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The Darkness Inside Me

von

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Confronto.


 

Konfrontation.

28. Februar 2013

Flüchten.

Wenn schon nicht vor ihren Gefühlen, dann vor Robin selbst.

Irgendwie.

Was hatte sie sich dabei gedacht? Dass das Ersticken auf Kommando funktionierte? Alles hinter eine Mauer treiben, sämtliche Luft rauben und schon überstand sie mühelos das Treffen?

Naiv oder eher verzweifelt?

Was Nami nicht geahnt hatte, war jedoch ihre Reaktion auf einfache Gesten.

Machte Liebe wirklich so blind? Die Antwort kannte sie längst. Ein paar Minuten hatten ausgereicht, damit sich Herz und Körper verschworen und somit zu einem ernsthaften Feind ihres Verstandes wurden. Er war gefährlich ins Wanken gekommen.

Dabei hatte er in den letzten Tagen deutlich die Oberhand gehabt.

Nami sabotierte sich selbst. Solange bis sich ihre Gefühle änderten.

Warum musste Robin im Mittelpunkt stehen und nicht eine lieblose Affäre? Ein glatter Schnitt wäre schnell gemacht. Mit irgendeiner unwichtigen Person käme sie ohne schlechtes Gewissen aus, würde sie diese öffentlich an den Pranger stellen oder eben links liegen lassen. Bloß um ungerührt ihr Leben fortzusetzen.

Vermutlich, weil so etwas selten Menschen betraf, die egal waren.

Hätte sie bloß von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, wie mit anderen. Manche Leute strahlten die Gefahr aus und der Körper signalisierte sie instinktiv. Rob Lucci diente als perfektes Beispiel. Schon am Flughafen hatte er etwas Dunkles ausgestrahlt. Später bestärkte sich ihr Gefühl, je länger die Unterhaltung andauerte.

Sein Schatten war stets erdrückend präsent.

Robin? Nichts. Stattdessen wurde sie von ihrer geheimnisvollen Art angezogen und war Nami ehrlich mit sich, auch von ihrem Aussehen. Keine Sekunde hatte sie in diese Richtung gedacht, dabei hätte ein kleiner Funke ausgereicht. Ein minimaler Zweifel und das derzeitige Leid wäre ihr erspart geblieben.

Eins führte zum anderen und nun saß sie in der Falle. Sie hatte den Stein ins Rollen gebracht, musste Robin auf die Idee bringen, obwohl sie Warnungen erhielt. Das Ergebnis durchlebte sie gerade. Nami hatte das Böse mit offenen Armen empfangen und noch fand sie keine Lösung, wie sie dieses wieder aus ihrem Leben entfernte.

Dahingehend wollte Nami standhaft bleiben. In Gedanken war sie sämtliche Optionen durchgegangen, mögliche Kompromisse – ihr Gewissen drehte durch.

Mittlerweile fiel ihr das Atmen leichter, auch ihre Schritte verlangsamten sich. Venedig den Rücken kehren, hatte lediglich einen Grund gehabt: Distanz aufbauen.

Distanz zu ihren Gefühlen, zu Robin und den anderen. Klare Gedanken fassen und einen Plan zurechtlegen, wie sie in Zukunft agierte. Komplett abbrechen und zurückkehren war ihr in den Sinn gekommen, stellte jedoch keine ernstzunehmende Option dar. Zu sehr mochte sie ihr neues Leben. Venedig hatte sie wie andere in den Bann gezogen, sie wollte dortbleiben. Vielleicht krempelte sie ihr Privatleben um, konzentrierte sich mehr auf andere, suchte neue Orte. Oder, und mit der Idee hatte sie sehr wohl gespielt, lernte sie über dem Ganzen zu stehen.

Ein Grund, warum sie sich für das Treffen mit Robin entschied. Sie wollte es eiskalt über die Bühne bringen oder wenigstens ohne große Emotionen. Sehen, dass sie Fortschritt machte und besser mit der Situation umging.

Stattdessen hatte sie einen ordentlichen Dämpfer erhalten. Sie war weit von ein bisschen Normalität entfernt – erbärmlich, so fühlte sie sich gerade.

Da schreckte sie zusammen. „Mir fehlt dein Temperament“, hörte sie Robins Stimme dicht neben ihr.

Wann, fragte sich Nami sogleich. Wann hatte Robin aufgeholt? Nun gut, bedachte sie ihre Verfassung, so hatte sie gerade noch auf den Weg vor sich geachtet, hatte sämtliches Umfeld ausgeblendet.

Hatte Nami etwa erwartet, Robin würde sitzen bleiben und entspannt austrinken? Das Gespräch als gescheitert ansehen und wortlos gehen? Eigentlich hatte sie darüber überhaupt nicht nachgedacht.

„Erklär mir mal, was ihr alle damit habt!“ Ließ Nami ihrer aufbrausenden Art freien Lauf, jammerten sie. Blieb sie also stumm, passte es ihnen genauso wenig. Was wollte man von ihr? Was war die ideale Reaktion? Ein bisschen stänkern und dann schweigend gehen? „Als ob es einen Unterschied macht!“ Frustriert marschierte Nami weiter, merkte sogleich, dass Robin unbeirrt neben ihr her ging. Fast, als unternahmen sie einen gewöhnlichen Spaziergang. Als ob nichts zwischen ihnen stand und Nami nicht eben erst erneut vor ihr geflüchtet war.

