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Glasherz

Pass auf das es nicht zerbricht! (Itachi X Sasuke)
von
Koautor: abgemeldet

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Spezialkapitel Nr. 3: Immer bei dir (Sakura-Spezial)

Ein Monat nachdem Itachi sich für seinen kleinen Bruder geopfert hatte, wurde Konoha-Gakure von Pain und den Akatsuki angegriffen. Seit dem ist nun ein weiteres Jahr ins Land von Konoha No Sato gezogen. Sakura saß auf der Terrasse des Uchiha-Anwesens und aß ein paar Onigiri. Der Uchiha war nach dem Angriff so frei ihr anzubieten, dass sie bei ihm unterkommen konnte. Sie hatten so viele Freunde verloren und auch Sakuras Mutter war gefallen. Und als ihr Vater auch noch in ein Dorf außerhalb von Konoha gezogen war, wusste sie nicht mehr wohin. - Weg aus Konoha wollte sie auf keinen Fall, da ihr die Arbeit im Krankenhaus und ihre Missionen im Dienste des Dorfes immer noch sehr gefielen. Da war sie sehr froh und auch überrascht über das Angebot von Sasuke. "Miau!", machte es plötzlich neben ihr und holte sie aus ihren Gedanken. "Wo hast du dich den rumgetrieben?", blickte sie auf den gepunkteten Kater, "Sasuke ist nicht da", informierte sie ihn, da Shougo da eigen war. Doch der kleine Kater sprang einfach auf ihren Schoss. Grimmig schaute sie auf ihn herunter, da er sie mit seinen Pfoten ganz schmutzig machte. Leise seufzte Sakura und hob ihn hoch, um mit ihm in das Haus zu gehen. Schnell holte sie einen nassen Lappen und ein Handtuch, doch als sie damit begann ihm die Pfoten zu reinigen, fauchte Shougo sie laut an und versuchte mit seiner Tatze nach ihrer Hand zu schlagen. "Hab dich nicht so! Das ist nur ein bisschen Wasser und Sasuke badet dich doch auch immer ohne Probleme", versuchte sie den Kater gut fest zu halten, doch wand er sich dennoch aus ihren Griff, "Na fein! Ich muss mich nicht um dich kümmern", sie hatte heute einfach keine Geduld mehr. - Der Tag im Krankenhaus war schon stressig genug, dann hatte sie sich auch noch mit ihrem Vater gestritten, der sie mal wieder überreden wollte doch zu ihm zu ziehen, und dann schlief sie keine Nacht mehr durch, da sie diese seltsamen Träume plagten. Seufzend ließ sie sich auf dem Sofa nach hinten fallen und schloss erschöpft die Augen.

 

"Du musst ihn beschützen...", flackerte es vor ihrem inneren Auge.
 

Lange hatte sie keine Ruhe. Laut scharrte und klapperte es in der Küche. Schnell rieb sie sich ihre müden Augen. Vielleicht ist sie einfach nur überarbeitet. Erneut schepperte es. "Ist ja schon gut!", grummelte sie laut und beeilte sich in die Küche zu kommen, wo Shougo seinen leeren Futternapf durch die Gegend schob. "Immer dasselbe mit dir...", Shougo hatte in den letzten Monaten sehr viel Spaß daran gefunden die Haruno in den Wahnsinn zu treiben, besonders da ihm Sasuke alles durchgehen ließ, solange der Kater ihm nicht bei seinem Training störte. Sakura schnappte Shougo den Napf vor der Nase weg, der sich kurz mit einen "Miau" beschwerte, als er sah, dass sie ihm einfach eine Dose Katzenfutter hineinschüttete. "Lass es dir schmecken. Sasuke sollte auch bald wieder Zuhause sein", lächelte sie freundlich und strich dem nervigen Katzentier durch das weiche Fell. Dann hörte sie auch schon die Wohnungstür. - //Wenn man vom Teufel sprach//, dachte sie amüsiert und stürmte aus der Küche. "Willkommen zurück, Sasuke-Kun", begrüßte sie den schwarzhaarigen jungen Mann sofort freundlich. Dieser grummelte nur und nickte ihr wortlos zur Begrüßung zu. So konnte Sakura nur ahnen, wie seine Mission verlaufen war und fragte lieber nicht nach. In dem Moment kam auch schon Shougo an, um sein Herrchen zu begrüßen. - Fröhlich mauzend schlich er um Sasukes Beine bis dieser ihn auf den Arm nahm und begann ihn zu kraulen. "Na, hast du mich vermisst?", fragte der Uchiha den Kater, der ihm als Antwort über das Gesicht schleckte. //Idiot!//, dachte sich die Haruno, als sie sah, wie freundlich er mit dem Kater umging und sie nicht mal richtig begrüßen konnte. "Es sind noch ein paar Onigiri da, falls du etwas essen magst", bot sie ihm dennoch an. "Ich geh duschen und dann schlafen", meinte er jedoch nur und ging schnell die Treppe hinauf. Diesmal bestätigte Sakura die Aussage einfach mit einen Nicken, dass sie ihn verstanden hatte. So entschloss sie sich dazu, noch schnell aufzuräumen und dann auch ins Bett zu gehen. - In der Hoffnung, dass sie diese Nacht besser schlafen konnte.
 

Sasuke verschwand schnell in das obere Badezimmer. - Ließ dabei die Tür laut in das Schloss fallen, da er noch immer Shougo mit auf den Arm hatte. Schnell setzte er den kleinen Kater ab und löste die Arm- und Beinschienen seiner Anbuuniform, bevor er sich der Weste und den restlichen Outfit entledigte. Er konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen. - Einerseits hatte er die Uniform immer an seinen Bruder gemocht, andererseits hatte er dadurch noch mehr Einblick in die Skrupellosigkeit seiner Heimat bekommen. Kurz betrachtete er die Haut nahe seiner Schulter. - Das Siegelmal brannte. Kakashi hatte ihn damals vor der Macht gewarnt. Seit der ersten Chunin-Auswahlprüfung hatte er sich auch dran gehalten. Aber nun brauchte er es dringender, als je zuvor, wenn er seine Rache nun verwirklichen wollte. - So nutzte er jede Sekunde seiner Mission, um mehr über das Juin zu erfahren. - Jedoch konnte er bis jetzt, dass Siegel, dass Kakashi um das Mal gelegt hatte, nicht vollständig lösen. - Zu seinem Ärgernis, kannte er sich zu wenig mit Versiegelungen aus. Sein kleiner Kater legte sich auf die ausgezogenen Klamotten und betrachtete sein Herrchen genau. //Hm... Er entwickelt sich wirklich gut!//, betrachtete er gierig Sasukes nackten und doch recht muskulösen Körper. So gerne hätte er Hand an den jungen Uchiha gelegt, aber aus irgendeinem Grund wollte Madara seine Versprechen gegenüber seinen toten Schüler nicht brechen. So spielte er mit den Schnallen der Armschienen und knabberte glücklich schnurrend auf sie herum, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Dabei hörte er wie Sasuke das Wasser der Dusche anstellte. - Kurz überlegte der kleine Kater und tapste zur Dusche, um seine Pfoten, die er sich von Sakura nicht sauber machen lassen hatte, unter das Wasser zu halten. Mit einen plötzlichen "Miau" sprang er zwischen Sasukes Füßen einfach mit in die Dusche.
 

