Zum Inhalt der Seite

Tochter der Sonne

Fortsetzung zu "Endlose Liebe"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Sturm

Die Braunhaarige schnupperte und konnte ein bisschen Salz und frische Luft riechen. Das Salz erinnerte sie an das Meer, aber was sollte sie schon am Meer. Sie erinnerte sich nur daran, das sie mit ihrer Mutter in der größten Stadt Einalls einkaufen gewesen war. Oh und nicht zu vergessen war ja ihr kleiner Bruder auch dabei. Er hatte sich dieses Spielzeug ausgesucht, das ihre Mutter ihm dann auch geschenkt hatte. Und dann war das Problemkind der Familie weggelaufen. Und Touko hinterher. Alison seufzte wollig und verdrängte für einen Moment die weiteren Erinnerungen.

Sie fühlte etwas weiches unter sich als sie sich ein bisschen bewegte. Dann öffnete sie ihre Augen und sah über sich eine Holzplatte.

Die 12-Jährige sah nach links und konnte außerdem noch Holzboden und ein Bett erkennen, welches es normalerweise nur auf Schiffen gab. Und irgendwie bewegte sich alles um sie herum immer wieder, wie bei einem leichten Erdbeben. Ihr Kopf tat an einer Stelle besonders weh und sie fuhr sich über ihr kastanienbraunes Haar an der schmerzenden Stelle. Dort hatte sie eindeutig eine Beule. Aber wovon kam die denn bitte? Alison kramte in ihrem Kopf herum, doch es wollte ihr im Moment nicht einfallen.

Sie stand auf und hielt sich erst einmal fest, um nicht wieder umzufallen. Das hier musste eine Schiffskajüte sein. Die Wände waren weiß gestrichen und es stand außerdem noch ein dunkelfarbener,kleiner Schrank in der Kajüte. Es gab 2 kleine Betten und einen Holzfußboden. Die Decke war wie die Wand weiß und es gab eine Metalltür.

Alison überlegte fieberhaft wie sie auf ein Schiff und in diese Kajüte gekommen war.Sie lief zu der Tür und öffnete sie.

Draußen hörte sie Wingull und es roch sofort noch intensiver nach Meer.Der Himmel war hellblau mit ein paar Wolken. Und der Braunhaarigen wurde klar, das sie sich tatsächlich auf einem Schiff befand. Das war nicht sonderlich groß, aber das Geschaukele würde dadurch erklärt werden.

"Hallo ist hier jemand?" fragte sie und stolperte zum nächstbesten Geländer, woran sie sich dann festhielt. Dann hörte sie ein Pfeifen. Sie wiederholte ihre Frage, diesmal etwas lauter.Das Pfeifen verstummte und sie hörte Schritte auf sich zukommen.

Ein recht großer Mann mit einem grauen Schnauzer und lief auf sie zu. Auf den ersten Blick wirkte er mit seiner dunklen Kleidung und der schwarzen Kapitänmütze irgendwie mürrisch. Doch seine Stimme war in der Tat weich und freundlich.

"Bist du also endlich wach? Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht. Als ich vorhin für große Jungs musste, habe ich dich bewusstlos auf den Treppen gefunden. Wie geht es dir mein Kind? Und wie bist du eigentlich auf meinem Schiff gelandet?"

Fragen über Fragen. Alison überlegte ob sie dem Mann ehrlich antworten sollte, das sie keine Ahnung hatte warum sie auf seinem Schiff war. Sie entschied sich auch für die Wahrheit, denn ehrlich währte immer noch am Längsten.

"Mir geht es gut, machen Sie sich keine Sorgen. Und ich habe keine Ahnung warum ich auf diesem Schiff bin. Ich kann mich nur noch soweit erinnern, das ich mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder in Stratos City auf einem Markt war. Aber was danach passiert ist...keine Ahnung!" antwortete sie ehrlich und der Mann kratzte sich am Hals.

"Mmh...das ist aber wirklich sehr komisch. Mir wärst du doch aufgefallen als ich vorhin mein Schiff kontrolliert habe!" Sein Schnauzbart bewegte sich etwas als er redete und Alison unterdrückte ein Kichern.

"Ich bin übrigens Kapitän Buck und du kannst mich ruhig dutzen!"

Noch bevor die Brünette ihren Namen nennen konnte,hörte sie ein Miauen und eine lilafarbene Katze tauchte auf der Schulter des Kapitäns auf. Das Felilou löste in Alison etwas aus, sie bekam alle ihre Erinnerungen wieder zurück.

"Ist alles in Ordnung mit dir? Warum siehst du denn plötzlich so erstaunt drein?" fragte Buck besorgt und streichelte das Pokemon auf seiner Schulter. "Na Felilou hast du wieder etwas interessantes gefunden?" fragte er die Katze, welche nickte und ihm eine rote Geldbörse hinhielt. "Oh was hast du denn da? Hast du sie gefunden oder gestohlen?" Auf der Stelle wurde der alte Mann ernst. Sen Felilou tat unschuldig und schüttelte mit dem Kopf.