Fühlte sie sich dezent provoziert? Durchaus, aber gab sie dem nicht nach, gab Robin keine Chance auf Genugtuung. Eigentlich erkannte sie sich selbst nicht in ihrem Handeln. Normalerweise wäre sie an die Decke gegangen. Bloß fehlte die Kraft, um wirklich aus der Haut zu fahren.

„Wir haben uns an deine Gefühlsausbrüche gewöhnt, mit ihnen wissen wir umzugehen“, gestand Robin, das Nami ein bockiges Schnaufen entlockte. Schön, damit musste sie leben. Für Rücksicht hatte Robin den Bogen eindeutig überspannt.

„Wird das in Zukunft immer so ablaufen? Wir reden und du läufst davon?“

„Ist eine Idee, leider läufst du mir nach.“ Und leider war sie dem nicht abgeneigt. Ein Teil von ihr freute sich, hoffte, dass Robin eben nicht aufgab. Da wunderte sich Nami nicht, warum sie keinen Schritt vor machte.

Aus Reflex wollte sie ihren Schal höher ziehen, stöhnte jedoch entnervt auf, als ihr sein Fehlen auffiel. Der ungeplant rasche Aufbruch. Da hatte sie gerade noch an ihre Jacke gedacht. Bevor sie wirklich kehrt machen konnte, legte ihr Robin den Stoff um die Schultern.

„Bisschen zu stürmisch, was meinst du?“

Robins Blick ausweichend, bedankte sie sich nuschelnd, darauf bedacht nicht erneut darüber nachzudenken, wie nah sie ihr war. „Würde ich dich hasse“, murmelte sie seufzend, „würde mir manches leichter fallen.“ Automatisch zog sich Robin zurück und Nami nutzte die Gelegenheit, um ihren Schal zurechtzumachen.

„Nein, dafür muss ich dir erst gleichgültig werden“, entgegnete Robin melancholisch. Als Nami den Kopf hob, ging Robin bereits weiter. Ohne auf sie zu warten oder zurückzusehen. Der ideale Augenblick sich endgültig abzuwenden, um nach Hause zu gehen.

Robin stehen lassen.

Ihren eigenen Fehler ausbessern.

Stattdessen tat Nami das genaue Gegenteil.

Sie folgte Robin.
 

4. Dezember 2012

Gegen den Türrahmen lehnend, verschränkte Nami die Arme. Sie misstraute dem Bild, das sich ihr bot. Robin lag auf der Couch, eingewickelt in eine Decke, augenscheinlich vertieft in ein Buch.

Das Lesen selbst störte Nami kaum. Eine Frau wie Robin zum Nichtstun zu verdammen – ein Akt der Unmöglichkeit. Was ihr eher aufstieß, war die Tatsache, dass sie ihrer Freundin nicht so recht glaubte, dass sie sich tagsüber schonte. Während Nami in der Arbeit festsaß und keinen Einfluss auf ihr Handeln nahm.

Es ging nicht darum sie zu bevormunden, Robin war alt genug, aber wusste sie zu übertreiben, ihre Grenzen unnötig auszuloten. Nach dem Unfall sollte sie rasten, um fit zu werden.

„Du bekommst noch Falten“, kommentierte Robin beim Umblättern. Nami erhaschte ihr spitzbübisches Grinsen.

„Der Grund für deine?“, konterte Nami gespielt, wobei sie sich abstieß. Erst ein Stirnrunzeln, dann sah sie vom Buch auf, gefolgt von einem tadelten Ausdruck. „Genau die meine ich“, lachte Nami und begab sich kopfschüttelnd in die Küche, um ihren Tee zu holen.

„Schätze, ich muss meinen Schlüssel zurückholen“, hörte sie dabei und lachte weiter. Als ob sie ihn brauchte. Wollte sie ins Haus, existierten Möglichkeiten. Eine kleine Anekdote aus der Schulzeit, über die sie Robin gegenüber noch nie ein Wort verloren hatte.

Seit Robin zuhause war, verbrachte Nami hier jede Nacht. Bei dem Gedanken Robin alleine zu lassen, war ihr nicht wohl. Zumal sie sich eben als eine äußerst schwierige Patientin herausstellte. Ihr Zustand besserte sich natürlich, die Blessuren blieben sichtbar. Die Gehirnerschütterung und insbesondere die Rippen stellten weiterhin die gröbsten Probleme dar.

Da konnte Robin noch so reden, man sah ihr die Schmerzen an. Umso mehr die Sorge, dass sie sich eben nicht an den Rat des Arztes hielt.

„Sag mal, stellst du dir eigentlich einen Weckruf?“

„Wofür?“, fragte Robin wiederum, ohne von den Zeilen abzulassen. Im selben Zug winkelte sie die Beine an, wodurch sich Nami setzen konnte.

„Um nicht zu vergessen, wann ich aufkreuze?“ Äußerst vorsichtig nahm sie einen Schluck des heißen Tees. „Schließlich wurde dir Bettruhe verordnet und du kennst meine Einstellung. Wäre dumm, wenn ich auf der Matte stehe und du mit anderem beschäftigt bist.“

Robins Miene blieb ungerührt. Jedoch sah Nami die Veränderung ihrer Augen. Ihr Lesetempo verlangsamte sich.

