwenden, so lebte sie in gewisser Weise. Ihre Eltern boxten sie aus jeder Lage. Eine Tatsache, die sie hin und wieder ausnutzte.
 

„Okay, die Angelegenheit scheint ein wenig kompliziert. Dennoch, gib diesen Traum nicht auf. Irgendwie kannst du ihn dir mit Sicherheit erfüllen“, meinte sie aufmunternd und sah, wie er ihr grinsend zuzwinkerte.
 

„Glaub mir, eines Tages werde ich in dieser Branche Fuß fassen. Ich weiß, dass ich es schon auf die Reihe bekomme, irgendwie, irgendwann. Es dauert nur ein wenig. Doch genug von mir. Wie gefällt es dir bisher?“ Nami trank ein wenig und dachte über seine Worte nach. Nebenbei erledigte er die Bestellung eines neuen Gastes, dem Nami keine Aufmerksamkeit schenkte.
 

„Sehr viel habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Dass das ich bisher jedoch gesehen habe, finde ich klasse. Die Stadt, die Atmosphäre. Und ihr seid mir auch sehr sympathisch. Fühlt euch geehrt. Geschieht nicht oft, dass ich Unbekannte sofort mag. Eine Frage hätte ich allerdings. Wie habt ihr euch getroffen? Oder besser, was hat euch hierher verschlagen?“ Er besah sich seine Freunde, nahm ein Glas zur Hand, welches er nachdenklich abtrocknete, ehe sich ein leicht trauriges Lächeln auf seine Lippen schlich. Wo sollte er anfangen?
 

„Die Verwirrung des Lebens?“ Eine Antwort, die Nami kaum Informationen gab. Erneut erkannte sie sein Zögern, anstatt zu drängen wartete sie ab, tippte mit den Fingerspitzen auf das Holz.

„Wir sind Ausreißer, Außenseiter, die ihren Platz im Leben suchen. Nehmen wir Ruffy. Geboren ist er in Brasilien. Aufgewachsen in einem der Kinderheime. Immer wieder lief er davon, versteckte sich in den Slums der Stadt. Genau wie Ace. Sie sind nicht blutsverwandt, lieben sich jedoch wie Brüder und tuen alles füreinander. Ace ist kein Unschuldslamm, er macht krumme Dinger, um sich sein Überleben zu sichern. Durch einen Deal schleuste er Ruffy über die Grenze, fälschte einen Pass und ließ ihn hierher einfliegen. Eigentlich wollte Ace ihm ein besseres Leben bieten, doch anstatt die Schulbank zu drücken, zieht er sein eigenes Ding durch und verdient sich auf der Straße die Kohle, die er braucht.“ Nami spürte, wie sie bei der Erzählung schwer schluckte und betrachtete den Schwarzhaarigen, der ihr viel zu jung vorkam. Seine quirlige Art ließ nichts dergleichen nach außen dringen. Zwar dachte sie sofort daran, dass er jemand war, der einfach in den Tag hinein lebte, doch die Geschichte kam unerwartet.
 

„Kaum zu glauben“, murmelte sie und hörte ein leises, schwaches Lachen. Mit einer Kopfbewegung zeigte er zum Blonden.
 

„Sanji ist es ähnlich ergangen. Auch er lernte seine Eltern nie kennen. Er kommt aus Frankreich, wurde in seiner Kindheit von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Als es ihm zu viel wurde, haute er ab, fuhr quer durch Europa und landete schließlich hier, wo er in diversen Restaurants den Abwasch erledigte. Eigentlich galt diese Stadt als Überbrückung. Seine Einstellung änderte sich schlagartig, als der Chefkoch seiner jetzigen Arbeitsstätte sein Talent entdeckte. Er blieb. Dort hat er die Gelegenheit aufzusteigen, sich einen Namen zu machen. Seine Art allerdings, die ist aufgesetzt. Er überspielt sein Innerstes, das ziemlich abgebrannt ist. Er ist ein exzellenter Koch und Freund. Und damit wir beide uns verstehen, versprich mir, dass du den letzten Teil niemals gehört hast, okay?“ Die beiden hatte eine innige Hassliebe, die stets dazu führte, dass sie sich wegen jeder Kleinigkeit in der Wolle hatten. Dennoch schätzte er den Blonden wie den Rest sehr.
 

