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Luftpiratenprinzessin

~Die Legende von Rainbow Island~
von

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Kurs 2 : Unverhofftes aufeinander treffen

Der Mond war bereits aufgegangen und zeigte sein strahlendes Licht am dunklen Himmel, welcher mit funkelnden Sternen übersäht war.

Sasukina war müde und hörte unter sich das Schnaufen ihres Drachens. Durch das zittern ihrer Flanken, spürte das Mädchen, wie erschöpft sie sein musste. Das war nicht wunderlich, da die beiden seit Stunden unterwegs waren.

Gemeinsam versuchten sie einen Ort zu finden, an dem sie sich ausruhen konnten. Doch sahen sie nichts als Wolken und Meer um sich herum. Weder ein Luftschiff war zu sehen, noch ein Stückchen Land, auf dem beide landen konnten um ihre Kräfte wieder aufzubauen.

Insgeheim hielt das Mädchen Ausschau nach der Yellow Stone, was ihr ein leichtes schluchzen entlockte.

Hunderte von Fragen schwirrten durch ihren Kopf. Sie vermochte es sich nicht sich auszumalen, was ihnen passiert sein könnte. Dieser finstere Pirat ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Warum in aller Welt hatte er sie angegriffen? Was war sein Ziel? Wollte er nur Beute machen? Was es auch war, sie würde die Wahrheit noch erfahren. Genauso, dass ihr Vater den Stein mitgab, der, so wie sie erfuhr, nur die Piratenkönige trugen. Er wurde von König zu König weiter gegeben.

Mit leichter Zuversicht beobachtete das Mädchen die Sterne. Alles würde eine Antwort auf ihre Fragen geben. Betrübt sah Sasukina wieder zu ihrer geschlossenen Hand, die sie zum ersten Mal, nach ihrer Flucht, öffnete.

Der ovale Stein leuchtete in einem liebreizenden Grün, als der Mond und die Sterne sich in diesem spiegelten. Aber je länger sie den Anhänger betrachtete, musste sie an ihren Vater denken. Dies entlockte ihr ein paar leichte Tränen, die sie sich gleich wieder weg wischte.

„Vater…“ kam es hauchdünn über ihre zarten Lippen. Dabei schloss die Hand und drückte, den Anhänger in der Faust sanft an ihre Brust.

Wieder hatte sie die Situation vor Augen. Der Pirat, welcher sie angriff und wie ein wildes Raubtier nach jedem hechtete. Die schwarzen Augen, die sie förmlich durchbohrten, als er sie ansah, konnte Sasukina nicht vergessen. Wusste der Kapitän wirklich hinter was er her war? Es sah so aus, als kannten sie sich von irgendwo her. Nur konnte das Mädchen ihn nirgends zu ordnen. Aber ob sie wirklich helfen konnte? Vielleicht. Immerhin war sie die Tochter des Piratenkönigs Sakume.

Und es gab keinen, der stärker war als der König selbst.

Mit einem kräftigen Ruck unter sich spürend, wurde Sasukina aus ihren Gedanken gerissen. Dabei schrie sie spitz auf und merkte, wie Saphir an Höhe verlor und der schöne Drache erschöpft zu Boden stürzte.

Sie versuchte den Drachen zu animieren, den Sturz zu bremsen. Aber das war nicht so einfach. Da half nichts als sich an ihr festzuhalten und auf das beste zu hoffen.
 

Am nächsten Tag, unweit davon, lag ein leicht mitgenommenes Schiff vor Anker, welches auf einer kleinen Insel im Ozean gestrandet war. Ein abgebrochener Mast lag im Sand, in der Nähe Teile von Holz, die vom Rumpf des Schiffes stammten. Träge, so wie die zerrissenen Segel, wehte eine schwarze Flagge im Wind. Auf ihr war eine rote Feder abgebildet und darüber ein Totenschädel. Es handelte sich um die Feather-Skull-Piraten, welche hier Schiffsbruch erlitten.

Dabei handelte es sich um Teenager, die ihre Reise eben erst begonnen hatten.

Der älteste von ihnen, konnte von Glück sprechen, dass es alle heil überstanden hatten. Nur ihr Schiff war dahin. Wütend sah der größere, den blonden Jungen, mit seinen violetten Augen an, der den Kopf zwischen die Schultern nahm. Wohl wissend, was jetzt kam.

„Nie wieder! Hörst du Ryoku?! Nie, wieder!“ knurrte der Jugendliche seinen Freund an, welcher neben ihm stand. Leicht verlegen, blickte er zu Boden und scharrte er mit seinem Fuß im Sand.