„Ich brauchte einen Tapetenwechsel. Soll der Regeneration helfen. Besserer Ausblick, ich bin schneller in der Küche. Der Fernseher.“ Prustend strich Nami über Robins linkes Bein, das mittlerweile auf ihrem Schoß ruhte.

„Sofern ich keinen Filmabend vorschlage, ist er reine Zierde.“ Der Tee war ihr noch eine Spur zu heiß, daher stellte sie die Tasse vor sich am Tisch ab. Einen Moment wartete sie noch ab, in dem sie Robin einfach ansah, ehe sie sich rüber beugte und ihr das Buch aus den Händen nahm. Die Seitenzahl fiel ihr ins Auge, als ob sie nicht schon längst gesehen hatte, wie weit sie gekommen war. „Du hast also Stunden gelesen?“

Ein wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen, woraufhin Robins Blick fragend wurde. „Das hast du gestern Abend angefangen, dank deiner Tabletten bist du nach 54 Seiten eingeschlafen. Du bist auf 81?“ Kopfschüttelnd las Nami ein paar Sätze. „Abgesehen von der Arbeit liest du nicht quer. Also, was hast du heute wieder gemacht, anstatt dich auszuruhen?“ Ja, ihre Freundin war bestimmt kein kleines Kind mehr, aber manchmal musste sie erinnert werden, was wichtiger war.

„Vielleicht habe ich geschlafen?“

„Erst fernsehen, jetzt schlafen? Dein Kopf hat ordentliche Blessuren abbekommen. Wir sollten dringend zum Arzt.“ Vermutlich das Übliche. Gearbeitet, durch Haus geirrt. Nami sorgte sich nicht grundlos. „Dein Kopf braucht genauso Ruhe.“ Sanft strich sie durch Robins Haar, wobei sie versuchte, nicht zu sehr auf ihre Blessuren zu achten. Das Farbenspiel an Schläfe und Wange.

„Meine persönliche Krankenschwester habe ich mir etwas liebevoller vorgestellt“, wich Robin gekonnt aus, das Nami ebenso missfiel. Seit dem Unfall sorgte sie sich sehr. Ob ihre Freundin nun schwierig war oder nicht, es hatte auch mit dem emotionalen Ausbruch zu tun.

Bis heute verstand sie nicht, warum sich Robin an dem Tag so aufgelöst gezeigt hatte. Als hätte sie den Fehler gemacht, als musste sie ein schlechtes Gewissen Nami gegenüber haben.

Unfälle geschahen, was auch immer ausschlaggebend war, sie geschahen einfach und waren nicht abänderbar. Es hätte immer mal passieren können, auch auf ihren Reisen.

Etwas bedrückte Robin und darüber schwieg sie eisern. So viel stand fest. Und da Robin kein weiteres Wort darüber verlor, hatte Nami keine Ahnung, ob es sich überhaupt lohnte nachzuhaken.

Daher beließ sie es dabei.

„Hast du nicht zugehört? Extravagante Wünsche sind in meinem Service nicht inbegriffen.“
 

28. Februar 2013

Lange gingen sie schweigend nebeneinander, versunken in der eigenen Gedankenwelt. Dennoch ertappte sich Nami öfters dabei, wie sie musternd zur Seite schielte.

Erstmals nahm sie Robin wahr. Kannte man sie nicht, wirkte sie wie immer. Leider kannte Nami die Nuancen, diese feinen Unterschiede. Sie sah Robin den wenigen Schlaf an, merkte das sie all das sehr wohl mitnahm. Das auch sie nicht darüber stand.

Verrückt.

Vorhin war Nami geflüchtet, nun entschied sie sich für die Nähe, dachte darüber nach, wie es ihr erging.

Das Chaos hatte eindeutig das Steuer übernommen.

Andererseits erinnerte sie sich daran, was sie sich erhoffte: auf Kurs kommen.

Hätte sie kehrt gemacht, wäre sie spätestens zu Hause wieder vollkommen in verworrene Gedanken verfallen.

Dieselben Fragen, Ängste, leider auch Sehnsüchte. Robin sollte Klarheit verschaffen, kein weiteres Chaos stiften.

Seit der Nacht, in der sie Robins Haus nach Beweisen abgesucht hatte, war sie in diesem Rad gefangen.

Robin hatte es auf den Punkt gebracht. Erst die Gleichgültigkeit brachte Erleichterung, brachte sie zurück in die Mitte. Gleichzeitig ein schöner wie auch trauriger Gedanke.

Für inneren Frieden zahlte sie einen hohen Preis: Liebe.

Doch davon war Nami noch Lichtjahre entfernt. Dessen war sie sich bewusst, wie Robin wusste, was ihre Anwesenheit auslöste.