„Versprochen, ich schweige wie ein Grab“, meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und besah sich den Koch, der sich gerade eine weitere Zigarette ansteckte und lauthals lachte, während er sich zu Vivi beugte.

„In einer Sache kann ich beide verstehen. Zwar habe ich in mancher Hinsicht Glück, also wenn es um meinen Lebensstil geht. Jedoch kann ich nachvollziehen, wie es ist, wenn man seine leiblichen Eltern nie kennengelernt hat. Ich war ein Baby als sie starben, wodurch ich keine Erinnerungen an sie habe. Nicht einmal ihre Namen habe ich herausgefunden.“
 

„Hatte sie gar nicht erzählt“, murmelte der Barkeeper verblüfft und erntete ein schwaches Nicken.
 

„Ich spreche nie darüber.“ Wieder setzte sie ein fröhliches Lächeln auf und schob den Gedanken sofort zur Seite. Darüber hatte sie sich bereits viel zu oft den Kopf zerbrochen.

„Doch zurück zu euch, ich seh schon, du hast noch mehr Geschichten zu bieten. Bonney dürfte demnach auch einiges durchgemacht haben?“ Zorro nickte. Alle hatten sie das. Jedenfalls, wenn man sowohl Vivi als auch Perona außer Acht ließ. Er warf sich das Tuch über die Schulter, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete Bonney, die gut gelaunt schien.
 

„Viel kann ich dir nicht berichten, sie hält alles unter Verschluss. Lediglich hat sie erzählt, dass sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgehauen ist, ohne Geld oder Papiere. Das war vor acht Jahren. Irgendwann hat sie Ruffy in einer der Gassen aufgelesen und, du musst wissen er ist ein äußerst hilfsbereiter Mensch, hat sie eben mitgenommen und seither gehört sie eben zur Truppe. Manchmal frage ich mich, was genau vorgefallen war, denn sie leidet unter einem Verfolgungswahn und hat beinah jede Nacht Alpträume.“ Im Laufe der Zeit hatte er immer wieder versucht das Gespräch mit ihr zu suchen. Anstatt sich ihm anzuvertrauen, blockte sie ab und tat als war alles in Ordnung. Aus ihr wurde Zorro nicht schlau.
 

„Und du?“, fragte sie vorsichtig nach und sah ihm direkt in die Augen. Ohne Zögern erwiderte er den Blickkontakt, auch wenn sich sein Kiefer einen Moment markant abzeichnete.
 

„Ich bin in Japan geboren, meine Mutter jedoch war Europäerin. Nach dem Tod meiner Eltern zog mich ein guter Freund der Familie auf. Er hatte eine Tochter, wir waren die besten Freunde, jedenfalls bis zu jenem Tag an dem der Unfall geschah. Sie starb. Obwohl alle meinten, es wäre nicht meine Schuld gewesen, verlor ich mein Gleichgewicht. Ich wollte fort. Mein Ziehvater ermöglichte mir einen Besuch bei meinen Verwandten, hier auf diesem Kontinent, ich sollte auf andere Gedanken kommen. Kurz bevor ich sie erreichte, habe ich das Geld genommen, bin abgetaucht und du siehst wo ich gelandet bin.“ Schweigen trat ein. Nach all den Informationen brauchte Nami sichtlich die eine oder andere Minute um diese zu verdauen. Die Probleme, die sie aus ihrem eigenen Umfeld kannte, hörten sich nun vielmehr nach einfachen Lappalien an. Nicht wert auch nur einen einzigen Gedanken darüber zu verschweden.
 

„Und ausgerechnet in dieser Stadt läuft ihr euch alle über den Weg“, lachte sie leise und musste sagen, dass das Leben manchmal wirklich interessante Begegnungen und Wendungen mit sich brachte.
 