„Tut mir Leid Takuto. Woher hätte ich wissen sollen, dass zwischen den Wolken sich Bäume verstecken…?“

Dabei sah er reumütig zum älteren auf. Dieser schloss nur die Augen und unterdrückte den Drang ihm dafür eine Kopfnuss zu geben. Der sanfte Wind des Meeres wehte durch sein langes, hellbraunes Haar und Takuto atmete noch einmal tief durch.

Wut brachte niemanden weiter. Schon gar nicht bei so einem Jungen, wie Ryoku.

Dieser war eine Frohnatur und nahm alles nicht wirklich ernst. Freundschaft zählte für den blonden Jungen über alles. Allerdings war dieser meist etwas tollpatschig und stellte sich manchmal an, wie der erste Mensch. Dennoch war er ein freundlicher Knabe und hielt den Trupp zusammen. Takuto hingegen war ein ruhiger junger Mann. Er blieb sich selbst Treu und hoffte eines Tages, Ryoku würde je Vernunft annehmen.

Viel zu oft hatte sein Vater ihm gesagt, dass er, um ein guter Kapitän zu sein, immer einen kühlen Kopf bewahren sollte. Dies hielt sich Takuto immer vor Augen und dachte nach, was jetzt das Beste wäre.

„Takuto?“ erklang eine ruhige und sanfte Stimme und Takuto sah in die Richtung, aus der die Stimme kam.

Es war Zane, der Schiffszimmermann. Die gelbe Fliegerbrille, ohne die man den Jungen so gut wie nie antraf, hatte sich der rothaarige auf die Stirn geschoben. Aufmerksam musterten die grünen Augen den älteren.

“Was gibt es Zane?“ fragte Takuto leicht entnervt, doch Zane begann leicht zu lächeln. Der junge Zimmermann, war recht sensibel, wusste allerdings etwas von seinem Handwerk. Früh schon brachte sein Vater ihm einiges bei, dass Zane gerne umsetzte. Später hatte er sich Tricks von den Profis abgeschaut um die Anatomie ihrer Brigg zu erlernen. Egal wie Aussichtslos es war, er war immer guter Hoffnung, es würde besser werden.

„Es ist nicht so schlimm wie es aussieht“ meinte er und bemerkte das erleichterte aufatmen seines Kapitäns. Dieser deutete mit einem kurzen nicken, dass er fortfahren konnte.

„Die Segel sollten schnell geflickt sein. Mit einigen Brettern können wir Rumpf und Mast soweit reparieren, dass wir den nächsten Hafen sicher erreichen. Dort kann sich ein Schiffsbauer der Feinarbeiten annehmen“ erklärte der schlanke Junge.

Wieder blickte Takuto zu ihrem schwarzblau lackierten Schiff und seufzte innerlich. Eines stand fest. Das würde richtig teuer werden und das Geld hatten sie dafür nicht. Ihre letzten Ersparnisse waren damals in das Wrack geflossen, welches sie einsam und verlassen, sicher in einer wettergeschützten Bucht fanden. Es war ihr Schiff, die Black Star, die sie alle mühsam wieder aufgebaut hatten.

Erneut wanderten die Blicke von Takuto zu Ryoku.

„Ryoku!“ kam es schroff an den Knaben gewandt.

Dieser zuckte zusammen und blickte vorsichtig zu dem Kapitän der Jugendbande hinauf.

„Ja…?“ fragte er zögerlich.

„Du, Zane, Koru und Tonbo werdet im Wald Holz für das Schiff sammeln“ befahl er. Dabei bemerkte er schon das Ryoku protestieren wollte.

„Was? Aber…“ klagte der Junge. Allerdings brachten die tadelnden Blicke ihn zum Schweigen. Immerhin war er auch verantwortlich, für das Desaster, in dem die Bande jetzt steckte.

„Nichts aber! Du bist schuld, dass unser Schiff kaputt ist! Es ist das mindeste was du tun kannst, dass wir wieder fliegen können“ schimpfte Takuto. Ryoku blies beleidigt die Backen auf und verzog den Mund.

„Ja…“ meinte der Junge schmollend und folgte den anderen. Mit seinen Händen in den Hosentaschen schlürfte er eher Lustlos hinter ihnen her.

Takuto sah ihnen nach und musste unwillkürlich seufzen. Was sollte man mit ihm noch machen? Ryoku war viel zu Energiegeladen und machte oft Fehler.