„Unser Treffen hast du vorgeschlagen“, brach Robin das Schweigen, kurz nachdem sie in den Park eingebogen waren, in dem sich kaum ein Mensch verirrte. Nicht an kalten Tagen wie heute. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht vorgehabt dich aufzusuchen. Mein Aufenthalt sollte unauffälliger über die Bühne gehen. Wären wir uns zufällig begegnet … wer weiß, eine andere Situation. Ich hab mir gedacht, ich warte bis du zurück bist. Zeit kann helfen, um alles besser zu verstehen. Ewig schweigen und ignorieren weniger … Nami, du weißt, du steckst fest.“

Als ob sie dafür Robin brauchte. Natürlich steckte sie fest. Stur sah sie gerade aus. Was ihr eher sauer aufstieß war die Erwähnung von Zufällen. Wie oft denn noch? „Eine zufällige Begegnung? Hör bitte auf. Mir reicht’s mit denen. Du tauchst hier auf, triffst Vergo. Tust auf mein Melden hin überrascht. Dann dein Parfüm. Als ob du das heute zufällig gewählt hast.“ Noch immer hatte sie den Duft in der Nase, doch anders als vorhin löste es keine Panikreaktion aus. Vorhin war eben alles zusammengekommen.

„Bitte. Wenn du dich schon auf ein Gespräch einlässt, muss ich die eine oder andere Karte ausspielen. Du liebst es“, erwiderte Robin mit einem flirtenden Unterton, den Nami versuchte zu ignorieren. Es half ihr nicht weiter, aber Robin wusste das, tat es nicht unbewusst.

„Ich bin hier, weil ich gehofft habe, die Distanz ist hilfreich. Ich kann leichter abschließen, dich irgendwie vergessen. Oder herausfinden was ich mit den Jungs mache. Natürlich stecke ich fest! Ich komme nicht jeden Tag hinter solche Geheimnisse. Und du bist leider nicht gerade jemand, der es mir leichter macht. Schon gar nicht mit deiner Anwesenheit.“ Sie sprach es offen aus, wobei sie auf den Boden starrte und einen kleinen Schneeklumpen zertrat.

„Gut, dann sag mir, warum du mich treffen wolltest. Vivi hätten wir mit Nachrichten abhaken können“, war alles das Robin erwiderte. Irgendwie recht überflüssig. Robin sollte den eigentlichen Grund kennen. Unschlüssig hob sie den Kopf. Robin sah sie erwartungsvoll an. Verstand sie es etwa nicht oder spielte sie bloß mit ihr?

„Robin, dir muss klar sein, warum. Komm, mittlerweile verstehe ich kaum noch, was real ist und was nicht. Was soll ich mir denken, wenn ich weiß, was du nebenbei tust? Ich ignoriere dich bewusst und dann tauchst du in Zürich auf? Ich frage mich, ob du Vergo nicht als Spielball benutzt. Willst du mir signalisieren, du hast jederzeit Mittel und Wege, um …“ Den Satz sprach sie nicht zu Ende, brauchte sie nicht. Robin verstand auch so, was gemeint war. Jemanden wie Vergo töten, sollte für Robin kein Hindernis darstellen. Weder Vergo noch Law noch Nami selbst. Wer Lucci, einen der ihren aus dem Weg räumte oder Sanjis Brüder, die aus dem gleichen Milieu stammten – wer waren sie schon?

Ein Fehler führte zur Enttarnung, die wiederum Robins gesamtes Leben auf den Kopf stellte. Mit Vergo bekam sie den idealen Charakter für eine simple Drohung. Was möglich war, würde Nami aus der Reihe tanzen.

„Die Seite an dir macht mir Angst. Ich habe genug erfahren, um dein Können einzuschätzen. Sag mir, wie ich das verarbeite kann, ohne mir Szenarien auszumalen. Robin … Gefühle ändern sich. Manchmal schneller als uns lieb ist. Was ist, wenn du irgendwann keinen Sinn mehr in uns siehst, was machst du dann? Oder ich verlassen dich. Durchlaufen wir eine gewöhnliche Trennung, trotz allem, was ich gegen dich in der Hand habe?“

Sie sprachen nicht über Kavaliersdelikte, sondern über gekauften Mord. In dem Punkt empfand Nami bereits Gleichgültigkeit. Wenn sie an die Opfer dachte. Ob gute oder schlechte Menschen – das war ihr gleichgültig. Mord blieb Mord.

Momentan haderte ihr Gewissen, durch das bloße Wissen. Robin arrangierte sich, wie auch immer sie das tat, aber Nami? Nervös biss sie sich in ihre Lippe. „Im Café, als du meine Hand gehalten hast … ich konnte nur noch daran denken, wie viele Leben du mit ihnen auslöscht. Wozu ausgerechnet du in der Lage bist!“

Angst und Sehnsucht, beides hatten das Treffen vereinbart.

Noch immer stand Robin regungslos da. Die ganze Zeit über hatte sie einfach zugehört, ohne wirkliche Emotionen zu zeigen. Nun jedoch löste sie sich aus der Starre, machte ein paar Schritte, fuhr sich dabei durchs Haar.

Ihr Verstand arbeitete.

Vielleicht der nächste Fehler.

Was es auch war, Nami fand es früh genug heraus. Also entschied sie zu warten.