„Verrückt, oder? Wir vier beziehen sogar eine WG. Du kannst dir mit Sicherheit vorstellen, dass es bei uns äußerst chaotisch zugeht“, scherzte der Barkeeper und ordnete die Gläser ins Regal.
 

„Nach euren Erlebnissen müsste ich eigentlich dankbar für mein eigenes Leben sein und doch bin ich es selten“, kam es ernüchternd. Zorro wurde hellhörig, lächelte ihr jedoch aufmunternd entgegen.
 

„Jeder Mensch führt sein eigenes Leben, Nami. Jeder hat seine eigenen Päckchen zu tragen. Vielleicht sehen deine Probleme in manchen Augen nicht schlimm aus, doch es zählt, wie du es siehst, nicht die anderen.“ Sie gluckste und atmete tief durch. Viele sahen sie als eine starke, gern auch arrogante Person, die nichts und niemand aus dem Gleichgewicht bringen konnte, die stets einen Kommentar parat hatte und ihn äußerste ohne mit der Wimper zu zucken. Innerlich sah es anders aus, dort baute sie vielmehr Blockaden auf, die ihre wahren Gefühle verbargen. Selbst ihrer Schwester gegenüber war sie nach und nach kaltherziger geworden. Niemand durfte die Schwäche in ihren Augen erkennen. Trotz allem berührten sie die Erzählungen, obwohl es sich so gesehen um vier vollkommen Fremde handelte. Unruhig rutschte sie am Barhocker hin und her, leerte den restlichen Inhalt des Glases in einem Zug.
 

„Ich glaube, ich geh mal an die frische Luft.“ Wissend nickte Zorro und stützte sich am Tresen ab, während er ihr ausdruckslos hinterher sah. Allmählich wunderte es ihn nicht mehr, dass Vivi auf diese Weise von Nami schwärmte. Sie gefiel ihm, denn er hatte das Gefühl, dass sie gut in ihre Mitte passen würde. In ihr sah er kein verzogenes Gör sondern eine von ihnen. Eine junge Frau, die selbst eine Last mit sich trug und einfach nach dem Platz im Leben suchte. Was genau dahinter steckte, musste er allerdings erst herausfinden.

 
 

× ×

 

„Bedauerlich, dass ihre Kollegen nicht länger geblieben sind“, sprach ein elegant gekleideter Mann mittleren Alters und erntete dafür einen nicht vielsagenden Blick. Der Schwarzhaarige nippte an seinem Glas, während er seine freie Hand in die Hosentasche gleiten ließ.
 

„Sie haben um unser Erscheinen gebeten, sie waren pünktlich und haben sich korrekt verhalten, da steht es ihnen frei zu gehen“, gab er neutral zurück und besah sich den Saal. Die Veranstaltung widerte ihn an, vielmehr sah er das Ganze als pure Zeitverschwendung.

„Ich werde mich selbst zurückziehen. Das Gespräch haben Sie gesucht, von daher.“ Der andere lächelte. Seine Augen erreichte es allerdings nicht, diese waren starr, eiskalt.
 

„Gewiss. Ihre Leistungen sprechen für Sie. Daher möchte ich Ihnen, im Namen aller, ein Angebot unterbreiten. Wir hätten Sie gerne als Art Koordinator, auch, nun ja, nennen wir es Ausbilder. Ihre Hang zur Perfektion gefällt uns.“ Lucci verzog das Gesicht, ließ die Hand, in der er das Glas hielt, sinken.
 

„Ich lehne dankend ab. Für solch einen Dienst bin ich nicht geschaffen. Mein jetziges Aufgabengebiet reicht mir vollkommen.“
 

„Keine Chance Sie zu überzeugen?“ Ohne Zögern schüttelte er den Kopf.
 

„Nein, ich bin zufrieden. Wenn Sie mich nun entschuldigen.“ Für ihn war das Gespräch beendet, wartete keine Antwort ab sondern begab sich direkt zum Ausgang. Dort streckte man ihm bereits Zylinder und Mantel entgegen. Elegant schlenderte er durch die große Halle und dachte bereits an die Durchführung seines nächsten Auftrages. Perfektion war immerhin sein oberstes Gebot.
 