Sakura hatte derweil ihr Geschirr von der Terrasse geräumt und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. - Es war nur das kleine Gästezimmer, dass sie sich nach ihren Wünschen einrichten durfte, so war sie ganz zufrieden damit und es war alle male ausreichend für ihre Verhältnisse. Wie jeden Abend, in letzter Zeit, blieb sie vor Itachis Tür stehen. – Niemand, außer Sasuke selbst, durfte dieses Zimmer betreten. Doch in den letzten Tagen und auch Nächten ertappte sie sich dabei, wie sie Minuten vor der Tür verharrte. So als sei sie etwas Magisches, Verruchtes oder gar Verfluchtes. Sakura atmete tief durch und rang sich zum Weitergehen. - Der Uchiha durfte sie hier nicht sehen. Mit schnellen Schritten, schon fast so als sei sie auf der Flucht, hastete sie in das Gästezimmer. //Was ist nur in letzter Zeit mit mir los?//, fragte sie sich seufzend und ließ sich auf das Bett fallen, auf das orange-blau geblümte Bettzeug. Sie schloss ihre Augen und drückte ihr Gesicht in das weiche Kissen. Ihr war so als würde eine riesige Last auf ihren Rücken liegen und ihr alle Luft aus der Lunge drücken. - Tat sie einen Schritt auf Sasuke zu, so bewegte er sich zwei Schritte von ihr fort. Dabei war ihr Einzug in das Uchiha-Anwesen ein guter Start gewesen. Müde richtete sie sich auf und zog ein dünnes hellblaues Nachthemd unter der Decke hervor. So schnell wie es für sie nur möglich war, zog sie sich um. - Ins Badezimmer, auch wenn sie mehrere hatten, wollte sie jetzt nicht. Legte sich hin und fiel schnell in einen fast ohnmächtigen Schlaf. - Nur etwas tief in ihrem Unterbewusstsein wollte einfach nicht zur Ruhe kommen.
 

Verwirrt sah Sakura sich um, als sie gekleidet in ihrem dünnen Nachthemd, mitten in der Nacht auf den dunklen Trainingsplatz stand. Noch vor einen Augenblick lag sie in ihrem Bett. Gehetzt wie ein gejagtes Tier sah sie sich um. - Eine Krähe krätzte nicht weit von ihr auf einen Baum und fixierte die Haruno mit ihren tiefschwarzen Augen. Die Büsche und Bäume wogen sich im Wind, warfen geisterhafte Schatten auf die Welt um sie herum. Doch erkannte man nicht, was hinter ihnen sich verbarg. Sakuras Herz raste und sie rang schwer nach Luft. Der schwarze Vogel flatterte auf, als lautes Kindergelächter aus dem Wald hallte. „Du fängst mich nie, Nii-san!“, rief ein kleiner Junge laut und lief zwischen den Bäumen hindurch.- Verfolgt von einen gewaltigen Schatten, der eindeutig keinen Menschen gehörte. - Ruhig versuchte sie ein und aus zu atmen, um ihre Lunge den nötigen Sauerstoff zu verschaffen. Als es ihr gelang, rannte sie auch schon los und folgte dem Kind. Sie hatte ein sehr ungutes Gefühl. - Sah den Jungen dann kurz vor einer Klippe stehen und traute ihren Augen nicht. „Sasuke-kun?“, vor ihr stand die siebenjährige Version ihres Teamkollegen und Mitbewohners. „Wer bist du? Wo ist, Nii-san?“, sah er sie aus seinen kleinen Kinderaugen misstrauisch an. „Ich bin eine Freundin von deinem Bruder“, ganz gelogen war das ja nicht, „Er macht sich große Sorgen, sodass ich ihm helfen sollte nach dir zu suchen. Also lass uns zu ihm gehen“, streckte sie dem kleinen Uchiha ihre Hand entgegen. „Du lügst!“, brüllte der junge Sasuke sie jedoch an und lief an ihr vorbei. Sie selbst konnte gar nicht so schnell reagieren. - Sie wollte gerade nach ihm greifen, als der gewaltige Schatten aus den Wald schnellte, direkt auf den Jungen zu. - Es war eine monströse weiße Riesenschlange. Sasuke drehte sich noch einmal zu Sakura um, dann wurde er auch schon mit einem Bissen von der Schlange verschlungen. „Nein!“, sah sie noch einmal in die tiefschwarzen Augen und sank auf die Knie. Erneut hatte sie das Gefühl zu ersticken, drückte krampfhaft mit den Händen gegen ihre Brust und war der weißen Schlange schutzlos ausgeliefert. - Mit gierigen gelben Augen starrte sie auf die Haruno herab und stürzte los. Sakura schloss die Augen. - Kämpfte noch immer um Luft. - Konnte eh nichts unternehmen. Als sie plötzlich eine sanfte Hand auf ihrer Schulter spürte…

 

„Nur du kannst ihn noch beschützen“, erkannte sie dieses Mal die raue Stimme, die in ihren Kopf wiederhallte. - Itachi.