„Okay“, hörte sie nach einer gefühlten Ewigkeit. Robin nickte vor sich hin. „Nochmal. Aus dem Grund habe ich nie den Schritt gewagt, mir hat unsere Freundschaft gereicht. Auch wenn es mir schwergefallen ist. Die Angst, dich in meine Welt zu ziehen – sie war groß und immer da. Dort will ich dich gar nicht, dort gehörst du nicht hin. Dank dir bin ich schwach geworden und glaub mir, ich bereue uns keine Sekunde. Ich würde es jederzeit wieder tun.“ Würde Nami dasselbe wieder tun? Was für eine Frage. Ohne das Wissen würde sie sich für Robin jederzeit aufs Neue die Finger verbrennen. Krampfhaft schüttelte Nami den Gedanken ab.

„Deine Ängste sind begründet, aber ich stehe zu meinem Wort. Vertrau mir bitte, wenn ich dir das sage! Ich habe dir gegenüber nie Gründe gegeben, die dagegensprechen. Habe dir jemals etwas getan? Nein, stattdessen stempelst du mich bloß noch als ein Monster ab, das unwillkürlich tötet. Du bist so sehr auf das neu entstandene Bild fokussiert, dass du alles andere vergisst oder stur ignorierst. Dabei weißt du genau, dass ich die Wahrheit sage, wenn du zuhören würdest!“

„Was-“

„Dasselbe Spiel treibst du mit den Jungs“, unterband Robin. „Du vergisst auf ihren eigentlichen Charakter. Stattdessen bist du davon besessen, was du in ihnen oder mir sehen willst. Du fühlst dich hintergangen, verraten? Von mir aus, dein gutes Recht, aber blende nicht all das Gute aus! Bei mir und schon gar nicht bei den beiden! Ist dir jemals in den Sinn gekommen, wie ich reagieren würde, wenn ich dich nicht lieben würde? Oder wie ich dir gegenüber wäre?“ Robin wartete ab, doch dieses Mal schwieg Nami, sah sie nur an.

„Ich habe dich in mein Leben gelassen, in private Angelegenheiten über die nur Franky gänzlich Bescheid weiß. Selbst Kalifa kennt nicht die Einzelheiten, die du erfahren hast. Das Abendessen? Mit ihr wäre ich nie aufgetaucht. Verstehst du, was solch ein Schritt für mich bedeutet? Du hast den Schlüssel zu meinem Haus. Ich habe dir eigentlich selbst die Tür zum Schnüffel geöffnet. Oder wie sonst wärst du auf die Kombination des Safes gekommen?“ Robin wurde nicht laut, aber ihre Stimme schwankte, darin lag keine Gelassenheit, kein Späßchen mehr. Eher glich sie einem Gemisch aus Wut, Verzweiflung und Schmerz. Etwas das Nami mehr als vertraut war. „In mir mag ein Monster hausen, nur so kann ich seit Jahren tun, was ich tue. Aber hör auf zu reden, als würde ich dich nicht genug lieben, als wäre ich in der Lage dich zu töten! Das ist nicht fair! Das kannst du mir nicht unterstellen!“

Die Worte verfehlte nicht ihre Wirkung. Ihre Augen zuckten und im selben Zug stieß sie sämtliche Luft aus. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

Es tat weh. Der Gedanke schmerzte Robin.

In dem Moment konnte ihr Verstand noch so rumoren, Nami sah es ihr an. Was sie sagte, war nicht gelogen und da kroch er wieder empor. Der Impuls das zu tun, was sie nicht sollte: Nachgeben.
 

Eine Weile starrten sie einander an, ehe Robin sich zur Seite drehte, sich angestrengt über die Augen fuhr. Das war kein Spiel, das waren Robins ehrliche Emotionen.

Sie litt auf dieselbe Weise. Sie empfand dasselbe.

Das laute Herzschlagen dröhnte in den Ohren, als sie nur dastand und Robin beobachtete, jede noch so kleinste Bewegung.

Scheiße. Die Seite hatte Nami vehement ausgeblendet. Sich nie erlaubt näher darüber nachzudenken. Sich lieber auf den eigenen Schmerz konzentriert.

Es hatte eine Weile gedauert, aber ja, nach und nach hatte Robin sie in ihr Leben, in ihr Innerstes gelassen. Nicht in die dunkelsten Abgründe, aber in alles andere.

Natürlich tat man das nicht grundlos.

Vier, fünf Schritte. Ein schnell überbrückter Abstand, mehr nicht. Wenn da nicht die andere Stimme noch wäre, die sie stur an Ort und Stelle behielt. Die ihr Verlangen unterdrückte, ihr lieber erneut vor Augen führte, wie es zu all dem gekommen war.

Immer und immer wieder. Es drehte sich im Kreis.

Sie war es leid.

Es zerriss sie Stück für Stück.

„Robin, ich-“ Da hob diese schon ihre Hand.

„Eine Frage … nehmen wir an, Zorro hätte dir in jener Nacht die Wahrheit erzählt … hättest du ihm geglaubt?“ Ein irritiertes Blinzeln. Was hatte die Frage damit zu tun?

Gefasster drehte sich Robin wieder in ihre Richtung.

„Worauf willst du hinaus?“ Irgendwie fehlte ihr gerade ein Zusammenhang. „Vermutlich hätte ich nachgeforscht?“, antwortete sie dennoch. Nicht sofort. Zuerst hätte sie ihn ausgelacht und gefragt, was er sich einwarf. Je nach Reaktion hätte sie weitergegraben. Nami vertraute ihm (oder hatte ihm vertraut, je nach dem), zeigte er Besorgnis, blieb er bei solchen Worten ernst … er erfand nichts. Zorro log eigentlich nicht. Lieber schwieg er.