"Und ob dieses Biest sie gestohlen hat!" schaltete sich die Brünette nun ein. "Diese Börse da gehört mir. Sie hat sie mir auf dem Markt weggenommen und ist dann abgehauen. Ich habe das Felilou verfolgt und bin ihm bis zu diesem Schiff gefolgt. Und weil ich sie unbedingt wiederhaben wollte , bin ich auf das Schiff gegangen und habe das Pokemon gesucht. Als ich es nirgends sehen konnte und nicht aufgepasst habe, bin ich plötzlich Börse, das kannst du gern nachkontrollieren!"

Der Kapitän nahm die Geldbörse von Felilou und sah sie sich an. Und tatsächlich steckte der Ausweis der Braunhaarigen in dieser.

"Es tut mir wirklich Leid, dass dich das Felilou bestohlen hat. Es ist aber sehr frech und ich habe es nicht im Griff. Ich konnte es nicht fangen, da es zu schnell ist!" entschuldigte sich der Ältere für die Katze und übergab Alison ihre Geldbörse zurück. Sie drehte sich kurz um und steckte sie sich in ihr Kleid.

"Ich hoffe, das sie ihr Felilou bald richtig unter Kontrolle haben, denn es kann sonst sein das es bald noch größere Dinge stiehlt als nur meine Geldbörse."

Buck nickte ihr zu und wollte gerade etwas sagen, als ein heftiger Windzug über das Schiff fuhr. Der Kapitän fuhr herum und lief zur Reling. Das Pokemon auf seiner Schulter sprang nach unten und putzte sich dann das Fell.

Das Gesicht von Buck veränderte sich schlagartig und er wurde blass. Er hetzte zum Steuerrad und drehte es so weit nach links wie es nur ging.Durch den schnellen Wechsel purzelte die 12-Jährige zu Boden und kullerte herum. Sie verstand nicht ganz was los war, aber als sie wieder aufgestanden war, sah sie den Grund. Eine schwarze, riesige Wolke kam auf sie zu und von weitem konnte man auch schon vereinzelt Blitze und hohe Wellen erkennen.

Erste große Wellen peitschten bereits an das Schiff und Alison hatte Probleme sich festzuhalten und so landete sie wieder auf dem Holzboden. Er jetzt fiel auf, das dass Schiff doch größer war als sie es von vorhin noch in Erinnerung hatte. Das Bug war ein ganz schönes Stück von ihr entfernt, ebenso das Heck. Wie auch die Kajüte war das Schiff ganz weiß. Bis auf den Holzboden.

"Wir müssen hier dringend raus Mädchen!" kam es von Buck, der gegen die Wellen ankämpfte und versuchte zu drehen. Dies misslang ihm aber leider, denn eine 5m hohe Welle kam auf sie zugerollt und ließ das Schiff sich erst einmal deftig drehen.

Die Braunhaarige hielt sich am Geländer fest und schrie. Sie hoffte inständig dass das Schlimmste vorbei war, doch sie hatte nicht mit dem gerechnet was in wenigen Sekunden auf sie zugerast kommen würde. Das Felilou rannte zu dem Kapitän und krallte sich mit seinen Krallen in das Holz fest, um nicht mehr hin und hergeschüttelt zu werden.

Als Alison wieder halbwegs gerade da stand, sah sie nach oben und erkannte das die schwarzen Wolken schon über ihnen hangen. Es fing plätzlich an kräftig zu regnen und sie war auf der Stelle durchnässt. Die 12-Jährige kniff ihre Augen kurze Zeit zusammen und hatte Mühe sich am Geländer festzuklammern.

Als sie das nächste Mal ihre Augen öffnete, wurde auch sie blass, denn eine weitaus höhere Welle als vorher kam auf das Schiff zu. So wurde es angehoben und kam in die Welle. Das Schiff kippte und wurde durchgeschüttelt. Während die Welle über es zusammenbrach, wurde Alison vom Schiff gespült und unter Wasser gezogen. Sie versuchte mit aller Kraft irgendwie wieder an die Oberfläche zu kommen, doch ein Sog zog sie immer tiefer ins Meer hinab und langsam ging ihr die Luft aus. Sie kniff ihre Augen zusammen um kein Salzwasser hineinzubekommen.