 

Sakuras Augenlider flatterten, als sie langsam die Augen öffnete. Ihre klammen zittrigen Finger umklammerten kalten Stahl. - Ihre Hand lag auf eine Türklinke und die Tür stand einen Spalt breit offen. Schnell wich sie ein Stück zurück. – Entsann sich an ihren wirren Traum, als sie durch etwas Weichem aus ihren Gedanken gerissen wurde. Shougo schlich schnurrend um ihre Beine. Wenn der kleine Kater hier war, konnte auch Sasuke nicht weit entfernt sein. Dann wurde sie auch schon grob am Oberarm gepackt und gegen die Wand gedrückt. Als sie aufschaute, sah sie direkt in vor Wut glühenden Sharinganen. „Sasuke-kun!“, keuchte sie erschrocken auf. - Im ersten Moment wusste Sakura nicht, was sie falsch gemacht hatte, bevor sie realisierte zu welchem Zimmer die halb geöffnete Tür gehörte. „Was tust du da?“, knurrte der Uchiha sie an. Shougo setzte sich vor die Tür und beobachtete seine zwei Menschen. „Das Zimmer ist für dich tabu!“, drückte er sie fest an die Wand, sodass ihre Schultern unter den Druck anfingen zu schmerzen. „Ich hab es doch nicht mit Absicht getan!“, wurde auch sie lauter. Immerhin musste sie sich nicht so von dem Uchiha behandeln lassen. Sie blickte in seine Augen und sofort erinnerte sie sich an den kleinen Jungen aus ihren Traum. - Doch dieser Sasuke hatte nichts mehr mit ihm gemeinsam. „Solltest du noch einmal versuchen Itachis Zimmer zu betreten, kannst du dieses Haus sofort verlassen!“, drohte er und doch sah sie etwas in seinen Augen aufblitzen. - Schmerz. -Trauer. Als er den Namen seines geliebten Aniki benutzte. „Du bist so ein verdammter Idiot!“, griff sie nach seinen Handgelenken und löste ihn von sich. Immerhin war sie nicht mehr das schwache Mädchen, was sich einfach so rumschubsen ließ. Ohne ein weiteres Wort ging sie zurück in ihr Zimmer. - Knallte laut mit der Tür. Sasuke war einfach so ein Sturkopf. Er sah nur das was er sehen wollte ohne weiter zu überlegen oder zu hinterfragen. Seufzend schmiss Sakura sich auf ihr Bett. Doch schlafen konnte sie nun ganz sicher nicht mehr. Erst dieser seltsame Traum und nun war auch noch Sasuke sauer auf sie. - Sie hatte das Gefühl, als läge das Universum ihr absichtlich Steine in den Weg.

 

Sasuke fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte sich zu beruhigen, deaktivierte sein Sharingan, doch sein ganzer Körper war angespannt. Erst als er ein leises Miauen hinter sich vernahm, löste er sich aus seiner Starre und drehte sich zu seinen kleinen Kater um. Shougo streckte sein Köpfchen durch den Türspalt und wollte in dem Zimmer verschwinden. Doch hob Sasuke ihn vorher hoch auf seine Arme. „Du vermisst ihn auch immer noch, nicht wahr?“, drückte er den Kater sanft an sich. - Er war noch immer der Einzige, der den Uchiha beruhigen konnte. „Ich verspreche dir, es wird nicht mehr lange dauern, dann werde ich sie dafür bestrafen, was sie Itachi und uns angetan haben“, schloss er die Tür zu Itachis Zimmer und verschloss sie mit einem Schlüssel aus seiner Hosentasche. Noch ein bis zwei Minuten blieb er einfach dort stehen, streichelte den Kater auf seinen Arm, bevor er sich abwand und in sein eigenes Zimmer verschwand. Immerhin war es noch immer mitten in der Nacht.

 

Am Morgen wurde Sakura von einen Klopfen an dem Fenster aus ihrer Lethargie gerissen. Ein brauner kleiner Falke saß auf dem Fensterbrett und pickte gegen die Fensterscheibe. //Eine Nachricht von Tsunade-sama//, stand sie schwermütig auf, ging zum Fenster und öffnete es. Sofort schlug ihr die warme Morgenluft entgegen, auch wenn der Himmel von grauen Wolken verhangen war. Schnell nahm sie dem Falken die Nachricht ab, der sofort mit einem lauten Kreischen wieder davon flog. Sie mochte die Briefboten noch nie. - Diese Tiere waren einfach zu ungeduldig.  //“Hallo Sakura. Komm bitte nach dem Frühstück in mein Büro. Tsunade“//, faltete sie den Zettel auseinander und las die kurze Zeile. Sie sollte also in Tsunade Büro kommen, das bedeutete, dass sie hoffentlich endlich mal wieder auf Mission gehen konnte. Schnell machte sie sich fertig, um noch etwas zu essen, auch wenn sie keinen Hunger hatte. Aber ihr Körper litt schon unter den Schlafmangel, da brauchte sie ihren Kreislauf nicht auch noch mit Nahrungsentzug  auf die Probe stellen. Auch Sasuke schien schon wach zu sein, da sie sein Chakra unten in der Küche spüren konnte. Sie schmunzelte leicht, oft konnte der Uchiha ein echter Morgenmuffel sein. - So überraschte es sie, dass er schon so früh wach war. Nach dem Vorfall in der Nacht wollte sie ihm auch nicht unbedingt begegnen. So setzte Sakura sich ins Wohnzimmer. Sasuke würde Shougo füttern, ihn rauslassen und dann selbst zum Morgentraining gehen. - Nach einem Jahr zusammen in einem Haus, kannte sie Sasukes Angewohnheiten schon fast besser als ihre eigenen.

 

So wartete die Haruno bis sie die Hintertür in das Schloss fallen hörte. - Stand auf und ging in die Küche. Sie war sich sicher, dass Sasuke wusste, dass sie dort die ganze Zeit über gesessen hatte. Sie sah ihn noch über den Gartenzaun springen und Shougo, der ihm noch ein lautes Mauen zum Abschied schenkte. Schnell machte sie sich ein Brot, bemerkte dabei nebenbei, dass einer von ihnen mal wieder einkaufen gehen sollte. //Vielleicht habe ich nachher noch etwas Zeit//, schloss sie die Kühlschranktür und zog sich mit dem Brot im Mund ihre Sandalen an. Die Luft draußen war sehr warm und sie genoss für einen Augenblick die Ruhe des Uchihaviertels. - Konoha war zwar im Allgemeinen schon ein sehr ruhiges Dorf, doch konnte eine Wohnung im Zentrum schon sehr nervenaufreibend sein. Es dauerte auch nicht lange, als sie die Hauptstraße zur Hokagevilla betrat, wurde sie auch schon von Hinata begrüßt. Und kaum hatte sie ein paar Schritte getan, grüßte auch Ino sie mit einer kurzen Umarmung oder Akamaru der neben einem winkenden Kiba stand bellte ihr zu. Doch so friedlich wie alles wirkte, war die Welt lange nicht mehr. - Bei der Villa angekommen, nahm sie den direkten Weg zu Tsunades Büro, klopfte kurz und trat auch schon ein. „Tsunade-sama“, verbeugte sie sich hofflich vor der Hokage. „Ah, schön, dass du so schnell kommen konntest, Sakura“, lächelte sie die Haruno an, auch wenn ihr Anlass nicht so erfreulich war, „Nur fällt es mir sehr schwer dir diese Mission aufzutragen“, begann sie und musterte Sakura genau, „Jedoch haben wir den Verdacht, dass Sasuke Kontakte zu der Schlange Orochimaru hegt und außerhalb von seinen regelmäßigen Missionen, dass Dorf verlässt“, teilte Tsunade ihr ohne Umschweife mit. „Ich möchte nicht unhöflich klingen, aber wie kommen sie darauf, Tsunade-sama?“, konnte die Haruno es nicht glauben. Doch so eine Reaktion hatte die Hokage schon erwartet. „Es gab gewisse Anzeichen dafür… Jedoch... Gewissheit kannst nur du uns geben, Sakura“, schob sie ihr einige Unterlagen zu, „Ich muss von dir höchste  Geheimhaltung verlangen. Diese Dokumente beinhalten den zeitlichen Ablauf in dem Sasuke in letzter Zeit auf Missionen für Konoha war“, klärte Tsunade Sakura auf, „Fallen dir irgendwelche Abweichungen auf, in denen Sasuke zu dir meinte, er sei auf Mission gewesen und war es nicht?“, fragte sie, während Sakura die Unterlagen überflog, besonders in den letzten Wochen fielen ihr sehr viele Lücken auf. „Ich kann das nicht, verzeihen sie mir Tsunade-sama, aber Sasuke ist einer meiner besten Freunde. Wir haben schon so viel durchgestanden zusammen“, schluckte Sakura schwer und ihre Lippe zitterte. „Ich verstehe…“, faltete die Hokage ihre Hände zusammen, „Ich gebe dir bis heute Abend noch Bedenkzeit, ansonsten muss ich jemand anderen damit beauftragen. Dabei war ich mir sicher, dass du die richtige Person für diese Mission wärst“, klang ihre Meisterin sehr enttäuscht.