Eigentlich.

In dem Fall hatte er beides getan. Bei einer Lüge geholfen und im weiteren Verlauf eisern geschwiegen.

„Vermutlich“, echote Robin spöttisch, das Namis Augenbraue gefährlich in die Höhe schob. In welche Richtung verschob sie das Gespräch? „Er sammelt Katana. Wusstest du, dass sich Zorro, ohne an Konsequenzen zu denken mit einem davon auf dem Weg gemacht hat, um Bonney zu retten? Obwohl er gewusst hat, dass er gegen mit Schusswaffen bewaffnete Männer ankommen muss? Kein Zögern. Er hätte alles für sie getan, auch getötet. Im schlimmsten Fall wäre er selbst gestorben. Schwert gegen Pistole … so etwas endet selten zu Gunsten der Klinge. Hättest du ihn dafür gehasst? Wenn er so weit gegangen wäre? Für die Liebe?“

„Zwei verschiedene Szenarien …“, gab sie überrumpelt zurück. Dafür erntete sie ein abwertendes Lachen.

„Wusstest du, dass Bonney in eine der größten Untergrundfamilien hineingeboren worden ist, die weltweit genug Schaden anrichtet. Wodurch sie seit Jahren vor denen flüchtet, die Bescheid wissen und versuchen ihre Herkunft auszunutzen. Mittlerweile selbst vor der eigenen Familie, die sie für ihre Zwecke benutzen möchte. Für ihr Überleben hat sie schon genügend getan, was nicht gerade richtig ist, doch dient all das ihrem Schutz. Der einzige Grund, warum sie so lange in Venedig gewesen ist, sind ihre Freunde, insbesondere Zorro.“ War Nami ehrlich, so wusste sie nichts von Bonney persönlich. Bonney sprach nie über ihre Vergangenheit. Wäre Zorro nicht aufgetaucht und hätte ihr mehr erzählt … sie wüsste bis heute nichts und das war selbst ihr neu. Nach ihrem Verschwinden hatte Zorro kaum etwas erzählt.

„Was willst du erreichen?“

„Oder wusstest du, dass Sanji Teil einer Familie ist, die im Untergrund seit Jahrzehnten angeheuert wird? Für alles Mögliche, nicht nur Morde? Weil er eine andere Entwicklung genommen hat, ist er von seinen Brüdern schikaniert worden. Sein Vater hat versucht ihn einzusperren und auf billige Weise loszuwerden, bloß damit er ihn nicht selbst töten muss. Er ist geflohen, dank seiner Schwester, die heute noch nicht den Mut findet aus dem Käfig auszubrechen. Die schon zu sehr in das Geschehen integriert ist. Die uns wiederum geholfen hat, Lucci als Sündenbock darzustellen, damit wir den Tod von Sanjis Brüdern und Bonneys Verschwinden in einem Abwasch erledigen konnten.“ Nun war Robin diejenige, die den Abstand wieder nach und nach verminderte. Nami wusste nicht, was sie tun sollte. Hörte nur noch zu und versuchte irgendwie zu verstehen, alles in sich aufzunehmen.

„Willst du wissen, warum wir Lucci aus dem Weg geräumt haben? Weil er von sich aus Jagd gemacht hat. Er meinte, er habe einen Auftrag erhalten. Falsch, er hat für sich entschieden. Da ihm missfiel, wie sehr sich Kaku aus dem Leben rausgewünscht und er sein Können zum Helfen verwendet hat – wären wir nicht so blind vor Rache gewesen, hätten wir klüger agiert. Dann hätte Trafalgar nie die Informationen erhalten und du wärst nie dahintergekommen. Dein ach so toller Chirurg, für den du bis vor ein paar Monaten nie ein gutes Wort übriggehabt hast, der selbst genug Leichen im Keller versteckt. Mit ihm redest du darüber, mit ihm verschwindet du, während du echte Freunde wie Abfall behandelst.“

„Wer hat mich denn in diese beschissene Lage gebracht?“, entgegnete Nami zähneknirschend. „Wem soll ich mich anvertrauen? Bei wem kann ich alles rauslassen? Die einen haben dich gedeckt, die anderen wissen nichts davon. Und hier habe ich genauso niemanden, der alles erfahren darf.“ Nach und nach hatte sie sich in eine Sackgasse manövriert.

„Dann denk endlich nach!“, wurde Robin schärfer, packte sie dabei an den Schultern. „Steig aus deinem irrsinnigen Karussell aus und denk nach. Ich bin diejenige, die dich in diese Lage gebracht hat, nicht sie! Wenn du mich schon aus deinem Leben streichst, lass wenigstens sie nicht gehen! Sie sind für ihre eigenen Beweggründe eingestanden, ohne dir wehtun zu wollen. Zorro hat für Bonney und dich gelogen.“ Robin atmete schneller, war aufgebrachter. „Sie verstehen dich, Nami, und genauso sorgen sie sich um dich.“

„Gelogen … wofür hat er gelogen? Damit ich aus heiterem Himmel aus meiner Blase herausgerissen werde? Erst ist alles gut und plötzlich ist alles anders!“ Sie wollte zurück in ihre heile Welt, in der ihre Freunde ganz normale Kerle waren, mit ihren schrägen Macken, aber auch ihrer liebenswürdigen Seite. In eine Welt, in der ihre Freundin einen Job hatte, der sie quer durch die Welt schickte, wo sie in Gräbern wühlte, Artefakte untersuchte oder Ausstellungen überwachte.