Kurz darauf wandte der junge Kapitän sich an seinen Navigator, Chupka. Der braunhaarige Junge war der geduldigste und lernte wie die anderen Jungs auch, sein Handwerk durch dessen Vater. Er lächelte nie. Nur wenn er sich seines Sieges sicher war, zeigte Chupka ein triumphierendes, kleines Lächeln. Auf der linken Wangenseite trug er meist ein großes, weißes Pflaster, welches sein Markenzeichen wurde. Der ruhige Junge sah dann zu Takuto und fixierte diesen mit seinen schwarzen Augen.

„Komm, schlagen wir unser Nachtlager auf“ meinte Takuto und Chupka machte sich nach einem nicken schweigend an die Arbeit.
 

Steinchen vor sich hin kickend, lief Ryoku still durch das Unterholz. Noch immer war sein Blick zu Boden gerichtet, als er mit seinen Gedanken stehen blieb und weiter schmollte.

//Als ob ich das Schiff mit Absicht in die Bäume geflogen hätte// dachte der blonde Junge vor sich hin grummelnd. Dabei verschränkte er die Arme und dachte über das Geschehen noch einmal gründlich nach. Doch je länger er nachdachte, umso lockerer ließ er die angespannten Schultern sinken. Ryoku wusste genau, dass Takutos Ärger auf ihn berechtigt war. Dennoch fühlte er sich gekränkt und hatte es nur gut gemeint. Immerhin hieß der Befehl, sie sollten aus der Gewitterfront raus. Im Affekt handelte er und hörte auf die Winde, die ihm sagten, dass in westlicher Richtung die Fronten nicht mehr so stark waren. Allerdings bemerkte er die Bäume zu spät, als sie aus dem Wolkennebel heraus kamen. Die ersten Baumwipfel striffen den Rumpf ihres Schiffes und landeten Unsanft am Strand dieser Insel. Er hätte Chupka lieber navigieren lassen sollen, als selbst das Ruder in die Hand zu nehmen.

Ryoku seufzte und kam zum Entschluss, er würde sich nachher bei Takuto noch entschuldigen müssen. Jetzt hieß es Holz für das Schiff zu finden. Euphorisch sah der Junge auf und lachte wieder dabei.

„Hey Zane, Tonbo, Koru, ich bin so …“ stockte der Jüngling und sah sich leicht panisch um. Wo waren die Jungs jetzt hin?! Hatte Ryoku sich wirklich verlaufen oder trieben die anderen nur Schabernack mit ihm?

Langsam wurde er panisch und begann Kopflos im Kreis zu laufen.

„Nein, nein, nein. Oh Gott, nein. Um Himmels Winde“ stotterte Ryoku vor sich hin. Sie hier zu verlieren und sich zu verwirren war nicht gut. Wie soll er die anderen je wieder finden?

In Gedanken malte er sich die schlimmsten Sachen aus und achtete nicht wohin er ging. Dabei stolperte über etwas seltsamen, was ihn zu Fall brachte und so auf der Nase landete. Wieso musste er auch immer so ein Pech haben, dachte sich der Junge.

Mit ächzen rappelte sich der Blondschopf, mit dem wirren Haaren, wieder auf und sah sich um. Über was war er da gestolpert? Unwissend was es war, suchte er den Boden nach allem ab, dass ihn eben zu Fall brachte.

Zugegen entdeckte er vor sich eine dicke, türkisblaue Liane, die er verärgert mit dem Fuß wegstieß. So ein blödes Ding. Das musste wahrlich nicht hier rum liegen, waren seine Gedanken und wandte sich kurz darauf ab. Er wollte zurückgehen und die anderen suchen, als er plötzlich ein tiefes und bedrohliches knurren vernahm. Das ließ Ryoku fürchterlich zusammenzucken und in seiner Bewegung erstarren. Mit pochenden Herzen, gefrierte das Blut in seinen Adern. Was um Himmels Willen war da im Gebüsch gewesen? Ein Zombie? Nein. Dafür war das Knurren viel zu tief. Es musste etwas größeres sein als er selbst.

Stark zitternd, drehte er sich langsam und vorsichtig um. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie die Liane sich schnell ins Gebüsch verzog und zwei rot glühende Augen ihn bedrohlich fixierten. Wieder war das Knurren zu vernehmen, welcher von einem heißen Windhauch begleitet wurde.

Hart schluckend lief es Ryoku eiskalt den Rücken hinunter, als er bemerkte, wie diese roten Augen, langsam auf ihn zukamen. Als er dieses riesige Untier aus dem Gebüsch kommen sah, versagten seine Beine und der Junge prallte hart auf den Boden. Vor ihm stand ein türkisblauer Drache der ihn bedrohlich anstarrte. Der Drache beugte sich leicht über den Jugendlichen, was ihm sichtlich Angst machte. Ängstlich zitternd robbte er nach hinten, um dem Biest zu entkommen. Zwecklos, wie sich herausstellte. Denn das Tier folgte ihm und spannte leicht seine Flügel auf. Statt Flügelhäute, wie man es eigentlich kannte, waren Unterhalb gelbliche Federn zu sehen.