 

Nach dem Gespräch mit Tsunade machte sich Sakura sofort auf den Weg zurück nachhause. Sasuke war noch nicht vom Training zurück. Doch dann entsann sie sich, dass heute einer der Tage war, an dem er sich mit Naruto traf.  - Der blonde Chaot würde ihr alles wieder haar klein erzählen. Leicht musste Sakura schmunzeln, bis sie die Unterlagen auf ihren Schreibtisch packte und jede Lücke, an der Sasuke frei gehabt hätte und angeblich auf Mission war, rot markierte. - Erst war es ein Tag alle zwei Wochen, dann schon jede Woche und zum Schluss fast jeder zweite freie Tag. //Warum?//, biss sie sich auf die Unterlippe. Sie konnte nicht verstehen, warum der Uchiha sie so anlog, auch wenn sie Tsunades Theorie nicht glauben wollte. Sasuke würde doch niemals Konoha verraten, oder? Und warum zweifelte sie nun so an ihm? - Sie hatte versprochen ihn zu beschützen und zu ihm zu stehen, aber scheinbar vertraute Sasuke ihr nicht. //Orochimaru… Die weiße Schlange von Oto-Gakure//, hatte ihr Traum von letzter Nacht doch etwas zu bedeuten? Wollte Itachi sie warnen, dass Sasuke in Gefahr war? Sakura musste es unbedingt herausfinden, auch wenn sie dafür einen ihrer  besten Freunde ausspionieren musste. - So war es beschlossene Sache und sie schickte sofort einen Brief an die Hokage.

 

Doch in der ersten Zeit passierte nichts. - Sasuke ging seinen Missionen regelmäßig nach und verschwand nicht spurlos an seinen freien Tagen. Verbrachte sogar einige Abende mit ihr zusammen. Sie fragte sich, ob er etwas ahnte. - Sie saß über ihre Unterlagen, als Shougo auf ihren Schreibtisch sprang und plötzlich Sasuke in der Tür stand, da er mit ihr zusammen Abendbrot essen wollte. „Kommst du mit runter zum Essen“, fragte er sie mit ruhiger Stimme. Zum Glück verdeckte der kleine Kater ihre Aufzeichnungen. „Ja, gleich Sasuke-kun. Ich muss nur noch diese medizinischen Berichte beenden“, lächelte sie und überspielte so ihre Lüge. Sie verbrachten gemeinsam einen sehr gemütlichen Abend und  kamen sich wieder etwas näher. Sie saßen zusammen auf dem Sofa und Sakura bettete ihren Kopf an seine Schulter. Er war so schön warm. Sie lauschte seinem ruhigen Atem und schloss die Augen. Als Sasuke auf sie herunter sah, schlich sich ein kurzes Lächeln auf sein sonst so ausdrucksloses Gesicht. Vorsichtig, darauf bedacht die Haruno nicht zu wecken, legte er seinen Arm hinter ihren Rücken und griff mit der freien Hand unter ihre Knie. Sofort kuschelte sie sich eng an ihn und seufzte wollig. So trug er sie dicht an sich gedrückt in ihr Zimmer, legte sie sachte auf das Bett, zog ihr die Schuhe aus und deckte sie zu. „Schlaf gut“, hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sein Blick aus dem Fenster ging, wo eine kleine Schlange über das Fensterbrett kroch. - Das Zeichen, dass er sofort zu seinen Meister sollte.
 

Panisch lief sie durch den dunklen Wald. Der Himmel war tief schwarz. - Kein einziger Stern erhellte ihr den Weg. Nicht einmal der Mond zeigte sein strahlendes Gesicht. //Schneller, schneller…//, trieb sie sich an, auch wenn ihr das Atmen schwer fiel und ihre Brust höllisch schmerzte. Ein Schwarm Krähen war ihr dicht auf die Fersen. Sie rannte und rannte, hing an ihr Leben und wollte ganz sicher nicht von diesen Aasfressern zerfleischt werden. Doch stoppte sie eine hohe Klippe. Ängstlich drehte Sakura sich um und die Vögel kamen immer näher. - Schlugen mit ihren massiven Schnäbel nach ihr, sodass sie ins Taumeln kam. Steine rollten den Abhang herunter, bröckelten unter ihren Füßen. Die Krallen und Schnäbel hinterließen tiefe Wunden an ihren Armen. - So geschah es und Sakura verlor gänzlich ihren Halt, kniff die Augen zusammen und machte sich auf den Aufprall gefasst… Doch spürte sie einen festen rettenden Griff um ihre Hand. Als sie die Augen öffnete waren die Krähen verschwunden und sie sah in die tief roten Augen des Uchiha. „Itachi-san?“, sah sie ihn überrascht an. „Du musst durchhalten“, meinte er streng. Kurz wand sie ihren Blick von ihm ab und sah in die dunkle Tiefe. Hörte dann ein gequältes Keuchen und etwas Nasses tropfte auf ihre Wange. - Rot und Flüssig. - Blut! Sofort sah sie zu Itachi auf. - Schaute in sein vor Schmerzen verzerrtes Gesicht. Die scharfe Klinge eines Schwertes steckte in seiner Brust. Sein Körper zitterte unter den Schmerz und der Anstrengung Sakura zu halten. Hinter ihm tauchten gelbe schlangenartige Augen auf. Er strengte sich stark an die junge Frau nicht fallen zu lassen, doch rutschte sie aus seinen Griff…

 

„Hilf ihm…“, hörte sie noch das leise Flüstern, bevor alles schwarz um sie herum wurde.

 

Das gefährliche Zischen einer Schlange hallte noch immer in ihren Ohren wieder, als sie aus den Schlaf fuhr. Ihre Haut war von Schweiß benetzt, ihr rotes Shirt klebte an ihren schmalen zittrigen Körper. Kurz legte sie ihre Hand über ihre Augen, um sich zu beruhigen. Selbst die Verwunderung darüber, was sie in ihrem Bett tat, konnte diese wirren Träume nicht aus ihren Kopf verbannen. Langsam schwang sie sich aus dem Bett und stellte ihre tauben Füße auf den knarrenden Holzboden und schaltete ihre Nachttischlampe ein, um wenigstens einen Teil des Zimmers zu erhellen. Dabei fiel ihr ein kleiner Zettel auf, der eindeutig nicht von ihr stammte. - Denn die feine geschwungene Handschrift gehörte nur einer einzigen Person. //"Mission. Sasuke."//, mehr enthielt seine Nachricht nicht. Mehrere Male las sie die zwei Worte. - Bis sie sich erhob und eilig aus der untersten Schublade ihres Schreibtisches die Zeiten für Sasukes Missionen hervorholte. Da stand es oder besser, dort stand nichts. - Sasuke sollte für die ganze nächste Woche für keine Mission eingeteilt sein. //Vielleicht ist auch etwas passiert und Tsunade-sama hat ihn kurzfristig auf eine Mission geschickt//, immerhin waren sie als Anbu immer auf Abruf. Und die Hoffnung starb bekanntlich zu Letzt. - Sie konnten sich immer noch täuschen. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Sie musste unbedingt Tsunade Bescheid geben... - Sie hatte die Pflicht für ihr Dorf. Eine Pflicht, die sie in diesen Moment schier zu erdrücken schien. Noch einmal sah sie auf den kleinen Zettel, auf die Akte und seufzte. Dann räumte sie einfach alles zusammen und verstaute die Unterlagen wieder in dem Schubfach. - Selbst wenn Sakura sie jetzt benachrichtigte, mussten sie noch bis zum Morgen warten. Außerdem hatte sie keine Lust dazu die Hokage aus den Schlaf zu reißen, das gab nur Ärger und schlechte Laune. So wartete sie bis die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken drangen und verließ das Haus.

 

Nervös wartete sie jetzt schon drei Tage auf den Uchiha. - Was tat Sasuke nur? Er hatte Glück im Unglück, dass Tsunade noch nicht genug Beweise hatte für seine Zusammenarbeit mit Orochimaru und es für sinnlos empfand jemanden hinter den jungen Uchiha her zu schicken, da sie eh nicht wussten, wo er sich aufhielt. Auch wenn die Ältesten ihr großen Druck machten. Aber Sakura hoffte darauf, dass sie sich irrten. Vielleicht hatte Sasuke ja eine gute Erklärung für das ganze oder er wurde von der Schlange unter Druck gesetzt und brauchte Hilfe. So viele Theorien legte sie sich schon die ganzen Tage zurecht. - Nur damit sie den Glauben in das Gute an Sasuke nicht verlor.

 

Sasuke keuchte schwer und schleppte sich die letzten Meter durch die leere Straße, zog eine Spur aus Blut hinter sich her, ausgehend von einer tiefen Wunde an seiner rechten Seite. Doch es war geschafft. - Endlich. - Das Siegel um seinen Juin war gebrochen. Fest biss er die Zähne zusammen, als ein stechender Schmerz ihn auf die Knie zwang. Mit jeden Schritt den er tat, brach die Wunde weiter auf. //Verdammt!//, fluchte er. Hätte er sich nach dem Training nicht sofort auf den Weg zurück nach Konoha gemacht, sondern hätte sich noch ein oder zwei Tage ausgeruht, dann wäre er nicht so benommen gewesen und hätte den Angriff der feindlichen Shinobi früher bemerkt. Wacklig auf den Beinen bemühte er sich die letzten Schritte bis zum Haus zu schaffen. - Öffnete mit zittrigen Fingern die Tür und hinterließ an ihr blutige Abdrücke. Noch bevor die Tür hinter ihm in das Schloss fiel, keuchte der Uchiha schwer und ihm wurde schwarz vor Augen, als er hart auf den Boden aufkam. "Mau!", machte es erschrocken neben ihn und er erkannte verschwommen seinen kleinen gepunkteten Kater neben sich. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er dessen weiche Pfote an seiner Wange spürte. Mit letzter Kraft drehte er sich auf den Rücken, bevor er die Augen verdrehte und das Bewusstsein verlor.
 

Shougo wurde von dem Poltern angelockt und als er sein Herrchen auf den Boden vorfand, siegte die Neugierde einer Katze. Schnell handelte er, als der junge Uchiha wegsackte, gab er seine Gestalt als Shougo auf und stand nur wenige Zentimeter neben den Teenager. Zum Glück kannte Madara sich mittlerweile sehr gut im Anwesen aus und war auch oft genug mit der Haruno alleine, sodass er sich der medizinischen Versorgung von Sasuke annahm bis die junge Medic-Nin von ihrer Arbeit im Krankenhaus zurückkommen würde. Schnell legte er den Uchiha auf das Sofa und gab ihm ein blutstillendes Mittel, das gleichzeitig seinen Kreislauf wieder in Schwung bringen sollte. So konnte er sich in Ruhe daran machen die tiefe Wunde zu reinigen. - Doch schon als er die Weste öffnete und das schwarze Shirt des jüngeren zerschnitt, zuckte Sasuke stark unter seinen Berührungen zusammen. Ruhig sah er in das schmerzverzerrte Gesicht und wartete darauf, dass der Uchiha zu sich kam, doch zu seinem Glück geschah es nicht. So machte er sich weiter dran die Verletzung zu reinigen und zu verbinden. - Viel Zeit blieb ihm dabei nicht, sodass der Verband sehr unsauber und stümperhaft um den Oberkörper lag. Aber so konnte er es so aussehen lassen, als hätte Sasuke sich selbst notdürftig versorgt. Außerdem fand der alte Uchiha es schon geradezu amüsant und wollte unbedingt, dass Sasuke zu einem ebenbürtigen Gegner für ihn wurde. Grinsend beugte er sich über den jüngeren, da diese langsam zu sich kam. "Pass besser auf dich auf... Sonst wird das mit deiner Rache an mich nichts mehr", hauchte er den verwirrten Uchiha in das Ohr und lachte laut auf.

 

Vorsichtig bewegte Sasuke seine Hand, seine Augenlider fühlten sich schwer an, sodass er es nicht schaffte seine Augen zu öffnen. Seine Hand tastete nach der Hand, die auf seinen Körper ruhte. - Sie war rau und kräftig, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Sofort wollte er aufspringen, spürte jedoch den warmen Atem auf seine Wange, der ihn in seinen Bewegungen stoppen ließ. Ein leises Keuchen verließ seine Lippen, woraufhin er sich auf die Unterlippe biss. Wäre er nicht immer noch so benommen gewesen, hätte er sofort eine schlagfertige Antwort für Madara parat gehabt. Doch der alte Uchiha war eindeutig in der besseren Position und konnte es nicht unterlassen den Körper von Sasuke nur ein einziges Mal ausgiebig zu berühren bevor er sich schnell von ihm lösen musste. - Die Tür schwang mit einen lauten poltern auf, als die Rosahaarige in das Haus stürmte. „Sasuke-Kun!“, hallte Sakuras schrille Stimme in seinen Ohren wieder, während er das weiche Fell von Shougo unter seiner Hand spürte. Endlich zwang er sich dazu seine Augen zu öffnen und blickte in das besorgte Gesicht der jungen Medic-Nin. "Sakura-Chan...", hauchte er schwach und war doch in gewisser Weise erleichtert sie zu sehen. "Was machst du nur für Sachen!", tadelte sie in ihrer typischen Ärztinnen-Manier, die sie oft an den Tag legte, wenn sie eins mit ihren Job war, und verlangte Sasuke damit ein kurzes Lächeln ab, was jedoch schnell verblasste, als Sakura sich an den notdürftigen Verband zu schaffen machte und der stechende Schmerz erneut seinen Körper durchwanderte. "Bist du zu allen deinen Patienten so grob?", brachte er leise hervor. "Sei einfach still!", ließ sie ihm keine Chance weiter zu reden. Stattdessen biss er fest die Zähne zusammen, aber es wurde nicht besser, als er das warme Chakra spürte. - Die Wärme der pulsierenden grünen Energie, auch wenn sie ihm helfen sollte, bereitete ihn nur noch mehr Schmerzen. "Mau...", tapste Shougo zu ihm rauf und schleckte ihm mit seiner rauen Zunge über das schweißbedeckte Gesicht. Doch der junge Uchiha dämmerte erneut weg, da die Schmerzen selbst für ihn zu viel waren.
 

Sakura hatte schon ein schlechtes Gefühl, als sie das Blut an der Tür entdeckt hatte. Natürlich war sie sauer auf Sasuke bei all seinen Lügen. - Doch in diesen Moment siegten die Sorge und ihre Gefühle für ihn. Sie schloss die Wunde so weit, dass nur noch ein kleiner Spalt offen war. Sie konnte zwar keine schweren inneren Verletzungen feststellen, aber sicher war sicher. Sie nahm sich auch die Zeit ihn sorgfältig zu verbinden, überprüfte noch Puls und Atmung, außerdem musste sie seine hohe Körpertemperatur unbedingt im Auge behalten. Ohne Probleme brachte sie Sasuke die Treppe rauf in sein Zimmer und bettete ihn ordentlich in sein Bett, damit er in Ruhe zu Kräften kommen konnte. Shougo lief ihr dabei die ganze Zeit über zwischen die Beine umher. Sie holte noch eine Schüssel voll Wasser und reinigte Sasukes blutigen Hände. So langsam kam auch die Neugier in ihr auf, was passiert war. Auch sein entsiegeltes Juin war ihr nicht entgangen, als sie ihm noch das Gesicht abtupfte. - Jedoch endschloss sie sich dagegen, die Hokage zu informieren, da Sasuke in seinen Zustand wohl kaum einer Festnahme entgangen wäre. - Wer weiß, was die Ältesten und Danzou ihn noch anhängen wollten. Das fehlende Siegel wäre ihnen sicher Beweis genug gewesen, dass Sasuke zusammen mit Orochimaru gegen Konoha arbeitete. Sie jedoch wollte es erst selbst aus Sasukes Mund hören. Seufzend nahm sie den nervigen Kater auf den Arm und verließ leise das Zimmer. Bei genaueren Betrachten von Shougo, beschloss sie ihn zu baden. Da der Kater die ganze Zeit über mehr oder weniger bei Sasuke war, waren seine weißen Pfoten rot gefärbt. "Mau!", beklagte er sich lauthals als Sakura ihn in das Waschbecken setzte und einfach das Wasser aufdrehte. //Na warte!//, sah er sie angriffslustig an, nachdem er aus den kalten Wasserstrahl geflüchtet war. Er schüttelte sich und fauchte laut, bevor er einen Sprung auf Sakura zu machte und der Medic-Nin feste in die Hand biss. "Ah! Shougo!", erschreckte sie sich laut, stolperte ein Stück zurück und sah noch wie der Kater fauchend aus dem Badezimmer verschwand, als ihr kurz schwarz vor Augen wurde, da sie durch den Schreck mit den Kopf gegen die Wand hinter sich geschlagen war.
 

Ein kalter Luftzug streifte ihr Gesicht, als eine geisterhafte Gestalt vor ihr erschien und ihr mit einer Handbewegung deutete ihm zu folgen.
 

Shougo schüttelte sich noch einmal und lief auf schnellen Pfoten sofort zu Sasukes Zimmer zurück. Er konnte sich gerade so durch den Türspalt quetschen, ohne ein Geräusch zu verursachen. Jedoch war der junge Uchiha schon längst wieder auf den Beinen. "Mau!", machte der kleine Kater sich bemerkbar. "Tu mir leid, aber du musst hier oben bleiben, Shougo...", blickte Sasuke ihn nur kurz an und sprang einfach aus dem offenen Fenster. Shougo blinzelte verwirrt und sah dann skeptisch auf das Fenster. Ohne viel Mühe sprang er auf das Fensterbrett und sah mit seinen schwarzen Knopfaugen dem Uchiha genau zu. - Schwer keuchend, wegen seiner Verletzung, landete Sasuke unten auf den feuchten Rasen des Anwesens. Jedoch setzte er sofort seine kalte Maske auf, als ein lautes Gelächter hinter ihm ertönte, gefolgt von einem Zischen. "Kikiki...", trat der San-Nin aus den Schatten und schritt wie ein Raubtier um seine Beute, "Sasuke-Kun~", säuselte er und trat nah an ihn heran. - Der kleine Kater zuckte aufgeregt mit seinen Ohren und überlegte, ob er eingreifen sollte, doch dafür war ihm sein gemütliches Leben zu schade. So endschied Madara sich dazu nicht vorschnell zu handeln. - "Was suchen sie hier, Orochimaru-sama?", lauschte er weiter dem Gespräch im Garten. "Ich muss mich doch vergewissern, wie du so lebsssst", zischte die Schlange und leckte Sasuke mit seiner langen Zunge das Gesicht ab, "Wo du doch so unvorsichtig bist. Und nichts ahnend, dass dir deine kleine Freundin auf die Schliche gekommen ist", sprach er nicht gerade leise. "Lassen sie das mein Problem sein! Sie haben sich nur an unsere Abmachungen zu halten!", entzog Sasuke sich dem Griff Orochimarus, dessen gelben Augen gefährlich funkelten und mit einen Fingerschnips aktivierte er einfach das Juin an Sasukes Schulter. Als der Schmerz seinen Körper so plötzlich durchzog, als die schwarzen feinen Linien sich langsam ausbreiteten und ihm sein Chakra entzogen, konnte der Uchiha einen Aufschrei nicht unterdrücken. "Dir sollte doch klar sein, dass ich dein frevelhaftes und aufmüpfiges Verhalten nicht dulden kann", trat der San-Nin Sasuke zu Boden, der krampfhaft versuchte sein Juin unter Kontrolle zu bringen. - Die Schmerzen waren für ihn normalerweise absolut aushaltbar, wenn er das Siegel selbst gebrauchte, aber so reagierte sein ganzer Körper anders auf die fremde Kraft. Er schaffte es gerade so sich abzufangen, sodass er nur auf seine Knie landete. Er presste die Zähne zusammen, um weiter Schmerzenslaute zu unterdrücken.

 

Langsam mit geschmeidigen Schritten schlich die Schlange auf den jungen Uchiha zu, legte seine schmalen blassen Finger unter dessen Kinn und beugte sich nahe zu ihm. "Du glaubtest doch nicht wirklich an unsere Abmachung, oder?", zischte er ihm genüsslich in sein Ohr, wehrend Sasukes Körper noch immer unter den Schmerzen zuckte, "Dieser perfekte Körper...", verfestigte sich sein Griff um Sasukes Kinn, "Das Schutzsiegel von unserem lieben Kopierninja galt nicht der Kraft des Juins, sondern verhinderte, dass ich eine Wiedergeburt mit deinen Körper durchführen kann, dummer kleiner Bengel, Kiikiii", schallte die grelle Stimme in Sasukes Ohren. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und sammelte Chakra unter seiner linken Hand, doch mehr als nur ein paar harmlose Blitze brachte er nicht zustande. "Streng dich nicht an. Das ist vergebene Lebensmüh. Immerhin gehörst du nun voll und ganz mir, Sasuke-Kun", öffnete er seinen Mund und seine spitzen Fangzähne kamen zum Vorschein. genüsslich leckte er sich über die Lippen. Er ließ Sasuke keine Möglichkeit zur Flucht. - Mit einem Biss von ihm nahe das Fluchmals an Sasukes Schulter, flammte dieses grell lila auf. Dem Uchiha wurde schwarz vor Augen und krümmte sich erneut unter unerträglichen Schmerzen. Orochimaru ließ eine weiße Schlange aus seinen Mund erscheinen. Schnell schnellte das schuppige Tier hervor und drang durch das glühende Juin in Sasukes Körper ein. Der Körper Orochimarus viel daraufhin in sich zusammen, wie eine alte abgestreifte Schlangenhaut.

 

Jede einzelne Faser seines Körpers brannte unerträglich. In Sasukes Kopf drehte sich alles und ein leises Zischen dröhnte in seinen Ohren, vernebelte seinen Verstand. "Gibt dich mir einfach hin", hörte er das ruhige Flüstern seines Meisters in seinem Kopf. //Nein!//, dachte er entschlossen, doch er war nicht stark genug um gegen die zweite Persönlichkeit in seinen Kopf anzukämpfen. Kürz öffnete er seine Augen und blinzelte benommen. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er verschwommen eine Gestalt auf sich zukommen sah. //Nii-San... Hilfe...//, zuckte sein Körper noch einmal unter Schmerzen.
 

"Dummer kleiner Bruder...", es war nur ein Luftzug - Ein flüstern des Windes. Ein Raunen seines verzweifelten Wunsches, dass jemand ihm helfen würde.
 

Shougo zuckte erneut mit seinen Ohren. Nervös machte er sich für einen Sprung bereit und fauchte laut. Doch stoppte er in seinen Bewegungen als eine Person aus dem Haus heraus kam und er die junge Medic-Nin erkannte. Doch etwas war anders an Sakura. - Ihr Chakra, die Aura die sie umgab und ihre Augen. Der Kater blinzelte kurz und sah noch einmal genauer hin, um sich nicht zu irren. Es war jedoch eindeutig. - In den sonst so jadegrünen Augen leuchtete das Sharingan der Uchiha. Sakura selbst bemerkte dies jedoch nicht, zu groß war ihre Sorge um den Uchiha, als sie ihn am Boden liegen sah. "Sasuke-Kun!", schrie sie aufgebracht, versuchte den fürchterlichen Anblick der eingefallenen Schlangenhaut zu ignorieren, stürzte sich zu den Uchiha auf die Knie und zog ihn unter Tränen in ihre Arme. "Sasuke...", sprach sie ihn erneut an, doch er reagierte nicht auf sie. Sein Körper zuckte in ihren Armen unter den Schmerzen und ein schweres Keuchen entrann seinem Mund. Sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte angestrengt, legte ihre Hand auf Sasukes heiße Stirn und ließ ihr grünes Chakra fließen.
 