„Rede mit ihnen und fang wieder an sie als die zu sehen die sie sind! Am Ende reflektierst du lediglich die Gefühle mir gegenüber auf sie, das haben deine Freunde nicht verdient. Denn im Gegensatz zu deinem Kumpel sind sie nicht daran interessiert, um deine Gunst zu buhlen, nur um dich ins Bett zu zerren!“ Das saß, Nami riss der Faden. Wütend stieß sie Robin von sich.

„Hast du sie noch alle? Willst du hier eine kindische Eifersuchtsszene anfangen?!“ Hörte sich Robin überhaupt reden? Als ob es ihm bloß darum ging! Darüber waren sie hinaus. Sicher war Law derjenige, der sich über die anderen ausließ. Der deutlich machte, dass sie alle in dieselbe Schublade gehörten. Etwas das Nami so nicht empfand. Dennoch fühlte sie sich hintergangen und das war ihr recht. Besonders wenn sie an die Wochen seit Dezember dachte, in denen sie allesamt zusammen Witze gerissen hatten. Als ob niemand Bescheid wusste. Alles war normal.

Ab einem Punkt konnte sie nicht ignorieren.

Gehässig schüttelte Robin den Kopf. Suchte sie allmählich nach einer Eskalation? „Ist dir je die Frage in den Sinn gekommen, warum Trafalgar? Warum er die Unterlagen bekommen hat?“

„Sie waren Freunde? Er brauchte ein Backup solltet ihr ihn eliminieren?“

„Freunde“, lachte Robin. „Glaubt er den Mist auch?“ Das Lachen verebbte abrupt als sie Namis Verwirrung erkannte „Oha, er denkt das wirklich.“

„Was weißt du?“ Wenn Robin so reagierte, dann hatte sie andere Informationen. Irgendetwas wusste sie. „Spuck’s aus!“ Die gewünschte Antwort blieb jedoch verwehrt.

„Komm schon, denk über die Frage nach.“

„Dein Ernst?“ Dem war so, denn Robin zeigte keine Anstalten darauf eine Antwort zu geben. Nami gab auf, warf schnaufend die Arme in die Luft.

„Was ist denn deine Vermutung, meine scheint dich ja köstlich zu amüsieren.“ Für solche Spielchen fehlten eindeutig die Nerven. Wenn das Gespräch so weiterverlief, brauchte sie eindeutig einen starken Drink.

Wieder kam die andere näher, beugte sich vor, wodurch sie auf Augenhöhe waren.

„Trafalgar ist verliebt in dich und Rob hat‘s gewusst. Dämmert’s?“ Suchend sah sie Robin in die Augen. Erwartete ein Lachen. Irgendetwas das auf einen Scherz hinwies. Nichts davon fand sie.

„Verstehe ich dich richtig. Du gehst davon aus, dass Lucci das hier, zwischen dir und mir, geplant hat? Eines morgens ist er was, aufgestanden, hat sich hingesetzt und sich gefragt, wie er dir nach seinem Tod noch das Leben erschwert? Nur dir oder habe ich bei deinen Freunden etwas verpasst? Was für ein Blödsinn!“ Doch das eigene Lachen blieb ihr im Hals stecken. Eine unbekannte Kälte lag in den Augen, die ihr kalt den Rücken hinab lief. Robin meinte das todernst.

„Wie sollte er … komm, du machst Witze.“ Unmöglich. Irgendetwas lief schief. Es brauchte bloß eine unerwartete Komplikation. Als ob jeder tat, was erwartet wurde. Und warum sollte Lucci überhaupt auf die Idee kommen? Wollte man Robin oder die anderen Schwierigkeiten bereiten, hätte es durchaus andere Möglichkeiten gegeben. Weitaus effektivere, die ihr gesamtes Leben in Gefahr brachten.

Langsam trat Nami zurück. Lucci glich einem Psychopaten, der zu allem fähig war. Bei dem Gedankengang wurde ihr schlecht. An und für sich waren Zweifel unangebracht. Bis vor einer Weile glaubte sie noch ein halbwegs normales Umfeld zu haben. Nami erhaschte einen Blick auf eine Parkbank.

„Rob hat unsere Beziehung mitbekommen. Dank Trafalgar, dank ihm selbst. Sobald Gefühle mitmischen, sind wir Menschen leider sehr berechenbar. Rob war kein Idiot, er kannte seine Mitmenschen, er kannte Trafalgar. Der Kerl war meine erste Vermutung. Er ist dahingehend durchschaubar. Dir die Wahrheit zeigen, zusehen wie du mich verlässt, dich in seine Arme locken … passt leider.“

„Warum tut man das?“ Ein wenig überflüssig, zählte man eins und eins zusammen. Vermutlich musste Nami es hören, nicht denken. Erschlagen ließ sie sich auf der Banklehne nieder, vergrub das Gesicht in den Handflächen.

In welche kranke Scheiße war sie da bloß hineingeschlittert?

Vielleicht wäre sie doch lieber gegangen.

„Sprich’s endlich aus.“

„Was getan werden muss, um mich zu verletzen?“ Robin ließ die Frage länger stehen als ihr lieb war. Anscheinend kam sie nach, sie hörte das Knirschen des Schnees. „Kalifa und Franky töten, ohne selbst involviert zu sein? Kompliziert, mit hohen Risiken verbunden.“ Das Knirschen hörte auf, Robin stand hinter ihr. „Mich direkt töten? Langweilig, selbst ein langsamer Tod. Genauso wenig meine Arbeit zu sabotieren. Mir steht genug offen. Selbst wenn mein Geheimnis gelüftet wird.“

„Natürlich eine äußerst langweilige Option“, murmelte Nami in ihre Hände. Wie konnte sie so gelangweilt über ihren eigenen Tod sprechen oder das Ende ihres normalen Lebens?

„Wenn er mich nicht tot aber leiden sehen, mir Schmerz bereiten wollte, brauchte er etwas anderes. Du hast längst verstanden, was es ist.“ Was es war, hatte sie, aber noch immer wollte Nami nicht glauben, dass man sich das ausdachte. Dass das dann auch noch funktionierte. Irgendwann hätte sie so oder so das Geheimnis entdeckt, aber auf ihre Weise. Vielleicht (nicht gerade der passende Gedanke) hätten sie mehr Zeit miteinander gehabt. Nicht nur ein paar Monate.

Wie beschrieb man diesen Mistkerl? Krank schien untertrieben. Langsam richtete sich Nami auf, stützte sich nach Halt suchend mit den Händen ab. Mit geschlossenen Augen und einem tiefen Durchatmen, beendete sie Robins Ausführung: „Er wusste, ich würde dich verlassen, sobald ich hinter dein Geheimnis komme.“

Robins Kinn sank auf ihre Schulter, mehr tat sie nicht. „Ja. Er hat gewonnen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dark777
2022-04-20T18:26:20+00:00 20.04.2022 20:26
Die lang erwartete Konfrontation ist (bisher) glimpflicher ausgegangen, als ich gedacht hätte. Es ist viel auf den Tisch gekommen, gerade Robins Emotionen. Dass Robin nicht leichtfertig ihre Gefühle offenbart ist bekannt, daher sind solche einfachen Sätze wie „Was getan werden muss, um mich zu verletzen?“ umso aussagekräftiger. Es ist auf den ersten Blick nicht viel, schlägt bei einer Person wie Robin aber ein wie eine Bombe.

Überrascht und gleichzeitig auch nicht, bin ich über die relativ schnelle Bereitwilligkeit von Nami doch noch zuzuhören. All die Wochen hat sie versucht alles abzublocken und Abstand zu gewinnen. Das ging auch gut, so lange sie der für sie wichtigsten Person ausweichen konnte. Jetzt steht Robin vor ihr und die Gefühle nehmen überhand (bei einer ohnehin sehr emotionsgeladenen Nami). Robin aus der Ferne als Monster abzustempeln ist leichter, als wenn ihr eben diese gegenübersteht.......und so tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt offenbart.

Ich habe gerade Hoffnung, dass es vielleicht doch noch gut für Nami und Robin ausgehen könnte. Einerseits bedauere ich den Gedanken diese FF bald beendet zu wissen, andererseits kann ich es aber auch kaum erwarten. Ich will wissen wie es ausgeht, zum Guten oder zum Schlechten?!

V(~_^)
Von:  BurglarCat
2022-03-18T15:42:18+00:00 18.03.2022 16:42
oha.. es ist erfreulich, dass Nami trotz allem bleibt und zuhört. Manchmal ist es eben auch der einzige Weg, um mit den Dingen abschließen zu können. Wenn sie offen bleiben, wenn etwas daran noch an einem zerrt, dann kommt man nicht weiter. Und mit den eigenen Gedanken zur Gleichgültigkeit kommen? Auch ein langer Prozess.
Es ist zwar ein schwieriges Gespräch aber dennoch ein wichtiges. Wird vielleicht aber noch dauern bis Nami das alles wirklich begreifen kann und Robin hat sicher recht, dass die Jungs damit am wenigsten zu tun haben. Ob Nami da aber drüber hinwegkommt? Abwarten.
Ist ohnehin noch offen, ob Lucci wirklich gewonnen hat. Ich kann es nicht einschätzen. Klar ist, dass es kein einfaches zurück zueinander gibt. Das die Dinge verarbeitet werden müssen und es Zeit braucht. Aber, ob der Weg zurück ganz versperrt ist? Ich bin da nicht so sicher. Nami hadert ja merklich mit sich, doch stimmte es; wenn sie es nicht schafft Robin's gute Seiten zu sehen sondern nur noch das Monster in ihr, dann wird eine Beziehung unmöglich sein. Unabhängig der Gefühle füreinander.
Bin durchaus gespannt was du nun machen wirst, für mich ist es trotz allem noch offen wie es mit den beiden weitergehen könnte. Sicherlich gut und es spricht auf für dich, auf der anderen Seite nervt es mich aber, weil ich endlich wissen will wie es ausgeht!


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