Ihr Bewusstsein schwand. Sollte das wirklich das Ende sein? Hatte sie wirklich nur 12 Jahre in dieser schönen Welt leben dürfen ohne ein Trainer geworden zu sein,nur um jetzt so zu sterben? Nein, sie durfte nicht aufgeben. Ihre Mutter hatte auch nie aufgegeben als sie gemeinsam mit ihrem Vater und ihren Onkeln Warren und Arlon gerettet hatte. Doch wie sollte sie jetzt noch gerettet werden? Ihre Kräfte schwanden nun auch und ihr Bewusstsein wurde immer dunkler. Sie würde sterben, ja das würde sie. Und dabei konnte sie nicht einmal ihrer Familie lebewohl sagen. Ihrer Mutter, die sie selbst so sehr liebte und die ihre Liebe lieber an Lenux weitergab. Ihren Vater, der oft auf Reise mit seinem Partner Reshiram war und den sie meistens nur 2 Mal am Tag sah, da er oft etwas mit seinem Sohn unternahm. Und selbst Lenux konnte sie nicht auf Wiedersehen sagen. Sie liebte ihren kleinen Bruder, auch wenn sie ihm das nie zeigen konnte, da er ihr immer die Liebe ihrer Eltern streitig machte und wegnahm. Oder bildete sie sich das nur ein? Liebten ihre Eltern sie vielleicht genauso viel wie auch Lenux? Diese Frage konnte sie sich selbst nicht beantworten. Irgendetwas wollte sie nicht beantworten. Sie würde auch Onkel Warren vermissen, den sie seid langer Zeit nicht mehr gesehen hatte und Arlon und Tante Cathi, die für sie wie eine 2. Familie waren. Wieso musste ihr Leben nur jetzt schon zuende sein?

Plötzlich hörte sie eine Stimme. Eine kräftige und irgendwie auch furchteinflösende Stimme. "Da bist du in einen großen Schlamassel geraten Kind. Ich spüre das du weiterleben und ein großer Trainer werden möchtest. Ich werde dir diesen Wunsch gewähren, weil du einen so starken Wunsch hast. Ich hoffe, das du diese Chance nutzt. Deine Familie und das Legenden-Duo deiner Eltern werden stolz auf dich sein. Ich kann es spüren Alison! Pass auf dich auf!"

Die wollte wissen zu wem diese Stimme gehörte und so öffnete sie ihre Augen, aber sie sah nichts weiter als ein sehr helles Licht und außerdem fingen ihre Augen an zu brennen. Sie wollte so gern rufen: Wer bist du? Aber das ging unter Wasser nicht. Bevor sie weiterdenken konnte, wurde wieder alles um sie herum schwarz.
 

Als sie diesmal aufwachte,fühlte sie festen Boden unter ihrem Körper. Wellen rauschten an ihr Ohr und als sie ihre Hand leicht bewegte, konnte sie Sand spüren. Ihre Kleidung und ihre Haare waren nur noch spärlich nass. Sie war schwach und konnte nur mit Mühe aufstehen. Sie erinnerte sich an den Sturm und sofort machte sie sich Sorgen um Buck, den Kapitän und um das Felilou. Hatten sie dieses Schiffsunglück überlebt oder waren beide nun auf dem Grund des Meeres?

Sie zwang sich aufzustehen und sich umzudrehen. Dort sah man noch ein ganzes Stück Strand und nach einiger Zeit überlappte Erde den Sand und es wuchs Gras. Nur ein schmaler Weg führte durch einen Wald voller grüner Bäume und dichter Büsche.

Während die Braunhaarige lief, fragte sie sich wer diese Stimme gewesen sein könnte, denn sie erkannte sie nicht und hatte sie noch nie zuvor gehört. Sie war noch lange in ihren Gedanken und hatte gar nicht bemerkt, wie sie aus dem Wald herausgekommen war. Die Braunhaarige hatte ebenso wenig Pokemon wahrgenommen.

Alison sah nach vorn und konnte Häuser sehen. Sie war noch nie so glücklich gewesen Häuser erspäht zu haben. Sie steuerte auf ein großes Gebäude mit einer Glastür und einem Pokeball an der Wand zu. Sie hoffte dort auf Hilfe, denn die 12-Jährige musste dringend etwas essen und sie hatte so einen riesigen Durst.

Doch noch bevor sie das Haus erreichen konnte, klappte sie wieder zusammen und befand sich auf einmal in der Hocke. Sie verfluchte ihren Körper einen Moment und hörte neben sich einige Stimmen.

"Komm schnell, da ist jemand Mama!" Die Stimme erinnerte sie an Lenux, also musste sie zu einem kleinen Jungen gehören.

"Ja ich komme ja schon...oh du meine Güte!" ertönte eine weitere, weitaus ältere und weibliche Stimme. Alison fühlte auf einmal Hände an ihren Wangen und etwas drehte ihren Kopf zu sich.

"Hole deinen Vater!" sagte die weibliche Stimme und Alison konnte nicht anders als sich an die Brust der Frau zu lehnen, die neben ihr hockte und sie ansah.

"Was ist mit dir?" fragte die Frau, aber bevor das Mädchen antworten konnte, versank sie auch schon wieder in einen tiefen Schlaf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück