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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich glaube, Bixlow und Lisanna haben im Manga kein einziges Mal miteinander interagiert, aber im Internet kursieren erstaunlich viele Fanarts zu dem Pair - und sogar wirklich hübsche, durch die ich Bixlow irgendwie schätzen gelernt habe (ehrlich, auf diesen Bildern sieht er echt attraktiv aus!). In mehreren meiner 'verses ist Bixanna ein Sidedish und in einer Fic, die ich nächstes Jahr in Angriff nehmen möchte, ist Bixlow sogar ein wichtiger Nebencharakter. Von daher wollte ich mich mal ein bisschen an dem Pair probieren.

Mit Bixlow bin ich sogar ziemlich zufrieden, aber bei Lisanna bin ich unschlüssig, ob sie nicht ein bisschen zu ernst ist. Ich schiebe es einfach mal auf den Umstand, dass sie noch nicht so lange bei der Firma dabei ist^^'

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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49. “Call me when you get home.” (Bixanna)

Ein gehässiges Kichern ließ Lisanna von ihrem Monitor mit endlosen Reihen von Programmcodes auf- und zur offen stehenden Tür blicken. An eben jener liefen zwei Männer vorbei, beide waren hochgewachsen, aber während der Blonde überall dort harte, durchtrainierte Muskeln hatte, wo ein Mann nur Muskeln haben konnte, war der Blauhaarige mit der auffälligen Tätowierung im Gesicht und der Brille eher von normaler bis schlanker Statur. Genau in dem Moment, da er in Lisannas Blickfeld geriet, grinste er seinen Gesprächspartner provozierend an.

„Ich habe noch nie jemanden so dumm auf einen Flirt reagieren sehen!“

„Sei ruhig“, knurrte der Blonde und zog die breiten Schultern höher. Selbst im Profil wirkte seine Miene mehr als nur angepisst.

Lisannas Mitleid hielt sich in Grenzen. Laxus Dreyar war ein guter Stellvertreter für seinen hochbetagten Großvater. Als Leiter der Spielefirma Fairy Tail Entertainment war er absolut verlässlich, ein guter Vorgesetzter für seine Angestellten und klug genug, für Geschäftsverhandlungen Kollegen zu Rate zu ziehen, die bereits mehr Erfahrung mit derlei hatten. Aber in Liebesangelegenheiten war er der größte Volltrottel, von dem Lisanna jemals gehört hatte – und sie war immerhin mit Natsu Dragneel befreundet, der so in etwa zehn Jahre gebraucht hatte, um zu begreifen, dass er in seine Nachbarin verliebt war.

Wer auf eine Einladung zu einem Kaffee antwortete, er hätte eine Kaffeemaschine im Büro stehen, der hatte noch ganz andere Hänseleien verdient. Lisannas Schwester hatte es mit Humor genommen und war deswegen nicht einmal geknickt – sie war einfach zu gutmütig für diese Welt, insbesondere wenn es um diesen Hornochsen ging –, aber in Lisannas Augen war es dennoch ein Unding. Mirajane war so ziemlich alles, was ein Mann sich nur wünschen konnte, aber Laxus war dümmer als drei Meter Feldweg!

„Ich habe keine Zeit für so etwas“, brummte Laxus. „Die Verhandlungen mit Phantom Lord Media rauben mir den letzten Nerv!“

„Gerade dann könntest du ein kleines Nümmerchen wirklich gut gebrauchen“, lachte sein Begleiter und schlug ihm kräftig auf die Schulter.

Ein leises Schnauben verließ Lisannas Nase. Bixlow von der Synchronisationsabteilung war in der Firma bekannt dafür, nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber Lisanna gefiel nicht unbedingt, dass er ihre Schwester auf Sex reduzierte. Nicht dass sie ein naives Dummchen wäre, sie hatte selbst auch so ihre Erfahrungen in der Hinsicht gemacht, aber Mirajane war eindeutig mehr als nur ein hübsches Gesicht!

Die Schritte und Stimmen der beiden Männer verklangen im Flur und die Weißhaarige wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Das unfreiwillig belauschte Gespräch geriet wieder in Vergessenheit, als sie sich auf die Codes für ein Spiel in der Betaphase konzentrierte. Die Tester hatten einige gravierende Bugs entdeckt und Lisanna fühlte sich deswegen fast ein wenig in ihrer Ehre gekränkt. Sie war eine gute Programmiererin – sie hatte sich doch nicht umsonst durch ihr knochenhartes Studium geplagt! Ein paar der Fehler hätten ihr nicht passieren dürfen, auch wenn sie vor einem halben Jahr, als das Spiel in der Startphase gesteckt hatte, noch ein Frischling gewesen war, auf dessen Masterurkunde die Tinte noch feucht war. Sie wollte dafür gerade stehen!

Als das Deckenlicht aufflammte, schreckte Lisanna wieder aus ihrer Arbeit auf. Die plötzliche Helligkeit ließ sie heftig blinzeln und sie hatte einige Mühe, den Störenfried auszumachen. Mit einem amüsierten Grinsen stand Bixlow im Türrahmen und deutete mit beiden Zeigefingern auf den Lichtschalter. „Darf ich vorstellen? Lichtschalter, Lisanna. Lisanna, Lichtschalter. Du solltest den besten Freund deiner Augen nicht ignorieren. Wenn der Chef dich dabei erwischt, wie du im Dunkeln arbeitest, wird er streng.“

„Was machst du denn noch hier?“, erwiderte Lisanna und blickte in die rechte untere Ecke ihres Bildschirms, wo ihr Acht Uhr abends angezeigt wurde. „Macht ihr Plappermäuler nicht schon nachmittags Schluss?“

Plappermäuler?“, wiederholte Bixlow und hielt sich dabei albern das Herz, als wäre er schwer getroffen. „Ihr Nerds seid ja so herablassend!“

Lisanna verdrehte die Augen und machte eine scheuchende Handbewegung. „Ich muss das hier fertig kriegen, wenn du dir also jemand anderen suchen würdest, den du stören kannst…“

„Geht leider nicht, Anweisung von Laxus, du hast Feierabend zu machen“, erwiderte der Blauhaarige mit einem achtlosen Schulterzucken, aber der Blick seiner dunkelroten Augen war so stechend, dass Lisanna beinahe den Blick abgewandt hätte, wenn sich nicht doch noch ihr Trotz gemeldet hätte.

„Ich muss das hier noch fertig machen, immerhin habe ich diese Fehler verbockt!“, protestierte Lisanna empört und deutete auf ihren Computerbildschirm.

„Bis zum Release-Datum ist noch reichlich Zeit und es gibt auch noch ein paar andere Programmierer, die auch Fehler gemacht haben. Denen kannst du ruhig etwas vom Kuchen übrig lassen.“

Dass Bixlow so ernst wurde, war ungewöhnlich für ihn. Bisher hatte Lisanna ihn im Flur und anderen Gemeinschaftsräumen der Firma immer nur als großmäulig, aufschneiderisch und sogar ein wenig pervers wahrgenommen. Jetzt jedoch ging ihr sein Blick richtig unter die Haut. Er war nicht nur hier, weil Laxus wollte, dass sie Feierabend machte. Woher sie diese Gewissheit nahm, wusste sie auch nicht, aber es war so. Irgendwie bereitete ihr der Gedanke Gänsehaut.

Für einen Moment erwog Lisanna dennoch, trotzig zu bleiben und weiter zu arbeiten, aber sie hatte so ein Gefühl, dass der Blauhaarige dann noch viel nerviger werden würde als ohnehin schon. Nachdem sie einfach um des Trotzes willen noch ein paar Sekunden lang in diese durchringenden roten Augen geblickt hatte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit mit einem resignierten Seufzer zurück auf ihren Bildschirm, speicherte ihren Arbeitsstand und schloss alle Programme, um dann den Computer herunter zu fahren und ihre Sachen in ihre Tasche zu packen. Die ganze Zeit wurde sie dabei von Bixlow beobachtet. Wenn sie kurz aufsah, um ihm einen finsteren Blick zu zuwerfen, grinste er jedes Mal breit und streckte die Zunge heraus, aber seine Augen blieben wachsam.

Schließlich schulterte sie ihre Tasche und verließ das kleine Büro, in das vier Schreibtische gequetscht worden waren. Mit einem spöttischen Kratzfuß trat Bixlow aus der Tür zurück, sodass Lisanna hinaus treten konnte – nicht ohne vorher demonstrativ das Licht auszuschalten, was jedoch nur zur Folge hatte, dass der Ältere in die Hände klatschte, als hätte sie ein richtiges Kunststück vollbracht.

„Ich kenne den Weg zum Ausgang“, sagte sie spitz, als Bixlow sie durch den Flur begleitete.

„Dann weißt du ja auch, dass es nur den einen gibt“, war der Konter darauf, was Lisanna beinahe erröten ließ.

Zum Glück besaß sie genug Selbstdisziplin, um sich von diesem Großmaul nicht gleich aus dem Konzept bringen zu lassen. Bisher hatte sie nicht wirklich viel mit ihm zu tun gehabt. Zwischen den Programmierern und den Synchronsprechern standen allerlei andere Abteilungen, die das Gesamtpaket koordinierten, und Lisanna hatte zwar gleich am ersten Tag in der Firma viele Bekanntschaften geschlossen, aber Bixlow hatte nie dazu gehört. Er blieb meistens mit seinen schrägen Freunden unter sich und Lisanna hatte keinen Grund gesehen, sich da hinein zu drängen, wenn es genug andere angenehmere Gesprächspartner für sie gab.

Auf dem Weg durch die Flure plauderte Bixlow über Mirajanes Flirtversuch mit Laxus. Anscheinend war das nicht das erste Mal gewesen, dass sein Freund sich so dämlich angestellt hatte. Bixlow hatte keine Scheu, von ein paar anderen Fällen zu erzählen. Dabei hatte Lisanna keine einzige Nachfrage gestellt und sie war sich auch nicht sicher, ob sie überhaupt so etwas Privates hören sollte.

Als sie an Wakaba, den Nachtwächter, vorbei gingen, atmete Lisanna erleichtert aus und wollte sich mit einer knappen Verabschiedung davon machen, als ihr auf einmal ein Zettel mit einer Handynummer unter die Nase gehalten wurde.

„Ruf’ mich an, wenn du Zuhause bist“, sagte Bixlow, seine Stimme auf einmal wieder so ungewohnt ernst und sein Blick wieder so durchdringend, ehe sich ein hinterhältiges Grinsen auf seine Lippen schlich. „Wenn ich mitkriege, dass du dich zurück schleichst, petze ich.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte er sich ab und schlenderte gemütlich davon. Verwundert blickte Lisanna auf den Zettel in ihrer Hand hinunter und fragte sich, ob das ein Flirtversuch sein sollte und wenn ja, ob sie darauf eingehen sollte. Trotz seines albernen Gehabes schien sehr viel Ernst in Bixlow zu stecken. So sehr er Laxus gehänselt hatte, es hatte sich hinter den derben Worten doch auch eine gewisse Fürsorge verborgen. Und so schlecht sah er eigentlich auch nicht aus…

Ratlos zuckte Lisanna schließlich mit den Schultern und machte sich auf den Heimweg. Sie würde es wohl darauf ankommen lassen und Bixlow anrufen, wenn sie ihre kleine Wohnung erreicht hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-04-14T09:10:26+00:00 14.04.2017 11:10
Ich hatte das voll vergessen, warum sagst du nichts? >.<

Mir hat die Story viel Spaß gemacht zu lesen und irgendwie kann ich mir Lisanna als Programmiererin sehr gut vorstellen. :) Ich fand sie auch nicht OoC, im Gegenteil. Ihre feurige, liebenswerte Art hast du gut eingefangen.
Bixlow fand ich auch gut gelungen! Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich persönlich ihn fürchterlich schwer zu schreiben finde. Aber du hast ihn gut hingekriegt. ^^

Die Story selbst fand ich auch sehr niedlich, auch wenn das Pairing eher gehintet war. Aber wer weiß, was die beiden noch daraus machen. Sie haben ja die besten Voraussetzungen dafür, nicht zuletzt dadurch, dass Laxus und Mira anscheinend was am Laufen haben, auch wenn das noch nicht genau definiert ist. Wer weiß, vielleicht tun sie sich da zusammen? XD So ein sturer Bock wie Laxus braucht mehr als einen Schubs. XD

Bixlow, der so sehr darauf besteht, dass Lisanna auf sich selbst acht gibt (denn nichts anderes ist es), war sehr niedlich. Die Sache mit dem Licht fand ich ziemlich lustig. ^^"
Ja, Lisanna, ruf ihn an und schau mal, wohin das alles noch führt. XD

Bis Montag!
Gruß
Arian


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