Sasuke dümpelte irgendwo in seinem Unterbewusstsein umher. //Wo bin ich?//, irrte er durch ein dunkles Labyrinth in seinem Inneren. Durch das grüne Chakra wurde er von einem grellen Licht geblendet, das ihm im ersten Moment noch mehr irritierte bis er einen Weg erkannte. So schnell es seine Beine erlaubten, stolperte er durch die langen Gänge. - Seine Beine waren so schwer und mit jedem Schritt spürte er, wie eine Last ihn nach unten zog. Nur dumpf hörte er jemanden nach ihm rufen, doch konnte er die Stimme nicht zuordnen. "Ich bin hier!", rief er mit zitternder Stimme und versuchte der Stimme zu folgen. Sein Herz schlug wie wild und das Atmen viel ihm schwer. Kurz schloss er seine Augen, hörte um sich herum Geflüster und Gezischel, als ein triumphierendes Lachen ertönte. Jedoch lief er einfach weiter in Richtung des Lichts. - Es war so warm und strahlte so viel Geborgenheit und Vertrautheit aus, dass es ihn anzog, wie eine Motte. Mit zusammengekniffenen Augen sah er verschwommenen eine Gestalt in mitten der Lichtquelle stehen und doch hatte Sasuke das Gefühl, als würde er diese Wärme nie erreichen können. - Sein Körper war klamm und seine Glieder schwer und steif. - Schwerfällig streckte er seine Hand nach der Person aus, doch zog ihn die Dunkelheit zurück...

 

"Sasuke-Kun...", hauchte Sakura ihm ruhig entgegen und strich ihm eine wirre schwarze Haarsträhne aus dem blassen Gesicht. Sasukes Augenlieder zuckten und das Atmen fiel ihm schwer. Plötzlich riss er die Augen auf und sprang ruckartig auf. Gepeinigt hielt er sich die Hände vor das Gesicht bevor er wieder zurück in Sakuras Arme fiel und ein schrilles Lachen seine Kehle verließ. "Alles wird gut", hauchte sie ruhig. - Versuchte es sich selbst einzureden, "Ich bin bei dir", nahm sie seine Hände von seinem Gesicht. - Zuckte bei Sasukes Anblick schwer zusammen. Auf seinem Gesicht bildete sich ganz langsam die Schminke von Orochimaru. Entsetzt beobachtete Sakura die Veränderung. "Sasuke!", rief sie erneut, "Sasuke, gib nicht auf", leitete sie weiter ihr Chakra in seinen Körper, in der Hoffnung, dass sie damit die beiden Persönlichkeiten trennen konnte. Jedoch merkte sie schnell, dass es genau das Gegenteil bewirkte und der Lidschatten der Schlange um Sasukes Augen immer deutlicher wurde. Sofort zog sie ihre Hände zurück und stoppte den Chakrafluss. "Sasuke!", rief sie nochmal. - Hoffte den Uchiha doch irgendwie zu erreichen. Sie streichelte ihm sanft über die Wange und versuchte dabei, die hässlich Fratze Orochimarus zu ignorieren. "Sasuke... bleib hier...", kamen ihr die Tränen, "Spürst du das? Das ist dein Köper! Verdammt!", rief sie verzweifelt und geriet außer sich vor Panik.
 

Sanft spürte sie einen starken, aber sanften, Griff um ihre Schultern. Das Sharingan in ihren Augen leuchtete hell. "Ich übernehme ab hier", hörte sie die angenehm ruhige Stimme neben ihrem Ohr.

 

Kurz war er erleichtert, als die Dunkelheit verschwand, doch wurde er hart zurück geschleudert. Schmale und raue Hände legten sich um seinen Hals und schnürten ihm die Luft ab. "Gib auf, Sasuke-Kun", blickte er in das grinsende Gesicht Orochimarus, "Du hast schon längst verloren", leckte er mit seiner langen schleimigen Zunge über sein Gesicht. Sasukes Herz raste wie wild. "Es kann so einfach sein zu sterben. Du musst nur aufhören dagegen an zu kämpfen", tat er einen Schritt vor bevor sein Geist mit dem von Sasuke verschmolz. Sasuke schrie laut auf und fiel zu Boden in den dunklen Nebel. //Vielleicht... soll es einfach so sein...//, schloss er seine Augen und wollte schon aufgeben, als er eine laute ihm sehr bekannte Stimme vernahm. "Susanoo", hörte er seinen geliebten Aniki. - Öffnete dadurch seine Augen noch einmal und lächelte leicht. Über ihm stand wirklich sein großer Bruder, umgeben von einem gewaltigen orangenen Geist. "Du darfst nicht auf ihn hören! Du musst weiter leben!", zielte Itachi mit dem flammenden Schwert des Skeletts auf ihn. "Nii-san...", rann eine kleine Träne aus Sasukes Augen. "Es tut mir leid, Otouto...", drang das Schwert in Sasukes Brust ein, doch blieb er äußerlich unverletzt. Itachi wollte nur Orochimarus Geist von Sasuke trennen und die Schlange in die Flasche versiegeln, die das Susanoo in seiner linken Hand trug, um seinen kleinen Bruder und die Welt endgültig von diesem Monster zu befreien. Sasuke spürte deutlich, wie das Schwert Totsuka no Tsurugi in seinen Geist eindrang. - Es fühlte sich an wie geschmolzenes Eisen. Er krümmte sich zusammen und etwas Blut lief ihn aus dem Mundwinkel. "Argh...", hörte er Orochimarus Schrei in seinem Kopf. Die Schlange klammerte sich verzweifelt an den jungen Uchiha, der sich vor Schmerzen übergeben musste. //Geh weg... Bitte geh weg...//, krümmte er sich erneut zusammen als Orochimaru aus ihm herausgerissen wurde. "Mach dass es aufhört... Es soll aufhören!", schlotterte er am ganzen Körper. Schnell sperrte Itachi den Geist der Schlange in die Flasche und löste ihn zusammen mit dem Susanoo auf. "Otouto... Du bist frei", kniete er sich zu ihm herunter und streichelte ihm über den Kopf. Es dauerte jedoch noch eine Weile bis Sasuke auf ihm reagierte. - Nur langsam beruhigte sich seine Atmung und als er die Augen öffnete, wurde er sofort erleichtert in Itachis Arme gezogen. "Was machst du hier?", fragte der Jüngere mit brüchiger Stimme. "Auf dich aufpassen. So wie ich es schon immer getan habe und es immer tun werde", schlang er seine Arme um den zitternden Körper seines Bruders. Auch Sasuke umarmte ihn. - Ja, hier war er sicher. Bei seinem Aniki konnte ihm nichts mehr passieren. "Du musst aber bald wieder zurück. Du hast nicht nur mir einen großen Schrecken eingejagt", lächelte Itachi ihn warm an. "Sakura...", biss Sasuke sich leicht auf die Lippe. Itachi nickte. "Die Liebe zu dir, Otouto, wird uns immer verbinden. Also vergiss nie...", wurde es immer heller um ihn herum.
 

...Sasuke spürte die warmen weichen Lippen auf seine und umschlang den zierlicheren Körper, zog ihn näher an sich heran, da er ihm alles gab, was er sich je ersehnt hatte. "Ich werde immer bei dir sein!"...



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