„Ich kenne niemanden, der dieses Angebot je abgelehnt hat“, sprach ein anderer Mann und sah in jene Richtung, in die der Schwarzhaarige verschwand.
 

„Ihm lechzt es nach Blut. Seine Gelüste müssen gestillt werden. Ich habe von Anfang an gesagt, dass er der Falsche ist. Seien wir froh, dass wir solch einen an vorderster Front haben.“
 

„Ich bin trotzdem der Ansicht, dass er es gerne maßlos übertreibt, sobald er allein unterwegs ist.“
 

„Findest du?“
 

„Sein Ziel war eine Person, am Ende hatten wir acht Tote. Als Begründung gab er an, dass sie sich im direkten Umfeld aufhielten. Lediglich sein Team zeigt ihm Grenzen auf.“
 

„Er ist eben gerne gründlich.“
 

„Wenn du mich fragst, zu gründlich. Irgendwann fällt es auf und ein Fehler erfolgt. Sein Muster ist fehlerhaft.“
 

„Sollte irgendetwas schief gehen, dann muss er sich selbst aus der Misere retten, ab dem Punkt geht er uns nichts mehr an.“

 
 

× ×

 

Ein Frösteln überkam Nami, als ihr die frische Nachtluft entgegen kam. Merklich zeichnete sich ihr Atem in der Luft ab. Unruhig tapste sie auf der Stelle, schlang die Arme um den Körper und doch nahm sie einen tiefen Zug.
 

„Eine Jacke könnte helfen“, hörte sie eine fremde Stimme sagen, nicht unweit von ihr. Hastig schnellte ihr Kopf zur Seite, sah sich um. Ein paar Meter von ihr entfernt, erkannte sie eine Frau, stehend auf einem Stapel Kisten, schwarz gekleidet und den Blick Richtung Himmel gerichtet. Nami sah an sich hinunter, gluckste während sie leicht mit den Schultern zuckte.
 

„Muss ich wohl vergessen haben.“ Wieder richtete sie die Aufmerksamkeit auf die Frau, die keine Anstalt machte, sie anzusehen. Die Schwarzhaarige nickte. In Nami schien sich die Neugierde in den Vordergrund zu schieben.

„Und warum steht jemand nachts auf Kisten und starrt vor sich hin?“ Die Frage brannte förmlich auf ihrer Zunge, in manchen Dingen war sie einfach zu neugierig. Der Kälte trotzend strich sie sich druckvoll über die Oberarme.
 

„Um den Mond besser betrachten zu können“, kam als knappe Antwort zurück. Stirnrunzelnd trat die junge Frau näher und versuchte sich selbst eine Meinung zu bilden. Von ihrer Position konnte sie ihn erkennen und fragte sich, ob dieser Perspektivenwechsel einen solchen Unterschied mit sich brachte. Die Unbekannte schwieg. Mit der Zunge schnalzend, stieg Nami nun selbst auf den Kistenstapel und erkannte dabei wie ihr die Unbekannte Platz machte, mit Körper somit seitlich an die Wand lehnte.
 

„Und?“ Nami neigte den Kopf zur Seite, kniff die Augen zusammen. Sie wartete ab, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl.
 

„Ich muss zugeben, er wirkt anders, wenn auch nur ein wenig.“ Die Fremde gab ein kaum hörbares Lachen von sich.
 

„Alles eine Frage des Blickwinkels.“ Ohne den Blick auf Nami zu richten, wandte sie sich zum Gehen und Nami beobachtete, wie sie leichtfüßig die Abstände nahm, ehe sie am Asphalt auftrat. Gerade als sie sich in Bewegung setzen wollte, war es Nami, die die Stille unterbrach.
 

„Woher wusstest du, dass ich nicht von hier bin?“, fragte die junge Frau skeptisch und erkannte, wie die anderen den Oberkörper in ihre Richtung drehte.
 

„Intuition?“ Nami hob die Augenbrauen.
 

„Dann muss ich ja ganz schön auffallen“, meinte sie plump. Die Schwarzhaarige schmunzelte.
 

„Nein. Ehrlich gesagt, ich habe vorhin mitbekommen, wie du dich mit dem Barkeeper unterhalten hast“, erklärte sie gelassen, lächelte ein weiteres Mal und ging schließlich in Richtung Bar zurück. Nami verharrte einen weiteren Moment an jener Stelle, schüttelte den Kopf. Ihre Worte ließ sie sich durch den Kopf gehen, doch in der Bar selbst, war sie ihr nie aufgefallen.

Minuten später schloss Nami zu Vivi und ihren Freunden auf, setzte sich mit einem neuen Drink zu ihnen und spürte wie ihr Körper dankbar über die Wärme war. Suchend sah sie sich im Raum um. Erst als ihr Blick auf dem Tisch in der hintersten Ecke ankam, erkannte sie die Frau von vorhin. Kein Wunder, dass sie diese vorhin nie bemerkt hatte. Nachdenklich musterte sie diese einen Moment, erkannte wie sich ein verführerisches Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete. Bevor sie sich darüber einen Gedanken machen konnte, drehte die Schwarzhaarige ihren Kopf, wodurch sich ihre Blicke trafen. Nami war sich darüber im Klaren, dass sie das gemerkt hatte. Doch ein wenig verlegen, erwiderte sie das Lächeln. Warum sie das tat, verstand die junge Frau selbst nicht. Jedoch hielt der Blickkontakt nicht allzu lange. Eine Hand wedelte vor ihrem Gesicht herum. Seufzend spähte sie zur Seite.
 

„Hast du etwas gesagt?“, fragte die Orangehaarige nach. Vivi hob eine Augenbraue, sah ihre Freundin verwirrt an, die sich nun gänzlich abwandte und mit dem Rücken zur Unbekannten saß.
 

„Alles in Ordnung?“
 

„Ja, ich hab lediglich nachgedacht. Also, was wolltest du sagen?“ Manchmal brauchte es eine Kleinigkeit und Vivi machte sich sofort Gedanken, ob etwas nicht stimmte. Während sie den Worten ihrer Freundin lauschte, hatte Nami all die Zeit über das Gefühl den Blick der Schwarzhaarigen im Nacken zu spüren.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Zorro-san
2015-04-20T11:48:22+00:00 20.04.2015 13:48
So, habe gerade angefangen diese Story zu lesen, hatte es aber schon länger vor! Ich bin eigentlich kein Robin/Nami-Fan, aber deine Geschichten fesseln mich immer total *_*

Ich finde den Storyverlauf bisher sehr interessant! Auch die Charaktere gefallen mir alle sehr gut! Besonders die CP9 und das Franky bei ihnen mitmischt ;-) Robin gefällt mir auch sehr gut, sie zeigt offen Gefühle und ist nicht so "kalt" und abwesend wie sonst ^^b

Bei diesem Kapitel bin ich doch leicht verwirrt: Robin hat Nami vor der Bar ja gar nicht darauf angesprochen, dass sie aus dem Ausland kommt, sondern lediglich den Kommentar mit der Jacke gemacht. Wieso spricht Nami sie dann darauf an? :O

LG, zorro-san

PS: mache mich dann mal an die restlichen Kapitel~
Von:  SakuyaGladius
2013-10-18T20:54:56+00:00 18.10.2013 22:54
So bin nun auch hier Aktuell xD
Wie auch immer, ich bin mal gespannt wie es weiter geht. :D
Naja ich bin nicht jemand mit viele Wortem, wenn es um Kommentare geht ^^"
Also kann ich mal sagen, dass es mir sehr gefallen hat :D