„L-Lieber Drache. Friss mich nicht.“ stotterte der kleine Junge mit weinerlicher Stimme. Es blieb zu Hoffen, dass der Drache schon gefressen hatte. Zum sterben war Ryoku eindeutig noch zu Jung. Er hatte sich sein Leben schon vorgestellt, wie er mit den anderen die Welten bereiste und seinem Vater nacheiferte. Besser wie er wurde und viele Abenteuer erlebte. Aber wenn er seine Situation hier bedachte, waren die Pläne dahin und verabschiedete sich bereits von der Welt.

Angriffslustig spannte das Tier seine Flügel auf und war bereit anzugreifen, als er plötzlich eine weitere Stimme hörte.

„Ryoku!“ kam es aus den Gebüschen.

Die riesige Echse brach den Angriff ab und wandte ihren Kopf in die Richtung, aus der sie den Ruf vernommen hatte.

Im selben Moment schob sich Koru durch das Dickicht, welcher sich grummelnd ein paar Blätter aus dem weißen Haar zupfte. Koru war wie Chupka ein ruhiger Junge. Dennoch behielt er trotz seiner sarkastischen Ader den Überblick. Jeder der ein Problem hatte, kam lieber zu ihm. Sie waren auf seine Weisen Ratschläge stolz. Auch verübte er die Kochkünste seiner Mutter an Bord und trieb es mit seinen Giftforschungen oft auf die Spitze. Besonders Ryoku litt unter seinen Witzen, da dieser sich oft reinlegen ließ.

Koru bemerkte den am Boden sitzenden Ryoku.

„Man Ryoku, was machst du – fuck!“ kam es von Koru als er den Drachen bemerkte. Dieser bleckte schon seine langen, scharfen Zähne und knurrte Koru ebenfalls an.

Jediglich ein einzelner Schweißtropfen rann über die Schläfe bis an den Saum seiner Maske, ohne die der Junge nie anzutreffen war. Er fixierte das Tier mit seinen braunen Augen und bewegte sich vorsichtig. So einem Geschöpf war Koru noch nie in seinem Leben begegnet und wusste nur eins, Ruhe bewahren. Jede falsche Bewegung würde das Tier noch aggressiver machen, als es ohnehin schon war.

„Koru, H-Hilfe…“ ertönte das zarte Stimmchen von Ryoku, der recht nahe an den Klauen des Drachen saß.

Keifend hatte das Tier Koru fest im Blick. Wahrscheinlich dachte er, dass dieser eine größere Gefahr darstellte als das weinerliche Etwas auf dem Boden vor sich.

Die Hände nach oben gerichtet, signalisierte er dem Tier, dass dieser keine Waffen bei sich trug und auch keine Gefahr darstellte. Dabei ging er langsam und vorsichtig zurück. Er hatte einen Plan, doch musste Ryoku tapfer bleiben und ihm vertrauen.

„Ich hole die anderen. Verhalte dich ruhig“ sagte der Junge mit der Maske leise, was dem Blondschopf in Panik ausbrechen ließ.

„WAS?!“ kreischte er mit hoher Stimme. Dies war ein Fehler und das Tier richtete sich Fauchend auf. Dabei knurrte er noch bedrohlicher als zuvor.

Innerlich machte Ryoku sein Testament. Doch war unerwartet ein erneutes rascheln aus dem Gebüsch zu vernehmen.

Zane und Tonbo, die ebenfalls auf die Lichtung kamen, verunsicherte das Tier deutlich. Diesem waren eindeutig zu viele an einem Ort, als das es vielleicht eine Chance gehabt hätte sich zu verteidigen. So musste der Drache einen Rückzieher machen und wich Stück für Stück zurück.

„Bei allen Winden…“ kam es von Tonbo leise, als dieser den verunsicherten Drachen sah. Tonbo war ein Junge der die Freundlichkeit viel zu genau nahm. Sein Selbstbewusstsein war ein Wechselspiel, welches sich mal stark oder schwach ausprägte. Mit seinem schwarzen Kopftuch, war der Libellenfreund meist für das Auskundschaften neuer Gegenden zuständig und hatte ein sensibles Gespür, mit dem er genau sagen konnte in welche Richtung sich der Wind drehen würde. Viele nannten Tonbo den Windflüsterer, da es meist so aussah, als würde der Wind ihm alles voraussagen wollen.

Auch Zane erstarrte bei dem Anblick der gegebenen Situation und hielt förmlich den Atem an.

Die Riesenechse wandte den Jugendlichen halb den Rücken zu, ohne sie auch nur aus den Augen zu lassen. In diesem Moment entdeckte Tonbo etwas auf dem Rücken des riesigen Tieres.

“Leute. Er hat da was auf dem Rücken“ sagte der strohblonde Junge und zeigte auf die Stelle. Zane und Koru folgten dem ausgestreckten Zeigefinger ihres Freundes und entdeckten auch das Ding auf dem Buckel zwischen den Flügeln.

„I-Ist das…ein Mensch?“ hauchte Zane die Worte, als würde er die Frage sich selbst stellen wollen. Doch der Drache hatte alles gehört und verdeckte mit einem seiner Schwingen den Körper auf dessen Rücken.

Koru hatte eine leise Vermutung, um was es sich handelte. Als der Drache das Bündel versuchte zu verstecken, wusste er genau was es sein konnte. So blieb er unbeeindruckt von den warnenden Blicken des Tieres.

„Er beschützt seinen Reiter“ stellte Koru sachlich fest.

Auch wenn die Angst der Jungs leicht abklang, waren sie dennoch leicht angespannt.

„Zane, hol Ryoku. So wie er aussieht, fällt er uns gleich in Ohnmacht oder macht etwas sehr dummes“ meinte der weißhaarige, nach dem er einen kurzen Blick zu dem Angsthasen zuwarf.

Besorgt nickte der Rotschopf und bewegte sich vorsichtig auf Ryoku zu. Dabei hob er die Hände und hatte das Tier fest im Blick.

Bei seinem Freund angekommen, stupste dieser ihn mit dem Fuß leicht an.

„Steh auf“ sagte Zane drängend.

„Kann nicht“ erwiderte Ryoku weinerlich. Zu groß war seine Angst vor dem Ungetüm vor sich.

„Jetzt mach“ kam es dann ungeduldig und stieß den blonden Jungen etwas stärker an.

„Geht nicht“

Seine Beine fühlten sich an wie Blei und konnte nicht aufstehen.

Theatralisch musste Zane seufzen. Dabei er sah flehend in den Himmel. Eine Idee musste her und das schleunigst. Irgendwie musste er seinen Freund in Sicherheit bringen. Nach kurzer Überlegung hatte er den rettenden Einfall. Auch wenn des recht rabiate war und Ryoku ihm das übel nehmen würde. Doch blieb ihm nichts anderes übrig als diesen Weg zu nehmen um ihn in Bewegung zu bringen.

Aus vergangenen Jahren wusste Zane, dass Ryoku sich sehr vor Zombies sehr fürchtete. Wie oft hatten sie als Kinder zusammen den armen Ryoku Streiche gespielt und damit erschreckt? Bis heute hat sich daran nichts geändert.

Kurz schaute Zane zu den Gebüschen hinter sich, als habe er etwas gehört. Zögernd wandte er den Blick ab und sah wieder zu Ryoku neben sich.

„Ähm…an deiner Stelle würde ich mich nicht umdrehen, denn hinter dir steht ein Zombie“ flüsterte der Rothaarige ihm zu.

Von einer Sekunde auf die nächste sprang der blonde Piratenjunge auf und rannte laut schreiend davon. Zane sah ihm nach und musste sich arg auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. Jedoch hatte Zane etwas Schadenfreude dafür entwickelt. Sein bester Freund ließ sich eben schnell veralbern, was diesem gerade das Leben gerettet hatte.

Selbst der Drache war von dem Geschrei aufgeschreckt und sah dem weglaufenden Jungen nach. Leicht aber zuckten die Ohren, als das schuppige Tier ein sachtes stöhnen vernahm. Langsam richtete sich das Wirr aus Haaren, welches die Jungs entdeckten, auf. Es war ein Mädchen. Leicht benommen sah sie sich um und hielt sich den Kopf.

„Was…ist denn das für ein Geschrei…?“ ertönte die zierliche Stimme eines Mädchens, welches einen verwirrten Blick in die Runde warf. Kurz darauf sah sie von ihrem Drachen aus, die Jungs. Welche sie ebenso verwirrt anstarrten. Sie fanden, dass sie ein hübsches Mädchen sei und wussten gerade nicht, wie sie damit umgehen sollten. Was war ihr nur passiert?

„W-Wer seid ihr?“ fragte das Mädchen die anderen etwas benommen.



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