LG SakuyaGladius
Von:  Dark777
2013-10-10T18:08:29+00:00 10.10.2013 20:08
Robin und Nami treffen also bereits jetzt aufeinander, wenn auch nur flüchtig. Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob es der Zufall war oder von Robin arrangiert. Falls es arrangiert war, lässt es nichts Gutes erahnen.........evtl. steht Nami oder einer ihrer neuen Bekannten auf 'ner Todesliste. Jeder Charakter hat seine eigene (tragische) Geschichte und schafft es dennoch damit umzugehen. Ich glaube diese FF stützt sich stark auf Kontraste. Auf der einen Seite Killer, auf der anderen feiernde und das Leben genießende Jugendliche. Dann wieder tragische Geschichten und dennoch Gelächter und Zufriedenheit. Ehrlich gesagt habe ich keine richtige Vorstellung, wie du die Geschichte nun weiterführen möchtest. Wie werden sich Robin und Nami wieder begegnen? Hattest du nicht zu Anfang geschrieben, dass Nami nur zu Besuch ist? Was ist dann mit ihrem "richtigen" Leben, wie lange bleibt sie und kommt sie wieder??? Du siehst, das nächste Chapter sollte schnell folgen ;-).

V(~_^)
Von:  -NicoRobin-
2013-10-10T14:24:59+00:00 10.10.2013 16:24
Zwei tolle Kapitel. :)
Ich mag deine FF schon jetzt und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Von:  rikku1987
2013-10-09T16:17:56+00:00 09.10.2013 18:17
Hui wie spannend
Von:  dragon493
2013-10-09T08:25:51+00:00 09.10.2013 10:25
tolles Kapitel
die ganzen Geschichte der einzelnen Personen war sehr interessant
Robins Truppe gefällt mir auch sehr gut
das erste aufeinander treffen von nami und Robin war sehr gelungen
bin sehr gespannt wie es weiter geht
lg dragon493
Von: abgemeldet
2013-10-08T20:01:23+00:00 08.10.2013 22:01
Ich mag das Kapitel :D
Robin und ihr Team sind in dieser Story offener, also sie unterhalten sich auch über ihre Schwächen und zeigen nicht nur ihre Stärken, außerdem mag ich, dass sie auch lachen können :D
Robin als Russin...Ich mag den Gedanken irgendwie :D Oda hat sie echt gut zugeordnet :D Allgemein mag ich, dass es so schön multikulturell ist :D

Ich find die Geschichten der einzelnen Personen echt interessant, es zeigt einem mehr diese Kälte und Traurigkeit dieser Welt und außerdem passt sie zu dieser FF :D
Dass Nami und Robin sich endlich getroffen haben, war auch toll :D Ich kann mir das ganz genau vorstellen, echt schöne Szene :D
Von:  BurglarCat
2013-10-08T17:29:53+00:00 08.10.2013 19:29
wow, da hat man ja nun einiges an informationen bekommen. man versteht nun die hintergründe und wie sie alle an diesen Ort gekommen sind, auch wenn das vielleicht nicht auf Robin und Co. zutrifft. und doch ist es irgendwie angenehm zu sehen, dass sie nicht so kaltschnäutzig und abgebrührt sind, ich mag diese Seite an ihnen viel lieber.
nun haben die beiden sich also das erste mal getroffen, kann jetzt ja nur noch interessant werden. ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie dieser Abend weiter verläuft und ob Nami sich doch noch von der Gruppe abseilt. allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass es erst einmal dabei belassen wird und die beiden sich später noch einmal über den Weg laufen. Hm, ich bin schon sehr gespannt, auf alle fälle ist das alles sehr vielversprechend~
Von:  HathorCat
2013-10-08T16:50:35+00:00 08.10.2013 18:50
*schauder*

oh man, wenigstens wird hier nur lucci so dargestellt, als ob ihm der job spaß macht.. die anderen sind ja anderer meinung ^^

hab mich erst gewundert, wie nami darauf kam dass robin sie als ausländerin enttarnte.. natürlich, sonst schreibst du ja italienisch^^ oder? doofe sprachen Q.Q

und hier sehen wir schon die erste begegnung der beiden seiten.. mal sehen wann es so richtig knallt *.*
Antwort von: robin-chan
09.10.2013 12:11
Also in den ersten Kapiteln, da würde ich das mit der Sprache echt noch ein wenig kennzeichnen. Immerhin ist sie vorerst nur zu Besuch und nach ihrer Rückkehr wird es wohl vorerst nicht mehr so richtig der Fall sein ;) Es sei denn, die Situation erfordert es :P


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